Eden inmitten des Hades von Tio (Finden der wahren Ruhe) ================================================================================ Kapitel 3: Innerer Frieden -------------------------- Immer wieder musste er innehalten und Pause machen. Der unwegsame Pfad, den der Fluß sich durch den Wald bahnte, war zu anstrengend für ihn. Und so kam es, dass es bereits wieder begann zu dämmern. Um ihn herum verschwanden wurzeln und spitze, aus dem Boden ragende, Stöcke in der Dunkelheit und so entschied er sich hier, auf einer wohlgeformten Wurzel die Nacht zu verbringen. Er lehnte sich zurück und versuchte zu schlafen. Doch jetzt, da er sich nicht mehr durch das Unterholz kämpfte, realisierte er, wie der Wald zum Leben erwachte. Angst wuchs wieder in ihm und verdrängte die neu gekeimte Hoffnung. Er fühlte sich hilflos und allein. Und er spürte erneut, wie tausend Augen begannen ihn zu beobachten. Und immer wenn er die Augen schloß, begann er, Geräusche im Unterholz wahrzunehmen. Er hörte das Aufkommen von Pfoten die sich mit schnellen Hechtsprüngen vorwärts bewegten. Sie flogen an ihm vorbei und er konnte am anderen Ufer einen Schatten vorbeischnellen sehen. Sein Puls raste und kalter Schweiß trat auf seine Stirn. Er hoffte inständig, dass das Etwas nicht Kehrt machte und ihn entdeckte. Aber wie sollte es ihn auch finden? Er verlor ja kein Blut mehr und ohne an seiner Kleidung zu riechen, würde es ihn nicht verfolgen können. Bei diesem Gedanken überkam ihn ein seltsames Gefühl. Er hatte irgendetwas vergessen. Aber was? Er war doch nun schon fast zwei Tage in diesem Wald, woran sollte er sich jetzt erinnern? Er versuchte zu überlegen, aber die Geräusche des Waldes lenkten ihn ab. Doch als er wieder da Aufsetzten der Pfoten hörte, überkam ihn ein eisiger Schauer. In Panik durchsuchte er seine Taschen , doch ohne Erfolg. Er hatte die blutige Socke am Bachufer liegen gelassen. Er wurde kreidebleich. Sätze des Etwas wurden immer lauter, bis es schließlich vor ihm aus dem Dickicht hervorbrach. Es stoppte einen halben Meter vor ihm und begann, ihn zu beschnuppern. Das Untier war dem von letzter Nacht sehr ähnlich. Es war nur etwas größer und hatte eine andere Fellfarbe. Er nahm all seinen Mut zusammen und verpasste dem Tier einen Stockhieb auf die Nase. Es jaulte laut und schlug die Pfoten über das Gesicht. Er erhob sich von der Wurzel und stützte sich auf den nun angebrochenen Stock. Verzweifelt sah er sich nach einem Fluchtweg um, doch es war zu dunkel, um etwas zu erkennen. Er machte zwei Schritte nach hinten und fühlte, dass es hinter seinem Hacken abwärts ging. Verzweifelt sah er nun wieder zu dem Untier, welches noch immer winselte. Es hatte ihn mittlerweile mit seinen kalten hellblauen Augen fixiert. Plötzlich holte es mit einer seiner Pranken aus, um ihn zu erschlagen. Er versuchte, sich rücklings auf den Stock stützend, diesem Hieb auszuweichen. Das Gelang ihm auch. Jedoch war die Last zu groß für den Stock, so dass er brach. Er fiel rückwärts in die Dunkelheit, hoffend, dass er weich landen und dem Untier entkommen würde. Während der Landung spürte er, wie sich einige spitze Äste durch seinen Körper bohrten. Er hustete, und spuckte Blut. Er konnte deutlich den salzig-süßen Geschmack wahrnehmen. Er sah auf und langsam wurde ihm schwarz vor Augen. Bevor er dann das Bewusstsein verlor, und jegliche Anspannung aus seinem Körper verschwand, sah er noch, wie das Untier zum Sprung ansetzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)