A Story of a young woman - Neue Wege von Kalay (- ~ - Der Herr der Ringe - ~-) ================================================================================ Kapitel 9: Neue Wege 1 Teil 09 ------------------------------ Hi Leute! Wie geht's euch? Hoffe doch gut! Nun, ich habe endlich den achten Teil fertig, der mir sehr viel Schweiß und Mühe gekostet hatte. Dennoch hoffe ich euch, das er euch gefällt und für euch gut gelungen ist. Ich verspreche euch, alles wird romantischer, mit viel Gefühl, aber auch traurig, dramatisch und einige Ereignisse werden euch schockieren (so hoffe ich, *g *). Noch mal eine kleine Werbung: *g * Ich schreibe wieder nebenbei einige neue und alte Geschichten weiter, nur für den Fall, falls es euch auch interessiert und ihr Lust habt zu lesen. Dennoch viel Spaß und wenn es Fragen, Anregungen und / oder Wünsche gibt, bitte bei den Kommentaren hinzu oder Per ENS. Danke und ich habe euch alle ganz doll lieb! *knuddel * 8. Nun wußten alle Gefährten von Kalays und Legolas' Beziehung. Trotz des mulmigen Gefühls, das die beiden hatten, waren sie sehr froh, sich nicht mehr vor ihren Freunden zu verstecken und etwas vor zu spielen müssen. Der Elb und Kalay konnten sich nun immer nahe sein und ihre Liebe einander offen zeigen. In der heutigen Nacht, in der Aragorn von ihrer Liebe als Letzter erfuhr, saßen die beiden Bogenschützen zusammen Arm in Arm und sahen glücklich zu den Sternen. Nie hätten sie gedacht, das ihre Freunde ihre Liebe tolerierten oder gar akzeptierten. Es war so unbeschreiblich für die beiden. Irgendwann blickte Legolas lächelnd zu seiner Liebsten, die sich eng an ihm kuschelte. "Ich liebe dich so unendlich Kalay... ich bin so glücklich, dich kennen gelernt zu haben und dir mein Herz schenken." sprach der Elb fast flüsternd. Kalay seufzte lächelnd und strich dem Prinzen sanft durch sein langes, blondes Haar. "Und ich bin die glücklichste Frau, so einen wunderbaren Mann getroffen zu haben, ist das größte Geschenk, dass man mir je machen konnte. Möge unsere Liebe ewig dauern..." antwortete das Mädchen darauf, die ihn zärtlich küßte. Lange und voller Genuß erwiderte der Elb ihren Kuß, drückte sie sanft enger zu sich und war so beflügelt vor Glück, dass er und auch die Prinzessin am liebsten die Zeit angehalten hätten. Ja... die Zeit an halten. Alles Böse, das in dieser Zeit herrschte und auftauchte würde nicht existieren. Sie wären nicht in diese Schlacht um das Schicksal von Mittelerde mit verwickelt und vor allem, sie wären nur für sich da. Nur sie beide. Kalay und der Kronprinz von Düsterwald. Allerdings, wenn man es so betrachten wolle, so hatte dieser Kampf auch etwas Gutes für unsere beiden Bogenschützen, die nur durch den Auftrag, den Einen Ring zu vernichten, sich sonst nie kennengelernt hätten. Nach dem langen Kuß blickten sich Legolas und die junge Frau intensiv in die Augen, streichelten sich sanft und nach einiger Zeit seufzte Kalay. Besorgt über ihr Seufzen suchte der Elb eine Antwort in ihrem Gesicht. "Kalay... Liebste... was macht dein Herz so schwer, das ein so voller Kummer gefülltes Seufzen über deine wunderbar, sanften Lippen gleitet?" sprach Legolas leise zu ihr und lehnte seine Stirn an ihre, sah ihr dabei in die Augen. Wieder seufzte die junge Frau, als sie seine wunderbar blauen Augen erblickte und ihr darauf hin sein feines Gesicht zart streichelte. "Oh mein Liebster... mein über alles geliebter Legolas... du machst mich glücklich... glücklicher als alles andere auf der Welt. Doch, so sage mir, was wird, wenn unsere Reise beendet und unsere Aufgabe erfüllt ist? Ich habe Angst vor der Zukunft. Angst, was aus Mittelerde wird, Angst um unsere Freunde und Angst..." Kalay unterbrach ihren Satz kurz, die ihren Kopf leicht erhob, um ihrem Geliebten in Augen und Gesicht besser sehen zu können. Legolas wartete schweigend, bis die Prinzessin zu ende sprach. Bevor sie auch nur weiter sprach, fuhr die Kriegerin sanft mit ihren Fingerspitzen über die Lippen von Legolas, der ein leises Keuchen von sich brachte. Ein Keuchen der Verzückung und auch der Wonne. "...und Angst dich zu verlieren... Legolas... ich kann dir meine Gefühle für dich, nicht in Worte fassen, so überwältigend ist meine Liebe zu dir. Ich will dich einfach nicht verlieren." Ein wenig verschreckt und auch irgendwo gerührt von ihren Worten lächelte Legolas, hielt sie eng umschlungen in seinen Armen und wiegte sie sanft in seinen Armen. "Oh Kalay ich liebe dich ebenfalls, mehr als alles andere auf der Welt. Mehr als mein Leben und ich verspreche dir, ich werde immer bei dir sein..." meinte der Elb liebevoll zu ihr und schenkte ihr einen weiteren langen Kuß. Sanft schlang Kalay ihre Arme um seinen Hals und lehnte sich vorsichtig gegen ihn, das auch Legolas sich mit seiner Liebsten zu Boden legte. Nach dieser Zärtlichkeit blickte der Elb in die Augen seiner Liebsten, die beide, ohne auch nur ein Wort zu sagen, verstanden, was der andere begehrte. Lächelnd strich Kalay dem Bogenschützen seine Strähnen hinter seinem Ohr, während Legolas sie sanft an ihrem Hals küßte und liebkoste. Beiden kam wieder diese brodelnde Hitze und sie glaubten, dass ihre Haut gleich zu reißen begann vor lauter Leidenschaft. Als sich beide ein weiteres Mal in die Augen sahen, zog der Elbenprinz Kalay näher zu sich und meinte nur noch leise stöhnend: "Kalay... Nî meleth echî.... Darag nîn..." ( Übersetzung: "Kalay... Ich liebe dich... Halte mich..."). Dann herrschte ruhige und romantische Stille in dieser weiteren Nacht. Man konnte nur das Knistern des Feuers, das leise Atmen der schlafenden Gefährten und das glückliche Seufzen der beiden Bogenschützen vernehmen. Streckend und laut gähnend erwachten die Hobbits an diesem Morgen als erste. Ganz schlaftrunken blickten sie sich an. "Ich habe Hunger!" murmelte Meriadoc und richtete sich seinen Umhang. Zustimmend nickten die anderen drei Halblinge. Selbst bei ihnen hatte sich der Hunger gemeldet. Als sie sich zum Feuer drehten, wo sich Legolas und Kalay befanden, schmunzelten sie. "Seht mal..." "Beide schlafen Arm in Arm." meinten Sam und Frodo leise, die sehr entzückt die Beiden betrachteten, wie er und sie um Legolas' Umhang eingewickelt sich eng umschlungen hielten. Doch dann schreckten die Hobbits auf, als ihnen einfiel, das Aragorn ja noch nichts weiß, von der Liebe der Beiden. Verzweifelt überlegten sie, ohne auch Kalay und den Elben zu wecken, wie sie das Paar heil heraus bekommen. In diesem Moment erwachte Aragorn und die Halblinge liefen sofort auf ihn zu. Verwundert blickte er in die vier kleinen Gesicht und stand langsam auf. "Seid ihnen nicht böse Aragorn!" flehte Pippin und hüpfte aufgeregt um den Waldläufer herum. Auch Merry und Samweis sprachen wirr auf ihn ein, doch nach einiger Zeit, in der die Hobbits so durcheinander sprachen, unterbrach Aragorn die Halblinge. "So beruhigt euch meine Freunde... Ich verstehe kein Wort von dem, was ihr mir sagen wollt..." sagte der Krieger und sah in die Runde. Frodo trat einen Schritt auf Aragorn zu, um ihr Anliegen zu erklären, während auch schon Gimli mit erwachte von all dem Lärm. "Aragorn... Wir müssen etwas los werden... Kalay und Legolas..." "Sie haben einander ihre Herzen geöffnet... ich weiß Frodo..." unterbrach Aragorn lächelnd den Hobbit, der auf das Lagerfeuer zu den schlafenden Bogenschützen ging. Staunend folgten die Halblinge ihm. Gimli dagegen ließ sich Zeit und verstand vorerst nichts, folgte schlürfend dem Anführer. "Wann habt ihr es erfahren Aragorn!?" fragte Peregrin entgeistert. Seine Hobbitfreunde gesellten sich zu Pippin und packten ihre Vorräte aus, ihre Blicke dennoch auf den Streicher gerichtet. Seine Pfeife stopfend, blickte Aragorn in die Runde. "Nun... Seit längerem eigentlich. Erst gestern Abend hatte sich Legolas vom Lager entfernt und wollte hinterher. Da hatte sich meine Vermutung, den Gefühlen Kalay gegenüber bestätigt." antwortete Aragorn und zündete sich seine Pfeife an. Nun staunten alle nicht schlecht, selbst der allmählich wache Gimli, der sich neben Aragorn gesetzt hatte, riß seine Augen auf. "Oh... nun... so gesehen habt ihr die Zeichen eher gesehen... aber wie habt ihr das eigentlich gemerkt... Au!" "Sei nicht so neugierig Merry!" unterbrach Peregrin seinen Freund, der ihm in die Rippen stieß. Die anderen lachten allerdings leise darüber. "Schon gut Pippin... Nun. Um ehrlich zu sein, hatte Legolas mir einige Fragen gestellt, in letzter Zeit, die ich von ihm nicht erwartet hätte... aber näher will ich allerdings nicht eingehen, was unsere beiden Bogenschützen betrifft." meinte Aragorn, der einen kurzen Blick zu Kalay und dem Elben warf, die noch fest schliefen. Inzwischen aßen alle anderen etwas von ihrer Ration, bis auch die beiden Anderen erwachten. Recht verschlafen blickten Kalay und der Elbenprinz verlegen in die Runde, da ihre Freunde sie grinsend anstarrten. "Guten Morgen, meine Freunde..." grüßte Legolas kleinlaut, der seine Liebste aus seiner Umarmung freigab und sich mit ihr zusammen zu den anderen setzte. Auch die Gefährten grüßten nickend. "Habt einen schönen guten Morgen, ihr beiden! Ich hoffe, ihr habt gut geruht." meinte Gimli grinsend. Doch der Elb nahm ihn freundschaftlich in den Schwitzkasten. "Was sollte eurer ironisches Grinsen, Herr Zwerg!?" fragte Legolas scherzhaft und jeder lachte. Besonders Kalay. Den Hobbits und Aragorn merkten, das die junge Frau glücklicher wirkte, als zu Anfang der Reise. Ebenso wie die beiden Streithähne, die sich noch einige Zeit ein kleines Wortgefecht unter Freunden lieferten, merkten die wunderbare Veränderung der Prinzessin. Alle waren sie froh, besonders Legolas, der vorerst dachte, er hätte sie ganz und gar eingeschüchtert. Immerhin war nicht gerade der Freundlichste zu Anfang. Nach einer Stunde, als alle sich fertig gemacht hatten zur Weiterreise, liefen die Gefährten auf Befehl von Aragorn, weiter in Richtung Lothlorien, wo sie mit Booten die Furt entlang fahren sollten. Nur wußte keiner, bis auf Samweis, das Frodo sich durch den Ring immer unwohler fühlte. Nichts desto trotz setzten sie ihren Weg unbeirrt fort zu ihrem unbekanntem Schicksal, das auf sie wartete. Dunkle Schatten legten sich über Mittelerde. Während Saruman und auch der böse Sauron ihre Heere zusammenscharrten, machten sich die Völker der Welt, ob Elb, Mensch, Zwerg oder Hobbit, auf einen großen Kampf gefaßt, der bald in aller Lande beginnen würde. Selbst zu dieser Zeit quälten den Herren von Bruchtal Sorge und auch Zweifel, die sich um seine auserwählte Kriegerin drehte. Die Kriegerin, Prinzessin Kalay, Tochter des Treysesses vom vergangenem Osgiliath, die der Halbelb kannte, seit die junge Frau noch ein kleines Mädchen war. So sehr, wie die Sorge um seine eigenen Kinder, quälte ihn die Angst um Kalay. Dies merkte seine schöne Tochter Arwen, die ihren Vater tröstend eine Hand auf seine Schulter legte. "A si i-Dhúath ú-orthor, adar." (Übersetzung: "Der Schatten herrscht noch nicht, Vater.") sprach Arwen sanft zu ihrem Vater, der sich fest am Geländer hielt und seinen Blick über Bruchtal richtete, das sich allmählich in dieser finsteren Zeit in Dunkelheit verfiel. Seine Augen verrieten Traurigkeit, die die Tochter des Herrn von Bruchtal spürte. Ein tiefer Seufzer kam von dessen Lippen. "Dennoch ist der Krieg schon nahe... Arwen... meine schöne Tochter Arwen... sage mir, war es weise und klug von mir, Kalay als Kriegerin in den Kampf ziehen zu lassen? War meine Entscheidung richtig, sie dem Tod und dem Krieg zu überlassen?" fragte Elrond, der sich dann zu seiner Tochter umdrehte. Ihr Augen suchten in die ihres Vaters nach Hoffnung, doch nichts konnte sie erkennen. Nur Leere und eine Spur von Tränen der Trauer und Angst. Vorerst wußte sich die Elbe nicht zu helfen und wußte nur, das sie noch Hoffnung in sich trug, schon allein durch die innige Liebe zu Aragorn. So schenkte Arwen dem Herr von Bruchtal ein tröstendes Lächeln und meinte schließlich: "War es nicht ihre Bestimmung zu kämpfen? War es nicht der Wunsch ihres Vaters, das Prinzessin Kalay in die Schlacht zieht, die er nur vorausgeahnt hatte? Vater... Eure Entscheidung war die Richtige... so glaubt mir." Wieder sahen sich beide schweigend an, bis Elrond sich seufzend wieder zum Balkon umdrehte und seinen Blick wieder über Bruchtal schweifte. Arwen allerdings verstand nicht, was ihren Vater so quälte. So wuchs ihre Sorge um Elrond stetig. "Dann ist es also somit geschehen. Ich habe hiermit ihr Todesurteil bekräftigt. Einen qualvollen Tod von Folter, Angst und Verderb." Die Worte, die der Herr von Bruchtal leise, aber auch fast kalt von sich gab, erschreckten Arwen. Ihre Augen wurden weit aufgerissen vor Schreck und erst jetzt verstand sie, das seine Worte sich nicht nur auf seinen Schützling Kalay betrafen, selbst auch die Gefährten, die nun auf sicheren Wege in ihr Unglück oder auch großen Schlacht zogen, von der sie vielleicht nie mehr wiederkehren werden. "Nicht so schnell ihr beiden!" rief Aragorn den beiden eifrigen und sehr amüsierten Bogenschützen hinterher, die schon einige Meter voraus liefen. Auch die Hobbits und der Zwerg kamen kaum mit, die schon merkten, das die Liebe Kalay und den Elben regelrecht den Verstand aussetzen ließen. Doch beide lachten. "Komm Kalay... sie warten auf uns... wir sind ihnen doch ein wenig zu schnell!" sprach Legolas lächelnd, der seine Freundin einfach nahm und sie über seine Schultern hievte. "Legolas! Laß das!" Kalay kicherte nur über die Geste des Prinzen von Düsterwald. Darüber lachten aber auch die Gefährten, die stehen blieben und warteten, bis Legolas und die Prinzessin bei ihnen waren. Sanft setzte der Elbenprinz Kalay ab, die ihm schnell einen Kuß schenkte und sich schließlich an ihre Freunde wendete. "Ist die Richtung, etwa nicht die Richtige Aragorn?" fragte die junge Frau und blickte in die Runde. Langsam liefen sie zusammen weiter. "Diese stimmt Kalay... wir wollten euch Beide nur nicht aus den Augen verlieren, da ihr uns doch ein wenig übermütig erscheint." Über die Worte des Waldläufers lächelten alle und so sahen auch die Bogenschützen ein, das sie sich lieber der Gruppe an schlossen, um auch in einer großen Gefahrensituation Frodo helfen zu können. Lange liefen die Gefährten ihren Weg, immer auf Uruk - Hais bedacht oder anderen teuflischen Herausforderungen, die ihren die dunklen Mächte stellten. Zwei bis vier Tage brauchten sie noch bis Lothlorien, wie die Gemeinschaft des Ringes beschloß, diese Zeit ohne Rast durch zu reisen. Sie hatten durch ihre Rückreise, um noch nach einem fähigen Krieger zu bitten, einiges an Zeit verloren. Zeit, die sich nicht mehr hatten, wenn Mittelerde nicht in Dunkelheit versinken sollte. In diesem Augenblick unterhielten sich Kalay und die Hobbits sich über ihre Heimat, um von den täglichen und trostlosen Gedanken über diese dunklen Begebenheiten abzulenken. Lustig fand die Prinzessin es, wenn ihr die Halblinge versuchten zu erklären, wer nun mit wem verwandt war oder was Sam für Aufgaben als Gärtner hatte. Schließlich brannte irgendwann die Neugier in Frodo, der nur zu gerne wissen würde, ob Kalay wirklich keine Verwandten mehr hatte. Mit einem Räuspern machte er auf sich aufmerksam und so drehte sich die Kriegerin zu ihm um. Aragorn, Gimli und der Elb liefen vorerst voraus, um die Gegend nach Uruk - Hais abzusuchen, die sie vielleicht angreifen würden. "Kalay, dürfte ich euch etwas Fragen...?" brachte der Ringträger schüchtern von sich, der neben Kalay her lief. Sanft lächelnd nickte sie. "So fragt mein Freund." forderte die Prinzessin den Halbling auf, der vorerst nicht so recht wußte, ob es wirklich in Ordnung wäre, sie nach etwas zu fragen, was ihm im Grunde genommen nichts anginge. "Bestehen noch Verwandte von euch? Ich meine, ich weiß, dass eure Eltern dahin geschieden sind, aber existieren noch lebende Verwandte von euch?" erkundigte sich Frodo, das er auch soeben wieder bereute, solch eine Frage gestellt zu haben. Ein wenig traurig blickte sie zu Boden und schüttelte mit ihrem Kopf. "Nein Frodo... Sofern ich mich entsinnen kann, war mein letzter Verwandter mein Cousin Boromir, der nun ebenfalls tot ist. Ich weiß nicht einmal, ob überhaupt noch jemand lebt. Ich vermute, das alle längst dahin geschieden sind." antwortete das Mädchen, die allerdings das verschreckte Gesicht von Frodo nicht betrachtete, da sie Sam auf die Beine half, der so eben gestolpert war. In diesem Moment schoß so vieles durch den Kopf des Ringträgers. "Boromir... ihr Cousin?! Nein! Das kann ich nicht glauben! Das kann nur heißen... das auch sie hinter dem Ring her sein wird! Ich... wie konnte ich nur auf sie hereinfallen? Ich habe mich von ihrem falschen Liebreiz blenden lassen." dachte sich Frodo und lief schweigend, immer ein Auge auf Kalay gerichtet, der ihr von nun an nicht über den Weg traute. Stunden später blieb Aragorn auf einen Felsen stehen, um über die lange weiter der Landschaft blicken zu können. Ein kurzes, aber auch zufriedenes Lächeln glitt über sein Gesicht. "Wir sind bald in Lothlorien. Nur noch wenige Stunden meine Freunde, dann sind wir dort!" verkündete der Waldläufer. Auf diese Neuigkeit liefen alle eilig weiter. Schließlich war die Bedrohung nahe und man wußte auch nicht, was für Gefahren der Ring noch herauf beschwörte. Durch die Eile und den Gedanken bei der Vernichtung des Ringes konzentriert merkten Kalay und Legolas erst, wie schwer sie es wirklich haben werden, doch sie waren dennoch mit ihren Herzen und ihrem Geiste beim anderen. Sie hatten sich vorgenommen, ihre Liebe nie, aber wirklich niemals sterben zu lassen. Ebenso wenig, wie ihre Freunde und auch die Völker der Welt im Stich und dem Tode zu überlassen. Dank ihrer Liebe faßten beide neuen Mut und Hoffnung, diesen Krieg des dunklen Ringes zu gewinnen. Unruhe herrschte im schönen und silbernen Wald Lothlorien. Alle Elben waren in Aufruhr, da das Böse nahte. Sie spürten, das Krieg, Tod und Verderb in der Luft lag. Doch man versuchte die Elben des Waldes zu beruhigen. Galadriel und Celeborn sprachen auf ihr Volk ein, sich zu beruhigen. Schließlich sei noch nichts entschieden, über ihr Schicksal und das von Mittelerde. Alles würde in der Hand des Ringträgers und dessen Freunde liegen, so den Worten von Celeborn. Irgendwann allerdings erstarrte die Herrin des Waldes, da sie von einer Vision heimgesucht wurde. Besorgt nahm der Gemahl von Galadriel, seine schöne Frau in die Arme, da ihr schwindelte. "Galadriel... So sprech' meine liebe und treue Frau... was hat dich heimgesucht, das dich schwächen läßt?" fragte Celeborn leise und setzte sich zusammen mit der Herrin hin, die noch eine Weile starr zu Boden blickte. Schweigen. Schweigen, das Celeborn beunruhigte. Irgendwann, nach langen unendlichen Minuten hob Galadriel ihren Kopf zu ihrem Gemahl. "Celeborn... Ich sah die Gemeinschaft des Ringes... und sie haben jemanden zu sich genommen..." meinte die Elbenfrau mit schwacher Stimme und holte tief Luft. Recht verwirrt und nicht unbedingt sehr gläubig, was seine Frau ihm da erzählte, sah der Elb sie an. "Galadriel... was...!?" "Eine Frau begleitet sie in den Krieg... nein... eine Kriegerin... die Stärke einer Kriegerelbe und mit viel Weisheit und Verstand beseelt. Celeborn... die Gemeinschaft darf nicht noch mehr Zeit verlieren... so lasse schon jetzt dem Ringträger und seinen Gefährten Boote zukommen..." unterbrach Galadriel ihren Liebsten, die sofort aufstand und ihn noch einmal bittend anblickte. Dieser stimmte nickend zu und schon ging die weise Frau in Richtung Brunnen, wo sich ihr magischer Spiegel befand. In der Zwischenzeit ließ Celeborn alles vorbereiten, wie seine Gemahlin es angeordnet hatte. Lautlos und graziös schritt sie zum Brunnen. Langsam und kaum hörbar schöpfte sie Wasser aus der klaren und leise plätschernden Quelle. Dann drehte sie sich zu ihrem Spiegel um, ließ das Wasser in den Spiegel fließen, bis auch die letzten Tropfen die Oberfläche des Wassers berührten. Alles war klar im Wasser und Galadriel sah noch vorerst ihr leicht verzerrtes Spiegelbild, die einige Zeit geduldig wartete, bis sich die Wasseroberfläche glättete. Dies war nun geschehen. Doch es rührte sich von neuem und zeigte die Gefährten. Ein Wechsel vieler Bilder. Bilder, die verrieten, das noch ein großer Kampf bestand und die Gemeinschaft wieder zerfällt. Doch was Galadriel nicht erahnte, dass in der Gemeinschaft durch einen Kampf, ein weiteres Leben gefordert wurde, nur, um das Leben der Völker und des Ringträgers zu erretten. "So gebt nicht auf. Wir sind schon ganz nahe!" Trotz der aufmunternden Worte waren die Hobbits müde und erschöpft. Frodo war kurz vor dem stolpern, als Kalay ihn auffing. Hastig stieß er sich allerdings auch von ihren Armen weg und lief stur weiter seinen Freunden hinterher. Verwundert und auch recht gekränkt sah sie dem Ringträger nach, der ihr keines Blickes würdigte, doch dieser Gedanke verflog schnell. Sie dachte sich nur: "Sicher ist es die Müdigkeit, die sein Gemüt so aggressiv werden ließ. Sobald wie Lothlorien erreicht haben, wir er sich ändern." Weiter wollte die junge Kriegerin sich auch nicht Gedanken machen. Immerhin erging es ihr seit einiger Zeit nicht sehr gut und wollte nur diese Reise durchstehen. Selbst wenn sie fiebern würde und sie hatte auch nicht vor, aufzugeben oder auf irgendwelcher Weise nachzulassen. Frodo allerdings war darauf bedacht, jeglichen Kontakt der Prinzessin zu meiden. Jeden Moment rechnete er damit, dass das Mädchen ihm den Ring wegnehmen würde. Seinen Ring... seinen Schatz... Was dachte er da eben? SEINEN Ring? SEINEN Schatz? Nein! So durfte Frodo nicht denken. Er wußte, das der Ring ihn zu umgarnen versuchte. Seinen Verstand, seine Sinne und all seinen Mut zu nehmen, nur, um am Ende zu dem zurück zu kehren, von dem er geschmiedet worden war. Sauron. Dem Bösen Herrscher Mordors - das körperlose Wesen mit dem Lidlosen Auge. Doch der Hobbit ließ sich nichts von seinen Qualen anmerken. Immerhin wollte er nicht, das Kalay ihm zu Hilfe kam, die er immer noch als große Gefahr in seinen Augen sah. Eine Bedrohung, wie Boromir auch. Immerhin, dachte sich der Hobbit, wenn die Prinzessin und der bereits verstorbene Boromir das selbe Blut in den Venen haben, so würde Kalay ebenso handeln und entscheiden. Was der Halbling allerdings vergaß, war, dass er zu Anfang auch von Aragorn gedacht hatte, er würde den Ring für sich nehmen und er dennoch Isildurs Erbe war. Die Nacht nahm ihr Ende an diesem langem Tage. Lange und schweigend lief Arwen, die Tochter Elronds, durch den Wald, den das Haus vom Herrn von Bruchtal umgab. Ihre Gedanken kreisen immer und immer wieder um ihren liebsten Aragorn. Ihre Sehnsucht, ihr Verlangen nach ihm und auch das Bedürfnis, ihn einfach nur zu berühren zu wollen, schwanden keine Minute. Wie sich Arwen doch tief in ihrem Herzen quälte, die Sorge in ihr stetig wuchs. Aber auch ihre neu gewonnene Freundin, Kalay aus Minas Tirith und die Gefährten, bereiteten ihr Sorgen. Sollte dies wirklich stimmen, was ihr Vater da sagte? Hatte er den sicheren Tod, für alle der freiwilligen Krieger, einfach zugestimmt? Die Elbe konnte dies nicht so recht glauben, aber selbst wenn, so dachte sich Arwen, so taten sie es aus freien Stücken und sie würden als Helden sterben. Als Helden, die noch lange in Geschichten und Mythen erzählt werden würden. Noch ein letztes Mal, kurz bevor die Sonne aufging, blickte Arwen zum Geliebten Stern Helluin und wünschte den Gefährten Glück, mit Worten, die leiser als ein Flüstern war. Plötzlich wehte ein lauer Wind. Ein Wind, der scheinbar ihre folgenden Worte zu den Gefährten tragen wolle: "Nai tiruvantel ar varyuvantel i Valar tielyanna nu vilya." ( "Die Valar mögen euch auf eurem Weg unter dem Himmel hüten und beschützen." ) Dann wurde alles wieder still. Absolute Stille. Und zurück blieb eine traurige Elbe, die für ihren Liebsten und dessen Freunde betete. Ein leichter Wind wehte und die Sonne zeigte am Himmel ihre morgendliche Röte. Endlich erreichte die Gemeinschaft des Ringes den Wald Lothloriens. Zu Anfang erhofften sich einige, das ihnen Elben entgegenkommen würden, die ihnen dann auch Geleitschutz gaben. Doch sie hörten nur leise Stimmen zu ihnen sprechen: "Eilt geschwind zum Wasser!" "Ringträger, bringe den Ring, der so viel Unheil verbreitet fort von hier. So eilt dahin!" "Boote wurden euch von der Herrin zur Verfügung gestellt!" "Schnell! Eure Zeit ist kurz!" Die Stimmen auf ihren ganzen Weg zur Furt hörend liefen Frodo und seine Freunde immer und immer weiter. Sie wußten, das wirklich einiges an Zeit verloren gegangen war. So hatte Kalay keine Zeit, sich den wunderschönen und dennoch irgendwie unheimlichen Wald zu betrachten, von dem ihr die Hobbits so viel vorgeschwärmt hatten. Sie würden einen ganzen Tag brauchen, um das Wasser zu erreichen, das sie weiter Richtung Süd - Osten, wo die Schatten droh'n, zu reisen. Sie liefen und liefen, selbst all ihre Beine nicht mehr wollten. Alle Gefährten waren darauf bedacht, nicht aufzugeben und den Kampf zu gewinnen, koste es was es wolle. Schließlich hing das Schicksal von ganz Mittelerde und dessen Völker einzig und allein in der Hand des Ringträgers und dessen treuen Begleiter. Stunde um Stunde liefen sie den silbernen Wald entlang. Die Stimmen wurden leiser und ihr Gefühl verriet ihnen, das man auf sie ein schützendes Auge warf. Die acht Krieger merkten aber auch, das die Herrin Lothloriens selbst, sie beobachtete. Egal ob durch ihrer Augen selbst oder durch den magischen Spiegel. Die Schritte der Gefährten wurden zunehmend schneller. Erschöpfung machte sich bei allen bemerkbar, besonders bei den Halblingen, die nur stolpernd voran kamen. So trugen auch Kalay, Aragorn, Legolas und Gimli die Hobbits auf ihren Schultern, um dennoch schnell voran zu kommen. Am Abend, als noch die Sonne hoch am Himmel stand, erreichten sie das klare und dennoch undurchsichtige Wasser der Furt, mit vier schönen, elbisch verzierten Booten. "Jeder geht mit einem Hobbit, den er auf den Schultern trägt in ein Boot. So eilt schnell Freunde, wir dürfen noch weniger Zeit verlieren, als wir schon haben!" forderte Aragorn eilig all die Gefährten auf. Jeder nahm also ein Boot, Kalay mit Pippin, Gimli, Merry und Legolas schlossen sich zusammen und Aragorn nahm Frodo und treuen Freund Sam in seines. Sie hatten sich entschieden, das dies das Beste war, um Gefahren besser abwehren zu können. So stieß die Gemeinschaft auch schon vom Ufer ab und folgten dem Nebenfluß, der vom Nebelgebirge floß, zum Anduin, um den Ring weiter in Richtung Mordor zu bringen. Und wieder würden Tage vergehen. Tage ihrer Reise, die voller Gefahren sein konnten. Gefahren, die das Leben des Ringträgers und der Gefährten aufs Spiel setzten. Schweigen herrschte nun auch über die Gemeinschaft des Ringes. Ein Schweigen, das sie etwas beunruhigte, besonders Frodo, der im Geheimen kalte Schweißausbrüche bekam und diese bekannte Stimme vom Ring ausging: "Frodo... bringe mir den Ring... Bringe ihn zu mir... meinen Schatz..." Schnell kniff sich der Ringträger die Augen fest zusammen, das diese ihn schon fast schmerzten und ein Farbenspiel von Lichtpunkten seine Augen benetzten. So verschwand die Stimme auch. Während Aragorn sein Boot an vorderster Front führte, merkte Samweis, das es seinem Herren nicht gut ging. "Herr Frodo... Ist euch nicht wohl?" flüsterte der Hobbit zu Frodo. Doch der Ringträger lächelte schwach und meinte: "Mir geht es gut Sam... Mache dir keine Sorgen..." antwortete er. Sam glaubte seinem Freund nicht so recht, doch er beließ es dabei. Im letzten Boot der Gemeinschaft von Legolas, Gimli und Merry unterhielten sich diese ebenfalls. "So sprecht ehrenwerter Elb, seid ihr etwa nicht traurig, Kalay nicht nahe sein zu können?" fragte Gimli, der ebenfalls ein Ruder bewegte. Merry dagegen war in Gedanken versunken und hatte wieder den Satz in seinem Kopf: "Hätte ich das Auenland nur nie verlassen. Wäre uns dies, mit dem Ring, nie passiert." Vorerst seufzte Legolas enttäuscht und sein Blick kurz zu dem Boot vor ihm gerichtet, das Kalay führte, werfend. So antwortete der Elbenprinz betrübt: "Mein Herz zerspringt bei jedem Schlag, das es tut, wenn ich Kalay sehe, aber ihr nicht nahe sein kann, mein Freund. Doch es herrscht Krieg und das wißt ihr. Kalay und ich lieben uns, von ganzem Herzen und aus tiefster Seele... Im Geiste bin ich immer bei ihr... und sie bei mir..." Noch einmal, nach seinen Worten, seufzte Legolas, ehe er sich weiter auf die Bootsführung konzentrierte. Gimli machte die Antwort des Elben sehr traurig und wußte nur zu gut, wie sich der junge Prinz fühlen mußte. Man konnte nur erahnen, das es Kalay sicher in diesem Moment auch nicht anders ginge. Tage vergingen. Tage lang befanden sie sich nun auf dem Fluß Anduin, der sie immer näher und näher zum dunklen Herrscher führte. Aber nicht nur die Gefährten erahnten dies. Nein. Frodo wurde immer mehr und mehr von Stimmen des Ringes heimgesucht. Immer öfter erschien ihm das Lidlose Auge in seinen Träumen, die ihn ansahen, ihm immer öfter klar machten, das er die Reise vielleicht nicht lebend überstehen würde. Ebenso wuchs die Angst und Sorge in den Ringträger, da er noch immer glaubte, Kalay wolle seinen Ring. Zwar kümmerte sich Sam um seinen Herren, der genau wußte, was Frodo quälte, aber dennoch ließ die Macht, die sich auf den Hobbit ausübte, nicht verhindern. Dunkelheit und Schmerz waren das Einzige, das Frodo in sich spürte, wenn er den Ring auch nur ansah. Einige Stunden später kreischten laut Vögel auf. Jeder sah sich verschreckt um, aber Kalay und Legolas erkannten mit ihren wachen und scharfen Augen, das sie nicht alleine auf dieser Rute waren. Sie wurden verfolgt. Seit Tagen schon. Ein kurzer Blick, den sich die beiden Bogenschützen zuwarfen, verriet, das ihre Sorge groß war und sie keine Zeit verlieren durften. "Aragorn... Wir sind nicht allein!" rief Kalay zu dem Anführer der Gruppe, der auf ihre Aussage hin nickte. "Ja... seit Tagen... So stellt euch auf eine weitere Schlacht ein, meine Freunde. Sie werden gewiß auf uns warten..." antwortete der Streicher. Ein Kampf... Darauf hatte Kalay komischer Weise nur gewartet. Wie gern wollte wieder ihren Bogen benutzen, ihr elbisches Schwert niedersausen lassen und für ihre Freunde im Kampf bei stehen. Aber auch Angst um den Verlust ihrer Freunde fürchtete die junge Frau. Sie wollte einfach nicht, das jemanden irgend etwas passierte, was in diesem Kampf nicht ausgeschlossen war. Es stimmte. Frodo und die Gefährten waren nicht alleine. Das waren sie nicht, seit sie von Bruchtal aus los gezogen waren. Saruman hatte Späher, die schneller flogen als der Wind - Vögel, die nach den Gefährten Ausschau hielten. Aber auch eine Heerschar, von 100 Uruk - Hai stark, folgte ihnen. Eine Schar, die ihnen an ihrem alten Rastplatz, wo auch Boromir sein Leben beendete, auf sie lauerte. Schneller und schneller bewegten sich diese Wesen. Immer schneller, um einen Kampf anzufangen, die sie für die dunklen Mächte ausführten. Der Befehl Sarumans lautete: "Findet die Halblinge und bringt sie mir lebend und unversehrt! Sie tragen etwas bei sich von großer Wichtigkeit. Tötet die anderen." So zogen die Uruk - Hai auf Befehl ihres Herren los. Zogen los, um Blut zu vergießen. Etliche Zeit strich dahin und man erreichte die Argornath. Wieder blickte Aragorn voller Erbietung zu den Königen der alten Zeit. Aber auch Kalay lächelte voller Staunen und auch mit einem gewissen Stolz zu den beiden Statuen, in Felsen geschlagen, die sie lange ansah. Nie hätte sie gedacht, dies zu erleben. Ihr Vater hatte oft von der Argornath erzählt. Doch jetzt sah sie selbst, wie gewaltig dies alles hier war. Dennoch fuhren sie weiter. Ihr Ziel, das Ufer an der Westseite des Anduin, sollte ihre Raststätte werden. Zwar würde es noch Stunden dauern, dort anzukommen, doch sie fuhren und fuhren ohne Halt zu gewähren. Nahe am Wasserfall und Grabstätte des Sohnes von Gondor, zu sein, gefiel allen nicht. Irgendwie hatten sie ein komisches Gefühl. Es schien, als spürten sie, das etwas passieren wird. Was genau wußten sie nicht - bis auf Frodo, der dies glaubte. "Sie wird mir bei der nächst besten Gelegenheit den Ring stehlen... Sie ist ihm ebenfalls verfallen." sprach der Ringträger zu sich in seinen Gedanken. Lange, lange Zeit gingen diese Worte durch seinen Kopf. Der Hobbit sah nur vor seinem geistigem Auge, wie er mit Kalay ringte, sein Leben versuchte zu retten und wie sie fast wie im Wahn nach dem Ring versuchte zu greifen. Bilder, die ihn Angst und Schrecken bereiteten. Allerdings merkte Sam seine Abwesenheit, die seinen Herren schon wie einen Besessen aussehen ließ. Blaß und die Augen starr aufs Wasser blicken saß Frodo im Boot. Leicht schüttelte Samweis an seinem Freund, der vorerst verwundert blinzelte und ihn dann schließlich ansah. Sie kamen dem Ufer immer näher, was man am immer lauter werdenden Wasserfall hören konnte. "Herr Frodo... ich mache mir Sorgen um euch! Es ist der Ring nicht wahr!? Es ist dieser verfluchte Ring!" flüsterte der Hobbit zum Ringträger, der seufzte. Um Sam zu beruhigen, legte der Halbling einen Arm um seinen treuen Gärtner. "Sam... der Ring wird mir nichts anhaben, solange ich weiß, das ich auf dich bauen kann... und wir werden den Ring vernichten, versprochen." meinte Frodo, der so versuchte, Samweis Gamschie zu beruhigen. Erst sahen sich die beiden Hobbits lange an, bis auch schließlich Sam, der sehr müde war, zufrieden nickte. "Herr Frodo... ich werde immer zu euch stehen! Ich habe es doch Gandalf versprochen!" Auf die Worte von Samweis lächelte der Ringträger, die ihm in diesem Augenblick mehr Trost gaben, als alles andere. Schnell und auch ganz erschöpft von der Fahrt auf der Furt steuerten die Gefährten auf das Ufer, das sie als ihr Ziel aus ersannt hatten. Alle, besonders die Hobbits, waren von der Reise, die sie über die Anduin machten, sehr entkräftet und am Ende ihres fähigen Denkens. Nur noch stolpernd begaben sie sich aus den Booten, die von Aragorn, Gimli, Legolas und Kalay geholfen wurden. Einige Zeit blickte der Streicher alle an, die zum einen an der Küste saßen, die Boote fest machten oder nur ratlos und erschöpft da standen. "Wir werden heute Nacht hier ruhen. Morgen früh bei Sonnenaufgang reisen wir weiter. Wir haben einen langen Weg noch vor uns..." sprach Aragorn zu allen, doch innerlich spürte er, das diesmal wieder etwas passieren würde. Vielleicht würde die Gemeinschaft wieder zerfallen? Wahrscheinlich werden wieder Orks und Uruk - Hais einen Kampf heraufbeschwören und Leben fordern? Aber auch das Versagen der Gefährten und des Ringträgers können passieren, so Aragorns Gedanken. Doch seine Hoffnung war noch lange nicht entflammt. Noch gab es sie. Selbst, wenn es seine Freunde waren, die ihm Tag für Tag neue Hoffnung gaben. Schweigend und dankbar legten sich die Hobbits hin, auf Aragorns Worte, die sofort einschliefen. Legolas und Gimli dagegen suchten Feuerholz. Aragorn machte die Boote zusammen mit der Prinzessin am Ufer fest, doch er spürte, das es Kalay scheinbar nicht gut war. Besorgt blickte er zu ihr. "Kalay... Fehlt euch etwas? Ihr seht blasser aus, als sonst..." fragte der Sohn Arathorns. Kalay erhob sich langsam, als sie das letzte Boot festmachte und dem Streicher in die Augen sah. "Mir ergeht es gut... Ich bin nur beunruhigt... ich kann die baldige Anwesenheit der Uruk - Hais spüren... sie werden sicher nahe sein..." meinte diese leise und sah kurz zu den schlafenden, kleinen Männern. Auch die Augen von Aragorn folgten seinem Blick. "Ja... schon sehr bald und deshalb müssen wir uns darauf vorbereiten... So ruht euch aus... ihr wirkt dennoch auf mich ein wenig schwach." entgegnete der Waldläufer, klopfte dem Mädchen kurz auf die Schulter und lief den beiden Holzsammlern entgegen, denen er Holz abnahm. Langsam und seufzend gesellte sich Kalay zu den Kriegern. In der Zwischenzeit machte Aragorn Feuer. Auch Legolas spürte, das etwas mit Kalay nicht in Ordnung war. "Kalay... du wirkst so blaß und leicht krank auf mich... ergeht es dir auch gut?" flüsterte der Elb besorgt, die er sanft in seine Arme schloß und ihr einen Kuß gab. Doch sie schüttelte energisch ihren Kopf. "Nein... mein geliebter Legolas... ich bin nur müde. Glaube mir, ein wenig Schlaf und ich werde wieder mehr Farbe im Gesicht haben." antwortete das Mädchen lächelnd und strich Legolas zart seine Strähnen zurück. Zwar seufzte der Elbenprinz ungläubig auf die Worte Kalays, doch er gab sich damit zu frieden. Jeder legte sich hin und ruhte, bis auf Aragorn und dem Elben, die über alle wachten. Nach langem Wachen schliefen auch die beiden erschöpften Krieger ein, kurz bevor Kalay wieder erwachte. Vorsichtig und leise, nur um den Streicher und Legolas nicht zu wecken, die ebenfalls den Schlaf nötig hatten. So setzte sich nun die Prinzessin ans Feuer, wachte über all ihren Freunden und sah einige Zeit in das Feuer. Die Sonne würde zwar in Kürze aufgehen, doch ihr war immer noch seltsam zu mute. Dann tat ihr Bauch ein wenig weh und kuschelte sich enger in ihren Umhang, den Bauch festhaltend. So lauschte sie schweigend dem Knistern des Feuers, den leisen und stetigen Atemgeräuschen ihrer schlafenden Freunde und dem sanften Plätschern des Wassers. Alles Geräusche, die Kalay beruhigten. Seit einiger Zeit spürte sie den Feind, ebenso wie Legolas. Aber was sollten sie schon tun, als warten? Immerhin würden die Uruk - Hai, sie alle früher oder später auffinden. Die junge Frau war sich sicher, das es dann eine weitere Schlacht geben würde. Ein Kampf, bei den sie befürchtete, das etwas passierte. Immer und immer wieder hatte sie dieses Gefühl, das noch etwas auf sie zukommen würde. Nur, was genau, konnte Kalay nicht richtig einschätzen. So verging die Zeit wie im Fluge, bis sie jemanden erwachen hörte. Langsam sah sie auf, bis sie Gimli erblickte, der sich zu ihr setzte. "Guten Morgen Gimli!" gab die Kriegerin flüsternd von sich. Grüßend verneigte sich der Zwerg leicht und wärmte sich ebenfalls am Feuer. Kurzes Schweigen, bis man es brach. "Sagt, Kalay... Wünscht ihr euch nicht, eine gewöhnlich Frau zu sein, die zu Hause lieber nähen und Kinder kriegen würde? Versteht mich nicht falsch, aber ich denke, das der Krieg euch nicht gut tun würde..." meinte Gimli leise und blickte ernst drein. Kalay war ein wenig empört. Doch sie holte tief Luft. "Nein Gimli. Keines Weges. Ich bin dazu auserkoren, in den Krieg zu ziehen, für mein Volk und den anderen Völkern zu kämpfen, selbst wenn es mein Leben kostet. Und seid doch ehrlich Gimli... wäre ich nie zu euch gestoßen, hätte ich Legolas nie kennengelernt und euch alle ebenso wenig." antwortete die Prinzessin. An ihren Augen erkannte Gimli, dass er das Mädchen verletzt hätte und auch leicht verärgert. Sofort reichte er seine rechte Hand. "Verzeiht meine Teure... Ich wollte euch nicht bloßstellen. Ich dachte nur, da einige von uns sich wünschten, nie in diesen Krieg verwickelt worden zu sein..." "Ich verstehe euch schon Gimli... und ich habe euch schon verziehen, mein Freund. So kommt und laßt uns dieser Geschichte vergessen. Das Schicksal wollte es so, das wir, die Gefährten und der Ringträger, dieses Werk des Bösen vernichten und in den Krieg ziehen. So müssen wir unserer Aufgabe gerecht werden." sprach Kalay und umarmte kurz den Zwergen freundschaftlich. Dieser lächelte erfreut. "Für euer zartes Alter seid ihr aber sehr weise, meine Schöne." gab Gimli von sich und Kalay schmunzelte nur. Sich weiter leise unterhaltend, wachten auch Aragorn und Legolas. Später auch dann die Hobbits. Langsam, als schon einige Sonnenstrahlen ihnen ins Gesicht schien und sie alles zusammen packten, schlich sich Frodo unaufmerksam von allen davon. Er lief in den Wald hinein. Er lief da entlang, wo auch er damals gelaufen war, als Boromir versuchte ihm den Ring wegzunehmen. Diesmal allerdings floh der Ringträger vor Kalay, die er als dunkle Bedrohung für sich und den Ring sah. Kaum waren sie fertig, als Kalay im stillen durchzählte, ob alle anwesend waren. Sie zuckte erschrocken zusammen, als sie Frodo nicht entdeckte. "Frodo ist weg!" sagte sie dann plötzlich laut, mit leichter Panik in ihren Worten. Alle blickten sie verwundert an, sahen sich um und waren für einen winzigen Bruchteil ratlos. "Wir sollten uns aufteilen und ihn suchen." schlug Aragorn vor. Gimli, Pippin, Merry, Legolas, Kalay und der verzweifelte Samweis nickten. So teilten sie sich auf, jeder in eine andere Richtung. Aragorn, zusammen mit dem Elben und Gimli. Peregrin und Meriadoc gingen als Gruppe von den anderen von dannen. Die Prinzessin und Sam allerdings liefen jeweils alleine los. So suchten sie und riefen den Namen des Ringträgers. Ihre Angst um Frodo Beutlin wuchs stetig und keiner wußte, ob ihm in diesem Moment etwas zugestoßen sein mußte. Samweis weinte sogar leise aus Verzweiflung, er hätte seinen Herren im Stich gelassen und ihn nicht gut genug vor diesem gefährlichen und einflußreichen Ring bewahrt. Wie sehr es ihn doch quälte, das sich sein Herr Frodo so veränderte und das nur wegen dem Einen Ring. Wie er das Werkzeug des Bösen haßte, es regelrecht verfluchte und doch zog es ihn und seine Freunde in ein Abenteuer, das er am liebsten niemals hätte beginnen wollte. Legolas, Aragorn und der Zwerg waren auch nicht erfolgreich, was das Auffinden des Ringträgers betraf. Sie suchten und suchten, liefen immer weiter in den Wald hinein. Selbst die beiden anderen Hobbits und die junge Kriegerin hatten bis jetzt keinen Erfolg. Irgendwo mußte sich doch Frodo aufhalten! Verschwunden, oder weit, konnte er nicht sein. Darauf waren sich alle einig. Aber in diesem Moment, während der Streicher mit seinen Freunden auch nach Uruk - Hais Ausschau hielt, die sich allmählich in der Nähe befinden mußte, spürte Legolas tief in seinem Inneren, das etwas noch geschehen würde, doch was dies sein würde, wußte er nicht. Jetzt hatte er nicht nur Sorge um Frodo, sondern auch um Kalay. Je mehr sie auch in den Wald gingen, desto mulmiger wurde das Gefühl, wenn der Elbenprinz daran dachte, das die junge Frau alleine auf die Suche gegangen war. Frodo saß auf der Treppen einiger Ruinen. Der Ruinen, wo Aragorn ihn schon einmal zur Flucht vor den Uruk - Hais verhalf. Erschöpft und auch leicht verwirrt durch den Einen Ring, der wieder und wieder versuchte seine Sinne zu verwirren, lehnte er schließlich an der Wand, des steinernen Gebildes. Jetzt hoffte er nur, Kalay und die anderen würden ihn nicht suchen. Aber wenn dies der Fall sein sollte, was Frodo für sehr wahrscheinlich hielt, so hoffte er, das es nicht Kalay war, die ihn finden würde. Immer auf der Hut vor einem Angreifer des Bösen streifte Kalay durch den Wald, suchte nach Frodo und verlautete des öfteren seinen Namen, in der Hoffnung, das er sie erhören mag. So schwieg sie. In diesem Moment hatte sie etwas gehört. Es war nicht weit von ihr, sofern ihre Ohren sie nicht täuschten. Leise und schnell folgte sie dem Geräusch. Ein leises Keuchen war dies, das ihre Aufmerksamkeit schenkte. Und dieses Schnaufen kannte, ein Laut, den sie von vielen anderen wieder erkennen würde. Nach einigen Minuten laufen kam sie an einer Lichtung an, an der sich eine Ruine befand. Steine und dürres Gras waren alles, was sie momentan erblickte. Dennoch lief die Prinzessin leise weiter, suchte nach Frodo, bis sie ihn, als Kalay die Treppe des steinernen Gebildes erklomm, fand. "Frodo... wir haben dich gesucht." sprach sie behutsam zu dem Hobbit, der aufschreckte. "Komme mir nicht zu nahe!" zischte Frodo von sich und erhob sich von seinen Platz, der sich von ihr weg bewegte, die Stufen nach unten. Die Prinzessin wunderte sich und folgte ihm, was den kleinen Mann noch panischer werden ließ. "Ist alles mit dir in Ordnung? Du wirkst ängstlich..." Ironisch lachend unterbrach der Ringträger ihre Worte und versuchte weiter Abstand von ihr zu halten. "Angst, Kalay!? Oh ja... Angst das der ihr den Ring an euch nehmen wollt... So wie euer Cousin Boromir es tat und glaubt mir... ich werde mich diesmal nicht scheuen Stich zu ziehen!" meinte Frodo mit bedrohlicher und irgendwie unheimlicher Stimme. So kannte Kalay ihn nicht, was sie sehr beunruhigte. Aber seine Aussage über Boromir, mit dem er sie verglich, schmerzten dem Mädchen ebenso. Ein Schimmer von Tränen schoß ihr in die Augen. "Frodo... glaubst du wirklich, ich würde dich bestehlen!? Glaubst du allen Ernstes, bei all den Gefahren, die wir zusammen überstanden haben, ich würde dich des Ringes berauben?" antwortete die Prinzessin kleinlaut und blickte in die blauen Augen des Hobbits. Komischer Weise blieb Frodo stehen, obwohl er dies nicht beabsichtigte. Es verlangte ihm auf einmal, ihren Worten zu zu hören, nur, um ihr Glauben zu schenken. Ein tiefer Seufzer kam von ihr, als auch Kalay stehen blieb. "Frodo... ich habe vielleicht das Blut meines Cousins, aber ich bin ich und nicht Boromir selbst. So glaube mir, meine Freundschaft zu dir und den anderen sitzt tiefer, als alles andere auf der Welt. Ich habe immerhin geschworen, dir immer zur Seite zu stehen und dich zu beschützen. Ich habe sogar versprochen, mein Leben für dich zu opfern, wenn dies der Fall sein würde. Doch glaube mir, Frodo Beutlin aus dem Auenland, keines Wegs würde ich dich berauben, oder sonst irgendwelche Greuel gegen dich richten." Dann sank Kalay ihren Kopf, versuchte verzweifelt ihre Tränen zu unterdrücken, die ihr kamen. Allmählich merkte Frodo, das ihre Worte aus tiefstem herzen kamen und irgendwo lagen die Zweifel noch in seinem Herzen. Etliche Zeit verstrich, als der Hobbit die Kette, an der sich der Ring befand, heraus nahm und auf seine ausgestreckte Hand legte und die Bogenschützin lange ansah. Auch Kalay erhob ihren Kopf und starrte verwundert zum Ring. "Kann ich euren Worten wirklich glauben schenken? Ist eure Freundschaft, die ihr beteuert, Wirklich oder nur Schein?" sagte Frodo ernst, was sich dennoch traurig anhörte. Noch einige Zeit sah die junge Frau zum Ring, deren Worte sie hören konnte: "Kalay... werde Königin Mittelerdes... nimm mich an dich..." Wieder und wieder kamen ihr die Worte an ihr Ohr und bewegte sich langsam auf den kleinen Mann zu. Jetzt glaubte Frodo, das sie sicher dem Ring verfallen war und legte unbemerkt seine andere Hand an das Heft des Schwertes. Doch er wunderte sich, als Kalay sich vor ihm hinkniete und ihm auf die Stirn küßte. Lange, lange Minuten vergingen, als Frodo ihr in die Augen blickte und nach einer Antwort suchte. Die Prinzessin dagegen schenkte ihm nur ein freundliches Lächeln. "Ich habe dir doch versprochen, dich zu schützen mein Freund..." meinte das Mädchen fast flüsternd, bis auch Frodo ihr ein Lächeln schenkte. "Kalay... verzeiht..." Schnell unterbrach der Ringträger seine Worte wieder, als Kalay auf Stich sah, das im hellen Blau erstrahlte. Sofort wußten Beide, das Orks oder Uruk - Hais in der Nähe waren. Sofort spannte die Prinzessin ihren Bogen und stellte sich in Position und der Hobbit war nur fassungslos, verzweifelt. "Gehe Frodo! Tue deine Aufgabe! Ich werde dich decken..." meinte Kalay, die die Uruk - Hais schon kommen hörte. Schneller und schneller kamen sie näher. "Aber Kalay..." "Nun mach schon!" Zögernd und mit einem schlechtem Gewissen verschwand Frodo schließlich endlich, in Richtung Wasser. Kaum war er weg von Kalay, so standen hunderte von Uruk - Hais vor ihr. Der Kampf konnte beginnen. Aragorn, Gimli und der Elb blieben plötzlich stehen und zückten ihre Waffen. Ihr Gehör und auch das leichte Beben des Boden kündigten die Armee des Weisen Zauberers an. Kurze Zeit später erschienen diese vor ihnen, die brüllend und mit hoch erhoben Waffen sich auf sie stürzte. Aber auch die drei Krieger stürzten sich auf die finsteren Wesen. Metall schlug auf Metall, Bögen schossen durch die Luft und durchbohrten sirrend ihr Ziel. Klirrend sauste auch die Axt des Zwerges, der brüllend und voller Kraft auf die wesentlich größeren Uruk - Hais, herab. Bei jedem Schlag, bei jedem Stoß und jedem Pfeilschuß fiel ein weiteres Wesen der dunklen Macht tot zu Boden, doch es rückten mehr und mehr an. Jeder wurde von einem oder mehreren angegriffen, die sich aber schnell und gut zu verteidigen wußten. Man zeigte keine Gnade, da auch ihre Feinde dies nicht beabsichtigten, keiner ließ einen auch nur entkommen und kein Uruk - Hai behielt sein Leben, das durch die Drei zunichte gemacht wurde. Der Kampf schien, als würde diese Schlacht nie enden, so unendlich viele finstere Gestalten rückten immer mehr und mehr an. Sam rannte und rannte. Als er die Uruk - Hai hörte, hatte er sich schnell unter einem Busch versteckt und gewartet, bis die dunklen Truppen an ihm vorbei marschierten. Sobald sie außer Sichtweite waren, setzte er seine Suche fort und schreckliches vermutete der Freund des Ringträgers, der schnell zurück zum Lager stürmte, wo sich mit großer Wahrscheinlichkeit Frodo aufhielt, um den Ring in Richtung Mordor zu bringen. Geschwind, schneller als seine Füße ihn normalerweise trugen, rannte Samweis. Er rannte in der Hoffnung, seinen Herren nicht verpaßt zu haben und ihn dennoch beschützen zu können, wie er es Gandalf dem Grauen versprochen hatte. Wieder wurden Merry und Peregrin Tuk von Uruk - Hais verfolgt. Und ein weiteres Mal war es wieder, um Frodo zu schützen, den sie allerdings nur aus sehr weiter Ferne gesehen hatten und verhindern wollten, das die Streitmacht Sarumans den Ringträger entdeckte. Zwar lieferten sie mit einigen Uruk - Hais einen Kampf mit ihren Schwertern ab, aber sie waren dennoch zu klein, das sie schnell gefangen genommen wurden. Sie wußten nicht, wohin, sie wußten nicht wieso, aber die beiden Hobbits waren nur froh, das Frodo sicher zum Wasser gelangen konnte. Ein weiterer Uruk - Hai fiel zu Boden, mit einem Pfeil in der Brust stecken. Kalay schoß Pfeile ab und versuchte dennoch in Richtung Wasser zu gelangen, um Frodo ein weiteres mal schützen zu können, falls dieser wieder gefaßt werden könnte. Immer wieder flog ein Pfeil schnell wie der Wind durch den Wald, traf eines der Wesen, das Jammernd und voller Schmerzensschrei zu Boden stürzte. Irgendwann wurden es ihr wieder ein wenig zu viele, die nachrückten. Schnell steckte die Kriegerin ihren Bogen ein, riß den Umhang von sich und zog ein elbisches Schwert aus den Köcher des Bogens, der während der ganzen Reise In Schaft und Mantel versteckt war. So schlug sie weitere Uruk - Hais nieder, schnell und im gleichmäßigen Rhythmus des Geschehens. Das Wasser war nahe, das wußte Kalay, doch sie befand sich glücklicherweise nicht an ihrem Lagerplatz, wo Frodo sich wahrscheinlich befand. Dennoch, sie tötete einen Uruk - Hai nach dem anderen. Sie schoß auf des öfteren wieder Pfeile ab, wenn es ihre Gegner zuließen, da sie nicht so schnell nachrücken konnten. Ihre Pfeile trafen immer und vor allem schnell und tödlich. Ebenso wie eine Elbe beherrschte sie ihre Kampfkunst, was die Uruk - Hai schnell merkten, aber dennoch nicht zum aufhören zwingte. Wieder und wieder schoß sie einen Pfeil nach dem anderen ab. Wieder und wieder zog sie ihr Schwert, das einst ihrem Vater gehörte, nieder und tötete zum Schutz des Ringträgers und sich, bis sie wieder eine Gruppe von Uruk - Hais hörte. Doch, sie kamen nicht in ihre Richtung, sondern zogen eher an ihr vorüber. Zuerst dachte Kalay, man hatte Frodo gefangen genommen, doch dann sah sie es genau, als sie das nächste Unwesen zum Tod verhalf. Eine Reihe von diesen Monstern hatten Merry und Pippin gefesselt auf ihren Schultern - aber in diesem so scheinbar kurzen Moment, als Kalay wirklich nur den Bruchteil einer Sekunde die beiden Hobbits erspäht hatte, packte eines der Uruk - Hais sie an ihrer Tunika, riß die Prinzessin an sich, das ihr Kettenhemd ein großes Stück nach oben geschoben wurde und stieß mit seinem Schwert auf das Mädchen in den Bauch ein. Ein stummer Aufschrei ertönte von ihr und dennoch packte sie ihr Schwert und hieb es mit einer Handbewegung über sich, die den Uruk - Hai köpften. Noch einige schlug die Kriegerin schwach nieder, trotz des Blutes, das nur so aus ihr heraus rannte. Man hörte einen seltsamen Ton und alle Uruk - Hais in ihrer Nähe verschwanden allmählich. Die dunklen Wesen liefen an Kalay vorbei, die vor Schmerz und dem Schreck starr in die Richtung starrte, in der die Uruk - Hais mit den Hobbits verschwunden waren. Dann war sie alleine, als auch die letzten in ihrer Nähe verschwunden waren. In ihr riet der Schmerz, sich zum Wasser zu begeben und lief so dessen leicht schwankend und stark blutend zum Fluß, der etliche Schritte weit entfernt war. "Sie werden weniger!" rief Aragorn dem Zwerg und Legolas zu, die wieder und wieder Uruk - Hais töteten. Sie hatten das Gefühl, das zwar ihre Gegner zurückgerufen wurden, aber diese einfach nicht aufgaben. Das war Gimli und Legolas nur recht, die ihre Waffen im Dauereinsatz verwendeten. Nur hatte Legolas ein seltsames Gefühl, als er einem Uruk - Hai mit einem seiner Pfeile bestückte und mußte auch bei dem Kadaver, den er zu Boden fallen sah, an Kalay denken und an Blut, das strömte. Kühles Wasser. So klar. Das war das einzige was Kalay noch dachte. Kalter Schweiß rannte ihr vom Gesicht auf dem einige Strähnen ihres Haares klebten und ihre Augen waren geweitet. Der Schmerz wurde immer schlimmer und die Prinzessin zuckte zusammen, als ein weiterer Schmerz hinzu kam. Mit zittrigen Beinen begab sie sich ins Wasser, fiel auf die Knie und sah vorerst mit verschwommenen Blickes zu, wie sich ihr Blut langsam im Wasser ausbreitete. Doch, als sie sich setzte und genauer ins Wasser sah, traute sie ihren Augen nicht. Es war nicht nur Blut, das rote Lebenselixier, das ihr aus dem Körper wich, nein, sie sah nun, das sie ein Leben verloren hatte. Vor Schreck und Fassungslosigkeit fing sie zu schreien an. Ein Schrei, den man durch den ganzen Wald hörte. Dann sackte Kalay am Ufer zusammen. Schwer verwundet und unfähig, ihre Sinne noch im klaren zu halten. Alle Uruk - Hai waren vernichtet und die drei Freunde wollten die Hobbits und Kalay suchen, als diese ein fürchterlicher Schrei sie bis ins Mark ängstigte. Besonders den Elbenprinzen, dessen Augen sich vor Sorge und Angst weiteten. "Kalay... KALAY!" Sofort rannte er, so schnell seine Füße ihn tragen konnten. Er hoffte, das Kalay nichts zugestoßen sei. Aragorn und Gimli versuchten zu folgen, doch sie verlogen den Elben schnell aus den Augen. Nichts und niemand hielt Legolas auf. Die Angst um seine Liebste war so groß, größer als die Gedanken an Frodo und seinen Freunden. Ihn würde es in diesem Moment nichts und niemand aufhalten können nach Kalay zu sehen. Schneller und schneller rannte Legolas in die Richtung, aus der der Schrei stammte. Immer weiter ließ er seine Freunde zurück, bis er am Flußufer ankam. Hastig blickte er sich um, bis der Bogenschütze Kalay im Sand liegen sah. Schwer blutend und schwach atmend. "Kalay... nein!" hauchte Legolas von sich. Ihm kamen Tränen und sofort stürmte er zu ihr, nahm sie vorsichtig in ihre Arme und legte eine Hand auf ihre Wunde. Die Prinzessin hatte die Augen geschlossen, die sie nur schwach öffnete. Glücklich, ihren Liebsten heil zu sehen, lächelte sie schwach. "Legolas... du bist hier..." sprach Kalay fast flüsternd. Der Elb nickte und sah dann seine Hand an, die auf der Verletzung lag, wie sehr sie schon mit Blut getränkt war. "Mein Leben scheint ausgewirkt..." "Nein Kalay... Kalay nein... du wirst wieder gesund. Deine Wunde wird sich schließen, dein Körper wird wieder zu Kräften kommen!" unterbrach Legolas schluchzend und voller Verzweiflung seine Liebste. In der Zwischenzeit stießen Gimli und der Streicher zu ihnen, die ebenfalls traurig und geschockt zu gleich waren. Sie konnten nicht glauben, das Kalay so schwer verletzt worden war. Besonders der Anblick, der dieses Szenario bot, erschütterte die beiden hinzugekommenen Krieger. Wie Legolas, weinend, die vor Blut überströmte Kalay hielt. In diesem Moment kamen Aragorn auch die Erinnerungen an Boromirs Tod. Doch die Prinzessin schluckte, versuchte, ihre Schmerzen zu ignorieren und strich sanft mit ihrer einen Hand, Legolas' Gesicht, das nun kleine und schmale Streifen ihres Blutes abbekam. Allerdings ignorierte der Elb dies. "Legolas... Geh mit Gimli und Aragorn den Uruk - Hais hinterher... sie... sie haben Merry und Pippin... Sie liefen Nord - westlicher Richtung..." keuchte die Kriegerin, die nun stark hustete. Ihre Kräfte ließen nach, was der Elbenprinz spürte. Seine Augen weiteten sich vor Angst und Sorge. Aragorn und Gimli traten schließlich näher. "Kalay... ihr werdet gesund... Ihr werdet nicht sterben... Legolas wird bei euch bleiben. Gimli und ich werden die Spuren von Merry und Pippin folgen." sprach der Streicher und legte seinen eine Hand auf die Schulter des verwunderten Elben. Als Legolas zu dem Zwerg noch blickte, um nach einer Bestätigung zu sehen, nickte Gimli. "Wir werden es diesen Ungeheuern zeigen! Und ihr beide folgt uns einfach nach. Eure Füße werden euch schnell zu uns tragen!" stimmte Gimli Aragorn zu. Vorerst schwieg der Elbenprinz, der Kalay sanft an sich drückte, die leise wimmerte vor Schmerz und ihre Wunder noch immer versuchte geschlossen zu halten. Dann nickte Legolas. "Wie ihr wünscht Aragorn... Nai tiruvantel ar varyuvantel i Valar tielyanna nu vilya..." ("Die Valar mögen euch auf eurem Weg unter dem Himmel hüten und beschützen.") "Das mögen die Valar auch bei eurer Seite, Legolas. Atenio!" sprach Aragorn auf die Worte des Elben und so zog der Waldläufer auch schon mit Gimli los, die der Fährte der Uruk - Hais folgten. Legolas blieb mit Kalay zurück und blickte sie lange an, bis er sie sanft in seine Arme nahm und das Mädchen in Richtung Lager trug. Tief in seinem Herzen führte Legolas nun einen neuen Kampf. Einen Kampf, den er mit sich selbst und seiner Hoffnung zu tun hatte. Seine Hoffnung, Kalay möge geheilt werden, ihr Leben möge nicht vorbei sein und er schwor, wenn seine Liebste sterben würde, das auch Legolas seine Hoffnungen aufgab und sein eigenes, unsterbliches Leben beenden würde. Frodo stand einige Zeit am Ufer und versuchte mit seinem schlechten Gewissen ins Reine zu kommen. Immerhin hatte er an die Treue und Zurückhaltung der jungen Frau gezweifelt. So beschloß auch der Ringträger, seine Aufgabe für wahr zu nehmen und stieg ins Boot, als er eine bekannte Stimme hörte, die zu ihm rief: "Herr Frodo! Herr Frodo! Ich werde euch begleiten!" Es war Samweis Gamschie, der treue Freund von Frodo. Schnell rannte dieser zu ihm und innerlich war der Hobbit sehr froh, das Sam mitkam. Stürmisch umarmte Samweis seinen Herren und sahen sich an. "Ach Sam..." "Herr Frodo, ich habe Gandalf immerhin versprochen, euch nicht aus den Augen zu lassen. Und das habe ich auch nicht vor!" meinte Sam den Ringträger unterbrechend, der leichte Tränen der Erleichterung bekam. Aber auch Frodo war sehr erleichtert, seine große Reise nicht alleine antreten zu müssen. Samweis war ein treuer und liebenswerter Hobbit, der bis jetzt immer Mut an seiner Seite bewies. Lächelnd und dennoch ein Seufzen ausstoßend, klopfte Frodo seinem Freund auf die Schulter und hüpfte in das Boot. Vom Ufer aus abstoßend, in den Kahn landend, setzten beide ihren Weg fort, den sie vor Wochen schon einmal hier begonnen hatten. Diesmal, das wußten Beide, gab es kein Zurück mehr. Sie müßten nun endlich den Einen Ring wegbringen, der schon bald wieder Tod und Verderb über Mittelerde bringen wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)