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All my Love - Die neue Liebe

- ~ - Eine Elrond Fanfic - ~ -
von

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Die Geschichte von der neuen Liebe

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Vorwort
 

Mittelerde im 7. Zeitalter.
 

Einsamkeit ist das Schlimmste, was es gibt. Oft fühlt man sich leer, ohne jegliches Gefühl und man hat das ständige Bedürfnis, jemanden bei sich zu haben, der für einen da ist. Auch dieses Gefühl kannte der Herr des Bruchtals Elrond, der schon seit mehr als über hundert Jahren allein lebte, da seine Frau bei den Ringkrieg mit Sauron erstochen wurde. Seitdem war Elrond allein, das ihn langsam sein Herz erkalten ließ. Das Einzige, besser gesagt, die Einzigen, die für den Herren von Bruchtal noch von Bedeutung waren, waren seine Kinder die zwei Söhne und seine Tochter Arwen, die schon lange nicht mehr bei ihm lebten und seine Halbschwester Apollo, auch Herrin der Vier Elemente genannt waren für ihn von Wichtigkeit. Allerdings ließ er sich auch des öfteren von seiner weit entfernten Verwandten, Kalay, der Gemahlin von Legolas, dem Herren von Düsterwald, trösten.
 

Es war ein wunderschöner, sonniger Tag in Düsterwald und im Saal des Hauses von Legolas, den jetzigen Herrscher von Düsterwald saß dieser mit seiner Gattin Kalay und blickten sich lächelnd an. Gelegentlich fiel ihr Blick auf die Wiege, die neben der Elbe stand und sah kurz nach ihren beiden Zwillingen Eledhwen und Gail. Es waren wunderschöne und liebe Kinder, noch im zarten Kleinkindalter, ein Knabe und ein Mädchen, die tief und fest schliefen, waren. Irgendwann kamen auch noch zwei weitere Kinder zu den beiden gestürmt. Zwei Kinder, im Körper eines fünf und eines sieben Jährigen Kindes. Es waren die beiden weiteren Kinder des Herrscherpaares von Düsterwald, der älteste Sohn, Tawarien und die Tochter Helluin, beides wunderbare Elbenkinder, die ihre Eltern liebevoll umarmten. "Vater, Mutter!!" "Dürfen wir draußen im Garten spielen?" "Wir langweilen uns." meinten die beiden Kleinen mit strahlenden Augen. Lächelnd nickten die beiden. Sofort wollten die beiden losstürmen, doch Kalay erhob noch einmal das Wort: "Tawarien, Helluin... Schläft eurer Bruder Iavas?" Kurz sahen sich die beiden Kinder an, die dann nickten. "Ja Mama." "Können wir jetzt gehen?" quengelten der Junge und seine Schwester. "Ja, geht Kinder, aber geht nicht zu weit weg und seid vor Sonnenuntergang wieder zu Hause!" rief Legolas seinen Kindern nach, die auch schon aus dem Saal liefen. Schmunzelnd und sich Hände haltend sahen sich Kalay und ihr Gemahl an, bis der Elb seufzte. "Wir haben fünf wunderbare Kinder... und ich bin mit der besten und schönsten Frau verheiratet. Nî meleth echî Kalay." flüsterte Legolas zu seiner Liebsten, der ihr auch einen zärtlichen Kuß gab. "Ich liebe dich auch..." Auch sie seufzte, doch auf Kalays Gesicht machte sich Besorgnis erkennbar, was den Herrn von Düsterwald beunruhigte. "Kalay, Liebste. Was bedrückt dich?" Kurz starrte sie in seine Augen, die in ihre sahen bis die Frau ein wenig schnaufte. "Ich... ich hatte letzte Woche, als wir bei Elrond eingeladen waren, mit ihm geredet..." Kalay unterbrach ihren Satz kurz und der Elb hörte ihr aufmerksam zu, der ihre Hand streichelte, die er noch immer hielt. "... Es macht mir Sorgen, das Elrond so traurig ist und er sich so einsam fühlt... ich finde, er braucht jemanden an seiner Seite, auch wenn seine Frau schon seid langen dahingeschieden ist." erzählte die Elbe, worauf Legolas nickte. "Es stimmt mein Herz, aber das muß Elrond allein entscheiden, ob er sein Herz wieder für jemanden öffnen kann oder nicht. Weißt du, es mag stimmen, das wir Elben ewig leben, aber verliert man dennoch die Person, die man von ganzem Herzen liebt, so leidet man ewig. Es ist traurig, das seine Frau damals umgebracht worden war... Kalay, sorge dich aber weiter nicht um Elrond. Er wird seinen Weg gehen und er hat eine Schwester, die nun bei ihm ist." sagte Legolas, der bei seinen Sätzen aufgestanden war und sich zu seiner Frau gesellte. Erleichtert seufzte Kalay, die erst sanft das Gesicht ihres Liebsten streichelte und dann ihn zärtlich küßte. Der Herr von Düsterwald wollte auch schon seine Arme um Kalay schlingen, doch da fing eines der Zwillinge an zu weinen. Lächelnd blickten sich die beiden an, bis die Halbelbe den Sohn aus der Wiege holte und ihn an ihrer Brust stillte. Legolas nahm währenddessen die Tochter in seine Arme, die auch erwacht war, aber nicht weinte. Liebevoll wiegte er sein Kind im Arm, bis seine Frau kicherte. "Was ist Liebste? Was belustigt dich?" wollte der Elb wissen, der ihr in die Augen sah. "Was hältst du davon, wenn wir noch ein Kind bekommen?" "Kalay... Du bist schwanger?" stotterte Legolas auf den Scherz seiner Gemahlin, die leise lachend ihren Kopf schüttelte. "Nein, wir haben doch im Moment genug Kinder, oder? Aber irgendwann hätte ich schon gerne noch Kinder von dir Liebster..." beteuerte Kalay, die ihrem Mann einen Kuß gab. Auch er lächelte wieder. "Ich hätte mich dennoch gefreut, wenn wir noch ein Kind bekämen. Du hast allerdings recht, es hat noch Zeit, bis wir noch welche bekommen." Für einen Moment lachten beide, die sich weiter um ihre Kinder kümmerten.
 

Alleine und seufzend saß Elrond in seinem Gemach, der einfach nur dasaß und des öfteren aus dem Fenster sah. Die Sonne schien herrlich, Vögel sangen und die wohlige Wärme, die die Sonne spendete ließen fast alle ein Lächeln zaubern, doch Elrond war nicht nach lächeln zu mute. Schon seit einiger Zeit war er nicht mehr der Selbe. Er hatte es an der Hochzeit seiner geliebten Schwester Apollo mit Ihasbelinwain gemerkt, das ihm etwas oder besser gesagt jemand fehlte. Es war zwar fast eine Ewigkeit her, das seine Frau umkam, als Elrond selbst noch gegen Sauron kämpfte, doch er wünschte sich manchmal in gewissen Momenten, in dem er Trost, Schutz und Liebe brauchte, Celedriel, seine Gattin wäre noch am Leben. Zu Anfang, als sie verstorben war, hatte er geweint. Leise und still vor sich hin, doch mit der Zeit versuchte er seinen Schmerz und seine Trauer zu verbergen, so das er sich verschloß. Für viele wirkte Elrond kalt, gefühllos und verbittert, doch sein Herz rief nur nach seiner geliebten Frau, die er über alles liebte und sie immer in seinem Herzen wahrnahm, selbst nach so langen Jahren.

Es klopfte an seiner Tür und der Herr von Bruchtal erschrak, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde. Schnell wendete er seinen Kopf zur Tür. "Tretet ein." bat der Halbelb und seufzte. Schnell schlüpfte Apollo, seine Schwester herein, deren Flügel eine leichte rötliche Farbe annahmen.

Nur, Apollo, die Herrin der vier Elemente war eine Halbfee, zum einen eine Elbe und zum anderen eine Fee, allerdings die letzte ihrer Art. Etliche Qualen und an Schmerz hatte sie ertragen müssen, das nun endlich für sie ein Ende hatte.

"Elrond, Mein Bruder! Mein Gemahl und ich warten jetzt schon eine Ewigkeit auf dich im Saal, um zu speisen und ihr kommt einfach nicht! Ich finde das ziemlich unhöflich, so kommt nun endlich...!" "Ich werde heute nicht mit zu Tisch sitzen Schwester... Mir ist nicht wohl." unterbrach Elrond leise, der aufstand und sich zu seinem Balkon begab und nichts von dem empörten und wütenden Blick der Fee mitbekam. "Wie bitte? Und das hättet ihr nicht mit einem Diener mitteilen können!?" schimpfte Apollo, die ihren Bruder schon säuerlich an funkelte und die rötliche Färbung nahm stark zu, das es den ganzen Raum erhellte. Doch der Herr des Bruchtales seufzte. "Verzeiht, aber mir ist wirklich nicht danach und nun möchte ich euch höflichst darum bitten, mich wieder allein zu lassen." Die Worte waren wie ein lebloser und kaum merklicher Hauch, die Elrond von sich gab und er hielt sich am Geländer seines Balkons fest. Die Herrin der Vier Elemente wollte schon wieder das Wort erheben, doch als sie ihren Bruder, der den Rücken zu ihr gewandt hatte, ansah merkte sie, das er sich recht fest am Geländer hielt und am ganzen Leib zitterte. Sie schluckte heftig, bis ihre Flügel eine bläulich bis violette Färbung annahmen. "Ähm... wie ihr wünscht Bruder... Mein Gemahl und ich werden veranlassen, das nichts von dem Essen weggeworfen wird, bis ihr auch etwas zu euch genommen habt. Man sieht sich." sagte Apollo mit einem besorgtem Ton, die auch schon leise und langsam den Raum verließ. Was die Fee allerdings nicht mitbekam, waren die wenigen Tränen, die Elrond entronnen waren und dieser sich noch lange mit den Gedanken an seine Frau quälten.

Allein im Saal saß Ihasbelinwain zu Tisch, der auf seine Frau Apollo und deren Bruder wartete. Seit einigen Wochen waren er und die Fee glücklich verheiratet, trotz des Streites, den es mit Galadriel gab und sich glücklicher Weise wieder gelegt hatte, da sie nun eingesehen hatte, das Apollo und der ehemalige Hauptmann von Düsterwald zusammen gehörten. Allmählich wurde der Elb ungeduldig und wollte schon aufstehen, doch da ging die große Tür auf und Apollo kam Gedanken versunken herein. "Apollo, Liebste... Ist alles in Ordnung? Fehlt deinem Bruder etwas?" erkundigte sich Ihasbelinwain besorgt, der ihren Stuhl hervorruckte und sie so zum setzen aufforderte. Dankend nickte die Fee und sah mit traurigem Blick zu ihrem Gemahl. "Ich weiß nicht... Etwas stimmt mit meinem Bruder nicht... Er ist schon seit Tagen so. Elrond ist kaum noch etwas, hält sich fast nur in seinem Gemach auf und er ist oft in den Räumen, in dem Isildurs Erbe ist." erzählte die Herrin der Vier Elemente, deren Flügel nun ein tiefes Blau hatten. Tröstend nahm der Elb Apollo in seine Arme und strich ihr sanft durchs Haar. "Vielleicht sind seine Kräfte, von dieser harten und schweren Zeit, in der es noch Streit zwischen ihm und Galadriel gab, aufgebraucht und braucht jetzt einfach nur ein wenig Ruhe. Es war doch alles zu viel auf einmal, auch für dich... Weißt du, das ich dich sehr liebe?" flüsterte Ihasbelinwain zu seiner Liebsten und warf schnell einen Blick zu Apollos Flügel, die eine Hellgrüne Farbe annahmen. Kurz blickten sich beide in die Augen, bis sie sich küßten. "Ich liebe dich auch Herbstanfang, ich bin so glücklich mit dir." meinte sie nur noch, bis beide nun mit ihrem Mahl begannen.
 

An den Grenzen zu Bruchtal, dem Waldrand dieses Reiches. Lautlos und wie ein Schatten lief eine Elbe durch den Wald, die langes, blondes Haar bis zu ihrer Brust hatte und nicht sehr groß wirkte. Aufmerksam und wachsam huschten ihre strahlenden, kristallblauen Augen hin und her, immer auf Gefahr bedacht, die auch immer ihr Schwert hielt, das sie an ihrer Seite hatte. Es war eine Wanderin. Eine Elbe ohne einer Heimat, zu der sie gehörte, ohne Hab und Gut, bis auf ihren Rucksack, einem Dolch und ihrem Schwert und ohne noch irgendeiner Familie. Die Frau wirkte erschöpft und keuchte völlig geschafft. "Wenn ich nur wüßte, wo ich hier bin..." sprach die junge Frau leise zu sich, bis sie hinter den Bäumen ein strahlendes Weiß erkannte. Hastig lief die Elbe dem Schein nach, bis sie vor einem großem Haus, mit einer großen Gartenanlage erspähte. Sie lächelte als sie ein Pavillon entdeckte, bei dem sich keiner aufhielt und das aus der Sichtweite des großen Hauses war. Sofort begab sich die Elbe an diesem Platz und setzte sich, um hier Rast einzulegen. Was die Elbenfrau allerdings nicht erahnte, war eine baldig Begegnung, die ihr Leben vollkommen verändern würde.
 

Bemerkung vom Autor (äh, der Autorin. ^^): Falls ihr nicht versteht, worum es genau geht und wer nicht weiß, wer Apollo ist, da hoffe ich nur, das meine Freundin ihre Fanfiction bald fertig hat, damit ich sie euch mal zeigen kann. Ist echt süß gemacht!

Was auch wichtig ist, um die Story zu verstehen, ist wenn ihr mal die Storys Neue Wege 1 Teil 1 - X lest. Ansonsten könnt ihr mir eine Mail oder in den Kommentar eure Fragen zu der Story stellen. Ich kann euch nur sagen, das Elronds Vater "notgedrungen" Apollo erzeugt hatte. Wie schon gesagt, für eure Fragen stehe ich gerne offen. ^^

Eure Elbe Kalay

Die neue Liebe Teil02 - Begegnungen

Begegnungen
 

Seufzend und voller Traurigkeit stand Elrond an seinem Balkon in seinem Gemach, starrte hinaus in die Weite seines Gutes. Eine endlose Leere und Unwohlsein plagten den Herrn von Bruchtal, der noch immer an seine Frau dachte. Elrond fühlte sich allerdings durch die Gedanken alt und nutzlos, dass er mit den Gedanken spielte, seine Herrschaft in Bruchtal allmählich aufgeben zu wollen und Bruchtal an seine Halbschwester Apollo zu übergeben. Doch dann überlegte der Halbelb es sich wieder anders. So verwirrt, wie in diesen Tagen war der Elb noch nie, seine Gefühlen rotierten und manchmal glaubte Elrond, er hätte die Fähigkeit zu lieben verlernt.

Nichts ahnend stand der Herr von Bruchtal noch immer auf seiner Veranda und starre in die Ferne, bis er erschrocken zusammen zuckte, da seine Halbschwester Apollo sanft ihre Hand auf seine Schulter legte. Noch recht verwirrt und tief Luft holend sah Elrond zu der Herrin der vier Elemente, deren Flügel leicht von orange zu blassem blau wechselten. "Schwester... ich habt mich erschreckt... Ihr hättet anklopfen müssen..." "Das habe ich auch Bruder, aber ihr hattet mir nicht geantwortet!" unterbrach die Halbfee laut und blickte in die Augen des verwirrten und auch traurigen Elrond, was Apollo auch schon fast wieder Leid tat, das sie den Herrn von Bruchtal angeschrien hatte. Seufzend schnappte sich die Herrin der Vier Elemente die Hand ihres Bruders, mit dem sie sich auf das Bett in seinem Gemach setzten. Seufzend blickte sie wieder zu ihm. "Elrond... Was bedrückt euch? Ihr seid seit meiner Hochzeit mit Ihasbelinwain so traurig und geht kaum aus eurem Zimmer. Wollt ihr vielleicht mit mir darüber reden?" erkundigte sich Apollo besorgt und hielt noch immer die Hand von ihrem Halbbruder. Kurz starrte Elrond in die Augen der Fee, bis er einen langen Seufzer hervor stieß und zu Boden blickte. "Ich... ich vermisse meine Frau... Ich vermisse Celendriel so sehr. Jeden Tag werden die Schmerzen in meinem Herzen stärker und ich befürchte, das ich die Fähigkeit, andere zu lieben verlerne... Ich fühle mich auch so leer und einsam..." erzählte der Herr von Bruchtal langsam und fast flüsternd. Aufmerksam hörte die Halbfee zu, bis er fertig war und Elrond noch einmal tief Luft holte. Ein flüchtiges Lächeln, das ihn aufheitern sollte, huschte über die Lippen der Herrin der Vier Elemente und sie strich sanft durch sein Haar. "Ihr seid nicht ohne Liebe, im Gegenteil. Ohne eure Liebe, hätte ich nie gelernt zu lieben und ich hätte auch nie mit Herbstanfang zusammen sein können. Das habe ich nur euch zu verdanken..." sprach Apollo leise, die sich erhob und ihrem Bruder einen zarten Kuß auf die Stirn gab und langsam zur Tür ging. Vor der Tür blieb sie allerdings stehen und sah noch einmal in die traurigen Augen von Elrond. "Außerdem Elrond, bist du nicht allein. Du hast immerhin mich und einige Freunde, die zu dir stehen. Wenn etwas ist, du weißt, wo du mich findest, mein geliebter Bruder..." meinte die Fee, ehe sie aus der Tür verschwand.
 

Genüßlich rekelte sich die Elbenfrau im Pavillon des großen Hauses, auf dem sie sich befand und ließ die Sonne in ihr Gesicht scheinen. Dennoch schien die Elbe noch recht müde zu sein, von ihrer Reise, so das sie sich zurück, auf die Bank lehnte und ein wenig döste.
 

Elrond hielt die Stille im Raum nicht mehr aus. Sofort ließ er einen Diener rufen, der eine Nachricht an seine Schwester Apollo weitergeleitet werden sollte. Nach kurzer Zeit verließ der Halbelb sein Gemach und schlenderte Gedanken versunken den langen Gang, der zum Garten seines Hauses führte, entlang. Es beschäftigte den Mann noch immer, was alles an Gefühlen und Einsamkeit sich in ihm staute. Noch nie war Elrond so am Boden zerstört, niedergeschlagen und auch voller Traurigkeit. Es hatte ihn keine Ruhe mehr gelassen und der Elb war nun endlich froh, im gemütlichen Garten durchzulaufen. Fast etliche Stunden spazierte der Herr von Bruchtal durch die grünliche Anlage, als er bei einem seiner Pavillons, die er mehrmals im Garten hatte, ankam und jemanden, oder besser gesagt, einige sich streckende Arme entdeckte. Kurz schnaufte Elrond ein wenig säuerlich. "Ich hatte Apollo schon ein paar mal gesagt, sie soll nicht immer mit ihrem Gemahl in den Pavillons ihre Liebe gar zur Schau stellen..." murmelte der Halbelb genervt und ging schnellen Schrittes auf die Person zu. Als er los schimpfen wollte, zuckte er verwundert und irgendwie von dieser lieblichen Schönheit angetan, zusammen. Es war eine bildhübsche Elbe. Langes, blondes Haar, sehr schlank und ein liebliches Gesicht, das schon fast sehr stark mädchenhaft aussah. In der Zwischenzeit erwachte die Elbenfrau, die erst blinzelte und dann schließlich erschrak, als sie den Halbelben vor sich fand. Sofort setzte sich die Frau auf und versuchte zu sprechen. "I... ich... v..." "Was machen sie hier und wer sind sie?" fragte Elrond ruhig und freundlich, lächelte aber nicht und machte noch immer ein ernstes Gesicht. Noch lange starrte die Elbe zu dem Herrn von Bruchtal, bis sie tief Luft holte und schließlich sich beruhigt hatte. "Mein Name ist Caladhwen. Verzeiht mein Herr, ich wollte... mich hier ausruhen. Seit Jahrhunderten reise ich durch Mittelerde und ich habe nur diesen prächtigen Garten gesehen und wollte mich ein wenig ausruhen..." sprach Caladhwen, was auf Deutsch Sonnenschein heißt. Für einen Moment herrschte Schweigen, da sich beide für einige lange Sekunden in die Augen sahen. Irgendwann lächelte Elrond, der sich zu der Elbenfrau setzte. Ein wenig verwundert wirkte sie schon, doch ihre Anspannungen waren wie weggefallen, als der Herr von Bruchtal ihr ein Lächeln schenkte. "Freut mich Caladhwen, ich bin Elrond." stellte sich der Halbelb vor und küßte die Hand der Frau. Etwas verlegen nickte die Elbe, bis sie seufzte. "Es freut mich auch... nun... ich will euch nicht mehr belästigen. Ich werde weiter ziehen. Es wird immerhin bald dunkel..." "So? Wo wollt ihr heute Nacht überhaupt euch zur Ruhe legen?" unterbrach der Mann leise. Nachdenklich starrte Caladhwen zu Boden, bis ihre Schultern zuckte. "Ich weiß es nicht, aber ich werde vielleicht im Wald schlafen." antwortete die Elbe, die ihren Rucksack packte und sich erheben wollte. Aber auch Elrond erhob sich und nahm sanft ihren Arm. Fragend blickte die Reisende in seine Augen, die ihr einen kalten, aber angenehmen Schauer über den Rücken laufen ließ. "Dürfte ich euch, als Entschädigung, das ich euch erschreckt habe, euch Nacht hier schlafen lassen? Ich würde mich freuen, wenn ihr bleiben würdet." bot der Herr von Bruchtal an, was sich die junge Frau durch den Kopf gehen ließ, bis sie nickte. "Ja, gerne... Ich habe seid fast über 100 Jahren nicht mehr in einem Bett gelegen..." meinte Caladhwen lächelnd, die den Halbelben zum Palast folgte. "So? Ihr seid ja wirklich lange gereist, wenn ihr nicht einmal mehr in einem Bett gelegen habt." Beide lachten kurz, bis für einige Zeit nichts mehr sagten.
 

Ungeduldig wartete Apollo mit ihrem Gemahl im Speisesaal, bis ihr Bruder erschien. Doch, die Wut staute sich allmählich. Ihr liebster, Ihasbelinwain versuchte sie zu beruhigen. "Liebste, er wird schon noch kommen..." "Ich schwöre dir, wenn er nicht in einigen Minuten kommt dann..." Sie schwieg, als die Tür aufging und ein Diener herein geschlüpft kam. Enttäuscht und dennoch beruhigter seufzte die Halbfee, ebenso wie ihr Gatte. "Was wünscht ihr?" fragte die Herrin der Vier Elemente, die den Diener bissig anblickte. "Herrin... Euer Bruder wird heute wieder nicht bei Tische sitzen, da es ihm nicht gut geht und ich soll auch sagen, das ihr euch keine Sorgen machen braucht. Soll ich auch etwas eurem Bruder ausrichten?" fragte der Diener mit ein wenig zittriger Stimme, da er ein wenig Furcht vor Apollo hatte. Die Fee wollte antworten, doch Herbstanfang, ihr Gemahl, war schneller. "Richtet ihm aus, er möge sich schnell erholen. Ihr könnt gehen." Dankend verneigte sich der Bote und verschwand aus dem Speisesaal. Ein wenig brummelnd begann Apollo ihre Mahlzeit zu sich zu nehmen. "Schatz... Du solltest nicht immer so hart zu deinem Bruder zu sein..." "Härte schadet ihm nicht... Ich verstehe ihn nicht! Seine Frau ist schon lange tot und er macht noch so einen Wind daraus!" fluchte die Halbfee leise und seufzte schließlich. Liebevoll nahm Ihasbelinwain seine Frau in die Arme und küßte sie zärtlich. Dann blickte er in ihre Augen und sie konnte in seinen Sorge und ein wenig Mitleid erkennen. "Liebste... Elrond ist schon seit langem allein. Weißt du, er kann Celendriel nicht so schnell vergessen. Immerhin, war sie sein Leben. Ich würde auch so reagieren, wenn du nicht mehr wärst. Deshalb... laß mich nie allein mein Schatz, ja?" flüsterte der Elb zu Apollo, die vor Rührung glänzende Augen bekam und ihn küssend umarmte. "So... so habe ich das nie gesehen... Ach Herbstanfang... was würde ich nur ohne dich machen... Ich liebe dich und ich lasse dich niemals allein. Aber du darfst mich auch nicht alleine lassen, ja?" sprach sie und zog einen Schmollmund, worauf der Düsterwaldelb liebevoll lächelte. "Versprochen... Ich liebe dich auch..." Nachdem beide noch kurz geschmust hatten, speisten sie weiter und hofften, das es den Herrn von Bruchtal bald besser gehen möge.
 

Im Haus angekommen führte Elrond die Elbenfrau in ihr Gemach, das gleich neben sein Zimmer lag. Während sie vor der Tür standen, blickte sich die Reisende um und versuchte zu überlegen. Ihr kam dieser Palast bekannt vor und auch die Atmosphäre hatte sie schon einmal vor langer Zeit wahrgenommen, doch erinnern konnte sie sich nicht. Allerdings wurde sie auch schon aus ihren Gedanken gerissen, als Elrond sie in ihr Gemach bat. "Caladhwen? Ist etwas?" fragte der Herr von Bruchtal, als die Elbenfrau, wie in Trance, eintrat. Kurz schüttelte sie sich, bis Caladhwen ihn verwundert ansah. "Nein... Nichts... Es kam mir hier alles so vertraut vor und auch wieder nicht..." murmelte sie ein wenig traurig. Es wunderte Elrond zwar, doch er wollte nicht unhöflich erscheinen und verneigte sich kurz. "Nun... ihr wünscht sicher eure Ruhe, so werde ich mich zurückziehen... Wenn ihr etwas wünscht, ich bin neben an oder ihr ruft einen Diener... Ruht euch gut aus..." sprach der Halbelb, bevor er durch die Tür ging und diese zu machte. Lächelnd seufzte die Frau, die sich auf das Bett zurück fallen ließ und ein schwärmerisches Schnaufen von sich gab. "Was für ein netter und freundlicher Mann... hm... Wenn ich nur wüßte, wo ich hier bin... Egal... Scheinbar ist das Glück endlich auch auf meiner Seite..." Dann lachte sie kurz. So glücklich wie in diesem Moment hatte sich Caladhwen noch nie gefühlt.
 

Elrond saß fröhlich seufzend in seinem Gemach und nahm sein Abendessen ein, das er in seinem Gemach bringen ließ. Zwar aß er nicht viel, aber dennoch wirkte der Herr von Bruchtal wieder glücklich. Dies bemerkte auch Apollo, die wieder lange vor Elronds Tür geklopft hatte und wieder einfach in das Gemach eintrat. "Bruder, macht ihr das mit Absicht, das ihr mich nie herein bittet!" schimpfte die Halbfee, worauf Elrond erschrocken herum fuhr. Lächelnd atmete der Herr von Bruchtal auf, ehe er seiner Schwester eine Antwort gab. "Verzeiht Schwester... Ich war mit den Gedanken woanders..." "Das habe ich gemerkt." entgegnete Apollo trocken, die sich zu ihrem Halbbruder an den Tisch setzte. Ein Diener kam in der Zwischenzeit herein und räumte den Tisch ab, der aber ebenso schnell wieder verschwand. Einige Zeit schwiegen sich die beiden an, bis Apollo ihren Bruder fragend ansah. "Elrond... Was hat euch den ein Lächeln über eure Lippen gezaubert? Es ist schön, wenn ihr jetzt etwas glücklicher seid..." sprach die Fee freundlich, deren grün schimmernden Flügel fröhlich und leise klirrten, wenn sie aufeinander schlugen. Seufzend lehnte sich der Halbelb zurück. "Ich hatte eine Begegnung mit einem sehr zauberhaften Wesen... Aber das ist jetzt egal... Wie geht es euch und eurem Gemahl?" fragte Elrond, der in die Augen seiner Halbschwester blickte. "Nun, uns beiden geht es gut... Momentmal!!! Bruder! Ihr lenkt vom Thema ab!!! Was oder wer war dieses zauberhafte Wesen!?" Die Flügel der Fee färbten sich schon rot und sie funkelte ihren Gegenüber mit finsterem Blick an. Doch Elrond schmunzelte noch immer, erhob sich von seinem Platz und lief zur Tür. Verwundert blickte die Frau ihrem Bruder hinterher und stand ebenfalls auf. "Was soll das Elrond!? Ich..." "Ihr wollt sicher zu eurem Gemahl, der auf euch wartet... Entschuldigt mich... morgen früh, werde ich euch mehr erzählen... Ich wünsche euch eine gute Nacht..." unterbrach der Elb, der ihr die Tür aufhielt und sie mit sanfter Gewalt aus dem Zimmer verbannte. Verwundert und irgendwie verwirrt starrte Apollo auf die weiße Tür, ihre Flügel in einem violett gefärbt, und schüttelte ihren Kopf. Langsam und einem ironischem Kichern ging sie wieder zu ihrem Mann Ihasbelinwain, der in ihrem Schlafgemach wartete. "Ich werde meinen Bruder wohl nie verstehen... Ich glaube, er wird mit den Jahren immer verwirrter..." murmelte die Halbfee, die nur noch einen Diener vorbei flitzen sah, ehe sie in ihr Zimmer ging, vor dem sie stand. Ein kurzer Seufzer kam ihr über die Lippen, ehe sie zu Herbstanfang ging.
 

Caladhwen war noch einige Zeit im Bett gelegen und hatte auf die Decke des Zimmer gestarrt. Ihr Gastgeber, dieser Elrond, ging ihr einfach nicht mehr aus ihrem Kopf. Seit Jahren, besser gesagt, seit Jahrhunderten, war die Elbenfrau alleine, ohne einen Mann an ihrer Seite gehabt zu haben. Doch als es noch den Ringkrieg gegen Sauron gab, hatte sie einen Gatten und einen großen Sohn gehabt, die leider beide ums Leben gekommen waren. Seither war sie auf Wanderschaft. Völlig ohne Ziel und Zeit, ohne Begleitung, immer in Einsamkeit mit sich und ihrer Vergangenheit. Die Elbe erschrak, als es an ihrer Tür klopfte. Sofort setzte sich Caladhwen auf und starrte zur Tür. "Herein..." rief die Elbe. Ein junger Mann, mit langen, braunen Haaren schlüpfte durch die Tür und verneigte sich vor ihr. In seinen Armen hielt er ein wunderschönes, feines Gewand, das in allen Farben schimmerte und mit edelster Spitze geziert war. Dennoch blickte die Elbenfrau den Diener verwundert an. "Mylady, mein Herr schickt mich und läßt euch dieses Gewand bringen... Im Zimmer nebenan ist für euch ein Bad eingelassen worden, falls ihr euch etwas frisch machen wollt. Falls ihr einen Wunsch habt, stehe ich euch jeder Zeit zur Verfügung..." sprach der Elb und verneigte sich wieder, ehe er die Robe auf einen Stuhl neben Caladhwens Bett legte. Dankend nickte sie lächelnd. "Danke, sagt auch eurem Herrn vielen Dank. Das ist sehr freundlich... Nun sagt mein Freund... wie lautet eurer Name?" wollte die Frau wissen, die vom Bett aufstand und sich das Gewand betrachtete. "Mylady, ich bin Tinûviel, eurer Diener..." stellte sich der junge Mann vor und verneigte sich wieder. Aber auch die Elbe verneigte sich. "Es freut mich, eure Bekanntschaft zu machen... Aber nennt mich bitte bei meinem Namen... Caladhwen." sagte Caladhwen freundlich. "Wie ihr wünscht. Es freut mich auch, eure Bekanntschaft zu machen, Caladhwen. Nun, habt ihr vielleicht Hunger?" Kurz sah der Diener in die Augen der Elbenfrau, die schon alles sagten, als ihr Magen, der laut knurrte. Beide kicherten kurz. "Ich verstehe schon, Mylady. Ich bringe euch in einer Stunde das Essen. Solange seid ihr nun für euch. Bis später." meinte der Elb, der dann das Zimmer verließ. Staunend blickte Caladhwen sich um, die dann sich kurz vor Freude im Kreis drehte und dann langsam zur Tür bewegte, auf der der Diener zu ihrem Bad gezeigt hatte. Auf ein Bad hatte sie sich auch schon immer gefreut. Zwar schwamm sie gerne in Seen und Flüssen, doch ein Schaumbad war immer noch das Schönste. Als sie die Tür aufmachte und die große Wanne mit dem schönen, weißen, glitzernden Schaum sah, keuchte sie erfreut. "Ich muß träumen! N... nein... es ist kein Traum. Noch nie bin ich so freundlich empfangen worden... Ha! Aber erst einmal ein wunderbares Schaumbad genießen!" Kaum hatte sie dies gesagt, stürmte Caladhwen zu dem Stuhl, auf dem ihr "neues" Kleid lag und nahm es mit ins Nebenzimmer. So glücklich und entspannt, war die Elbe seit langem nicht mehr, was sie mit jeder Minute genoß. Morgen wollte sie weiterreisen, doch tief in ihrem Inneren schrie eine Stimme in ihr, die sagte, das sie doch bleiben sollte. Allerdings ignorierte Caladhwen vorerst den Schrein in ihr.
 

Glücklich seufzte Ihasbelinwain, der seine liebste Halbfee in seinen Armen hielt und mit ihr auf ihrem Bett lag. Doch er spürte, das Apollo mit den Gedanken woanders war. Zärtlich drückte der Elb ihr einen Kuß auf den Mund. "Liebste, was bedrückt dich? Geht es deinem Bruder etwa nicht gut?" erkundigte sich Herbstanfang besorgt. Apollo schüttelte nur mit einem tröstendem Lächeln ihren Kopf und strich ihrem Mann durch sein Haar. Schnell gab sie ihm einen zärtlichen Kuß, bis sie antwortete: "Ihm geht es gut... Ich verstehe ihn nur nicht. Erst ist er betrübt und dann plötzlich im nächsten Moment ist er wieder glücklich! Wenn er eine Frau wäre, hätte ich eine Erklärung dafür gehabt." Kurz sahen sich beide an, bis sie für einen Moment lachten. Es dauerte einige Minuten, bis sich Ihasbelinwain und die Halbfee beruhigt hatten, bevor sie ihr Gespräch fortsetzten. Dennoch seufzte Apollo ein weiteres Mal traurig, deren Flügel blau leuchteten. "Spaß bei Seite... Ich mache mir ernsthafte Sorgen um ihn. Liebster... was soll ich den machen? Elrond redet ja nicht mit mir, wenn ich ihn frage..." "Mach dir keine Sorgen. Dein Bruder wird schon zu dir kommen, wenn er jemanden zum reden braucht. Ich bin mir sicher, er braucht nur ein wenig Zeit für sich..." unterbrach der Elb seine Frau, die kurz wütend geworden war, als sie sich über ihren Bruder ausschimpfte, doch wenn ihr Liebster bei ihr war, konnte die Herrin der Vier Elemente einfach nicht mehr böse sein. Sanft küßte der ehemalige Hauptmann seine Angebetete und lächelte verstohlen. Auf Anhieb wußte Apollo, was ihr Mann wollte und so gab sie ihm auch, was beide wollten. Ohne noch einen Gedanken an Elrond zu "verschwenden", wie die Halbfee sagen würde, gaben sich das Paar ihrer Liebe hin, in der Hoffnung, doch noch ein Kind zu bekommen. Allerdings ahnte der arme Ihasbelinwain nicht, das seine Frau schon bald wieder durch den Palast rennen würde, nur um ihren Bruder auf die Schliche zu kommen, was Elrond im Moment so beschäftigte.
 

Schon seit einiger Zeit hatte sich der Herr von Bruchtal für die Nacht umgezogen und saß an seinem Tisch, wo er einen Brief an seine geliebte Tochter Arwen schrieb. Seit etlichen Jahren war die ehemalige Elbe mit dem neuen König von Gondor, Aragorn, verheiratet und zusammen hatten sie auch schon einige Kinder. Gelegentlich, wenn Elrond Zeit fand, hielt er mit seiner Tochter Briefkontakt. In diesem Moment wußte der Herr von Bruchtal nichts anderes zu machen, da er ein unbeschreibliches Glück empfand, das er fast jeden hätte umarmen können. Als er nach fast einer halben Stunde den dicken Brief fertig hatte, ließ er diesen von einem Diener wegbringen und machte es sich auf seinem Balkon bequem, wo er zu den Sternen sah.
 

Caladhwen hatte nicht lange gebraucht für das Bad, da der Diener schon wieder da war und ihr das Essen brachte, so wie er es ihr vor der Tür mitgeteilt hatte. Fast fünf Minuten vergingen, als die Elbe hörte, das der Diener Tinûviel wieder ihr Gemach verließ. Fertig angezogen und mit recht großem Appetit nahm Caladhwen dann an dem Tisch in ihrem Zimmer Platz und speiste genüßlich. Gelegentlich schoß ihr einiges durch ihren Kopf: "Noch nie ging es mir so gut, wie hier... Ich... ich würde gerne blieben... aber... Ich muß weiter... Ich werde wohl mit Elrond sprechen müssen." Dachte sich die Elbenfrau.

Eine Stunde war vergangen, da war Caladhwen mit dem Essen fertig, lief sie ständig den Raum auf und ab. Die Elbe wollte unbedingt mit Elrond sprechen, doch sie war nervös und aufgeregt, ohne überhaupt zu wissen, weshalb. Irgendwann entschied sie sich, doch zu ihrem Gastgeber zu gehen. Mit langsamen und schleichenden Schritten verließ die Elbe ihr Schlafzimmer und ging gleich Richtung Zimmer von nebenan, wo Elrond schlief. Was sie nicht merkte, waren neugierige und verborgene Blicke einer Frau, die nun wußte, was ihr geliebter Bruder wahrscheinlich hatte.
 

Fassungslos und auch ein wenig erfreut blickte Apollo aus der Tür, die gegenüber von dem Zimmer ihres Bruders lag. Sie hatte die Elbenfrau, die da eben anklopfte, noch nie in ihrem Leben gesehen. Geschweige denn wußte sie überhaupt nicht, das heute jemand zu Gast im Hause war. Zum einen ärgerte es der Herrin der Vier Elemente ungemein, das Elrond ihr nichts gesagt hatte. Aber auf der anderen Seite war diese Elbe der Grund, weshalb ihr Bruder wieder lachte. So schloß sie wieder die Tür, ging zu ihrem Gatten, der im Bett lag und seine Liebste erwartete. Ehe beide sich ihrer Liebe wieder hingaben, dachte sich Apollo nur noch, das sie spätestens Morgen mit ihren Halbbruder reden mußte.
 

Elrond war immer auf dem Balkon seines Zimmers, sah seufzend zu den Sternen, als es an seine Tür leise klopfte. Verwundert stand er auf und lief zu dieser. Zögernd öffnete der Halbelb die Tür einen Spalt und lächelte, als er seinen Gast vor fand. "Guten Abend, Caladhwen. Was führt euch noch zu mir? Kommt doch herein..." sprach der Herr von Bruchtal flüsternd, der eine einladende Handbewegung machte und ihr die Tür aufhielt. Dankend nickte diese und trat herein. Sie zitterte ein wenig vor Aufregung und Caladhwen zuckte erschrocken zusammen, als sie die Tür zufallen hörte. Aber diese Reaktion bereitete Elrond Sorgen. "Geht es euch nicht gut oder fehlt euch etwas?" "Nein, nein... Ich... ich bin eigentlich gekommen... um... um mich für eure Gastfreundschaft zu bedanken..." antwortete die Elbe auf seine Frage. Elrond lächelte erfreut und setzte sich auf sein Bett, aber euch hier machte der Herr von Bruchtal eine bittende Handbewegung, das sie sich zu ihm gesellen möge, was die Elbenfrau auch gerne tat. "Nun, das heißt wohl, liebe Caladhwen, das ihr morgen wieder abreisen wollt. Habe ich euch richtig verstanden?" erkundigte sich Elrond, was sich schon fast enttäuscht anhörte. Auf seine Frage nickte Caladhwen schüchtern und blickte von ihm weg. Beide seufzten für einen Moment und Stille nahm den Raum ein, bis der Elbe etwas einfiel und wieder zu ihrem Gastgeber blickte. "Ich habe noch einige Fragen an euch, Elrond... Sagt, in welchem Gebiet befinden wir uns? Ich habe seit Jahrhunderten die ganzen Gebiete aus den Augen verloren..." Elrond und die Elbenfrau sahen sich etliche Zeit in die Augen, bis der Halbelb lächelte. "Ihr seid hier in Bruchtal..." meinte er leise. Ihre Augen wurden plötzlich groß und sie wollte aufstehen, wenn Elrond sie nicht sanft am Arm festgehalten hätte. "I... ihr seid der Herr von Bruchtal? Der, der den Ring Vilya besitzt und an vorderster Front bei den Ringkrieg gegen Sauron gekämpft habt?... V... Verzeiht meine..." "Caladhwen, beruhigt euch... bitte, redet mit mir, wie ihr es vorhin auch getan habt. Wir haben uns in aller Freundschaft kennengelernt und so soll es auch bleiben. Für euch bin ich Elrond, einverstanden?" versuchte der Elb die aufgebrachte Caladhwen zu beruhigen, was auch gelang. Tief atmete die Frau ein, bis sie ihm ebenfalls ein Lächeln schenkte. Wieder schwiegen beide, doch nach langer Zeit, machte Elrond einen Vorschlag. "Wie wäre es, wenn wir uns ein wenig unterhalten. Ich glaube, nach dieser Aufregung, sind wir beide ein wenig aufgewühlt. Außerdem würde ich euch gerne näher kennenlernen." sprach der Herr von Bruchtal, worauf Caladhwen begeistert nickte. "Ja, das wäre mir recht... Ehrlich gesagt bin ich im Moment nicht gerne alleine in eurem großen Haus..." Beide lachten kurz, bis Elrond ihr den Vortritt gab, über sich zu erzählen. "Nun, Caladhwen, woher stammt ihr und wie war eurer Leben dort?" fragte Elrond, der sich auf die Seite legte, aber immer noch sich mit seiner einen Hand den Kopf stützte. Kurz sahen sich die Elbe und er intensiv in die Augen, bis Caladhwen zu erzählen begann. "Nun, ich hatte einst in Düsterwald, als Tochter eines Landwirtes, gelebt. Meine Mutter war eine Hebamme, ebenso wie ich..." sie unterbrach kurz und seufzte. "Hebamme... ist doch eine wunderbare Gabe, wenn man mit Kindern zu tun hat." "Ja, das ist wahr. Nur, ich habe Kräfte und Fähigkeiten meiner Mutter geerbt, die nur sehr wenig Elben haben, wenn sie Hebammen sind. Ich kann durch einer einfachen Berührung das Kind im Bauch der Mutter sehen und auch, wenn nötig, Mutter und Kind heilen." erzählte die Frau stolz und strahlte regelrecht. Aber auch der Herr von Bruchtal schien sehr interessiert und gebannt von ihrer Erzählung zu sein. Caladhwen war allerdings in Gedanken anderer Meinung, da sie glaubte, das sie ihn langweilte. "Erzählt mir mehr von euch... Es interessiert mich." Staunend und erfreut zu gleich lächelte die Elbe und ließ sich weiter über ihre Vergangenheit aus. "Nun... jedenfalls lernte ich, als ich mit meiner Mutter bei einer Freundin mit ein Kind auf die Welt verhalf, meinen Mann kennen. Er hieß Gailthil, ein großer Krieger, deren Eltern aus Bruchtal und Lorien stammten. Ich heiratete ihn fast ein Jahr später. Einige hunderte Jahre, bevor der Krieg gegen Sauron ausbrach, bekam ich meinen Sohn Belthil, der später ebenfalls ein großer Krieger wurde..." Wieder unterbrach die Elbenfrau ihre Erzählung, doch Elrond spürte, das es ihr langsam schwerfiel, darüber zu sprechen. Seufzend und besorgt setzte sich der Herr von Bruchtal wieder auf, der in ihr trauriges Gesicht blickte. "Ihr müßt nicht weiter reden. Ich will nicht, das ihr wegen mir traurig seid..." "Nein, nein. Es ist in Ordnung." versicherte Caladhwen, die ihm das Wort abschnitt. Beide lächelten kurz, bis sich beide gemütlicher auf das Bett setzten und weiter redeten. "... Jedenfalls, Beide zogen in den Krieg, ebenso wie meine Mutter, die für die Verwundeten da sein wollte, genauso wie mein Vater und meine Schwiegereltern, mit deren Kinder. Ich sollte zu Hause bleiben und die Frauen und Kinder unseres Dorfes achten, bis der Krieg vorbei war... Alle meine geliebten Verwandten und die mir sehr nahe standen... sie... haben an vorderster Front gekämpft, doch sie kamen dabei um... alle. Ich hatte es dann nicht mehr in meinem Dorf ausgehalten, so bin ich durch die Lande gezogen, ohne wissen zu wollen, wo ich war und wer oder was ein Reich regierte. Nun, jetzt bin ich hier und rede mit euch." Die Elbenfrau bemühte sich stark, ihre Tränen nicht preiszugeben, ihre Trauer zu verbergen und ihre große Einsamkeit, die sie seit vielen Jahren quälte. Doch Elrond verstand die Frau nur zu gut und strich ihr deshalb sanft tröstend am Arm, was ihr einen kalten und angenehmen Schauer über den Rücken laufen ließ. "Wenn ich euch all zu traurig gemacht habe, sagt es mir. Wenn es so ist, tut es mir wirklich leid... ich hatte dies nicht gewußt... und unterdrückt eure Tränen nicht... das ist das Schlimmste, was man seiner Seele antun kann." sagte der Halbelb fast flüsternd und blickte Caladhwen von oben bis unten an, bis sich ihre Blicke trafen. Doch beiden war es, als stießen viele elektrische Stöße durch ihren Körper und beide Elben mußten heftig schlucken. Das Schweigen wurde allerdings von Caladhwen gebrochen. "N... nun, was gibt es über euch zu erzählen? Ich weiß leider nur das, was ich von den Krieg weiß. Aber ihr müßt mir nicht davon erzählen..." stotterte die Elbenfrau verlegen und versuchte ihre Augen die von Elronds weg zuschauen. Es gelang ihr allerdings nicht. Ein schweres Seufzen kam über die Lippen vom Herren des Bruchtals, bis er doch zu erzählen begann. "Mein... Vater war ein großer Elb, allerdings habe ich eine Mutter, die ein Mensch war, eine Fischerin... ebenso wie ich eine Halbschwester habe, die hier im Palast lebt..." Er unterbrach kurz und sah schnell auf seine Hände, die sich fest in das Laken des Bettes festhielten. Tröstend legte Caladhwen ihre eine Hand auf seine Hände und meinte freundlich: "Wenn ihr wollt, erzählt weiter. Wer ist eigentlich eure Schwester?" Ein liebenswertes und aufgeheitertes Lächeln erschien über sein Gesicht. "So, meine Schwester... ihr Name ist Apollo, sie ist die Herrin der Vier Elemente. Aber sicher sagt das euch was..." meinte Elrond, der wieder unterbrach, als er das fragende und verwunderte Gesicht der Elbenfrau betrachtete. Auch er war jetzt ein wenig irritiert. "Sagt, Elrond, was für eine Herrin der Vier Elemente? Ich habe noch nie davon gehört. Ich habe nur von einem edlen Wesen, einmal in der Ferne, gehört, das die Kräfte aller vier starken Mächte der Natur nutzen kann. Ein Wesen, zur Hälfte Elb und zur anderen Hälfte Fee..." "Ja, das ist meine Halbschwester." fügte der Elb hinzu, worauf Caladhwen nur noch mehr staunte. Es faszinierte Elrond, wie liebenswert und kindlich diese Frau wirkte. Noch nie war ihm so ein Wesen begegnet, das ihn so verzauberte und auch erfreute. Aber selbst die Elbe war ganz von dem Herrn von Bruchtal hingerissen. "Erzählt bitte weiter!" bettelte Caladhwen wie ein kleines Kind, deren Augen nur so strahlten. Kurz lächelte der Halbelb, bis dieser weiter zu erzählen begann. "Jedenfalls, hatte ich zu Anfang, hier in Bruchtal, viel Ärger mit ihr. Glücklicherweise verstehen wir uns jetzt besser, da sie nun glücklich ist und bin froh. Ich war ebenfalls verheiratet, mit der Tochter Galadriels, Celendriel. Sie war eine wunderbare Frau... Mit ihr hatte ich drei Kinder, zwei Söhne und meine Tochter Arwen, die mit Aragorn verheiratet ist..." "Mit Aragorn, dem Nachfahre von Isildur? Er hat doch auch den Einen Ring mit zum Schicksalsberg gebracht, oder?" unterbrach die Elbe aufgeregt, die sich verlegen auf die Unterlippe biß. Doch Elrond schmunzelte. "Ihr seid eine zauberhafte Person... Dafür, das ihr durch die Lande gezogen seid, seid ihr doch gut informiert." Sie nickte lächelnd auf seine Bemerkung. Es war Caladhwen allerdings immer noch peinlich, ihn unterbrochen zu haben. "Nun, jedenfalls verlor ich meine Frau bei dem Krieg mit Sauron... sie... sie wurde erstochen... Jedenfalls habe ich versucht, mich um meine Kinder zu kümmern und später um meine Schwester... mehr habe ich nicht zu erzählen..." sprach der Herr von Bruchtal traurig, der einmal tief Luft holte. Beide blickten geknickt zu Boden, Stille zeichnete sich im Raum, die fast eine Stunde hielt, bis sich die Elbe erhob. "Ich... werde zu Bett gehen. Ich muß morgen wieder von hier gehen." sprach Caladhwen, doch der Halbelb blickte sie flehend an. "Wollt ihr auch gehen, wenn ich euch höflichst darum bitte, das ihr, zumindest für einige Zeit, hier leben könntet? Ich wäre wirklich sehr erfreut, wenn ich euch öfters zu Gesicht bekommen würde und mal mit euch reden könnte." meinte Elrond, der ebenfalls aufstand und sich zu der Elbenfrau bewegte und schließlich vor ihr stand. Als er so vor der Elbe stand, wurde es ihr heiß und kalt zu gleich, ihre Augen setzten sich in seine fest und sie spürte, wie sich ihre ganze Haut spannte. Als der Halbelb allerdings noch keine Antwort erhielt, meinte er flüsternd und mit einem freundlichem Lächeln: "Ihr könnt es euch auch bis morgen überdenken. Ich wünsche euch jedenfalls noch eine angenehme Nacht." "Danke... euch auch..." keuchte die Frau von sich, die sich umdrehte und zur Tür ging. Auch er setzte sich wieder auf sein Bett, doch er spürte, das sie noch im Raum war. Schnell blickte der Herr von Bruchtal zu ihr. Sie stand an der Tür, die Hand auf die Türklinge gelegt. "Ich... ich möchte gerne bleiben... wenn es euch wirklich nichts ausmacht." murmelte Caladhwen, die recht verlegen wirkte und sah noch immer zu Boden. Ein erfreutes Lächeln glitt über Elronds Gesicht, der fast vor Freunde aufgestanden wäre und sie am liebsten umarmt hätte. "Es freut mich, habt vielen Dank. Ich hoffe, ich enttäusche euch nicht." bedankte sich der Halbelb, der doch wieder verwundert zu Caladhwen starrte, als sie sich umdrehte und auf ihn zu stürmte. Hastig umarmte sie Elrond, ließ ihn wieder los, die auch schnell noch eine gute Nacht wünschte und lächelnd aus dem Raum huschte. In diesem Moment strahlten beide glücklich und hofften, das sie noch mehr schöne Augenblicke erleben würden.
 

Fortsetzung folgt....

Die neue Liebe Teil03 - Tage wie dieser

Tage wie dieser
 

Apollo streckte sich am nächsten Morgen genüßlich in ihrem Bett und ließ sich

von ihren geliebten Ehemann Ihasbelinwain mit Küssen verwöhnen. Irgendwann, nach

etlichen und langen Minuten meinte der Elb: "Liebste Apollo, meinst du, wir

werden irgendwann ein Kind bekommen?" Etwas deprimiert und seufzend blickte sie

ihren Gatten an, den die Halbfee sanft streichelte. "Ich hoffe es Schatz... Egal

was ist, ich liebe dich..." "Nî meleth echî..." meinte Herbstanfang, doch er

erschrak, als die Fee rot - leuchtende Flügel bekam. "Ich mag es nicht, wenn du

auf elbisch mit mir redest, ich kann doch kein Wort sprechen oder verstehen!"

schimpfte die Frau und bekam allerdings schnell wieder grünliche Flügel und

lächelte ihren Liebsten an, der sich entschuldigend an sie kuschelte. "Verzeih

mein Schatz, das hatte ich vergessen." Beide kuschelten noch ein wenig, nachdem

sie sich schnell wieder vertragen hatten, bis Apollo während ihrer Schmuserei

meinte: "Bevor wir zu Tisch gehen mein Schatz, werde ich mit Elrond reden..."

Ein verzweifelter Seufzer kam über die Lippen von Ihasbelinwain, der nur noch

den Kopf schüttelte.
 

Seit Stunden schon hatte Caladhwen überglücklich ihr Kissen umarmt und starrte

auch schon lange auf die Decke. In ihrem Kopf schwebte ständig das freundliche

Gesicht von Elrond und sie lächelte des öfteren. Leider wurde die Elbe aus ihren

Gedanken gerissen ,als es an ihrer Tür klopfte. Sofort setzte sich Sonnenschein

auf und richtete sich schnell Kleid und Haare. "Ja, herein!" bat die Elbenfrau

und setzte sich gerader hin. Es war allerdings nur der Diener Tinûviel, den sie

allerdings auch recht sympathisch fand. "Ich wünsche einen wunderschönen guten

Morgen, Mylady. Ich hoffe, ihr seid mit allem zufrieden. Ich soll von Herrn

Elrond fragen, ob ihr euch mit zu Tische setzen wollt." sprach der Dienstbote zu

Caladhwen und lächelte freundlich, nachdem er sich verneigt hatte. Kurz

überlegte die Elbe, bis sie schließlich nickte. "Richtet bitte euren Herrn

Elrond aus, dass ich die Einladung annehme und ich mich sehr freue, bei Tische

sitzen zu dürfen. Wäret ihr so nett, Tinûviel?" Ein amüsiertes, aber dennoch

erfreutes Lächeln glitt über die Lippen des Boten, der einverstanden nickte.

Diese Frau fand er einfach faszinierend und konnte auch seinen Herren verstehen,

dass er diese liebliche und naive Schönheit mitbrachte. Ebenso freute es

Tinûviel, dass sie hier wohnen sollte. Sie brachte wenigstens frischen Wind ins

Haus und machte seinen Herren wieder etwas glücklicher. "Wie ihr wünscht,

Mylady. Ich werde es mit Freuden meinen Herren ausrichten. Später werden einige

Dienerinnen erscheinen, die ihnen die richtige Kleidung für das Morgenmahl

bringen werden. So verabschiede ich mich." "Ja, bis bald Tinûviel." Beide

verabschiedeten sich, der Diener verneigte sich aber noch einmal, bevor er

endgültig den Raum verließ. Erstaunt über die Behandlung, die die Elbenfrau

erhielt stand sie auf, lief zum Balkon und blickte über Bruchtal. "Wie schön es

doch hier ist... Ich fühle mich, wie schon seit langem nicht mehr, so geborgen

und gemocht. Ich glaube, meine Entscheidung zu bleiben, war die Richtige." Sagte

sich Caladhwen leise und setzte sich auf die steinerne Geländer des Balkons, die

noch einige Zeit die Landschaft betrachtete.
 

Tinûviel kam gerade aus dem Zimmer von der Elbenfrau, als er seinen Herren

Elrond aus seinem eigenen Gemach kommen sah. Auch der Herr von Bruchtal vernahm

den Boten, der freundlich lächelnd zu ihm heran schritt. "Guten Morgen Herr."

"Guten mein teurer Freund. Habt ihr Caladhwen gefragt?" erkundigte sich Elrond,

der innerlich recht nervös wirkte, was er nicht verstand. Doch er hoffte nur,

das Sonnenschein nicht abgesagt hatte. Zur Freude von dem Elbenherren aber

nickte Tinûviel freundlich. "Ich soll Ihnen ausrichten, das sie die Einladung

annimmt und sich sehr darüber freut, Herr." antwortete der Diener, der sich

krampfhaft versuchte, nicht zu grinsen, als er das erfreute und strahlende

Gesicht von Elrond vernahm. So glücklich hatte Tinûviel seinen Herren Elrond

nicht mehr gesehen. Zuletzt, als der Elb so gestrahlt hatte, war, als seine

Gemahlin Celendriel noch lebte und er seine Kinder zum ersten Mal zu Gesicht

bekam. Aber auch, als die Streitigkeiten mit seiner Halbschwester Apollo zu Ende

war. Erfreut nickte dann Elrond und lächelte. "Gut. Habt vielen Dank Tinûviel."

"Gern geschehen Herr Elrond." Der Diener verneigte sich und zog von Dannen.

Elrond dagegen begab sich in Richtung Saal, wo er zusammen mit Apollo,

Ihasbelinwain und der Elbe Caladhwen speisten sollte.
 

Der Speisesaal leuchtete feurig rot, was ein Anzeichen für Apollos Wut und

Ungeduld war. Mit sanften Worten versuchte Ihasbelinwain seine Frau zu

beruhigen. Allerdings gelang es den Elben heute nicht so recht, da die Neugier

der Halbfee viel zu groß war, um endlich zu erfahren, wer die schöne Fremde war,

die Elrond ein Lächeln schenkte. Irgendwann ließ die Geduld von Apollo nach, die

aufstampfte. "Es reicht! Ich werde meinen Bruder aus seinem Gemach heraus

zerren! Dann wird er schon..." "Guten Morgen meine liebe Schwester... guten

Morgen Ihasbelinwain." unterbrach Elrond grüßend und leicht verneigend die

beiden, worauf die Halbfee verlegen zu ihrem Mann und dem Herrn von Bruchtal

blickte. "Gu... guten Morgen Bruder..." murmelte Apollo, die sich schnell

setzte. Doch Elrond lächelte freundlich und setzte sich zu dem Ehepaar an den

Tisch. "Ihr habt euren Satz noch nicht zu Ende gesprochen meine Liebe... was

wolltet ihr mir oder eurem Mann sagen?" meinte der Elb und blickte lange zu

seiner Schwester. Ihr Ehemann, Ihasbelinwain, seufzte nur lächelnd. Dies gefiel

der Halbfee nicht. Wenn sie etwas nicht ausstehen konnte, war es, wenn man sie

bloß stellte. Besonders vor Leuten, die sie liebte und auch noch von ihrem

Bruder wurde Apollo erniedrigt, was sie haßte. Dennoch versuchte sie die

Beherrschung nicht zu verlieren, was ihr sehr schwer fiel, wie man an ihren

Schmetterling - artigen Flügeln erkannte, die leichte wütende Rotfärbung

annahmen. "Ich... wollte nur wissen, mein lieber Bruder, wer die reizende Dame

ist, die ihr hier beherbergt!?" zischte Apollo leicht wütend von sich und hoffte

Elrond ein wenig eingeschüchtert zu haben. Dieser lächelte nur amüsiert und

seufzte. "Ihr werdet schon bald erfahren, wer mein Gast ist. Sie müßte jeden

Augenblick hier erscheinen." Kaum hatte der Herr von Bruchtal dies

ausgesprochen, so pochte es an der großen Flügeltür. Ein Diener huschte schnell

herein und verneigte sich vor Elrond, der von seinem Platz aufgestanden war.

"Guten Morgen Herr... Guten Morgen Herrin... guten Morgen. Ihr Gast ist soeben

auf dem Weg zu ihnen, Herr." sprach der Diener freundlich und der Herr von

Bruchtal nickte zufrieden. "Habt dank, mein teurer Geladier. Bittet die Dame

doch herein." bat Elrond, der innerlich sich auf seinen Gast freute. Nach diesen

Worten verschwand Geladier auch schnell und führte auch wohl Caladhwen in den

Saal. Vor dem Tisch, als die Elbe Apollo, ihren Ehemann und Elrond erblickte,

blieb sie stehen und machte einen Knicks. Erfreut begrüßte der Herr von Bruchtal

Caladhwen, die sehr verlegen wurde. Selbst dem Halbelben erging es nicht anders.

"Ich bin erfreut, das ihr meiner Einladung gefolgt seid Caladhwen." meinte

Elrond leise und lächelte. Auch die Elbenfrau lächelte, doch sie hörten hinter

sich schon das Räuspern einer etwas aufgebrachten Frau. Beide drehten sich zum

Tisch und sahen zu dem Ehepaar. Die Flügel von Apollo wechselten die Farben

zwischen grün und rot, was darauf hindeutete, das sie sowohl sauer, als auch

erfreut war. "Wäret ihr so freundlich, mein über alles geschätzter Bruder, uns

diese reizende Dame vorzustellen!?" fragte Apollo spitz und Ihasbelinwain

schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. "Oh, natürlich Schwester... verzeiht.

Apollo, Ihasbelinwain... dies ist Caladhwen, unser Gast. Sie wird einige Zeit

hier verweilen." verkündete Elrond, der die schüchterne Elbe zum Tisch führte.

"Caladhwen... das ist meine Halbschwester Apollo, Herrin der Vier Elemente und

ihr Ehemann, der ehemalige Hauptmann von Düsterwald Ihasbelinwain." Erfreut und

auch etwas unentschlossen, was die Elbenfrau machen sollte, verneigte sie sich

leicht. "Es freut mich außerordentlich, sie kennenzulernen." sagte Caladhwen zu

der Halbfee und dem Elben. "Es erfreut uns ebenfalls euch, den unbekannten Gast,

kennenzulernen, Caladhwen." antwortete Ihasbelinwain höflich auf ihre Begrüßung

und schenkte Apollo, die in diesem Moment sehr glücklich war, ein Lächeln.

Erfreut über den freundlichen Empfang, bat nun Elrond, das Caladhwen sich doch

setzen möge. Gern tat sie dies und die Elbe wußte nun tief in ihrem Inneren: Sie

hatte sich für das Richtige entschieden. In Bruchtal zu verweilen, war für das

Beste, was ihr je passieren konnte.
 

Beim Frühstück hatten sich Caladhwen, Apollo und die beiden Herren sehr gut

unterhalten. Besonders Elrond war froh, das seine Schwester sich zurück hielt,

was ihren gelegentlich Wutausbrüchen anginge. So glücklich, wie an diesem

Morgen, war der Herr von Bruchtal schon lange nicht mehr. Seine Schwester, die

er sehr liebte, war glücklich zusammen mit ihrem Mann und Elrond hatte nun

endlich jemanden gefunden, die ebenfalls die gleichen Interessen und Gedanken zu

teilen schien. Der Herr von Bruchtal merkte allerdings auch in diesem Moment

nicht, das er Caladhwen ständig beobachtete, als sich die Elbe mit dem Schwager

und dessen Frau unterhielt. Um ihn herum grinsten die Bediensteten, die aus

seinem Blick mehr erkennen konnten, als es Elrond sicher gewollt hätte.

Faszination.

Verzauberung.

Und irgendwo auch eine kleine Spur von Liebe strahle in den Augen des Halbelben,

der leise und glücklich seufzte, bis Apollo ihn ansprach. "Bruder? Ihr seid so

schweigsam, ist euch nicht wohl?" erkundigte sich die Halbfee und blickte ihn

fragend an. Auch Ihasbelinwain und der weibliche Gast sahen zum Herrn von

Bruchtal, der allerdings lächelte. "Nein, nein. Keines Wegs meine liebe

Schwester. Ich war in Gedanken." antwortete der Halbelb und sah ein weiteres Mal

zu Caladhwen, die etwas verlegen wurde über seine Blicke, die ihr schmeichelten.

Apollo allerdings bekam im Moment nichts von den verliebten Blicken mit und ihre

Flügel klirrten ganz leise bei jedem aneinander schlagen, die im hellen und

freudigem Gelb leuchteten. "Wenn das so ist... wollt ihr uns auch eure Gedanken

mitteilen?" fragte die Feenfrau und hüpfte auf ihren Stuhl gebannt hin und her

wie ein kleines Kind, was ihren Ehemann ein wenig amüsierte. Elrond nickte.

"Gerne... ich überlegte, ob ich unserem Gast nicht die Schönheiten Bruchtals

zeigen sollte oder was meint ihr Schwester?" erkundigte sich Elrond, der seine

Schwester schon fast spitzbübisch angrinste. Apollo zuckte darauf hin nur mit

den Schultern. "Das habe ich nicht zu entscheiden Elrond. Ihr seid der Herr von

Bruchtal. Ich bin nur eure kleine Schwester, die sich jetzt mit ihrem elbischen

Ehemann zurück zieht und nun den Herren und dessen Gast alleine läßt. Einen

schönen Tag Caladhwen." sprach die Halbfee lächelnd und nahm sanft die Hand

ihres Liebsten, der mit ihr zusammen aufstand und ihr einen Kuß schenkte. "Dann

wünsche ich euch einen angenehmen Tag Elrond und euch ebenso Caladhwen. Es hat

mich gefreut, eure Bekanntschaft gemacht zu haben." verabschiedete sich

Ihasbelinwain und ging dann zusammen mit seiner Frau aus dem Saal. Zurück

blieben nur noch Elrond und die schöne Caladhwen, die schüchtern zu dem Herrn

von Bruchtal sah. Für einen Moment schwiegen beide, bis Elrond zu der Elbenfrau

sah und lächelte. "Was haltet ihr von meiner Schwester und ihren Ehemann?"

fragte der Halbelb. Lange blickten sich die beiden in die Augen, sie schienen

sich verfangen zu haben und Caladhwen war vorerst nicht in der Lage, einen Ton

aus ihrem feinem Mund zu bekommen. "Ich... ich mag eure Schwester Apollo und

ihren Mann sehr gerne... Sie haben gute Herzen." antwortete die Elbe und

schluckte, da ihr war, als hätte sie einen Kloß im Hals. Caladhwen hatte nicht

mit so einer Reaktion, ihrerseits, gedacht, das Elronds graue Auge sie so

fesselten und sie außer Atem brachte. Nur wußte die Elbe nicht, das es Elrond im

Moment ebenso erging. "Nun, meine Liebe, was würdet ihr gerne unternehmen, an so

einem schönen Tage?" meinte Elrond und stand von seinem Platz auf. Caladhwen tat

es ihm gleich und folgte ihm aus dem Saal. Kurz überlegte die Elbenfrau, die

dann lächelte und erwartungsvoll zu ihrem Gastgeber sah. "Ich würde gerne, wenn

es euch nichts ausmacht Elrond, einfach nur auf eurem Grund und Boden spazieren

gehen, mit euch auch ein wenig reden. Mehr nicht." wünschte sich die Elbenfrau

und beide blieben den Gang, der zu den Schlafsälen führte, stehen. Ein erfreutes

Strahlen erschien auf Elronds Gesicht. "Wie ihr wünscht, Caladhwen. Wenn ihr

wollt, könnt ihr euch umziehen, bevor ich euch Bruchtal zeige..." "Nein, danke.

Wir können auch gleich gehen, wenn es euch beliebt." unterbrach die Frau

kleinlaut, die ihn allerdings lieblich anblickte. Einverstanden nickte Elrond

und so schlenderten sie den langen Gang in Richtung Freiem entlang, um einen

Spaziergang zu machen.
 

Im Hause Bruchtal, erklang im fröhlichem und glücklichen Summen, begleitet vom

lieblichen Gesang eines Elben, das man in fast allen Räumen hörte. Apollo und

ihr Ehemann waren die Glücklichen, die Arm in Arm in ihrem Zimmer auf dem Bett

lagen und vor sich hin sagen und summten. Nach einiger Zeit verstummte

Ihasbelinwain, bis er seiner Frau einen langen lieblichen Kuß schenkte. Auch sie

strich ihm glücklich durch sein Haar. "Ich liebe dich, Herbstanfang... du machst

mich zur glücklichsten Fee auf ganz Mittelerde...da kann es nur funktionieren

mit einem Kind..." sprach Apollo aufgeregt zu ihrem Liebsten, der ihr zustimmend

nickte. "Ja... das denke ich auch Apollo... und ich bin auch froh, das dein

Bruder wieder lächeln kann, das er sich nicht mehr verschließt und er wieder

Lust am Leben hat." entgegnete Ihasbelinwain. Auf die Worte von ihrem Mann

allerdings mußte die Halbfee kichern, was Ihasbelinwain nur wunderte. Nach

einiger hörte die Herrin der Vier Elemente mit dem lachen auf, die zu

Herbstanfang sah. "Entschuldige, aber ich habe das dumme Gefühl, mein über alles

geliebter Bruder in Caladhwen verliebt. Hast du seinen Blick gesehen? Seine

Augen haben regelrecht gestrahlt!" Auf diese Aussage schüttelte Ihasbelinwain

nur schmunzelnd seinen Kopf, der seiner Frau einen Kuß schenkte. "Ich habe

seinen Blick gesehen und ich glaube nicht, das er in diese nette Dame verliebt

ist..." "Und wieso nicht Liebling?" unterbrach Apollo, deren Flügel langsam eine

gefährlich Farbe annahmen, was dem Elben nicht unbedingt entgangen war. Sie war

etwas wütend und das wußte Herbstanfang. Der Elb schluckte heftig, bis er

versuchte seiner Frau ein liebliches Lächeln zu schenken und drückte ihr schnell

einen Kuß auf. "Ich meine... ich habe nicht viel Ahnung... aber du meine

Schöne... meine liebe Apollo... du verstehst, denke ich, eher etwas davon.

Dennoch solltest du deinen Bruder nicht darauf ansprechen. Er würde es eh

abstreiten." redete sich Ihasbelinwain raus, was ihm auch gelang. Schnell und

hell leuchtend erstrahlten ihre Flügel in einem satten und glücklichen grün.

Einige Zeit schwieg die Halbfee, die ihren Mann ansah, ihn streichelte und ihm

schließlich einen langen sanften Kuß schenkte. "Ich denke du hast recht,

Herbstanfang... Ich bin ja nur froh, das er sich nicht mehr in sein Zimmer

einschließt und lustlos auf seinem Stuhl sitzt. Ich weiß zwar nicht, was ihn da

geritten hatte, das Elrond sich so verhielt, aber er ist glücklich, ebenso wie

ich. Und nur das zählt... Ich liebe dich, weißt du das?!" sprach Apollo. Von dem

Elben kam nur ein verführerisches Lächeln, der seine Frau sanft zu sich zog und

schließlich in seinen Armen einbettete und küßte.
 

Eine lange Zeit verstrich als Elrond und sein Gast schweigend nebeneinander

liefen. Beide sahen zu den Bäumen, den Tieren, die sich in Bruchtal befanden und

vielen anderen Schönheiten des Tales. Trafen sich die Blicke der Beiden, so

sahen sie schnell verlegen und lächelnd wieder weg. Irgendwann brach Caladhwen

das Schweigen. "Nun... Wenn ich fragen dürfte, Elrond, ich war schon seit langer

Zeit unterwegs und würde gerne wissen, falls ihr informiert seid, was aus

Düsterwald, meiner Heimat wurde? Ich hatte nichts mehr davon gehört, als ich

kurz nach dem ersten Ringkrieg meine Heimat verließ." meinte die Elbe

schüchtern, die glaubte, sie hätte etwas unverschämtes vom Herren von Bruchtal

verlangt. Aber Elrond lächelte sanft und legte seinen einen Arm und die Schulter

der Elbenfrau, die bei seiner Berührung verlegen wurde. "Ich werde euch das

erzählen, was ich weiß, Caladhwen. So laßt uns hier hinsetzen und ich erzähle

euch alles." antwortete der Halbelb und so setzten sich beide auf das weiche

Gras. Erwartungsvoll und mit strahlend kindlichen Augen starrte Caladhwen zu dem

Herrn von Bruchtal, der vom lieblichen Anblick der Elbe sehr entzückt war.

"Nun... was wißt ihr über Düsterwald, das Jüngste, was ihr noch zu Ohr bekommen

habt?" wollte Elrond wissen. Für einen Moment überlegte die Elbe, die dann ein

wenig näher zu dem Halbelben rutschte. "Ich habe nur zu Ohren bekommen, das

Legolas, Sohn des Thranduil, einer der Gefährten war und erfolgreich gekämpft

hatte gegen den dunklen Herrscher. Mehr weiß ich nicht, Elrond." Dies hatte sich

der Herr von Bruchtal schon gedacht, da die Gefährten und ihre abenteuerliche

Reise in aller Munde war und das selbst nach sehr, sehr langer nach dem

Ringkrieg gegen Sauron, was schon fast über 400 Jahre her war. "Nun, so werde

ich euch einfach erzählen und ihr könnt gerne fragen, wenn euch etwas unklar

ist, meine Liebe." sprach Elrond lächelnd und die Elbe nickte erfreut, die ihren

Gegenüber schon erwartungsvoll ansah. Wie verzaubert und in einem schönen Traum

versetzt verfingen sich die Augen des Halbelben in die von Caladhwen, der kurze

Zeit noch schwieg, bis er zu erzählen begann.

"Legolas, der Sohn Thranduils, hatte auf seiner Reise sich in Prinzessin Kalay,

Treysesses, König des vergangenem Osgiliath und meine Großnichte, verliebt.

Zusammen hatten sie im Krieg gegen Sauron gekämpft. Vorerst glaubten sie, das

ihre Liebe unmöglich sei, da Kalay Tochter eines Menschen war und der junge Herr

von Düsterwald ein Elb. Von der Reise zurück gekehrt erfuhr Kalay das sie eine

Halbelbe ist, so konnten auch die beiden den fürs Leben schließen..." Elrond

unterbrach sich kurz und lächelte, der das Gesicht der Elbenfrau in Augenschein

nahm. Gespannt, was nun aus dem jungen Herren, den sie damals sehr verehrt

hatte, nicht nur um seines Könnens als Bogenschütze willens, wollte so gern

näheres über die Liebe zwischen den Prinzen von Düsterwald und dieser Halbelbe.

"Sie haben also geheiratet!? So erzählt doch bitte, wie es weiter ging zwischen

Legolas und eurer Großnichte Kalay." bettelte die Elbe. Wieder mußte Elrond

schmunzeln, als die Augen seines Gastes strahlten, ja, regelrecht funkelten.

Kurz holte er tief Luft, ehe der Halbelb weitererzählte. "...Also, Kalay und

Legolas gingen somit nach Düsterwald. Legolas wollte seine Zukünftige seinem

Vater Thranduil vorstellen, der zu Anfang überhaupt nicht von meiner Nichte

überzeugt war. Erst als sie das Leben von Thranduil rettete gab er seine

Zustimmung den Beiden. Sie heirateten und Legolas wurde damals auch dann der

Herr von Düsterwald zusammen mit seiner Gemahlin Kalay." Ein weiteres Mal

unterbrach der Herr von Bruchtal seine Erzählung da das ungläubige Gesicht von

Caladhwen ihn amüsierte. Die Elbe konnte nicht glauben, das der so sture und

doch dickköpfige Legolas jemals den Thron bestieg. Sie wußte nur zu genau, aus

den Mündern der Bediensteten aus dem Hause des Königs, hatten oft über häufige

Streitereien und Auseinandersetzungen mit Vater und Sohn berichtet, worum es

sich oftmals um den Thron ging, den Legolas nie in Anspruch nehmen wollte. "Ihr

könnt es ruhig glauben Caladhwen. In der Zeit, in der ihr durch Mittelerde

gereist seid, ist vieles Geschehen... Selbst die Meinung eines noch so

störrischen Prinzen kann sich ändern im Laufe der Zeit." meinte Elrond sanft und

lächelnd, bis auch die Elbenfrau schmunzelte. "Verzeiht, aber dies war nun doch

sehr überraschend, zu erfahren, das es Dinge gibt, die man sonst nie erwartet

hätte. Ist der Herr von Düsterwald zumindest glücklich? Was ist eigentlich aus

seinem Vater geworden?" fragte Caladhwen, die sich schnell auf die Unterlippe

biß und verlegen zu Boden sah. Ein leises Lachen kam aus dem Munde von Elrond

und blickte erfreut zu der Elbe, der kurz eine Hand auf ihre Schultern legte.

"Ihr braucht euch wirklich nicht zu zieren. Ich bin froh zu wissen, das euch

meine Erzählungen interessieren." sagte Elrond und die Elbenfrau blickte zu ihm

auf, die sich in seinen Augen verfing. Ihr wurde es heiß und kalt zu gleich,

ebenso wie dem Halbelben. Beide sagten lange Zeit nichts, bis der Herr von

Bruchtal sich kurz schüttelte und Caladhwen ein verlegenes Lächeln schenkte.

"Verzeiht... Es ist nicht unbedingt höflich von mir, eure Fragen offen stehen zu

lassen..." "Nein, schon in Ordnung... Es erfüllt mein Herz mit Freude, etwas aus

der Heimat zu hören und ganz besonders über unseren beiden Herren von

Düsterwald, die ich doch sehr schätze und ehre." unterbrach die Elbe sanft

Elrond, der lächelte und seine Erzählung fortfuhr. "Sie sind beide gute

Herrscher. Gütig, weise und immer auf das Wohl ihres Volkes bedacht. Legolas und

Kalay haben fünf Kinder. Es würde mich aber nicht überraschen, wenn sie

demnächst wieder eines erwarten...mehr kann ich euch leider nicht zu Düsterwald

erzählen." meinte der Herr von Bruchtal und seufzte kaum merklich. Ein wenig

nachdenklich sah Caladhwen ihren Gegenüber an, bis sie lächelte. "Es ist in

Ordnung, habt vielen herzlichen Dank Elrond." "Gern geschehen Caladhwen. Aber

ich würde vorschlagen, das ihr euch mit Ihasbelinwain unterhaltet. Er stammte

aus Düsterwald und war der oberste Heeresmann von Legolas' Kämpfern. Er wird

euch eher etwas von den Neuerungen und Veränderungen eurer Heimat erzählen

können." schlug Elrond vor, des es allerdings wieder schaffte die Elbenfrau in

Stauen zu versetzen. "Oh, das wußte ich nicht, aber danke für euren Vorschlag

und das ihr mir etwas von Düsterwald erzählt habt. Es hat meinem Herzen gut

getan." Über den Dank lächelte Elrond erfreut und beide unterhielten sich noch

lange auf dem Boden sitzend, bis die Sonne langsam hinter den Bergen

verschwand.
 

Apollo war voller Sorge und auch Wut und Ungeduld, die mit ihrem Mann wieder auf

ihren Bruder Elrond wartete und hoffte, das er bald antanzen würde. Aber nichts

wurde ihr berichtet, das er schon wieder im Hause war. Keiner hatte Elrond oder

Caladhwen gesehen. Doch kurz bevor die Halbfee rote Flügel bekam und schon mit

ihren Kräften in ihrer Hand spielte, was Ihasbelinwain Angst einjagte, ging die

Tür schon auf und herein kamen die beiden Vermißten und lächelten vergnügt. "Wo

wart ihr Bruder!? Ich habe mir Sorgen gemacht! Ihr habt das Mahl zu Mittag und

des Abends versäumt! Außerdem wurde es dunkel!" (Anmerkung: So reagiert meine

Mutter immer und ich habe meine Mama sehr, sehr lieb. ^^) Ein Schmunzeln konnten

sich die beiden Verspäteten und ebensowenig der Mann von Apollo, nicht

verkneifen. "Entschuldige Schwester... Es war so ein herrlicher Tag, da konnten

wir einfach nicht anders, als die wunderbare und frische Luft zu genießen..."

meinte der Herr von Bruchtal und sein Gast nickte zustimmend. "Außerdem, liebe

Apollo, müßt ihr mir die Schuld geben. Ich hatte euren Bruder daran gehindert,

das wir zu den Mahlzeiten erscheinen. Wir hatten uns viel zu erzählen." fügte

Caladhwen hinzu und blickte unschuldig zu der Halbfee, die sich wieder beruhigte

und tief durchatmete. "Schon gut... Aber bitte seid das nächste mal pünktlich.

Da seht ihr einmal, mein lieber Bruder, was für Sorgen ich mir wegen euch

mache!" "Das kann ich nur bekräftigen Elrond. Meine wunderbare Gattin konnte

keinen einzigen Moment ruhig und still sitzen." sprachen Apollo und ihr Gatte,

die lächelten und sich von ihrem Platz im großen Saal erhoben. "Und ich

entschuldige mich noch einmal. Dennoch danke für eure Sorge, Apollo und

Ihasbelinwain. So wünsche ich euch jetzt eine gute und ruhige Nacht."

verabschiedete sich Elrond, der merkte, das die beiden wieder zu Bette wollten.

Mit Nicken und einer Handbewegung verabschiedeten sich das Paar und waren sodann

auch aus dem Raum verschwunden. Als die Tür zufiel, sahen sich Caladhwen und der

Herr von Bruchtal an, die plötzlich leise lachten. "Du meine Güte... ich habe so

selten so viel gelacht und einen so schönen Tag erlebt, Elrond!" sagte

Caladhwen, die sich nach einiger Zeit beruhigt hatte und sah direkt in die Augen

von dem Halbelben, der wie zu Eis erstarren zu schien. Ein Lächeln glitt über

sein Gesicht und nahm sanft die Hände von der Elbe in seine. Den Blick nicht von

ihr wendend. "Mir ergeht es ebenso Caladhwen... und das dank euch. Ihr seid

wahrhaftig etwas besonderes. Ich würde mich freuen, wenn wir bald wieder so

einen wunderschönen Spaziergang unternehmen würden..." flüsterte Elrond zu ihr,

der dies nicht beabsichtigt hatte. Die Elbe wurde verlegen, aber nicht wegen den

Worten, die er sprach, sondern wegen ihren Gedanken, die ihr im Kopf herum

schwebten. Gedanken auf einen Kuß von ihrem Gegenüber, eine zarte Berührung und

mehr. Sie schüttelte sich kurz und löste sich langsam von ihm, was den Herren

von Bruchtal schon fast enttäuschte, es aber nicht anmerken ließ. "Ihr braucht

euch nicht zu bedanken... und ich wäre sehr erfreut, mit euch wieder durch eurer

Land zu gehen. Es war wirklich schön... Wir sollten zu Bette gehen... meint ihr

nicht auch?" hauchte Caladhwen von sich, die wieder in Elrond Augen sah und sich

einfach nicht satt sehen konnte und seine Augen ihn magisch anzogen. Anders

allerdings fühlte der Halbelb ebenso wenig. "Ja, das denke ich auch... so

schlaft schön und angenehme Träume..." meinte Elrond. "Gute Nacht Elrond... und

schöne Träume..." Caladhwen wollte nach diesen Worten noch etwas sagen, traute

sich aber nicht und ging aus den Saal in ihr Schlafgemach. Zurück blieb ein

glücklich seufzender Elrond, der sich lächelnd und leise ein elbisches Lied vor

hin singend auf eine Bank setzte und die Sterne ansah.
 

Es war Caladhwen so was von unangenehm und peinlich. Wie konnte sie den Herren

von Bruchtal so anstarren!? Was soll er jetzt vor ihr denken? Doch, wie mochte

ihn, sogar sehr und sie hatte sich schon lange nicht mehr so glücklich, geborgen

und wohl gefühlt, wie bei ihm. Die Elbe mochte seine sanfte Art und auch seine

Geschichten, die er ihr erzählt hatte heute. Zwar kannte Caladhwen ihn erst seid

über einen Tag und dennoch fühlte sie sich so von ihm hingerissen, wie sie es

nur bei ihrem bereits verstorbenen Mann verspürte...

...ihr kam der Schreck hoch und schloß die Tür ihres Schlafzimmers, als sie

ankam und auch der Gedanke kam, das ihr die Gefühle zum einen fremd und auch

bekannt vor kamen, die sie in sich verspürte. Hatte sich die Elbe etwa in Elrond

verliebt? In ihrer Verwirrung lief sie einige Zeit hin und her, bis sie beim

Balkon stehen blieb und zum Himmel sah. Allmählich beruhigte sich Caladhwen, die

sich auf das Gelände setzte und die Sterne anblickte. Ein Lächeln kam ihr über

die Lippen. "Sollte ich mich wirklich in Elrond, in diesen sanften und

liebenswerten Mann, verliebt haben, so soll es sein... Doch sagen, werde ich es

ihm noch nicht... Ich will ihn noch näher kennenlernen... Elrond... Herr von

Bruchtal... Der Mann... der mein Herz raubte..." flüsterte sie in den Wind, der

leise wehte und ging langsamen Schrittes wieder ins Zimmer um im Land der Träume

zu versinken.

Einige Tage vergingen immer wieder im gleichen Rhythmus. Tag für Tag liefen die

beiden spazieren, unterhielten sich oder blickten sich einfach nur Bruchtal in

seiner gesamten Schönheit an - leider auf Kosten und Nerven anderer, wie seiner

Schwester Apollo, die es aber jedesmal verzieh und nur froh war, das Elrond

seine Freude und Lachen wieder hatte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Roronoa_Zoro_147
2005-11-25T12:49:50+00:00 25.11.2005 13:49
Elrond: Die Geschichte ist so schön romantisch.. *träum* Wann schreibst du weiter? Ich kann es kaum erwarten weiter zu lesen. *smile*

Liebe Grüße,
Elrond
Von:  Sinia
2004-08-12T11:11:18+00:00 12.08.2004 13:11
Toll, wann gehts endlich weiter?! *hibbelig ist*
Von:  Yumoto
2003-07-26T08:17:02+00:00 26.07.2003 10:17
Also ich find die FF echt super. Grr, aber mir mein lego ausspannen *böse guck*


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