Schule im Hause Hellsing von Integra-sama (wenn Integra das Abitur macht (Akt 1)) ================================================================================ Kapitel 1: Montagmorgen ----------------------- Prolog: Diese Geschichte habe ich parallel zu einer anderen Geschichte (die ich noch nicht veröffentlich habe)geschrieben. Es handelt sich dabei um ein Thema das wir alle leider zur Genüge kennen: Schule. Ich habe mich schon immer gefragt wie Lady Integras Abschlussjahr wohl ausgesehen hat? War sie eher das brave Engelchen, der fleißige Streber oder die rebellische Göre? Hier meine Version der Geschehnisse! P.S.: Viel Spaß beim Lesen wünscht euch Integra-sama. Kapitel 1: Montagmorgen Oh, nein! Es war mal wieder soweit. Das Wochenende neigte sich seinem Ende zu und morgen musste die achtzehnjährige Integra, Erbin der Hellsingorganisation, wieder zum Unterricht antanzen. Dann musste sie sich wieder das langweilige und andauernde Geschwafel ihrer Lehrer anhören und darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Aber Walter, der als ihr "Ersatzvater" ihr immer eingetrichtert hatte, wie wichtig eine gute Schulausbildung heutzutage ist, zwang sie regelrecht dazu. Sie wiederrum wollte ihm zu Liebe weitermachen und schließlich dauerte es nur noch einen knappen Monat bis zu den Abschlussexamen. Diesen einen läppischen Monat würde sie auch auch noch irgendwie "überleben", so hoffte sie. Danach hätte der ganze Spuk ein Ende und sie könnte sich endlich ihren eigentlichen Aufgaben als Hellsingoberhaupt zuwenden, die darin bestanden die besagte Institution zu leiten, Befehle zu erteilen und anschließend je nach ihrer Laune heraus Alucard oder dieses perverse zölibatmissachtende Katholikenetwas namens Maxwell anzuschreien. Als am nächsten Morgen der Wecker klingelte, erhob sie sich widerwillig aus ihrem Bett. Es war erstens viel zu früh (normalerweise stand sie erst gegen zwei Uhr Mittags auf, weil sie in letzter Zeit zu einer gewissen Nachtaktivität neigte) und zweites wollte sie einfach nicht ( erkennt ihr eine gewisse Ähnlichkeit mit euch? Ich schon^-^). Sie hatte schon überlegt sich krank zu stellen, aber Walter war in dieser Hinsicht unbarmherzig und das will schon was heissen (ähnelt irgendwie meiner Mutter^^). Sie steuerte nun aufs Bad zu um erstmal zu duschen und das eiskalt. "Genau das Richtige um wach zu werden und außerdem dient es der Abhärtung!" dachte sie und trat mutig ins eiskalte Wasser. Als sie fertig geduscht und angezogen war, schaute sie auf die große alte Standuhr, die in ihrem Zimmer stand. Es hatte vor wenigen Sekunden sieben geschlagen. Ihr stand also gerade noch eine knappe Stunde zur Verfügung bis Madam Turner, die Erste ihrer drei Lehrer, in ihrem Büro erscheinen würde. Denn Integra besuchte nicht wie die meisten anderen Teenager in ihrem Alter ein Gymnasium oder eine Realschule, sondern wie es sich für eine Lady gehörte, hatte sie selbstverständlich Privatunterricht. Ihre Lehrer, die alle als sie vor sechs Jahren in ihrem Leben aufgetaucht waren, hatten die besten Referenzen mitgebracht. Sie hießen Madam Turner, Sir Clark und Madam Amandin. Die drei, so dachte Integra, mussten es sich zur Aufgabe gemacht haben ihr das Leben zur Hölle zu machen, obwohl sie Madam Amandin sehr gern mochte und schätzte. Sir Clark unterrichtete sie in Mathematik, Chemie und Pysik, Madam Turner hatte es sich zum Ziel gemacht ihr englische Geschichte und Latein beizubringen und Madam Amandin lehrt sie die franzöische, italienische (wegen Maxwell) und deutsche Sprache. Acht Fächer am Tag auf die Integra hätte gut verzichten können. Jeder Unterricht dauerte eine volle Stunde und ihre drei "Folterknechte" ließen sich auch nicht dreimal bitten wenn es darum ging, Hausaufgaben aufzugeben. Integra hatte natürlich alle ihr gestellten Aufgaben erlegigt, aus genommen die von Sir Clark. Sie hatte sowieso kein Interesse an seinen Fächern, nur manchmal schaffte er es doch ihre Aufmerksamkeit zu erregen wenn auch nur für einige Minuten (Integra ist eben anspruchsvoll ^^). "Lady Integra?" hörte sie eine Stimme nach ihr rufen. Sie schrak hoch als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde und die Stimme erkannte. "Was gibt es denn Walter?" fragte sie. "Es wird so langsam Zeit sich in Ihr Büro zubegeben. In zehn Minuten wird Madam Turner eintreffen. Des weiteren lässt sie Ihnen mitteilen, dass sie Sie heute in einer Doppelstunde Latein zu unterrichten gedenkt." erklang Walters Stimme. "Na, toll!" seufzte sie kaum hörbar und schnappte sich hastig ihre Lateinbücher, anschließend verließ sie ihr Zimmer. Vor der Tür stand ihr Butler bereits auf sie wartend. "Sie sehen ja nicht sehr begeistert aus, wenn mir die Bemerkung erlaubt ist!" erwiderte er, ein Lächeln unterdrückend als er in ihr lustloses Gesicht blickte. "Walter sei versichert ich bin's nicht!" gab sie zurück. "Wünschen Sie noch irgendwas mit dem ich Ihnen Ihren Unterricht versüßen könnte?" fragte er. "Ja, da gibt es in der Tat etwas! Eine Tasse Tee und ... Anmerkung der Autorin: Was Integra sich noch wünscht? Tja, da müsst ihr bis zum nächsten Kapitel warten!^-^ Aber zu allererst ist es an euch mir eure Kritik/Lob (ich hoffe das Letztere trifft eher zu ^^) mitzuteilen. Kapitel 2: Schule und andere nervzerrende Ereignisse ---------------------------------------------------- Prolog: Hallo ihr Süßen! Ratet mal wo ich mich im Moment aufhalte? Ich sag's euch, ich bin gerade in der Schulbibliothek und schreibe während meiner fünzigminütigen Mittagspause an einem neuen Kapitel für euch. Also seid nicht undankbar und lest es! Das ist ein Befehl!!!(war das jetzt nicht Integra-mäßig?^^) Des weiteren braucht ihr euch keine Sorgen darum zu machen, dass ich verhungern könnte. Es bleiben ja NUR noch hundert Minuten Unterricht (das dauert mir viel zu Lange!!!^^) Danach werde ich das von meiner Mutter mit Liebe gekochte Essen zu mir nehmen (kann den Kantinenfrass nicht ab *kotz* *würg*) Machen wir's wie das letzte Mal, ich melde mich zum Schluss noch mal. Oh!, ehe ich es vergesse, danke ich noch meinen eifrigen und fleißigen Kommentarschreibern: Abigail Das-Schrecken Dark Eye Feurrige Prinzessin Kagura ihr seid echt lieb! Eure Kommentare haben mir neue Inspiration gegeben. Großes Bussi an euch! xxx Kapitel 2:Schule und andere nervzerrende Ereignisse "Da gibt es in der Tat etwas was du für mich tun könntest Walter! Bring mir bitte eine Tasse Tee und " dann stockte sie. "Ja, bitte My lady?" fragte der Butler nach. "Ach nichts!" winkte sie beschwichtigend ab und in Gedanken antwortete sie :"Sag Alucard, dass er sie alle drei für immer wegschließen und verhungern lassen soll!" "Ihr habt gerufen, meine Herrin." meldete sich urplötzlich eine dunkle Stimme zu Wort. "Habt ich gar nicht Alucard!" behauptete sie widerspenstig. "Oh, dann muss ich mich wohl geirrt haben. Obwohl, in euren Gedanken kam ich doch gerade noch vor" erwiderte er mit leicht belustigtem Unterton. "Wie oft muss ich dir denn noch sagen,dass du nichts, ich wiederhole nichts in meinen Gedanken verloren hast!!" fuhr sie ihn an. Doch Alucard sah sie nur an und lachte laut auf. "Was denn schon so früh am Morgen SO schlecht gelaunt?" fragte er. "Guten Morgen, Meister Alucard! Machen Sie jetzt auch schon Überstunden?" mischte Walter sich jetzt ein. "Ah Walter. Kannst du mich mal aufklären? Seit wann hat Sie diese miese Stimmung?" wollte der Vampir wissen. "Ich wüsste nicht was Sie das angeht Alucard, aber gut ich sag's Ihnen. Wie sie ja wissen ist heute Montag ..." erzählte er. Weiter kam Walter nicht, denn nun fand auch die junge Lady ihre Sprache wieder. "Ich finde es ebenfalls furchtbar interessant über mein Privatleben zu diskutieren, aber nun reicht's mir!" schrie sie. Die beiden Männer sahen sich kurz an und Alucard glaubte sie beruhigen zu müssen in dem er sie in den Arm nahm. "Weißt du Integra dass du richtig sexy aussiehst wenn du wütend bist und dein Outfit ist übrigens auch nicht von schlechten Eltern" flüsterte er ihr ins Ohr. Nun war es entgüldigt vorbei, der Vulkan namens Integra Brach aus. "Was erlaubst du dir?" schrie sie hysterisch und stieß ihn weg. Auch Walter, der die Szene beobachtet hatte, schaltete sich jetzt ein in dem er sich zwischen die beiden stellte. Doch das hinderte Integra nicht daran Alucard die Lateinbücher, die sie in dre Hand hielt, hinterherzuwerfen. Doch vergebens, er war schon durch die Wand verschwunden und die Bücher landeten nicht wie erwartet auf dem Boden, sondern Walter hatte sie mit einem geschickten Manöver gefangen. Als er sich von dieser plötzlichen sportlichen Aktivität erholt hatte, was nicht besonders lange dauerte, denn der gute Walter war für sein Alter noch recht fit, realisierte er Alucard's Bemerkung bezüglich Integra's Outfits. Sie trug keinen ihrer üblichen Männeranzüge inklusive der blauen Schleifenkrwatte, sondern einen kurzen schwarzen Minirock, zu kurz für Walter's Geschmack, und ein bordeauxrotes rückenfreies Top. "Lady Integra!" rief er entsetzt. "Was denn?" antwortete sie immer noch sichtlich gereizt. "Wie können Sie nur so rumlaufen! Sie sind eine Lady und kein gewöhnliches Straßenflittchen!!" mahnte er sie aufgebracht.(Walter in welchem Jahrhundert lebst du?^^) "Ja, ja" sagte sie nur, wahrscheinlich hatte sie nicht einmal zugehört. Stattdessen sah sie auf ihre Armbanduhr. "OH,nein! Verflucht! Bin eine viertel Stunde zu spät!" rief sie während sie davonhastete. Zurück ließ sie einen verwirrten Butler. So das war's! *schweißtropfen abtupf* Das nächste Mal wird Integra mal so richtig schön getadelt! Ob sie sich das bieten lässt? Wir werden's sehen. ^-^ Kapitel 3: Cool bleiben, bloß nicht aufregen! --------------------------------------------- Prolog: Als aller erstes möchte ich um Verzeihung bitten, weil ich euch fast drei Wochen lang auf das dritte Kapitel habe warten lassen! Entschuldigung!!!! *verbeug* Nun was soll ich noch viel sagen? Ich grüße meine treuen Kommentarschreiberinnen: Prinzessin Kagura (bist echt nett! Krieg ich deine Telefonnummer? *bitte* ^-^) Das-schrecken Darkeye Feurrige Merida Newintegra-chan Bleibt mir und meiner Geschichte bitte auch weiterhin treu! Kapitel 3: Cool bleiben, bloß nicht aufregen! Integra war völlig außer Atem in ihrem Büro angekommen. Als sie eintrat, konnte sie auf den ersten Blick keine Madam Turner sehen. "Puh, da hab ich wohl noch mal Glück gehabt, die Alte wäre sonst an die Decke gesprungen!" Dachte Integra während sie sich auf ihren Schreibtisch zubewegte. "Ah, Miss Hellsing beehrt mich doch noch mit ihrer Anwesenheit!" erklang eine Stimme hinter ihr. Erschrocken drehte sich Integra um und sah in zwei braune Augen, die vor Zorn glitzerten. "Madam Turner! Das heißt sie war doch bereits anwesend als ich eintrat! Sie hat mal wieder nur auf den passenden Augenblick gewartet um über mich herzufallen! Hätte mich ja auch schwer gewundert, wenn der alte Drache zu spät gekommen wäre! Tja, da muss schon ein Wunder geschehen damit die nicht pünktlich erscheint!" schoss es der jungen Lady durch den Kopf. "Na, was hast DU zu deiner Verteidigung vorzubringen?" Fragte sie höhnisch. Integra, die daraufhin aus ihren Gedanken gerissen wurde, sah sie recht ahnteilnahmslos und unbekümmert an, aber schließlich sprach sie: "Erstens möchte ich Sie darauf aufmerksam machen dass Sie mich, wenn Sie die Güte besitzen, siezen sollen und was die Verspätung angeht, was soll's, waren doch nur fünfzehn Minuten!" Als Madam Turner, das hörte und sich wieder von der Dreistigkeit dieses Mädchens erholt hatte, erwiderte sie: "Was bilden Sie sich eigentlich ein?! So lasse ich nicht mir verfahren! Ihr Benehmen ist unter aller Klarinette und entspricht ganz bestimmt nicht der feinen englischen Art!" Die Frau war inzwischen rot angelaufen und schnaufte wütend. Seit Integra ihr mit dreizehn Jahren zum ersten mal über den Weg gelaufen war, hatten die beiden etwas gegeneinander, doch jeder von ihnen versuchte das Beste aus der Situation zu machen. Madam Turner jedoch dachte nicht im entferntesten daran Integra in Ruhe zu lassen, sie schikanierte sie, wo es nur ging. Entweder gab sie ihr tonnenweise Hausgaben auf, die meistens darin bestandenen seitenlange, staubtrockene, alt-lateinische Texte zu übersetzen oder aber Analysen und Referate über englische Geschichtsthemen zu verfassen. Ihr Ziel war es aller Wahrscheinlichkeit nach Integra die halbe Nacht lang wach zu halten, doch da hatte sie sich mit der Falschen angelegt! Integra bewies schon sehr früh ein außerordentliches Geschick für die lateinische Sprache, sodass ihr die Übersetzungen sehr leicht fielen. Die andere Methode Integra bluten zu lassen (im übertragenen Sinn versteht sich! ^-^) war geduldig wie ein Raubtier darauf zu warten dass sie irgendeinen noch so kleinen Fehler machte, was selten vorkam und ihr diesen dann wochenlang unter die Nase zu reiben. Um zu nett auszudrücken, sie waren wie Feuer und Wasser. Madam Turner war eine schon etwas in die Jahre gekommene Frau, die sehr genau in all ihren Tätigkeiten vorging. Ihr bereits ergrautes Haar, Integra schätzte sie auf fünfsechzig aber egal, hatte sie zu einem festen Haarknoten zusammengebunden. Ihre Kleidung gestaltete sie sehr klassisch um nicht zu sagen geradezu altmodisch. Wenn man nun von jemandem verlangt hätte diese Frau in einigen Worten kurz zu beschreiben, dann hätten mit größter Sicherheit 99,9% der Befragten mit streng, engstirnig und eingebildet geantwortet. Was durchaus zutraf, denn das waren ihre Hauptcharakterzüge. Integra hatte manchmal echte Schwierigkeiten sich zusammenzureißen um dieser alten Kratzbürste nicht an die Gurgel zu springen. "Was regen Sie sich eigentlich so künstlich auf? Achten Sie lieber auf Ihre Gesundheit, Sie sind schließlich nicht mehr die Jüngste! Zu hoher Blutdruck kann schädlich sein!" Ergänzte Integra leicht spöttisch ihre vorherige Aussage, da die Person ihr gegenüber noch immer schwieg. "Pünktlichkeit ist das A und O einer jeden Tätigkeit, das dürfte selbst Ihnen bekannt sein!" Schrie die Frau recht giftig. "Was Sie nicht sagen, Verehrteste!" Spottete Integra. "Schweig, du Flittchen!" Kreischte die Alte. "Ich an Ihrer Stelle würde mich nicht so weit aus Fenster lehnen, in dem Sie beleidigen sonst könnte das gravierende Folgen für Sie haben!" Belehrte sie die junge Herrin des Hauses, eine Augenbraue noch oben ziehend. "Wag es nicht mir zu drohen, du dumme Göre! Wenn hier auch sonst jeder nach deiner Pfeife tanzt, ich ganz bestimmt nicht! Also, was willst du tun, mich rauswerfen?" Wollte sie wissen. "Sagen Sie mir nicht was ich tun und lassen soll, dazu haben nämlich kein Recht! Klar, sie alte Kratzbürste?" Entgegnete das Mädchen. "Zuerst beleidigt Sie mich und nun maßt Sie sich auch noch das Recht an mir Befehle zu erteilen! Das werde ich nicht länger hinnehmen! Ich kundige!" Donnerte sie. "Oh, welche böse Worte! Sie können sich gar nicht vorstellen wie entsetzt und traurig ich jetzt bin!" Erwiderte Integra mit gespielt schockierter Miene. "Sie sind Ihrem Vater in keiner Hinsicht ähnlich!" Sagte sie gehässig, da sie vermutete das Ihre empfindliche Stelle war und es schien als sei es ihr geglückt. Integra spürte auf einmal einen dicken Kloß in ihrem Hals während sich in ihren Augen Tränen sammelten. Plötzlich nahm sie den Schmerz tief in ihrem Inneren wieder wahr, es war als hätte jemand die Wunde, die nie ganz verheilen würde, erneut zum bluten gebracht. Madam Turner hatte Salz in die offene Wunde gesteut, doch Integra wusste dass sie jetzt ihre eigentlichen Gefühle nicht offenbaren durfte, als Lady war ihr das nämlich von ihren geliebten Vater verboten worden. Schnell fasste sie sich wieder und sah der verhassten Lehrerin fest in die Augen. "Mein Vater ist mein Vater!" Erwiderte sie eiskalt. Geschockt über die unerwartete Kälte in ihren Augen sah Madam Turner sie ein letztes Mal voller Wut an, dann stürmte sie aus dem Raum. Als die Tür zugeschlagen worden war, konnte Integra die unglaubliche Traurigkeit, die sie zu überfluten drohte, nicht länger zurückhalten. Glitzernde Tränen liefen ihr über die Wangen. "Vater..." seufzte sie. Plötzlich klopfte es an der Tür. Erschrocken wischte Integra sich die Tränen aus dem Gesicht und bat den vor der Tür stehenden herein. Walter, der Butler des Hauses trat ein und sie versuchte ein leichtes Lächeln auf die Lippen zu bekommen. "Lady Integra, ist etwas vorgefallen? Madam Turner kam mir eben wie eine Furie entgegen gestürmt und hat abrupt das Anwesen verlassen." Ergriff er das Wort. "Ähm wie soll ich sagen Walter..." begann sie. "Sie werden doch nicht schon wieder mit ihr gestritten haben, oder?" Fragte er, als ob er die Antwort nicht schon kennen würde. "Ich fürchte doch!" Antwortete sie recht knapp. "Oh Integra, wie oft muss es ich es dir den noch sagen, dass du dich im Umgang mit deinen Lehrern etwas zurückhalten sollst?" Seufzte der Butler. Integra war überrascht darüber, dass Walter sie mit ihrem Vornamen angesprochen hatte, denn das kam nur sehr selten vor. Er tat dies nur, wenn er ihr einen väterlich gemeinten Ratschlag erteilen wollte. "Es war nicht mein Fehler, die alte Kratzbürste hat mich zur Weißglut getrieben und dann hatte ich mich nicht länger im Griff!" Rechtfertigte sie ihr Benehmen. "Ja, du hast ein recht aufbrausendes Temperament!" Gab er zu. "Diese blöde eingebildete alte Schachtel!" Rief sie um ihrem Ärger Luft zu machen. "Integra!!!" Schrie Walter empört. "Ist doch wahr!" Gab sie zurück. "So kann es auf keinen Fall weitergehen! Ich kann nicht länger tatenlos zusehen und es dulden, dass du einen Lehrer nach dem anderen rausekelst!" Gab er ihr zu verstehen. "Sie geben sich ja Mühe mich nicht zu provozieren!" Argumentierte sie. "Ach Integra, was haben dein Vater und ich dir immer wieder eingebläut? Eine Lady offenbart niemals öffentlich ihre wahren Gefühle und lässt auch nicht von jedem reizen!" Erinnerte er sie. "Ja, ja... ich weiß." Setzte sie ihn in Kenntnis. "Nein Integra! Du weißt nichts! Ich habe deinem Vater damals am Sterbebett versprechen müssen, dass ich dich beschützen werde, komme was wolle und dass ich dafür sorgen werde, dass du deine schulische Ausbildung beenden würdest!" Donnerte Walter. Integra saß richtig erstaunt an ihrem Schreibtisch und verstand die Welt nicht mehr, noch nie hatte sie Walter so aufgebracht erlebt. "Walter... ich... es tut mir leid, aber andauernd fällt diese Frau über mich her und als sie es dann auch noch gewagt hat über meinen Vater zu reden, war das Maß einfach voll! Ich wollte dich und Vater nicht enttäuschen, aber..." dann stockte sie und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. "Integra, so war das doch nicht gemeint! Ich hatte keine Ahnung und ich wollte dir ganz bestimmt keine Vorwürfe machen!" Entgegnete er, es tat ihn auch schon wieder leid sie so angeschnauzt zu haben. Er ging auf sie zu und sah dass Integra heftig zu schlurzen begann. Integra währenddessen spürte wie sie dieses Gefühl der Traurigkeit erneut nicht länger zurückhalten konnte und diesmal wollte sie es auch nicht. Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen und auf einmal fühlte sie so einsam. Wann hatte zum letzten Mal geweint? Mit dreizehn? Sie wusste es nicht mehr, doch etwas war glasklar sie war nicht allein. Walter hatte sie inzwischen in den Arm genommen und drückte sie fest an sich. Er war so eine Art Vater für sie geworden und sie glaubte behaupten zu können dass das auf Gegenseitigkeit beruhte. "Ja, so ist es richtig Integra. Wein dich ruhig aus, ich bin für dich da!" Flüsterte er ihr ins Ohr während er ihr liebevoll über den Rücken strich. Langsam aber sicher bemerkte er wie sie sich wieder ruhiger wurde. Noch einige Minuten verstrichen, bis er seine Umarmung löste und ihr ein Taschentuch entgegenhielt. "Danke" nuschelte sie und wischte sich die salzigen Tränen aus dem Gesicht. Dann lächelte sie ihn an und er tat es ihr gleich. "Ich mache Ihnen jetzt erst mal eine Tasse Tee!" Entschied er. "Das wäre nett, danke Walter... für alles meine ich." Ihre Stimme hatte ihren normalen Klang zurückgewonnen. "Keine Ursache My Lady. Übrigens soll ich den Unterricht für heute absagen?" Fragte er. "Nein nicht nötig! Richte Madam Amandin aus, dass sie bitte augenblicklich herkommen soll!" Sagte sie. "Sehr wohl!" Antwortete der Butler, dann machte er noch eine leichte Verbeugung und verließ anschließend das Zimmer. Als er gegangen war, nahm Integra ein Gefühl der Gelöstheit in ihrem Innern wahr. So nächstes Mal gibt's dann einen ausgiebigen Fernsprachenkursus und als Dessert Matheunterricht. Na, wenn das letztere mal nicht schwer im Magen liegt! ^.^ Wir werden sehen ob Integra sich bei Sir Clark zurückhalten kann oder ich nicht. Das vierte Kapitel wird Klarheit bringen! Tschau, eure Integra-sama Kapitel 4: Zwischen Literatur und Freundschaft ---------------------------------------------- Prolog: Ich bin endlich wieder online! *tierisch freu*, nachdem mein Computer auf Grund eines Defekts dein Geist aufgegeben hatte, saß ich ganz schon auf dem trockenen. Das kann ich euch sagen! Die Kapitel lagen fertig auf dem Schreibtisch, aber leider konnte ich sie nicht veröffentlichen. Dankt meinem Computer! Jedoch hat sich das Problem jetzt glücklicherweise in Luft aufgelöst und ich kann euch wieder mit Lesefutter versorgen! Grüße an: Galax (willkommen!) Feurrige(meine treue Leserin) Newintegra-chan(eine weitere treue Leserin) Xell(Willkommen!) Das-schrecken(und noch ne treue Leserin) Knuddele euch alle ganz doll! Eure Integra-sama Kapitel 4: Zwischen Literatur und Freundschaft Nach einigen Minuten kehrte Walter mit einem silbernen Tablett Gebäck und Integras Lieblingstee zurück, doch sie war gar nicht anwesend. Walter machte das irgendwie stutzig, wo war sie nur abgeblieben? Alucard wird doch nicht? "Erst mal Ruhe bewahren, es gibt keinen Grund in Panik zu verfallen!" Versuchte der Butler sich einzureden, doch ehe er noch weiter über den Verbleib seiner "Tochter" grübeln konnte, flog auch schon die Tür auf. Erschrocken fuhr er herum und wollte den, der es gewagt hatte hier so einen Krach zu veranstalten, ordentlich tadeln. "Was in Gottes Namen soll..." setzte er an und verstummte auch augenblicklich wieder als er die Person erkannte. Integra stand mit einem Stapel Bücher, die sie auf den Händen balancierte, im Türrahmen. Der Bücherberg war riesig, so dass man echte Schwierigkeiten hatte, sie dahinter ausfindig zu machen. "Hallo Walter. Was wolltest du eben sagen?" Fragte sie sich darauf konzentrierend keinen der dicken Wälzer fallen zu lassen. "Nichts weiter, My Lady!" Beantwortete er ihre Frage. "Das klang eben aber nicht nach "nichts weiter" harkte sie schmunzelnd nach. "Nun hören Sie schon auf! Warten Sie, ich werde Ihnen diese schweren Bücher abnehmen!" Entgegnete er als er auf sie zukam. "Nicht nötig. Das schaffe ich auch alleine!" Erwiderte sie trotzig, doch zu spät! Walter war schneller gewesen und hatte ihr die schweren Schulbücher abgenommen. Integra verspürte tatsächlich eine gewisse Erleichterung in ihren Armen und Händen, ganz so als wäre ihr eine tonnenschwere Last vom Herzen gefallen. "Das nächste Mal rufen Sie einfach nach mir, so dass ich mich darum kümmern kann! Die sind schließlich viel zu schwer für Sie!" Befahl der Butler auf die Bücher zeigend. "Walter, ich bin nicht aus Zucker und außerdem schadet mir etwas Bewegung keineswegs! Apropos Bewegung, wann findet noch mal diese Pferdebörse statt? Ich kann es kaum erwarten endlich wieder ein Pferd mein eigen nennen zu dürfen und die langen Ausritte vermisse ich ebenfalls! Auf Dauer sind Kampfsport und Fechten nicht so ganz das Wahre..." belehrte sie ihn. "Wenn ich mich recht entsinne, findet sie nächsten Samstag statt. Des weitern habe ich mir die Freiheit genommen mich bereits etwas zu erkundigen, man munkelt dass die Züchter aus den Highlands die Besten seien!" Informierte er sie. "Gut, dann weiß ich, dass ich mir für Samstag nichts vorzunehmen brauche" murmelte sie. Die Unterhaltung der beiden wurde plötzlich durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen; anschließend betrat Madam Amandin den Raum. "Good morning, Miss Helllsing, Mister Con Dolneaz" Grüßte sie freundlich. "Good morning!" Riefen die beiden wie aus einem Munde, danach deutete Walter wiedereinmal eine Verbeugung an und verließ den Raum. "So, dann lassen Sie uns mit dem Unterricht beginnen" setzte sie mit einem Lächeln auf den Lippen an. "Sehr gerne, doch lassen Sie uns mit Französisch anfangen" gab Integra, ebenfalls lächelnd zurück. Dieses Lächeln war jedoch ehrlich gemeint, im Gegensatz zu manch anderem von ihr; Beispiel Madam Turner. "Wie Sie wollen Miss Hellsing" antwortete Madam Amandin prompt. "Lassen wir doch die Formalitäten beiseite; nennen Sie mich Integra!" Bot sie ihr an. "Nun gut, aber nur wenn Sie mich auch mit meinen Vornamen anreden!" Sagte sie leicht belustigt. Dann sahen die beiden Frauen aneinander an, Stille kam auf, doch von einer Sekunde zur nächsten fingen sie an zu lachen. "Abgemacht!" Gluckste die Herrin des Hauses. Madam Amandin, die mit Vornamen Lindsay hieß, war noch recht jung. Vielleicht war das auch einer der Gründe, warum sich die beiden so gut verstanden, denn schließlich war der Altersunterschied von achtzehn auf siebenundzwanzig nicht allzu zu groß. Integra hatte sie eigentlich schon vom ersten Augenblick an gemocht und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Lindsay teilte viele von Integras Interessen unter anderem auch die Liebe zum Reitsport. Sie gingen sogar manchmal gemeinsam aus und auch im Unterricht ging es richtig locker zu. Jetzt könnte man eventuell annehmen, dass Integra nichts lernte, jedoch war genau das Gegenteil eingetroffen. Sie war nicht nur extrem fleißig und wissbegierig, sondern begeisterte sich regelrecht für die Sprachen. (Integra, die Musterschülerin ^-^) Madam Amandin verstand es den Unterricht interessant und abwechselungsreich zu gestalten, so dass es nie langweilig wurde. "Also, Integra, hast du deine Analyse über den Text "Les Miserables" von Victor Hugo geschrieben?" Wollte Lindsay wissen. "Aber logisch! Für dich tue ich doch alles!" Scherzte Integra während sie ihr die zehnseitige Analyse aushändigte. "Sehr gut, ich werde Sie dann später durchlesen und sie als letzte schriftliche Prüfung vor dem, in drei Wochen stattfindendem Abitur, bewerten." Erklärte sie. Kurz darauf steckte sie die Arbeit in ihren Ordner und holte ihr französisches Grammatikbuch hervor und sprach: "Gut, ich glaube den Rest der Stunde werden wir damit zubringen, dass ich dir die neuen grammatischen Regeln erkläre. Danach gehen wir zu deutscher Literatur über oder magst du lieber Italienisch sprechen? Du hast die freie Wahl!" "Nein, nein. Deutsch ist mir vollkommen recht" winkte sie ab, "Ach übrigens möchtest du auch noch eine Tasse Tee?" "Oh, sehr gerne. Warum auch nicht?" Nahm sie das Angebot dankend an. Daraufhin schrie Integra nach Walter, der sofort erschien und orderte zwei Tassen Tee. So das war Kapitel 4! Ja, ja, ich weiß ich hatte euch versprochen dass Sir Clark auftreten würde... Leider hat es sich etwas anders als geplant, ergeben! ^-^° Tja, kann mal vorkommen. Tschüss, Integra-sama Kapitel 5: Mathelehrer, ein Fall für sich! ------------------------------------------ Prolog: Konnichi-wa meine lieben Leser! Ich kann mich nur immer wieder für euer Interesse an meiner Story, das ihr hoffentlich nicht verlieren werdet, bedanken. Dieses Mal grüße ich: Merida das-schrecken newintegra-chan Prinzessin kagura Vielen Dank für euer Lob und natürlich auch eure Kritik! *verbeug* und nun Vorgang auf für unseren Mathelehrer, Sir Clark!!! *applaus* Eure Integra-sama Kapitel 5:Matheleher, ein Fall für sich! Nachdem Integra noch eine volle Stunde mit Lindsay auf Deutsch über den eigentlich Sinn von Goethes "Faust" diskutiert hatte, erwartete sie jetzt voller Sehnsucht (Na, wer's glaubt! ^.^) ihren über alles geliebten Mathelehrer, Sir Clark. Sie seufzte während sie gebannt auf die Tür starrte, dann warf sie einen raschen und flüchtigen Blick auf ihre silberne Armbanduhr. Noch fünf Minuten! In fünf knappen und kurzen Minuten würde er dieses Zimmer betreten und es für die nächsten zwei Stunden nicht mehr verlassen. "Oh, welch Freude!", Dachte Integra, "wer braucht schon Mathe?! Diese ganzen sinnlosen Thesen aufstellen und sie dann auch noch beweisen können, wer braucht schon so was! Ich ebenfalls nicht!" Ein erneuter Blick auf die Armbanduhr verriet ihr, dass es jeden Moment soweit sein könnte. Auf einmal klopfte es an die Tür, dieses Klopfen hätte das Mädchen unter Tausenden wiedererkannt, nicht weil es besonders laut oder auffällig war, nein, aber da war dieses gewisse Etwas, von dem sie nicht genau wusste was es war, das es unverkennbar erscheinen ließ. "Wenn man vom Teufel spricht!" Murmelte Integra, am liebsten hätte sie ihn vor der Tür vergammeln lassen, aber das würde viel zu lange dauern. "Herein" rief sie widerwillig. Wie auf Befehl wurde die Tür aufgerissen und ein Mann mit einer schweren schwarzen Aktentasche unter dem Arm trat ein. "Good morning, Miss Hellsing" sagte er. "Good morning, Sir Clark" antwortete Integra aus purer Höflichkeit. "Lassen Sie uns sofort beginnen und keine Zeit verschwenden! Nehmen Sie ihre Utensilien heraus!" Befahl er. Integra jedoch machte keine Anstalten seinem Befehl nachzukommen, sondern erwiderte stattdessen: "Wie lautet das Zauberwort?" Sir Clark musste sich vorkommen wie ein kleines Kind, das gerade eben von seiner Mutter ermahnt worden war, so rot war er angelaufen als er antwortete: "Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen nicht so vorlaut zu sein, aber na schön "bitte" nehmen Sie Ihre Utensilien heraus. Übrigens haben Sie Ihre Hausgaben gemacht?" "Nein, das muss mir bedauerlicher Weise entfallen sein!" Gab sie lässig zurück. "Jetzt bin ich aber schwer enttäuscht von Ihnen! Warum hielten sie es nicht für nötig, wenn ich fragen darf?" Gab er mit erboster Miene zurück. "Was schon wieder?" Jedes mal sind Sie enttäuscht von mir und die Hausaufgaben haben mich nicht interessiert, deswegen habe ich es bleiben lassen" erklärte sie mit gespielt trauriger Miene. "Wie bitte? Nicht interessiert?" Wiederholte er. "Ja genau, ich wollte es nur etwas "ladyliker" ausdrücken, wenn sie es in unzensierter Fassung hören wollen, dann bitte! Um ehrlich zu sein ist es geradezu stinklangweilig!" Sagte sie wahrheitsgemäß. "Es steht Ihnen selbstverständlich frei Ihre Meinung zu äußern, dennoch würde ich Sie bitten solche Aussagen in meiner Gegenwart in Zukunft zu unterlassen" murmelte er durch seinen schwarzen Vollbart, der bereits mit grauen Härchen durchsetzt war. Sir Clark hatte in einer gewissen Weise Ähnlichkeit mit Knecht Ruprecht, dem Begleiter vom Weihnachtsmann. Dieses leicht gewellte pechschwarze Haar und der Vollbart, der in seinem Gesicht stand, ließen ihn ausländisch wirken, jedoch war er ein Engländer. Als Integra ihm zum ersten mal begegnet war, hatte sie allein durch sein Aussehen bammeln vor ihm gehabt. Doch die heutige Integra ließ sich nicht mehr von ihm und seinen, unter einer rechteckigen Brille hervorblitzenden saphirblauen Augen, einschüchtern. Gelegentlich veranstalteten die beiden sogenannte Blickduelle, bei denen der Lehrer fast immer den kürzeren zog. Sonst gab es eigentlich nicht viel spannendes oder gar interessantes über ihn zu berichten, außer dass er streng war und sein Lieblingssatz folgendermaßen lautete: "Mathematik ist eine höchst exakte Wissenschaft!" Seine Statur konnte man nur als groß und schlank bezeichnen. Des weiteren war er vierundvierzig, also jünger als Madam Turner. "Nun gut dann kann ich ihre Hausaufgabe nicht als schriftliche Arbeit benoten, aber glücklicherweise hatte ich für den Fall der Fälle vorgesorgt! Hier, füllen Sie das aus! Sie haben eine volle Stunde und zwar ab jetzt!" Kündigte er ihr an während er einen Fragebogen vor ihr auf den Schreibtisch legte. "Eine Klassenarbeit? Jetzt?" Stammelte sie offenbar aus allen Wolken fallend. "Ja, warum nicht? Müsste für jemanden, der es nicht für nötig hält Hausaufgaben zu schreiben, kein Problem darstellen. Ich, an Ihrer Stelle, würde aufhören mit mir zu diskutieren und anfangen. Sonst werden Sie nicht rechtzeitig fertig!" Riet er ihr. "Ja, ja!" Winkte sie ab und beschloss doch lieber mal einen Blick auf den Fragebogen zu werfen. Sechs Aufgaben zu je zehn Punkten. Auf den ersten Blick schien es eigentlich recht einfach, doch wie sagt man so schön der Schein kann manchmal trügen. Bis Frage fünf stellte dieser Test kein sonderlich großes Problem dar, aber die letzte Frage hatte es in sich! Integra hob eine Augenbraue und seufzte leise: "Verdammt!" Sir Clark schien bemerkte zu haben, dass etwas nicht in Ordnung war, also beschloss er sicherheitshalber nachzufragen: "Gibt es ein Problem, Miss Hellsing?" "Ja, in der Tat! Wo haben Sie die sechste Frage wieder aufgetrieben? Die ist ja halsbrecherisch!" Fluchte sie. "Was? Sie sind bei der allerletzten Frage angelangt? Unmöglich!" Staunte er. "So ist es, sehen Sie!" Antwortete sie, ihm ihr Prüfungsblatt entgegenhaltend. Er ergriff es, überflog es rasch und tatsächlich sie bereits bei der Nummer sechs angelangt. "Wenn Sie es genau wissen wollen aus dem Mathematikbuch und zwar handelte es sich um Aufgabe 158 Seite 73" sagte er. "Scheiße", dachte sie, "ich weiß dass ich genau diese Aufgabe schon mal gelöst habe! Ich kann mich jediglich nicht mehr an die Vorgehensweise erinnern. Zu dumm!" "Ich glaube ich werde Ihnen eine kleine Hilfestellung geben! Überlegen Sie erst gründlich, bevor sie etwas zu Papier bringen und vergessen Sie ja nicht die Formel, die ich Ihnen letzte Woche erklärt habe, anzuwenden! So jetzt habe ich aber genug geholfen!" Erwiderte er. Integra sah ihn zuerst verwundert an, doch dann dachte sie über seine Worte nach. "Ah!" Rief sie. "Genau, das ist die Lösung, Miss Hellsing. Ich muss schon sagen Sie sind sehr schnell von Begriff!" Gab der Mann lächelnd zu. "Danke" murmelte sie und nickte kurz mit dem Kopf. Jetzt war ihr alles klar, wenn man hinter das kleine Geheimnis dieser Sachaufgabe gekommen war, war der Rest nur noch ein Kinderspiel. Als sie fertig war, überlas sie noch einmal ihr Werk und händigte sie anschließend an Sir Clark aus. Dieser verstaute sie in einer Mappe und versprach sie bis morgen verbessert zu haben. Danach drehte er sich zu seiner Schülerin um und sagte: "Sehen Sie so rasch kann eine Doppelstunde vorbeigehen! Ich würde es sehr begrüßen wenn Sie Seite 98 für morgen durchlesen könnten." "Wird gemacht!" Versicherte sie. "Schön! Dann bis morgen, Miss!" Verabschiedete er sich und verließ den Raum. Bien ça y est! Endlich habe ich alle Lehrer durch, oder vielleicht doch nicht? ^-^ Lass euch überraschen und freut euch auf das sechste Kapitel! Kapitel 6: Ein Unglück kommt selten allein ------------------------------------------ Prolog: Ich hab noch immer Ferien und das noch fast zwei Wochen! ^.^ Aber lass mich jetzt nicht von dem ablenken was ich eigentlich sagen wollte. Ich glaube, es wird langsam aber sicher Zeit Beschwerde einzureichen, was ist bitteschön mit euch los? Drei Kommentare sind einfach zu wenig und wenn für dieses Kapitel nicht mindestens fünf reinkommen, sehe ich mich leider gezwungen die Fanfic abzubrechen! Das ist mein voller Ernst! 1000 Dank an meine Kommentarschreiber: Xell Feurrige Merida Los geht's! Eure total entmutigte Integra-sama. Kapitel 6: Ein Unglück kommt selten allein. Nachdem Sir Clark gegangen war, beschloss Integra zuerst einmal die ihr aufgegebenen Schulaufgaben zu erledigen. Voller Motivation und Enthusiasmus (na wer's glaubt! Ich jedenfalls nicht^.~) kämpfte sie sich durch Mathe, Italienisch, denn morgen so hatte sie es im Gefühl würde wiedereinmal eine Doppelstunde dieses Fachs auf sie zukommen und vorsichtshalber bereitete sie ebenfalls Latein vor. Die alte Hexe hatte zwar gekündigt und das nicht zum ersten Mal. Jedoch war es Walter jedes Mal gelungen sie davon zu überzeugen ihre Kündigung noch einmal sorgfältig zu überdenken und Integra doch bitte weiterhin zu unterrichten. Nach ein paar Tagen kam sie dann auch wieder angetanzt und tat so als ob nichts gewesen wäre. Zuvor hatte sie allerdings volle drei Tage lang die beleidigte und zu tiefst schockierte Lehrerin gespielt und wofür dieses ganze Theater? Nur um zu erreichen, dass Walter sie inständig darum bat, um nicht zu sagen anflehte, ihren interessanten und höchst lehrreichen Unterricht wieder aufzunehmen. Integras Meinung nach könnte sie bleiben wo der Pfeffer wächst oder am besten noch viel weiter weg! (Geht das überhaupt? Da bin ich mir nicht so ganz sicher! ^-^°) Ja, bis jetzt war es immer auf diese Weise abgelaufen. Doch diesmal sollte sich alles grundlegend ändern... "So das wäre dann auch geschafft!" Murmelte Integra während sie ihren dunkelblauen Kugelschreiber in dem dazugehörigen schwarzen Etui verstaute. Zärtlich, ganz so als würde sie etwas ungeheuer wertvolles in den Fingern halten, legte sie ihn zurück. Dabei wäre es für jeden andern nur ein gewöhnliches Schreibutensil gewesen, doch keineswegs für sie. Nein, für sie war es eines der schönsten Geschenke gewesen, die ihr Vater ihr jemals gemacht hatte. Der Kugelschreiber, der in der besagten dunkelblauen Farbe gehalten war, war damals eine teure Sonderanfertigung gewesen. Nicht nur dass er aus puren Silber bestand, nein, sondern auf der dunkelblauen Außenfläche waren ihr Name "Integra Wingates Hellsing" und der Satz "to my loved daughter Integra from your father" in fein säuberlichen Lettern eingraviert worden. Sie wusste noch genau wie sehr sie sich über dieses im Grunde genommene banale Geschenk gefreut hatte und jetzt da ihr über alles geliebter Vater nicht mehr auf dieser Welt verweilte, war das Schreibinstrument auf den Grad "wertvolles und unersetzbares Erbstück" erhoben worden; und somit nicht dazu verdammt in irgendeiner verstaubten Ecke vergessen zu werden. Sie tätigte damit den Briefwechsel und auch sonst unterzeichnete sie alle nur ansatzweise wichtigen Unterlagen mit dem Kuli. Nun nach zwei Stunden anstrengender Arbeit räumte sie eiligst ihre Schulbücher beiseite, das übrigens ganz nach allseits beliebten Motto "aus den Augen aus dem Sinn". Anschließend nahm sie wieder an ihrem dunkeln aus Mahagoni-Holz gefertigtem Schreibtisch Platz um sich ihren Pflichten als Hellsingchefin zuzuwenden, die in der letzten Zeit ganz schön vernachlässigt worden waren. Der Beweis für ihr mangelndes Pflichtbewusstsein wurde in Form eines enormen Papierberges widergegeben, der bereits von Walter dezimiert und nach Dringlichkeitsgrad in einzelne Kategorien eingeteilt worden war. "Ja, der gute Walter! Was würde ich bloß ohne ihn tun?" Dachte Integra während sie die kleinen sortierten Stapel, die sich förmlich vor ihr aufgebaut hatten, tief in Gedanken anstarrte. Sie wusste nicht warum aber irgendwie hatte sie das komische Gefühl, dass all dieses beschriebene Papier sie vorwurfsvoll anblicken würde, ganz so als wollte es sich mit den Worten "Willst du uns nicht endlich mal durchlesen und bearbeiten, du faules Stück!" bemerkbar machen. Wahrscheinlich war dieses Hirngespinst so etwas wie ein Schuldeingeständnis, das ihr schlechtes Gewissen gegenüber ihrem verblichenen Vater wiederspiegelte. Sie hatte beim besten Willen keine Ahnung mit welchem der unzähligen Briefe sie beginnen sollte, also beschloss sie die Entscheidung dem Zufall zu überlassen. Hastig schloss sie ihre unglaublich blauen Augen, streckte ihre rechte Hand aus und ergriff etwas schweres, vermutlich eine Akte. Und tatsächlich! Als sie die Augen wieder geöffnet hatte, wurde sie in ihrer starken Vorahnung nur noch befürwortet. Eine Akte hatte sich den Weg in ihre Hände gebannt, was entweder bedeutete dass sie gleich in das Geschehen einer der vorhergehenden Missionen ihrer Institution eintauchen dürfte oder aber eine Polizeiakte, was wahrscheinlicher war, vor sich liegen hatte. Wie auch immer das Öffnen des Dokuments würde Klarheit bringen... Integra nahm den hellroten Deckel des dünnen Ordners zwischen zwei Finger und klappte ihn ungewidert zur Seite, denn man konnte nicht gerade behaupteten dass die Akte besonders sauber war. "Also, doch eine Polizeiakte!" schoss es ihr durch den Kopf, "die wissen nicht wie sie die Zeit am besten totschlagen sollen, da wäre es doch wirklich nicht zu viel verlangt wenn sie wenigstens die Berichte etwas "hygienischer" abliefern würden!" Es war ihr im Gesicht abzulesen dass sie nicht besonders viel von der Polizei hielt, denn die waren ihrer Meinung nach alle ziemlich unfähig. Aber was soll's, es war sowieso klar dass wieder an ihr hängen bleiben würde. So auch dieses mal. Noch einmal schüttelte sie den Kopf, anschließend senkte sie ihr Haupt und begann mit der Lektüre. Newcastle, gestern so gegen Mitternacht: Troy Burnham, 29, befand sich ganz alleine in seiner Wohnung, die er mit seiner Verlobten Donna Flynn teilte. Sie hatte ihn noch kurz vor elf Uhr anrufen um ihn wissen zu lassen dass er nicht auf sie zu warten brauche, da sie mit ein paar ihrer Freundinnen um die Häuser ziehen wollte. Kurze Zeit später jedoch war Troy tot. Der Gerichtsmediziner hatte, nach einer ausführlichen und gründlichen Autopsie, den Zeitpunkt des Todes so gegen Mitternacht geschätzt, plus/minus der üblichen zwei Stunden. Sein Körper war des weiteren vollkommen exsanguniert, blutleer, was auf den Übergriff eines Vampirs schließen ließ. Die eindeutigen Bissmerkmale am Hals des Opfers waren der sichere Beweis für diese Theorie. Als seine Verlobte ihn dann eigene Stunden später in diesem Zustand auf dem Wohnzimmerfußboden vorfand, war sie furchtbar geschockt und verständigte augenblicklich die Polizei. Die Spursicherung, die vor Ort war, konnte weder Fingerabdrücke noch Fußabdrücke sicherstellen. Die Wände jedoch verschafften einen Anblick in das Szenario, das sich unmittelbar in den letzten Stunden zugetragen hatte. Sie waren übersät mit Blutspritzern und blasphemischen Sprüchen. Es wurde ebenfalls eine Drohung dass dies nicht der letzte Mord gewesen war hinterlassen und der Täter hatte seine Warnung, wie nicht anders zu erwarten, wahr gemacht. Knappe dreieinhalb Stunden später wurde Donna Flynn ebenfalls tot aufgefunden. Auch sie hatte keinen einzigen Tropfen des roten Lebenssaftes mehr in ihren Adern und auch sonst war alles nach dem gleichen Schema abgelaufen wie bei der Tötung ihres Verlobten, bis auf die Tatsache dass der Täter die Frau noch gequält und anschließend vergewaltigt hatte. Nachdem Integra den Bericht beendet hatte, nahm sie die Tatortfotos in Augenschein. Gott sei Dank hatte sie noch nicht viel zu sich genommen sonst hätte sich ihr der Magen umgedreht. Blutbad oder Massaker waren die einzigen Begriffe, die ihr spontan zu diesen abscheulichen Bildern einfielen. Fast schon automatisch griff sie nach dem Telefon um sich bei Sir Byans, dem Leiter von Scotland Yard, nach den neusten Ermittlungsergebnissen zu erkundigen. Doch der wusste auch nichts was ihr nicht ohnehin schon bekannt war. Jedoch ließ er sie wissen, dass sie sein vollstes Vertrauen genießen würde und er sich sicher wäre dass sie das schon meistern würde. "Blöder, heuchlerischer Schleimer!" Kam es ihr in den Sinn als sie auflegte. Eine ganze Weile lang starrte sie nur vor sich hin und überlegte fieberhaft welches Ziel dieser Blutsauger verfolgte. Um einen Freak handelte es sich auf keinen Fall, denn die waren für dieses Verhalten nämlich bei weitem nicht intelligent genug. Sie raufte sich die Haare, stieß einen tiefen Seufzer aus, ließ den Kopf auf den Schreibtisch sinken, stand auf, tigerte in ihrem Büro herum und das alles nur in der Hoffnung endlich eine Lösung für das Problem zu finden. "Lady Integra!" kam Walter hereingestürmt, "es hat sich etwas entsetzliches zugetragen!" Erschrocken wirbelte Integra herum und sah ihren Butler an: "Was ist denn passiert? Du bist ja richtig blass im Gesicht." "Nun My Lady, ich weiß nicht recht wie ich Ihnen die unerfreuliche Nachricht beibringen soll..." sagte er. "Oh, so schlimm? Dann lass mich raten, es wurde ein Anschlag auf ihre Majestät, die Königin verübt!" Entgegnete sie. "Oh Gott bewahre, nein!" Rief er entsetzt. "Dann ist Maxwell zum neuen Papst, dem Stellvertreter Gottes auf Erden, ernannt worden!" Riet sie munter weiter und hoffte dabei inständig dass sich ihre Vermutung nicht bewahrheiten würde. Glücklicherweise verneinte der Butler ein zweites mal und Integra atmete hörbar auf. "Na, dann weiß ich es nicht! Verrats mir!" Verlangte die Person ihm gegenüber. "Nun, sie haben doch bestimmt schon den Bericht über den Newcastlevorfall gelesen, oder?" Begann er und machte eine kurze Unterbrechung bis sie ihm zunickte dann fuhr er fort, "der Täter hat erneut zugeschlagen und diesmal ganz in der Nähe." "Wo? Und wen hat es diesmal erwicht?" Wollte sie wissen. "Ich fürchte dass Madam Turner in Zukunft nicht mehr dazu in der Lage sein wird Sie länger zu unterrichten, weil sie heute morgen tot auf ihrem Anwesen in Basildon gefunden wurde. An ihrem Hals wurden Bissspuren entdeckt..." teilte er ihr mit. "Nicht nur dass die Taten dieses Monsters abartig sind, nein, es hat auch noch keinen Geschmack! Trotzdem niemand hat es verdient auf eine solch bestialische Weise aus dem Leben zu scheiden. Gott möge ihrer Seele gnädig sein und sie in Frieden ruhen lassen. Amen" sprach Integra während sie sich rasch bekreuzigte. "Amen" antwortete Walter und tat es ihr gleich. "Und wie geht es jetzt weiter? Wer wird den Lateinunterricht übernehmen?" Fragte die Herrin des Hauses. "Daran habe ich auch schon gedacht. Leider habe ich keinen geeigneten Lehrer auftreiben können als sich mir plötzlich jemand anbot, von dem ich felsenfest überzeugt bin, dass er ausgezeichnete Arbeit leisten wird." Erwiderte er und schien tatsächlich Integras Neugier geweckt zu haben. "Wer?" Fragte diese. "Alucard" antwortete Walter schlicht. So das wäre dann wiedereinmal geschafft! Na, was meint ihr dazu? ^-^ Kapitel 7: Tage gibt's... ------------------------- Prolog: Diesmal werde ich mich sehr kurz fassen; damit ihr auf eure Kosten kommt! ^.^ Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, habe ich alle bisherigen Fanfics auf den neusten Stand gesetzt d.h. Fehler korrigiert und einige Textpassagen teilweise ein bisschen umgeändert. Ein besonders danke an meine Kommentarschreiber: Feurrige Integra-love-alu(Willkommen) Merida Viel Vergnügen wünscht euch eure Integra-sama. Kapitel 7:Tage gibt's... "Was? !" Ich glaube... ich habe mich verhört! Sagtest du eben dass Alucard mein neuer Lehrer wird?" Vergewisserte sich Integra. "Nein, My lady Sie haben mich keineswegs falsch verstanden. Alucard wird ab heute den Lateinunterricht übernehmen." Sagte Walter, der die Ruhe selbst zu sein schien. "Wenn das ein Scherz sein soll, dann ist es ein ziemlich geschmackloser! Außerdem ist der erste April schon vorbei!" Warnte Integra ihn. Sie sah aus als hätte sie gerade eben auf eine, nein was sage ich, auf mindestens zehn Zitronen gebissen. "Ich beliebe in keinster Weise zu scherzen und diesen Erstenaprilschwachsin habe ich noch nie gemocht!" Setzte er sie noch immer mit todernster Miene in Kenntnis. "Also,... ist das dein Ernst?" fragte Integra, deren seelischer Zustand sich mit jedem weiteren Satz zu verschlechtern schien. "Ja, das ist mein voller Ernst!" antwortete der Butler. "Aber... warum?" Brachte sie nur unter Mühe hervor während sie dabei war Walter in Gedanken für diesen genialen Einfall umzubringen. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er müsste doch wissen, dass es die beiden keine zwei Minuten im gleichen Raum aushielten, ohne dass sie anfingen sich zu streiten. "Nun Miss, ich konnte einfach keinen anderen Lehrer ausfindig machen, der so renommiert wie Madam Turner war. Doch Meister Alucard schien bereits von meinem Problem zu wissen als er mir anbot Sie fortan in Latein zu unterweisen. Des weiteren erzählte er mir dass er seit seinem achten Lebensjahr von seinem Privatlehrer in diesem Fach unterrichtet worden war und da Sie Madam Turner ja sowieso nicht ausstehen konnten hielt diese Lösung für die beste. Ich wollte keineswegs riskieren, dass Sie sich schon wieder mit einem Lehrer in die Haare kriegen." Berichtete er. "Aha, du gehst also davon aus, dass ich diesmal nicht austicken werde! Tut mir Leid, aber ich befürchte dass genau das Gegenteil passieren wird!" schrie Integra jetzt. Scheinbar hatte der Schockzustand dem Zorn weichen müssen. Sie kochte förmlich und ihre eisblauen Augen schenkten Walter einen Blick bei dem selbst der aggressivste Hund den Schwanz eingezogen hätte. Tja, wenn Blicke töten könnten, wäre der arme Walter schon lange einen qualvollen und langsamen Tod gestorben. "Bitte beruhigen Sie sich!" erwiderte er. "ICH BIN RUHIG!!!!!!!!" brüllte Integra, die gerade zur Hochform aufgelaufen war. Selbst ein Vulkan erschien in ihrem momentanen Gemütszustand wie eine kleine Flamme, die dem Wind schutzlos ausgeliefert war. "Nein sind Sie nicht!" wies er sie mit einem strengen Unterton in der Stimme zurecht. "OK ich bin es nicht, das gebe ich zu! Aber verrate mir bitte warum ich mich auch nicht aufregen sollte?" erlangte sie. "Ich finde Sie sehen das viel zu negativ... versuchen Sie doch einmal die positiven Seiten an dieser Situation zu sehen." Riet er ihr. "Welche positiven Seiten?" Wollte sie wissen während sie versuchte wieder einigermaßen zur Ruhe zu kommen. Sie schloss die Augen atmete ein paar mal tief ein und aus, genoss die wenigen Sekunden der absoluten Stille, die den Raum fest in ihrer Gewalt zu haben schien. "Jetzt übertreiben Sie aber und malen den Teufel an die Wand!" sagte Walter in seinem typischen Plauderton. "Tu ich gar nicht!" gab die Hausherrin patzig zurück. "Ich bitte Sie inständig werden Sie jetzt nicht auch noch infantil! Das ist unter Ihrer Würde!" seufzte der Butler. "Du weißt doch auch was passiert wenn wir in ein und dem selben Raum sind, oder?" fragte Integra, die inzwischen wieder ein paar Gänge hinuntergeschaltet hatte. "Ja, aber ich glaube behaupten zu können dass sich das diesmal ändern wird." Entgegnete er. "Oh, das ist mir neu! Warum denn?" bohrte sie voller Sarkasmus nach. "Nun dieses mal handelt es sich um eine völlig andere Situation. Alucard nimmt den Posten, dem ich ihm zugewiesen habe, sehr ernst um nicht zu sagen dass er regelrecht stolz darauf ist." Klärte er sie auf. "So ist er das? Jetzt fühle ich mich aber geschmeichelt, übrigens wie wird er denn bezahlt?" Erkundigte sie sich. "Meister Alucard macht das umsonst wie ich schon eben erwähnt hatte ist es eine große Ehre für ihn." Sprach er. "Oh, das ist ja wunderbar, dann sparen wir jetzt auch noch Geld! Da gibt es nur ein winziges Problem, ich vertraue ihm in diesem Punkt nicht. Der hat bestimmt etwas vor, dafür lege ich meine Hand ins Feuer!" Schwor sie. "Nun ich würde vorschlagen dass Sie im Wagen weiter mit mir über dieses Thema diskutieren können. Denken Sie bitte an Ihre Handtasche und Ihr Scheckbuch. Wenn Sie noch gedenken sich umzuziehen, dann tun Sie es bitte jetzt." Bat sie der etwas erschöpfte Butler. "Warum umziehen? Hab ich irgendeinen Termin verschlafen?" Fragte Integra, der die Verblüffung ins Gesicht stand. Ruckartig drehte sie Walter den Rücken zu um auf ihrem Schreibtisch nach dem schwarzen Terminkalender zu suchen. Dabei wirbelte die Post gehörig durcheinander was der hinter ihr stehenden Person nicht sonderlich gefiel, da er genau wusste wer dieses Durcheinander später beseitigen musste... Als sie ihn endlich gefunden hatte, blätterte sie hastig die Seiten durch und überflog diese, aber nirgends war ein Eintrag für heute drei Uhr ausfindig zu machen. "Heute ist doch die alljährliche Pferdeausstellung in Oxford, deshalb sollten Sie vielleicht lieber Ihre Reitkleidung anlegen", schlug er ihr vor, "ich will ja nicht drängeln, aber es wird doch allmählich Zeit um aufzubrechen." "Ich bin schon weg" antwortete sie als sie an Walter vorbei huschte und in Richtung Schlafzimmer verschwand. Na, das konnte jetzt noch ein Weilchen dauern... Also beschloss Walter sich noch rasch eine Tasse Tee zu genehmigen und anschließend den Wagen vorzufahren. Und er sollte mit seiner Aussage recht behalten, denn seine Lady tauchte erst nach einer halben Stunde wieder auf. Sie trug ihre hellen Haare offen am Rücken herunterbaumelnd und ihre Brille durch Kontaktlinsen ersetzt. Des weiteren trug sie eine schwarze enganliegende Reiterhose und eine dazupassende beigefarbene Weste. Zu seinem Bedauern war das bordeaux-farbene Top noch immer fester Bestandteil ihrer Kleidung. Aber na ja, da konnte man jetzt sowieso nichts mehr ändern...Als sie die Treppen der Eingangstür hinunterstieg und in den Vorhof trat, stand Walter bereits da um ihr die Wagentür aufzuhalten. Als sie einstiegen war, setzte er sich ans Steuer des weißen Rolls-Royce und fuhr los. Eine ganze Weile wechselte die beiden kein einziges Wort, denn jeder schien irgendwie beschäftigt zu sein. Während Walter sich auf den Verkehr konzentrierte und sich furchtbar darüber aufregte dass sie in einen Stau geraten waren, saß Integra an ihrem Laptop und tätigte den Briefwechsel mit den werten Herren Knights. "So ich glaube jetzt wäre ein guter Zeitpunkt sich weiter bei mir über ihren neuen Lehrer auszulassen." Meldete sich der Butler plötzlich zu Wort. "Warum jetzt? Du siehst doch dass ich beschäftigt bin!" Schnauzte sie ihn in recht barschem Ton an. "Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung, mir war nicht aufgefallen dass Sie gerade Ihren Aufgaben nachkommen." Entschuldigte sich der Butler. Integra, die wie es sich gehörte hinten im Wagen Platz genommen hatte, bereute es jetzt schon wieder ihren zuverlässigen und stets um ihr Wohl besorgten Butler so angemacht zu haben. Sie hatte ihre äußerst schlechte Laune wieder an einer Person abgelassen, die im Grunde genommen nichts dafür konnte. Okay, ganz unschuldig war Walter dann doch nicht an dieser ganzen Misere. Trotzdem wollte sie sich bei ihm entschuldigen, denn so ein Verhalten von ihr hatte er beim besten Willen nicht verdient. "Walter, ich... ich wollte.......es tut mir leid für vorhin. Du weißt schon, mein Benehmen war wirklich unakzeptabel und in keinster Weise zu billigen. Wie dem auch sei ich hätte dich nicht so anzumachen brauchen." Stotterte sie, sich offenbar ihre Worte gut überlegend. Einige Sekunde herrschte Stille, eine recht unangenehme und erdrückende Stille, bis Walter schließlich antwortete: "Schon vergessen Lady Integra, mir ist ihr hitziges Temperament bereits bekannt." "Gut dann kläre mich bitte über die weitere Vorgehensweise auf." Sagte sie. "Also, wie Ihnen ja bekannt sein dürfte ist Meister Alucard eher nachtaktiv und so habe ich mir gedacht dass es wohl das Beste wäre wenn er Sie während der Nacht beziehungsweise während den frühen Morgenstunden nach seinen Einsätzen unterrichten würde. Sie müssten zwar Ihre Schlafgewohnheiten ein wenig umstellen, aber das wider rum dürfte ebenfalls kein Problem darstellen, da Sie in letzter Zeit sowieso zu einer gewissen, wie soll ich sagen, Nachtaktivität neigen." Berichtete er ihr. "Das heißt mit anderen Worten dass ich während des Tages mehr Freizeit habe!" schlussfolgerte Integra, die der Vorstellung gar nicht mal so abgeneigt war. "Genau, sehen Sie es mal so, es ist nur noch eine Frage der Zeit, drei Wochen um genau zu sein, bis Sie ihr Abitur absolvieren werden." Entgegnete Walter. "Ja, du hast vollkommen recht! Die drei Wochen werde ich auch noch irgendwie hinter mich bringen." Versprach sie, mittlerweile wieder zu einem Lächeln fähig. Anschließend trat nochmals, wie schon zuvor Stille ein bis sie nach einer halben Stunde ihr gewünschtes Ziel erreicht hatten. Integra speicherte daraufhin die von ihr(von wem auch sonst? ^-^) geschriebenen Dokumente, fuhr ihren Laptop herab und klappte ihn zu. Danach stieg sie aus dem Wagen und Walter tat es ihr gleich. Während sich die beiden auf das Messegelände zu bewegten, war Integra mit ihren Gedanken ganz woanders... Sie hoffte inständig dass sie an diesem Ort auf kein ihr bekanntes Gesicht stoßen würde, insbesondere niemandem von den Knights. Sonst würde ihr leider nichts anderes übrig bleiben als ein gekünsteltes Lächeln auf ihren Lippen erscheinen zu lassen und gemäß den Regeln des Anstandes zu fragen "Wie geht es Ihnen?" oder "Schön Sie ebenfalls hier anzutreffen!". Tja, und genau auf dieses heuchlerisches Getue hatte sie nun wirklich keine Lust. Sie wollte einfach nur den Tag und das mit ihm verbundene wunderbare Wetter genießen. Ein leichter Windhauch wehte durch ihr langes blondes Haar und ließ dieses wild durcheinander tanzen. Alles stand in voller Blüte und erstrahlte in den beeindruckensten Farben, welche die Natur aufzuweisen hatte. Am Himmel war keine einzige Wolke ausfindig zu machen und auch die Sonne ließ sich keineswegs lumpen. "Einfach herrlich, endlich steht der Sommer vor der Tür!" dachte Integra während sie zusammen mit Walter in eine der Ausstellungshallen eintrat. Sofort stieß ihr der Geruch von frischem Heu und Pferdeäpfeln in die Nase, das Wiehern der Pferde und die lauten durcheinanderredenden Stimmen der Leute waren ebenfalls deutlich zu vernehmen. Auf den ersten Blick erregte keines der vielen Pferde auch nur annähernd Integra Aufmerksamkeit, doch dann blieb sie plötzlich wie vom Blitz getroffen stehen. Da stand es, das Tier dem es gelungen war Integra für wenigen Augenblicke völlig außer Gefecht zu setzen. Es war einfach Liebe auf den ersten Blick! Auch Walter schien das nicht entgangen zu sein als er sich an sie wandte: " Ein schönes Tier nicht wahr oder was meinen Sie?" "Ja wahrhaftig, Walter! Es entspricht genau meiner Vorstellung". Entgegnete sie auf die neben gestellte Frage. Es handelte sich um eine schwarzhaarige Stute, die sehr gut gebaut war und vom Boden aus gesehen war sie mindestens zwei Meter hoch. Es stammte seiner Herkunft nach aus Nordamerika und von der Rasse her handelte es sich um einen Mustang. So ein edles und gut muskuliertes Tier hatte mit Sicherheit auch seinen Preis, aber bei Integra spielte das Geld ja sowieso keine Rolle. Als sie sich gerade zu ihrem Butler umdrehen wollte, war er wie vom Erdboden verschluckt. Aber nicht besonders lange, denn sie entdeckte ihn bereits lauthals dem Züchter und Besitzer dieses Prachtexemplars verhandelnd. "Ah Lady Integra, da sind Sie ja endlich! Erlauben Sie mir Ihnen Mister Fohl vorzustellen!" Sagte Walter das Wort an seine Lady gerichtet. Integra sah den vor ihr stehenden Mann, der er zweifelsohne Amerikaner war, kurz an bevor sie ihm die Hand zur Begrüßung entgegenhielt. Er grüßte freundlich und begann noch im selben Augenblick ihr und Walter einen Vortrag über die Pflege und die artgerechte Haltung des Tieres zuhalten. Anschließend schlug er der hübschen Lady, wie er sie nannte, vor ihm einen fairen Preis zu machen. Integra entfernte sich mit Walter zusammen einige Meter um ungestört verhandeln zu können. "Also was meinst du?" Erkundigte sich Integra. "Nun, es ist zweifellos ein sehr schönes Tier... also, ich würde Ihnen eine Summe zwischen 13.000 und 16.000 Pfund empfehlen." Riet er ihr. "Gut, ich glaube 15.000 Pfund sind angemessen" erwiderte sie während sie ihr Scheckbuch hervorzog und wieder zu Mister Fohl ging um ihm ihrem Betrag zu nennen. Dieser schien mehr als zufrieden zu sein und willigte auch prompt ein. Anschließend folgte noch ein Handschlag um das Geschäft abzuschließen und Walter kümmerte sich noch schell um die Formalitäten während Integra bereits gegangen war. Sie wollte sich noch der benachbarten Halle, in welcher man Zugehör zum Verkauf anbot, umsehen. Als sie später mit zwei großen Tüten in den Händen auf den Parkplatz zurückkehrte, konnte Walter sich bereits den Inhalt denken; neues Sattelzeug, Bürsten, Decken, usw. Er nahm ihr die Tüten ab und verstaute sie im Kofferraum während seine Lady sich im Wagen Platz nahm. Bald darauf war das Geräusch eines startenden Wagens, der in Richtung Hellsing-Manor davonbrauste, zu hören. Kapitel 8: Ruhe vor dem Sturm? ------------------------------ Prolog: Hallo! Also, diesmal gibt es eigentlich gar nichts wirklich wichtiges vor dem Kapitel zu sagen! Vielleicht sollte ich die Bedeutung des Titels erklären? Tut mir leid, aber dazu werde ich keinen Kommentar abgeben. Kleiner Tipp meinerseits lasst euch überraschen! ^.^ Ein dickes Bussi an: Galax Integra-love-Alu Das-schrecken Newintegra-chan Feurrige Merida Viel Vergnügen beim Lesen, wünscht euch Integra-sama. Kapitel 8: Ruhe vor dem Sturm? Als Integra nach einahndhalbstündiger Fahrt nach Hellsing-Manor zurückgekehrt war, steuerte sie als erstes ohne noch große Umwege zu machen auf ihr Büro zu. Sie ließ ihre Handtasche auf den Boden sinken und begann sofort auf ihrem Schreibtisch nach etwas scheinbar wichtigem zu suchen. Dabei fluchte sie über das Durcheinander, welches sie verursacht hatte und deswegen die, für heute anliegenden Aufträge nicht fand. Tja, es sah in der Tat aus als hätte eine Bombe eingeschlagen! Vielleicht sollte sie nächstes mal zuerst gründlich über die nervigen Konsequenzen, die ihre Gefühlsausbrüche mit sich brachten nachdenken, bevor wieder ein derartiges Chaos veranstaltete. Die untergehende Abendsonne schimmerte bereits rötlich am Horizont und tauchte mit ihren, am Tag so wärmenden, Strahlen das gesamte Büro in ein angenehm warmes Licht, welches sich den hohen gläsernen Fenstern des Anwesens in vielen unterschiedlichen Farben auf zauberhafte Art und Weise wiederspiegelte. Dieses milde Licht stach Integra in die hellen Augen, so dass sie mehrmals hintereinander blinzeln musste. Um dieses herrliche Phänomen, welches sich in England aufgrund der eher schlechten Wetterverhältnisse eher selten abspielt in seiner vollen Pracht genießen zu können, erhob sie eine Hand schützend vor ihre Augen. Kurz verhaarte ihr Blick noch in die Ferne gerichtet bis sie sich schließlich abwandte um ihrer momentanen Beschäftigung, welche im Augenblick absolute Priorität, vor allem anderen hatte, nachzugehen. Denn sobald sich die Sonne endgültig zur Nachtruhe begeben hätte und dadurch das Land in die undurchlässige Schwärze der Nacht gehüllt hätte, würde es sich nur noch um eine Frage der Zeit handeln bis ihr hauseigener Nosferatu aus seinem Schlaf erwachen würde. Bis dahin müsste sie die Unterlagen einfach aufgetrieben haben, koste es was es wolle! Sonst würde er sie wieder ununterbrochen damit necken und gar nicht mehr verschwinden. "Da sind sie ja!" Murmelte Integra als sie kurz aufsah um aus dem Fenster zublicken. Die Sonne war dem Mond und Sternen scheinbar gewichen und das wiederum kommentierte Integra mit: "Das war jetzt aber allerhöchste Eisenbahn!" Plötzlich nahm sie eine Präsenz hinter sich wahr, doch bevor es ihr überhaupt möglich war irgendetwas zu erwidern, ertönte auch schon eine dunkle Stimme: "Guten Abend Herrin! Ich weiß nicht ob es euch bereits zu Ohren gekommen ist, aber ab heute Nacht werden wir beide eine Menge Spaß haben, weil ich" "Ja, ja! Ich weiß, ab heute wirst du mich in Latein unterweisen! Du kannst dir sicherlich auch vorstellen, dass ich alles andere als begeistert bin!" Schnitt sie ihm kurzerhand das Wort ab. "Aber warum denn nicht?" säuselte Alucard ihr ins Ohr. "Ach halt's Maul und verzieh dich! Auf deine Spielchen lasse ich mich heute erst gar nicht ein. Oh, bevor ich's vergesse hier hast du deine Aufträge!" Schrie sie und warf ihm den Papierhaufen entgegen. "Warum bist du denn gleich wieder so zickig und aufbrausend? Ich habe dir doch jediglich eine Frage gestellt." Rechtfertigte er sich. "Hör schon auf mich für dumm zu verkaufen!" Forderte sie ihn nicht gerade leise auf. "Wart ihr heute mittag weg?" Fragte er urplötzlich in einem unglaublich seriösen Ton. "Ich wüsste nicht was dich das anginge! Weißt du bei uns Menschen gib etwas was sich Privatsfähre nennt. Schon mal davon gehört?" Herrschte sie ihn noch immer sehr gereizt an. "Ich muss euch schließlich beschützen, deswegen muss ich über solche Dinge in Kenntnis gesetzt werden." Belehrte er sie. "Oh, mir war ja nicht bewusst, dass dir deine ach so scharfen Vampirsinne, wenn überhaupt jemals welche gehabt hast was ich manchmal echt zu bezweifeln wage, abhanden gekommen sind! Außerdem hat Walter mich begleitet und wie siehst erfreue ich mich bester Gesundheit!" Spöttelte sie. "Ja, der gute Walter! Ein todbringender Engel!" gab Alucard mit seinem typischen Grinsen im Gesicht zu. "So, jetzt aber genug mit den Schwärmereien vergangener Tage! Ich, für meinen Teil ziehe es vor mich noch ein paar Stunden zur Ruhe zu begeben als mich hier weiter mit dir zu streiten!" erklärte sie ihm, wieder einmal sichtlich genervt. "Wie ihr meint, My Master. Gute Nacht!" Sagte er mit ungewöhnlich höflichem Ton. "Ich freue mich schon, wenn du wiederkommst und mich mit deiner Anwesenheit beglückst!" Erwiderte Integra, deren Stimme nur so vor Sarkasmus sprühte. Danach war es ungewöhnlich still geworden, was Integra darauf schließen ließ, dass er wohl gegangen war. "Dieser Vampir raubt mir noch irgendwann den letzten Nerv!" Fluchte Integra während sie den langen Gang, der zu ihrem Schlafzimmer führte, hinunterlief und die Absätze ihrer Schuhe ein klackendes Geräusch erzeugten. Als sie ihr gewünschtes Ziel erreicht hatte, schloss sie die Tür hinter sich und streifte eiligst die Kleider vom Körper, denn so hatte sie es sich unterwegs vorgenommen, wollte vor dem Zubettgehen noch schnell duschen. Splitternackt sprintete sie in das benachbarte Badezimmer und sprang unter die Dusche. Die warmen Wasserstrahlen tröpfelten ihr durch das helle Haar bis hin zu den Füßen. Währenddem sich das heiße Wasser seinen Weg über ihren Körper bahnte, hielt sie ihre Augen geschlossen, so dass sie nach dem Shampoo tasten musste, jedoch hatte sie es recht schnell gefunden da es wie gewöhnlich am Wannenrand stand. Sofort begann sie sich die Haare einzushampoonieren und den zweifelsohne wohl proportionierten Körper einzuseifen. Ein süßlicher Geruch hing in der Luft als sie bald darauf wieder alles abspülte. Noch eine ganze Weile lang blieb sie regungslos unter der Dusche stehen. Sie empfand ein durchaus sehr angenehmes Gefühl, welches das Wasser hervorrief, als es langsam an ihrem Körper hinunterrann. Sie genoss es förmlich, denn es fühlte sich ganz so an, als würde endlich der erlösende Regen an einem schwülen Sommertag auf sie hinabprasseln. Obwohl sie eigentlich noch hätte stundenlang hier verweilen können, drehte sie den Hahn zu und schnappte sich eines der riesigen Badetücher, die in einem separaten Regal aus hellem Eichenholz deponiert waren. Anschließend stieg sie aus der Wanne und begann sich abzutrocknen. Darauf folgten noch Aktivitäten wie sich einzucremen, die Haare zu fönen, die Nägel zu feilen und weiß zu färben. Wie schon zuvor verließ hastig das Badezimmer und huschte schnellst möglich zurück in ihr Zimmer. Sie hatte eigentlich keinen Grund sich dermaßen zu beeilen, denn im Grunde genommen war niemand anwesend, der sie hätte sehen können, außer Walter und der hatte sich um diese Zeit meistens schon längst zur Ruhe begeben. Die Truppen und Alucard stellen auch kein Problem dar, da sie auf einer Mission und somit außer Haus waren. Sie schloss lautlos die Tür hinter sich und steuerte schnurstracks auf ihren riesigen Kleiderschrank zu, der fast die gesamte linke Zimmerwand einnahm. Da stand sie nun, vor einem schier unendlichen Meer aus Kleidern, das in hundert unterschiedlichen Farben zu erstrahlen schien. So viele unterschiedliche Kombinationen standen ihr zur Verfügung, so dass es ihr natürlich schwer fiel eine Entscheidung zu fällen. Doch schließlich entschied sie sich für ein schwarzes bis beinahe zu den Knien reichendes Negligee. Darunter trug sie wie jede andere Frau auch Unterwäsche. Nebenbei sie warf der alten Standuhr, neben de Tür, einen raschen Blick zu, schon fast Mitternacht. Jetzt galt es sich zu beeilen, sonst würde es sich nicht mehr lohnen sich überhaupt noch zur Ruhe zu begeben. Sie legte sich in ihr großes mit seidenen Laken bezogenes Bett und wurde auch fast augenblicklich vom Schlaf übermahnt. Es war auch ein anstrengender Tag gewesen, doch das Schlimmste sollte ihr noch bevorstehen... Als drei Stunden später der Wecker klingelte, hätte Integra ihn am aller liebsten gegen die Wand geworfen. Es war doch noch viel zu früh, wer ist schon nach kurzen drei Stunden wieder fit? Sie jedenfalls nicht! Normale Menschen schliefen um diese Zeit seelenruhig in ihren Betten und waren sicherlich nicht darauf bedacht dies zu ändern. Also, warum musste sie es dann tun? Dieses ganze In- der- Nacht- Lernen Prinzip war doch sowieso total idiotisch! Bald musste sie für eine vielleicht auch zwei Stunden ihr warmes und kuscheliges Bett verlassen, um sich das Gesäusel ihres neuen Lehrers anzuhören. Danach würde sie sicher keinen Schlaf mehr finden, das wusste sie schon jetzt ganz genau. Sie hatte Kopfschmerzen und kalt war ihr auch noch. Zwei triftige Gründe einfach nicht hinzugehen, doch dann fielen ihr Walters Worte wieder ein: "Ich möchte, dass sie ihre Schulausbildung beenden, ich habe es ihrem Vater damals versprechen müssen!" Also, zog sie sich einen weißen Kimono über und entschloss sich doch, gegen ihren eigenen Willen zwar, hinzugehen. Schnell wusch sie sich ihr Gesicht und kämmte mit ein paar sorgfältigen Bürstenstrichen durch ihr langes mondscheinhelles Haar. Anschließend klemmte sie sich die dicken Lateinbücher unter den Arm und verließ mit den Worten: "Auf in den Kampf!" ihr Schlafzimmer. Während sie den langen Gang hinauflief und ein Stockwerk hinunterstieg um ihr Arbeitszimmer zu erreichen, verschlechterte sich ihre Laune zunehmend. Doch endgültig wach wurde sie bei Alucards Anblick. Das durfte nicht wahr sein, das war alles nur Einbildung! Ja, das musste es sein, in Wahrheit schlief sie noch und träumte das nur! "Es gibt also keinen Grund in Panik zu verfallen, Integra!" schellte sie sich in Gedanken selbst. Oder vielleicht doch? Alucard drehte sich zu ihr um und begrüßte sie mit den Worten: "Guten Morgen, Miss Hellsing! Bitte treten sie ein, damit wir mit dem Unterricht beginnen können!" Dabei umspielte sein, für ihn typisches, Grinsen wie üblich sein Gesicht. Es hatte nichts das Geringste von seiner gewöhnlichen Breite eingebüßt, sondern vielleicht eher noch etwas hinzugewonnen. Vollkommen verdutzt blickte Integra ihn an und war erst mal zu keiner großartigen Äußerung fähig. Als einige Sekunden damit zugebracht wurden sich gegenseitig anzustarren und diese fast schon unheimlich wirkende Stille wortlos an den beiden vorbei strich, fasste sie sich schnell wieder und fragte: "Geht es dir gut?" "Ja, es könnte nicht besser sein und selbst?" antwortete er ihr begleitet von seinem immer noch nicht verloschenen Dauergrinsen. Integras Frage erschien dennoch in jeder Weise berechtigt, denn komisch war die ganze Sache schon. Er erhielt sich ausgesprochen höflich, was er zweifelsfrei sonst auch tat, jedoch eher in seiner höchstpersönlichen Art, welche jedes Mal von sadistischen Bemerkungen markiert gewesen war; Alucard mäßig halt! Er trug einen fein geschnittenen dunklen Anzug und schien ausnahmsweise einmal von seiner üblichen roten Tracht abgesehen zu haben. Soweit war ja noch alles im Lot, Integra fand es sogar viel besser ohne diesen roten Fummel, wenn's nach ihr gegangen wäre hätte er ruhig öfter so rumlaufen können. Doch was sie am meisten an seiner jetzigen Aufmachung störte waren seine Haare, die sonst so wirr in alle Richtungen abstanden, waren plötzlich glatt gezogen und mit einer ultramarinblauen Schleife nach hinten zusammengebunden.(Nur zur Erklärung: Alucard trägt die Haare im Augenblick wieder lang. Zur Veranschaulichung der Frisur empfiehlt die Autorin sich am Beispiel von Eclipse, dem Lehrer aus Demon Diary, zu orientieren. ^.^) "Wie hat er, das denn geschafft? Vielleicht mit Gel oder hat er sie mit diesen Glättungseisen, welche ich auch gelegentlich benutze, glatt gezogen? Und überhaupt warum sind seine Haare jetzt wieder lang? Das würde wirklich gern wissen!" schoss es ihr durch den Kopf, daran würde sie wohl oder übel noch ein wenig zu grübeln haben. "Bist du auch ganz sicher, dass dir nichts fehlt? Willst du dich nicht lieber wieder hinlegen?" wollte sie sich ein weiteres Mal vergewissern. "Memo an mich selbst, ich muss unbedingt daran denken mich bei Walter nach dem Verfallsdatum der, im Kühlschrank liegenden, Blutkonserven erkundigen. Vielleicht, es wäre immerhin dankbar, haben sie es bereits weit überschritten und daher sein anormales Benehmen! Aber mal abwarten was er gleich auf meine Frage antworten wird..." dachte sie und schaute ihm in sein, tief nachdenklich wirkendes, Gesicht. "Ah, jetzt wird mir alles klar! Nun weiß ich wo der Hase lang läuft; sag bloß dir gefällt mein neuer Kleidungsstil nicht? Das wäre wirklich tief kränkend für mich!" entgegnete er und zog dabei einen Schmollmund, wie ihn ein Kind nicht besser hinbekommen hätte. "Hör doch auf mit diesem Theater, oder wäre es dir vielleicht lieber, wenn ich wieder zu Bett gehe?" ermahnte sie ihn, indem sie ihm einen strengen Blick zuwarf. "Also, wenn ihr so direkt fragt, wäre es mir am aller liebsten, wenn ihr anstelle weiterhin im Türrahmen zu verweilen, eintreten und euch Platz nehmen würdet. Denn wie ihr ja sicherlich wisst, ist Zeit bekanntlich Geld, wenn also bitten dürfte, My lady!" forderte er sie mit einer, auf den Schreibtisch deutenden, Handbewegung auf. "Ah ja, korrigiere mich falls ich falsch liegen und mich irren sollte, aber ich nahm an, dass du für deine Dienste nicht bezahlt wirst?" harkte sie neugierig nach, denn irgendetwas war an dieser ganze Sache faul, oberfaul. Trotzdem, entschloss sie sich seiner Aufforderung Folge zu leisten und einzutreten. Widerwillig ließ sie die Tür leise ins Schloss fallen und steuerte geradewegs ihren Schreibtisch an. Sie setzte sich auf einen der hohen Stühle und war bereit ihm zuzuhören. "Im Grunde genommen entspricht das ja auch der Wahrheit, aber..." Das war's für dieses Mal! Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber im Moment habe ich echt totalen Schulstress; Klausuren, tonnenweise Hausaufgaben und der ganze andere Müll! Ich glaube, damit erzähle ich niemandem was Neues! Vielen Dank für euer Verständnis! ^.~ Hoffentlich bis bald, eure Integra-sama Kapitel 9: Der etwas andere Lateinunterricht(1) ----------------------------------------------- Prolog: Leider musste ich dieses Kapitel in zwei "spalten", weil es sonst zu lang für meinen Geschmack geworden wäre. Wie ihr wisst bemühe ich mich stets euch die Geschichte portionsweise zu servieren, also ich hoffe verzeih mir diesen einmaligen Ausrutscher! Es ging halt nicht anders -.-" Diejenigen, die ich jetzt noch nicht vergrault haben sollte, wünsche viel Spaß beim Lesen. 1000 Dank an: Integra-love-Alu, Feurrige, Merida, Prinzessin Kagura und das-schrecken ihr seid echt die besten Kommentarschreiber, die sich eine Autorin nur wünschen kann! ^^ Kapitel 9: Der etwas andere Lateinunterricht (1) "Aber, waaasss?" entgegnete Integra bereits sichtlich gereizt. Sie war eben nicht die geborene Frühaufsteherin, sondern eher das haargenaue Gegenteil davon. Die Müdigkeit machte ihr jetzt schon zu schaffen, ihr taten nämlich sämtliche Glieder weh und kalt war ihr auch noch! Dennoch musste wohl oder übel noch etwas, zusammen mit ihm, hier bleiben daran gab es nichts zu rütteln; zu Integras Leidwesen. "Was man heute nicht alles für eine ordentliche Schulausbildung tut, aber wie sagte Vater immer "was man beginnt, muss man auch zu Ende führen! Koste es, was es wolle!" erinnerte sie sich, als sie für kurze Zeit in ihre Gedankenwelt abtauchte. "Ah, ah! Spricht man denn so mit seinem neuen Lieblingslehrer, Integra?" tadelte er sie, ganz so, als ob er furchtbar entsetzt über ihr nicht sehr "damenhaftes" Verhalten wäre. "Neuer Lieblingslehrer? Du! Ha, dass ich nicht lache!" stichelte sie und setzte dabei ebenfalls das arroganteste Lächeln auf, das sie in ihrem Repartoir ausfindig machen konnte. "Jetzt hast du mich aber tief getroffen! Siehst du, hier hat es gerade eben furchtbar geschmerzt!" sagte er und wies mit der rechten Hand auf die linke Hälfte seines Brustkorbes. "Ach, hör bloß auf mich für dumm zu verkaufen! Du bist tot und das nicht erst seit gestern!" entgegnete Integra währenddem sie die Augen, nicht gerade unauffällig, verdrehte. "Weißt du, wenn du so bist, muss ich mich wahrhaftig zusammenreißen, um dich nicht glatt zu vernaschen!" säuselte er und entblößte dabei seine schneeweißen Fangzähne. "Wag es ja nicht, sonst landest du für den Rest deiner Ewigkeit in dem ausgesprochen nett eingerichteten Verlies, aus dem ich dich vor fünf Jahren befreit habe. Wie dir sicherlich bekannt sein dürfte, bin ich die letzte noch lebende Hellsing und somit würdest wirklich für immer dort unten verweilen! Keine sonderlich schönen Aussichten, oder?" warnte sie ihn. "Das würdest ja doch nicht tun, dafür empfindest du viel zu große Sympathie für mich! Desweiteren wüsste ich noch nicht, ob ich mich ein zweites Mal bannen lassen würde, eher unwahrscheinlich! Was dein Nachfolgerproblem angeht, stelle ich mich jeder Zeit sehr gern zur Verfügung oder aber du entscheidest dich für den unsterblichen Weg, gegen den ich übrigens auch nichts anzuwenden hätte." Belehrte er sie und lehnte an den Schreibtisch. "Wie bitte? Hast du sie noch alle?" schrie sie total aufgebracht. "Warum denn nicht? Ich würde meinen, dass wir doch eigentlich sehr gut zueinander passen würden, schon allein vom Charakter her!" erwiderte er. "Was du nicht sagst! Hast du dir schon mal selbst zugehört? Welche Gemeinsamkeiten teilen wir beide denn?" wollte sie jetzt zu gern wissen und war ganz zuversichtlich, dass sie es auch bald erfahren würde, soviel stand jetzt schon zweifellos fest. "Da gäbe unter anderem den ziemlich ähnlichen Kleidungsstil, die eher ernste Art, die Nachtaktivität, das Interesse an guter Literatur, die Loyalität gegenüber dem Vorgesetzten, obwohl sich bei mir noch etwas anderes hinzumischt... soll ich weiter machen?" erwiderte er noch immer bis über beide Ohren grinsend. Sie tat sich zwar schwer mit den Gedanken, dass er in manchen Punkten nicht einmal so unrecht hatte, musste es dennoch zugeben. "Was du nicht sagst, Vampir! Es ist viel zu früh für ein derartiges Theater, also lass es!" ermahnte sie ihn und fasste sich an die Stirn. Das kam dabei heraus, wenn sie sich mit Alucard stritt, sie plagten migräneartige Kopfschmerzen! Am liebsten wäre sie jetzt ohne weitere Umstände nach draußen gerannt um sich ein Aspirin zu besorgen, doch niemals hätte sie dies offen zugegeben. Sie würde ihm doch nicht freiwillig diese momentane Schwäche offenbaren, nein niemals. Lieber ertrug sie den dröhnenden Schmerz. "Warum denn? Es ist doch nie zu früh um mit etwas guter Laune die Stimmung aufzulockern, also sei doch nicht so mies gelaunt!" erklärte er ihr in einem Ton, als würde er mit einem begriffsstutzigen Kleinkind sprechen. Das machte sie nur umso rasend, wenn er sie derartig behandelte. "Schön und gut, aber ich sehe da nur ein unüberwindbares Problem! Deinen kranken Humor versteht niemand!" spöttelte sie zurückgrinsend. "Ach komm schon, Integra. Deine Auffassung von Humor ist doch mindestens genauso krankhaft wie die meine. Es bereitet dir sichtliches Vergnügen deine armen Lehrer aus dem Anwesen rauszuekeln!" forderte er sie auf. "Ich weiß gar nicht, was du meinst! Solltest du jedoch auf die alte Hexe anspielen wollen, kann ich dich nur darauf aufmerksam machen, dass die es nicht anderes verdient hatte! Eigentlich habe ich mir ihre ständigen Gemeinheiten viel zu lange bieten lassen!" fauchte sie in seine Richtung. Jetzt würde nur noch fehlen, dass er die alte Giftspritze in Schutz nehmen würde, so nach dem Motto: "über tote Menschen redet man nicht schlecht!" "Ah ja, ich finde es immer wieder höchst unterhaltsam deine Schilderung der Geschehnisse zu hören, aber nun gut, du hast recht! Bei dieser durch und durch verbitterten Frau handelte es sich schon um einen ziemlichen Besen, deren Unterrichtsmethoden ganz dringend eine ausführliche Generalüberholung benötigt hätten!" gab er zu. "Woher kanntest du sie denn?" wollte Integra wissen, es hatte ganz den Anschein, als hätte Alucard es geschafft ihr Interesse zu wecken. Unterdessen hatte er sich vom Schreibtisch gelöst und war zu einem der Fenster hinübergeschritten. Er starrte in die schier endlose Dunkelheit der Nacht, wo man irgendwo in der Ferne die vielen Lichter Londons erblicken konnte, als er zu ihr sagte: "Eine wundervolle Nacht, nicht wahr? So klar und ausnahmsweise mal nicht von dunklen Wolken durchhängen!" "Würdest du jetzt bitte nicht vom Thema ablenken und mir antworten!" forderte sie. "Das ist ja wieder mal typisch Integra! Ausgesprochen ungeduldig, aber was soll's! Zum einen unterrichtete sie bereits deinen Vater, der ungefähr genauso begeistert von ihrer Person war wie du, das kann ich dir flüstern und zum andern habe ich in der letzten Zeit oft, insgeheim versteht sich, den Unterrichtsstunden beigewohnt. Natürlich nur als reine Vorsichtsmaßnahme, denn manchmal sah es so aus, als würde sie dir gleich die Augen auskratzen und da ich dir vor fünf Jahren geschworen habe, dich zu beschützen..." gestand er ihr. "Dann kann ich mich ja richtig glücklich schätzen einen so tollen Leibwächter zu beschäftigen, nicht? Aber lass uns doch endlich auf meine eigentliche Frage zurückkommen, von welcher du versucht hast, so gut wie nur irgend möglich, abzulenken! Wirst du für deine ständige Nerverei bezahlt, ja oder nein? Komm mir jetzt nicht mit "Eigentlich nicht, aber..., ich will eine klare Antwort. Verstanden?" verlangte sie, denn auf seine Rätsel hatte sie nun wirklich keine Lust. "Oh ho, die kleine Lady möchte eine eindeutige Antwort, an der es nichts mehr zu rütteln gibt. Na gut, wenn's denn muss, lasse ich die Katze aus dem Sack!" meinte er während seine Stimme begann vor Sarkasmus zu spüren. Wie sie seine Spielchen hasste, sie konnte sie nicht ausstehen, obwohl sie manchmal doch recht unterhaltsam waren. Also, musste sie sich auf sein Niveau hinunterlassen um seine letzte Bemerkung geschickt zu kontern. "Achtung, jetzt wird's sicherlich gleich unheimlich spannend!" gab Integra gähnend zurück. "Ja, das wird's auch meine Liebe. Ich müh mich hier für lau mit dir ab, so hatte ich es zumindest mit Walter ausgemacht. Aber, dann schlich eine Idee in meine Gedanken ein, die mich meine Meinung ändern ließ. Das mit der großen Ehre ist ja schön und gut, nur frage ich mich was ich eigentlich von der ganzen Sache habe?" argumentierte er. "Was willst du?" erkundigte sie sich lustlos und genervt. "Was ich will?" wiederholte er, "Wie kommst du denn darauf, ich habe doch nichts dergleichen gesagt?" "Red schon!" befahl sie. "Wenn du so direkt fragst! Was hältst du von einer Nacht mit dir?" fragte er und ließ seinen Blick auf ihr ruhen, denn er wollte unbedingt sehen wie sie reagieren würde. "Auf keinen Fall!" schrie sie. "Leugne deine Gefühle nicht, sondern gib dich mir einfach hin! Glaub mir es wird dir gefallen!" forderte er sie grinsend auf. "Sag mal, bist du immer so direkt und woher willst du überhaupt wissen, dass es dir auch gefallen würde?" herrschte sie ihn recht kühl an. Doch anstelle ihr zu antworten, grinste er bloß und bewegte sich langsam, nur schrittweise, auf sie zu. Integra hob die Augenbrauen und beobachtete stillschweigend das Schauspiel. "Was wird das nun wieder? Ah, ich hab's die Anschleichnummer! Sehr originell!" dachte sie, als er mit diesem Grinsen, welches einen manchmal in den Wahnsinn treiben konnte, im Gesicht angetigert kam (grrr! ^^). Sie hasste es zwar nicht direkt, wenn er ihr so nahe war, jedoch mochte sie es auch nicht sonderlich. Meistens folgte dann wieder eines seiner Spielchen. Als er genau vor sie getreten war, blieb er stehen und beugte sich zu ihr nach vorne. Seine Hände stützte er auf den Armlehnen ihres Stuhles ab. Sein Gesicht befand sich aller höchstens in einem zehn Zentimeter Abstand zu dem Ihrigen, was ihr noch weniger, um nicht zu sagen gar nicht passte. "Was wird das, wenn's fertig ist?" wollte sie wissen. "Keine Ahnung, mal sehen! Schließlich hängt alles von dir ab; aber vielleicht bekomme ich einen Kuss von meiner Herrin." hauchte er während er immer näher an sie heranrückte um sie küssen. "Was bildet sich dieser Vampir eigentlich ein; glaubt wohl ich würde ihn so einfach gewähren lassen! Da hat er sich aber gewaltig geschnitten! Na, warte, dir werd ich es zeigen!" dachte sie. Blitzschnell schnellte ihre Hand hervor und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige. Dem Geräusch nach zu schließen müsste es geschmerzt haben, aber bei ihm konnte man sich da nicht so sicher sein... "Na, war das denn eben nicht viel angenehmer als ein schlichter Kuss? Also, ich fand es hundertmal befriedigender! Wie ist's mit dir?" meinte sie mit einem vielsagenden Lächeln auf den Lippen. "Das tat jetzt aber weh! Tut das nicht noch mal, ich verspreche auch artig zu sein!" jammerte er wie ein dreijähriges Kind. "Oh, das freut mich aber! An dir ist wahrhaftig ein hervorragender Schauspieler verloren gegangen!" lachte sie bittersüß. "Ich bewundere deine Schlagfertigkeit wirklich, jede andere Frau hätte mich sofort, ohne langes Zögern, gewähren lassen, du hingegen..." schnalzte er. "Ich bin eben nicht jede gewöhnliche Frau und das dürfte dir nur zu gut bekannt sein!" zischte sie. Noch immer klebte er ganz dicht an ihr, für was sie sich noch nicht im geringsten erwärmen konnte. Er machte einfach keine Anstalten sie endlich in Ruhe zu lassen, sondern genoss es eher von ihr angeschrieen und beschimpft zu werden. Bei diesen fast tagtäglichen Machtspielchen gelang es ihm jedes Mal sie, solange zu provozieren, bis er sie vollständig aus der Reserve gelockt hatte. Dann war sie wie ausgewechselt. Ihre Ernsthaftigkeit, die ihre Gesichtszüge normalerweise fest in ihrer Gewalt hatte, war dann ihrem sehr aufbrausenden Temperament gewichen. "Das stimmt, du bist keine von diesen aufgedonnerten und sich an jeden Kerl heranscheißen Schlampen, die man an jeder Straßenecke antreffen kann. Du hingegen bist einzigartig ebenso wie dein edles Blut! Seitdem du mich damals, vor fünf Jahren, aus meinem zwanzigjährigen Schlaf erweckt hast, ist dein jungfräuliches Blut nach wie vor der edelste Tropfen, der mir je die Kehle hinunterglitt. Sag mir, kannst du dir vorstellen, dass du, in deren Adern das Blut der Hellsings fließt, die meist begehrteste und gleichzeitig die meist gefürchteste Person unter den Untoten bist? Zu gern würde dieser Abschaum, der es eigentlich nicht wert ist sich Vampir nennen zu dürfen, von deinem köstlichen Lebenselixier kosten und ich muss gestehen ich auch." "Ach! Es muss dein unerbittlicher Stolz sein, der da aus dir spricht, aber sag du mir nun was dich von diesen abartigen Kreaturen unterscheidet?" warf Integra plötzlich ein. Sie schien ihn tief getroffen zu haben, denn schlagartig änderte sich seine Stimmung und er wandte ruckartig seinen Blick von ihr ab. Eine erdrückende Stille legte sich über den ganzen Raum, trotzdem fand er recht schnell seine Stimme wieder."Obwohl das Verlangen und die Gier förmlich danach schreien ihren Durst an dir zu stillen, würde ich, im Gegensatz zu diesen Gedreck, niemals meine Zähne gegen deinen eigenen Willen in deinem Hals versenken Ich verfüge über die Gabe der Selbstbeherrschung, nur damit du es weißt!" herrschte er sie, anschließend versank er wieder in Schweigen und würdigte sie keines Blickes mehr. Unterdessen stiegen in Integra heftige Schuldgefühle hoch, war sie etwa zu weit gegangen? "Verzeih mir, ich weiß selbstverständlich, dass du nicht so bist wie alle anderen:" ertönte es Seiten Integras. Alucard sah sie vollkommen entgeistert an, noch nie hatte sich ein Hellsing, in all den Jahren in denen er diesem Haus schon unterstellt war, bei ihm für etwas entschuldigt. Doch sie war anders, seitdem sie die Leitung der Institution übernommen hatte, genoss er eine gewisse Freiheit in seinem Handeln, was die bisherigen Oberhäupter der Familie, die immer männlichen Geschlechts gewesen waren und ihn am liebsten gar nicht frei rumschreiten gelassen hätten, nie gebilligt hätten. "Nun, my Lady wo waren wir stehen geblieben?" fragte er, auf seine Lippen war das typische Grinsen zurückgekehrt; er hatte ihr offenbar verziehen. "Warst du nicht gerade dabei über mein Blut zu schwärmen?" entgegnete sie. "Was würde darum geben, es nochmals auf meiner Zunge zu schmecken!" seufzte er. "Willst du jetzt auch noch eine Blutbrüderschaft mit mir eingehen?" wollte sie wissen. "Warum nicht? Mir wäre es noch einmal vergönnt in den Genuss deines herrlichen Blutes zu kommen und du würdest von mir in Latein unterrichtet werden! So hätte jeder von uns beiden einen Nutzen aus der vorliegenden Situation gezogen." schlug er ihr vor. "Ich hatte also von Anfang an recht mit meiner Vermutung, Walter hat dir viel zu leichtfertig vertraut! Mir war klar, dass du wieder eines deiner heißgeliebten Spielchen abziehen willst; wie konnte ich nur annehmen, dass es diesmal anders kommen würde." jammerte sie. "Tja, es ist eben nicht jeder sooo scharfsinnig wie du. Aber was erwartest du, der alte Todesengel und ich waren schließlich mal Partner." erwiderte er. "Wohl nicht scharfsinnig genug, ich hätte gar nicht erst einwilligen dürfen!" rief sie mit schrillem Unterton in der Stimme. "Ach was, Integra! So schlimm ist nun auch wieder nicht. Du führst dich auf, als ob ich was weiß ich was nicht dir vorhätte!" behauptete er mit einer beschwichtigenden Geste. "Ich übertreibe also, ja? Ist es nicht eher umgekehrt? Bist du es nicht, der Blutzoll von mir verlangt?" schrie sie nun total hysterisch. Kurz darauf stieß sie allerdings einem leisen Schmerzensschrei aus. Sie hatte sich die größte Mühe gegeben ihn so gut wie nur irgend möglich zu unterdrücken, da sie ja niemals Schwäche ihm gegenüber hatte zeigen wollen, doch er schien es trotzdem deutlich wahrgenommen zu haben. Wir sehen bzw. lesen uns dann im zweiten Teil dieses Kapitels! ^.~ Bis bald, eure Integra-sama. Kapitel 10: Der etwas andere Lateinunterricht(2) ------------------------------------------------ Prolog: Diese Kapitel widme ich speziell Integra-love-Alu und wünsche ihr hiermit alles Zum Geburtstag! Feier schön, gell? Aber natürlich kommt der folgende Text auch allen anderen treuen Seelen zu Gute, denen ich hiermit für ihre freundlichen und aufmunternden Kommentare danken möchte: Black-snow(herzlich willkommen), das-schrecken(es macht immer wieder Freude, was neues von dir per Ens zu hören! Wir beide wissen ja, wovon ich rede, oder?), Newintegra-chan, Galax, Merida und Feurrige. Kapitel 10: Der etwas andere Lateinunterricht (2) "Fühlt ihr euch etwa nicht wohl, Herrin? Entschuldigt, aber mir war nicht bewusst, dass so zimperlich auf das Wort "Blut" reagiert!" spottete er in dem er leise lachte. "Oh, dieser verdammte Vampir mit seinem unglaublich guten Gehör! Hätte ich mich doch nur nicht bei ihm entschuldigt, dann wäre jetzt Ruhe. Aber ich musste meine Worte natürlich bereuen! Manchmal könnte ich ihm..." schoss es ihr durch den Kopf. "Ihr könntet was?" fragte Alucard mit amüsierter Miene. Wutentbrannt starrte Integra ihm an und fragte: "Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht in meinen Gedanken rumschnüffeln sollst?" "Gute Frage, ich weiß es nicht mehr so genau, bei hundertmal habe ich aufgehört mitzuzählen." Kam es zurück. "Was rege ich mich überhaupt noch auf, du hörst ja doch nicht! Aber nun gut, wenn du's unbedingt wissen musst! Ich habe Kopfschmerzen, furchtbare Kopfschmerzen! Eigentlich sollte ich aus genau jenem Grund schon längst wieder im Bett liegen! Für deinen angeblichen Unterricht hatte ich allerhöchstens zwei Stunden eingeplant, mittlerweile sind jedoch bereits drei vergangen und das Lateinbuch liegt noch immer unaufgeschlagen auf meinem Schreibtisch! Irgendwie merkwürdig, oder?" meinte sie. "Willst du tatsächlich die Zeit mit dieser alten staubtrockenen Sprache totschlagen?", ungläubig zog er eine Augenbraue hoch. "Ich hatte es vor, ja!" gab sie ihm knapp zu verstehen. "Ich glaube es nicht!" stöhnte Alucard und schlug sich als Zeichen seiner Fassungslosigkeit mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Meines Wissens nach wird in diesem Fach doch die lateinische Sprache praktiziert, oder irre ich mich?" hauchte sie kaum hörbar. Dieses verfluchte Stechen in ihrem Kopf wollte sich einfach nicht geschlagen geben und verschwinden. Sie hatte das Gefühl, als ob jemand von innen ununterbrochen gegen die Schädelwand hämmern würde und jetzt wurde ihr, zu allem Überfluss, auch noch übel. Sie überkreuzte die Arme auf dem Schreibtisch und vergrub ihr Gesicht darin; die langen Haare hingen leblos darüber. Alucard schien nun auch begriffen zu haben, dass es ihr wirklich nicht besonders gut ging und sie Schmerzen verspürte. Bei dieser Aktion handelte es sich also nicht um einem ihrer strategischen Schachzüge um ihn, wie so oft, loszuwerden. Er betrachtete sie aus einem gewissen Abstand und kam so zu dem Schluss, dass er sie nicht einfach hier liegen lassen konnte. Also nahm er sie vorsichtig, um es ihr so angenehm wie nur möglich zu machen, auf den Arm. Integra, die ihrerseits überrascht und erschrocken zugleich war, wollte natürlich sofort protestieren, jedoch war der einzige Widerstand, zu dem sie noch in der Lage war, der Verbale. "Was soll das, Alucard?" Er sah sie daraufhin fast mitleidig an und wisperte: "Es wäre besser, wenn ihr schweigen würdet, Herrin. Sonst verschlimmerte sich eure Migräne nur noch!" "Ich.....habe keine Migräne......sondern jediglich......... Kopfschmerzen." flüsterte sie. "Das glaube ich eher nicht. In der letzten Zeit habt ihr fast jede Woche einem derartigen Anfall und nun sollet ihr ein Aspirin einnehmen. Anschließend werden wir uns auf den Balkon im Westflügel begeben damit ihr etwas frische Luft schnappen könnt!" meinte er und verließ zusammen mit ihr das Büro. Das gesamte Hellsinganwesen war in eine fast schon unheimliche Stille getaucht, so dass jedes noch so kleine Geräusch deutlich wahrzunehmen gewesen wäre. Des nachts hätte man sowieso annehmen können, dass dieses riesige Anwesen vollkommen leer stünde und unbewohnt sei. Lautlos glitt Alucard mit Integra auf dem Arm durch die endlosen Gänge des Gebäudes, darauf bedacht niemanden, insbesondere Walter, zu wecken. Hätte dieser nämlich von der augenblicklichen Situation gewusst, hätte er dem Vampir einen ordentlichen Aufstand gemacht. Immer wenn sie sich auch nur in irgendeiner Weise unwohl spürte, zitierte ihn der Butler sofort zu sich um ihn regelrecht auszuhorchen, was er jetzt schon wieder mit der jungen Lady anstellt hatte. Seit dem Tod von Sir Hellsing, Integras Vater, war der einst so lockere und gelassene Todesengel zu einer Art "Übervater" mutiert, der ständig um das Wohlergehen seiner "kleinen Prinzessin", wie er Integra in ihren frühen Lebensjahren stets zu nennen pflegte, besorgt schien. Ein leises Lachen hallte für wenige Sekunden von den Wänden wider, ja es wäre wirklich empfehlenswert, wenn Walter nichts davon erfahren würde. Kurz bevor Alucard auf den, sich im Westflügel befindenden, Balkon schritt, blickte er noch einmal auf seine Herrin herab. Diese hatte inzwischen die Augen geschlossen und rührte sich nicht mehr; sie war doch tatsächlich eingeschlafen. Nichts desto trotz änderte der hochgewachsene Vampir seine Richtung nicht, um sie in ihr Schlafzimmer zu bringen, sondern trat hinaus auf die riesige Terrasse. Schon allein die sandfarbenen Steinfliesen, mit denen der gesamte Balkon ausgelegt war, vermittelten südländisches Flair. Hinzu kamen auch noch die in hohen kunstvoll gestalteten Blumentöpfen eingebetteten Pflanzen, welche einzelne Passagen ausschmücken und diese besonders hervorhoben. Ein echter Blickfang war allerdings, die sich links von Alucard befindende Sitzecke. Herrliche Rattanmöbel posierten in einer umgekehrten U-Form um einen kurzbeinigen Tisch herum, auf dem noch der Laptop von vorletzter Nacht lag. Die beiden Sessel und die große Couch waren noch zusätzlich mit bequemen beigefarbenen Kissen dekoriert. Es war eine wundervolle Nacht in vielerlei Hinsichten, die kühle Nachtluft wehte ihm durch sein pechschwarzes Haar und der Himmel war mit leuchtenden Sternen übersät und auch der Vollmond ehrte ausnahmsweise mit seiner Präsenz. Alucard nahm auf den riesigen Sofa Platz, indem er die Füße hochlegte und die noch immer schlafende Integra mit dem Rücken gegen seine Brust lehnte. Er nahm ihren regelmäßigen Herzschlag deutlich wahr und sah wie sich ihre Brust langsam hob und senkte. Kurz musste er schmunzeln als er daran dachte, wen er hier gerade in den Armen hielt. Wenn sie schlief, sah sie so zerbrechlich und verletzlich aus, niemand der sie nur als strenge und viel zu ernste junge Frau mit versteinerter Miene kannte, würde sie sich so auch nur ansatzweise vorstellen können. Tja, mit der Zeit war sie eben mit samt ihren Emotionen erkaltet, doch es war auch mal anderes gewesen um genau zu sein vor fünf Jahren als sie dreizehn war. Vor allem hatte sie öfters gelächelt, so dass sie in der Hauptsache fröhlicher und nicht so verbissen wie jetzt,. war. Nach dem frühzeitigen Ableben ihres Vaters, hatte sie schnell erwachsen werden müssen um ihrer neuen Aufgabe als Oberhaupt der Hellsing-Organisation gerecht zu werden. Es wäre wohl alles komplett anders gekommen, wenn Sir Hellsing länger gelebt hätte. Vielleicht wäre sie dann öfters unter Leute gegangen und hätte ihr Leben etwas mehr genossen, anstelle manchmal bis spät die Nacht hinein am Laptop zu hocken um rechtzeitig mit ihrer Arbeit fertig zuwerden. In was für einer ungerechten und egoistischen Gesellschaft, wir doch heutzutage leben! Die Meisten, um nicht zu sagen jeder Einzelne, ist nur noch auf seinen eigenen höchstpersönlichen Vorteil bedacht und schert sich einen Dreck um das Wohlergehen einer anderen Person. Die grauen Panther, welche sich Knights of Round Table nannten, waren das beste noch lebende(man muss Rücksicht auf ihr Alter nehmen ^-^) Beispiel für diese gar nicht so abwegige Theorie. Sie machten es seiner Herrin wirklich in keinster Weise leicht, sondern überhäuften sie vielmehr mit Briefen und dergleichen. Ihr äußeres Erscheinungsbild hatte sich ebenfalls ziemlich verändert. Gut, im Moment war die Lage nicht sonderlich besorgniserregend, sie kleidete sie eigentlich wie jede junge Frau in ihrem Alter auch. Zu offiziellen Anlässen jedoch, bei denen sie den heiligen Ritterorden ihrer Majestät als Leiterin repräsentieren musste, pferchte sie ihren herrlich femininen Körper in enge Korsagen und zog diese scheußlichen Herrenanzüge an. Und wofür das alles? Nur, weil sie glaubte sich so besser in dieser, von Männern dominierten Welt, behaupten zu können. Reflexartig schüttelte Alucard den Kopf, Unsinn sie war auch ohne diesen olivgrünen Fummel bestens in der Lage ihre Autorität zu vermitteln. Warum sonst würden die Soldaten, die unter der Fuchtel von Kommandant Fargason standen, stramm salutieren und es nicht wagen auch nur den kleinsten Mucks von sich zu geben, wenn sie neben dem brillanten Strategen auftauchte. Aus Pflichtbewusstsein oder Treue? Vielleicht auch, aber hauptsächlich aus Respekt und Erfurcht vor ihrer Person. Abrupt wurde Alucard seiner Gedankenwelt entrissen als er bemerkte, dass seine Herrin fror. Dies war leicht an Integras Körperhaltung zu erkennen, sie hatte sich nämlich zusammengekauert und auf ihrer weichen Haut hatte sich Gänsehaut gebildet. Wie es sich für einen Gentleman gehörte, streifte natürlich sofort seinen dunklen Blazer ab und breitete ihn über ihr aus. Bereits kurze Zeit später konnte man eine Veränderung beobachten, der entspannte Gesichtsausdruck, der ihr Antlitz zuvor umspielt hatte, war zurückgekehrt und ihre Lippen formen ein hauchdünnes Lächeln. Wie so oft betrachtete Alucard sie, ob sie nun schlief oder wach war, sie war einfach atemberaubend, wunderschön und perfekt, obwohl sie nur ein Mensch war. Voller Bewunderung haftete sein Blick an ihr, ähnlich wie bei einen Maler der Fall war, der voller Stolz, aber mit durchaus prüfendem und kritischem Blick, sein vollendetes Kunstwerk besah. Alucards gesamte Gesichtsausdruck hatte sich gewandelt, er war eine Spur milder geworden. Langsam, fast schon genießerisch, ließ er seine Finger durch die langen mondscheinhellen Haare gleiten, was würde er für einen einzigen Kuss von ihr geben? Nur ein einziges Mal wollte er ihre Lippen auf den seinen spüren. Selbst wenn sie nichts dabei empfinden sollte,... das wäre ihm auch gleich. Zweifellos würden noch ein paar Stunden dahinziehen bis die hell schimmernde Morgenröte, welche den nahenden Tagesanbruch ankündigte, am Firmament erscheinen würde. Kurzer Hand beschloss auch Alucard sich noch etwas zu entspannen und vor sich ihn zu dösen. Er war sich sicher, dass es ihn nicht schwerfallen würde einmal seine Gewohnheiten abzulegen und in der Nacht und nicht im seinem Sarg zu ruhen. Zumal sie ja in seinen Armen lag und friedlich, wie ein Kind schlief. Als Integra dann schließlich einige Stunden später aufwachte, grub sie sich erst mal aus dem Jackett aus. Erstaunt blickte sie um sich, warum zum Teufel lag auf der Terrasse, sie konnte sich wirklich nicht entsinnen hierher gekommen zu sein und... "Na, Dornröschen wie haben wir geschlafen?" ertönte urplötzlich zu ihrem unglaublich großen Schrecken, eine dunkle Stimme hinter ihr. "Was tut der denn hier?!", blankes Entsetzten machte sich in ihrem Kopf breit. "Alucard was spielt sich hier ab? Warum mache ich hier draußen und vor allem warum liege ich gerade in deinen Armen?" fragte sie ein wenig irritiert. Alucard konnte jetzt einfach nicht anders, er fühlte sich regelrecht dazu gedrängt sie etwas an der Nase herumzuführen. Mit einem Grinsen bis über beide Ohren, hauchte er: "Weißt du etwa nicht mehr was wir beide letzte Nacht getan haben? Ich dachte wirklich, dass ich etwas besser wäre und ich dir länger im Gedächtnis bleiben würde... Tja, da sieht man's mal wieder! Frauen, eines der größten Geheimnisse der Schöpfung! Es wird mir wohl immer versagt bleiben euch zu verstehen!" Integra, die zuerst völlig perplex vor sich hinstarrte, realisierte innerhalb von Sekunden, was er da eben von sich gegeben hatte. Instinktiv bäumte sich alles in ihren Innern auf. Schlagartig keimte ein für sie unbekanntes Angstgefühl in ihr auf, das aufgrund des vermeintlich gestrigen Filmrisses hervorgerufen wurde. Es bemächtigte sich ihrer gnadenlos, in dem diese Gefühlserregung sie in seine eiskalten Fänge schloss und nicht mehr losließ. (Ach, wie ich es liebe eine dramatische Stimmung aufzubauen! ^.~) Rückartig befreite sie sich aus seiner Umarmung, wirbelte herum und warf ihm sein Jackett entgegen. "Sag das noch mal, du Mistkerl!" forderte sie mit bebender Stimme. Sie war totenblass und Alucard musste befürchten, dass sie jeden Augenblick umkippen würde. Sichtlich entsetzt blickte sie ihn, eine vernünftige Antwort erwartend, an. Alucard seinerseits tat es ihr gleich, in dem er zurückstarrte und als er sich nicht mehr beherrschen konnte lachte er ungehemmt los. "Du müsstest deinen Gesichtsausdruck sehen, der ist einfach nur zum schießen!" grölte er. Daraufhin sah sie ihn nur noch fassungsloser an. Was war denn bitteschön so witzig an der ganzen Sache? Sie kapierte es nicht, es war nur verständlich, dass man keine Scherze über etwas riss, von dem man nicht den leisesten Schimmer hatte, ob es sich nun wirklich so zugetragen hat oder nicht. "Was ist denn so furchtbar lustig? Hmm, Alucard? Erklär's mir!" verlangte sie mit eisigem Ton. "Sag bloß du weißt es wirklich nicht mehr?" verhöhnte er sie. "Nein" erwiderte sie schlicht. "Warum denn gleich wieder so abweisend und kalt? Wir sind wohl mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden, was?" wollte er wissen. "Tja, ich würde zu gern erfahren, wie du reagieren würdest, wenn du so einen Vollidioten von Vampir dir gegenüber sitzen hättest und du nicht die Spur einer Ahnung hättest wovon er eigentlich redet?" giftete sie. "Wahrscheinlich würde ich recht aufgekratzt sein und nur in Erfahrung bringen wollen, was sich gestern zugetragen hat." Antwortete er ihr recht sachlich. " Du hast's erfasst! Also!" schrie sie. "Pscht! Nicht so laut, du weckst sonst noch das ganze Haus auf. Es wäre nämlich nicht gerade vorteilhaft, wenn Walter plötzlich hier auftauchen würde, falls du verstehst was ich meine!" erklärte er ihr. "Vielleicht beruhige ich mich ja, wenn du mich endlich aufklären würdest, welches abartige Spielchen du wieder getrieben hast!" drohte sie. "Abartiges Spielchen? Wieder? Integra, ich bitte dich. Glaubst du wirklich, dass wir beide vorherige Nacht etwas Unanständiges getan haben?" sprach er. "Zuzutrauen wär's DIR alle mal!" blaffte sie ihn an. "Oh herzlichen Dank für dein unendliches Vertrauen in meine Wenigkeit!" knurrte er, offensichtlich war er eine Spur gekränkt. "Wie soll man dir auch vertrauen können, wenn du andauernd diese Spielchen zu deinem privaten Zeitvertreib mit mir abziehst!" entgegnete sie. "Integra, es war nur ein Scherz. Ich wollte unbedingt deine Reaktion sehen, ich hätte echt nicht gedacht, dass sie so heftig ausfallen würde..." gestand er ihr. Sie jedoch brachte keinallei Verständnis für diese makabre Art seiner allgemeinen Belustigung auf, sondern fauchte sichtlich erzürnt: "Für dich noch immer Herrin oder Lady Hellsing, Vampir! Klar!" Schweigen. Keiner von beiden wollte auch nur noch ein Wort mit dem andern wechseln. Das kam dabei heraus, wenn man die zwei aufeinander losließ und zwei waschechte Sturköpfe gegeneinander prallten. Sie hatte Walter ja bereits vorgewarnt! Eine halbe Ewigkeit standen sie noch wortlos nebeneinander, dem andern jeweils den Rücken zugekehrt bis es Integra schließlich zu blöd wurde und sie mit zügigen Schritten den Balkon verließ und in Richtung Tür zusteuerte. Sie hatte bereits die Türklinke ergriffen und wollte gerade den rechten Flügel der schweren aus Eichenholz gefertigten Tür öffnen um auf den Flur hinauszutreten, als Alucard sie unerwartender Weise am Arm packte und zurückhielt. "An deiner Stelle würde ich das lieber bleiben lassen. Walter ist nämlich im Anmarsch und was meinst du wie er wohl wird, wenn er uns beide hier vorfindet?" ermahnte er sie. "Er wird sicherlich so begeistert und angetan sein, dass er uns beide, oder besser gesagt vor allem dich, sofort ins Kreuzverhör nimmt und nicht eher Ruhe gibt bis er die ganze Wahrheit aus uns herausgepresst hat!" antwortete sie ihm. "Das war eine rethorisch gemeinte Frage Lady Hellsing, aber jetzt auch egal! Ihr wisst nicht rein zufällig wie lange der Gute bis zu eurem Büro braucht, oder? " entgegnete er leicht schmunzelnd. "Vier Minuten in etwa, wenn er allerdings noch vorher einen Abstecher in den Nordflügel macht um zu sehen, ob ich schon schlafe, könnten es mit Sicherheit an die acht Minuten werden." Erklärte sie. "Das reicht nicht um vor ihm da zu sein, dann bleibt uns nur noch eins: Teleportation." murmelte er währendem er Integra vorsichtig an sich zog. Diese umarmte ihn zuerst zögerlich, dann aber schließlich fester. Der Raum um sie herum begann aufzulösen, für Sekunden wurde alles schwarz, aber dann tauchten sie auch schon wieder in ihrem Arbeitszimmer auf. Blitzschnell lösten sie sich voneinander und waren schnellst möglich darauf bedacht, alles so aussehen zu lassen als hätten sie die ganze Nacht durchgemacht. Alucard warf sich seinen Blazer über und zog seinen Anzug zurecht. Integra huschte indessen an ihren Schreibtisch zurück, kämmte sich mit hastigen Bürstenstrichen durch die Haare und setzte sich anschließend kerzengerade hin. "Ich höre ihn, er kommt! Schlagt bitte euer Buch auf Seite zweihundertneunundfünfzig auf Caesar - Vom Feldherrn zu Alleinherrscher auf Lebzeit" ließ er verlauten. Integra tat wie ihr geheißen während Alucard mit dem Unterricht begann: "Wenn die Menschen heutzutage vom antiken Rom sprechen, denken die wohl zuerst an einen Herren namens Gaius Julius Caesar. Caesar war zweifellos der berühmteste Feldherr seiner Zeit und war bekannt für seine überzeugenden Reden, die vor dem Senat bis hin zum Schlachtfeld schwang. Neben der Phrase Ich kam, sah und siegte - veni, vidi, vici war fraglos der Satz Der Würfel ist gefallen der" Wie schon vorhergesagt wurde die Tür geöffnet und Walter trat genau im dem Moment ein, als Alucard seine Schülerin bat: " Bitte vervollständigen Sie den Satz, Miss Hellsing!" "Mit Vergnügen. Der Würfel ist gefallen - alea iacta est soll Caesar angeblich gesagt haben, als er den Rubicon überschritt und den Krieg gegen Rom eröffnete." vollendete sie den Satz. "Sehr gut, besser hätte ich es nicht formulieren können!" lobte ihr Lehrer sie. Der Butler war reichlich verblüfft, die beiden schienen sich ja blendend zu verstehen.(Ja, ja Walter wenn du wüsstest! ^-^) Da er sich nicht sicher war ob man seine Anwesenheit bemerkt hatte, räusperte er sich vorsichtshalber und sagte: "Ich bitte vielmals um Verzeihung Lady Hellsing, dass ich hier so einfach reinplatze und ihren Unterricht störe, aber ich war der Ansicht sie hätten sich bereits zur Ruhe begeben. Deshalb wollte ich wie jeden Morgen die Post sortieren." "Oh, ist es wirklich schon so spät! Ich habe gar nicht bemerkt wie schnell doch die Zeit vergeht!" log sie. "Und wie macht das Fräulein sich? Ich hoffe doch sie beide sind nicht schon wieder aneinander geraten, oder Meister Alucard?" erkundigte Walter sich, offenbar bestens gelaunt. Er schien ausdrücklich erfreut darüber zu sein keine Scherben oder dergleichen auf den Boden vorzufinden und die Köpfe hatten sie sich ebenfalls nicht eingeschlagen. "Wahrlich Walter, so eine ausgezeichnete Schülerin hatte ich schon lange nicht mehr. Unsere Miss ist ein echtes Naturtalent!" schwärmte Alucard. "Übertreib es ja nicht, hörst du?" sagte Integra in Gedanken. "Was denn Cui honorem, honorem - Ehre, wenn Ehre gebührt meine Liebe." Kam es zurück. "Schleimer, du hast doch noch überhaupt nichts von meinen Fähigkeiten gesehen!" entgegnete sie zuckersüß. "Wäre es dir lieber, wenn ich ihm etwas vormachen und ihm erzählen würde, dass du grottenschlecht bist? Außerdem werden noch ausreichend Nächte folgen, in denen du mir deine Lateinkenntnisse unter Beweis stellen kannst" fragte er in ihre Richtung grinsend nach. Auch Integra lächelte zurück und Walter bemerkte folgerichtig, dass er wohl etwas ungelegen kommen war. Er hatte zwar nichts von ihrem Gespräch mitbekommen, jedoch glaubte er sie in ihrem Tatendrang unterbrochen zu haben. Mit Worten: "Ich will sie auch nicht länger stören und später zurückkehren" verabschiedete er und verließ den Raum nicht ohne vorher noch eine Verbeugung anzudeuten. Noch fast eine Minute verharrten beide wie erstarrt an ihrem Standpunkt bis der schwarzhaarige Vampir die Stille durchbrach: "Der Oskar in der Kategorie eiskalteste Lügnerin und brillanteste Schauspieler geht ganz klar an dich, Integra!" "Ha, du bist doch keinen Deut besser! Aber danke, da siehst man es mal wieder gekonnt ist eben gekonnt!" erwiderte sie und schlug das Buch zu. Ungewollt mussten beide, als sie aneinander ansahen, bei dieser Idee lachen. "Vielleicht sollen wir beide nächstens einen Film zusammen drehen, ich bin mir sicher, dass alle andern Sternchen am Himmel Hollywoods vor Neid erblassen würden." meinte er. "Ja sicher, zu welchem Thema denn? Ehekrise? Scheidung?" stichelte sie. "Wäre ne Idee, zu mal wir bereits ausreichend Erfahrung im Streiten und im sich gegenseitig fertig machen gesammelt haben." Antwortete er grinsend, anschließend setzte nochmals Stille ein. "Also?" fragte er. "Was also?" wiederholte sie tonlos. "Na dir brennt doch bestimmt noch eine ganz dringende Frage auf der Zunge, oder irre ich mich?" harkte er nach. "Stimmt, aber seit wann bin ich so leicht zu durchschauen?" entgegnete sie neugierig. "Och, das war nun wirklich keine meiner großen Meisterleistungen. Jedoch befürchte ich, dass ich euch erst morgen Rede und Antwort stehen kann, my Lady." säuselte er als ob er untröstlich über diesen Umstand wäre. "Hau schon ab, wir wollen schließlich nicht, dass du dich morgen wegen Übermündung krank melden musst!" spöttelte sie ironischerweise als er durch die Wand verschwand. Sie sag ihn nach und schüttelte so gleich lächelnd den Kopf: "Idiot!" Das war diesmal aber ein langes Kapitel und hoffe, dass es nun niemandem mehr kurz ist! Wie dem auch sei, ich konnte einfach nicht aufhören zu schreiben. Bis dann, Integra-sama.^^ Kapitel 11: Guten Morgen, Miss Hellsing! ---------------------------------------- Prolog: Am Donnerstag vor zwei Wochen, in den frühen Morgenstunden, um genau zu sein zu der sogenannten rush hour, gingen vier Sprengsätze im Zentrum Londons hoch und rissen viele unschuldige Menschen brutal aus dem Leben. Dieser Anschlag auf Großbritanniens Hauptstadt ist einfach nur abscheulich und in keinster Weise zu billigen. Ich persönlich war und bin über dieses terroristische Verbrechen zu tiefst schockiert, zum einen da ich mich sehr zu diesem Land hingezogen fühle und zu andern, weil entfernte Verwandte von mir dort leben. Aus diesem Grund bitte ich euch jetzt schon um Verständnis für meine momentane Gemütsverfassung, falls das Kapitel nicht so gut sein sollte wie immer. Ganz doll knuddle ich die weltbesten Kommentarschreiber: Newintegra-chan, Galax, Ryoko-chan 737,Merida, Integra-love-Alu, Feurrige, das-schrecken. Kapitel 11: Guten Morgen, Miss Hellsing! „Lady Integra, wachen sie auf! Bald beginnt der Unterricht.“, rief der Butler durch die immer noch geschlossene Tür. Ein dezentes Klopfen folgte. Noch immer keine Antwort. So langsam verzweifelte Walter, nun hatte er bereits zum dritten Mal versucht seine Lady zu wecken. Wie man sah, jedoch ohne sichtlichen Erfolg, sie schlief nämlich noch immer seelenruhig. Wenn er genau über die momentane Situation nachdachte, bemerkte er wie blöd und bescheuert er sich im Grunde genommen verhielt. Irgendwie hatte sein Verhalten Ähnlichkeit mit dem eines Hundes, der vor der Zimmertür heulte und fehlte um von seiner Herrin endlich Einlass gewährt zu bekommen. Doch nun reichte es ihm, er war dieses Verhalten müde. Kurzer Hand beschloss er einfach hineinzustürmen um Integra, wenn es sein musste mit Waffengewalt dazu zu zwingen, sich aus den Federn zu erheben. Doch äusserste Vorsicht war geboten, denn dieser Versuch konnte ordentlich nach hinten losgehen. Falls der Diener des Hauses Pech hatte, beschwor er mit dieser Maßnahme ein gewaltiges Donnerwetter herauf. Es könnte nämlich durchaus möglich sein, was sogar sehr wahrscheinlich war, dass sie überaus mies gelaunt aufstehen würde und ihre tolle Laune an ihren Untergebenen, in Form von besonders ausgeprägten Wutanfällen, auslassen würde. Walter musste kurz schlucken, als er an den Letzten zurückdachte. Damals hatte sie getobt und die Soldaten so lange Runden um das Anwesen laufen lassen, bis sie vor Erschöpfung in sich zusammenfielen, weil diese ihrer Meinung nach nicht fit genug waren! Doch, was soll’s wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Langsam ergriff er die Türklinke und drückte sie nach unten. Der rechte Flügel der schweren aus Eichenholz gefertigten Tür gab ein knarrendes Geräusch von sich als sie aufsprang und der Butler eintrat. Drinnen empfing ihn wieder mal das typische Bild. Die langen, überaus kostbaren Damastvorhänge waren noch fest zu gezogen und ließen der Sonne keine Chance die hier herrschende Dunkelheit mit ihren hellen, wärmenden Strahlen zu durchbrechen. Was er denn auch erwartet, dass sie sich plötzlich, von heute auf morgen, zu einer Frühaufsteherin wandeln würde? Da war es wahrscheinlicher, dass sie schlagartig den Wunsch hegen würde zum Katholizismus überzutreten und Maxwell zu ehelichen, als ein einziges Mal um halb acht aufstehen. Tja, Gewohnheiten lassen sich eben nur sehr schwer, wenn überhaupt, ablegen. Integra lag in ihrem riesigen Bett inmitten der schneeweißen Lacken und schlief noch immer tief und fest. Fragte sich nur noch für wie lange? Walter hatte zunächst nur vorgehabt das Licht einzuschalten und seine Lady leise und behutsam wie gewöhnlich zu wecken um sie dazu zu bewegen ihres warmes Refugium zu verlassen. Doch heute sollten sich gewisse Umstände grundlegend ändern. Dieses ganze Wischiwaschi Getue, das eh keine Reaktion bei ihr hervorrief, wurde schlicht weg abgeschafft, denn so konnte es unmöglich weitergehen. Bye, bye liebe- und rücksichtsvoller Walter! Hello Mister kompromisslos! Bei dieser alltäglichen Prozedur wollte er in Zukunft mit Hilfe seiner brandneuen Vorgehensweise, viel härter durchgreifen und den Anstand mitsamt seinen unzähligen Benimm- und Verhaltensregeln auf begrenzte Zeit aus seinem Gedächtnis verbannen. Mit schnellen Schritten eilte er zu der Fensterwand und riss hastig die Vorhänge zu beiden Seiten auf. Augenblicklich wurde die Dunkelheit aus dem Raum vertrieben und es wurde taghell. Integra begann zwar mit den Lidern zu zucken, öffnete sie jedoch nicht. Ihre einzige Reaktion bestand darin, sich auf den Bauch zu wenden, den Kopf in eines der vielen auf dem Bett verteilten Kissen zu graben und ein Geräusch, das wie hhhmmmmmrrrrrrhhh klang von sich zu geben. Es weckte in ihm merkwürdigerweise die Erinnerung an eine schnurrende Katze. Walter konnte seinen Augen nicht trauen, es war wirklich hundertmal, wenn nicht tausendmal, schwieriger Integra zum Aufstehen zu bewegen, als sie beispielsweise von der Notwendigkeit dreier Round Table-Konferzen in der Woche, bei denen sie den Vorsitz hatte, zu überzeugen. Ob es ihm nun gefiel oder nicht, er musste wohl zu drastischeren Maßnahmen übergehen, sonst würde es noch bis Weihnachten dauern, bis sie endlich aufstehen würde! Mit einer raschen, kraftvollen Handbewegung zog er ihr die Decke, in welche sie sich kurz zuvor noch gekuschelt hatte, weg und begann sie sachte in die Seite zu kneifen. Der Butler lächelte bereits siegessicher, gleich würde sie zornig aufspringen, weil sie diese Berührung so überhaupt nicht leiden mochte, genau diesen Satz redete sich der Butler immer wieder ein. Als das gewünschte Ergebnis jedoch ausblieb, verfinsterte sich die Miene des Butler sichtlich. Sie störte sich anscheinend nicht im Geringsten daran, ganz im Gegenteil es schien sie eher nur noch mehr anzuspornen weiter zu schlafen. Obwohl er noch unzählige weitere Versuche unternahm, waren allesamt vergebens. Nun reichte es ihm endgültig. Er hatte es satt, denn obgleich er Nerven aus Drahtseilen von mindestens fünf Zentimeter Durchmesser sein Eigen nennen konnte, war er nun mit seiner Geduld am Ende. Mit raschen, hastigen Schritten stürmte aus dem Schlafzimmer, geradewegs in die, sich am Ende des Flures befindende Räumlichkeit, Integras persönliches Badezimmer. Dort angekommen, ließ Walter eiskaltes Wasser in die riesige Badewanne ein.(Oh, mir schwammt Böses! Euch auch? >.<) Unter leisem rhythmischem Plätschern fühlte sie sich um nach ungefähr einer Viertelstunde komplett vollgelaufen zu sein. Rasch drehte der Butler den versilberten Wasserhahn zu und kehrte um Umwege zu seiner immer noch schlafenden und vor allem nichts ahnenden Chefin zurück. So sanft und behutsam wie nur irgend möglich hob er sie aus dem Bett direkt in seine Arme. Da Integra leicht wie eine Feder war, riskierte es der immerhin schon vierundsechzigjährige Diener des Hauses nicht sich einen unangenehmen, schmerzenden Hexenschuss einzufangen und dann für die nächsten paar Tage sein Leben sinnlos im Bett zu fristen. Obwohl die hellhaarige Frau bemerkt zu haben schien, dass jemand sie angestupst hatte, war ihr das ziemlich gleichgültig um nicht zu sagen völlig egal. Sie kuschelte sich enger gegen den armen Butler und brummte fordernd : „Mensch Walter, noch fünf Minuten!“ Walter traute fast seinen Ohren nicht, sie hatte wirklich die Ruhe weg. Wenn sie schlief, dann schlief sie. Doch wollte er ihr noch eine allerletzte Chance geben und antwortete deswegen ganz gegen seine Art, eher eindringlich: „Nix da, junges Fräulein! Sie sind ohnehin schon viel zu spät dran!“ Integra jedoch, machte nicht die geringsten Anstalten seiner nur gut gemeinten Aufforderung folge leisten zu wollen, sondern hatte es absichtlich überhört.(Wer’s glaubt! ^^). Nun war das Maß voll, selbst die besagten Nerven aus Drahtseilen schienen durchgebrannt zu sein; irgendwann wurde einem dieses Theater zu viel. In dieser Angelegenheit hatte sie alles, aber auch sonst vieles, von ihrem werten Herrn Vater geerbt. Bei dem konnte man ebenfalls morgens tun, was man wollte, ohne dass es Walter ein einziges Mal gelungen war, den guten Arthur pünktlich zum Unterricht „abzuliefern“, leider zum großen Ärger seiner Lehrer, bis... Bis er ihm dasselbe angetan hatte, als das was er jetzt mit dessen Tochter vorhatte. Er eilte mit ihr den Gang hinunter und trat nun vor die Wanne, in der sie bald, sehr bald ein unfreiwilliges, eisiges Bad nehmen würde. Fast tat sie ihm schon wieder leid, was wäre wenn sie einen Kreislaufzusammenbruch erleiden, sich erkälten würde oder gar schlimmeres. Bei Arthur hatte diese Maßnahme auch keine gravierenden Folgen gehabt, er war ja schließlich auch ein robuster Kerl gewesen. Aber bei ihr handelte sich um ein zierliches Mädchen.(Oh je, der Gute übertreibt mal wieder! >.<) Ach was! Augenblicklich zwang er sein schon vorprogrammiertes schlechtes Gewissen Ruhe zu geben. Sie hatte es nicht anders gewollt, wer nicht hören, muss halt fühlen und das nicht im übertragenen Sinn des Wortes. Es war ihm nun gleich, dass falls er sie loslassen und sie ahnungslos in das kalte Wasser fallen würde, es überschwappen und eine gewaltige Sauerei in Form von riesigen Wasserlachen hinterlassen würde, die er später beiseitigen musste. Ein letztes Mal atmete er tief durch, dann ließ er los. Ein furchtbar greller und spitzer Schrei hallte durch das gesamte Anwesen, bei dessen Lautstärke selbst Untote in ihren Särgen aufwachen würden. Als sie wieder aufgetaucht war und sich die langen, blonden Haare aus dem Gesicht gestrichen hatte, schnappte sie total schockiert nach Luft. Wer auch immer diesen gemeinen, hinterlistigen Anschlag auf sie verübt hatte, konnte sich schon mal, als kleines Dankeschön ihrerseits, auf ein Donnerwetter aller erster Klasse gefasst machen! Sie glaubte bereits ganz genau zu wissen, wem sie dieses herrlich erfrischende Bad zu verdanken hatte. Ohne sich nach dem vermeintlichen Attentäter umzudrehen und legte sie los: „Alucard, du verfluchter Mistkerl von einem Vampir! Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Mir war zwar nicht bewusst, dass du so große, unstillbare Selbstmordambitionen hegst, aber warne mich nächstes Mal vor, damit ich ausreichend Silberkugeln parat und Holzpflöcke zur Hand habe!“ Verwundert hielt sie plötzlich inne. Warum in aller Welt hat der Idiot noch keinen seiner sadistischen Standardsprüchen zum besten gegeben oder wenigstens gelacht? Eiligst erhob sie sich aus ihrer nassen Überraschung und schnellte herum. „Wwwalter?!“ Entsetzt und ungläubig zu gleich sah sie ihren Butler an. „Wie er leibt und lebt, my master!“ gab er freundlich lächelnd zurück. „Aber, ich verstehe nicht......ich meine, ich dachte......es wäre...“ stammelte sie sichtlich irritiert. „Alucard. Sie haben angenommen Alucard hätte sich abermals einen Spaß auf ihre Kosten erlaubt, nicht wahr?“ vollendete er den von ihr begonnenen Satz. „In der Tat! Aber ich muss mit Entsetzen zur Kenntnis nehmen, dass mein eigener Butler mich um die Ecke bringen will!“ schrie sie als sie sich aus dem Wasser erhob, offensichtlich hatte sie das Geschehene realisiert. Momentan ähnelte sie einer nassgewordenen, höchst erzürnten Wildkatze; ihre lange Mähne hing ihr wirr in Gesicht, trieften und tropften unaufhörlich. Ebenso wie ihr Nachthemd, welches jetzt besonders eng anlag und richtig durchsichtig war. Walter jedoch schien sich nicht der Ruhe bringen zu lassen und hob beschwichtigend die Hände: „Übertreiben sie nicht Lady Integra, so schlimm war es nun auch wieder nicht!“, als er ihr ein großes Badetuch reichte. „Danke“ nuschelte sie und begann augenblicklich ihre Haare trocken zu rubbeln. Anschließend sah sie wieder auf und fauchte mit hoch gezogener Augenbraue: „Und womit habe ich diesem heimtückischen Mordanschlag auf meine Person verdient?“ Er musste schmunzeln als er antwortete: „Nun sie haben sich partout geweigert aufzustehen, so dass“ „Gab’s denn keine, wie ich es am besten ausdrücken, trockenere Methode?“ fragte sie misstrauisch. „ Mein liebes Prinzesschen, du kannst mir getrost glauben, wenn ich dir versichere, dass das der letzte Ausweg gewesen ist, um dich endlich wach zu kriegen!“ entgegnete er. „Ah ja, das ja hoch interessant!“, während dem sie sprach, schwang sie unglaublich langen Beine über den Wannenrand, „ Was erwartest du eigentlich von mir? Ich habe nur zwei Stunden geschlafen! Warum verschieben wir den Unterricht nicht auf nachmittags oder am besten auf unbegrenzte Zeit?“ Dann war sie hinter einem weinroten Paravent verschwunden. Während dem sie sich das pitschnasse Stück Stoff vom Körper streifte und ihren weißen Kimono über die Schultern gleiten ließ, hörte sie Walters empörte Stimme aus einem andern Teil des Zimmers: „ Integra, die kurze Zeit werden sie auch noch überstehen.“ „Meinst du? Was macht dich da so sicher?“ harkte sie, auf seine Antwort gespannt nach. „ Sie haben bis jetzt jede Herausforderung, die ihnen auferlegt wurde, problemlos gemeistert.“ Erwiderte er schlicht. Für einen kurzen Moment hatte sie verblüfft und erstaunt in ihrer Bewegung verharrt, er hatte ihr gerade ein Kompliment gemacht. Wäre sie von dem hohen Raumteiler verdeckt gewesen, hätte Walter sehen können, dass sich ein Hauch von rosa auf ihren Wangen gebildet hatte. Er war eben ein richtiger Gentleman, der genau wusste, was die Damenwelt hören wollte. Schließlich fuhr sie aber fort: „ Nenn mir einen guten Grund, warum ich dir nicht augenblicklich an die Gurgel springen sollte?“ herrschte sie ihn an und trat wieder zu ihm hervor. Zuerst sah es so aus, als ob er ernsthaft überlegen müsste, doch dann meinte er belustigt: „ Nun, vielleicht weil du dir gestern die Fingernägel frisch lackiert hast und du durch eine derartige Aktion Gefahr laufen würdest, dass einer abbricht?“ Integra besah sich daraufhin kurz ihre Nägel, dann sprach sie weiter: „ Vielleicht, aber ich verlange jedenfalls eine Wiedergutmachung, soviel ist schon mal sicher.“ „ Ich glaube, ich werde den Unterricht für heute absagen, was hält Madam davon?“ schlug er vor. „ Akzeptiert!“ sagte die junge Frau beim gemeinsamen Verlassen des Badezimmers. Walter, der die entgegengesetzte Richtung zu seinem Büro einschlagen wollte um die Lehrer von dem Umstand zu informieren, dass der Lady heute ein freier Tag vergönnt war, wurde von Integra zurückgehalten, in dem sie ihn am Arm packte. „ Sag mir nur noch eins“, Walter erschrak als er ihre eisblauen Augen aufblitzen sah (sie kann einem echt Angst einjagen, stimmt’s? ^.^), „Warum habe ich dich für diese Aktion nicht gefeuert?“ „Weil sie mich und meine Arbeit schätzen“ antwortete er. Sie schenkte ihm ein viel zu seltenes Lächeln als sie sagte: „Stimmt haargenau!“ Danach gingen beide getrennte Wege. Ich will mal eines klar stellen: ICH BIN NICHT GEMEIN!!!! Wie ihr sehen könnt, hat unser Walter die Gelegenheit erhalten sich an Integra zu rächen, obwohl er nicht den geringsten Schimmer hat, dass sie und ihr Komplize Alucard ihn ohne mit der Wimper zu zucken angeschwindelt haben. Kapitel 12: Bis ins Wochenende! ------------------------------- Prolog: Ihr habt nun begonnen das vorerst letzte Kapitel der Fanfic zu lesen. Ich gehe nämlich gezwungenermaßen in Sommerpause. Was das heißen soll? Nun ab nächster Woche fahre ich in Urlaub und zwar werde ich meine Verwandten in Großbritannien und Deutschland besuchen und mit der Familie noch nach Frankreich reisen. Bedauerlicherweise werde ich wenig Zeit finden an der Geschichte weiterzuschreiben, daher habe ich mich zu diesem Schritt entschieden. Aber keine Sorge so gegen den 10. September bin ich wieder zurück und werde euch erneut mit Lesefutter versorgen. Also erbitte ich euer Verständnis und bitte schickt mir keine Erpressungen oder Morddrohungen per ENS, einverstanden? Ich verabschiede mich von: Ihr seid die Besten! Wir sehen uns noch kurz am Ende, eure Integra-sama. Kapitel 12: Ab ins Wochenende! Walter war es bedauerlicherweise nicht rechtzeitig gelungen Miss Amandin, Emily also, noch telefonisch zu Hause zu erreichen um sie davon in Kenntnis zu setzen, dass der Lady und ihr dadurch logischerweise auch ein verlängertes Wochenende vergönnt sei. Später sollte er erfahren, dass er sie wirklich nur knapp verpasst hatte, da sie gerade eben vor zwei/drei Minuten ihre Wohnung in Bloomsbury verlassen hatte. Bloomsbury, eines der besonders schönen Stadtviertel Londons, welches durch seinen georgianischen Architekturstil zu verzaubern versteht und ebenfalls durch das British Museum, die Londoner Universität»The Slade School of Fine Arts« eine international anerkannte Kunstakademie, zahlreiche Antiquariaten, Verlage und die von Hawksmoor erbaute erstaunliche Barockkirche»St. George« bekannt ist. So kam es, dass ihre Lehrerin, die sie in modernen Sprachen unterwies, pünktlich um neun Uhr wie immer, wenn sie für die erste Stunde eingeteilt worden war, mit ihrem metallic-silberfarbenen MG. TF Cabrio verfuhr, nachdem sie Jason, einer der bewaffneten in grün gewandten Männern vom in- und externen Sicherheitsdienst des Anwesens hatte passieren lassen. Unverzüglich hatte der Butler seine Lady über diesen Umstand in Kenntnis gesetzt, dass Lady Amandin wie er sie zu nennen pflegte, eben auf dem Anwesen angekommen sei und nun in der hohen und riesigen Eingangshalle wartete. "Es tut mir außerordentlich leid My Lady, ich weiß, dass sie unter keinen Umständen gestört werden wollen, aber das gnädige Fräulein ist jeden Morgen auf die Minute genau, als Big Ben gerade neun Uhr geschlagen hatte und wie sie sicherlich wissen geht er niemals falsch, auf dem Anwesen erscheinen und nun.....", entschuldigte sich Walter mit einem schuldbewussten Gesichtsausdruck im Antlitz. "Sie ist hier? Wie kann das sein? Ich nahm an ich hätte mal einen freien Tag!", entgegnete Integra leicht irritiert. "Dem ist auch so Lady Integra, jedoch ist es mir unglücklicherweise, was ebenfalls zu tiefst bedauere, nicht mehr möglich gewesen sie zu erreichen.", erklärte er der jungen Frau ihn gegenüber, welche aufmerksam zuhörte. "Hm, wie dem auch sei. Da ich ohnehin noch nicht gefrühstückt habe, möchte ich, dass du ihr in meinem Namen eine Einladung zum Brunch überbringst.", befahl sie mit sanftem Ton, so dass diese Anordnung eher wie eine Bitte und nicht wie ein Befehl klang. "Wie sie wünschen.", erwiderte er, als er sich wie immer kurz ihr verneigte, bevor das Büro verließ. Schleunigst hetzte er die vielen Marmorstufen der Treppe hinunter, um der jungen Dame den Wunsch seiner Herrin mitzuteilen. Er hatte die Vertreterin des schönen Geschlechts sowieso schon zu lange alleine warten lassen, ein derartiges Benehmen gehörte sich nun wirklich nicht. Wo war sein Anstand, wie es sich für einen Gentleman seines Kalibers passte, geblieben? "Ich bitte sie mir mein Betragen nachzusehen, es tut mir außerordentlich leid, dass ich sie habe warten lassen.", rechtfertigte sich der Butler. "Aber nicht doch, Walter! Kein Problem!", winkte sie beschwichtigend mit einer Hand ab. "Lady Integra bedauert es sehr, dass sie sich gewissermaßen grundlos hierher bemühen mussten und daher möchte sie sie als kleine Entschädigung zum gemeinsamen Frühstück einladen. Desweiteren würde es sie sehr freuen, wenn sie ihrem Angebot nachkommen würden.", bat er sie mit freundlicher Miene. "Aber es ist doch nicht ihre Schuld, ihrer Aufforderung werde ich jedoch mit Freude Folge leisten.", antwortete sie ihm ein Lächeln schenkend. "Sehr schön, das freut mich!", sagte Walter zurücklächelnd, bevor er sich in Bewegung setzte, "Wenn ich sie dann bitten dürfte mir zu folgen." Als beide noch wenigen Minuten vor dem Esszimmer nachgekommen waren, öffnete er ihr zuvorkommend die Tür und deutete auf einen großen, viereckigen Tisch um den zwölf hochlehnige, antike Stühle standen: "Bitte nehmen sie doch schon einmal Platz. Die Lady des Hauses wird sicherlich bald zu ihnen stoßen." "Haben sie vielen Dank, Walter.", entgegnete sie eintrat und der Diener des Hauses die Tür hinter ihr schloss und verschwand. Doch die Lady schien sich mal wieder Zeit zu lassen und tauchte einfach nicht auf, was selbstredend die Geduld einer jeden Person gehörig provozierte. Zumal wenn man keiner noch so unwichtigen und langweiligen Tätigkeit nachgehen konnte. Tja, da blieb nur noch eines übrig; nämlich abzuwarten und zu hoffen, dass die gewünschte Person bald mit ihrer Präsenz beglücken würde. So langsam wurde Emily nervös und tippte als eindeutiges Zeichen hierfür unaufhörlich mit den Fingernägeln auf der Tischplatte herum. Besonders lange hielt sie es allerdings nicht in ihrer sitzenden Position aus, so dass sie plötzlich aufsprang und zu einem der Fenster hinüberschritt. Neugierig blickte sie hinaus. Genau genommen war es ein schöner Tag, die Sonne stand hoch am Himmel und wurde nicht von einer einzigen noch so kleinen, schwarzen Gewitterwolke verdeckt. Draußen im Hinterhof trainierten gerade die Truppen, wie immer unter der strengen Befehlsgewalt des Kommandanten Fargason, welcher die gesamte Situation mit seinen scharfen Adleraugen überblickte, denen absolut nichts entging schien. Eine ganze Weile sah sie von ihrem erhobenen Platz aus zu, wie die Soldaten die unterschiedlichen Manöver einzeln, Stück für Stück, durchgingen. Dabei fiel ihr ein blondhaariger Rekrut, so weit sie es von hier erkennen konnte, mit dunklen Augen auf. "Mann, sieht der gut aus und welch knackigen Hintern er sein Eigen nennen darf! Bei Gelegenheit muss ich Integra unbedingt nach seinem Namen fragen...", dachte sie schmunzelnd und biss sich dabei leicht auf die Lippen. Auf einmal nahm sie schnelle, hastige Schritte, die dem Geräusch her eindeutig von Damenschuhen hervorgerufen wurden, wahr. "Na, endlich Integra!", murmelte Emily leise. Sekunden später flog die Tür auf und Integra erschien. "Oh, wen haben wir denn da? Es ist wirklich ungemein erbaulich festzustellen, dass du dich auch noch blicken lässt!", stichelte Emily, als sie den Blick vom Fenster abgewendet und sich zu ihr umgedreht hatte. "Ich kann auch wieder gehen, wenn es dir lieber ist!", warf Integra patzig ein. "Auf keinen Fall! Jetzt wo du schon endlich hier bist bleibst du auch und kannst auch gleich zu mir rüber kommen.", verlangte sie mit gespielt strenger Miene und zog ihre blondhaarige Freundin am Handgelenk herbei. "Was denn schon wieder?", wollte sie leicht genervt wissen, "Oh, ich sehe es schon an deinem Gesichtsausdruck, du hast dich wieder in einen der Typen unten im Hof verguckt, stimmt's? Los, zeig ihn mir!" "Siehst du den Blondhaarigen, der gerade mit drei andern Rekruten den Übungsplatz verlässt?", fragte sie beiläufig, als sie mit ausgestrecktem Zeigefinger auf ihn hinwies. Integra sah aus dem Fenster und hob erstaunt eine Augenbraue: "Ach, der! Der ist nun wirklich keine große Nummer" Gerade als sie den Blick abwenden wollte, stellte Emily schnell die nächste Frage: "Warum redest du denn so geringschätzig von ihm?" Offenbar hatte Integra ihre verborgene Neugierde geweckt. "Nun ganz einfach, weil er ein Weiberheld sondergleichens ist für den jedes klare Nein und ein Ja bedeutet. Während seines Vorstellungsgespräches z.B. hat mich unaufhörlich angebaggert und mit Komplimenten nur so um sich geworfen, da er einfach nicht akzeptieren konnte, dass ich ihn habe abblitzen lassen. Aber bitte, wenn du auf solche Typen stehst und keine langwierige Beziehung eingehen willst! Sein Name ist George Robertson, besser bekannt unter dem Pseudonym Hugh Heffner.", erzählte die Hellsingchefin mit abschätzigem Unterton in der Stimme, "Wenn du mich fragst, dann rate ich dir besser die Finger von dem zu lassen!" "Ja, das ist wohl das Beste! Ich kann mir auch wahrlich weit angenehmeres vorstellen, als in Begleitung eines dauergeilen Schürzenjägers zu sein, der sich nach jedem Minirock umdreht, der ihm über den Weg läuft! Ich hätte wirklich gedacht, dass der so drauf ist, dabei sieht er doch so brav aus.", meinte die braunhaarige Frau, zuckte aber schließlich kurz mit den Schultern, bevor sie dann den Blick endgültig abwandte. "Tja, es ist eben nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint, Emmy.", kommentierte die leicht erschöpft wirkende Frau mit den eisig blauen Augen die Aussage ihrer Freundin. "Du hast wie so oft recht, Tegra! Eines würde mich indessen doch interessieren, warum bist du erst so spät erscheinen? Unpünktlichkeit ist man von dir überhaupt nicht gewohnt.", erkundigte sich Emily, förmlich nach der Wahrheit bohrend. "Och, das ist eine lange Geschichte!", nur höchst ungern wollte die Leiterin des Ritterordens an den heiklen Vorfall erinnert werden. "Nimm Platz, wenn ich mich recht entsinne wollte ich doch mit meiner besten Freundin zusammen frühstücken. Anschließend werde ich dir ausführlich von meinem Horrorerlebnis von heute morgen berichten." Nachdem sich die beiden hingesetzt hatten, rief Integra nach Walter, um ihm Beschied zu geben, dass der Koch und die Dienstmädchen, welche man normalerweise nicht zu Gesicht bekam, anrichten könnten. Wie auf Kommando eilten zwei junge Frauen, ihrem Aussehen nach zu urteilen waren beide allerhöchstens zwanzig Jahre alt, mit teuren Porzellan aus Limoges(Stadt in Frankreich) und feinem Silberbesteck herein. Während die Mädchen ihrer Tätigkeit überaus konzentriert nachgingen, ließ Emily es sich nicht nehmen sie eingehend von Kopf bis Fuß zu in Augenschein zu nehmen. Die beiden Hausangestellten, davon eine rot- und die andere schwarzhaarige, trugen ein schwarzes Kleid, welches ihnen bis zu den Knien reichte. Passend hierzu war eine weiße Schürze um die Taille gebunden. Ihr Haar hatten wiederum beide, wie es die Hygienevorschriften und die Etikette vorschrieben, mit feinen Spangen hochgesteckt oder mit einer dazu passenden Schleife zusammengebunden. Integra war das Interesse ihrer Freundin an ihren Bediensteten keineswegs entgangen, so dass sie nachfragte, als sie wieder aus dem Raum gehastet waren. "Gefallen dir Natalia und Laura so sehr, dass es dir schier unmöglich war den Blick von ihnen zu wenden?", neckte sie ihr Gegenüber grinsend. "Ich muss schon zugeben die beiden sehen nicht schlecht aus, wo kriegt man so gutaussehendes Personal her? Waren sie mal Models oder so was in der Art? Sie kommen doch hoffentlich nicht aus Polen oder aus dem russischen Katalog, oder?", wollte Emily offensichtlich beeindruckt wissen. Integra sah sie mit großen Augen an und setzte dabei eine furchtbar empörte Miene auf: "Was denkst du von mir! Sehe ich vielleicht so aus, als ob ich Sir Penwood wäre, hm?" "Och, Tegra! Sei jetzt bitte nicht beleidigt, hörst du? So war das nicht gemeint!", am liebsten hätte sie sich für eine derart unangemessene Äußerung geohrfeigt, aber es war ihr einfach so rausgerutscht, förmlich über sie gekommen. Ihre Freundin jedoch schwieg, offenbar war ihre hochgepriesene Ehre durch diese Bemerkung angekratzt worden und nun schmollte sie, was erfahrungsgemäß noch seine Zeit dauern konnte bis sie wieder mit ihr sprach. "Komm schon! Mehr als entschuldigen kann ich mich schließlich nicht.", bat sie Emmy abermals. "....", Integra blieb immer noch stumm und sah sie nicht an, sie schien sie schlichtweg zu ignorieren. Dann folgte Stille. Beide schweigen einander an, als plötzlich Walter in Begleitung der zwei Dienstmädchen den Raum betrat. Ihm schien die hier herrschende Stille nicht entgangen zu sein, sie wirkte eher unheimlich um nicht zu sagen bedrohlich. "Seltsam", dachte der Butler und als er unbemerkt nacheinander den Blick zu den beiden Frauen schweifen ließ, "für gewöhnlich wurde doch immer heftigst diskutiert, wenn die beiden beieinander waren." Rasch schenkte er ihnen Tee ein und ein gab noch einen Schuss Milch hinzu. Währenddessen platzierten die andern beiden die einzelnen Speisen auf dem Tisch. Danach verließen sie schleunigst das Zimmer und Walter tat es ihnen gleich, nachdem er sich erkundigt hatte, ob die Damen noch etwas benötigten und die Hausherrin wortlos verneint hatte. Ohne aufzusehen griff Integra nach ihrer Tasse, nahm einen Schluck aus derselbigen und begann urplötzlich leise zu kichern. Überrascht über diese doch eher unerwartete Geste blickte Emily auf. "Reingefallen, meine Liebe!", gluckste sie während ihrer Freundin die Fassungslosigkeit wahrhaft ins Gesicht geschriebenen stand, "Dachtest du ernsthaft, ich wäre wütend und eingeschnappt? Du solltest mich inzwischen wirklich besser kennen." "Mann, ich hätte es ahnen müssen, dass du mich an der Nase herum führst! An dir ist wirklich eine hervorragende Schauspielerin verloren gegangen!", gestand sie schmunzelnd und tippte sich dabei einmal kurz an die Stirn. "Komisch, du bist nicht die Erste von der ich das höre.", lachte sie. "Ach, von wem denn noch?", forschte Emily interessiert nach. "Ahahah", schnalzte sie immer noch grinsend, "das verrat ich nicht!" "Nun gut, dann halte wenigstens dein Versprechen von vorhin und erzähl mir wenigstens warum du mich hast fast dreiviertel Stunde warten lassen.", forderte sie eindringlich. "Also, es hat alles angefangen mit der Tatsache, dass ich nicht aufstehen wollte und Walter es einfach nicht schaffte mich zu wecken. Tja, und weil er sich angeblich keinen Rat mehr wusste hat er mich in eine Wanne mit eiskaltem Wasser geworfen, so dass ich mich noch umziehen und mir die Haare föhnen musste.", erzählte Integra, die nicht sonderlich gut auf diesen Vorfall zu sprechen war. "Er hat was? Ich fass es ja nicht!", gluckste Emily nun ihrerseits und verschluckte sich dadurch beinahe an ihrem Brötchen von dem sie eben abgebissen hatte. "Ja, ja! Streu ruhig noch Salz in die offene Wunde.", meinte sie, der diese Gegebenheit auch eine Stunde später alles andere als lustig und amüsant fand. "Entschuldige bitte, aber es ist mir momentan nicht möglich mich zu beherrschen. Walter hat dich doch tatsächlich ins Wasser gestoßen. Wer hätte das gedacht, zumal du doch so wasserscheu bist!", provozierte sie sie. "Hör schon auf mich zu reizen und um eines klar zu stellen ich bin NICHT wasserscheu!", verlangte die blondhaarige Frau. "Was wurdest du denn davon halten das Wochenende auf meinen Familiensitz in Birmingham zu verbringen? Wir könnten mal wieder gemeinsam ausreiten, im hauseigenen Schwimming-Pool baden, eine Diskothek besuchen und dort mit ein paar Jungs flirten, nicht zu vergessen bis weit in die Nacht hinein quatschen.", wollte Emily erwartungsvoll wissen. "Mit dem größten Vergnügen, Emmy.", rief sie begeistert, "Wenn du mir packen hilfst kannst los gehen." "Okay, dennoch solltest Walter informieren.", riet die braunhaarige Frau. "Einverstanden und dann heißt Wochenende wir kommen." So da bin ich noch mal! Dann verabschiede ich mich jetzt für die nächsten paar Wochen und bitte euch hiermit mich per ENS zu informieren, wenn ihr ein neues Kapitel oder Fanfic in der Zeit hochgeladen habt. Bye, eure Tegra-sama. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)