Anata wa kirei desu! von Kirico ================================================================================ Kapitel 9: Island ----------------- Wie versprochen ist das neunte Kapitel jetzt auch schon zum Wochenende da! Ich wünsche wieder viel Spaß beim lesen! Have fun! ^_~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich ließ das Boot am Strand auflaufen, und schon hüpfte Zoro munter und quicklebendig heraus. Dass ihm das bisschen Schlaf schon wieder so auf Touren gebracht hat wunderte mich zwar, doch ich selbst blieb erst mal sitzen, denn ich war müde. "Hey...Sanji...hörst du mir zu?!" fragte er auf einmal und packte mich am Arm. verwundert wendete ich mich ihm zu und sah ihm in die Augen, die mir mit einem mal so unglaublich nah waren. Anscheinend hatte er vorher schon etwas gesagt, nur habe ich darauf nicht reagiert. Oder besser gesagt: Ich habe ihn gar nicht gehört. "Ich bin müde, verdammt noch mal! Ich habe ja nicht den ganzen Tag gepennt wie Du!" gab ich fast schon etwas patzig zurück. Dass dies nicht unbedingt meine bisher beste Reaktion gewesen ist war mir zwar voll und ganz bewusst, jedoch nagte die Erschöpfung so ziemlich an meinem Nervenkostüm. Und so konnte ich es einfach nicht verhindern ein wenig unwirsch zu klingen, auch wenn er das eigentlich gar nicht verdient hatte. "Dann leg dich hin und schlaf!" meinte er bloß trocken. Er schien nicht im Mindesten von meiner Art beleidigt zu sein. Die Idee wäre nicht die schlechteste. Ich brauchte dringend etwas Schlaf, doch irgendwie hatte ich trotz all der Müdigkeit nicht den Drang mich nun einfach hinzulegen und zu pennen. Es gab noch einiges zu tun, und das musste nun einmal wohl oder übel erledigt werden bevor ich mich schlussendlich ausruhen konnte. "Nein, nicht jetzt! Und garantiert nicht hier!" Mit diesen Worten stand ich also auf, schnappte mir unser >Unser?< Gepäck und trat erst einmal aus der kleinen Nussschale von Rettungsboot heraus. Ich hatte wenig Lust hier einfach am Strand zu verweilen, außerdem waren wir hier auch viel zu gute und sichtbare Zielscheiben, die aus dem weißen Sand einfach wunderbar und leicht zu treffen für jeden Mittelklasse-Marinesoldaten waren. Sollten diese Spacken also auf die Idee kommen zu dieser kleinen Insel zu schippern würden sie uns wohl dann einfach im Schlaf überraschen. Darauf konnte ich nun wirklich mit gutem Gewissen verzichten! "Wir sollten uns was suchen was man nicht gleich vom Meer aus sehen kann!" brummte ich dann, zog das Boot noch schnell auf den Strand damit es nicht abgetrieben werden konnte, krallte mir dann wieder die Taschen und stapfte einfach auf gut Glück drauf los. Ich kam mir vor wie ein kleiner dummer Page der dem Hotelgast das Gepäck aufs Zimmer trägt. Jedoch machte Zoro nicht die geringsten Anstalten mir zu helfen oder sonst irgendetwas zu tun als scheiße unfreundlich zu sein. Er hatte Recht gehabt als er in meinem Zimmer wieder erwacht war nachdem ich ihn aufs Barratie geschleppt hatte: Ich hatte keine Ahnung worauf ich mich da eingelassen hatte! Aber nun war es eh zu spät um noch einen Rückzieher machen zu können! Die Steine sind bereits ins Rollen gekommen! Und obendrein war ich selbst auch noch daran Schuld! Ich hatte es ja so gewollt! Dennoch stapfte ich weiter, nicht mehr darauf achtend ob er mir nun folgte oder nicht - auch wenn das, zugegebenermaßen, nicht unbedingt die feine Art von mir war mit einem halbverhungerten Schwertkämpfer umzugehen - durch so etwas wie einen Wald, solange bis ich stutzig wurde als ich in der Nähe etwas dampfen sah. War es etwa möglich? Waren hier etwa heiße Quellen? Ich blinzelte und ging in Richtung des Dampfes....und traute dann meinen müden Augen nicht: Da waren wirklich heiße Quellen! "Genial!" entfuhr es mir mit einiger Freude und ich ließ die Taschen sinken. "Einfach perfekt!" Heiße Quellen waren warm, gesund, und einfach prima um hier zu bleiben. Die darum liegenden Felsformationen bildeten einen ausgezeichneten Sichtschutz, und wenn mich meine Pupillen nicht täuschten sah ich sogar eine kleine Höhle. Besser konnte es einfach nicht sein. Zoro selbst war mir anscheinend doch gefolgt, jedenfalls hatte er wohl nicht damit gerechnet dass ich so abrupt stehen blieb, rannte in meinen Rücken hinein, brummte irgendetwas unverständliches vor sich hin und sah dann allerdings in die gleiche Richtung wie ich. Ich blickte ihn nicht an, doch konnte ich in diesem Moment sein Grinsen regelrecht hören: "Denkst Du dasselbe was ich denke?!" "Wenn Du denkst dass der Platz hier erstens ziemlich perfekt ist und zweitens ein heißes Bad und was zu Saufen garantiert sehr angenehm sind - dann ja!" grinste ich los. Ja, das war wirklich ein guter Platz! "Huh?" gab ich erstaunt von mir als er sich die Taschen dann auf einmal ohne Aufforderung einfach schnappte und zielgerade auf die Höhle zusteuerte. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Doch dann fing ich an zu schmunzeln und folgte ihm einfach mal. Mir taten eh die Arme vom Rudern weh, und wenigstens machte er sich nun auch mal nützlich. (....) In der Höhle angekommen sah ich mich erst noch einmal prüfend um, fand dass sie perfekt war und begann mich über den Proviant herzumachen nachdem er den Sack mit diesem abgestellt hatte. Triumphierend zog ich dann einige Sandwiches die ich noch schnell auf dem Barratie gemacht hatte und 2 Flaschen vom besten selbstgebrauten Rum heraus. Ich hielt beides hoch und machte eine Kopfbewegung zu dem dampfendem heißen Wasser. "Ok, ein heißes Bad, was zu futtern und was zu saufen! Scheiß auf den Rest!" grinste ich ihn an. "Welchen Rest?!" fragte er mich daraufhin irritiert. Doch ich zuckte bloß mit den Schultern: "Die Marine? Das Barratie? Den Rest der Welt? Such' Dir was aus bis Du was findest was passt!" Und ich meinte es ernst. Meine Laune war bestens, und ich war in einer solchen ,Alles-egal-Stimmung' dass es mich schon fast selber erschreckte. Und wieder grinste ich, hielt ihm dann einfach eine Flasche vom Rum hin: "Mal sehen ob Dein Magen den schon vertragen kann! Wasser oder Tee wären zwar besser für Dich, aber ich glaube wenn ich Dir den hier vorenthalten würde wache ich morgen ohne Kopf auf meinen Schultern wieder auf!" Warum hatte ich nur auf einmal so eine verdammte gute Laune? Weil eh alles scheiße war und ich allein auf einer Insel, fernab von allem was ich kenne, mit einem gesuchten Kopfgeldjäger war der in seiner Höchstform locker mal ne ganze Kompanie zur Strecke bringt und auch jetzt im halb verhungerten Zustand nach nur einer Nacht ordentlichen Schlafes und nur einer Portion guten Essens noch mehr Kraft in seinem kleinen Finger zu haben schien als ich in meiner ganzen Hand? Jo, konnte man als Grund durchgehen lassen! Hoch lebe mein heiß geliebter Sarkasmus! "Wer zuerst im Wasser ist, darf heut draußen schlafen!" meinte er und ging dann einfach schon mal vor. "Zuletzt meinst Du wohl!" verbesserte ich ihn grinsend, schnappte mir die Sandwiches, von denen ich eines einfach schon mal in meinen Mund stopfte und genüsslich begann darauf herum zu kauen, griff nach der Flasche die für mich bestimmt war und folgte ihm. Mein Leben hatte sich verändert, schnell und mit einer nie geahnten Endgültigkeit. Von einem seltsamen sklavenhaften, unerträglichen aber doch sicheren Leben auf dem Barratie hatte ich mich selbst in eine Situation der Flucht mit einem mir nur für wenige Tage bekanntem Menschen katapultiert. Welches von beiden nun das kleinere Übel war sollte sich wohl noch herausstellen, jedenfalls wollte ich aber aus der Situation das Beste machen anstatt zu viel darüber nachzugrübeln. Zwar war es eigentlich meine Art viel zu grübeln, nur schien es mir hier gerade hochgradig unpassend und zudem völlig sinnlos zu sein. Ich war wirklich schneller als er, legte meine Sachen ordentlich auf den Steinen ab und ließ mich in das herrlich warme Wasser hinein sinken. Wie gut das doch tat! Es lockerte alle Muskeln und ließ mich erst mal entspannen. Nachdem ich mir dann auch noch ein 2tes Sandwich hinter die Kiemen geschoben hatte griff ich nach der Rumflasche, köpfte sie und begann erst einmal einen guten Schluck daraus zu nehmen als wäre es kein hochprozentiger Alkohol sondern pures Wasser. Dabei war ich doch eigentlich Weintrinker. Ich sah wie Zoro sich dann ebenfalls entkleidete und ungefähr fünf Meter gegenüber von mir Platz nahm. Er gab einen kleinen wohligen Seufzer von sich als sich die Wärme wohl in ihm auszubreiten begann. Dann griff auch er seine Flasche, befreite diese von ihrem Verschluss und hob sie in meine Richtung an: "Cheers, Kleiner!" "Cheers, Großer!" witzelte ich und kippte weiter, gar nicht weiter auf das furchtbare Brennen dieses Gesöffs in meinem Hals achtend. Warum er mich ständig 'Kleiner' nannte wusste ich nicht, vielleicht hätte ich ja auch mal fragen sollen, oder ihm sagen sollen dass er das doch bitte zu unterlassen hatte. So viel kleiner als er war ich nämlich eigentlich eigentlich gar nicht, es mochten wohl bloß ein paar unwichtige Zentimeter sein. Wäre ich einen guten Kopf kleiner als er hätte ich diesen Ausdruck wohl besser verstanden, jedoch störte es mich nicht weiter, und so beließ ich es wie es nun einmal war. Ich genoss stattdessen einfach lieber diese herrliche Wärme anstatt mich mit ihm über solch eine Lapalie am Ende noch in die Wolle zu kriegen, trank weiter und schloss meine Augen als mir der Alk zu Kopf zu steigen begann. Ich wusste genau dass ich nicht viel vertrug was über die Prozentzahl von Wein - also ungefähr zwölf Prozent - hinausging, und außerdem war mir auch vollkommen klar dass der Körper durch die Hitze wie verrückt meinen Kreislauf antrieb und das Zeug folglich bloß noch viel schneller in mein Blut leitete Aber genau das hatte ich ja auch gewollt! Ich spürte wie sich der Rum warm in meinem Magen ausbreitete und fühlte wie es in meinen Adern anfing wohlig zu kribbeln, wie sich der Alkohol mit meinem Blut vermischte und langsam aber sicher in meinen Kopf zu steigen begann. Ja, das war der Alkohol. Er floss durch jede einzelne kleine Vene meines Körpers und begann seine wohltuende Wirkung zu entfalten. Ich wollte den Alk spüren, der mich nun ein wenig schwindeln ließ und meine Gedanken leichter machte. Ich wollte einfach nicht mehr grübeln, an all die Scheiße denken. Ich wollte auch nicht zuviel von der Realität mitbekommen - jedenfalls für eine kleine Weile - und somit hieß ich den schnell ansteigenden Rausch nur allzu willkommen. Ich leerte die Flasche nach kurzer Zeit schließlich vollends bis zum letzten Tropfen, stellte sie dann weg und sah Zoro an, dem der Rum anscheinend kein bisschen zuzusetzen schien. Dass sein armer Magen nicht sowieso schon längst am rebellieren war weil er ihm so ein starkes Gebräu nach so langer Zeit des Hungerns zufügte war sowieso ein kleines Wunder für sich. Und so sah ich ihn wieder an, ertappte mich selbst dabei ihn abermals ganz genau und eindringlich zu betrachten. Doch diesmal war mir das egal wie intensiv ich das tat oder ob es ihn wohl störte - dazu hatte der Alk schon zuviel Wirkung auf mich - und so fing ich dann nach einer kleinen Weile an ein wenig über mich selbst zu lachen. Zoro musste wohl weiß Gott was von mir denken, denn er runzelte etwas missmutig seine Stirn und blickte mich fragend an. "Was lachst du so?!" "Keine Ahnung!" gab ich zu und lachte einfach weiter. Jedes mal wenn ich betrunken war stieg meine Laune ins Unermessliche, ganz gleich welche Gefühle ich auch vorher gehabt haben mochte. Menschen reagieren auf unterschiedliche Weise auf Alkohol. Manche werden aggressiv, diese Leute kann ich nicht leiden. Sie leben ihre Aggressionen nur unter Alkoholeinfluss aus, all ihre unterdrückten Emotionen kommen dann zum Vorschein. Diese Menschen meide ich. Sie machen mir Angst. Bei Anderen wiederum verstärkt er die Gemütsstimmung. Ist die Person heiter wird sie dann nur noch geselliger, ist sie traurig geht sie dann in ihren Depressionen unter. Das kann derweilen, besonders bei Menschen mit großen Problemen, sehr gefährlich werden. Bei wieder Anderen hebt Alkohol die Stimmung, egal was sie vorher gefühlt haben. So ein Mensch bin ich. Ich werde dann immer gut gelaunt, gesellig, redselig und höre nicht mehr auf zu lachen. "Sanji...hast du gehört?!" fragte Zoro mich und packte meinen Oberarm. Verwirrt sah ich ihn daraufhin an, denn ich hatte gar nicht bemerkt dass er näher gekommen war - jedenfalls nicht so ganz. Und so sah ich ihn einfach nur weiter an, wusste auch gar nicht so recht warum ich das tat - oder warum ich meinen Puls auf einmal bis zum Hals schlagen spürte bei seinem alles zu durchdringendem Blick. Wieder hatte ich das Gefühl als würde er bis in den Kern meiner Selbst, bis in die tiefsten Abgründe meiner Seele schauen können. // How can you see into my eyes like open doors? Leading you down into my core!// Irgendetwas in mir machte deutlich hörbar 'klick', so als ob man einen Schalter in meinem Inneren umgelegt hätte der für irgendetwas verantwortlich war - nur wusste ich nicht einzuordnen wofür genau, geschweige denn wo der verdammte Schalter überhaupt war. "Du tust mir weh!" sagte ich dann total dumm und völlig zusammenhanglos daher als er begann meinen Arm fester zu drücken. Und er ließ mich los, starrte mich noch einmal fragend an und ging dann an seinen Platz von vorhin zurück. Da er mich immer noch anzublicken schien schloss ich meine Augen. Ich konnte nicht ertragen wie er mich die ganze Zeit ansah, geschweige denn einordnen warum mich das so furchtbar verwirrte. Gefühle. Sie sind das Gegenteil von Vernunft oder Verstand. Jeder kennt und spürt Gefühle, aber beschreiben oder erklären lassen sie sich nur sehr schwer. Sie können schön oder schrecklich sein, aber auch schrecklich schön oder schön schrecklich. Gefühle können auch ein Problem werden, wenn sie einen Menschen so sehr verwirren, aufwühlen oder bedrücken, dass er nicht mehr weiter weiß. "Gnah....!" gab ich dann von mir und fasste mir selber an den Kopf, vergrub die Finger der rechten Hand in meinen Haaren. Was bitte schön dachte ich mir denn da zusammen, verdammt noch mal? Hatte ich mir nicht eigentlich die Birne mit diesem blöden Rum zugehauen weil ich eben NICHT mehr denken wollte? Warum tat ich es dann mehr denn je? Und warum musste ich gerade in diesem Moment an Elaine denken? Ach ja, die kleine Elaine! Ein hübsches Mädchen! Sie hatte lange rote Haare, feuerrot, und tiefdunkle braune Augen gehabt. Doch leider war sie schneller wieder weg gewesen als sie damals gekommen ist. Und gekommen ist sie sogar mehrmals! Ich grinste wie ein Idiot vor mich hin bei diesem Gedanken, holte mir die Bilder dieser Nacht noch einmal ins Gedächtnis. Ihr vor Lust verzerrtes Gesicht, ihr schlanker Körper, ihre weichen Brüste....wie sie mich angesehen hatte, wie sie sich unter mir gewunden hatte.... Und wie leer das doch alles gewesen ist! Und mit einem Mal wurde mir schlecht. Nicht vom Alkohol, denn meinem Magen ging es gut, aber in mir selbst breitete sich bei dem Gedanken an sie ein beinahe schon absurdes Gefühl der Übelkeit aus. Sie war nicht die Einzige gewesen, ich hatte nach ihr noch ein paar andere Frauen gehabt und mit ihnen das Bett geteilt. Doch nie bin ich dieses Gefühl der absoluten Leere losgeworden, nie konnte diese Lücke in meinem Herzen gefüllt werden. //My bed's full of takeaways, And fantasies of easy lays!// Wer etwas sucht, hat entweder etwas verloren oder hat etwas nötig. Erst wenn er es gefunden hat, hört die Suche danach auf. Nun fällt auf, dass irgendwie eigentlich alle Menschen unaufhörlich auf der Suche nach etwas sind. Etwas Entscheidendes fehlt ihnen, das sie nicht kennen und doch so nötig haben. Wie ist das möglich? Der Grund ist, dass im Herz eines jeden Menschen eine Leere ist, die mit nichts von dieser Welt gefüllt werden kann. Wie eine farbige Seifenblase, die platzt und dann verschwunden ist, so ist die kurze Freude an etwas fort und die Leere ist wieder da. Und so ging es mir einfach jedes Mal. So sehr ich auch danach versuchte zu greifen und es festzuhalten, immer entglitt es meinen Fingern - und wieder war alles leer und hohl und ohne jegliche Bedeutung. Wir versuchen uns auf vielerlei Weise von unserer Einsamkeit und Leere im Herzen abzulenken, und ich habe weiß Gott eine Menge versucht. //Everything I touched was golden! Everything I loved got broken!// "Willst du da drin übernachten?!" hörte ich dann Zoro's Stimme mit einem Mal hinter mir als wäre sie aus dem Nichts erschienen und erst durch eine dunkle Wand gedrungen bevor sie mein Ohr erreichte. Fast schon auf eine gnädige Art und Weise riss mich das aus meinen trüben Gedankengängen, und so ließ ich meine Hand sinken, drehte mich herum und sah zu ihm hoch. Wann ist er eigentlich aus dem Wasser gestiegen? Musste wohl irgendwo da gewesen sein wo ich mit mir selbst und meinem Trübsal beschäftigt gewesen bin! Er hatte ja sogar wieder eine Hose an! "Nein, wollte ich eigentlich nicht!" antwortete ich ihm leise. Es sollte eigentlich sarkastisch klingen, witzelnd, vielleicht sogar bösartig. Irgendwas halt, nur nicht so verdammt widerlich schwach wie es das gerade tat. Verdammter Rum noch mal. Er brachte mich von ,himmelhoch jauchzend' zu ,zu Tode betrübt'. Hätte ich mir ja auch denken können. Aber gedacht habe ich für einen Tag nun schon wirklich genug. Jedenfalls meiner Meinung nach. Und da es garantiert auf kurz oder lang nicht gut sein konnte den Körper dieser Dauerhitze zu unterziehen schaffte ich es dann doch aufzustehen und mich aus dem Wasser zu rappeln. Nur leider hatte ich mich mal wieder selbst ein wenig zu stark eingeschätzt, und so taten der Alk, die Hitze und das Blut, welches nun durch die stehende Haltung von meinem Kopf in meine Beine schoss seine Wirkung und ließen mich erst einmal ein wenig taumeln. "Hey...mach langsam....!" sagte Zoro und fing mich doch glatt auf. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich eh entweder wieder zurück ins Wasser oder mächtig auf die Fresse gefallen. Ich hob den Kopf und sah ihn mit einem fast schon entschuldigend wirkendem Grinsen an. "Du machst Dir doch nicht etwa Sorgen!?" fragte ich ihn ruhig, ohne jede Spur von Sarkasmus in meiner Stimme. Zu so einer Tätigkeit wie Sarkasmus war ich jetzt eh nicht mehr imstande. Das war mir gerade eben klar geworden. Schon gar nicht wenn mir seine Augen schon wieder so unglaublich nahe waren! Doch ehe ich noch weiter in seinem Blick versinken konnte ließ er mich los und wollte sich wieder umdrehen, doch erneut verlor ich mein Gleichgewicht, taumelte, stieß gegen ihn bevor er auch nur seinen Kopf weggedreht hatte und klammerte mich einfach an ihm fest. Als ich dann doch tatsächlich auch noch auf ihn fiel brachte mich das unwillkürlich zum lachen. Warum genau kann ich nicht sagen. Vielleicht war es die Situation an sich die wie eine schlechte Seifenoper klang und auch garantiert guter Stoff für eine solche gewesen wäre, vielleicht war es Zoro's göttlicher Gesichtsaudruck in diesem Augenblick, vielleicht war es aber auch bloß der Alkohol der mich momentan alles als entweder todtraurig oder saulustig empfinden ließ. Jedenfalls sah ich ihn lachend, fast schon kichernd an und konnte erst mal nicht mehr aufhören. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt an dem sein Blick anfing etwas finsterer zu werden. Irgendwie ließ mich das schaudern und sofort verstummen! Zudem war ich vollkommen nackt, und auch er hatte außer seiner Hose nichts weiter an. Dieser Fakt und die damit verbundene Tatsache, dass unsere Oberkörper sich somit direkt Haut auf Haut berührten ließ mich in einen fast schon wieder als nüchtern zu bezeichnenden Zustand zurückfallen. Wieder machte in meinem Kopf ein großer Schalter ein deutlich hörbares Klickgeräusch, nur war es nicht der gleiche wie vorhin, und obendrein war das Klicken dieses Mal sogar noch ein wenig stärker als das vorige. Ich hätte eigentlich sofort aufstehen sollen, doch ich war wie gelähmt von seinem Blick, nicht dazu fähig etwas anderes zu tun als ihn anzustarren und mein Herz dafür zu verfluchen dass es schlug als wolle es meinen Körper durch meinen Brustkorb verlassen ohne dass ich ihm die Erlaubnis dazu gab. Er sagte kein Wort, versuchte jedoch auch nicht mich irgendwie runterzuschubsen oder etwas Ähnliches an den Tag zu legen. Stattdessen hob sich seine Hand, ganz langsam, und fast schon zärtlich legte er sie dann auf meine Wange. Hätte ich in diesem Moment mich dafür entscheiden können einfach zu sterben oder ihn weiter anzusehen, so hätte ich mich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit für den Tod entschieden. Doch dieser kam nicht, schließlich hatte ich ja auch nicht die Wahl, und so musste ich damit fertig werden dass meine Hände mit einem Male anfingen zu zittern und meine Wangen zu glühen begannen als hätte ich Fieber von der schlimmsten Sorte. >Was....?< dachte ich mir als er auch noch seine andere Hand an meine andere Wange legte und dann meinen Kopf langsam zu seinem Gesicht heranzog. Mein Herz schien einen Schlag einfach auszusetzen, nur um danach doppelt so schnell und mit garantiert dreifacher Härte weiter zu schlagen. Ich war ihm so verdammt nah dass ich seinen Atem in meinem Gesicht spüren konnte, so nah dass ich ihm so direkt in seine klaren, dunkelgrünen Augen sehen konnte wie noch nie zuvor. Ich war nicht dazu in der Lage irgendetwas zu tun geschweige denn mich dagegen zu wehren, denn noch immer fühlte ich mich wie versteinert, wie gelähmt, und noch immer zitterten meine Hände so heftig wie nie zuvor. Das Dumme an der Sache war nur, dass sich das Zittern auch langsam auf den Rest meines Körpers auszubreiten begann. >Zo....ro!< Was hatte er vor? Warum tat er das? Doch dann, von einem Augenblick auf den anderen, ließ er von meinen Wangen ab und griff stattdessen an meine Schultern. Ich verstand nicht was er damit bezwecken wollte - bis zu dem Zeitpunkt an dem er mich dann wieder von sich schob. >Nein....!< dachte ich voller Verzweiflung, und mein Innerstes zog sich unglaublich schmerzhaft zusammen. >Nein....!< Und dann überwand ich endlich meine Erstarrung, presste mich zurück zu seinem Gesicht, schloss meine Augen und hatte das Gefühl dass mein nächster Herzschlag wohl auch mein letzter sein würde als ich seine Lippen mit meinen berührte.... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und schon ist auch wieder ein Kapitel zu Ende! Wie immer an dieser Stelle danke ich allen die diese Geschichte lesen und mich mit ihren Kommis so lieb aufbauen und unterstützen! Das hilft ungemein weiter und spornt an um besser zu werden! =^_^= Domo arigatou gozaimasu! Bitte nicht vergessen auch Zoro's Part geschrieben von Chrissy zu lesen! Denn ohne den anderen Part weiß man ja nur die Hälfte! ^_^ P.S.: Ist es eigentlich störend dass ich zwischendurch an manchen Stellen Songlyrics einbaue? Ich möchte mit diesen Sanji's Gedanken und Gefühle unterstreichen, deshalb füge ich sie immer wieder gerne noch hinzu! Doch natürlich interessiert mich Eure Meinung dazu! Bis zum nächsten Kapitel! Ich habe Euch alle ganz doll lieb! =^_^= Have fun! ^_~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)