Schule im Hause Hellsing von Integra-sama (wenn Integra das Abitur macht (Akt 1)) ================================================================================ Kapitel 10: Der etwas andere Lateinunterricht(2) ------------------------------------------------ Prolog: Diese Kapitel widme ich speziell Integra-love-Alu und wünsche ihr hiermit alles Zum Geburtstag! Feier schön, gell? Aber natürlich kommt der folgende Text auch allen anderen treuen Seelen zu Gute, denen ich hiermit für ihre freundlichen und aufmunternden Kommentare danken möchte: Black-snow(herzlich willkommen), das-schrecken(es macht immer wieder Freude, was neues von dir per Ens zu hören! Wir beide wissen ja, wovon ich rede, oder?), Newintegra-chan, Galax, Merida und Feurrige. Kapitel 10: Der etwas andere Lateinunterricht (2) "Fühlt ihr euch etwa nicht wohl, Herrin? Entschuldigt, aber mir war nicht bewusst, dass so zimperlich auf das Wort "Blut" reagiert!" spottete er in dem er leise lachte. "Oh, dieser verdammte Vampir mit seinem unglaublich guten Gehör! Hätte ich mich doch nur nicht bei ihm entschuldigt, dann wäre jetzt Ruhe. Aber ich musste meine Worte natürlich bereuen! Manchmal könnte ich ihm..." schoss es ihr durch den Kopf. "Ihr könntet was?" fragte Alucard mit amüsierter Miene. Wutentbrannt starrte Integra ihm an und fragte: "Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht in meinen Gedanken rumschnüffeln sollst?" "Gute Frage, ich weiß es nicht mehr so genau, bei hundertmal habe ich aufgehört mitzuzählen." Kam es zurück. "Was rege ich mich überhaupt noch auf, du hörst ja doch nicht! Aber nun gut, wenn du's unbedingt wissen musst! Ich habe Kopfschmerzen, furchtbare Kopfschmerzen! Eigentlich sollte ich aus genau jenem Grund schon längst wieder im Bett liegen! Für deinen angeblichen Unterricht hatte ich allerhöchstens zwei Stunden eingeplant, mittlerweile sind jedoch bereits drei vergangen und das Lateinbuch liegt noch immer unaufgeschlagen auf meinem Schreibtisch! Irgendwie merkwürdig, oder?" meinte sie. "Willst du tatsächlich die Zeit mit dieser alten staubtrockenen Sprache totschlagen?", ungläubig zog er eine Augenbraue hoch. "Ich hatte es vor, ja!" gab sie ihm knapp zu verstehen. "Ich glaube es nicht!" stöhnte Alucard und schlug sich als Zeichen seiner Fassungslosigkeit mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Meines Wissens nach wird in diesem Fach doch die lateinische Sprache praktiziert, oder irre ich mich?" hauchte sie kaum hörbar. Dieses verfluchte Stechen in ihrem Kopf wollte sich einfach nicht geschlagen geben und verschwinden. Sie hatte das Gefühl, als ob jemand von innen ununterbrochen gegen die Schädelwand hämmern würde und jetzt wurde ihr, zu allem Überfluss, auch noch übel. Sie überkreuzte die Arme auf dem Schreibtisch und vergrub ihr Gesicht darin; die langen Haare hingen leblos darüber. Alucard schien nun auch begriffen zu haben, dass es ihr wirklich nicht besonders gut ging und sie Schmerzen verspürte. Bei dieser Aktion handelte es sich also nicht um einem ihrer strategischen Schachzüge um ihn, wie so oft, loszuwerden. Er betrachtete sie aus einem gewissen Abstand und kam so zu dem Schluss, dass er sie nicht einfach hier liegen lassen konnte. Also nahm er sie vorsichtig, um es ihr so angenehm wie nur möglich zu machen, auf den Arm. Integra, die ihrerseits überrascht und erschrocken zugleich war, wollte natürlich sofort protestieren, jedoch war der einzige Widerstand, zu dem sie noch in der Lage war, der Verbale. "Was soll das, Alucard?" Er sah sie daraufhin fast mitleidig an und wisperte: "Es wäre besser, wenn ihr schweigen würdet, Herrin. Sonst verschlimmerte sich eure Migräne nur noch!" "Ich.....habe keine Migräne......sondern jediglich......... Kopfschmerzen." flüsterte sie. "Das glaube ich eher nicht. In der letzten Zeit habt ihr fast jede Woche einem derartigen Anfall und nun sollet ihr ein Aspirin einnehmen. Anschließend werden wir uns auf den Balkon im Westflügel begeben damit ihr etwas frische Luft schnappen könnt!" meinte er und verließ zusammen mit ihr das Büro. Das gesamte Hellsinganwesen war in eine fast schon unheimliche Stille getaucht, so dass jedes noch so kleine Geräusch deutlich wahrzunehmen gewesen wäre. Des nachts hätte man sowieso annehmen können, dass dieses riesige Anwesen vollkommen leer stünde und unbewohnt sei. Lautlos glitt Alucard mit Integra auf dem Arm durch die endlosen Gänge des Gebäudes, darauf bedacht niemanden, insbesondere Walter, zu wecken. Hätte dieser nämlich von der augenblicklichen Situation gewusst, hätte er dem Vampir einen ordentlichen Aufstand gemacht. Immer wenn sie sich auch nur in irgendeiner Weise unwohl spürte, zitierte ihn der Butler sofort zu sich um ihn regelrecht auszuhorchen, was er jetzt schon wieder mit der jungen Lady anstellt hatte. Seit dem Tod von Sir Hellsing, Integras Vater, war der einst so lockere und gelassene Todesengel zu einer Art "Übervater" mutiert, der ständig um das Wohlergehen seiner "kleinen Prinzessin", wie er Integra in ihren frühen Lebensjahren stets zu nennen pflegte, besorgt schien. Ein leises Lachen hallte für wenige Sekunden von den Wänden wider, ja es wäre wirklich empfehlenswert, wenn Walter nichts davon erfahren würde. Kurz bevor Alucard auf den, sich im Westflügel befindenden, Balkon schritt, blickte er noch einmal auf seine Herrin herab. Diese hatte inzwischen die Augen geschlossen und rührte sich nicht mehr; sie war doch tatsächlich eingeschlafen. Nichts desto trotz änderte der hochgewachsene Vampir seine Richtung nicht, um sie in ihr Schlafzimmer zu bringen, sondern trat hinaus auf die riesige Terrasse. Schon allein die sandfarbenen Steinfliesen, mit denen der gesamte Balkon ausgelegt war, vermittelten südländisches Flair. Hinzu kamen auch noch die in hohen kunstvoll gestalteten Blumentöpfen eingebetteten Pflanzen, welche einzelne Passagen ausschmücken und diese besonders hervorhoben. Ein echter Blickfang war allerdings, die sich links von Alucard befindende Sitzecke. Herrliche Rattanmöbel posierten in einer umgekehrten U-Form um einen kurzbeinigen Tisch herum, auf dem noch der Laptop von vorletzter Nacht lag. Die beiden Sessel und die große Couch waren noch zusätzlich mit bequemen beigefarbenen Kissen dekoriert. Es war eine wundervolle Nacht in vielerlei Hinsichten, die kühle Nachtluft wehte ihm durch sein pechschwarzes Haar und der Himmel war mit leuchtenden Sternen übersät und auch der Vollmond ehrte ausnahmsweise mit seiner Präsenz. Alucard nahm auf den riesigen Sofa Platz, indem er die Füße hochlegte und die noch immer schlafende Integra mit dem Rücken gegen seine Brust lehnte. Er nahm ihren regelmäßigen Herzschlag deutlich wahr und sah wie sich ihre Brust langsam hob und senkte. Kurz musste er schmunzeln als er daran dachte, wen er hier gerade in den Armen hielt. Wenn sie schlief, sah sie so zerbrechlich und verletzlich aus, niemand der sie nur als strenge und viel zu ernste junge Frau mit versteinerter Miene kannte, würde sie sich so auch nur ansatzweise vorstellen können. Tja, mit der Zeit war sie eben mit samt ihren Emotionen erkaltet, doch es war auch mal anderes gewesen um genau zu sein vor fünf Jahren als sie dreizehn war. Vor allem hatte sie öfters gelächelt, so dass sie in der Hauptsache fröhlicher und nicht so verbissen wie jetzt,. war. Nach dem frühzeitigen Ableben ihres Vaters, hatte sie schnell erwachsen werden müssen um ihrer neuen Aufgabe als Oberhaupt der Hellsing-Organisation gerecht zu werden. Es wäre wohl alles komplett anders gekommen, wenn Sir Hellsing länger gelebt hätte. Vielleicht wäre sie dann öfters unter Leute gegangen und hätte ihr Leben etwas mehr genossen, anstelle manchmal bis spät die Nacht hinein am Laptop zu hocken um rechtzeitig mit ihrer Arbeit fertig zuwerden. In was für einer ungerechten und egoistischen Gesellschaft, wir doch heutzutage leben! Die Meisten, um nicht zu sagen jeder Einzelne, ist nur noch auf seinen eigenen höchstpersönlichen Vorteil bedacht und schert sich einen Dreck um das Wohlergehen einer anderen Person. Die grauen Panther, welche sich Knights of Round Table nannten, waren das beste noch lebende(man muss Rücksicht auf ihr Alter nehmen ^-^) Beispiel für diese gar nicht so abwegige Theorie. Sie machten es seiner Herrin wirklich in keinster Weise leicht, sondern überhäuften sie vielmehr mit Briefen und dergleichen. Ihr äußeres Erscheinungsbild hatte sich ebenfalls ziemlich verändert. Gut, im Moment war die Lage nicht sonderlich besorgniserregend, sie kleidete sie eigentlich wie jede junge Frau in ihrem Alter auch. Zu offiziellen Anlässen jedoch, bei denen sie den heiligen Ritterorden ihrer Majestät als Leiterin repräsentieren musste, pferchte sie ihren herrlich femininen Körper in enge Korsagen und zog diese scheußlichen Herrenanzüge an. Und wofür das alles? Nur, weil sie glaubte sich so besser in dieser, von Männern dominierten Welt, behaupten zu können. Reflexartig schüttelte Alucard den Kopf, Unsinn sie war auch ohne diesen olivgrünen Fummel bestens in der Lage ihre Autorität zu vermitteln. Warum sonst würden die Soldaten, die unter der Fuchtel von Kommandant Fargason standen, stramm salutieren und es nicht wagen auch nur den kleinsten Mucks von sich zu geben, wenn sie neben dem brillanten Strategen auftauchte. Aus Pflichtbewusstsein oder Treue? Vielleicht auch, aber hauptsächlich aus Respekt und Erfurcht vor ihrer Person. Abrupt wurde Alucard seiner Gedankenwelt entrissen als er bemerkte, dass seine Herrin fror. Dies war leicht an Integras Körperhaltung zu erkennen, sie hatte sich nämlich zusammengekauert und auf ihrer weichen Haut hatte sich Gänsehaut gebildet. Wie es sich für einen Gentleman gehörte, streifte natürlich sofort seinen dunklen Blazer ab und breitete ihn über ihr aus. Bereits kurze Zeit später konnte man eine Veränderung beobachten, der entspannte Gesichtsausdruck, der ihr Antlitz zuvor umspielt hatte, war zurückgekehrt und ihre Lippen formen ein hauchdünnes Lächeln. Wie so oft betrachtete Alucard sie, ob sie nun schlief oder wach war, sie war einfach atemberaubend, wunderschön und perfekt, obwohl sie nur ein Mensch war. Voller Bewunderung haftete sein Blick an ihr, ähnlich wie bei einen Maler der Fall war, der voller Stolz, aber mit durchaus prüfendem und kritischem Blick, sein vollendetes Kunstwerk besah. Alucards gesamte Gesichtsausdruck hatte sich gewandelt, er war eine Spur milder geworden. Langsam, fast schon genießerisch, ließ er seine Finger durch die langen mondscheinhellen Haare gleiten, was würde er für einen einzigen Kuss von ihr geben? Nur ein einziges Mal wollte er ihre Lippen auf den seinen spüren. Selbst wenn sie nichts dabei empfinden sollte,... das wäre ihm auch gleich. Zweifellos würden noch ein paar Stunden dahinziehen bis die hell schimmernde Morgenröte, welche den nahenden Tagesanbruch ankündigte, am Firmament erscheinen würde. Kurzer Hand beschloss auch Alucard sich noch etwas zu entspannen und vor sich ihn zu dösen. Er war sich sicher, dass es ihn nicht schwerfallen würde einmal seine Gewohnheiten abzulegen und in der Nacht und nicht im seinem Sarg zu ruhen. Zumal sie ja in seinen Armen lag und friedlich, wie ein Kind schlief. Als Integra dann schließlich einige Stunden später aufwachte, grub sie sich erst mal aus dem Jackett aus. Erstaunt blickte sie um sich, warum zum Teufel lag auf der Terrasse, sie konnte sich wirklich nicht entsinnen hierher gekommen zu sein und... "Na, Dornröschen wie haben wir geschlafen?" ertönte urplötzlich zu ihrem unglaublich großen Schrecken, eine dunkle Stimme hinter ihr. "Was tut der denn hier?!", blankes Entsetzten machte sich in ihrem Kopf breit. "Alucard was spielt sich hier ab? Warum mache ich hier draußen und vor allem warum liege ich gerade in deinen Armen?" fragte sie ein wenig irritiert. Alucard konnte jetzt einfach nicht anders, er fühlte sich regelrecht dazu gedrängt sie etwas an der Nase herumzuführen. Mit einem Grinsen bis über beide Ohren, hauchte er: "Weißt du etwa nicht mehr was wir beide letzte Nacht getan haben? Ich dachte wirklich, dass ich etwas besser wäre und ich dir länger im Gedächtnis bleiben würde... Tja, da sieht man's mal wieder! Frauen, eines der größten Geheimnisse der Schöpfung! Es wird mir wohl immer versagt bleiben euch zu verstehen!" Integra, die zuerst völlig perplex vor sich hinstarrte, realisierte innerhalb von Sekunden, was er da eben von sich gegeben hatte. Instinktiv bäumte sich alles in ihren Innern auf. Schlagartig keimte ein für sie unbekanntes Angstgefühl in ihr auf, das aufgrund des vermeintlich gestrigen Filmrisses hervorgerufen wurde. Es bemächtigte sich ihrer gnadenlos, in dem diese Gefühlserregung sie in seine eiskalten Fänge schloss und nicht mehr losließ. (Ach, wie ich es liebe eine dramatische Stimmung aufzubauen! ^.~) Rückartig befreite sie sich aus seiner Umarmung, wirbelte herum und warf ihm sein Jackett entgegen. "Sag das noch mal, du Mistkerl!" forderte sie mit bebender Stimme. Sie war totenblass und Alucard musste befürchten, dass sie jeden Augenblick umkippen würde. Sichtlich entsetzt blickte sie ihn, eine vernünftige Antwort erwartend, an. Alucard seinerseits tat es ihr gleich, in dem er zurückstarrte und als er sich nicht mehr beherrschen konnte lachte er ungehemmt los. "Du müsstest deinen Gesichtsausdruck sehen, der ist einfach nur zum schießen!" grölte er. Daraufhin sah sie ihn nur noch fassungsloser an. Was war denn bitteschön so witzig an der ganzen Sache? Sie kapierte es nicht, es war nur verständlich, dass man keine Scherze über etwas riss, von dem man nicht den leisesten Schimmer hatte, ob es sich nun wirklich so zugetragen hat oder nicht. "Was ist denn so furchtbar lustig? Hmm, Alucard? Erklär's mir!" verlangte sie mit eisigem Ton. "Sag bloß du weißt es wirklich nicht mehr?" verhöhnte er sie. "Nein" erwiderte sie schlicht. "Warum denn gleich wieder so abweisend und kalt? Wir sind wohl mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden, was?" wollte er wissen. "Tja, ich würde zu gern erfahren, wie du reagieren würdest, wenn du so einen Vollidioten von Vampir dir gegenüber sitzen hättest und du nicht die Spur einer Ahnung hättest wovon er eigentlich redet?" giftete sie. "Wahrscheinlich würde ich recht aufgekratzt sein und nur in Erfahrung bringen wollen, was sich gestern zugetragen hat." Antwortete er ihr recht sachlich. " Du hast's erfasst! Also!" schrie sie. "Pscht! Nicht so laut, du weckst sonst noch das ganze Haus auf. Es wäre nämlich nicht gerade vorteilhaft, wenn Walter plötzlich hier auftauchen würde, falls du verstehst was ich meine!" erklärte er ihr. "Vielleicht beruhige ich mich ja, wenn du mich endlich aufklären würdest, welches abartige Spielchen du wieder getrieben hast!" drohte sie. "Abartiges Spielchen? Wieder? Integra, ich bitte dich. Glaubst du wirklich, dass wir beide vorherige Nacht etwas Unanständiges getan haben?" sprach er. "Zuzutrauen wär's DIR alle mal!" blaffte sie ihn an. "Oh herzlichen Dank für dein unendliches Vertrauen in meine Wenigkeit!" knurrte er, offensichtlich war er eine Spur gekränkt. "Wie soll man dir auch vertrauen können, wenn du andauernd diese Spielchen zu deinem privaten Zeitvertreib mit mir abziehst!" entgegnete sie. "Integra, es war nur ein Scherz. Ich wollte unbedingt deine Reaktion sehen, ich hätte echt nicht gedacht, dass sie so heftig ausfallen würde..." gestand er ihr. Sie jedoch brachte keinallei Verständnis für diese makabre Art seiner allgemeinen Belustigung auf, sondern fauchte sichtlich erzürnt: "Für dich noch immer Herrin oder Lady Hellsing, Vampir! Klar!" Schweigen. Keiner von beiden wollte auch nur noch ein Wort mit dem andern wechseln. Das kam dabei heraus, wenn man die zwei aufeinander losließ und zwei waschechte Sturköpfe gegeneinander prallten. Sie hatte Walter ja bereits vorgewarnt! Eine halbe Ewigkeit standen sie noch wortlos nebeneinander, dem andern jeweils den Rücken zugekehrt bis es Integra schließlich zu blöd wurde und sie mit zügigen Schritten den Balkon verließ und in Richtung Tür zusteuerte. Sie hatte bereits die Türklinke ergriffen und wollte gerade den rechten Flügel der schweren aus Eichenholz gefertigten Tür öffnen um auf den Flur hinauszutreten, als Alucard sie unerwartender Weise am Arm packte und zurückhielt. "An deiner Stelle würde ich das lieber bleiben lassen. Walter ist nämlich im Anmarsch und was meinst du wie er wohl wird, wenn er uns beide hier vorfindet?" ermahnte er sie. "Er wird sicherlich so begeistert und angetan sein, dass er uns beide, oder besser gesagt vor allem dich, sofort ins Kreuzverhör nimmt und nicht eher Ruhe gibt bis er die ganze Wahrheit aus uns herausgepresst hat!" antwortete sie ihm. "Das war eine rethorisch gemeinte Frage Lady Hellsing, aber jetzt auch egal! Ihr wisst nicht rein zufällig wie lange der Gute bis zu eurem Büro braucht, oder? " entgegnete er leicht schmunzelnd. "Vier Minuten in etwa, wenn er allerdings noch vorher einen Abstecher in den Nordflügel macht um zu sehen, ob ich schon schlafe, könnten es mit Sicherheit an die acht Minuten werden." Erklärte sie. "Das reicht nicht um vor ihm da zu sein, dann bleibt uns nur noch eins: Teleportation." murmelte er währendem er Integra vorsichtig an sich zog. Diese umarmte ihn zuerst zögerlich, dann aber schließlich fester. Der Raum um sie herum begann aufzulösen, für Sekunden wurde alles schwarz, aber dann tauchten sie auch schon wieder in ihrem Arbeitszimmer auf. Blitzschnell lösten sie sich voneinander und waren schnellst möglich darauf bedacht, alles so aussehen zu lassen als hätten sie die ganze Nacht durchgemacht. Alucard warf sich seinen Blazer über und zog seinen Anzug zurecht. Integra huschte indessen an ihren Schreibtisch zurück, kämmte sich mit hastigen Bürstenstrichen durch die Haare und setzte sich anschließend kerzengerade hin. "Ich höre ihn, er kommt! Schlagt bitte euer Buch auf Seite zweihundertneunundfünfzig auf Caesar - Vom Feldherrn zu Alleinherrscher auf Lebzeit" ließ er verlauten. Integra tat wie ihr geheißen während Alucard mit dem Unterricht begann: "Wenn die Menschen heutzutage vom antiken Rom sprechen, denken die wohl zuerst an einen Herren namens Gaius Julius Caesar. Caesar war zweifellos der berühmteste Feldherr seiner Zeit und war bekannt für seine überzeugenden Reden, die vor dem Senat bis hin zum Schlachtfeld schwang. Neben der Phrase Ich kam, sah und siegte - veni, vidi, vici war fraglos der Satz Der Würfel ist gefallen der" Wie schon vorhergesagt wurde die Tür geöffnet und Walter trat genau im dem Moment ein, als Alucard seine Schülerin bat: " Bitte vervollständigen Sie den Satz, Miss Hellsing!" "Mit Vergnügen. Der Würfel ist gefallen - alea iacta est soll Caesar angeblich gesagt haben, als er den Rubicon überschritt und den Krieg gegen Rom eröffnete." vollendete sie den Satz. "Sehr gut, besser hätte ich es nicht formulieren können!" lobte ihr Lehrer sie. Der Butler war reichlich verblüfft, die beiden schienen sich ja blendend zu verstehen.(Ja, ja Walter wenn du wüsstest! ^-^) Da er sich nicht sicher war ob man seine Anwesenheit bemerkt hatte, räusperte er sich vorsichtshalber und sagte: "Ich bitte vielmals um Verzeihung Lady Hellsing, dass ich hier so einfach reinplatze und ihren Unterricht störe, aber ich war der Ansicht sie hätten sich bereits zur Ruhe begeben. Deshalb wollte ich wie jeden Morgen die Post sortieren." "Oh, ist es wirklich schon so spät! Ich habe gar nicht bemerkt wie schnell doch die Zeit vergeht!" log sie. "Und wie macht das Fräulein sich? Ich hoffe doch sie beide sind nicht schon wieder aneinander geraten, oder Meister Alucard?" erkundigte Walter sich, offenbar bestens gelaunt. Er schien ausdrücklich erfreut darüber zu sein keine Scherben oder dergleichen auf den Boden vorzufinden und die Köpfe hatten sie sich ebenfalls nicht eingeschlagen. "Wahrlich Walter, so eine ausgezeichnete Schülerin hatte ich schon lange nicht mehr. Unsere Miss ist ein echtes Naturtalent!" schwärmte Alucard. "Übertreib es ja nicht, hörst du?" sagte Integra in Gedanken. "Was denn Cui honorem, honorem - Ehre, wenn Ehre gebührt meine Liebe." Kam es zurück. "Schleimer, du hast doch noch überhaupt nichts von meinen Fähigkeiten gesehen!" entgegnete sie zuckersüß. "Wäre es dir lieber, wenn ich ihm etwas vormachen und ihm erzählen würde, dass du grottenschlecht bist? Außerdem werden noch ausreichend Nächte folgen, in denen du mir deine Lateinkenntnisse unter Beweis stellen kannst" fragte er in ihre Richtung grinsend nach. Auch Integra lächelte zurück und Walter bemerkte folgerichtig, dass er wohl etwas ungelegen kommen war. Er hatte zwar nichts von ihrem Gespräch mitbekommen, jedoch glaubte er sie in ihrem Tatendrang unterbrochen zu haben. Mit Worten: "Ich will sie auch nicht länger stören und später zurückkehren" verabschiedete er und verließ den Raum nicht ohne vorher noch eine Verbeugung anzudeuten. Noch fast eine Minute verharrten beide wie erstarrt an ihrem Standpunkt bis der schwarzhaarige Vampir die Stille durchbrach: "Der Oskar in der Kategorie eiskalteste Lügnerin und brillanteste Schauspieler geht ganz klar an dich, Integra!" "Ha, du bist doch keinen Deut besser! Aber danke, da siehst man es mal wieder gekonnt ist eben gekonnt!" erwiderte sie und schlug das Buch zu. Ungewollt mussten beide, als sie aneinander ansahen, bei dieser Idee lachen. "Vielleicht sollen wir beide nächstens einen Film zusammen drehen, ich bin mir sicher, dass alle andern Sternchen am Himmel Hollywoods vor Neid erblassen würden." meinte er. "Ja sicher, zu welchem Thema denn? Ehekrise? Scheidung?" stichelte sie. "Wäre ne Idee, zu mal wir bereits ausreichend Erfahrung im Streiten und im sich gegenseitig fertig machen gesammelt haben." Antwortete er grinsend, anschließend setzte nochmals Stille ein. "Also?" fragte er. "Was also?" wiederholte sie tonlos. "Na dir brennt doch bestimmt noch eine ganz dringende Frage auf der Zunge, oder irre ich mich?" harkte er nach. "Stimmt, aber seit wann bin ich so leicht zu durchschauen?" entgegnete sie neugierig. "Och, das war nun wirklich keine meiner großen Meisterleistungen. Jedoch befürchte ich, dass ich euch erst morgen Rede und Antwort stehen kann, my Lady." säuselte er als ob er untröstlich über diesen Umstand wäre. "Hau schon ab, wir wollen schließlich nicht, dass du dich morgen wegen Übermündung krank melden musst!" spöttelte sie ironischerweise als er durch die Wand verschwand. Sie sag ihn nach und schüttelte so gleich lächelnd den Kopf: "Idiot!" Das war diesmal aber ein langes Kapitel und hoffe, dass es nun niemandem mehr kurz ist! Wie dem auch sei, ich konnte einfach nicht aufhören zu schreiben. Bis dann, Integra-sama.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)