Final Fantasy Two Realistics von Rikku_Nox (Part 31-36) ================================================================================ Kapitel 7: Und Zuletzt ---------------------- Kapitel 36: Und Zuletzt »Natürlich war er Teil meines Traumes, aber andererseits war auch ich ein Teil seines Traumes.« Lawis Carroll Through the Looking-Glass Kim erwachte im hohen Gras einer Wiese. Es war Nachts und einige Sterne und der seichte Sichelmond erhellten das Gebiet etwas. Vorsichtig mühte sich Kim ab aufzustehen. Ihr Kopf tat weh und sie hatte ein unangenehmes Gefühl im Bauch. Langsam ließ sie den Blick umhertasten, bis er schließlich automatisch an einem großen Haus haften blieb. Es vergingen einige Momente, ehe Kim begriff, wo sie wirklich war, aber dann fing sie an zu lachen und Freude kam in ihr auf. Sie war wieder zuhause. Es musste ihr Zuhause sein, denn sie spürte es ganz deutlich. Aber wie lange war sie fort gewesen? Und was würde ihr Vater sagen? Kopflos rannte sie Richtung Haus. Sie konnte es kaum erwarten dort anzukommen. Sie hätte nie gedacht, so glücklich zu sein, dieses Haus zu sehen. Aber nach all diesen schrecklichen Strapazen die sie durchleben musste, war es nur natürlich, dass sie so schnell wie möglich wieder dort sein wollte, wo es ihr gut ging, wo sie alles hatte, was sie brauchte. Das Haus sprang ihr mehr oder weniger entgegen, und als sie endlich angekommen war, bemerkte sie, dass alles in dem Zustand war, in dem sie es verlassen hatte. Der Audi stand immer noch so, wie ihr Vater ihn zuletzt geparkt hatte und die Haustür stand immer noch offen. Irritiert wanderte Kim über den Hof, blieb vor der Tür stehen und stierte ins innere des Gebäudes. Es war dunkel. Zu dunkel, als das sie etwas erkennen konnte. Vorsichtig trat sie ein, suchte einen Moment den Lichtschalter und machte das Licht an. Auch hier drinnen hatte sich nichts verändert. Noch immer schien alles unordentlich, die Tapete war nur zur hälfte abgerissen und es war auch kein neuer Parkettboden eingelegt worden. Langsam durchquerte Kim das Erdgeschoss, ging zur Treppe und stieg diese schließlich hinauf. Sie wollte gucken, ob ihr Zimmer immer noch dasselbe war. Es war auch seltsam, dass ihr Vater scheinbar immer noch nicht hier war. Mit klopfendem Herzen stieß sie ihre Zimmertür auf und lugte hinein. Der Fernseher flimmerte und die Playstadion surrte leise vor sich hin. Langsam betrat Kim ihr Zimmer, schaltete das Licht an und starrte dann auf den Fernseher. Was war hier los? Wieso war hier alles noch so, wie sie es hinterlassen hatte? Sie schaltete den Fernseher und die Playstadion auf und setzte sich dann auf die Bettkante. Ihre Hand glitt in ihre Hosentasche und zog die Endless- Substanz hervor. Kim legte diese auf ihren Nachttisch und musterte sie. Vielleicht war sie ja zurück an den Tag, wo sie die FF- Welt betreten hatte. das war zumindest die Logischste Erklärung hierfür. Ihr Blick wanderte zu ihrer Uhr. Sie konnte sich daran erinnern, dass es damals, als sie die Reise angebrochen hatte gegen drei Uhr morgens gewesen war, aber auf dieser Uhr war es viertel nach Drei. Also befand sie sich nur ungefähr eine Stunde in der Zukunft. Seufzend wandte sie sich ab und legte sich der Länge nach auf das Bett, um die Decke anzustarren. So war sie wieder zurückgekehrt. Wenn sie so darüber nachdachte, tat es ihr Leid, nicht richtig auf wiedersehen gesagt zu haben. Sie hatte es einfach nicht ertragen, Cloud.. und all die Anderen zu sehen und Lebe wohl zu sagen. Aber wenn sie jetzt, ganz in Ruhe, darüber nachdachte, wurde ihr bei dem bloßen Gedanken nicht tschüss gesagt zu haben, schier schlecht. Ja, sie fühlte sich seelisch unbefriedigt. Aber nun war es zu spät sich vorwürfe zu machen. Sie hatte sich nicht verabschiedet, und damit basta. Cloud und Co. hatten es sicher verstanden. Kims Hand fuhr zu ihrem Bauch. Aber ob sie ihr das mit der schwarzen Substanz verziehen hatten? Seufzend schloss sie die Augen. Eigentlich hatte sie gar nicht gewollt dieses schwarze Elend wieder in sich zu tragen, aber irgendwie hatte sie es in diesem Moment, da sie durch das Zeitportal gemusst hatte, für richtig gehalten. Hier würde ihr garantiert nichts passieren. Langsam öffnete sie die Augen wieder. Sie hoffte, dass ihr Vater bald heim kam, damit sie sich bei ihm entschuldigen konnte und ihm sagen konnte, wie sehr sie ihn liebte. Sicher, für ihn waren nur wenige Stunden vergangen, aber Kim hatte ihn seit Monaten nicht mehr gesehen und sie vermisste ihn so sehr. In den letzten Tagen wäre sie so oft fast gestorben. Schaudernd dachte sie daran zurück, wie Sephiroth ihr auf grausame Art die schwarze Substanz entrissen hatte. Alleine der Gedanke machte ihr angst und sorgte dafür, dass ihr Herz schneller schlug. Sie würde garantiert niemals normal und ohne Alpträume weiter leben können. Kim setzte sich auf, steckte sich die Substanz wieder in ihre Hosentasche und sah sich in ihrem Zimmer um. Es war so ruhig. In den vergangenen Monaten war es kaum so ruhig gewesen. Immer war etwas passiert, oder sie hatte die Zeit mit Cloud und all den Anderen verbracht, was häufig witzig gewesen war. Es würde nicht leicht sein, sich an ein ruhiges Leben zu gewöhnen, aber sie gehörte natürlich in ein solches, dass wusste sie, und nun durfte sie auch nicht den Abenteuern in der FF- Welt hinterher jammern. Man konnte nur in einer Zeit leben. Trotzdem war es schwer. Kim hatte geglaubt, sobald sie wieder hier war, würde alles gut sein, aber dem war nicht so. Natürlich war sie glücklich wieder Zuhause zu sein und sie wollte auch nicht mehr hier weg, sie wollte bei ihrem Vater sein, aber sie musste auch immerzu an Cloud, Tifa, Barret, Red, Vincent, Yuffie, ihren kleinen Nameless, Shera, Joey, Cid und natürlich auch an Aeris, die ihnen zu liebe gestorben ist, denken, und das war hart. Noch nie zuvor musste sie sich zwischen zwei Dingen entscheiden. Nun, eigentlich hatte sie sich entschieden. Es war das Richtige, hier zu sein, und das wusste sie, oder wusste sie es doch nicht? Die Wahrheit war, jetzt, wo sie hier war, wollte sie wieder zurück. Vielleicht war es aber auch nur so, weil sie die andere Welt jetzt mehr gewöhnt war. Wenn sie ehrlich war, so wollte sie eigentlich in beiden Zeiten zugleich sein, aber das ging nicht, und das wusste Kim auch. Seufzend stand sie auf und schritt zum Fenster, um sich dort auf die Bank zu setzten und auf dem Fenster zu blicken. Die Wiese lag finster vor ihr. Die Gräser bewegten sich seicht im Wind und mit ein bisschen Fantasie sah es fast so aus wie ein Meer. Gähnend schloss sie die Augen. Sie war eigentlich nicht müde, aber sie hatte keinen blassen Schimmer, was sie sonst tun sollte, als hier zu sitzen und auf ihren Vater zu warten, der hoffentlich bald nach Hause kam. Vermutlich wäre Kim jetzt eingeschlafen, wäre in diesem Moment nicht dieser furchtbar helle Blitz am Himmel erschienen. Überrascht schlug sie die Augen auf und starrte nach draußen. Über den schwarzen Nachthimmel zuckten Blitze, doch es konnte sich um kein natürliches Gewitter halten, da der Donner ausblieb und außerdem kamen dafür die Blitze in viel zu rascher Reihenfolge. Kim betrachtete dieses seltsame Naturschauspiel, als ihre Lampe anfing zu flimmern. Irritiert sah sie zu der Birne hoch, die wie Discolicht an und aus ging, bis sie schließlich mit einem leisen knall ausblieb. Nun war es stockdunkel in dem Zimmer, nur die Blitze flackerten auf und erhellten es für kurze Zeit mit einem seichten Blauton. Kim rutschte von der Fensterbank runter und durchquerte das Zimmer bis zum Lichtschalter. Mehrere male knipste sie den Schalter um, allerdings ohne erfolg zu haben. Schließlich ließ sie es bleiben und wanderte zum Fenster zurück. Die Blitze hatten nachgelassen und alles schien wieder ruhig zu sein. Vermutlich war ein Blitz in die Stromleitungen eingeschlagen und darum gab es diesen Stromausfall. Kim durfte sich nur nicht verrückt machen, soviel stand fest. Hier war sie garantiert in Sicherheit, aber irgendwie beschlich sie ein mulmiges Gefühl, welches sich in Panik umwandeln wollte. Sie schluckte trocken, ließ den Blick im Zimmer umherwandern und sah dann auf die große, schwarze Wiese und ihr Herz wäre um ein Haar stehen geblieben. Ungläubig und schockiert starrte Kim auf die beiden Gestalten nieder, die durch das Gras liefen. Wie war das möglich? Noch einmal sah sie auf die Uhr. Es war ohne Zweifel später als an jenem Abend, da sie dieses Schauspiel dort unten schon einmal mit ansehen gemusst hatte. Doch es war genau dasselbe Bild wie damals. Beide Gestalten dort unten, wie sie sich jagten, der eine hinkend... Wie war es möglich, dass Cloud und Sephiroth hier waren? Diese ganze Geschichte mit der Zeit hatte Kim ziemlich durcheinander gebracht. Möglicherweise waren es zwei andere, als die, die sie kannte... Auf alle Fälle musste Kim dies herausfinden, und außerdem wollte sie Cloud nicht im Stich lassen, egal welcher es nun war... Sie fuhr herum, rannte auf ihrem Zimmer, die Stufen hinunter und aus der Haustür. Einen Plan, was sie tun würde, wenn sie bei den beiden Gestalten angekommen war, hatte sie nicht. Sie vertraute ganz auf ihren Instinkt und ihre Reflexe. So schnell sie konnte überquerte sie den Hof, rannte um das Haus herum auf die große Wiese, die dahinter lag. Zu ihrer eigenen Verwunderung waren die beiden Gestalten noch da, und nicht wie beim letzten mal verschwunden. Handelte es sich womöglich doch um diejenigen, die Kim kannte? Nach Luft ringend sprengte sie auf die Beiden zu, und als sie fast bei ihnen war, konnte sie, sie erkennen. Es waren in der Tat Cloud und Sephiroth. Schnaufend blieb Kim stehen und starrte von einiger Entfernung her zu ihnen. Noch war sie nicht bemerkt worden. Dieses Bild hatte sie schon einmal gesehen, und zwar in ihrem letzten Traum. Cloud, der in Abwehrstellung auf dem Boden lag.. Sephiroth, der vor ihm stand und auf ihn einredete... Es war genau dieses Bild.. oder doch nicht..? Nein- war es nicht. Kim schlug sich diesen Gedanken aus dem Kopf. Es konnte sich gar nicht um dasselbe Bild handeln, da das Bild welches sie in ihrem Traum gesehen hatte, gezeigt hatte, was passiert war, ehe sie selbst in die andere Zeit gekommen war. Cloud hatte auch keine Substanz die er Kim hinterlassen konnte, denn es handelte sich in der Tat um die beiden Personen, denen Kim begegnet war, und die sie kannte. Sie verstand es selber nicht. Sie konnte sich nicht erklären wie das möglich war, aber es war, wie es war, und nun musste sie Cloud helfen, da Sephiroth sein Schwert gezogen hatte, um ihn ein für alle mal aus dem Weg zu räumen. »Cloud!« Schrie sie und rannte auf sie zu. Beide sahen ihr entgegen, was Cloud schließlich ausnutzte, um von Sephiroth wegzukommen. Kim bremste ab, als sie kurz vor ihnen stand und sah erleichtert zu Cloud, der sich wieder auf die Beine gekämpft hatte. »Kim! Mach das du weg kommst!« Rief Cloud aus und sah hektisch zu seinem Erzfeind, der sich nun voll und ganz auf Kim zu konzentrieren schien. Stolpernd ging Kim Rückwerts weiter, unfähig den Blick von Sephiroth zu nehmen, der unaufhaltsam auf sie zu kam. Sie wusste was er wollte. Und sie wusste, dass sie in Lebensgefahr schwebte, aber dennoch wollten ihre Füßen sie nicht so schnell wie möglich hier weg bringen, dafür war ihre Angst zu groß. Deshalb stolperte sie weiter zurück, bis sie schließlich auf ihren Hosenboden fiel. Zittrig und mit rasendem Herz starrte sie dem Mann im schwarzen Umhang entgegen. Er hatte sie fast erreicht, als Cloud vor ihn trat. Er hatte sich seine Waffe wiedergeholt, und sein Blick verriet, dass er es dieses mal zuende bringen wollte. Sephiroth blieb stehen und musterte ihn leise lachend »Du kennst doch den Ausgang dieses Duells.. oder hast du vergessen was ich dir erzählt habe?« »Nein!« Gab Cloud ernst zurück »Hab ich nicht! Aber gerade deswegen werde ich nicht verlieren!« Er holte zum ersten Schlag aus und sein Schwert knallte funkensprühend auf das Langschwert seines Gegners. Beide Klingen glitten aneinander ab, und die Kämpfenden gingen auseinander, behielten sich aber im Auge. »Das nenne ich Tapfer.. wirklich.. aber es ist Sinnlos! Das Schicksal will das du stirbst und ich zum Gott werde!« »Das Schicksal kann mich mal! Ich entscheide und nicht das Schicksal!« Cloud rannte auf Sephiroth zu, wieder prallten beide Schwerter aufeinander und wieder ging der Schlagabtausch unentschieden aus. Kim sah dem Kampf hitzig zu. Cloud hatte keine guten Chancen auf einen Sieg, da er Sephiroth an Talent, Schnelligkeit und Ausdauer total unterlegen war. Trotzdem feuerte sie ihn innerlich an und bete dafür, dass er gewann, auch wenn die Aussichten darauf mehr als schlecht waren. Cloud musste gewinnen, sonst war alles aus. Aber Sephiroth schien zu allem bereit zu sein.. dennoch war etwas anders, als bei dem Kampf im Nordkrater. Sicherlich war Sephiroth immer noch schnell, geschickt und wiederstandfähig, aber trotzdem schien er einiges an Kraft eingebüßt zu haben, was wohl an den verschiedenen Zeiten liegen musste. Keinen Zweifel, hier war er um einiges schwächer als in der FF- Welt. Mit einem gezielten Hieb würde Cloud ihn töten können. »Cloud! Achte auf ihn! In dieser Zeit ist er um einiges schwächer als zuvor! Du kannst ihn besiegen, da bin ich mir sicher!« Rief Kim ihm zu und duckte sich dann unter einem wütendem Blick Sephiroths hinweg. Cloud nickte ihr knapp zu und wehrte einen gegnerischen Schlag ab, ehe er selbst wieder angriff. Dieser Schlagabtausch dauerte mehrere Minuten, doch dann geschah zu Kims Leidwesen, etwas unvorhergesehenes; Cloud griff an, steckte seine ganze Kraft in diesen Schlag, der seinen Feind niedermähen sollte, doch Sephiroth war schneller. Er nutzte die Zeit, die Cloud zum Ausholen brauchte und schlug ihm sein Schwert beim vorbeirennen in die Seite. Der Söldner stieß einen halblauten Schmerzensschrei aus, ließ sein eigenes Schwert fallen, stolperte einige Schritte nach vorne, ehe er auf die Knie sank. Kim stockte der Atem, als sie sah, wie Cloud sich die Hand auf seine Wunde presste. Es musste ihn ziemlich erwischt haben, denn normalerweise war er nicht so anfällig. Sie wollte aufspringen und zu ihm, aber Sephiroth versperrte ihr den Weg. Ängstlich sah sie zu ihm hoch. »Habe ich es dir nicht gesagt? Du wirst garantiert verlieren..« Sephiroth sah mit einem Seitenblick zu Cloud, der nach Atem rang und sich abmühte aufzustehen. »Du.. mieser..« Mehr bekam Kim nicht heraus, da ihr die Stimme versagte. »Ach ja richtig.. um dich geht es ja bei der ganzen Sache..« Seufzte Sephiroth und musterte nun Kim, die immer noch auf dem Boden saß, unfähig zu flüchten. Er lachte leise »Wie kannst du es wagen, meine Substanz zu stehlen? Aber ich hol sie mir zurück, dafür bin ich ja hier.. oh.. du bist so töricht! Ich hätte dich in Ruhe gelassen, aber du musstest die Substanz ja unbedingt mitnehmen..« Er schüttelte den Kopf und Kim schluckte »Scheint so..« »So? Dann weißt du ja, was passieren wird..« Wieder schluckte sie »Ja, weiß ich..« Sie hatte wieder solche angst, wie damals beim Tempel des alten Volkes. Es war natürlich nicht verwunderlich, da sich nun alles wiederholen würde, und sie konnte nicht darauf vertrauen, dieses mal lebendig davon zu kommen. »Aber.. aber bevor du mich umbringst.. habe ich eine Frage.. Wie um alles in der Welt bist du hierher gekommen?« Kim spielte auf Zeit. Vielleicht hatte sie Glück und Cloud schaffte es irgendwie wieder auf die Beine, wonach es allerdings momentan nicht aussah. Sephiroth lachte leise »Hierher? Das war ganz einfach..« Kims Blick schweifte unauffällig zu Cloud ab, und als sie sich vergewissert hatte, das er noch etwas Zeit brauchte, sah sie wieder Sephiroth an »Ich kann es mir nicht erklären..« »Natürlich nicht! Das habe ich auch nicht erwartet..« Er seufzte und sah zum Himmel »Ein Zeitportal bleibt für eine gewisse Zeit geöffnet.. ich traf kurz nach deinem verschwinden in der Chocobofarm ein.. natürlich versuchten diese Narren mich aufzuhalten, aber sie sind mir einfach unterlegen und ich betrat das offene Zeitportal, um hierher zu gelangen.. nur er hier ist mir gefolgt..« Sephiroth holte mit dem Schwert aus und versetzte Cloud, der fast wieder stand eine weitere Wunde am Arm, woraufhin er wieder auf den Boden sank. Mist! Dachte Kim gehetzt, sie musste dafür sorgen, dass Sephiroth abgelenkt war, koste es was es wolle! »Du bist meinem anderen ich doch auch gefolgt, oder? Das hast du zumindest damals, beim Tempel gesagt..« Sephiroth nickte und sah sie fragend an. ».. Damals ist etwas schief gegangen, nicht wahr? Du bist in dieser Zeit gelandet, nicht in der meines anderen ich's.. wieso bist du dieses mal hier gelandet und nicht wieder in einer anderen Zeit?« »Du redest von dem Wiederholungsverfahren.. nun.. normalerweise wäre es sogar so gekommen, aber dank meiner neu gewonnen Macht- die ich übrigens dir verdanke- konnte ich diese Art der Wiederholung außer Kraft setzen und das Zeitportal blieb stabil..« »Ah..« machte Kim. Ihr fiel langsam keine gescheite Frage mehr ein, und vermutlich hätte Sephiroth sie eh nicht beantwortet, da er nun seufzte »Das Portal bleibt nicht mehr lange offen.. ich werde mir nun die schwarze Substanz nehmen..« Er griff nach Kim, die ihrerseits die Augen zukniff. Sie hatte doch soviel durchgestanden. Und wofür? Damit er am ende doch die schwarze Substanz bekam und sie starb? Eigentlich hatte sie gedacht hier endlich sicher zu sein vor all diesem Terror, und nun das..? Doch der schmerz bleib aus. Kim spürte gar nichts, weder das sie gepackt wurde, noch dass ihr auf irgendeine Weise die Substanz entrissen wurde. Sie spürte nur wie der Wind über ihr Gesicht blies. Vorsichtig öffnete sie die Augen wieder und starrte ungläubig und sprachlos zu Sephiroth. Sein Gesichtsaudruck zeugte von entsetzen, und als Kim genauer hinsah, wusste sie auch warum; Es war Cloud. Er stand hinter Sephiroth und hatte ihm den Beidhänder durch den Körper gejagt. Es war kein schöner Anblick, dennoch war es Kim unmöglich den Blick davon abzuwenden. »Ich sagte doch... dieses mal entscheide ich..« knurrte Cloud und zog sein Schwert zurück, woraufhin Sephiroth zu Boden fiel. Kim starrte ihn an. Es war vorbei. Er war tot, ein für alle mal. Er würde nie mehr wieder kommen. Cloud hatte es endlich geschafft und ihn, seinen Erzfeind, besiegt. Sie konnte es noch gar nicht fassen, erst als Cloud hintenüber fiel, kam Kim wieder zu sich. Langsam stand sie auf, umrundete die Leiche Sephiroths in einem großen Bogen und kniete sich neben Cloud hin. »I.. ist alles in Ordnung..?« Fragte sie besorgt und sah noch einmal zu Sephiroth, als erwarte sie, dass er gleich wieder aufsprang. Cloud sah gen Himmel. Er atmete flach und unglaublich ruhig »..hat der Spuk endlich ein Ende..?« Kim nickte zaghaft »Ja.. Sephiroth ist tot.. du hast ihn besiegt, Cloud..« Der Söldner lachte leise und mühte sich dann ab sich aufzusetzen, was ihm mit Kims Beihilfe auch gelang, dann sagte er »..Ich dachte echt er würde mich ausschalten..« »Aber?« »Aber ich wollte nicht, dass er dir etwas antut..« Kim sah ihn verwundert an, öffnete den Mund um etwas zu sagen, ließ es dann aber und nickte nur stumm. Cloud schloss die Augen, seine eine Hand lag noch immer auf der Wunde. »Du wolltest dich nicht verabschieden.« »Hm.. ich.. ich konnte nicht..« Kim sah zur Seite, striff mit dem Blick wieder Sephiroths leblosen Körper und seufzte dann »Ich glaube ich war nicht stark genug dafür..« »kann ich verstehen..« Antwortete Cloud und öffnete die Augen wieder »Ich bin auch nicht gut in so etwas..« Er kratzte sich am Hinterkopf und seufzte »Ich soll dir von allen Anderen lebe Wohl sagen.. zumindest schätze ich das mal..« Kim sah ihn schockiert an »Hat Sephiroth sie denn..?« »Nein..« Cloud schüttelte den Kopf »Mach dir keine Sorgen.. sie leben alle noch.. aber sie waren alle bewusstlos, als ich Sephiroth folgte..« »Verstehe.. dann.. sag ihnen.. das sie mir fehlen werden.. okay..?« »Klar..« Nickte Cloud und stand auf. Er wankte noch etwas, und Kim hatte schon angst, dass er umkippen würde, aber er hielt sich wacker auf den Beinen »Es bleibt nicht mehr viel Zeit..« »Ich weiß..« Gab Kim zurück. Sie bedrückte dieses trockene Gespräch. Eigentlich wusste sie beide nicht, was sie sagen sollten. Sie schwiegen einen Moment, dann fing Cloud an zu lachen. »Was ist so lustig..?« Wollte Kim mit Nachdruck wissen, und der Söldner schüttelte den Kopf »Ich musste nur gerade an deine Worte im Nordkrater denken.. du sagtest, ich sei dein "Bruder"..« »Ach das.. nun.. äh..« Kim spürte wie sie rot wurde und sah schnell woanders hin. Es war ihr im nachhinein ohnehin schon peinlich gewesen, und jetzt sprach er so offen darüber, eine Tatsache, die Kim schaudern ließ. »Ist doch irgendwie komisch, dass du es auch gesagt hattest, als wir dich zum ersten mal trafen, oder?« Kim erinnerte sich. Damals, als sie unbedingt mit ihnen mitwollte, hatte sie behauptet Cloud sei ihr Bruder. Irgendwie war es schon reine Ironie, dass sie es nun völlig ernst meinte.. Sie nickte stumm und spielte mit ihren Fingern. Cloud seufzte »Ich muss gehen..« Kim kamen die Tränen. Sie hielt es einfach nicht aus. »Ja! Wir leben halt in ganz anderen Welten, du und ich! Ich weiß.. und ich weiß auch, dass es nun: Lebe Wohl! Zu sagen gilt! Aber.. ich kann nicht, verstehst du? Ich kann nicht..« Sie drehte sich zu ihm um, sah ihn einen Moment in die Augen, bis sie es schließlich nicht mehr konnte und den Blick auf den Boden richtete. Sie heulte schon wieder. Kim hatte in letzter zeit so oft geflennt. »Hey.. komm schon.. nicht weinen, okay?« Cloud legte ihr die Hand auf die Schulter »Es ist hart, ich weiß... aber wir werden uns sicher nie vergessen!« Kim nickte und versuchte ein "Ja" herauszuwürgen, allerdings ohne erfolg. Ihre Trauer verschlang ihre Sprachfähigkeit, und noch immer konnte sie Cloud nicht in die Augen sehen. »Komm schon.. Kopf hoch! Oder willst du etwa, dass ich dich so in Erinnerung behalte?« »nein...« Nuschelte Kim und hob den Kopf an um Cloud in die Augen zu sehen. Ihr liefen immer noch Tränen über die Wangen, aber dieses mal bleib sie standhaft und sah nicht wieder weg. Cloud lächelte sie an »Siehst du? Es geht doch...« Er nahm die Hand von ihrer Schulter und trat einen schritt zurück um sie zu mustern »Dein Vater kann stolz darauf sein, dich als Tochter zu haben...« Er räusperte sich und schloss dann die Augen »..Und ich schätze mal, ich kann froh sein, so eine Schwester zu haben..« Kim fing nun richtig an zu weinen. Schluchzend umarmte sie Cloud, der die Umarmung erwiderte. Es verging eine Minute, ehe Cloud Kim mit sanfter Gewalt von sich drückte und leicht lächelnd sagte »Ich muss nun gehen..« Sein Blick wanderte zu der aufgehenden Sonne, und dann wieder zu Kim, die sich die Tränen wegwischte und sich ebenfalls zu einem lächeln zwang »Ja.. ich weiß..« Sie seufzte »..danke..« »Wieso danke? Ich finde du hast viel mehr für uns getan als wir für dich..« »Kann sein.. aber ihr habt mir vieles beigebracht..« Kim strich sich eine Haarsträne aus dem Gesicht. Sie hatte in der tat viel von ihnen gelernt, und sie würde gewiss nie vergessen was geschehen ist. Cloud lachte leise, schritt an Kim vorbei zu Sephiroth, hob ihn auf und sagte »Ich glaube, du willst den nicht hier behalten.. oder?« Kim schüttelte den Kopf »Ganz sicher nicht!« sie kramte kurz in ihrer Hosentasche und zog dann die goldene Substanz heraus. Einen Moment betrachtete sie das glitzernde Etwas, dann seufzte sie und hielt sie Cloud hin »Ich will, dass du sie behältst..« Cloud sah sie fragend an. »..ich brauche sie nicht mehr.. nenn es einfach ein Freundschaftsgeschenk!« Kim lächelte ihn an und Cloud griff zögernd nach der Substanz »Bist du dir sicher?« Kim nickte sofort »Ja! Ganz sicher! Behandele sie aber ja gut!« »natürlich!« Cloud steckte sie sich in die Tasche und drehte sich dann um »Nun heißt es; Leb Wohl..« Kim nickte »Ich weiß.. leb wohl.. ich werde dich garantiert nicht vergessen!« »Ich dich auch nicht.. aber du musst jetzt gehen.. und dreh dich nicht um, sonst wirst du auch in den Zeittunnel gerissen..« »Und was ist, wenn etwas schief geht, und du nicht wieder in deiner zeit landest?« »Es wird nichts schief gehen, da bin ich mir sicher!« Kim nickte langsam. Vermutlich hatte er recht. »Grüß die Anderen von mir, ganz besonders Nameless..« Sie drehte sich um und ging langsam Richtung Haus zurück. Sie hatte keine Ahnung was hinter ihr geschah, sie verspürte nur einen seichten Wind im Rücken und ein helles Licht. Er würde garantiert heil ankommen. Alles würde von nun an gut enden, das wusste Kim, sie spürte es ganz genau. Es konnte nichts schlimmes mehr passieren. Seufzend sah sie zum Himmel, der sich langsam aufhellte. Sie fühlte sich jetzt sehr viel besser, wo sie die Gewissheit hatte, dass Sephiroth tot war und das sie sich verabschiedet hatte. sie würde nicht mehr jammern. Kim würde von jetzt an stark sein, wie sie es versprochen hatte. »Kim?« Rief eine Stimme vom Haus her, und als sie Richtung Hof sah, erspähte sie ihren Vater, der ihr verblüfft und ungläubig entgegen starrte. Kim stieß einen erfreuten schrei aus und rannte los. »Papa!« Rief sie und feil ihm auch sogleich um den Hals. Ihr Vater war etwas überrascht und stolperte zurück, fiel aber nicht hintenüber, sondern nahm Kim in den Arm »Was ist denn plötzlich los mit dir? Wieso bist du eigentlich nicht im Bett?« Kim schluchzte und drückte sich an ihn »Ich liebe dich Papa.. und das von vorhin.. das tut mir leid..« »Kim..?« Fragte ihr Vater und sah zu ihr runter, als er registrierte das sie weinte. Er lächelte »Na, na.. ist doch schon gut! Ich hab dich doch auch lieb..« Damit drückte er sie an sich. Kim hatte eigentlich vorgehabt nicht zu weinen, aber jetzt musste sie es einfach, allerdings nicht, weil sie traurig war, sondern weil sie so froh war, ihn zu sehen. »Ich hab dich so vermisst!« Schluchzte sie. »Aber ich war doch nur ein paar Stunden weg..« Sagte ihr Vater verwirrt. Kim nickte langsam »Ich weiß.. aber trotzdem..« »Es war dumm von mir so früh wegzugehen.. aber ich musste über etwas nachdenken..« Er drückte sie sanft von sich und musterte sie lächelnd »Kim.. du hast völlig recht, mit was du gesagt hast, aber wir sind eine Familie und du bist alles was mir geblieben ist..« sie nickte sachte »Ja.. das weiß ich.. und ich bin so froh, dass du bei mir bist.. wirklich..« Ihr Vater nickte und sah dann auf seine Armbanduhr »Es ist zwar noch etwas früh, aber wie wäre es mit einem ausgiebigen Frühstück?« Kim nickte begeistert. Sie hatte wirklich ziemlichen Hunger, und sie freute es, dass ihr Vater und sie sich so schnell wieder vertragen hatten. Er nahm ihre Hand und wollte mit ihr reingehen, als er stockte »Was ist das?« Er sah auf Kims Hand, auf der noch immer Narben von den Verbrennungen zurückgeblieben waren. Sie musterte ebenfalls ihre Hand und antwortete »Weiß nicht.. ich muss mich irgendwo verbrand haben..« »Hm.. wir sollten eine Salbe drauf machen.. Mensch, wo hast du dir das nur wieder hergeholt?« Ihr Vater musterte noch einmal Kims Hand, dann ging er mit ihr rein. Kim behielt die Sache mit ihrem Abenteuer natürlich für sich. Ihre Wunden heilten alle komplett aus.. alle, außer die Verbrennung, welche sie immer an die Geschehnisse erinnern würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)