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Um den höchsten Einsatz! - Designed for war...

von

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Gedanken...

Tja...

So wie es aussieht kann ich es mal wieder nicht lassen und muss ne neue FF anlegen...

Bin ja mal gespannt, wer sie sich antut und wie viele es letzten Endes sind.

Ich müsste zwar bei Double Dash weitermachen aber da hab ich grade ein kreatives Loch... ^^()
 

Egal...
 

Diese FF wird das sein, was auch der Titel schon angibt.
 

Und in gewisser Weise wirds auch ein Crossover sein, aber davon lasst euch mal überraschen.
 

Hier kommt erst einmal der Prolog und wenn der euch neugierig macht, hinterlasst ein Kommi.

Ich lade dann so schnell als möglich den nächsten Teil hoch!
 

Viel Spaß
 

Venka
 

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Um den höchsten Einsatz! - Designed for war...
 

Prolog
 

Das erste, was ich wahrnahm, als ich wieder zu mir kam, waren Stimmen, deren Worte ich nicht verstehen konnte.

Es war, als wäre mein Kopf in dicke Lagen Watte gepackt um sicher zu gehen, dass ich von meiner Umgebung kaum etwas mitbekam.

Ich wusste weder, wo ich mich befand, wie lange der Zustand meiner Bewusstlosigkeit angedauert hatte, noch was eigentlich in der Zeit davor genau passiert war.

Alles verschwamm in dunklem Nebel, fast so als wollte sich meine eigene Erinnerung vor mir verstecken.

Meinen Körper hingegen konnte ich spüren. Er fühlte sich schwer wie Blei an und ich war unfähig, mich zu bewegen.

Wo immer ich mich auch befand, ich war wehrlos gegenüber dem, was jetzt mit mir passieren würde.

Erneut ertönten die Stimmen, doch ich verstand sie nicht.

Diesmal jedoch waren sie klarer; an den Tonlagen konnte ich erkennen, dass es sich um eine Frau und mehrere Männer handeln musste.

Sie liefen hin und her, woraus ich schloss, dass ich entweder nicht allein war oder dass sie irgendetwas mit mir vorhatten.

Ich versuchte, meine Augen zu öffnen um zu sehen, was sich um mich herum abspielte, doch auch das gelang mir nicht.

Mein ganzer Körper war der Kontrolle meines Gehirns entglitten; ich war ein Gefangener in einer bewegungsunfähigen Hülle.

>>..., warum er so durchgedreht ist, können sie sich doch von allein denken. Ich habe allerdings keine Ahnung, wie viele Daten aus dem Hauptspeicher gelöscht wurden. Versuchen wir zuerst, ihn zu reaktivieren, dann sehen wir weiter...<<

Der Tonlage nach zu urteilen, war es einer der Männer im Raum, der jetzt wohl ziemlich nah bei mir stehen musste, da ich ihn sonst wohl nicht verstanden hätte.

Ich kannte seine Stimme; irgendwo tief in meinem Inneren verband ich etwas damit, aber was wusste ich nicht mehr.

>>Gut, versuchen sie es...<<

Die Stimme der Frau.

Auch sie kam mir bekannt vor, doch wer war sie?

Verschwommene Bilder zogen vor meinem geistigen Auge vorbei; augenscheinlich Bilder aus meiner Vergangenheit, doch ich konnte nichts damit verbinden.

Meine Gedanken bewegten sich wirr durch meinen Kopf; es war nur einer von ihnen, der meinen Verstand erreichte.

Wer bin ich...?

Doch ich kam nicht mehr dazu, mir darüber Gedanken zu machen, denn in diesem Augenblick zuckte ein Stromstoß, der sich rasend schnell in alle Richtungen ausbreitete, durch meinen Körper und ich hatte das Gefühl, von innen heraus zu verbrennen.
 

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So!

Jetzt hab ichs geschafft und ihr seid total confused, gell?
 

Na ja... - Das ergibt im Laufe der FF alles noch einen Sinn... - Und wen es da gebeutelt hat, erfahrt ihr auch später...
 

Bis denne!
 

Venka

Auftakt...

So...
 

Ich mach dann mal weiter, mal sehen, was so passiert...
 

Danke an meine Probeleser Rowan11 und Gerbil.
 

Und ebenfalls Danke an Noname_6032, die mir, trotz dass sie sie nie wieder hergeben wollte, ihren Chara Laney für diese FF ausgeborgt hat.
 

Und Knuddelgrüße an alle Kommischreiber!
 

Venka
 

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I
 

"Kai? - Hey Kai? - Kai, wo steckst du?"

Auf der Suche nach seinem Teamleader rannte Tyson quer durch das große Wohnhaus, in dem die Bladebreakers auf Kosten der BBA zeitweilig wohnten.

Der Blauhaarige versuchte schon seit ein paar Minuten, den grauhaarigen Russen ausfindig zu machen, was sich jedoch im Moment als reichlich problematisch herausstellte.

"Kai, das ist nicht mehr lustig! Wo bist du?" rief Tyson durchs Treppenhaus, da er sich so sicher sein konnte, dass sein Rufen in allen Hausteilen gehört wurde.

Kai, der zu diesem Zeitpunkt oben, im Wintergarten auf der Dachterrasse, über seinem Laptop brütete, hatte die Rufe seines Teamkameraden schon seit einer Weile bemerkt, ließ sich aber nicht von den Bildern auf dem Monitor seines Computers ablenken.

Keiner im Team wusste, dass Kai immer wieder Daten von einigen Kontaktleuten aus der Biovolt erhielt, die er dann über einen weiteren Mittelsmann der BBA zuspielte, damit sich diese schneller auf die verrückten Ideen von Boris und Voltaire vorbereiten konnten.

Seit kurzen hing in diesem kleinen Kriegsspiel auch Zeos Vater mit drin, allerdings auf Seiten der Biovolt, was die Aufgabe von Kais Kontaktleuten nicht gerade vereinfachte.

Aber noch schien es, als empfände die BBA die andauernden Auseinandersetzungen mit der Biovolt als Spiel.

Kai jedoch wusste es besser.

Die Bilder die er jedoch vor sich hatte, bewiesen, dass aus eben diesem Spiel in kürzester Zeit bitterer Ernst werden würde.

Bilder, die in einem geheimen Stützpunkt der Biovolt von Kais Kontaktmann aufgenommen worden waren und welche die neueste Waffe der von Kais Großvater gegründeten Organisation zeigte.

Ein Klopfen an der den Wintergarten vom Treppenhaus trennenden Holztür ließ Kai den Laptop schlagartig zuklappen.

Keine Sekunde zu früh, denn Tyson streckte seinen Kopf.

"Was ist?" fuhr Kai ihn an.

Der Blauhaarige zuckte zusammen. "Ich... - Also... - Ich wollte dir nur sagen... - Spike ist da und..."

"Wie wär's dann mal, wenn du ihn reinlässt?"

"Ja... - Na klar... - Sofort..." stammelte Tyson und öffnete die Tür um seinen älteren Bruder in den Wintergarten zu lassen.

"Jetzt mach die Tür zu und sieh zu, dass du uns die nächste Stunde nicht störst, klar?"

"Klar Kai..."

Sichtlich verschüchtert schloss Tyson die Holztür und man konnte hören, wie er die Treppe hinunterlief.

"Warum so schroff Kai?" wollte Spike wissen, nachdem er sich, Kais Aufforderung folgend, zu dem Grauhaarigen an den Tisch gesetzt hatte.

"Weil ihn das hier nichts angeht. Er ist zu neugierig, das könnte ihn mal den Kopf kosten." gab der Gefragte leise zurück.

Spike nickte. "Kann schon sein..."

"Nein, ist so..."

"Egal..." gab der junge Mann zurück um das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken.

"Was hast du für mich?" wollte Kai wissen.

"Wie kommst du darauf, dass ich etwas für dich haben könnte?"

"Sonst wärst du kaum hier... - Also?"

Spike seufzte und setzte eine besorgte Mine auf. "Ich sag es mal so, es beginnt zu kochen. - Ich weiß ja nicht, ob du schon davon gehört hast, aber sie haben ein neues Projekt am Laufen. Kaum ranzukommen... - Hingegen dazu scheint unser Projekt >ZX< bei ihnen noch weitestgehend unbekannt zu sein..."

Kai schüttelte den Kopf. "Spike du warst im Lügen auch schon mal besser..."

"Was meinst du?"

"Willst du mich nur in Sicherheit wiegen oder warum sagst du mir nicht, dass sie bereits den Gegenschlag zu unserem sogenannten Projekt >ZX< vorbereiten?"

Spike schüttelte den Kopf. "Was fragst du mich überhaupt, wenn du ohnehin schon wieder mehr weißt als ich?"

"Ich will nur sehen, ob es die BBA irgendwann mal gebacken kriegt, die Biovolt vernünftig auszuspionieren oder ob ich euch wieder auf die Sprünge helfen muss..."

Spike antwortete nicht.

Kai hatte Recht und das wusste der junge Mann ganz genau.

Ohne Voltaires Enkel und seine zuverlässigen Informationen, wo auch immer dieser sie herbekam, war das ganze Verteidigungsnetzwerk der BBA nichts wert, weil man nicht gewusst hätte, auf was man sich konzentrieren sollte.

"Wenn ihr alleine mal auf was kommt, ist es eh zu spät... - Oh Mann, ich frage mich echt, was ihr ohne mich machen würdet..."

"Willst du mir nicht endlich mal sagen, was genau du für mich hast?"

Kai grinste. "Na wenn du mich schon so darum bittest... - OK, irgendwie müssen sie an Infos über das Projekt >ZX< gekommen sein. Sie wissen, dass wir mit diesen taktischen Kampfhubschraubern eine zuverlässige und starke Waffe in den Händen haben."

"Aber wie sollten sie...?"

"Ich weiß es nicht, das herauszufinden ist nicht meine Aufgabe und auch nicht die meiner Informanten. - Jedenfalls basteln sie an was ziemlich Großem..."

"Wie groß?" fragte Spike unsicher.

"Lass mich nachsehen..." gab Kai zurück und öffnete den Laptop. "Ich habe nur ungefähre Werte..."

"Egal, so lange die was bringen..."

"Ich denke schon... - Also... - Es ist etwa 251 m lang, 36 m breit, 53.000 t schwer und etwa 90 km/h schnell."

Spike konnte sich an Hand dieser Daten ein leises Auflachen nicht verkneifen. "Was sind denn das für Abmessungen? Sicher das die stimmen?"

Kai nickte. "Ganz sicher..."

Tysons Bruder schüttelte den Kopf. "Ich bitte dich... - Leg bei diesem Ding mal Masse und Geschwindigkeit zusammen... - Das ist doch n Witz..."

"Ach ja?"

"Ja..."

"Na dann lach mal..." gab Kai zurück und schob Spike den Laptop hin.

Dessen Augen weiteten sich, als er das Bild auf dem Monitor erblickte.

Die neue Waffe der Biovolt war weder ein Landfahrzeug noch ein Flugzeug; es war, darauf ließen die mächtigen Kanonenrohre überall auf dem Deck schließen, ein Schlachtschiff von gerade zu gigantischen Ausmaßen.

"Was sagst du jetzt?" wollte der junge Russe wissen.

Spike schüttelte den Kopf. "OK; zugegeben, dieses Ding sieht sehr imposant aus, aber heutzutage ein Schlachtschiff wie dieses zu bauen ist doch sinnlos. Es gibt Satelliten, wir haben Flugzeugträger und U-Boote, mit denen man so was innerhalb weniger Stunden aufspüren und vernichten kann..."

"Man kann nur vernichten, was man auch sehen kann..."

"Was meinst du damit?"

"Dieses Metallmonster nutzt die selbe Tarntechnik wie unsere >ZX<..." Kai verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen, als er sah, wie Spike mit jedem Wort blasser wurde. "Ich habe dir doch vorhin schon gesagt, dass auch wir irgendwo eine undichte Stelle haben. Sie nutzen eine abgewandelte Form unserer neuesten Entwicklung, in meinen Augen geht das nur durch Spionage."

"Hm..."

"Pass auf, nimm dir diese Disk hier mit. Sie enthält Daten über das alte und das neue Schiff. Sieh sie dir an und entscheide dann, ob du es für wichtig genug erachtest, Mr. Dickenson davon in Kenntnis zu setzen. - Ich an deiner Stelle würde es tun, dieses Metallungetüm hat mehr Fähigkeiten, als du es dir je erträumen könntest..." schloss der junge Russe und deutete dann mit dem Kopf unmissverständlich in Richtung der Tür.

Spike verstand den Wink und erhob sich von seinem Sitzplatz um zur Tür zu gehen.

Kurz davor drehte er sich noch einmal um und sagte: "Du sprachst vom alten und vom neuen Schiff... - Gab es denn so ein Monstrum schon einmal?"

Kai nickte leicht.

"Wann?"

"Im zweiten Weltkrieg Spike... - Im zweiten Weltkrieg..."
 

Drei Tage später war es offiziell.

Die Daten auf der Disk, die Kai Spike gegeben hatte, reichten aus um den jungen Mann davon zu überzeugen, dass die Führungsriege der BBA schnellstens von der Existenz des Schiffes in Kenntnis zu setzen war.

Doch zu Kais Erstaunen tat sich erst einmal nichts, was man als Gegenmaßnahme hätte werten können.

Schiffe, so hörte es Kai schließlich von Mr. Dickenson persönlich, wären Sache der US-Navy und deren Verbündeten.

Schnell machte das Gerücht über die Existenz des Schiffes im BBA-Center unter den anwesenden Bladern die Runde. Dickenson selbst erklärte den Bladern schließlich in einer Versammlung, dass dieses Schiff definitiv eine Nummer zu groß wäre und man das lieber dem Militär überlassen sollte.

"Das war mal wieder so was von klar!" knurrte Michael, nachdem Mr. Dickenson den Beschluss an alle im Center Anwesenden verkündet hatte und er sich, zusammen mit vier weiteren Bladern zu einem Spielchen in einen der Trainingsräume zurückgezogen hatte.

"Entwickeln einen taktischen Kampfhubschrauber aber ein Schlachtschiff auf der Gegenseite ist Sache des Militärs..." fügte er angesäuert hinzu, während er Trygle vom Boden aufsammelte.

"Das verstehe, wer will..." gab Mariah zurück, während sie Galux in ihre Hand zurückspringen ließ.

"Aber was machen wir uns denn eigentlich Sorgen? Das Ding ist schließlich noch nicht fertig und daher keine Gefahr."

"Da bist du aber schief gewickelt, J-J..." mischte sich Kai ein.

Jonny fuhr herum. Er hasste nichts mehr als wenn der Grauhaarige ihm gegenüber diesen Spitznamen benutzte.

"Was willst du damit sagen?" wandte er sich skeptisch an den Jungen, der ihm nun gegenüber stand.

"Nun..." begann Kai und zog das Wort bewusst in die Länge. "Der, wie Mr. Dickenson so schön sagte, modernisierte Nachbau eines deutschen Schlachtschiff aus dem zweiten Weltkrieg ist fertig und auslaufbereit..."

"WAS???" war die einstimmige Antwort der anderen Anwesenden.

Kai nickte. "Und sie wird auslaufen..." fügte er hinzu. "In genau einer Woche ist sie auf See und wir haben ein Problem..."

"Warum sagst du denn das nicht, wenn du es schon weißt? - Ich meine... - Mr. Dickenson würde..."

"Würde was, Ray?" schnitt Kai dem Chinesen das Wort ab. "Er kann nichts tun, denn er weiß nicht wo sie ist. Und wenn sie einmal in See ist, findet man sie erst recht nicht wieder... - Ihr Tarnsystem ist perfekt..."

Michael schenkte Kai einen skeptischen Blick. "Wie viel weißt du über sie?"

"Genug um dir für die nächsten 6 Monate Alpträume zu verschaffen..." gab der Gefragte zurück, während er nachdenklich vor den anderen auf und ab ging.

"Und was genau hast du jetzt vor?" hakte Ray nach.

"Nun ja... - Wenn es gar nicht anders geht, und so wie es aussieht, geht es im Moment wirklich nicht anders, dann..."

"Spuck es endlich aus Hiwatari oder willst du uns hier ein Ohr abkauen?" fuhr Jonny den jungen Russen, der zu aller Erstaunen ruhig blieb, an.

"...müssen wir sie ihnen klauen..." beendete er seinen Satz, als hätte Jonny nie etwas gesagt und als wäre es die normalste Sache der Welt.

Sekundenlang starrten ihn die vier anderen Blader nur verständnislos an.

"Du willst..."

"...sie ihnen klauen?"

Ray setzte an und Jonny vervollständigte den Satz.

Kais Antwort war ein kurzes Nicken.

"Na aber sonst geht's dir noch ganz gut, ja? Das sind über 50.000 Tonnen Stahl! 250 Meter lang!"

Mariah blickte den vor ihr stehenden Enkel Voltaires ungläubig an, als er auf ihren Einwurf nur mit den Schultern zuckte.

"Egal..."

"Egal? Bist du denn jetzt vollkommen behämmert?" wollte sie schließlich wissen.

Kai schüttelte den Kopf. "Ich war nie klarer bei Verstand."

"Dann meinst du das Ernst?"

Wieder war ein kurzes Nicken die Antwort.

"Aber sie ist doch sicher schwer bewacht, oder?" wollte Ray wissen, nachdem die kleine Diskussion zwischen Kai und Mariah bezüglich des geistigen Zustandes des Grauhaarigen beendet zu sein schien.

"Die Wachen können wir umgehen, wenn wir es geschickt anstellen. Ich würde so etwas nicht vorschlagen, wenn ich mir nicht schon längst Gedanken über die Ausführung des Planes gemacht hätte."

"Eigentlich müsstest du Dickenson oder sonst wen von der BBA davon informieren." warf Michael ein.

Kai verzog das Gesicht. "Michael..." begann er. "Was glaubst du wohl, von wem die BBA ihre Informationen bezüglich des Schiffes hat? Wenn wir uns ganz auf die verlassen hätten, dann hätten die wohl noch ewig gebraucht um überhaupt etwas über die Existenz dieses Schiffes herauszufinden."

"Aber Spike hat der BBA immer zuverlässige Daten geliefert!" versuchte es der Amerikaner erneut.

"Die er vorher von mir bekommen hat..." gab Kai gelangweilt zurück.

Dann wurde sein Blick ernst und er ignorierte die verwirrten Blicke, welche die anderem ihm zuwarfen. "OK Leute... - Ich zwinge niemanden, sich diesem Himmelfahrtskommando anzuschließen, aber je mehr wir sind..."

"...desto mehr werden geschnappt..." unkte Mariah.

Der junge Russe seufzte. "Nein, je mehr wir sind, desto größer ist die Chance, dass wir das auch schaffen! - Wer also mitkommen will, der ist in genau 72 Stunden am Los Angeles International Airport. - Egal, ob ihr mitkommt oder nicht: Kein Wort zu Judy, Mr. Dickenson, Spike oder sonst wem! Ich will kein unnötiges Aufsehen erregen."

Und mit diesen Worten stand er auf und verließ den Trainingsraum.

"Ja na ganz toll..." murmelte Ray.

"Wie stellt der sich das überhaupt vor? Wir sind zu fünft und die wer weiß wie viele..." fügte Jonny murrend hinzu.

"Angst, Gladiator von Glasgow?" stichelte Mariah.

"Sicher nicht!" war die prompte Antwort des Schotten.

"Dann bist du also dabei?" wollte Michael wissen.

"Klar! Ich lass mich doch nicht vor Kai als Feigling hinstellen!"
 

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Sehr viel klarer ist euch nach Prolog und diesem Kapitel sicher nicht, weil die augenscheinlich so gar nicht zusammen passen...
 

Nun... - Manchmal geben Prologe erst im Verlauf der Story einen Sinn...
 

^.~
 

Bis demnächst!
 

Venka

Gestohlen...

13 Kommis?
 

13???
 

Wow...
 

Hätte ich nicht gedacht...
 

^^()
 

OK; dann mal weiter und *knuddel* an alle Kommischreiber!
 

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II
 

Besagte 72 Stunden später bestiegen Mariah, Jonny, Ray und Michael einen in einem schmutzigen Grauton lackierten, dreistrahligen Jet, der nur kurz nachdem sie sich auf den Sitzen niedergelassen hatten, zur Startbahn rollte und mit einem ungewissen Ziel abhob.

Kai erhob sich, kaum dass der Jet seine vorgeschriebene Flughöhe erreicht hatte aus seinem Sitz und sah die hinter ihm Sitzenden an.

"Willkommen an Bord und ich hoffe, sie genießen den Flug..." sagte er und man konnte eine Art Schadenfreude aus seiner Stimme heraushören.

"Lass die Witze, Hiwatari!" knurrte Jonny mürrisch.

"Ich weiß nicht, was du willst..." gab Kai gleichmütig zurück und sah seinen Gegenüber mit genau jener Art und Weise an, die den Schotten regelmäßig auf die Palme brachte. "Du hast dich freiwillig dazu entschlossen, an diesem Himmelfahrtskommando teilzunehmen, also beschwer dich jetzt bitte nicht bei mir..."

"Schon gut..." war die gegrummelte Antwort.

"Nimm es nicht so schwer, Jonny-chan..." mischte sich ein schräg hinter dem Schotten sitzendes Mädchen ein. "Sag mal Kai um was geht es denn nun eigentlich genau?" wandte sie sich an den Leader der Bladebreakers.

Kai grinste sie an. "Berechtigte Frage, Laney, berechtigte Frage..." gab er zurück und deutete auf eine herunterfahrende Leinwand, auf der das alte Foto eines Schlachtschiffs erschien.

"Das ist die Tirpitz, Stolz des dritten Reiches und zur damaligen Zeit ein nahezu unbesiegbarer Koloss aus Stahl mit 2500 Mann Besatzung. Sie fand ein eher unrühmliches Ende in einem norwegischen Fjord, wo sie regelrecht zusammengebombt wurde bis sie schließlich kenterte und einen Großteil ihrer Besatzung mit in den Tod riss. Nach dem Krieg wurde sie verschrottet."

"Und das hat jetzt was genau mit uns zu tun?"

Ray erhob sich ein Stück von seinem Sitz, als er die ihm bekannte Stimme hinter sich hören konnte.

,Kane von den Psykicks...' dachte er bevor Kai wieder das Wort ergriff.

"Die Frage stellt sich, das ist klar... - Also..." begann der Grauhaarige und wechselte per Knopfdrucke das angezeigte Foto aus.

Auf der Leinwand erschien ein Schlachtschiff, das in einer Höhle lag.

Zum Entsetzen aller Anwesenden war das Schiff ebenso neu wie das Foto.

"Ich darf euch vorstellen, die sogenannte >T-2<, eine äußerlich exakte Kopie des Schiffes vom vorherigen Bild. Dass sie innen mit der modernsten Technik vollgestopft ist, könnt ihr euch sicher denken... - Sie liegt jetzt in einer Vulkaninsel versteckt, aber das ist nicht der wesentliche Punkt."

"Sondern?" hakte Laney nach.

"Wenn dieses Ungetüm in See sticht und sich dabei unter der Kontrolle der Biovolt befindet, dann Gnade der BBA Gott..."

"Willst du die Höhle in die Luft jagen?" erkundigte sich Kane neugierig.

Kai schüttelte den Kopf. "Es wäre ein Frevel, eine solche Schönheit zu zerstören... - Nein, wir werden sie klauen..."

Ein gesammelter entsetzter Blick traf den Grauhaarigen.

"Im Moment ist sie unterbesetzt und nur sporadisch bewacht. Ihre eigentliche Besatzung trifft zwei Stunden nach uns dort ein, das sollte uns genug Zeit geben, uns des Schiffes zu bemächtigen."

"Kai, du bist doch total verrückt..." meinte Zeo kopfschüttelnd. "Gerade du solltest doch am besten wissen, wer dieses Ding in Auftrag gegeben hat und es zum Einsatz bringen will..."

Ein Nicken seitens Kai folgte. "Dein Vater und mein Großvater..." gab er zurück als wäre es das Normalste der Welt. "Und genau das ist einer der Gründe, warum ich das Schiff da raushaben will! Sie verdienen dieses Schiff nicht..." fügte er hinzu.

"Und du weißt auch schon ganz genau, wie du das anstellen willst, ja?" mischte sich Queen ins Gespräch ein.

"Klar! - Yuki?"

"Anwesend!"

"Du darfst..."

"Danke!"

Kais etwa ein Jahr jüngere Schwester trat vor die anderen und begann, den Plan zu erläutern. "Vom Grundprinzip her ist es ganz einfach Leute... - Einige von uns sind bereits als Vorauskommando auf dem Schiff und machen es unauffällig auslaufbereit."

"Ich nehme an, dieses Vorauskommando hat euch auch die Infos zugespielt, auf die wir uns jetzt verlassen müssen, oder?" fragte Michael.

Yuki schüttelte den Kopf. "Nein... - Na ja, oder doch... - In gewisser Weise schon, dieses Vorauskommando auf dem Schiff besteht aus einigen von uns und unseren drei Spitzeln, die für Kai immer spioniert haben. Denen wird es jetzt aber zu heiß und sie werden mit uns zusammen aus der Basis da abhauen. - Das ist eigentlich im Großen und Ganzen alles..." schloss das Mädchen ihre Erklärung.

"Das ist alles... - Ja, ist ja auch total easy... - Klauen wir der Biovolt mal eben schnell so ganz nebenher ihre mächtigste Waffe..." murmelte Zeo, doch Kai überging es und wandte sich wieder an die anderen.

"In genau 3 Stunden sind wir über dem Zielpunkt! Wir werden dort abspringen, von einem Boot aufgesammelt und dann zur Insel gebracht. - Ruht euch bis dahin noch ein wenig aus, danach wird nicht viel mit Ruhe sein..."

"Moment mal... - Hab ich das grade richtig verstanden? Abspringen?" fragte Jonny nervös.

Yuki grinste ihn an. "Ja, mit einem Fallschirm..." gab sie zurück, überlegte kurz und meinte dann: "Soll ja n beliebter Sport bei euch Millionären sein..."
 

Besagte drei Stunden später wusste Ray nicht, welchem Gefühl er den Vorrang geben sollte; der gerade noch verspürten Übelkeit, als er aus dem Flugzeug auf das dunkle Meer hinunter gesehen hatte oder dem darauf folgenden Glücksgefühl über den geglückten Absprung und die sichere Landung.

"Shit, ist das kalt..." fluchte er, nachdem sich als drittes Gefühl die Kälte des Wassers auch noch mit eingemischt hatte.

Doch, wie Kai es neben ihm so treffend ausdrückte, war zum frieren später noch genug Zeit und der Chinese löste seinen Fallschirm, damit er mittels Strickleiter an der Bordwand der nahe bei ihnen im Wasser treibenden Yacht hinaufklettern konnte.

Oben angekommen empfing ihn plötzlich Max' lächelndes Gesicht, was den Chinesen vollkommen in Verwirrung stürzte.

"Da seid ihr ja endlich!" begrüßte der Blondschopf seine beiden Teamkameraden, während die Yacht mit dem Jet kurz Funksignale tauschte und dieser daraufhin in der Nacht verschwand.

"Max? Was machst..." begann Ray doch noch bevor er dem Blonden seine Frage stellen konnte, nahm sich Kai den Amerikaner in Beschlag.

"Wie sieht es aus?" wollte er wissen.

"Bisher läuft alles perfekt!" gab Max zurück und grinste. "Das Vorauskommando bestehend aus unseren drei Spionen, Emily, Gordo und Salima ist bereits an Bord. - Allerdings gibt es noch ein kleines Problem..."

"Welches?"

"Nun, die für die T-2 ausgewählte Mannschaft ist bereits an Bord..."

"WAS??? Das nennst du ein kleines Problem?"

Max hob beschwichtigend die Hände. "Nur keine Panik, Kai... - Gordo hat mich davon informiert, dass die Typen in genau 90 Minuten zu einer Einsatzbesprechung in den Hauptraum gebracht werden. Diese Besprechung dauert exakt 67 Minuten"

"Aha... - Und weiter?"

"In dieser Zeit ist das Schiff gänzlich unbewacht und unbesetzt... - Wir müssen nur noch die Kameras austricksen um sie unbemerkt vor ihrer Nase wegstehlen zu können... - Laut Emily reicht die Zeit vollkommen aus."

"Und wie willst du die Kameras austricksen?" wollte Ray wissen, der die Begeisterung des Blondschopfes für dieses Himmelfahrtskommando nicht wirklich verstehen konnte.

"Es sind Funkkameras." verriet Max grinsend. "Normalerweise nutzt man diese Art Kameras nur, damit sich niemand über die Kabel einklinken und ein falsches Bild liefern kann. Nun besitzt die T-2 aber einen Störsender, mit dem man die Signale der Kameras abfängt und eigene Signale zwischenschaltet..."

"Klingt gut..." gab Ray zurück, der sich seiner Sache nun wieder etwas sicherer war.

"Bleibt nur noch das Problem, dass wir da rein müssen..." gab Queen zu Bedenken.

Kai verzog das Gesicht kaum merklich in Richtung eines Lächelns. "Das ist unser kleinstes Problem..."
 

Eine weitere halbe Stunde später betrat die Gruppe durch einen versteckt liegenden Eingang nach dem sie zuvor noch die Yacht versenkt hatten einen Stollen, der direkt in der Höhle mündete, in der die T-2 lag.

Sie wurden in eben jener Hafenhöhle von Hilary an einem durch einen Kistenstapel verdeckten Ausgang erwartet.

Bisher gab es in dem sorgfältig zurechtgelegten Plan keinen einzigen Haken; bisher funktionierte alles, wie es sollte.

Jetzt hieß es nur noch warten, bis die Besatzung das Schiff verließ, damit man es sich selbst unter den Nagel reißen konnte.

"Wow..." tönte plötzlich Mariahs Stimme.

Die Rosahaarige hatte einen Blick über den Kistenstapel geworfen und blickte nun genau auf das, weswegen die Gruppe sich in die sprichwörtliche Höhle des Löwen gewagt hatte.

"Und das da willst du klauen?" flüsterte sie und deutete auf das Riesenschiff, dessen Aufbauten gut 30 bis 40 Meter über die Wasserlinie ragten.

"Ja..."

"Aber..."

"Jetzt ist es zu spät um noch nein zu sagen. Wenn sie dich hier schnappen, bist du dran..." gab Laney leise zurück.

"Das ist mir auch klar. - Hey, was ist denn da los?"

Sofort blickten alle Anwesenden in die Richtung, die Mariah ihnen zeigte.

An der T-2 war Bewegung entstanden, immer mehr Männer und Frauen verließen das riesige Schiff, an dessen Bug gleich darauf eine Lampe kurz aufblinkte.

"Planverschiebung..." wisperte Hilary. "Sobald die da weg sind, gehen wir an Bord, da muss irgendwas passiert sein..."

Nur ein paar Augenblicke später liefen sie los; rannten von Deckung zu Deckung, bis sie schließlich unbehelligt die Gangway erreichten und von da aus ungesehen auf das Schiff gelangten.

Sofort machten sie sich auf den Weg zur gepanzerten Kommandobrücke, auf der sie von Mariam erwartet wurden.

"Da seid ihr ja endlich!" rief sie, kaum dass sie Kai sah. "Los, beeilt euch, wir haben nicht viel Zeit!"

"Wo sind die anderen?"

"Drei von uns sind bereits im Maschinenraum und lassen den Antrieb warmlaufen. Einer von euch muss noch runter, ich schlage vor, Queen macht das." beantwortete sie die Frage des jungen Russen.

"Ach ja, noch was..." rief sie, kaum dass Queen sich auf den Weg machen wollte. "Nimm die Blades von allen mit. Der Antrieb dieses technischen Wunderwerks funktioniert auf der Basis von Bit-Beast-Energie. Wir haben zwar auch einen herkömmlichen Antrieb aber so ist es besser."

"Geht klar... - Und muss ich da jetzt ganz runter?" wollte Queen wissen, nachdem sie alle Beys eingesammelt hatte.

Mariam schüttelte den Kopf. "Nur den Gang hier hinter. Der Maschinen- und der Feuerleitstand liegen beide auf einer Ebene, nur die Brücke ist eine Ebene weiter oben."

"Geht klar!" gab Queen zurück und verschwand dann in dem Gang, den Mariam ihr gezeigt hatte.

"OK, jetzt zu den weniger erfreulichen Positionen. Wir müssen, für den Fall, dass wir hier nicht ohne Wiederstand rauskommen, die Waffensysteme besetzen. Sie sind ganz einfach zu bedienen, nur auf den Bildschirm gucken, wenn euer Ziel im Fadenkreuz ist, abdrücken, dann macht's Bumm und das war's auch schon..." erklärte sie ohne auf die verwirrten Blicke der anderen Anwesenden zu achten.

"Ich dachte mir das so..." begann sie wieder. "Max und ich übernehmen die Kontrolle über die nachgerüsteten Raketen, Emily und Jonny ihr geht an die Flak, Michael und Hilary ihr übernehmt die leichte Artillerie, Zeo und Yuki an die mittlere Artillerie und Ray und Kane ihr nehmt die schwere Artillerie, das sind die großen 38-er vorn und hinten auf dem Schiff."

Kollektives Nicken war die Antwort auf die kurze Einweisung an den Waffenleitsystemen.

"Laney, Mariah, Salima, euch drei nehme ich mit rauf auf die Brücke. - Mariam, ihr meldet euch, sobald ihr hier unten bereit seid?"

Die Blauhaarige nickte und Kai verschwand mit seinen drei Begleiterinnen die Treppe hinauf auf die Brücke.

Kaum dort angekommen, ließ eine Stimme aus der Dunkelheit des unbeleuchteten Raumes die Mädchen zusammenzucken.

"Maschinenkontrollraum meldet klar zum Auslaufen..."

Noch überraschter waren die drei, als vor ihnen plötzlich Tala auftauchte.

"Feuerleitstand meldet Gefechtsbereitschaft..."

Kai nickte ob dieser beiden Meldungen, was den Mädchen die Gewissheit verschaffte, dass der Rothaarige nicht zufällig an Bord des Schiffes war.

"Laney?"

Kais Stimme ließ das Mädchen, das sich für einen Moment nur auf Tala und den möglichen Grund seiner Anwesenheit auf dem Schiff konzentriert hatte, zusammenzucken.

"Ja?" fragte sie, nachdem sie sich wieder gefangen hatte.

"Du übernimmst das Radar. Achte auf jede Kleinigkeit, die dir seltsam vorkommt."

"Klar! Mach ich!" gab sie zurück und begab sich zu der im Raum stehenden Konsole.

"Mariah! Du mit deinen exzellenten Ohren gehst ans UW-Horchgerät. Melde uns jedes noch so verdächtige Geräusch!"

"Bin schon unterwegs!" bestätigte sie und führte Kais einer Anweisung gleichende Bitte aus, indem sie sich die Kopfhörer aufsetzte.

"Salima, du übernimmst die elektronische Navigationskarte!"

"OK!"

Mit der schnellen Reaktion der Mädchen zufrieden drehte sich Kai zu Tala um und sah den Rothaarigen an, der ohne ein weiteres Wort zu seiner Computerkonsole zurückging und sich auf dem Drehstuhl davor niederließ.

"Brücke meldet Auslaufbereitschaft..." sagte er schließlich.

Kai nickte. "OK... - Na dann wollen wir mal..."

Mittels eines Knopfdrucks an der vollautomatischen Steuerung, an welcher der Grauhaarige jetzt stand, wurden die Taue, welche das Schiff an seinem Liegeplatz hielten eingerollt.

"Tarnmanöver verläuft planmäßig, bisher keine Störungen bei Eingriff in Videoüberwachung!" meldete Tala.

"Brücke an Maschinenkontrolle. Langsam voraus und bereit für Wendemanöver..." befahl Kai im Flüsterton, so aufgeregt war er.

"Maschinenkontrolle hat verstanden. Langsam voraus..." bestätigte Queen und im selben Augenblick begannen die Schiffsschrauben, das Wasser unter dem Heck des Riesenschiffs zu bewegen.

Langsam, fast träge löste sich die Kopie des Schlachtschiffs Tirpitz von ihrem Liegeplatz und drehte, von Kai gesteuert, den Bug zur Ausfahrt.

"Sag mal, wieso sind die denn eigentlich eher von Bord gegangen?" wollte Kai wissen, während er das Manöver mit Argusaugen beobachtete.

"Viertel voraus..." gab er an die Maschinenkontrolle weiter, nachdem der Winkel, in dem er die Ausfahrt anzusteuern beabsichtigte, endlich stimmte.

Tala grinste. "Hoher Besuch..." gab er zurück. "Unser Baby hier sollte heute noch getauft werden. Sowohl Voltaire als auch Dr. Zagart sind hier."

"Meine Güte, das glaub ich ja nicht..." murmelte Kai kopfschüttelnd.

Laney grinste. "Ja fass ich's denn? Wir klauen der Biovolt-Elite und der Führungsperson der Psykicks ihre Geheimwaffe vor der Nase weg..."

"Freu dich nicht zu früh..." mahnte Tala. "Noch sind wir nicht draußen und noch kann eine Menge passieren..."
 

Zur gleichen Zeit im Überwachungsraum, in dem die Bilder von den vollelektronischen Kameras ausgewertet wurden.

Es waren Ian und Spencer, welche die undankbare Aufgabe, die T-2 mittels der Kameras zu überwachen, aufgebrummt bekommen hatten.

"So ein Aufriss um einen Haufen Stahl... - Als ob die von der BBA verrückt genug wären uns dieses Ding aus dem Stützpunkt heraus zu klauen..." stellte Ian frustriert fest, als die Tür aufging und Brooklyn gefolgt von Mystel, Garland und King den Raum betrat.

"Na? Alles im Grünen?" wollte Mystel neugierig wissen.

Ian nickte und unterdrückte mit Mühe ein Gähnen.

"Liegt friedlich an der Leine wie ein zahmer Hund an der Kette..." gab Spencer zurück.

Brooklyn sah sichtlich zufrieden aus. "So sollte es auch sein... - Ich meine, wir wollen doch nicht, dass der Guten jetzt noch was passiert und schon gar nicht, wenn Boris, Voltaire und Dr. Zagart anwesend sind."

Wieder nickte Ian und setzte gerade an, etwas zu sagen, als Garland sich einmischte.

"Der Bewegungssensor meldet etwas..."

"Und was?" war die prompte Rückfrage seitens Brooklyn.

"Na ja... - Bewegungen in der Ausfahrt halt..." gab Garland zurück.

"Brooklyn verdrehte seine Augen. "Rein oder raus?" wollte er von seinem Teamkameraden wissen.

"Äh?" machte der Gefragte verdutzt.

"Bewegt sich's rein oder raus?" fragte Brooklyn eindringlicher.

"Äh... - Raus..." antwortete Garland, nachdem er noch einmal auf den Monitor geblickt hatte.

"Na besser raus als rein..." kommentierte Ian gähnend, doch Brooklyn wollte sich damit absolut nicht zufrieden geben.

"Kameras 17, 21, 9 und 4 auf die Ausfahrt schwenken!" befahl er.

Ian seufzte unhörbar und drückte dann ergeben die entsprechenden Knöpfe an der Konsole.

Gebannt blickte Brooklyn auf die vier Bildschirme, auf denen sich aber nichts tat.

"Ich habe dir doch gerade gesagt, du sollst die Kameras 17, 21, 9 und 4 auf die Ausfahrt schwenken!" fuhr der Junge mit den orangenen Haaren den wesentlich Kleineren vor sich an.

"Hab ich doch gemacht!" protestierte Ian und deutete auf das Kontrollpult, auf dem deutlich zu sehen war, dass alle vier genannten Kameras auf die Ausfahrt deuteten.

Doch auf den Bildern, die sie zeigten, war noch immer nur der Liegeplatz und das Schiff zu sehen.

"Hier stimmt doch was nicht..." murmelte der Leader des Team BEGA ungläubig.

Dann jedoch fing er sich wieder. "Alle Kameras, deren Winkel es ermöglicht, sofort auf die Ausfahrt schwenken!"

Ian tat wie ihm geheißen worden war, doch erneut tat sich nichts.

"Starte mal das Übertragungssystem neu..." riet King.

"Keine schlechte Idee... - OK, mach schon!"

Brooklyn hatte den Befehl kaum ausgesprochen, da erloschen sämtliche Kamerabilder und sprangen keine Minute später wieder an.

In eben diesem Augenblick traf die sechs sich im Raum befindenden Jungen fast der Schlag.

Der Liegeplatz war leer, das Schiff fuhr seelenruhig durch die Ausfahrt in Richtung der Bucht.

Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis Brooklyn sich wieder gefangen hatte. "Gebt Alarm! Sofort! Und schließt die Tore für die Ausfahrt! Wir dürfen die auf keinen Fall entwischen lassen!" schrie er und die fünf anderen Jungen hechteten zu den entsprechenden Konsolen um den Auftrag auszuführen.

Keine zwei Sekunden später fingen die Alarmglocken an zu schrillen.

Flucht...

OK...
 

Es geht hier also weiter. Mal sehen, wie sie aus der Höhle wieder rauskommen...
 

III
 

Zwischenzeitlich an Bord der T-2.

Meter für Meter arbeitete sich der Koloss aus Stahl durch die schmale Passage auf die Bucht und damit auch auf den offenen Ozean zu, als sich Mariah plötzlich an Kai wandte.

"Wir haben gerade einen Punkt passiert, an dem ich etwas seltsames gehört habe... - So in etwa wie ein Schleifgeräusch..."

"Ich habe ein kurzes Störsignal auf dem Abtaster der Bordwand gehabt..." fügte Laney hinzu.

"Hm... - Tala, was könnte das gewesen sein?" wandte sich Kai etwas ratlos an den Rothaarigen, der im selben Augenblick noch blasser wurde, als er es ohnehin schon war.

"Tala? Was hast du?" wollte Salima wissen.

"Das war wohl so ne Art Bewegungsmelder..." gab der Rothaarige zurück. "Sie schwenken die Kameras; wollen wohl sehen, was in der Ausfahrt vor sich geht..." fügte er hinzu, als er die Bewegungen in den Originalbildern der Kameras, die er auf seinen Monitoren sehen konnte, wahrgenommen hatte.

"Das bedeutet jetzt was genau?" fragte Laney, doch Tala ging nicht auf ihre Frage ein.

"Sie haben mich aus der Übertragung rausgeschmissen! Sie können uns sehen!" rief er entsetzt.

"Da scheint wohl jemand dahinter gekommen zu sein, was wir hier veranstalten..." stellte Mariah unnötigerweise fest.

"Ja, sieht ganz so aus..." murmelte Salima.

"Das Tor!" ertönte plötzlich Talas Stimme wieder. "Die machen das Tarntor zu!"

Kai fuhr herum. "Verdammt!" zischte er.

"Und jetzt?"

"Jetzt haben sie uns..." beantwortete Mariah lakonisch die von Laney gestellte Frage.

"Na das wollen wir doch erst einmal sehen... - Brücke an Feuerleitstand!"

>>Feuerleitstand hört! - Kai, was ist denn los bei euch? Das klingt, als würden draußen sämtliche Alarmglocken schrillen...<< tönte Mariams Stimme aus dem Lautsprecher.

"Später! Richtet alle Rohre der schweren, mittleren und leichten Artillerie sowie alles was an Flak geht auf das Tor vor uns!"

>>Äh... - Ja... - Geht klar, machen wir...<<

Die Anweisung wurde sofort ausgeführt. In der sich durch die langsam schwächer werdenden Lampen immer weiter verdunkelnden Passage konnte man sehen, wie sich die Rohre sämtlicher Artillerieklassen hoben und in Richtung des Tores vor dem Bug schwenkten.

>>Feuerleitstand ist bereit!<<

"Haltet euch fest... - FEUER!"

Ein mächtiger Ruck ging durch den Körper des riesigen Schiffes, als sämtliche in Reichweite des Tores befindlichen Artillerierohre ihre tödliche Ladung ausspieen.

In einer infernoartigen Explosion detonierten die Sprenggranaten und ließen das Tor in sich zusammenbrechen; der Weg für das Schlachtschiff war frei, die Trümmer im Wasser wurden von dem gepanzerten Rumpf einfach beiseite geschoben.

"Brücke an Maschinenkontrolle!"

>>Maschinenkontrolle hört! - Was war denn das eben? Ihr habt uns ganz schön durcheinander gewürfelt...<<

"Die Info gibt's später Yuri! - Voll voraus, machen wir erst mal dass wir hier wegkommen!"

>>Maschine hat verstanden, voll voraus!<<

Kaum spürbar wurde das Zittern im Schiffskörper stärker, als die Maschinen immer höher drehten und das Schiff beschleunigte.

Im Vergleich zum vorherigen Ausbruch fast lautlos verließ die T-2 die sie schützende Höhle und verschwand in der mondlosen Nacht.
 

Etwas abseits des Liegeplatzes der T-2 wurde den Führungsspitzen von Biovolt und Psykicks gerade die Mannschaft des Schlachtschiffes vorgestellt.

Doch mit der in geordneter Ruhe ablaufenden Zeremonie war es sofort vorbei, als die Alarmsirenen ansprangen und gleich darauf eine ohrenbetäubende Explosion die Stille der Nacht zerriss.

Erschrocken blickten die Anwesenden einander an.

"Nun gehen sie schon nachsehen, was los ist!" fauchte Voltaire schließlich Boris an, der sich aus seiner Lethargie löste und diensteifrig aus dem Raum eilte.

Doch was er herausfand, als er den Überwachungsraum betrat, wollte ihm gar nicht gefallen.
 

Siegessicher blickte Brooklyn auf die sich schließenden Tore, welche die Ausfahrt blockieren würden, so dass es für die T-2 kein Entkommen mehr gab.

Dann jedoch geschah etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte.

Es war Ian, der ihn darauf aufmerksam machte, dass das Schlachtschiff keinerlei Anstalten machte, langsamer zu werden.

"Was soll das denn werden..." murmelte er mehr zu sich selbst, als irgend jemanden anzusprechen, doch Ian gab ihm die Antwort: "Die schießen sich den Weg frei!"

"Was?"

Irritiert blickte der Leader des Teams BEGA, Biovolts neuester Errungenschaft, den kleinen Russen an.

"Ich sagte..."

Weiter kam Ian nicht, denn eine ohrenbetäubende Explosion erschütterte die gesamte Insel.

Alle im Überwachungsraum wurden von den Beinen gerissen, Monitore stürzten aus ihren Verankerungen auf den Boden, zwei Konsolen stürzten um und im Raum ging das Licht aus.

Hustend erhob sich Brooklyn wieder und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen, als fast im selben Augenblick das Licht wieder anging.

Ganz davon abgesehen, dass im Raum das blanke Chaos herrschte, waren sämtliche Monitore ausgefallen; selbst die, die noch auf ihren Halterungen standen, zeigten nur Kriselbild.

Es dauerte zwar keine zwei Minuten, bis Garland einen der Monitore wieder in Gang gebracht hatte, doch die dazugehörige Kamera befand sich in einem ungünstigen Winkel, so dass sie nur den Schatten der davonfahrenden T-2 und die Überreste des Tores zeigte.

"Verflucht!"

Aus purer Wut über das Entwischen der sicher geglaubten Beute trat der Junge mit den organgefarbenen Haaren gegen einen herumliegenden Papierkorb, der auf seiner Flugbahn in Richtung der gegenüberliegenden Wand beinahe noch Mystel erschlagen hätte.

"Was ist hier los?"

Boris Stimme ließ die sechs im Raum aufspringen, herumfahren und reflexartig salutieren.

"Ja... - Gaspadin... - Also..." stotterte Brooklyn, erschrocken über das plötzliche Auftauchen seines Mentors. Er suchte gerade nach den passenden Worten um das Geschehene möglichst schonend zu erklären, doch er kam nicht mehr dazu.

"Die T-2 ist gestohlen worden..." erklärte Garland kurz und sachlich die Situation.

"Wie bitte...?" fragte Boris und der drohende Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören.

"Die T-2 ist gestohlen worden und hat sich gewaltsam den Weg ins Freie gebahnt, nachdem wir das Tor schließen und sie aufhalten wollten..." wiederholte Garland.

"Ihr..." fauchte Boris und sein Zorn wandte sich gegen Ian und Spencer. "Ihr Schlaftüten habt zugelassen, dass man euch das Schiff unter dem Hintern wegklaut!" fuhr er die beiden Demolition-Boys an.

"Da muss jemand an den Kameras rumgebastelt haben, denn die zeigten immer nur den Liegeplatz mit dem Schiff, auch als das schon weg war." versuchte Mystel den beiden zu Hilfe zu kommen.

"Ihr kommt jetzt alle sofort mit zu Voltaire! Dann könnt ihr ihm und Dr. Zagart selbst erklären, dass das Schiff weg ist!"

Mit diesen Worten deutete Boris auf die Tür.

Brooklyn seufzte in Gedanken.

Das konnte echt heiter werden.
 

>T-2<

Mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 km/h bahnte sich das Schiff seinen Weg durch die schmale Ausfahrt in den offenen Ozean, wo sich die Geschwindigkeit dann spürbar steigerte.

"Tarnung ist gesetzt. Man sieht uns zwar noch als Schatten und am Kielwasser, aber für Radare und Satelliten sind wir erst einmal unsichtbar." meldete Tala und lehnte sich auf seinem Drehstuhl zurück.

Kai nickte. "Sehr gut... - Feuerleitstand?"

>>Feuerleitstand hört.<<

"Maschinenkontrolle?"

>>Maschinenkontrolle hört.<<

"Wollte euch nur informieren, dass wir auf See sind. Wir mussten uns den Weg auf etwas unkonventionelle Art und Weise öffnen; die wollten uns einsperren, weswegen wir uns den Weg freigeschossen haben. Aber wir sind ihnen erst mal entwischt, also macht euch keine Gedanken."

>>Und was genau machen wir jetzt mit diesem Baby?<< fragte Jonny.

"Wir laufen einen alten Militärstützpunkt an, der sich etwa 12.000 Seemeilen von hier entfernt befindet." gab Kai zurück.

>>12.000 Seemeilen?<< tönte es ungläubig von Gordo. >>Kai, bei dem Tempo sind das etwa 11 Tage, die wir bis dahin brauchen...<<

"Ich weiß... - Wir müssen vorsichtig sein... - Salima?"

Die Rothaarige sah auf und blickte den jungen Russen erwartungsvoll an.

"Kurs Scapa Flow. Und klink dich bitte mit der Navigationskarte in alles ein, was sich in unserer Nähe rumtreibt. Ich will sofort wissen, wenn da irgendwas unseren Kurs kreuzt."

"Verstanden..."

"11 Tage sind aber ziemlich grob gesteckt... - Ich meine das ist das Minimum, wenn uns niemand dazuwischen funkt und die Maschinen dieses Tempo auf die Dauer auch durchhalten." gab Tala zu bedenken.

Kai nickte. "Schon klar... - Ich kann nur hoffen, dass wir die Türme nicht noch einmal brauchen. Ich möchte ungern jemanden über den Haufen schießen müssen..."

"Das hoffe ich auch..."

"Kurs Scapa Flow liegt an." meldete Salima.

"Gut... - Also dann Leute... - Genießen wir die Fahrt, so lange wie wir es noch können..."
 

>T-2-Basis - Volcano Island<

"Wie bitte? - Wie kann so was denn passieren???"

Voltaires Stimme donnerte durch die kleine Halle und Ian schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dieser Kelch möge doch schnellstens an ihm vorübergehen.

"Sie sind mit der Übertragungsanlage der T-2 zwischen uns und die Kameras gegangen und haben uns wohl fingierte Daten zugespielt. Wenn ich den Bewegungsmelder in der Ausfahrt nicht zufällig bemerkt hätte, dann wären auch Brooklyn, King, Mystel und ich drauf reingefallen..." mischte sich Garland ein.

"Es hat sich also keiner um den Bewegungsmelder gekümmert, sehe ich das richtig?" fragte Voltaire lauernd.

"Nein Gaspadin... - Der Befehl lautete, sich auf die Kameras zu konzentrieren..." gab Ian zurück.

"Wer hat diesen Befehl herausgegeben?" bellte Boris.

"Sie, Gaspadin."

"Was?"

"Yuri überbrachte den Befehl... - Ich hatte keinen Grund an ihr zu zweifeln..." antwortete der kleine Russe schüchtern.

Boris schüttelte den Kopf. "Ich habe nie einen solchen Befehl herausgegeben!" schnaubte er wütend.

"Wo ist Yuri jetzt?" wollte Dr. Zagart, der sich bisher herausgehalten hatte, wissen.

"Nicht auffindbar... - Wir haben sie ausrufen lassen, aber sie ist auf keiner der Stationen..." gab King zur Auskunft.

"Dann ist sie auf dem Schiff! Zu 100 %!" rief Brooklyn.

"Dann wissen wir zumindest, wer die Kameras ausgetrickst hat... - Aber allein kann sie das Schiff nicht führen, sie muss also Hilfe gehabt haben... - Aber von wem?" überlegte Dr. Zagart, als Ming-Ming in den Raum stürmte.

"Brooklyn!" rief sie, kaum dass sie durch die Tür gekommen war. "Ich hab was du wolltest!"

"Sehr gut!" gab der Junge zurück und bekam gleich darauf von dem Mädchen eine Disk in die Hand gedrückt. "Nein, nein..." sagte er und gab ihr die Disk zurück. "Zeig du uns, was du hast!"

Ming-Ming nickte und schob dann die Disk in den Rechner. "Das sind Aufnahmen aus den Überwachungskameras!" erklärte sie, als sie die fragenden Blicke der Erwachsenen auf sich spüren konnte. "Die haben ja schließlich alle einen eigenen Rechner, der die Daten dann an den Überwachungsraum sendet, sie aber gleichzeitig auch aufzeichnet. Wir sehen jetzt nicht die getürkten Bilder aus dem Übertragungsraum sondern das, was sich in der Hafenhöhle wirklich abgespielt hat."

Als das erste Bild auftauchte, fuhr sie mit ihrer Erklärung fort.

"Ich bin gleich stutzig geworden, als ich das gesehen habe. Zumal die drei da zu dieser Zeit eigentlich auf ihren Zimmern sein sollten..."

"Tala, Yuri und Bryan... - Interessant..." murmelte Voltaire.

Ming-Ming nickte. "Noch interessanter ist allerdings das da..." sagte sie und ließ den nächsten Clip anlaufen, der zeigte, wie Bryan über die hintere Luke Mariam, Gordo, Salima und Emily mittels Strickleiter an Bord klettern ließ.

"Zu diesem Zeitpunkt waren bereits alle Kameras außer Gefecht, sie mussten also nur auf die Wachen achten..."

"Interessant, nur wie sind die drei unbemerkt an Bord gekommen?" fragte Dr. Zagart.

"Doktor, gerade sie sollten doch wissen, wie bastelbegeistert Yuri ist. Sie wird mit Hilfe eines tragbaren Störsenders nur die Kamera an der Gangway außer Gefecht gesetzt haben."

Der Doktor nickte. "Ja, das ist sehr gut möglich..."

"Möglich schon, doch auch zu siebent können sie das Schiff nicht fahren! - OK, fahren vielleicht schon aber die Waffensysteme sind dann nicht besetzt. Sie könnten sich auf diese Art und Weise niemals den Weg freigeschossen haben." gab Boris zu bedenken.

"Doch, das können sie..." gab Ming-Ming zurück. "Sie sind nämlich genau 19 Mann auf dem Schiff..."

"Wie das? Das ist..." begann Boris doch Voltaire schnitt ihm das Wort ab. "Haben wir etwa noch mehr Verräter?"

Ming-Ming schüttelte den Kopf. "Das nicht... - Wir haben nur noch ein paar Eindringlinge mehr..." meinte sie und deutete auf den Monitor.

Zu aller Erstaunen war es Kai, der im Sichtbereich der Kamera auftauchte, sich umsah und dann, nachdem er sich sicher wahr, dass ihn niemand gesehen hatte, 11 weitere Blader zum Schiffsaufgang winkte.

Es erstaunte Dr. Zagart um so mehr, dass sich auch sein Sohn Zeo unter den Eindringlingen befand und King stellte leicht irritiert fest, dass er und seine Schwester ganz offenbar auf verschiedenen Seiten standen.

"Das war's..." schloss Ming-Ming ihre kleine Demonstration. "Den Rest kennen wir alle..."

"Ja..." knurrte Brooklyn. "Sie haben das Schiff unter ihre Kontrolle gebracht und sind damit abgehauen..."

"Genau genommen ist das doch Diebstahl..." stellte Boris fest.

"Damit können wir der BBA ordentlich eins reindrehen!" fügte Spencer hinzu.

"Können wir nicht, Hohlbirne..." gab das Mädchen zurück, was ihr verwirrte Blicke von einigen Anwesenden eintrug.

"Überlegt doch mal... - Wir können doch nicht den Diebstahl von etwas melden, was es offiziell gar nicht gibt. Da legen wir uns doch eher selbst ein Kuckucksei ins Nest..." erklärte sie, woraufhin sich Garland im Stillen wunderte, wie sie so einfach mit Boris, Voltaire und Dr. Zagart reden konnte.

Aber sie wusste, dass sie recht hatte, anscheinend gab ihr das den entsprechenden Mut.

Dr. Zagart schüttelte den Kopf. "Da hat Kai anscheinend mal wieder ganze Arbeit geleistet..." stellte er fest.

Das war Brooklyn zu viel.

Krachend platzierte er seine Faust auf Voltaires Schreibtisch, woraufhin alle Anwesenden zusammenzuckten.

"Kai hier, Kai da, Kai dies, Kai das! Ich kann es nicht mehr hören, dass alle Welt immer davon redet, wie toll dieser Kerl eigentlich ist! Wenn ich euch da mal an was erinnern darf: Er ist auf der Gegenseite und hat uns verdammt noch mal eben beklaut!!!"

"Jetzt komm mal wieder runter, ja Brooklyn? Immerhin musst du doch zugeben, dass du niemals auf so eine Kamikazeidee gekommen wärst..."

Wütend drehte sich der Leader des Teams BEGA zu King um. "Das sagt wer?" zischte er bedrohlich.

"Ich..."

"Wenn ich dich mal dran erinnern darf... - Deine Zwillingsschwester ist auf Kais Seite!"

"Und? Was interessiert mich, was sie macht? - Aber um auf den eigentlichen Diskussionsgrund zurückzukommen... - Wenn du meinst, besser zu sein als Kai, dann beweis es mir... - Ich weiß, wie gut er ist, aber wie steht es mit dir?"

"Es dir beweisen?" fauchte der in seiner Ehre angegriffene Brooklyn zurück. "Ja wie denn???"

King zuckte mit den Schultern. "Lass dir was einfallen... - Kai ist schließlich auch nicht auf den Kopf gefallen..."

"Versuchst du mich zu provozieren?"

"Aber nein, wie käme ich denn dazu?"

"Moment mal, ihr zwei..." mischte sich Voltaire ein und die beiden Jungen sahen den alten Mann an. "Habe ich das gerade richtig verstanden Brooklyn? Wenn du die Chance hättest, zu beweisen, dass du besser bist als Kai, dann würdest du das auch tun?"

"Jederzeit und überall!" war die prompte Rückantwort.

"Gut..." gab Voltaire zurück. "Dann komm mal mit..."

Etwa eine halbe Stunde später stand Brooklyn auf einem erhöhten Punkt in der Höhle unter der Nachbarinsel und blickte auf ein abgedunkeltes Wasserbecken.

"Und jetzt?" wollte er wissen, als im selben Augenblick die Lichter angingen und den Blick auf ein zweites mächtiges Schlachtschiff freigaben.

"Jedes Schiff hat ein oder zwei baugleiche Modelle, kurz Schwesternschiffe genannt." begann Dr. Zagart nachdem es Brooklyn ganz offenbar voll und ganz die Sprache verschlagen hatte. "Wir nennen sie die B-2. B steht für Bismarck, denn die war das Schwesternschiff der ersten Tirpitz. Wir stellen sie dir zur Verfügung und auch wenn sie etwas kleiner und leichter ist, als die T-2, so ist ihre Feuerkraft doch die gleiche..."

"Kleiner und leichter?" fragte Brooklyn misstrauisch, als er sich wieder gefangen hatte.

"Was sind schon ein paar Meter in Länge und Breite weniger und was machen ein paar tausend Tonnen weniger Gewicht, wenn sie dadurch 10 km/h mehr Geschwindigkeit macht... - Jedenfalls gebe ich dir auch noch die ganze Besatzung der T-2 unter dein Kommando, wenn du willst..."

"Nein! Ich brauche nur 18 Mann zusätzlich! Was Kai kann, das kann ich schon lange!"

"Und wen genau hattest du dabei im Auge?" wollte Boris wissen.

Brooklyn verengte seine Augen. "Jeden, der das Bedürfnis verspürt, Kai eins auszuwischen..."

Dann blickte er gedankenverloren an die Wand.

,Ich kriege dich, Kai... - Irgendwann machst auch du mal einen Fehler...'
 

Boris stand erneut auf dem erhöhten Punkt, als die B-2 fast 9 Stunden nach der T-2 ihr Versteck verließ um auf die Jagd nach dem Schwesternschiff zu gehen.

Der Lilahaarige grinste hämisch, als er das Schiff beim Auslaufen beobachtete.

"Nur zu Brooklyn... - Spiel dein Jagdspiel mit Kai... - Das alles kommt mir doch sehr gelegen... - Und wenn die Zeit reif ist, werde ich meine Trumpfkarte ausspielen. Und dann werden sich einige wünschen, sich mir nie in den Weg gestellt zu haben..."

Das Spiel beginnt...

Na OK, es ist mal wieder Zeit!
 

Hatte durch meinen kleinen Autounfall leider keine Gelegenheit eher hochzuladen!
 

Schreibt mir n paar Kommis *zwinker* (macht ihr ja ohnehin) und es geht schneller mit dem nächsten Chap!
 

*knuddel @ all*
 

Venka
 

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VI
 

>T-2<

Nichtsahnend darüber, dass Brooklyn ihm bereits auf der Spur war, beging Kai 16 Stunden nach dem Diebstahl des Schiffes genau jenen Fehler auf den sein Gegenspieler nur wartete.

Da er keine Veranlassung spürte, sich von irgendwem verfolgt zu fühlen, ließ er die T-2 im Schatten einer unbewohnten Insel ankern, damit sich die Blader, die sich mit ihm an Bord befanden, ausruhen und von den vorangegangenen Strapazen erholen konnten.

Mittels der >Chamäleon Delta IV< genannten Tarntechnik, die es dem Schiff ermöglichte, sich an jede Umgebung anzupassen und sich so förmlich unsichtbar zu machen, war es unmöglich, dass sie von vorbeifahrenden Schiffen entdeckt wurden.

Das alles würde die Aktion zwar in die Länge ziehen, aber auf einer befahrenen Schiffsroute wie die, in deren Nähe man sich gerade befand, war es sicherer, sich erst einmal zu verstecken.

Weitere acht Stunden später, als die meisten Jungen und Mädchen an Bord des Schlachtschiffes tief und fest schliefen, war es mit der Ruhe allerdings vorbei.

Es war Laney, die durch eine unbedachte Bewegung einen zweiten Radarschirm ausklappte, auf dem sie ein Signal empfing, dass sie auf dem anderen Radarschirm nicht sehen konnte.

"Pst... - Mariah..." flüsterte sie um Tala, Salima und Kai nicht zu wecken.

"Hm?" war die schläfrige Antwort der Rosahaarigen.

"Ich hab da was auf dem Schirm... - Also auf diesem komischen DC-Schirm... - Was auch immer das ist... - Egal, kannst du das mal bitte checken? Vielleicht ist da ja n Geräusch im Wasser..."

"Klar..." gähnte Mariah und aktivierte das Horchgerät. "Ja... - Da ist tatsächlich was..." murmelte sie, nachdem sie sich die Kopfhörer aufgesetzt hatte. "Ziemlich nah sogar... - Das ist steuerbord, direkt vor uns..."

"OK, danke..." flüstere Laney zurück, erhob sich von ihrem Sitz und verließ, nachdem sie sich ein Fernglas geschnappt hatte, leise die Brücke, da man von dem gepanzerten Kommandostand aus nicht nach draußen sehen konnte.

"Ja was haben wir denn da...?" murmelte sie, als sie das Objekt vor der T-2 hatte ausmachen können.

Im nächsten Augenblick gefror ihr das Blut in den Adern. Was sie erblickte, war ein Schiff, dass dem, auf dem sie sich gerade befand, zum Verwechseln ähnlich sah. Mit hoch aufschäumender Bugwelle jagte es durchs Wasser, die unübersehbare Biovoltflagge flatterte am Topmast im Wind.

Unbeirrt zog das Schiff seine Bahn und schien die im Schatten der Insel getarnte T-2 nicht zu bemerkten.

"Was ist denn mit dir los?" wollte Mariah wissen, nachdem sich Laney in den Brückenraum zurückgezogen hatte. "Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen..."

"N Geist nicht, aber..."

"Aber?"

"Ich habe ein Schiff gesehen... - Und zwar nicht irgendeins sondern eines, dass so aussah wie unseres..."

"Was???" entfuhr es der Chinesin; im selben Augenblick hielt sie sich die Hand vor den Mund und sah sich vorsichtig um, ob sie einen der anderen gestört hatte.

Salima seufzte nur im Schlaf, Kai reagierte gar nicht aber Tala öffnete die Augen und blickte die beiden Mädchen verschlafen an.

"Was'n los?" brummte er.

"Kannst du mal was checken?" fragte Laney ohne Umschweife.

"Klar..." gab er zurück und rieb sich die Augen. "Was denn?"

"Ich hab da ein Signal auf dem DC-Schirm... - Ich leg's dir rüber, warte..."

"OK..."

Tala streckte sich noch einmal und konnte im selben Augenblick das Signal auf seinem Bildschirm sehen. "Interessant..." murmelte er, doch im selben Moment fiel ihm etwas ein und er fragte: "Woher, sagtest du, hast du das Signal?"

"Vom DC-Schirm..." gab Laney zurück.

"Aha..." antwortete Tala einsilbig.

"Was ist der DC-Schirm?"

Tala kratzte sich am Kopf. "Eine Art Spezialradar..." sagte er schließlich. "Darauf sehen wir die durch das Chamäleon-Tarnsystem getarnten Einheiten, wenn sie sich vor den anderen Radaren verstecken... - Aber soweit ich weiß nutzen nur wir und die ZX der BBA dieses Tarnsystem..."

"Ich hab das Ding gesehen..." murmelte Laney. "Es hatte ne Biovoltflagge und..."

Weiter kam sie nicht, denn im selben Augenblick wurde die Tür aufgerissen und Yuri stürmte in den Brückenraum.

"Problem!" keuchte sie und rettete im letzten Moment ihren langen, blonden Pferdeschwanz davor, in der Tür eingeklemmt zu werden. "OK... - Vielleicht noch nicht ganz, aber bald haben wir eins!"

"Was? Wo? Wie?"

Salima schoss aus ihrem schönsten Schlaf hoch und sah sich verwirrt um.

Auch Kai war mit einem Schlag hellwach. "Was ist?" wollte er wissen.

"Ich war gerade an der Computeranlage und habe mir die Bilder unseres Schiffes noch einmal angesehen. Und dabei ist mir was aufgefallen, was wir bisher übersehen hatten!"

"Ja und was?" fragte Tala ungeduldig.

"Das..." gab Yuri zurück und reichte Kai zwei Computerausdrucke. "Schau dir mal die Kennungen der Bilder ganz genau an."

"Hm?"

Neugierig blickte Kai auf das, was Yuri ihm gerade gesagt hatte.

"B-2... - T-2..." murmelte er. "Tut mir ja leid Yuri, aber das ist der einzige Unterschied, der mir auffällt..."

Yuri nickte. "Genau das ist es auch... - T steht für Tirpitz..."

"Das B kann sonst was bedeuten..." fiel ihr Mariah ins Wort. "Vielleicht der Bauabschnitt?" fügte sie nach kurzem Überlegen hinzu.

Kai schüttelte den Kopf. "Keine Chance das B steht für Bismarck da lege ich meine Hand ins Feuer..."

"Was hat denn der Hering damit zu tun?" fragte Salima, die allem Anschein nach noch nicht ganz wach war.

Kai beachtete sie nicht. "Bismarck ist das Schwesternschiff der Tirpitz..."

Mehr sagte er nicht, aber das reichte aus, um Salima endlich wach zu bekommen.

"Dann habe ich mich vorhin also nicht getäuscht, als ich dieses Ungetüm draußen gesehen habe..." rief Laney.

"Wohl nicht..." gab Kai zurück. "Die Frage ist nur... - Warum haben sie uns übersehen?"

"Wie meinst du das?" wollte Mariah wissen.

"Nun wir sehen sie nur auf dem DC-Radar..." sagte Laney.

Tala nickte. "Alles, was man auf dem DC sieht, sieht man auf dem normalen Radar nicht und umgekehrt ist das genau so. - Wenn sie sich also darauf versteift haben, dass sie uns nur über das DC finden können, dann werden sie dem normalen Radar keine Beachtung schenken." erklärte er.

"Da komm ich nicht ganz mit, ich denke wir liegen hier unter dem Schutz des Chamäleon-Systems..." warf Salima ein.

Kai nickte. "Ja, dachte ich auch..."

"Ihr werdet lachen, ich ebenso..." gab Tala zurück. "Aber diese seltsame Wetterstation auf der Insel blockiert unser Tarnsystem. Tut mir leid, dass ich das nicht eher bemerkt habe..."

"Das soll heißen, jeder kann uns sehen?"

"Sieht ganz so aus, ich nehme an, wir hatten Schwein, dass uns bisher niemand entdeckt hat..." beantwortete der Rothaarige Salimas Frage.

"Aber in gewisser Weise hat uns das gerade den Hals gerettet, schließlich hätten die auf dem anderen Schiff uns in Stücke geschossen und wir hätten sie nicht mal bemerkt..." gab Laney zu bedenken.

"Was jetzt?" wandte sich Tala an Kai.

"Hm... - Yuri! Geh sofort alle in der Maschinenkontrolle wecken und sag auch denen im Feuerleitstand Bescheid. - Wir müssen hier weg und das so schnell als möglich!"

"Geht klar Kai!" gab sie zur Antwort und verließ die Brücke.

"Salima! Ihren Kurs berechnen! Schnell! Und dann legst du Gegenkurs an!"

"OK!"

"Laney, behalt sie im Auge! Achte auf jede noch so kleine Bewegung, die sie machen!"

"Jawohl!"

"Mariah! Achte verschärft auf sich uns nähernde Geräusche, vielleicht haben sie uns doch gesehen und begrüßen uns noch mit nem Torpedo..."

"Geht klar!"

"Tala, mach das Tarnsystem aus..."

"Aber dann sieht uns jeder..."

"So lange wir im Bereich dieser Insel sind, sieht uns eh jeder. Kommen wir da raus und haben das System an, haben die uns gleich an der Backe... - Wenn wir aber ungetarnt rausfahren und uns geschickt anstellen, dann sieht uns erst mal gar keiner, denn die da drüben werden nicht auf das normale Radar achten."

"Hast du Hoffnung?"

"Ja und nun mach schon!"

"OK; du bist der Boss..."

>>Maschinenkontrolle bereit!<< tönte Bryans Stimme dazwischen.

"Maschine volle Kraft voraus! Holt raus aus der Kiste, was ihr rausholen könnt!"

>>Feuerleitstand auf Bereitschaft!<< meldete sich Mariam.

"Danke..."

"Tarnsystem deaktiviert..." meldete Tala, als sich die T-2 wieder in Bewegung setzte.

Mariah seufzte auf und sprach schließlich aus, was alle dachten

"Na hoffentlich geht das gut..."
 

>B-2<

Ungeduldig lief Brooklyn auf der Brücke auf und ab.

An Bord des von ihm geführten Schlachtschiffs befanden sich insgesamt 19 Mann, wie es bei Kai und seinen Helfern auch der Fall war.

Neben ihm befanden sich Garland, Ming-Ming, King und Mystel auf der Brücke, Ian unterstand der Feuerleitstand und Spencer kümmerte sich um die Maschinenkontrolle.

Seid 12 Stunden lief die B-2 mit ihrer Höchstgeschwindigkeit von fast 100 km/h doch noch war von der T-2 nichts zu sehen.

"Wo stecken die bloß..."

"Sei nicht so ungeduldig, Brooklyn..." versuchte Ming-Ming ihren Teamleader zu beruhigen. "Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei 90 km/h unsere bei 100... - Kai ist seit 23 Stunden mit dem Schiff weg und wir sind seit 12 Stunden hinter ihm her. Also hat er bisher 1150 Seemeilen zurück gelegt, wir aber nur 660. Unser Radar hat einen Radius von 300 Seemeilen, wir können ihn also noch gar nicht sehen."

"Ja und wenn wir Pech haben, dann sehen wir ihn überhaupt nicht mehr, weil er einen ganz anderen Kurs steuert." mischte sich Mystel ein.

"Möglich..." räumte Ming-Ming ein. "Aber ich bin mir sicher, wir finden ihn. Bis dahin müssen wir Geduld haben. - Garland?"

"Hm?"

"Ist irgendwas auf dem Radar zu sehen?"

"Noch nicht..." gab der Gefragte zurück.

"King, sind irgendwelche Geräusche im Wasser?"

"Nein..."

"Mystel?"

"Wir sind weit ab von allem, was uns entdecken würde."

Ming-Ming nickte. "Gut... - Brooklyn..."

"Ich hab's vernommen..." gab der Junge mit den orangenen Haaren zurück. "Soweit ist alles OK und wir können nur warten..."

,Verdammt...' schoss es ihm durch den Kopf. ,Kai... - Wo steckst du? Ewig kannst du dich nicht vor mir verstecken...'

"Radarkontakt! Direkt hinter uns!"

Garlands Stimme riss Brooklyn aus seinen Gedanken.

"Welcher Art?" wollte Ming-Ming wissen.

"Das DC zeigt nach wie vor nichts an, aber auf dem anderen, das heißt auf dem normalen habe ich einen Kontakt."

"Das ist egal..." tönte es von King. "Das DC ist interessant."

"OK..." gab Garland zurück.

"Und überleg doch mal..." warf Mystel ein. "Wie sollten die denn hinter uns gekommen sein? Schließlich verfolgen doch wir sie und nicht umgekehrt."

"Sicher hast du Recht..."

Garland war zwar noch immer leicht verunsichert, als er seinen Blick wieder auf das DC-Radar richtete, doch langsam beruhigte er sich wieder.

Eigentlich hatte Mystel recht. Es war unmöglich, dass die T-2 plötzlich hinter ihnen war.
 

Etwa eine Stunde später verließ Mystel seine Station und kam zu Garland hinüber um einen Blick auf das DC-Radar zu werfen.

"Sag mal..." begann der Kleine plötzlich. "Was ist denn das für ein Fleck da auf dem Radarschirm?"

"Die Insel an der wir vorhin waren..." gab der Gefragte zurück. "Da steht eine Wetterstation drauf. Die blockiert uns das DC. Gut blockieren kann man nicht sagen, sie stört es nur... - Ach ich weiß auch nicht, wie ich das erklären soll... - Alles, was sich in diesem Umkreis befindet sehen wir nicht."

"Aha."

Brooklyn sah von der Navigationskarte auf und drehte sich zu Garland um, kaum dass er das gehört hatte.

"Diese komische Insel macht was?" wollte er skeptisch wissen.

"Die Wetterstation stört das DC in einem Umkreis von etwa 5 Meilen, alles was ich sehe ist ein weißer Fleck..."

"Und das Normale?"

"Das funktioniert."

"Wo hattest du vorhin den unerklärlichen Kontakt auf dem normalen Radar?"

Garland überlegte kurz und meinte dann: "Das muss in der Nähe von dieser Insel gewesen sein... - Ich meine ich habe den Kontakt auch jetzt noch, er ist etwa 160 Seemeilen von uns entfernt und steuert Gegenkurs."

"Ich weiß nicht, was ihr euch Gedanken darüber macht. Das kann sonst was sein. Auf keinen Fall ist das die T-2! Die riskieren doch nicht, von sonst wem entdeckt zu werden, nur damit sie uns entwischen. Zumal sie ja gar nicht wissen können, dass wir hinter ihnen her sind."

"Möglich..." gab Brooklyn ausweichend zu. "Ming-Ming, besteht die Möglichkeit, dass du den Kontakt, den Garland da hat mal abcheckst?"

"Du meinst so, dass ich euch sagen kann um was es sich dabei handelt? So Marke Größe, Klasse, Gewicht und so weiter?" fragte sie zurück.

Brooklyn nickte und Ming-Ming schüttelte den Kopf.

"Das ist ein Radar, kein Peilsender. Mit dem DC könnte ich dir sagen, um was es sich handelt, denn es gibt bisher nur 4 Maschinen, die dieses Tarnungssystem nutzen. Unser Schiff, das von Kai und die beiden ZX der BBA. Die kann man anhand der Codes auseinander halten, aber ansonsten... - Auf dem Radar sieht jeder unidentifizierte Punkt gleich aus... - Vergiss es, das ist unmöglich, da könnte ich genau so gut Rätselraten machen..."

"Hm... - OK, danke..." murmelte Brooklyn.

,Verdammt!' fügte er in Gedanken hinzu. ,Und wenn er das ist? Aber ich kann mir nicht sicher sein, dass er im Schatten der Insel auf uns gewartet hat. Woher hätte er wissen sollen, dass wir ihm so schnell folgen? - Nein, ich kann keine Zeit damit verschwenden, Phantome zu jagen. Ich werde diesen Kurs halten!'

Ohne es zu wissen oder zu ahnen, wie nahe er seinem Kontrahenten bereits gewesen war und das er ihn nun gewarnt hatte, ließ Brooklyn die B-2 weiter auf dem bisher gesteuerten Kurs laufen und gab damit Kai die Gelegenheit, sich weiter von ihm zu entfernen.

Doch weder Kai noch Brooklyn ahnten, dass in diesem Augenblick der 3. Spieler das Spielfeld namens Pazifik betrat.

Wir haben die Fährte... - Jetzt kriegen wir euch...

Und nach einer halben Eeiwgkeit geht es schließlich auch hier weiter.
 

Na mal sehen, was ihr von dem Kapitel haltet...
 

^^
 

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V
 

>Flugzeugträger USS Lexington<

Mit donnernden Rotoren stiegen die beiden schwarzen Helikopter vom Typ ZX vom Deck des Militärträgers, der jetzt in BBA-Diensten stand, in den stahlblauen Himmel auf.

Aufgrund der beunruhigenden Entwicklungen auf Seiten der Biovolt war der Test der beiden neuen taktischen Kampfhubschrauber vorverlegt worden.

Die beiden Piloten, zum einen Tysons Bruder Spike, der den ZX-1 steuerte, zum anderen Emilys Vater Clive Johnson im ZX-2, ließen die beiden Vögel eine Runde um den Träger drehen und flogen dann aufs offene Meer hinaus.

Die ZX waren Wunderwerke der Technik; ihr revolutionärer Antrieb gestattete ihnen, mehr als 18 Stunden in der Luft zu bleiben und das neuartige Tarnsystem machte sie praktisch unsichtbar.

Als sie an diesem Tag zu ihrem Langstreckentestflug aufbrachen sollte das allerdings kein so normaler Flug werden wie sich das die beiden Piloten vorgestellt hatten.

Vier Stunden waren sie bereits unterwegs, als der Befehl vom Träger, die Chamäleon-Tarnung und die DC-Radare zu testen, kam.

Emilys Vater war es schließlich, der den seltsamen Kontakt auf dem DC als erster bemerkte.

Beide Helikopter drehten bei und flogen auf den merkwürdigen Kontakt zu.

Es dauerte keine halbe Stunde und die B-2 tauchte vor ihnen wie ein Geist aus der grauschwarzen See auf.

"Sehen sie sich das an..." flüsterte Emilys Vater beinahe ehrfurchtsvoll. "Was glauben sie, ist das?"

Spike antwortete nicht. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, festzustellen, dass er einen furchtbaren Fehler gemacht hatte, indem er die Wahrheit von Kais Informationen in Frage gestellt und die BBA nicht so weit informiert hatte, wie er es hätte tun sollen.

Direkt vor ihm war der Beweis und das DC zeigte an, dass dieses monströse Schiff tatsächlich über die Chamäleon-Tarnung verfügte.

Die Stimme von Emilys Vater riss den jungen Mann aus seinen Gedanken. "Spike? Hören sie mich?"

"Ja Clive..." gab er schließlich zur Antwort. "Ich höre sie..."

"Was ist das?"

"Das ist Biovolts..."

Weiter kam Tysons Bruder mit seiner geplanten Erklärung nicht. Unter ihnen auf der B-2 tat sich ein Vulkan auf; sämtliche Rohre der Flak, welche die beiden Helikopter in Reichweite hatten, spieen ihre 2-cm Granaten aus, die rund um die beiden Maschinen in braunen Sprengwölkchen detonierten.

"Warnschüsse!" stellte Clive Johnson fest.

"Stimmt... - Also nichts wie weg hier, bevor die noch mitkriegen, wen sie hier wirklich vor sich haben und denen dann noch einfällt uns mit den größeren Kalibern vom Himmel zu pusten!"

"Roger!" bestätigte Emilys Vater. "Zurück zum Träger und Bericht erstatten!"

Synchron drehten die beiden Helikopter ab und begaben sich schnellstens außer Schussweite der B-2.

Da sie genau entgegengesetzt zum Kurs des Schiffes flogen, dauerte es nicht lange und Spikes Radar fing einen Kontakt zur T-2 auf, die immer noch ohne Tarnung fuhr.

Spike wusste nicht warum und wenn man ihn gefragt hätte, so hätte er nicht sagen können, warum er Emilys Vater zur Lexington zurückschickte, um dann allein zu diesem neuen Kontakt zu fliegen.

Es war Instinkt, der ihm sagte, dass er sich diesen Kontakt doch einmal näher ansehen sollte.
 

Zwei Stunden, nachdem sich die beiden Hubschrauber voneinander getrennt hatten, landete der ZX-2 auf dem Träger.

"Wie war der Flug?" wollte Tysons Vater wissen, nachdem er sich mit Clive Johnson in einem der Beratungsräume getroffen hatte.

"Ja, an sich war es ein Kinderspiel, jedenfalls bis die Biovoltler versucht haben, uns vom Himmel zu pusten." gab der Gefragte zurück.

"Was?"

"Nun wir sind praktisch über dieses seltsame Riesenschiff gestolpert und die haben uns mit ein paar Warnschüssen bedacht, wollten wohl wahrscheinlich ungestört sein... - Spike jedenfalls meinte, dass sie uns vom Himmel gepustet hätten, wenn sie mitbekommen hätten, wer wir wirklich sind..."

"Und wo ist Spike jetzt?"

"Der hat auf dem Rückflug noch etwas anderes entdeckt und wollte das unbedingt nachprüfen, deshalb hat er mich auch allein zum Träger zurückgeschickt. - Er wird sicher gleich hier sein, aber wir sollten zuerst einmal Mr. Dickenson informieren."

Bill Granger nickte. "Ja, ich denke auch, dass dies das Beste sein wird."
 

Etwa eine Stunde, nachdem Bill Granger von der Lexington aus den BBA-Center in der Wüste nahe Las Vegas über das Auslaufen des Schiffes informiert hatte, landete Spikes ZX-1 auf dem Flugdeck.

Bill Granger erwartete seine Sohn bereits und ihm entging der besorgte Gesichtsausdruck, den der junge Mann aufgesetzt hatte, nicht.

Doch der Schock kam erst, nachdem Spike die drei Worte ausgesprochen hatte, welche die BBA in vollkommene Aufruhr versetzen sollte.

"Es sind zwei..."
 

>B-2<

Verständlicherweise löste das plötzliche Auftauchen der beiden ZX auf Brooklyns Schiff höchste Alarmbereitschaft aus.

Der Junge mit den orangenen Haaren sah in den beiden Maschinen allerdings nur Störenfriede, die es so schnell als möglich durch ein paar Warnschüsse der Bordflak zu vertreiben galt.

Die Schüsse verfehlten die beiden Helikopter nur knapp, aber Brooklyns Plan ging auf, ZX-1 und ZX-2 taten ihm den Gefallen und drehten schleunigst ab.

Während für den Jungen damit die Sache erledigt war, beobachtete Garland auf dem DC den Rückflug der beiden Maschinen. So entging ihm auch nicht, dass sich die Helikopter voneinander trennten.

Einer von beiden blieb schließlich über einem Punkt im Ozean stehen, an dem nichts war, jedenfalls nicht laut Seekarte.

Aus den Augenwinkeln sah er auf das zweite Radar, das sämtliche normalen Schiffsbewegungen anzeigte.

Mochte in diesem Abschnitt in dem sich der Helikopter jetzt befand nichts auf den Seekarten verzeichnet sein, was sich aber dort befand, war der bisher unidentifizierte Radarkontakt, den er vorher schon bei der Insel beobachtet hatte.

Und urplötzlich verschwand der unidentifizierte Punkt vom Radarschirm.

Dafür tauchte neben dem ZX plötzlich die Kennung der T-2 auf dem DC-Radar auf.

"Scheiße..." stieß Garland hervor, dem nach dreimaliger Prüfung der Sachlage klar war, wie nahe man der Beute vorher schon gewesen war.

"Was ist?" fragte Brooklyn leicht gelangweilt.

"Ich habe DC-Kontakt zur T-2! Etwa 210 Seemeilen nordöstlich von uns!"

"Du hast was???" entfuhr es King.

"DC-Kontakt zur T-2! Sie läuft von uns ab, befindet sich jetzt etwa 210 Seemeilen nordöstlich von uns!"

"Wie lange hast du den Kontakt schon?"

"Etwa 10 Minuten..." beantwortete Garland Brooklyns Frage.

"Maschine! Voll voraus! - An alle! Ruder in Hartlage! Wir drehen bei, haltet euch fest!"

Sofort reagierte die B-2 auf die Steuersignale und krängte zur Seite, als sie dem in Hartlage gebrachten Ruder Folge leistete. Trotz allem betrug ihr Wendekreis mehr als 4 Seemeilen, es dauerte also einige Zeit, bis sie sich auf dem neuen Kurs wieder aufrichtete und mit ihrer vollen Geschwindigkeit von fast 100 km/h ihrem Schwesternschiff nachjagte.

"Wieso hast du sie erst so spät gesehen?" wandte sich Brooklyn an Garland. "Du hättest sie doch längst identifizieren müssen! Wir hätten sie schon haben können, wenn du sie nur eher bemerkt hättest!"

"Sie sind ohne Chamäleon-Tarnung gefahren! Sie waren nur ein Punkt auf dem normalen Radar, wie hätte ich sie denn da bitte sehen sollen?" verteidigte sich der Junge.

"Der unidentifizierte Radarkontakt bei der Insel!" entfuhr es Mystel.

"Das nehme ich an..." knurrte Garland. "Sie müssen im Schatten der Insel gelegen haben. Dann haben sie uns nicht nur gesehen sondern auch noch sauber ausgetrickst!"

Brooklyn verfluchte sich innerlich. Er wusste, dass er Garland keinen Vorwurf machen konnte, denn dieser hatte ja nur den von ihm gegebenen Befehl befolgt und den sich nun doch als T-2 entpuppenden Punkt ignoriert.

Jetzt stand man vor einem großen Problem. 10 km/h mehr Geschwindigkeit besaß die B-2; bei einem Abstand von 378 km zum Ziel würde es fast 38 Stunden dauern, bis man das Ziel wieder erreicht hatte, allerdings nur, wenn nichts dazwischen kam.

Man wusste zwar, wo sich der Gegner befand, aber würde man ihn noch stellen können?
 

>T-2<

Mit wachsender Unruhe beobachtete die Brückenbesatzung des Schlachtschiffes den sie umkreisenden Helikopter auf den Monitoren von Talas Computerkonsole.

>>Frage bezüglich Feuerbefehl von Feuerleitstand an Brücke!<< tönte Mariams Stimme schon zum wiederholten Male aus dem Lautsprecher und bisher zögerte Kai noch immer mit der Antwort.

"Ziel benutzt Chamäleon-Tarnung und DC-Radar!" meldete Laney.

Kai schüttelte den Kopf. "Das ist ein ZX, da bin ich mir ganz sicher. Ist also kein Wunder, dass er das einmal gefundene Biovolt-Schiff nicht wieder weglassen will... - Hm, dann scheidet Tarnen und Ablaufen aus. Tarnen, still liegen bleiben und nicht zucken bringt uns auch nichts, der sieht uns ohnehin..." murmelte er.

"Was schlägst du vor?" wollte Salima wissen.

"Laney, wenn der mal wieder abzieht, dann beobachte ihn und finde raus, wohin er fliegt. Mit dieser Basis nehmen wir dann Kontakt auf!"

"Mach ich gerne, aber wie bringen wir ihn dazu abzuziehen? Der klebt an uns wie ne Klette..."

"Tarnung hoch! Kurs halten!"

"Sicher!"

"Geht klar!" meldeten Tala und Salima.

"Feuerleitstand!"

>>Feuerleitstand hört!<<

"Droht unserem Freund mal ein bisschen... - Hoch mit den 38-ern!"

>>OK, wie du willst...<< gab Mariam zurück und fast im gleichen Augenblick hoben sich auf dem Vorder- und dem Achterdeck die jeweils vier Rohre der schweren Artillerie.

Das schien dem aufdringlichen Helikopter als Drohzeichen zu genügen, er drehte ab und flog davon.

"Na also, geht doch..." meinte Kai und grinste zufrieden.

Doch das Grinsen erstarb gleich wieder, als sich Laney einmischte.

"B-2 wechselt Kurs! Sie drehen an, die haben uns gesehen!" rief sie.

Kai biss sich auf die Lippe. "Das Risiko mussten wir eingehen... - Brücke an Maschinenkontrolle!"

>>Maschine hört!<<

"Yuri, wie groß sind die Unterschiede zwischen beiden Schiffen?"

>>Nun ja... - Bismarck ist etwas kleiner als Tirpitz, hat aber die gleiche Maschinenleistung und die gleiche Feuerkraft, aber aufgrund der zusätzlichen Bug- und Heckstrahlruder sind wir beweglicher. - Das bedeutet aber auch, dass sie schneller sind als wir...<<

"Wie viel schneller?"

>>Etwa 10 km die Stunde... - Wenn uns nicht was einfällt haben sie uns in spätestens 38 Stunden eingeholt und noch einmal werden wir uns nicht vor ihnen verstecken können...<<

Kai seufzte. "Ich weiß... - Laney, sieh zu, dass du schnellstens Kontakt mit der Basis des Helikopters bekommst. Wir brauchen Unterstützung, ich habe keine Lust, mich mit denen auf ein Artillerieduell einzulassen, wenn sie uns erst einmal eingeholt haben..."

"Mach ich..." gab das Mädchen zurück. "Bisher ist er noch nirgends gelandet. Ich melde mich, sobald es soweit ist."
 

>USS Lexington<

"Wie groß, sagten sie, sind diese Schiffe?" erkundigte sich der Kapitän des Trägers bei Spike.

"Es sind Nachbauten von Bismarck und Tirpitz, beides Schlachtschiffe aus dem zweiten Weltkrieg. Die sind ihnen doch sicher ein Begriff, nicht wahr, Kapitän?" fragte Spike zurück.

"Ja, wer kennt diese beiden Schrecken der See nicht... - Größer und gefährlicher waren nur noch die japanischen Schlachtschiffe Yamato und Musashi..."

"Dann wissen sie sicher auch, das..." begann Spike doch er wurde durch ein Klopfen an der Tür zur Offiziersmesse unterbrochen.

"Was gibt es?" fragte der Kapitän den hereintretenden Seemann.

"Wir haben Funkkontakt zu einem Schiff, dessen Schiffsführer Herrn Spike Granger zu sprechen wünscht." meldete der Funker.

"Na dann sind wir doch alle mal ganz gespannt... - Legen sie es hier hoch." gab der Kapitän zurück und der Funker verließ pflichtbewusst den Raum.

Nur wenige Augenblicke später tönte die Stimme des Funkoffiziers aus den Lautsprechern. >>Wir haben Kontakt, sie können jetzt mit ihm sprechen.<<

"Bitte sehr, Mr. Granger..." sagte der Kapitän, woraufhin Spike nickte.

"Hier spricht Spike Granger von Bord der USS Lexington!"

>>Und hier spricht Kai Hiwatari...<<

"Kai! - Verdammt gutes Timing, dass du dich meldest! Hör zu, ich habe vorhin die Schiffe gesehen, vor denen du uns warnen wolltest! Von dem einen sind Emilys Vater und ich mit Flak beschossen worden und das andere hätte mich am liebsten mit den 38-ern vom Himmel geholt..."

Man konnte Kai auf diese Aufzählung hin lachen hören. >>Ach du warst das... - Sorry, aber abschießen wollten wir dich nicht...<<

>>Nur drohen!<< tönte Laneys Stimme aus dem Hintergrund.

>>Hat geklappt, wie es aussieht...<< lachte Mariah.

"Sag mal Kai, wo bist du eigentlich? Und sind das Mariah und Laney da bei dir?"

>>Ja, die sind beide hier... - Und wo ich bin? - Nun, ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen...<<

"Kai, sprich bitte Klartext!"

>>OK, wenn du meinst... - Wir haben der Biovolt eines ihrer Schätzchen gestohlen und jetzt verfolgen sie uns mit dem anderen. Und genau das ist der Grund, weswegen ich die Lexington angefunkt habe! Allein werden wir mit der B-2 nicht fertig, sie ist schneller als wir und da sie uns jetzt folgt, wird sie uns in etwa 36 Stunden eingeholt haben. Dann ist hier auf dem Ozean die Hölle los...<<

"Moment Mal... - Du hast WAS gemacht?"

>>Spike, wir haben keine Zeit für irgendwelche Ratespielchen! Du hast mich schon genau verstanden!<<

"Ja, hab ich aber... - Was soll ich denn jetzt deiner Meinung nach machen? Unsere ZX sind gegen dieses Monster von Schlachtschiff machtlos! Und auf der Lexington gibt es keine Kampfjets! Hast du ne Ahnung, wie viele Schiffe die Engländer damals gebraucht haben um dieses Monster zu stoppen?"

>>Weit mehr als 60... - Und?<<

"Siehst du? Du hast dir die Frage doch gerade selbst beantwortet..."

>>Spike, wir leben im 21. Jahrhundert und nicht 1941!<<

"Ja und?"

>>Vergiss, was ich gesagt habe!<< fauchte Kai und es klang mehr als nur gereizt. >>Wir werden damit auch allein fertig!<<

"Kai? Kai! - Kai, antworte! Verdammt, mach keinen Scheiß!!!"

Doch er bekam keine Antwort mehr.

"Verdammt! Dieser Hitzkopf! Das kann ihn und diese Verrückten bei ihm Kopf und Kragen kosten!"

"Mr. Granger, wenn ich mir die Frage erlauben darf... - Was ist hier überhaupt los?" wollte der Kapitän wissen.

"Das ist eine längere Geschichte..." murmelte Spike.

"So wie es aussieht, haben wir nicht viel Zeit, also legen sie los!"

"Ja Sir..." gab der junge Mann zurück und begann zu erzählen.

Eine Stunde später befand sich die Lexington auf einem zur T-2 konvergierenden Kurs.

Man wusste, dass man, sollte es zum Duell der Monsterschiffe kommen, nicht viel tun konnte, doch man konnte im Notfall immer noch die Schiffbrüchigen bergen.

Duell der Giganten...

Ihr habt lange genug warten müssen, denke ich!
 

Hier ist das neue Chap von "Um den höchsten Einsatz..."
 

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VI
 

>T-2<

Die See war einigermaßen ruhig, nur gelegentlich klatschte ein Brecher an die Bordwand der T-2, während sie Meter um Meter durch den Ozean lief.

Mittlerweile waren seit dem Gespräch zwischen Spike und Kai fast 36 Stunden vergangen und noch herrschte durch leichten Seegang eine trügerische Ruhe.

Doch damit war es schlagartig vorbei; man hörte nur noch ein kurzes pfeifähnliches Geräusch, dann wurde die T-2 auch schon vom Bug bis zum Heck durchgeschüttelt.

Die fünf Blader auf der Brücke konnten sich so schnell nirgends mehr festhalten und fanden sich auf dem Fußboden wieder.

"Laney, Mariah, verdammt, pennt ihr???" lamentierte Tala.

"Sind wir getroffen?" wollte Salima wissen.

"Nein, Gott sei dank nicht..." gab der Rothaarige zurück. "Aber könnt ihr zwei nicht aufpassen? Ihr wusstet doch ganz genau, dass sie uns verfolgen!"

"In dem Getöse im Wasser kann man die eigenen Schraubengeräusche nicht von den gegnerischen unterscheiden!" rechtfertigte sich die Chinesin, während sie sich an ihrer Konsole hochzog.

"Ich sehe sie weder auf dem DC noch auf dem normalen Radar! Nichts funktioniert mehr! Wir sind praktisch blind!" tönte es von Laney.

"Die elektromagnetische Luft hier hat wahrscheinlich unsere Radare gestört! Und gerade haben sie uns die Radare durch die Erschütterung wohl vollkommen zur Sau gemacht... - Feuerleitstand! Maschinenkontrolle!"

>>Maschine hört! Bei uns ist alles noch dran! Kein Schaden, wir laufen nach wie vor Höchstgeschwindigkeit!<<

>>Feuerleitstand hört! Bei uns funktioniert bis auf die Raketenkontrolle noch alles! Gegner steht an steuerbord, achtern zurück! Frage nach Feuererlaubnis für alle Geschütze!<<

"Feuer erwidern!" rief Kai zurück. "Wenn die Krieg wollen, sollen sie ihn haben!"

>>Verstanden!<<

Mariam drehte sich zu den ihr momentan unterstellten Bladern und Bladerinnen um. "OK; es geht los! Feuererlaubnis für alle Rohre! Decken wir sie ein!"
 

Sirrend fuhren auf der Brücke der T-2 die Schutzpanzerungen der Fenster nach oben, die den Bladern bisher den Blick nach draußen verwehrt hatten.

Bisher konnten sie sich auf die Bilder, die ihnen die Außenbordkameras lieferten, und die Radare verlassen, doch nun, da letztere nicht funktionierten, musste man sich anderweitig behelfen um den Gegner im Blick behalten zu können.

"Da ist sie! - Gegner feuert! Festhalten!" rief Salima, die aus einem der seitlichen Fenster den Gegner sehen konnte.

Vier Granaten des Kalibers 38 cm rasten pfeifend heran und klatschten dicht bei dem Schiff ins Wasser.

"Salve deckend! Die schießen sich ein, die nächste trifft!" fügte Tala hinzu, als mit einem Aufbrüllen der Geschütze die erste Salve die Rohre der achteren Türme verließ.

Keine halbe Minute später flogen die ersten Granaten der mittelschweren Artillerie hinterher und die B-2 verschwand hinter einer Wasserwand, die durch kontinuierliches Salvenfeuer der mittleren Artillerie aufrecht erhalten wurde.

Dadurch konnte man den Gegner zwar nicht mehr sehen, aber die B-2 wurde so zu einem Kurswechsel gezwungen, wenn sie nicht in das konzentrierte Feuer laufen wollte.

"Haltet euch fest, wir drehen an!" rief Kai seinen vier Begleitern zu.

"Bist du verrückt? Du bietest ihm freiwillig die Breitseite an?"

"Wir decken sie ein. Sie müssen versuchen, aus unserer Schussbahn zu kommen um nicht noch einige böse Treffer zu riskieren! Ich kenne ihren Anführer zu gut um nicht zu wissen, wie er auf meine Züge reagiert... - Wenn wir weit genug drehen, haben wir sie genau vor den Rohren..."

"Aber du weißt doch gar nicht, wer das andere Schiff kommandiert!"

"Oh doch Laney, das weiß ich ganz genau... - Er verrät sich allein durch seine Handlungen..." gab der Grauhaarige zurück und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem traurigen Lächeln.

"Feuerleitstand!" rief er schließlich. "Verpasst ihnen ne Breitseite mit allem, was wir zu bieten haben!"

>>Na gern doch!<<

"Jetzt! Feuer!" kommandierte Kai, nachdem die T-2 weit genug herum war und sich auch die B-2 wieder in ihrem Sichtbereich befand.

Tatsächlich lagen beide Schiffe jetzt parallel zueinander und eine volle Breitseite aus allen Geschützen jagte, begleitet von roten Stichflammen, aus den Mündungen der Kanonenrohre zur B-2 hinüber.

Der plötzliche Angriff mit einer vollen Breitseite schien die Besatzung des gegnerischen Schiffes erst einmal vollkommen aus dem Konzept zu bringen.

Eine halbherzige Salve aus den achteren 38-ern und einigen Geschützen der mittleren Artillerie war die Antwort, bevor beide Schiffe einander passiert hatten.

"Achtung! Andrehen!"

Erneut legte sich die T-2 zur Seite und fuhr einen weiten Bogen um ihr Schwesternschiff herum.

Auch die B-2 fuhr den Bogen, allerdings in die entgegengesetzte Richtung.

Rasch wurde der Abstand zwischen beiden Schiffen geringer.

Allerdings war die T-2 durch ihre zusätzlichen Bug- und Heckstrahlruder in der Lage, wesentlich engere Bögen zu fahren; ja sogar fast auf der Stelle konnte sie wenden, wenn sie still lag.

Fast gleichzeitig feuerten beide Schiffe aufeinander, als sie in genügender Reichweite für schwere und mittlere Artillerie zueinander waren.

Doch beide Geschützbesatzungen hatten sich in der Entfernung vertan und die Geschosse flogen über den jeweiligen Gegner hinweg.

Dann setzten wie auf Kommando auf der T-2 die Geschütze der leichten Artillerie ein und rasierten der B-2 die Radarantennen, den Flaggstock am Hauptmast und die Entfernungsmesser des Feuerleitstandes herunter.

Die B-2 war damit vollkommen blind.
 

>B-2<

Fluchend ließ Brooklyn die Schutzpanzerungen der Fenster auf der Brücke hochfahren.

Wie auch auf der T-2 war dies jetzt die einzige Möglichkeit, das gegnerische Schiff zu sehen.

Doch anders als bei der T-2 waren auf dem Biovoltschiff auch die Entfernungsmesser des Feuerleitstandes betroffen und dieser schoss nun auf gut Glück auf den Gegner.

Brooklyn wusste, dass er sich von Kai austricksen lassen.

Er hatte genau so reagiert, wie es der Grauhaarige von ihm erwartete, aber es fiel schwer, zuzugeben, dass man einen folgenschweren Fehler begangen hatte.

>>T-2 an B-2!<<tönte es plötzlich aus dem Lautsprecher.

"Was willst du?" fauchte Brooklyn genervt.

>>Du bist heute wieder sehr freundlich zu mir... - Wer hat denn angefangen, auf wen zu schießen?<<

"Was du willst, habe ich gefragt!"

>>Dir was vorschlagen.<<

Brooklyn antwortete nicht.

>>Irgendwie ist das hier eine reichlich festgefahrene Situation.<< tönte Kais Stimme wieder. >>In der Geschützstärke und in der Panzerung nehmen wir uns nichts, ihr seid zwar schneller aber wir sind wendiger, was bringt bei einem Duell wie diesem nun mehr?<<

"Halts Maul, Kai und spar dir deine großzügigen Friedensangebote! Lass uns zu Ende bringen, was wir angefangen haben!"

>>Gut, wie du willst...<<

Ein kurzes Knacken im Lautsprecher deutete an, dass die Verbindung zwischen beiden Schiffen gekappt worden war.

"Feuerleitstand!" brüllte Brooklyn sauer.

>>Feuerleitstand hört!<< gab Ian zurück.

"Schießt ihn in STÜCKE!!!"

>>Aye Sir...<<
 

>T-2<

"Scheint nicht so, als ob du ihn überzeugt hättest..." stellte Laney fest, nachdem Kai die Verbindung gekappt hatte.

"Ja, aber ich hatte nichts anderes erwartet. - Jetzt wird er blindlings auf uns feuern lassen..."

"Gegner feuert! Volle Breitseite! Geht kurz!" bestätigte Tala, der die Salve beobachtet hatte und nun zufrieden feststellte, dass sie im Wasser vor dem Schiff endete.

"Gegner feuert erneut! Volle Breitseite! Geht weit!"

Die geplante und von Tala kommentierte Salve der B-2 landete achteraus der T-2.

"Geschwindigkeit beider Schiffe konstant bei 90 km/h und 100 km/h!" meldete er schließlich noch.

"Sie müssen erst wieder in eine günstige Schussposition kommen! Das ist unsere Chance!" nickte Kai und gab die neuen Steuerbefehle ein.

"Was hast du vor?" wollte Mariah wissen, nachdem die T-2 begann, der B-2 das Heck zuzudrehen.

"Jetzt gibt's n Satz heiße Schwanzfedern... - Mariam! Nehmt das Heck aufs Korn bevor sie drehen kann!"

>>Geht klar!<<

Donnernd verließen die Granaten der schweren Artillerie die Rohre und flogen auf die B-2 zu.

Doch sie waren zu flach gezielt; sie prallten kurz vor dem Ziel aufs Wasser auf und trafen nur den Gürtelpanzer, wo sie weder ein Leck noch einen Schaden am Ruder verursachten.

"Verdammt!" fluchte Kai. "Und für noch einen Schuss ist es zu spät! Jetzt haben sie uns..."

"Unregelmäßige Schraubengeräusche!" meldete Mariah.

"Gegner verliert an Tempo! Wir gewinnen Abstand! Jetzt 8 Seemeilen und steigend!" fügte Tala hinzu.

"Na also... - War zwar so nicht geplant, aber ansonsten ist es OK... - Jetzt nichts wie weg hier! Volle Kraft voraus! Bevor die da doch noch n Glückstreffer landen!"
 

>B-2<

"Festhalten!" schrie Brooklyn, als er die Mündungsfeuerblitze der Granaten, die von der T-2 kamen, bemerkte.

Begleitet von einem ekelhaften Heulen rasten die Granaten heran und keine drei Sekunden später erbebte das Heck der B-2 wie unter einen riesigen Fausthieb.

"Wir sind getroffen!" stellte Mystel unnötigerweise fest.

"Schadensmeldung!" forderte Brooklyn! Alle Stationen!"

>>Feuerleitstand! Ausfall Raketenkontrolle! Ausfall schwere Artillerie! Ausfall mittlere Artillerie!<<

"Sonst noch was...?" fragte Brooklyn lakonisch.

>>Maschinenkontrolle! Ausfall mittlere Welle! Geschwindigkeitsverlust 55 %!<<

"Verdammt!" fluchte Brooklyn. "Repariert das!"

>>Keine Chance...<< tönte Spencers Stimme aus dem Lautsprecher. >>Die Welle ist ausgehangen! Da muss eine Werft ran...<<

Knurrend nahm Brooklyn das eben Gehörte zur Kenntnis und betätigte dann einen Knopf an seiner Steuerungskonsole.

"Boris?" fragte er schließlich.

>>Was ist?<<

"Sehen sie die Schadensmeldung der B-2?"

>>Ja, oder hältst du mich für blind?<<

"Wir können ihnen nicht mehr folgen! Kai entwischt uns!"

>>Versager!<< fuhr Boris den Jungen an. >>Muss ich mich denn um alles selber kümmern?<<

"Aber..."

>>Kein Aber! Folge ihnen und schnapp sie dir, sobald sich eine Gelegenheit dazu bietet!<<

"Jawohl!" gab Brooklyn zurück, stellte sich in Gedanken aber eine einzige Frage: ,Wie soll das gehen? Wir sind doch viel langsamer als sie...'
 

>T-2-Basis - Volcano Island<

Kopfschüttelnd deaktivierte der lilahaarige Mann das vor ihm stehende Funkgerät.

"Dieser Versager..." knurrte er. "Er ist nicht besser als Kai, nur das der nur versagt, wenn er auf unserer Seite ist..."

Dann drehte er sich zu seinem Laptop um und begann, etwas in den Rechner einzugeben.

"OK... - Mal sehen... - Launcher Code eingeben... - Wen nehmen wir denn da... - Ah ja..."

Mit einem sadistischen Grinsen auf den Lippen tippte er einen 10-stelligen Code in das auf dem Rechner geöffnete Programm und sendete diesen via Outlink ab.

Zufrieden lehnte er sich zurück, als die Bestätigungsmeldung über die Versendung des Codes auf dem Bildschirm erschien.

"So Kai... - Jetzt lernst du, was Angst ist..."
 

>T-2<

In der Maschinenkontrolle des Schlachtschiffes sahen sich die vier dort stationierten Blader zufrieden an.

Grinsend lehnte sich Gordo an die Wand hinter ihm. "Läuft doch alles perfekt, oder nicht?" meinte er.

Bryan nickte. "Könnte echt nicht besser sein."

"Wäre schon besser, wenn sie uns gar nicht erst entdeckt hätten..." gab Yuri zurück.

Der Blasslilahaarige grinste das Mädchen an. "Wenn schon! Der Treffer saß! Kane und Ray zielen echt gut!"

"Wo du recht hast..." stimmte Gordo zu, als Queen sich einmischte.

"Wie geht das eigentlich?" wollte sie wissen.

"Was?" war Gordos überraschte Gegenfrage.

"Na dass wir sie so dermaßen verlangsamt haben." war die prompte Rückantwort. "Ich meine das muss doch ein Volltreffer gewesen sein."

"Ich war vorhin mal kurz im Waffenleitstand und habe Kane gefragt, auf was er geschossen hat." erwiderte Yuri.

"Und?"

"Er sagt, er hat gar nicht gezielt, jedenfalls nicht auf das, was er getroffen hat. Die Granaten sind auf dem Wasser aufgekommen und aus ihrer Bahn gelenkt worden, haben aber trotz allem wohl den Gürtelpanzer am Heck getroffen." erklärte die Russin.

"Aha?" machte Queen. "Und wieso sind die da jetzt so langsam?"

"Ich nehme an, dass ihnen durch die Erschütterung eine Schraubenwelle gebrochen oder zumindest aus dem Lager gesprungen ist. Das ist in meinen Augen die einzige Möglichkeit." überlegte Bryan.

"Interessant, wusste gar nicht, dass so was geht..." gab Queen zurück, bevor sie aufstand und sich streckte. "Ich darf mich doch mal kurz empfehlen, oder?" wandte sie sich an Yuri. "Ich brauch mal ein bisschen Bewegung."

"Klar, geh ruhig..." nickte die Gefragte, woraufhin Queen ihr ein kurzes "Danke!" zurief, aus der Maschinenkontrolle in den Feuerleitstand und von da aus nach draußen aufs Deck ging.
 

"Sieht so aus, als hätten wir es..."

"Hm..." Kai blickte Laney an. "Wir werden sehen..."

"Sie folgen uns immer noch!" meldete Mariah. "Abstand jetzt 15 Seemeilen und weiter steigend!"

"Gegnerabtastung beendet. Ausfall Raketenkontrolle, mittlere Artillerie, schwere Artillerie sowie mittlere Schraubenwelle! - Ha! Die sind hilflos! Die können uns gar nichts mehr!" meldete Tala sichtlich erfreut, nachdem er sich erfolgreich ins Computersystem der B-2 eingehackt und die Schadensmeldung gelesen hatte.

"Cool!" tönte es von Salima. "Dann sind wir ja jetzt vor ihnen sicher!"

"Nein..." bremste Kai die Freude des Mädchens aus und drehte sich zu ihr um. "Die sind doch nicht blöd! Die holen sich doch Unterstützung ran, wenn sie uns alleine nicht fertig machen können..."

"Wir haben auch Unterstützung! Über uns kreist ein ZX und die Lexington kommt auch näher!" meldete Laney.

"Ob das reicht?" zweifelte Mariah.

Kai zuckte mit den Schultern. "Was weiß ich? Ich hab doch keine Ahnung, was die uns auf den Hals hetzen... - Bei einem U-Boot haben wir ganz schlechte Karten..."

"Und was schlägst du vor?" wollte Laney wissen.

"Nun ich..." begann der Grauhaarige, doch Tala unterbrach ihn.

"Kai..."

"Hm?" Der Gerufene fuhr zu Tala herum, dann weiteten sich seine Augen. Direkt neben dem rothaarigen Russen stand Queen und drückte ihm die Mündung einer 9-mm an die Schläfe.

"Darf ich vielleicht etwas vorschlagen?" fragte sie mit honigsüßer Stimme.

Kai antwortete nicht, was Queen als Zustimmung wertete.

"Ihr dreht jetzt bei! Sofort! Und dann lauft ihr der B-2 entgegen!" befahl sie.

Als Kai zögerte verengte sie ihre Augen. "Nach Möglichkeit heute noch Kai! Und zwar bevor ich dem Rotschopf hier den Kopf wegpuste!"

"Irgendwie hab ich geahnt, dass wir eine undichte Stelle haben!" knurrte Salima. "Woher sollte sonst ein Biovolt-Schiff die von der BBA neu entwickelte Chamäleon-Tarntechnik haben?"

Queen lachte. "Nun ich kann euch versichern, dass sie damit nichts zu tun hat und das sie euch auch niemals verraten hätte... - Das wäre ihr im Traum nicht eingefallen... - Ihr müsst also noch eine andere undichte Stelle haben... - Wo die ist, kann ich euch leider auch nicht sagen..."

Ratlose Gesichter bei Kai, Laney und Mariah waren die Folge auf diese Worte. Es war ihnen unklar, warum Queen von sich selbst in der dritten Person sprach.

Tala jedoch hatte urplötzlich einen Geistesblitz. Da Queen im Moment nicht auf ihn achtete, deutete er Kai seine Entdeckung durch zwei kurze Fingerzeichen an.

Der Grauhaarige bekam die Zeichen mit und er fing an zu überlegen. ,Was will er denn jetzt? Was sollen denn diese Zeichen? Sind das... - Klar, Buchstaben! - X? P? - XP! Oh verd...'

"Du sollst den Kurs wechseln, hab ich gesagt!" riss Queen den Grauhaarigen aus seinen Gedanken.

"Schon gut..." gab er zurück und begann, den neuen Kurs in den Steuerungscomputer einzugeben.

Schwerfällig drehte die T-2 an und schlug einen Bogen um auf Gegenkurs zu gehen.

Gleichzeitig begann Salima an ihrer Konsole etwas einzugeben.

"Was machst du da?" fuhr Queen sie an.

"Ich gebe den neuen Kurs in die Navigationskontrolle ein sonst spielt die Steuerung nicht mit..." gab die Rothaarige schüchtern zurück.

"Braves Mädchen..." war die prompte Rückantwort. "Ich sehe schon, mit euch macht Arbeiten richtig Spaß..."

Kai knirschte mit den Zähnen. ,Warte nur...' dachte er. ,Dir wird das Lachen gleich vergehen... - Ihr bekommt das Schiff nicht wieder, das kannst du gleich vergessen!'
 

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Bevor ich es vergesse: XP hat nichts mit Windows zu tun. ^.^

Das Ende der Jagd...

Tja, was ist nun?
 

Was war der höchste Einsatz?
 

Oder steht er noch aus?
 

Wer gewinnt, wer verliert?
 

Man wird sehen...
 

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VII
 

>T-2<

Im selben Augenblick, in dem Kai oben auf der Brücke den Kurswechsel veranlasste, erschienen auf dem Monitor die Anweisungen, die der Grauhaarige nebenbei und ohne dass Queen es mitbekam an die Maschinenkontrolle geschickt hatte.

Yuri entdeckte die Nachricht als erste und wusste ein paar Sekunden lang nicht, was sie machen sollte.

"Was ist?" wollte Bryan wissen.

"Wir sollen die Maschine auf die Reserveenergie umstellen, die Beyblades einsammeln und uns für die nächste Anweisung bereithalten..." gab die Gefragte zurück.

"Weswegen denn das?" erkundigte sich Gordo neugierig.

Yuri zuckte mit den Schultern. "Ich habe keine Ahnung, aber ich mach's einfach. Bisher hat er doch genau gewusst, was er macht..."

"Es könnte was unvorhergesehenes passiert sein..." vermutete Gordo.

Bryan schüttelte den Kopf. "Das werden wir merken, denke ich... - Machen wir uns an die Arbeit!"
 

Zur gleichen Zeit traf auch im Feuerleitstand eine Nachricht des jungen Russen ein.

"Leute, wir sollen sämtliche Geschütze aneinander koppeln und alles für eine Sprengung vorbereiten!" teilte Max den anderen aufgeregt mit.

"Irgendwas läuft hier ganz gewaltig schief..." stellte Jonny fest, nachdem der Blonde einige verwirrte Blicke von den anderen Anwesenden kassiert hatte.

"Ich hab ihm die Ausführung bestätigt..." gab Max zurück, nachdem er sich wieder umgedreht hatte.

"OK Leute, an die Arbeit! Verkoppeln wir die Geschütze für ein schönes Feuerwerk!" legte Yuki fest.
 

Keine zwei Minuten nachdem Kai unauffällig die beiden Befehle an die anderen Stationen geschickt hatte, trafen auf der Brücke die Bestätigungen ein, dass alles vorbereitet war.

"Wir haben jetzt alles ausgeführt..." sagte er und nickte Queen zu.

"Es ist wunderbar zu sehen, dass ihr alle schön brav das macht, was ich von euch möchte..." gab sie zurück.

"Haben wir denn eine Wahl?" murrte Laney.

"Nein..." war die kurze Rückantwort seitens Kai, als Tala sich einmischte.

"Darf ich dazu vielleicht auch mal was sagen?" wollte er wissen.

"Was Rotschopf?" fuhr Queen ihn an.

"Weißt du, es gibt da eine Sache, die ich so gar nicht leiden kann..." begann Tala schließlich, nachdem er mit Kai noch einen schnellen Blick gewechselt hatte.

,Oh-oh... - Das geht nicht gut...' schoss es Salima durch den Kopf, während Queen den jungen Russen nur verständnislos anblickte.

"...und das ist, wenn man mir eine 9-mm an den Kopf hält! Darauf reagier ich allergisch!" vollendete Tala seinen angefangenen Satz, sprang auf, griff Queen am Arm und schleuderte sie mit einem geschickten Judowurf quer durch den Brückenraum bis an die gegenüberliegende Wand bevor er seine Tokarev zog und damit auf die Bladerin zielte.

"So Herzblatt! Aus die Maus! Jetzt bin ich am Drücker!"

Laney, Salima und Mariah kamen den schnellen Bewegungen des Rothaarigen mit den Augen gar nicht nach, sie sahen nur, dass er von einer Sekunde auf die andere plötzlich Queen los war und selbst eine Waffe in der Hand hatte.

"Klasse! Auf dich ist eben Verlass!" kommentierte Kai, während er sich Queens 9-mm schnappte und dann einen Knopf an seiner Konsole drückte. "An alle Stationen! Schiff räumen! Ich wiederhole! Schiff sofort räumen! Treffpunkt auf dem Achterdeck an den Schnellbooten!"

Salima, Mariah und Laney kamen der Anweisung auch sofort nach und liefen durch den Gang nach unten in den Feuerleitstand.

Queen wollte unterdessen aufspringen und sich auf Tala stürzen, doch dieser entsicherte klickend seine Tokarev und zischte: "Ganz ruhig bleiben, Schätzchen... - Ich weiß ganz genau, was du bist und vor allem, wo ich hinschießen muss, damit du nicht mehr aufstehst..."

"Ihr kommt ohnehin nicht weit!" gab das Mädchen zurück.

Kai grinste. "Du wirst schon sehen, wie weit wir kommen, schließlich hatten wir nicht vor, dich hier zu lassen. - Tala, pass gut auf sie auf, dass sie keinen Unfug anstellt."

"Klar, kein Thema... - Los! Aufstehen! Mitkommen!" befahl er und zog die Bladerin auf die Beine bevor er sie durch den verlassenen Feuerleitstand zum Achterdeck zerrte, wo die anderen Blader inzwischen die auf Katapulten gelagerten Schnellboote abgedeckt und zum Abschuss bereit gemacht hatten.

"Immer Vier auf ein Boot! Tala, Queen und ich nehmen das Mittlere!" kommandierte Kai, woraufhin alle in die Boote kletterten und die Katapulte auslösten.

Mit ungeheurer Wucht wurden die 5 Schnellboote von dem über 20 Meter hoch über dem Wasserspiegel liegenden Heck der T-2 in die aufgewühlte See katapultiert, die Motoren sprangen an und kaum dass sie im Wasser gelandet waren, entfernten sich die Boote rasch von ihrem Mutterschiff, dass auf den von Kai und Salima vorprogrammierten Kurs ging.
 

>B-2<

Die plötzlichen Manöver der T-2 blieben auch auf Brooklyns Schiff nicht unbemerkt.

"Sie drehen! Sie kommen zurück!" meldete Mystel aufgeregt, nachdem es ihm gelungen war, wenigstens das nur 25 Seemeilen reichende Kurzwellenradar wieder zu aktivieren.

Brooklyn blickte den blonden Jungen skeptisch an. ,War es das, was Boris meinte?' schoss es ihm durch den Kopf.

"Läuft auf uns zu!" meldete Mystel 10 Minuten später erneut. "T-2 setzt Schnellboote aus! Die machen wohl die Flocke!" fügte er lachend hinzu.

"Und die T-2?" fragte King irritiert.

"Läuft volles Tempo auf uns zu!" stellte Garland erschrocken fest.

"Was soll das denn?" wunderte sich Ming-Ming.

"Abstand 15 Seemeilen! Fällt rasch!" meldete Garland erneut.

"Herum mit der Mühle!" schrie Brooklyn. "Ausweichen!"

"Was schreist du uns an?" beschwerte sich King. "Du steuerst!"

Nervös biss sich Brooklyn auf die Lippen. Er wusste, dass King recht hatte und dass nur er das Schiff zum Ausweichen bringen konnte. Mit raschen Knopfdrücken veranlasste er das Wendemanöver.

Schwerfällig drehte die B-2 ihren Bug nach steuerbord, weg von der sich rasch nähernden T-2, die jetzt in einem Regenschleier verschwand, so dass man keinen Sichtkontakt mehr zu ihr hatte.

"T-2 wechselt Kurs!" meldete Mystel aufgeregt. "Sie dreht an! Sie folgt unseren Bewegungen!"

"Scheiße..." fluchte Brooklyn.

Aber Garland setzte zu den schlechten Nachrichten sogleich noch eine drauf. "Ich habe ihren Kurs entschlüsselt! Sie wird uns rammen!"

"Ach nein, da wäre ich nie drauf gekommen... - Maschine! Holt raus, was ihr könnt, wir müssen hier weg!"

>>Mehr geht mit nur zwei Schraubenwellen nicht!<< gab Spencer zurück.

"Ian! Könnt ihr sie abschießen?"

>>Wie denn bitte? Mit der leichten Artillerie kitzeln wir sie doch nur!<<

"Alle zum Achterdeck! Schnell!"

Fast fluchtartig verließen alle auf der B-2 anwesenden Blader ihre Stationen und rannten in Richtung des Achterdecks auf dem sich, wie auf der T-2 auch, Schnellboote befanden.

"DA!!!"

Wyatts Ruf ließ alle herumfahren und was sie sahen, ließ sie für wenige Sekunden in ihren Bewegungen erstarren.

Die T-2 tauchte aus dem Regenschleier auf, wie ein stählerner Racheengel und es war erschreckend, wie nahe sie der B-2 schon war.

"Festhalten!" brüllte Garland.

"Wenn sie den Kurs beibehält, wird sie..."

Weiter kam Alexander nicht, denn mit einem ohrenbetäubenden metallischen Kreischen bohrte sich der Bug der T-2 auf Höhe der vorderen 38-er in den Rumpf der B-2, die daraufhin eine gefährliche Schräglage bekam, erstaunlicherweise aber nicht kenterte sondern halb seitlich liegen blieb, während die immer noch vorwärts drängende T-2 ihren Bug unerbittlich weiter und weiter in den Rumpf des Schwesternschiffes bohrte.

Garland fing sich schneller als sein Teamleader, griff diesen, der noch immer fasziniert auf die Kollisionsstelle starrte, am Arm und zog ihn mit sich in eines der Schnellboote, die daraufhin alle fünf ins Wasser geschossen wurden.

Ein paar hundert Meter von den beiden ineinander verkeilten Schiffen entfernt blieben die Schnellboote liegen und tanzten auf den Wellen auf und ab.

Ungläubig beobachteten Brooklyn und seine Leute, was mit ihrem Schiff passierte.

Die T-2 hatte sich inzwischen so in der B-2 verkeilt, dass sie allein nie wieder freigekommen wäre.

Auf beiden Schiffen hatten die Maschinen gestoppt und sie trieben führerlos durch den Ozean.
 

Auch Kai und seine Freunde beobachteten auf den in Rufweite liegenden Schnellbooten, wie die beiden Schiffe schließlich stoppten und nur noch auf dem Wasser trieben.

"Max?" wandte sich Kai an den Blondschopf.

"Bereit..." kam die prompte Antwort.

"Sprengung auslösen..."

"Nein!" schrie Queen, doch es war bereits zu spät.

"Bye, bye..." flüsterte Max und drückte eine Knopf an einer kleinen Konsole, die er in der Hand hielt.

Eine grollende Explosion und ein glutroter Blitz durchbrachen die um die Schiffe hängenden Regenschleier, als die vorderen 38-er der T-2 in die Luft gesprengt wurden.

Die ohnehin schon beschädigten Türme der B-2 folgten und gleich darauf pflanzten sich zwei Explosionsreihen durch beide Schiffe; alles, Türme und Munitionskammern löste sich in gigantischen Feuerbällen in Rauch und Asche auf.

Selbst von ihrem etwas entfernten Standpunkt aus konnten Kai und seine Freunde sehen, wie sowohl B-2 als auch T-2 an den Seiten wie Blechbüchsen aufgerissen wurden und langsam zu sinken begannen.

Gespenstig beleuchtet durch die immer wieder aufflammenden Explosionen drehte einer der beiden ZX seine Runden über den sinkenden Giganten und meldete seine Entdeckungen wahrscheinlich gerade an den BBA-Center.

Im selben Augenblick klingelte Max' Handy.

Zögerlich hob der Blondschopf ab; er hatte schon geahnt, dass seine Mutter diejenige war, die ihn in dieser unmöglichen Situation anrief.

"Ja?" fragte er vorsichtig.

>>Max, wo bist du denn?<< tönte am anderen Ende Judys Stimme. >>Warum meldest du dich denn nicht? Ich mache mir Sorgen um dich!<<

"Äh, ja..." gab der Blondschopf zurück. "Weißt du... - Ich bin hier mit ein paar Freunden zusammen und wir spielen grade..."

>>Spielen?<< fragte Judy ungläubig. >>Was spielt ihr denn?<<

"Schiffe versenken..."

>>Schiffe versenken?<< fragte sie erneut, dann hielt sie den Hörer zu; schien wohl gerade eine Nachricht zu bekommen in der es sich unglücklicherweise um den Untergang von B-2 und T-2 drehte. >>MAX!!!<<

Erschrocken hielt sich der Blondschopf das Handy vom Ohr weg. "Äh ja..." rief er in Richtung des Gerätes. "Wir reden später, im Moment ist es grade echt schlecht!"

Und damit legte er auf.

Michael blickte ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Belustigung im Blick an. "Dass das noch ne Standpauke gibt, kannst du dir aber von alleine denken, oder?"

Max zuckte mit den Schultern. "Soll sie doch sagen, was sie will. Mir ist nichts passiert und ich fand die Aktion einfach nur megakrass!"

Der Amerikaner blickte den Sohn seiner Trainerin lächelnd an. "Na das kannst du aber laut sagen!"
 

Kurz nach dem endgültigen Untergang der beiden Schiffe tauchte der zweite ZX über der Untergangsstelle auf und umkreiste die Schnellboote von Brooklyns Gruppe, damit diese nicht aus dem Seegebiet verschwinden konnten, bevor die Lexington dort eintraf.

Der Flugzeugträger erreichte das Seegebiet etwas mehr als eine Stunde nach dem Untergang und fischte die Besatzungen der 10 Schnellboote aus der inzwischen rauer gewordenen See.

Während Kai und seine 17 Begleiter sich auf dem Schiff frei bewegen konnten, was besonders Bryan, Tala und Yuri begeisterte, wurden vor den Viererzimmern, in denen sich Brooklyn und seine Leute sowie auch Queen befanden jeweils zwei Wachen postiert.

Nachdem auch die beiden ZX wieder gelandet waren, nahm die Lexington Kurs auf Los Angeles, wo es im Hafen ein abgetrenntes Areal für Militärschiffe gab.

Unterwegs informierte man auch das Hauptquartier der Biovolt, dass ihre 20 Blader im Militärhafen von Los Angeles arrestiert werden würden und sie diese dort wieder abholen könnten.

Verständlicherweise war es Kais Großvater unheimlich peinlich, dass seine Blader in amerikanischem Militärgewahrsam gelandet waren, aber über diese Schande würde man sich mit ihnen unterhalten, wenn man sie wieder in der Abtei in Moskau hatte.

Zuerst galt es einmal, sie aus dem verhassten westlichen Land wieder herauszuholen.
 

Die Lexington erreichte den Hafen von Los Angeles zwei Tage nach dem Untergang der beiden Schlachtschiffe.

Unterwegs war ein Transporthelikopter der Navy an Bord gelandet und sowohl Judy Tate als auch Mr. Dickenson befanden sich mittlerweile an Bord des Trägers.

Judy war, sofort nach der Landung, zu Max geeilt, hatte ihn erst umarmt und ihm gesagt, wie froh sie sei, dass ihm nichts passiert wäre, dann jedoch hatte sich ihr Blick verdunkelt und sie hatte gemeint, mit ihm und Michael allein sprechen zu müssen.

Als die beiden Jungen dann, etwa eine Stunde später, wieder im Gemeinschaftsraum auftauchten, konnte man ihnen deutlich ansehen, dass sie eine ordentliche Kopfwäsche hinter sich haben mussten und auch die Blicke die Judy Kai zuwarf, sprachen mehr als Bände.

Doch kaum dass die Blader den Flugzeugträger im abgesperrten Militärareal des Hafens von Los Angeles verlassen hatten und die 20 Biovoltler erneut in Arrest gesteckt worden waren, wurde Mr. Dickenson vom Hafenkommandanten mitgeteilt, dass Boris und Voltaire bereits auf dem Weg wären um ihre Schützlinge abzuholen.

Boris' großer Transporthelikopter landete nur wenige Stunden später auf einem extra abgesperrten Landeplatz und während Voltaire direkt zu Mr. Dickenson geleitet wurde um mit diesem über die Freigabe der Blader zu verhandeln, begab sich Boris zum Arrestraum und bat darum, mit Brooklyn, Julia, Alexander, Ming-Ming, Mystel, King und Queen in einem anderen Raum reden zu dürfen, was ihm nach kurzem Zögern der Wachposten auch gestattet wurde.

Niemand ahnte, dass sich genau das als verhängnisvoller Fehler erweisen sollte...

Außer Kontrolle...

So jetzt hab ich mir für diese FF doch tatsächlich auch den wöchentlichen Rhythmus angewöhnt...
 

Bin mal gespannt ob ich den auch durchhalte...
 

Aber ich schweife ab...
 

OK, wir wollen mal in die zweite Runde in dieser FF gehen...
 

Wie einige von euch vielleicht bereits gemerkt haben, läuft die Fanfiction ebenso unter "Crossover" auch wenn ich die zweite Serie noch nicht eingetragen habe...

Ich werde das beim nächsten Kapitel nachholen, möchte aber von euch wissen ob ihr vielleicht schon ahnt, um was es sich handeln könnte.

Mal sehen wers herausfindet!
 

Aber genug der Vorrede!
 

Viel Spaß beim neuen Kapitel!
 

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VIII
 

Nach kurzem Zögern der Wachposten wurde es Boris schließlich gestattet, mit den von ihm gewählten Bladern in einem separaten Raum zu sprechen.

Niemand achtete darauf, dass der Vizepräsident der Biovolt einen Laptop bei sich hatte und niemand blieb im Raum, als die sieben Blader schließlich im Zimmer abgeliefert worden waren.

Boris grinste zufrieden, als der letzte Wachposten den Raum wieder verlassen hatte.

"Was wollen sie von uns? Warum wollen sie nur mit uns reden? Wir sind nicht die einzigen, die Mist gebaut haben!" versuchte sich Julia zu rechtfertigen.

"Darum geht es nicht. Euer Versagen im Fall >T-2< und dass ihr zugelassen habt, dass beide Schiffe versenkt wurden, ist vollkommen zweitrangig." erklärte Boris, während er den Laptop aufklappte und anschaltete. "Mir geht es um etwas vollkommen anderes..."

"Und um was?" fragte Mystel vorsichtig.

"Nur Geduld..." war die wenig aufschlussreiche Rückantwort, während der lilahaarige Mann einige Codes in den Laptop eingab und anschließend alles mit einem kurzen Druck auf die Entertaste bestätigte.

Wie auf Kommando zuckten die sieben Jungen und Mädchen zusammen, dann wurden ihre Blicke leer und emotionslos.

"Perfekt..." murmelte Boris. "An die Arbeit!" sagte er an Brooklyn gewandt. "Bring uns hier raus!"

Brooklyns Antwort war ein kurzes Nicken, dann hob er den rechten Arm; ein kurzes Aufblitzen folgte und in der Barackenwand klaffte ein zwei mal zwei Meter großes Loch.

Boris nickte noch einmal zufrieden. "Gehen wir..."
 

Unterdessen befanden sich Kai und seine 17 Begleiter in einer anderen Baracke in einem der großen Aufenthaltsräume.

"Oh Mann, wenn mein Vater das rauskriegt, der dreht mir den Hals um!" stellte Zeo gerade vollkommen verzweifelt fest, als Ray die Hand hob und allen andeutete, still zu sein.

"Was ist?" wollte Kane wissen.

"Schussgeräusche..." murmelte Ray. "Ja... - Das sind eindeutig Schüsse!"

"Ausgerechnet, wenn unser Großvater da ist..." murmelte Yuki.

"Denkst du, er hat was damit zu tun?" wollte Jonny wissen.

"Ist anzunehmen, ja..." knurrte Tala, während Kai, gefolgt von Yuri und Zeo schon fast aus der Tür war.

"Hey!" tönte es von Bryan. "Wartet gefälligst!"

Doch die drei hörten den jungen Russen nicht mehr und als die anderen schließlich aus der Baracke gelaufen waren, war von den drei Vorreitern nichts mehr zu sehen.

Die Gruppe beschloss, sich aufzuteilen und nach ihnen zu suchen.
 

Kai, Yuri und Zeo waren unterdessen ziemlich nahe ans Zentrum des gerade entstandenen Trubels gekommen und sahen in dem ganzen Durcheinander plötzlich Brooklyn vor sich stehen.

Der Junge vor ihnen bemerkte die drei und drehte sich zu Kai um, der noch ein Stück von den anderen entfernt stand.

Ungläubig blickte der Grauhaarige auf das, was er sah.

Brooklyns rechter Unterarm war aufgeklappt, aus dieser Öffnung ragte der Lauf einer Laserkanone hervor, die gut sichtbar mit dem Arm verkabelt war.

Der Junge starrte seinen Gegenüber aus toten Augen an, als er den Arm hob, kurz zielte und Kai einen Laserstrahl in die rechte Schulter jagte.

Durch die Wucht des Schusses wurde der Grauhaarige zurück und durch die Wand hinter sich geschleudert.

"KAI!" tönte es gleichzeitig von Yuri und Zeo, die zu ihrem angeschossenen Freund rannten.

Jonny seinerseits wurde durch den Schuss auf Kai ebenfalls alarmiert und wollte seinen Freunden so schnell wie möglich zu Hilfe kommen.

"Bist du denn total durchgeknallt? Was soll die Scheiße?" schrie er Brooklyn an, dieser jedoch holte mit seinem linken Arm aus und schleudert Jonny gegen die nächste Mauer.

Der Schotte sank zu Boden und stand nicht wieder auf.

Boris, der etwas abseits hinter Brooklyn stand und die Sache beobachtete, bemerkte, wie der Junge auf Yuri und Zeo, die immer noch bei Kai knieten, zuging und folgte ihm.

Auch Yuri hatte bemerkt, dass Brooklyn sich ihnen näherte.

"Brooklyn! Hör auf, was soll das?" wollte sie wissen. "Macht dich dein Hass auf Kai denn so blind?"

"Da... - Das ist kein Mensch..." rief Zeo plötzlich und seine Augen waren groß wie Suppenteller als er die Laserkanone in Brooklyns Arm bemerkt hatte. "Das ist ein Roboter!"

"Was?" Yuri blickte den grünhaarigen Jungen ungläubig an. "Das ist doch unmöglich!"

Zeo schüttelte den Kopf ohne auf Yuris Feststellung genauer einzugehen.

"Mit dem werden wir nicht fertig! Ich hol Hilfe!" rief er und verließ fluchtartig den Raum durch die Tür hinter sich.

Kai hatte sich unterdessen wieder aufgerappelt, stand nun, um sein Gleichgewicht kämpfend, vor Brooklyn und blickte diesen an. Aus der Wunde an seiner Schulter trat eine dunkle, fast schwarze Flüssigkeit aus, die definitiv kein Blut sein konnte.

Yuri, die jetzt neben ihm stand, berührte vorsichtig die Wunde und bekam einen elektrischen Schlag verpasst, während Kai im selben Augenblick zusammen zuckte.

"Oh schön..." tönte es von Boris, der im gleichen Moment hämisch grinsend den Raum betrat. "Du hast dein kleines Geheimnis also endlich entdeckt..."

"Ge... - Geheimnis?" fragte Kai verwirrt. "Was..."

Boris grinste ihn an. "Nun wie du sicher sehen kannst, ist Brooklyn kein Mensch, sondern ein Kampfroboter vom Typ XP..."

"Ja und?" wollte Kai wissen, den die vorherige Antwort keinesfalls schlauer gemacht hatte.

"Und du mein Freund bist der Prototyp der NT, Roboter, die Menschen imitieren können und aus denen die XP entwickelt wurden." sagte Boris mit einem Tonfall als wäre es das normalste der Welt.

Kais Augen weiteten sich und er ging mit einem entsetzten Blick in die Knie. "Das... - Das ist nicht wahr..." flüsterte er ungläubig.

Das wiederum wurde Yuri zu viel. Sie wusste, dass Boris nichts lieber tat, als Kai seelisch zu zerstören.

Also stellte sie sich vor den grauhaarigen Jungen und fauchte: "Du willst ihn doch nur fertig machen! Das ist doch ohnehin alles gelogen! Hör auf damit! Verschwinde endlich und lass ihn in Ruhe! Ich kann dich nicht mehr sehen!"

Boris konnte sich ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen, als er auf sie zu ging, ihr unters Kinn griff und ihren Kopf hob, so dass sie ihn ansehen musste..

"An deiner Stelle würde ich den Mund nicht zu voll nehmen..." sagte er mit schneidender Stimme. "Was regst du dich eigentlich auf?" fragte er nach kurzer Pause. "Du bist eine Maschine wie er, ihr habt keine Gefühle. Es kann dir also egal sein, was ich mit ihm mache..."

Yuris Augen weiteten sich fassungslos und Kai blickte sie ungläubig von der Seite an.

Als Boris sie schließlich losließ, zufrieden durch das Wissen, das Mädchen jetzt vollkommen aus der Fassung gebracht zu haben, drehte sie sich um und rannte verstört aus dem Raum.

Kais Augen fixierten unterdessen Boris und er schenkte diesem einen vernichtenden Blick.

"Was ist?" wollte der lilahaarige Mann wissen, als Kai sich mit gesenktem Blick und geschlossenen Augen erhob.

Brooklyn zögerte nicht lange und nahm den Grauhaarigen erneut ins Visier, doch Kai ignorierte die ihm drohende Gefahr.

Eine knappe halbe Sekunde später feuerte Brooklyn erneut auf seinen verhassten Gegenspieler um ihn endgültig aus dem Weg zu räumen, doch diesmal reagierte Kai schneller.

Ohne dass er es eigentlich wollte oder dass er seine Bewegungen gar koordinieren konnte, reagierte sein Körper von allein.

Aus seinem linken Unterarm entstand innerhalb weniger Hundertstel eine ungepanzerte Plasmakanone und noch aus der Ausweichbewegung heraus feuerte Kai einen Schuss auf Brooklyn ab.

Dieser versuchte, sich mit dem im linken Arm eingebauten Energieschild zu schützen, doch Kais Schuss war zu stark für den Schild, der unter der ungeheuren Wucht zerbarst, woraufhin der Roboter nach hinten geschleudert wurde, sich aber abfangen konnte und dann seinen Gegner fixierte.

Boris wurde heiß und kalt, als er plötzlich erkannte, dass er Kai nicht hätte offenbaren sollen, was dieser wirklich war.

Der Grauhaarige hatte seine versiegelte volle Kraft von allein aktiviert und Brooklyn war ihm deutlich unterlegen.

Dem Vizepräsidenten der Biovolt war eines klar: Jetzt konnte er sein Heil nur noch in der Flucht suchen und darauf hoffen, dass Kai ihn nicht erwischte.
 

Unterdessen hatte Zeo einen Teil der restlichen Gruppe gefunden.

Während Laney und Bryan versuchten, dem bewusstlosen und verletzten Jonny zu helfen, begann der grünhaarige Junge den hektischen Versuch, den vor ihm Stehenden beizubringen, dass Brooklyn schuld an Jonnys Zustand hatte und dass der Teamleader von BEGA obendrein noch ein Roboter war.

Dieser Versuch brachte dem Jungen allerdings nur skeptische und ungläubige Blicke ein.

"Was glaubst du, wer dir das abkauft?" wollte Kane wissen, als Ray sich einmischte.

"Sagt mal, was ist denn mit Yuri los?" fragte er und deutete auf das vollkommen verstört weglaufende Mädchen.

Voltaire und Mr. Dickenson kamen im selben Augenblick zu der Gruppe, als alles um sie herum plötzlich rasend schnell ging.

Es begann mit einem lauten Knall, als Kais Schuss, für die draußen stehenden unsichtbar, innerhalb der Baracke auf Brooklyns Armschild prallte.

Gleich darauf sahen sie Boris gefolgt von Brooklyn und dann auch Julia, Alexander, Ming-Ming, Mystel, King und Queen zu Boris' großem Helikopter flüchten.

Im selben Moment, wie dieser von der Basis abhob, ließ ein krachendes Geräusch alle herumfahren.

Kai stand urplötzlich auf dem Barackendach und feuerte wie ein Wahnsinniger ohne zu zielen auf den startenden Helikopter.

Der letzte Schuss traf, besaß aber bei weitem nicht mehr die Durchschlagskraft, die es gebraucht hätte um den großen Hubschrauber am Davonfliegen zu Hindern.

Der Grauhaarige ließ seinen Arm sinken, geriet ins Taumeln und stürzte schließlich vom Dach der Baracke.

Regungslos blieb er liegen.

Das alles hatte nicht einmal drei Minuten gedauert.
 

Es war Ray, der zusammen mit Kane als erster den gestürzten Freund erreichte. Er hatte, wie es seine Art war, nur Augen dafür, dass Kai sich bei dem Sturz vom Dach verletzt haben könnte, da er nicht wieder aufstand oder sich bewegte.

Vorsichtig klopfte er dem Grauhaarigen auf die Wange. "Kai?" fragte er leise. "Hey Kai? Alles OK mit dir?"

Kane, der jetzt neben dem Chinesen stand, bemerkte etwas, dass Ray entgangen war: Kais linker Unterarm war nicht einmal mehr annähernd menschlich. Er war in eine ungepanzerte Plasmakanone transformiert; man konnte die unterschiedlichen Chips, Kabelstränge und den Lauf deutlich erkennen.

"Ray?" begann er vorsichtig um den Chinesen auf seine Entdeckung aufmerksam zu machen.

"Hm?" machte der Angesprochene, während er aufsah.

"Hier stimmt was nicht..." begann Kane und deutete auf den Lauf der Waffe.

Ray zuckte mit den Schultern. "Egal..." sagte er knapp, während er weiter versuchte, Kai wachzubekommen.

Voltaire, der plötzlich neben den beiden stand, beobachtete kopfschüttelnd die Versuche des Chinesen, den Grauhaarigen aus seiner Ohnmacht zu holen.

"Lass ihn! Du kannst ihm ohnehin nicht helfen!" fuhr er den vollkommen überraschten Ray an, der Voltaire dafür nur einen verständnislosen Blick schenkte.

Kane reagierte schneller und zog seinen Freund von Kai zurück.

Dieser wollte sich zuerst noch gegen den Griff des Blauhaarigen wehren, doch im selben Moment fiel sein Blick auf das, was Kane ihm vorher hatte zeigen wollen und seine Augen weiteten sich entsetzt.

"Was ist das..." fragte er ungläubig.

"Wir sollten einen Krankenwagen rufen..." schlug Mr. Dickenson, der davon noch nichts bemerkt hatte, vor.

Voltaire schüttelte den Kopf. "Da hilft kein Krankenwagen..." sagte er resigniert. "Rufen sie den lieber für den jungen schottischen Blader, der hat es eher nötig als mein Enkel."

"Was soll das?" empörte sich Mariam. "Wollen sie..." begann sie wieder doch Voltaire schnitt ihr das Wort ab.

"Keine Angst, Kai wird nicht sterben." sagte er mit zitternder Stimme. "Er kann nicht sterben..."

"Was soll das denn heißen?" fragte Mr. Dickenson verwirrt.

Kais Großvater schüttelte den Kopf fast so als wollte er dieses Geheimnis nie jemandem enthüllen. Schließlich aber sagte er: "Kai ist eine Maschine..."

"Das ist vollkommen unmöglich!" platzte es aus Tyson heraus.

"Wie kann das sein?"

"Das geht doch gar nicht!"

So und ähnlich tönten die Stimmen der aufgebrachten Blader durcheinander.

"Wollen sie uns auf den Arm nehmen, Voltaire?" fragte Mr. Dickenson scharf.

Der Gefragte antwortete mit einem traurigen Lächeln. "Nein... - Ich habe ihn erschaffen..."

Fassungslose Blicke trafen Kais Großvater von allen Seiten.

"Das müssen sie uns schon genauer erklären!" forderte der Vorsitzende der BBA.

Voltaire nickte. "Natürlich... - Aber zuerst benötige ich einen Computer an den ich Kais Systeme anschließen und ihn dann durchchecken kann. Und außerdem sollten sie vorher dafür sorgen, dass sich jemand um den jungen Schotten kümmert. Er ist garantiert nicht so widerstandsfähig wie Kai..."

Dickenson nickte. "Wenn sie die Wahrheit sagen, haben sie sicher recht... - Wir bringen ihn in eine der Baracken. Dort können sie sich dann um ihn kümmern."

"Danke..."

"Oh danken sie mir lieber nicht zu früh Mr. Voltaire. Da wird noch einiges auf sie zukommen..."

Und mit diesen Worten ließ Mr. Dickenson den grauhaarigen Jungen von zwei Soldaten vorsichtig in einen der Computerräume bringen.

Voltaire folgte. Er wusste, dass er nun vor einem großen Problem stand. Er musste Kai irgendwie erklären, was er wirklich war und warum.
 

Während des ganzen Tumultes auf dem Gelände waren Tala und Bryan innerhalb des Gebäudes geblieben.

Der Rothaarige beobachtete aus einem Fenster, wie Yuri urplötzlich vollkommen aufgelöst wieder in seine Richtung rannte, war allerdings nicht schnell genug an der Tür, weswegen er sie nur in einem anderen Raum verschwinden sah.

Neugierig ging er ihr nach, doch was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

Yuri hatte das, was sie offenbar suchte, schnell in einer Schublade gefunden.

Ohne auf Talas entsetzte Blicke zu achten, setzte sie das Messer, welches sie aus der Schublade geholt hatte, an ihrem Handgelenk an und schnitt sich die Haut bis in die Beuge des Armes auf.

Tala verengte seine Augen und war rasch bei ihr um ihr das Messer wegzunehmen, was ihm aber nicht gelingen wollte, da Yuri, die ihm in Sachen Kraft in nichts nachstand, unbeirrt weiter machte.

Als es dem Rothaarigen schließlich gelang, ihr das Messer wegzunehmen, griff sie sich mit der nun freien Hand in den Schnitt und zog sich die Haut ab dem Handgelenk vom Arm herunter.

In diesem Moment wurde Tala stutzig.

Yuri verzog keine Mine, auch wenn sie mit diesem Schnitt wahnsinnige Schmerzen haben musste und außerdem blutete die Wunde nicht.

"Nein..." flüsterte sie fassungslos.

Tala legte den Kopf leicht schief und folgte dann mit seinen Augen Yuris Blick auf ihren Unterarm.

Von dem Anblick, der sich ihm bot vollkommen aus der Fassung gebracht, ließ er sie los und ging einen Schritt zurück.

Yuris Unterarm bestand aus Drähten, Platinen, Chips, metallenen Knochenimitaten und noch einigem anderem, erinnerte aber nicht im geringsten an einen menschlichen Unterarm.

Das Mädchen schien von diesem Anblick selbst total fertig zu sein.

Vollkommen geistesabwesend und mit leeren Augen ging sie in die Knie und starrte auf den Boden.

"Yuri?" fragte Tala vorsichtig und kam langsam wieder auf sie zu.

Sie blickte auf, als er sie ansprach, doch ihr gläserner Blick war nicht auf ihn sondern schien eher auf sein Inneres gerichtet zu sein.

Auf das, was er hatte, sie aber nicht haben durfte...

Leben...
 

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Sollte einer von euch bereits herausgefunden haben, was da jetzt noch dahinter steckt, dann bitte bitte erschlagt mich nicht!

Morddrohungen könnt ihr abliefern, aber bitte nicht über die genauere Ausführung nachdenken...
 

Wenn ihrs jetzt noch nicht wisst, dann wirds spätestens nach dem nächsten Kapitel klar.
 

^^
 

Bis denne!
 

Venka

Wahrheit...

Tjaja...
 

Als ich diese FF angefangen habe, hätte ich nie gedacht, dass hier mal so eine Resonanz kommen würde.
 

Ich danke an dieser Stelle allen Kommischreibern und besonders auch an meine beiten Betas Rowan Ayamaki und Gerbil

*knuddel you both*
 

Besonderer Dank geht auch an Lillie de Noire, die mir hier mal wieder mit Ideen aus der Patsche geholfen hat.
 

Nun denn dann wollen wir doch mal sehen...
 

Wer gehört noch zu den NT?
 

Ich will euch aber hier mit meinem Gelaber nicht die Spannung vermiesen!
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

---------------------
 

IX
 

Ratlos stand Tala vor seiner langjährigen Freundin und wusste für mehrere Momente nicht, was er tun sollte, hatte er doch gerade herausgefunden, dass sie zumindest zu einem Teil kein Mensch sondern eine Maschine war.

Schließlich ergriff er die Initiative und damit auch Yuris Arm sowie ein herumliegendes Tuch, mit dem er ihren künstlichen Arm erst einmal einwickelte um ihn so vor neugierigen Blicken zu schützen.

Dann zog er sie auf die Beine und sie liefen gemeinsam, auf der Suche nach einem ruhigen Platz zum Reden, auf den Hof hinaus, wo sie natürlich prompt einigen der Anderen über den Weg liefen.

Tala kam nicht mehr zum protestieren, er und Yuri, die ihm immer noch geistig leicht abwesend nachlief, wurden in eine der Baracken gebracht.

"Was soll denn das? Was ist denn los?" wollte er schließlich genervt wissen, als ihn Michael in einen der Räume schubste.

"Sieh es dir doch selber an!" war der Kommentar des Amerikaners.

Tala schenkte dem Teamleader der All-Starz einen skeptischen Blick, bevor er sich schließlich zum Rauminneren umdrehte, wo ihn fast der Schlag traf.

Kai lag in der Mitte des Raumes auf einem Tisch, sein Kopf und der zu einer Plasmakanone transformierte linke Unterarm waren mit einem Computer verkabelt um den Mr. Dickenson, Judy, Spike und Voltaire standen und sich einige Daten ansahen.

Schneller als es irgendjemandem lieb war, hatte sich Tala wieder von dem Schrecken erholt und schenkte Voltaire einen Blick, der den alten Mann mit Sicherheit sofort umgebracht hätte, wenn dies möglich gewesen wäre.

"Was hast du mit ihm gemacht?" fuhr er ihn an.

Er machte sich nichts mehr daraus, wie er mit dem Präsidenten der Biovolt sprach. Er war ohnehin zur BBA übergelaufen, jetzt kam es auf Förmlichkeiten nicht mehr an.

"Mal ganz ruhig bleiben..." gab Kais Großvater zurück.

"Ruhig bleiben?" entgegnete der Rothaarige wütend und sein Blick wanderte zwischen Kai und dessen Großvater hin und her.

"Ich will nicht ruhig bleiben! Ich..." begann er, doch Yuri legte ihm die Hand auf die Schulter.

"Lass ihn..." sagte sie leise, worauf Tala ihr einen verwirrten Blick schenkte, sich aber dann doch zurückzog und auf einem Stuhl nieder ließ.

"Ich denke, ich bin euch allen eine Erklärung schuldig..." wandte sich der alte Mann an die restlichen Anwesenden.

Mr. Dickenson nickte. "Durchaus Mr. Voltaire, durchaus..." gab er zurück.

Die Angesprochenen nickten und Voltaire begann mit seiner Erklärung.

"Kai... - Er war tatsächlich mein Enkel und er hat auch gelebt... - Als er sechs Jahre alt war, geschah der Zwischenfall mit Black Dranzer und Kai kam dabei in den Trümmern der Abtei ums Leben."

"Dann ist..." schaltete sich Judy ungläubig ein.

Ein Nicken war die Antwort. "Das, was ihr als Kai kennen gelernt habt, ist ein Hochleistungsroboter, den ich nach dem Tod meines geliebten Enkels bauen ließ..."

"Kai und ihr geliebter Enkel?" tönte es spöttisch von Hilary. "Na ich lach mich tot..."

Der alte Mann seufzte. "Ich habe den Jungen wirklich geliebt, auch wenn ich niemanden dazu zwingen kann, mir das zu glauben. Doch eine Maschine kann, auch wenn sie noch so perfekt ist, den Menschen nicht ersetzen."

"Keiner von uns hat etwas gemerkt... - All die Jahre nicht..." kam es ungläubig aus Rays Richtung.

"Kai ist nicht einfach nur ein Roboter... - Er ist vielmehr eine künstliche Intelligenz. Meine Wissenschaftler brauchten fast 6 Jahre, bis sie diese Maschine funktionstüchtig fertig hatten. Wie ihr selbst schon sagtet, sieht man ihm nicht an, dass er ein Roboter ist. Doch man kann eine Maschine nicht als Menschen sehen, wenn man weiß, was sie wirklich ist."

"Und was ist mit Brooklyn?" wollte Zeo wissen.

"Er ist anders als Kai, denn dieser gehört zu den NT, einer Roboterart, die nur dazu geschaffen wurde, Menschen zu imitieren." gab der Gefragte zurück.

"Na dafür ist er waffentechnisch aber gut bestückt..." stellte Tyson fest und verzog das Gesicht bei dem Gedanken, dass sein Teamleader eigentlich ein Roboter war.

Dann weiteten sich die Augen des blauhaarigen Japaners plötzlich. ,Nicht auszudenken, wenn er aufwacht und herausfindet, dass ich... - Oh Mann, der bringt mich um...'

Wieder seufzte Voltaire und unterbrach damit Tysons Gedankengang. "Das bleibt nicht aus, im Notfall..." begann er und Judy vollendete den Satz.

"...sollte Kai ihnen als Bodyguard dienen, nicht wahr?"

Ein kurzes Nicken war die Antwort. "Was Brooklyn anbetrifft..." begann Voltaire erneut, wurde diesmal aber von Tala unterbrochen.

"Er ist einer dieser XP, von denen in der Abtei schon lange Gerüchte herumgeistern, stimmt's?" wollte der Rothaarige wissen.

"Ein XP, ja... - Sie wurden aus den NT entwickelt und sind reine Kampfmaschinen. Sind die Roboter in ihnen deaktiviert, verhalten sie sich wie die NT wie ganz normale Menschen. Aber wenn sie aktiviert werden, verwandeln sie sich in willenlose Kampfmaschinen..."

"Klingt nicht so als wäre mit denen gut Kirschen essen..." murmelte Laney.

"Ich möchte aber auch keinem NT Nachts im Dunklen begegnen, vor allem nicht, wenn er schlechte Laune hat..." stellte Zeo fest.

Voltaire schüttelte den Kopf. "Die NT unterliegen einem Kodex, der..."

"DIE NT?" tönte es plötzlich von Yuri.

Voltaire wandte seinen Blick dem Mädchen zu. "Ja..." gab er zu. "Es gibt mittlerweile nicht nur einen..."

"Wie viele sind es?" wollte sie wissen.

"Zehn..."

"Insgesamt?"

"Ja..."

"Mit den XP?"

"...sind es 20..."

"Wissen sie, wen das alles betrifft?" schaltete sich Judy in das Frage und Antwort Spiel zwischen Yuri und Voltaire ein.

"Es gibt eine Liste, aber ich habe nicht im Kopf, wer es ist..." war die ausweichende Antwort.

Yuri lachte kurz auf. "Das glaube ich ihnen nicht." stellte sie nüchtern fest. "Wenn Boris es weiß, wissen sie es auch..."

"Mädchen..." begann Kais Großvater, der bereits merklich ins Schwitzen geriet. "Woher willst du wissen, dass Boris es weiß?"

Yuri verengte ihre Augen, trat vor ihren ehemaligen Befehlshaber und wickelte den Arm aus dem Tuch noch bevor Tala sie daran hindern konnte.

"Er hat's mir förmlich unter die Nase gerieben!" zischte sie, während sie, für alle gut sichtbar, ihren künstlichen Arm vor Voltaires Gesicht hielt.

Ungläubige Blicke trafen die schlanke russische Bladerin. Wie auch bei Kai hatte niemand damit gerechnet.

"Und? Zu welchen dieser Maschinen gehöre ich?" schrie sie ihn schließlich an, nachdem sekundenlang niemand ein Wort gesagt hatte.

Voltaire wich einen Schritt zurück. Er wusste, dass er vorsichtig sein musste mit dem was er sagte, damit Yuri nicht vollständig die Kontrolle über sich verlor so wie das bei Kai vorher der Fall gewesen war.

"NT..." flüsterte er schließlich kaum hörbar.

Yuri nickte, scheinbar zufrieden. "Schön, das war ja gar nicht so schwer..." begann sie und dann verdunkelte sich ihr Blick. "Und nun die restlichen Namen!" zischte sie.

Voltaire versuchte, dem Blick des Mädchens auszuweichen und sah sich nervös im Raum um.

Ein, wie sich gleich darauf herausstellte, verhängnisvoller Fehler, denn Yuri deutete die Geste richtig.

"Gut, wir kommen voran..." sagte sie zufrieden und sah zu den Anderen. "Es ist also noch mindestens Einer hier im Raum..."

Wie auf Kommando wanderten die Blicke aller Anwesenden zu Zeo.

"Hey, wieso ich?" fragte dieser entrüstet, worauf Yuri Voltaire ansah und dieser nur den Kopf schüttelte.

"Nein, er ist es nicht. Sein Vater hat an dem Projekt zwar mitgearbeitet, aber Zeo ist ein ganz normaler Mensch..."

Yuri zuckte mit den Schultern. "Also das Ausschlussprinzip. Dauert zwar länger, aber wir haben ja schließlich Zeit..." gab sie zurück.

"Wer garantiert euch, dass ich euch die Wahrheit sage?" fragte Voltaire plötzlich.

Das Mädchen grinste und griff nach den Kabeln, die in Kais Kopf steckten. "Wollen doch mal sehen was passiert, wenn ich diese Stecker rausziehe..." meinte sie wie beiläufig und zog einmal leicht an den Kabeln.

"Das wagst du nicht!" entfuhr es Voltaire.

"Ich würde nicht drauf wetten..." mischte sich Tala ein. "Im Moment traue ich ihr alles zu..."

Yuri nickte. "Ja, immerhin bin ich nur eine Maschine, wie Boris es so schön ausdrückte. Und Kai auch..." stellte sie fest und zog etwas stärker an den Kabeln bis ein erstes Warnsignal auf den Monitoren auftauchte. "Es macht also nichts, wenn ich ihn abschalte immerhin ist er ja schon ewig tot..."

"Schon gut!" gab Voltaire hastig und kreidebleich zurück. "Schon gut, du hast gewonnen..."

Judy lächelte zufrieden. "Na also, es geht doch!"

Voltaire wandte seinen Blick zu der blonden Frau und sagte: "Aber ich prophezeie euch, dass euch das nicht gefallen wird!"

"Scheiß egal, nur raus damit!" tönte es von Laney.

Voltaire zuckte mit den Schultern. "Wenn du so mutig bist, kannst du bestimmt auch die Wahrheit ertragen... - Du bist Nummer eins!"

"Was...?"

Voltaire ließ sich von dem fassungslosen und ungläubigen Blick des Mädchens nicht irritieren.

"Ray und Salima gehören auch dazu, ebenso wie Mariah, Kane, Yuki..." fuhr er fort und er spürte, wie ihm Entsetzen und Unglauben von denjenigen, deren Namen er genannt hatte, entgegenschlug.

"Und weiter!" forderte Yuri ihn ungerührt auf, nachdem er ins Stocken geraten war.

"Tala ebenso..." war die leise Fortsetzung der Aufzählung, woraufhin der Rothaarige den Kopf senkte.

"Irgendwie habe ich gewusst, dass so was kommt..." sagte er leise.

"Waren das alle?" wollte Judy schließlich wissen, nachdem sie sich von dem Gehörten wenigstens einigermaßen erholt hatte.

Voltaire nickte leicht und sah gleichzeitig mit einem flehenden Blick zu Yuri.

>Bitte, lass mich den letzten verschweigen!< schien der Blick des alten Mannes zu sagen und Yuri merkte es eigentlich ganz genau.

Trotzdem war sie unerbittlich.

"Das waren erst neun... - Raus damit! Wer ist der Zehnte?"

"Ich weiß es nicht..." gab Voltaire zurück, während Yuri im selben Moment wieder nach den Kabeln griff.

Tala erhob sich ebenso und ging einige Schritte auf Kai zu.

"Also?" forderte Yuri noch einmal.

Voltaire schüttelte den Kopf. "Ihr wollt es ja nicht anders..." gab er zurück. "Gut, ihr sollt euren Willen haben... - Es ist Max."

"Das glaube ich ihnen nicht!" schrie Judy fassungslos. "Sie haben schon so oft gelogen, dass sie gar nicht mehr wissen, was Wahrheit bedeutet! Weshalb sollte ich ihnen ausgerechnet das glauben?"

"Können sie ihre Aussage glaubhaft belegen?" mischte sich Mr. Dickenson ein.

Voltaire drehte seinen Kopf zum Präsidenten der BBA und fragte: "Wollen sie das dem Jungen wirklich antun?"

"Beweisen sie es mir!" mischte sich plötzlich Max ein. "Wenn ich eine Maschine bin, dann beweisen sie es mir doch!"

Voltaire schenkte dem Blondschopf einen traurigen und gleichzeitig resignierenden Blick.

"Gut..." begann er und begab sich zur Computeranlage, wo er ein Programm aufrief, dass er über die Verbindung zu Kai vorher heruntergeladen hatte. "Du hast es so gewollt, Junge..."

Auf dem Monitor erschien die Eingabeaufforderung für einen sogenannten Launcher-Code.

Skeptisch beobachtete Mr. Dickenson, wie Kais Großvater eine kurze mit >.exe< abschließende Befehlszeile eingab und diese dann per Outlink versandte.

In der nächsten Sekunde gab Max einen Schmerzlaut von sich, sank auf die Knie, presste seine Unterarme in seine Bauchgegend und krümmte sich zusammen.

"MAX!!!" riefen alle Anwesenden entsetzt wie aus einem Mund.

"Sie Schwein!" fauchte Judy Voltaire an. "Was haben sie mit meinem Sohn gemacht?"

"Er wollte es doch nicht anders!" gab der Gefragte zurück. "Ich habe ihm nur den geforderten Beweis gebracht!"

"Max!!!"

Mit einem Satz war Tyson an der Seite seines Freundes, kniete neben ihm nieder und berührte ihn vorsichtig an der Schulter.

Es gab ein kurzes, einem Knallen sehr ähnliches Geräusch, dann taumelte der blauhaarige Blader von einem elektrischen Schlag getroffen zurück und setzte sich auf den Boden.

Mit schreckgeweiteten Augen sah er zu Max hinüber, während er seine schmerzende Hand ausschüttelte.

"Tyson! Bist du OK?" wollte Michael wissen, worauf der Gefragte kurz nickte, seinen Blick aber nicht von Max wenden konnte, der immer noch zitternd am Boden kniete.

Dann schienen bei ihm die Schmerzen langsam nachzulassen, er richtete sich etwas auf und blickte dann auf seine Arme.

Es war keine Kanone, die dort aufgetaucht war, aber die Tatsache, dass sich an seinen Unterarmen schwarze, eng anliegende Schienen mit jeweils einem länglichen, goldgelben Blitz darauf befanden, reichte aus um dem Blonden zu beweisen, dass er definitiv nicht menschlich war.

Er schüttelte ungläubig den Kopf und blickte dann Voltaire an.

"Überzeugt, junger Mann?"

"Wieso...?"

Kais Großvater legte den Kopf leicht schief, als er sagte: "Der Autounfall vor vier Jahren..."

"Was?" entfuhr es Judy ungläubig, woraufhin Voltaire sie ansah.

"Bei diesem Unfall damals ist Max ums Leben gekommen." sagte er. "Dieser NT wurde an die Stelle ihres toten Sohnes gesetzt, weil damit verhindert werden sollte, dass sie sich Vorwürfe machen, weil durch diesen von ihnen verschuldeten Unfall ihr Sohn ums Leben kam."

Judys Blick wandte sich Max zu, der noch immer am Boden kniete. "Ich habe... - Vier Jahre... - Eine Maschine..." stotterte sie.

"Mum?" fragte der Blondschopf vorsichtig, woraufhin Judy ihn nur anstarrte.

"Ich bitte sie inständig! Machen sie es nicht noch schlimmer! Sie wissen nicht, was sie damit anrichten!" warnte Voltaire.

"Sein SIE bloß still!" gab Judy giftig zurück. "Das ist alles nur ihre Schuld!" schluchzte sie und verließ fast fluchtartig den Raum.

Max blickte ihr nach, ohne dass er wusste, was er in dieser Situation machen sollte. Für ihn brach gerade eine Welt zusammen und seine Mutter ließ ihn im Stich.

"Ich beglückwünsche dich zum Hauptgewinn! Bist du nun zufrieden?" wandte sich Voltaire derweil an Yuri.

"... - Ich..." begann sie, brach dann aber ab.

Voltaire schüttelte den Kopf. "Sonst noch jemand, der unbedingt einen Beweis braucht?" wollte er von den anderen wissen.

Yuri schüttelte nur mit dem Kopf und auch die anderen sagten kein Wort.

"Und was machen wir jetzt mit Kai?" mischte sich Mr. Dickenson ein.

"Ihn in Ruhe lassen... - Ich lasse aus der Abtei ein Reparaturteam kommen. Die kümmern sich dann um ihn..."

"Und... - Was ist mit... - ...uns anderen?" fragte Laney vorsichtig.

"Für euch ändert sich erst einmal nichts." beantwortete Voltaire die ihm gestellte Frage. "Eure Kräfte bleiben vorerst versiegelt."
 

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Tja...
 

Nun steht das Crossover fest...
 

Morddrohungen... - Ach nee, das hatten wir ja schon letztes Chap...
 

Bis denne!
 

Venka

Kein Zurück...

^^()
 

Hatte sich was mit "Wöchentlicher Hochladerhythmus"...
 

Mir ist da was dazwischen gekommen, das nennt sich "Megaman X Command Mission" und ich muss mich grade übel zusammenreißen einen gewissen dunkelblonden Reploiden nicht überall einbauen zu wollen...

*räusper*
 

Na ja, hier hat er nichts zu suchen, hier zählen im Moment nur die Probleme einiger Beyblader.
 

Ich wünsch euch viel Spaß mit Kapitel 10!
 

Viele Grüße
 

Eure Venka
 

PS: Allen Kommischreibern und Lesern ein dickes fettes Dankeschön, ich hoffe ich enttäusche euch mit dem Fortgang der Story nicht.

*zwinker*
 

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X
 

Als Kai seine Augen wieder öffnete, wusste er für einige Minuten nicht mehr, wo er sich eigentlich befand.

Dann fiel ihm langsam alles wieder ein.

Die Aktion des Diebstahls des Schlachtschiffes, das Gefecht, Queens Verrat, der Untergang der beiden Giganten, die kurze Zeit auf dem Flugzeugträger, die Ankunft in diesem Militärhafen und...

Er konnte nicht einmal sagen, wie viel Zeit seit der Ankunft im Hafen vergangen war, denn der Rest verschwand komischerweise in einer Art dunklem Nebel, der sich über sein Gedächtnis gelegt zu haben schien.

Alles, an was er sich erinnern konnte, war dieser seltsame Traum, in dem er die Kontrolle über alles verloren hatte und nur noch ein Geist gefangen in einer bewegungsunfähigen Hülle gewesen war.

Vorsichtig stand er von der Liege, auf der er bisher gelegen hatte, auf und ging zum Fenster.

Ein kurzer Blick hinaus bestätigte ihm, dass er sich noch immer in diesem Militärhafen befand.

Kai seufzte und lehnte sich an die Wand.

Er fühlte sich komisch, hätte aber auf Anhieb nicht sagen können warum.

Zumindest nicht bis ihm auffiel, dass sein gesamter linker Unterarm bis über die Armbeuge in dicken Bandagen verpackt war und auch seine rechte Schulter war dick bandagiert.

Nur dass er sich komischerweise nicht erinnern konnte, sich verletzt zu haben.

"Was zur Hölle geht hier vor..." murmelte er, als sich im selben Augenblick die Tür öffnete und er aus den Augenwinkeln sehen konnte, wie Spike und eine weitere Person den Raum betraten.

"Hallo Kai..."

Der Klang der ihm so bekannten Stimme ließ den jungen Russen schaudern.

"Was willst du von mir?" gab er schroff zurück.

"Ich wollte nur wissen, wie du dich fühlst..."

"Wüsste nicht, was dich das angeht... - Außerdem, was machst du noch hier? Du solltest doch nur deine Blader abholen und dann wieder verschwinden!"

"Nun..." begann Voltaire wieder. "Die Dinge haben sich innerhalb der letzten Tage in denen du bewusstlos warst, eben geändert..."

"Die letzten Tage in denen ich bewusstlos war?" fragte Kai erstaunt und drehte sich zu den beiden Männern hinter ihm um. "Was soll das? Von was redet ihr da? Was genau läuft hier?"

"Nun... - Im Moment wissen wir nicht, wie wir es dir erklären sollen..."

"Dann denkt euch was aus! Und wenn ihr schon mal dabei seid, dann erklärt mir doch mal bitte, warum mein Arm und meine Schulter bandagiert sind. Ich kann mich nicht erinnern, mich verletzt zu haben!"

"Doch, das hast du..." gab Spike zurück. "Du hast dir diese Blessuren an der Schulter im Kampf mit Brooklyn zugezogen..."

"Im Kampf mit Brooklyn? Wieso sollte Brooklyn mich attackieren können, wenn er in militärischem Gewahrsam ist?"

Spike schüttelte den Kopf. "Du hast mit ihm gekämpft... - Und zwar kurz bevor du das Bewusstsein für mehrere Tage ganz verloren hast."

"Für... - ...mehrere Tage...?"

"Ja... - Nimm es erst einmal für gegeben hin..."

"Gut... - OK, verrückt genug, mich vor amerikanischen Soldaten anzugreifen, wäre Brooklyn... - Das erklärt aber noch lange nicht, weshalb ich meinen Unterarm nicht mehr spüre..." gab der Grauhaarige zurück und hob den bandagierten Unterarm.

"Nun das ist..." begann Voltaire zögernd.

Kai rollte mit den Augen. "Könntest du dich bitte klar ausdrücken? Ich habe dir eine Frage gestellt, da kann ich ja wohl auch eine Antwort erwarten, oder?"

"Natürlich... - Aber..."

"Ich weiß nicht, was sie zögern Voltaire..." mischte sich Spike ein. "Bei den anderen hatten sie doch auch keine Skrupel."

"Das stimmt, aber..."

Der junge Mann schüttelte den Kopf. "Kein aber! Sagen Sie es ihm!"

"Ja..."

"Sagt mal... - Was geht hier ab?" wollte Kai wissen, während er von einem zum anderen blickte.

"Kai... - Du bist..."

"Na was?"

"Du bist ein Roboter..."

"Was...?"

Fassungslos blickte der Grauhaarige von seinem Großvater zu Spike und zurück.

"Das is n Scherz, oder...? - Das kann doch nicht wahr sein..."

"Nein... - Das ist kein Scherz... - Es tut mir leid..."

"Aber... - Das... - Das... - ...kann doch... - ...nicht..."

Fassungslos wich er einen Schritt zurück.

"Kai, bitte... - Hör zu... - Ich..." begann Voltaire zögernd.

"Sag... - Sag dass das nicht wahr ist..."

"Kai, ich..."

"Sag es!"

"Kai... - Es ist leider die Wahrheit... - Ich kann es nicht ändern..."

Von einer Sekunde auf die andere wurde Kais Gesichtsausdruck, wie es schien, nachdenklich.

Sein Blick wanderte von seinem Großvater zu Spike und dann zu seinem bandagierten Arm.

Dann, zuerst zögerlich, begann er den Verband von seinem Arm zu lösen.

"Ist das hier der Beweis, ja?" wollte er mit zitternder Stimme wissen, als er auf den ungepanzerten Lauf der Plasmakanone blickte und diesen ein paar Augenblicke nur ansah.

"Ja..." gab Spike leise zurück. "Das ist die Waffe, mit der du Brooklyn auf Brooklyn losgegangen bist..."

"Verstehe..." murmelte er und dann zuckte sein Kopf zu seinem Großvater herum. "Erklär mir das!" forderte er. "Jetzt! Und diesmal keine Ausflüchte!"

"Weißt du, was XP sind?" fragte Voltaire worauf Kai nickte. "Die Vorläufer dieser XP sind die sogenannten NT-Modelle. Und du bist ihr Prototyp... - Eine künstliche Intelligenz, die meine Wissenschaftler erschaffen haben, nachdem mein richtiger Enkel mit sechs Jahren in den Trümmern der Abtei ums Leben kam."

Als Kai nicht antwortete, fuhr der alte Mann fort.

"Die Wissenschaftler der Biovolt erschufen mit dir eine Revolution in der Robotik. Eine perfekte Kopie eines 17-jährigen Jungen. Du kannst denken, du kannst fühlen, du bist ein künstlich erschaffener Mensch..."

"Und was bringt mir das jetzt?"

"Kai..."

"Nichts Kai! Sieh mich doch an! Ich meine... - Ich..."

Wieder trat der verzweifelte Ausdruck in die Augen des Grauhaarigen, doch sein Großvater wusste nicht, was er noch sagen sollte.

"Du bist nicht so allein, wie du das jetzt vielleicht denkst..." mischte sich Spike ein. "Es gibt noch mehr NT..."

"Ach? Das auch noch?"

Wieder wandelte sich der Blick des jungen Russen und er sah seinen Großvater mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen an.

Anscheinend war er mit seinen Gefühlen total überfordert; hin und hergerissen zwischen Unglaube, Trauer, Wut und Skepsis.

"Es sind insgesamt 10..." gab der alte Mann zu.

"Wer?" wollte Kai wissen.

"Ich kann..."

"Ich sagte vorhin, dass ich keine Ausflüchte hören will! Sag es! JETZT!"

Voltaire schüttelte den Kopf und begann dann, die Namen aufzuzählen: "Salima, Laney, Mariah, Yuki, Yuri, Tala, Kane, Ray und Max..."

"Max? Sag mal willst du mich verklapsen???"

"Er wollte es auch nicht glauben..." gab Spike ruhig zurück. "Dann hat Voltaire ihn aktiviert und so allen das Gegenteil bewiesen. Mit dem hübschen Erfolg, dass sich Judy nun von ihm abgewandt hat..."

"Wo ist er jetzt?" war Kais prompte Rückfrage.

"Er hat sich in eines der Offiziersbüros zurückgezogen und lässt niemanden mehr an sich heran."

Der Grauhaarige nickte zu diesem Kommentar von Tysons Bruder. "Ich gehe und rede mit ihm... - Wer von den anderen weiß denn Bescheid über unser kleines Problem?"

"Außer Judy, Mr. Dickenson, Voltaire und mir nur Tyson, Michael und Hilary..."

"Hm... - Gut... - Wenn es also so ist, dann muss ich es wohl akzeptieren..." sagte er mit gespielt fester Stimme und wandte sich der Tür zu.

"Wo willst du hin?" ertönte die Stimme seines Großvaters.

Kai rollte mit den Augen. "Ich habe doch schon gerade festgestellt, dass ich zu Max gehen und mit ihm reden will..."

"Du kannst so nicht rausgehen!"

Der Grauhaarige fuhr herum. "Kann ich nicht?" fragte er lauernd. "Wenn ich das wirklich nicht kann, dann halt mich doch auf..." fügte er mit einem kurzen Blick auf die Plasmakanone in seinem Arm hinzu. "Ich mache, was ich will! Verlass dich drauf..." zischte er.

Voltaire schüttelte nur den Kopf. "Sturkopf..." murmelte er, ging dann aber aus dem Weg, damit Kai den Raum verlassen konnte.

"Er steckt das besser weg, als ich dachte..." sagte er an Spike gewandt, nachdem der Grauhaarige den Raum verlassen hatte.

Der Angesprochene schnaubte verächtlich. "Sie kennen ihren eigenen Enkel schlechter als jeder von uns. Kai überspielt doch das, was er wirklich fühlt... - Wenn sie das nicht merken, sind sie wirklich blind..."

Voltaire seufzte. "Wahrscheinlich haben sie recht Spike... - Wahrscheinlich haben sie recht..."
 

Langsam ging Kai durch die Gänge der Baracke in der er sich im Moment befand.

Noch hatte er Max in der Masse der Zimmer noch nicht gefunden, doch allzu viele Räume hatte er nicht mehr vor sich.

Im darauffolgenden Offiziersbüro hatte er Glück, er sah den Blonden in einer Ecke zusammen gekauert sitzen.

Langsam betrat der Grauhaarige das Zimmer.

"Max?" fragte er leise, bekam aber nicht sofort eine Antwort.

Vorsichtig kniete er vor dem in sich zusammen gekauerten Jungen nieder, doch kaum dass er ihn mit der rechten Hand berührte, zuckte der Blondschopf zusammen.

"Ganz ruhig... - Ich bin's..."

"Geh weg..."

"Du weißt ganz genau, dass ich nicht weggehen werde..."

Ruckartig hob Max den Kopf und sah Kai mit tränenverschleierten Augen an. "Was willst du damit beweisen? - Die ganze Zeit bist du kalt wie ein Eisblock und kümmerst dich einen Dreck darum wie es uns geht und jetzt auf einmal machst du einen auf Psychotherapeut? Das soll ich dir glauben?"

Der Grauhaarige senkte den Kopf, wobei sein Blick auf seinen linken Unterarm fiel. "Ich hatte nicht vor den Psychotherapeuten zu spielen... - Ich habe nur..."

"Du hast nur davon gehört, dass mich meine Mutter fallen gelassen hat! - Und? Was geht dich das an?" schnitt ihm der Blondschopf das Wort ab.

"Nun..."

"Ich werd dir sagen, was dich das angeht! Nichts geht dich das an! Gar nichts! Deine Tröstungsversuche kannst du dir sparen, denn es ist mein Leben! - ...dass ich vor 4 Jahren verloren habe!" fügte er leise hinzu.

"Und du meinst, dass du mit dieser Ansicht alleine dastehst, ja?"

Max blickte demonstrativ zu Boden.

"Jetzt sag ich dir mal was! Es trifft dich hart, weil du eine sehr innige Beziehung mit deiner Mutter hattest, das ist mir auch klar! Aber sieh es mal von der Seite! Wir sind 10 und nicht nur du alleine! Ich wollte das eigentlich ruhiger mit dir klären, aber anscheinend..."

"Hör auf!" unterbrach ihn der Blonde. "Ich hab es verstanden... - Es tut mir leid..."

Kai schüttelte den Kopf. "Ich habe auch falsch reagiert..." gab er zu und noch bevor er reagieren konnte, sprang Max auf und barg seinen Kopf an der Schulter des Grauhaarigen.

"Was soll nun werden?" schluchzte er. "Wir können doch nicht hier bleiben... - Ich würde es nicht ertragen, dass die anderen..."

"Ich weiß es nicht..."

"Ich würde am liebsten irgendwo hin, wo uns niemand findet, weißt du? Wo niemand an uns rankommt..."

Kai nickte und Max konnte sich zu einem schwachen Lächeln durchringen. "Leider gibt es so einen Ort nirgends..." fügte er dann leise hinzu.

Der Grauhaarige schwieg einige Sekunden.

Dann jedoch atmete er tief durch und sagte: "Doch... - Diesen Ort gibt es... - Auch wenn ich nur sehr ungern dorthin zurückkehre..."

"Das Herrenhaus deines Großvaters?" fragte Max vorsichtig.

Kais Antwort war ein kurzes Nicken.

"Das willst du dir antun? - Wegen mir...? - Nein... - Wegen uns?"

Der Grauhaarige seufzte. "Warum sollte es nicht dort enden, wo es angefangen hat?"
 

Es war schnell beschlossene Sache, dass die 10 Roboter mit Voltaire ins Herrenhaus am Baikalsee flogen.

Ihre Familien wurden von Voltaires engsten Vertrauten informiert und es stellte sich heraus, dass die Familien von Kane, Salima und auch Laney wussten, dass ihre Kinder nicht menschlich waren.

Es stellte sich sogar heraus dass Laneys Familie sich freiwillig für ein Experiment gemeldet hatte.

Sie hatten sich den gesamten Lebensweg des Mädchens ausgedacht und dieser war dem NT nur einprogrammiert wurden.

Laney hatte bis zu jenem schicksalhaften Tag vor 4 Jahren noch nicht einmal existiert; war also förmlich aus dem Nichts erschaffen worden.

Trotz allem hatten die Eltern dem Mädchen immer die Liebe entgegen gebracht, wie man es von normalen Eltern erwarten würde.

Und da sie, kurz nachdem der NT in ihre Familie gekommen war, auf die gerade renovierte familieneigene Finca gezogen waren, gab es auch keine Erklärungsnöte mit eventuell existierenden Freunden.

Für das Mädchen brach eine Welt zusammen aber sie überspielte es so gut sie konnte, denn sie wusste, dass es sie nicht allein traf.

Die Eltern von Kane und Salima hingegen hatte ihre nach einem verheerenden Feuer ums Leben gekommenen Kinder durch NT ersetzen lassen, weil ihnen die Zwillinge fehlten.

Die Tatsache, dass ihre Kinder zwar empfindungsfähig, aber Maschinen waren, verdrängten sie und behandelten die Zwillinge wie ganz normale Kinder.

Anders sah es bei Ray und Mariah aus.

Bei diesen beiden war es ein Biovoltagent gewesen, der die beiden Jugendlichen nach einem schweren Lawinenunglück in den chinesischen Bergen durch Roboter ersetzte und demzufolge wurde die Nachricht ganz anders aufgefasst.

Es endete schließlich damit, dass die Ältesten des Dorfes beschlossen, die Beiden für ewig aus dem Dorf zu verbannen.

Yuki erging es wie Laney; denn Kais kleine Schwester musste damit fertig werden, dass sie aus dem Nichts erschaffen worden war.

Jedoch war die junge Russin keine so gute Schauspielerin und zog sich in den ersten Tagen vollkommen von den anderen zurück, bis ihr das ständige Alleinsein langweilig wurde und sie sich wieder zu den Anderen gesellte.

Tala und Yuri zogen sich zwar nicht vom Rest der Gruppe zurück, doch sie weigerten sich, auch nur ein Wort mit Voltaire zu wechseln.

Sie hatten keine Familien mehr, da sie schon in sehr jungen Jahren in die Abtei gekommen waren, aber beide hatten das harte Training in der Abtei nicht wirklich gut überstanden.

Yuri, deren Eltern beim Eintritt des Mädchens in die Abtei eine Herzerkrankung verschwiegen hatten, verstarb während des Trainings an einer unvorhergesehenen Herzattacke.

Tala hingegen wurde von Boris als das Talent schlechthin angesehen und demzufolge mit jeder Menge Aufbaupräparaten vollgepumpt.

Sein Kreislauf hatte die sich ständig erhöhenden Medikamentendosen nicht ausgehalten und schließlich war er eines Morgens nicht mehr aufgewacht.

Doch welches Schicksal jeder der 10 Roboter auch erlitten hatte, sie alle gingen an den Ort zurück, an dem der erste NT aktiviert wurden war.

In Voltaires Herrenhaus am Baikalsee, wo sie hofften den Rest ihres "Lebens" in Ruhe zu verbringen.

Doch es kam anders.

Boris dachte nicht daran, die nun erwachten XP zu verstecken.

Er wusste ganz genau, dass er mit ihnen sieben nahezu unschlagbare Waffen in der Hand hatte.

Aber sieben reichten dem ehrgeizigen Ex-Vizepräsidenten der Biovolt nicht.

Er wollte mehr und er wusste auch genau, woher er mehr dieser Kampfmaschinen bekommen konnte...

Totale Finsternis...

So!
 

Nun habe ich euch ne halbe Ewigkeit warten lassen ^^()
 

OK, es geht nun hoffentlich schneller weiter, da der Nachfolger für diese FF schon in den Startlöchern steht.
 

Ich merke, ich schweife ab...
 

Anyways!
 

Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Chapter!
 

Venka
 

PS: Warum der Titel "Totale Finsternis..."? - Keine Angst so schlimm wirds net. Dieses Kapitel basiert auf einem Musikstück aus dem "Tanz der Vampire" und das heißt eben "Totale Finsternis..."
 

^^
 

Und nun:
 

ENJOY!!!
 

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XI
 

Vier Wochen später...

Immer wieder trafen Meldungen über die Übergriffe von Boris' mittlerweile 10 XP im Herrenhaus ein, doch Voltaire schien nicht vor zu haben, seine Blader auf der Seite der BBA ins Spiel zu bringen und das obwohl auch schon Biovolteinrichtungen von den Übergriffen betroffen gewesen waren.

Es schien fast so als würde Boris gegen alles und jeden vorgehen; er brach einen Krieg vom Zaun, bei dem er im ungünstigsten Fall nicht nur die BBA sondern auch die Biovolt und Dr. Zagarts >Team Psykick< gegen sich hatte.

Das aber schien den lilahaarigen Mann nicht zu stören.

Es hatte damit begonnen, dass sich ein weiterer XP enttarnt hatte.

Ozuma, Teamleader der Saint Shields offenbarte sich als XP-09.

Ihm war es ein Leichtes, an die beiden verbliebenen inaktiven XP heranzukommen und diese aktiv zu schalten.

Es handelte sich dabei einmal um Gordo, der von Dr. Zagart erst als Laborhelfer und dann als Blader eingesetzt worden war und der nun durch seine Aktivierung als XP Boris als willenloser Diener unterstand.

Zum anderen handelte es sich dabei um Robert den Leader der Majestics, was beim Rest des Teams einschlug wie eine Bombe.

Noch aber ergriffen weder Dr. Zagart noch Voltaire Partei.

Wohl einerseits nicht für Boris, weil der schon Einrichtungen der Biovolt beziehungsweise Psykicks hatte angreifen lassen, andererseits nicht für die BBA weil Boris in Besitz der 10 XP war und für die beiden anderen Institutionen eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellten.

Jedenfalls war es das, was alle glaubten.

Der wahre Grund war jedoch ein ganz anderer.

Voltaire wollte mit dem Eingreifen auf die Entscheidung seiner 10 NT warten.

Wenn sie sich entschlossen in den Kampf einzugreifen, dann würde auch er seine Entscheidung fällen.

Doch zuerst galt es, abzuwarten, was die NT für sich entschieden.

Niemand hätte es ihm zugetraut, doch Voltaire weigerte sich, seinen 10 Schöpfungen seinen Willen aufzuzwingen.

So wartete er geduldig; beobachtete sie, wenn sie die neuen Meldungen mit regungslosen Mienen zur Kenntnis nahmen.

Doch er wusste, dass sie sich das nicht lange mit ansehen würden.

Und er sollte Recht behalten.
 

Ray wusste ganz genau, wohin er zu gehen hatte, obwohl er doch kaum vier Wochen hier war und die Öffnung in der Wand, vor der er jetzt stand, unmöglich allein finden konnte.

Voltaire hatte ihnen gesagt, sie würden Antworten auf ihre Fragen finden, wenn sie sich nur gut genug umsahen und auf ihre inneren Stimmen hören anstatt sie zu ignorieren.

Und wie es aussah stimmte das auch.

Rays innere Stimme hatte ihn und Salima zu dieser geschickt in der Wand versteckten Tür geführt.

Lautlos glitt die Tür beiseite und gab den Blick auf eine gewundene Treppe frei.

Es schien so als wäre es jetzt endlich an der Zeit, die Entscheidung über das weitere Dasein zu treffen...

Der junge Chinese drehte sich zu dem rothaarigen Mädchen hinter sich um und nickte ihr zu, bevor die beiden gemeinsam nach unten gingen...
 

~ ~ ~
 

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht fühl ich mich einsam und traurig doch ich weiß nicht, was mir fehlt...

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht hab ich fantastische Träume aber wenn ich aufwach quält mich die Angst...

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht lieg ich im Dunkeln und warte doch worauf ich warte ist mir nicht klar...

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht spür ich die unwiderstehliche Versuchung einer dunklen Gefahr...

Sei bereit...

Ich hör eine Stimme, die mich ruft...

Sei bereit...

Ich kann eine Stimme hörn...
 

~ ~ ~
 

Ungläubig sahen sich die beiden in dem großen Raum um, in dem sie gelandet waren.

Das, was sie sahen, ließ Voltaires Worte plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen.

In großen Glaszylindern waren die schemenhaften Umrisse von etwas zu sehen, was einerseits menschliche Konturen hatte, aber nicht menschlich sein konnte.

Es schienen ebenfalls Roboter zu sein, doch sie waren nicht dazu gemacht, Menschen zu imitieren.

Ihre Waffen waren unübersehbar

Sie waren, wie auch die XP, perfekte Kampfmaschinen.

Wie magisch davon angezogen blieben beide schließlich vor jeweils einem dieser Zylinder stehen und konnten nun einen genauern Blick auf den Inhalt werfen...

In den Behältern befanden sich keine inaktiven Roboter...

Es waren Rüstungen für Roboter...
 

~ ~ ~
 

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht spür ich die Macht eines Zaubers, der mich unsichtbar berührt...

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht bin ich so hilflos und wünsch mir es käm' einer der mich führt und beschützt...

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht kann ich es nicht mehr erwarten ich will endlich nur ich selbst sein und frei...

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht möchte ich Verbotenes erleben und die Folgen sind mir ganz einerlei...

Sei bereit...

Ich hör eine Stimme, die mich ruft...

Sei bereit...

Ich spür eine Sehnsucht, die mich sucht...
 

~ ~ ~
 

Salima schüttelte den Kopf um ihre innere Stimme; ihr anderes Ich zu unterdrücken, doch es wollte ihr nicht gelingen.

Nicht mehr...

Denn das andere Ich war ein Roboter, der für den Kampf geschaffen wurde...

Wie unter Hypnose hob sie die Hand und betätigte den Hebel um den Zylinder zu öffnen.

Dann griff sie nach dem Helm und sah ihn einen Moment lang gedankenverloren an, bevor sie ihn schließlich aufsetzte...
 

~ ~ ~
 

Sich verlier'n heißt sich befrei'n...

Du wirst dich in mir erkennen...

Was du erträumst wird Wahrheit sein...

Nichts und niemand kann uns trennen...

Tauch mit mir in die Dunkelheit ein...

Zwischen Abgrund und Schein

Verbrennen wir die Zweifel und vergessen die Zeit!

Ich hüll dich ein in meinen Schatten und trag dich weit...
 

Du bist das Wunder dass mit der Wirklichkeit versöhnt!

Mein Herz ist Dynamit dass einen Funken ersehnt!

Ich bist zum Leben erwacht!

Die Ewigkeit beginnt heut Nacht...

Die Ewigkeit beginnt heut Nacht...
 

Ich hab mich danach gesehnt,

Mein Herz zu verlier'n

Jetzt verlier ich fast den Verstand...
 

Totale Finsternis

Ein Meer von Gefühl und kein Land...
 

Einmal dachte ich,

Bricht Liebe den Bann

Jetzt zerbricht sie gleich meine Welt...
 

Totale Finsternis

Ich falle und nichts, dass mich hält...
 

~ ~ ~
 

Wie ferngesteuert hatten beide, Ray und Salima, ohne nachzudenken, die Rüstungen angelegt, als sich hinter ihnen ein Weg nach draußen öffnete.

Ray nickte dem rothaarigen Mädchen zu, als er merkte, dass sie zögerte den sicher scheinenden Raum zu verlassen.

Dann streckte er seine Hand aus, die sie dankbar ergriff.

Hand in Hand gingen sie durch den Gang nach draußen...
 

~ ~ ~
 

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht denk ich, ich sollte lieber flieh'n vor dir solange ich noch kann...

Sei bereit...

Doch rufst du nach mir bin ich bereit dir blind zu folgen selbst zur Hölle würd' ich fahren mit dir...

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht geb' ich mein Leben her für einen Augenblick in dem ich ganz dir gehör...

Sei bereit...

Manchmal in der Nacht will ich so sein wie du mich haben willst und wenn ich mich selber zerstör...

Sei bereit...

Ich hör eine Stimme die mich ruft...

Sei bereit...

Ich spür eine Sehnsucht, die mich sucht...
 

~ ~ ~
 

Als sie den großen Garten betraten warf Ray gedankenverloren einen Blick auf den hellen Sternenhimmel.

Salima bemerkte sein Zögern und lächelte ihn an.

Er lächelte zurück, denn er wusste, was sie ihm damit sagen wollte.

Es war Zeit...

Zeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich auf die Gegenwart zu konzentrieren...

Lautlos verschwanden die beiden NT in der Nacht...
 

~ ~ ~
 

Sich verlier'n heißt sich befrei'n...

Ich werd mich in dir erkennen...

Was ich erträum wird Wahrheit sein...

Nichts und niemand kann uns trennen...

Ich tauch mit dir in die Dunkelheit ein...

Zwischen Abgrund und Schein...

Verbrennen wir die Zweifel und vergessen die Zeit...

Du hüllst mich ein in deinen Schatten und trägst mich weit...
 

Du bist das Wunder dass mit der Wirklichkeit versöhnt...

Mein Herz ist Dynamit dass einen Funken ersehnt

Ich bist zum Leben erwacht!

Die Ewigkeit beginnt heut nacht...

Die Ewigkeit beginnt heut nacht...
 

~ ~ ~
 

Kai sah den beiden vom Dach des Herrenhauses aus nach.

Sie hatten ihre Entscheidung getroffen...

Wie stand es jetzt mit dem Rest der Gruppe?

Und was noch wichtiger war...

Wie stand es mit ihm selbst?
 

~ ~ ~
 

Ich hab mich danach gesehnt,

Mein Herz zu verlier'n

Jetzt verlier ich fast den Verstand...
 

Totale Finsternis

Ein Meer von Gefühl und kein Land...
 

Einmal dachte ich,

Bricht Liebe den Bann

Jetzt zerbricht sie gleich meine Welt...
 

Totale Finsternis

Wir fallen und nichts, dass uns hält...
 

Totale Finsternis

Ich glaub ich verlier den Verstand...

Feuer und Eis...

Yes!
 

Und damit lasse ich mal eben den geheimnisvollen Vorhang fallen...
 

Leutz, dieses Chap wird zeigen, wie ich hier NT-Warrior reingecrosst habe...
 

Lyncht mich bitte nicht sonst erfahrt ihr nie wie es ausgeht!
 

^^()
 

Venka
 

PS: Viel Spaß
 

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XII
 

>Spikes Point of view<

Wer war eigentlich auf diese grandiose Idee gekommen?

Judy?

Mr. Dickenson?

Mein Vater?

Eigentlich war es im Moment vollkommen egal, wer Emilys Vater und mich in diese haarsträubende Situation gebracht hatte, darum konnte ich mich auch noch kümmern, wenn ich hier wieder heil draußen war.

Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass es unmöglich war, Boris' Versteck, in dass er sich mit den XP verkrochen hatte, möglichst unauffällig auszuspionieren, aber Befehl war Befehl...

Besonders nachdem sich herausgestellt hatte, dass Ozuma, oder besser der XP-09, offen für Boris gearbeitet hatte und dank ihm jetzt auch in Robert und Gordo die XP aktiviert worden waren.

Ironischerweise wurde mir in dieser Situation klar, was Michael am Tag der Bekanntgabe der Existenz der T-2 eigentlich meinte, als er sagte, dass es vollkommener Quatsch wäre, als Sportvereinigung einen taktischen Kampfhubschrauber zu entwickeln.

Klar, ihm ging es nur auf den Geist, dass niemand etwas gegen die T-2 unternehmen wollte, aber das war jetzt auch egal, denn er hatte Recht mit der Tatsache, dass die BBA langsam militärische Züge annahm.

Bisher hatte mich das nie gestört.

Ehrlich nicht, das muss ich zugeben.

Jetzt allerdings schon.

"Ich schwör dir eins Spike..." tönte die Stimme von Emilys Vater. "Ich werd demjenigen, der uns das eingebrockt hat, mal ganz gewaltig meine Meinung geigen, wenn wir wieder im Center sind..."

Ich nickte gedankenverloren.

Ach ja...

Der Center...

Ein recht schöner Gedanke so mitten in der russischen Pampa neben Hubschrauberwrack, das vor weniger als zwei Stunden noch der Stolz der BBA gewesen war.

Wie bereits festgestellt hätte ich wissen müssen, dass die Chamäleon-Tarnung unseres ZX uns nicht davor schützen konnte, von Boris oder den XP entdeckt zu werden, schließlich waren auch T-2 und B-2 mit dieser Tarntechnik und den nötigen Gerätschaften zum Aufspüren des jeweilig anderen ausgerüstet gewesen.

Aber wie auch bereits festgestellt, war Befehl nun mal Befehl und so waren wir mit dem Helikopter nach Russland aufgebrochen.

Und knapp vor Boris' Versteck von seinen >Spielzeugen<, den XP förmlich vom Himmel gepustet worden.

Fast so als wollten die Roboter das ausmerzen, was die B-2 absichtlich nicht getan hatte.

Es war ehrlich ein Wunder, dass uns nichts passiert war.

Schöner Mist, schoss es mir durch den Kopf, während ich die XP beobachtete, die der Absturzstelle immer näher kamen.

Ein simpler Halbkreis genügte um uns am Flüchten zu hindern, denn hinter uns befand sich ein tiefer Abgrund, von dem wir, Clives Flugkünsten sei dank, keine detailliertere Ansicht bekommen hatten.

Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich die XP genauer ansah.

Von den Jugendlichen, die sie vor ein paar Wochen noch gewesen waren, war nichts mehr zu erkennen.

Es waren 10 schwer bewaffnete Killermaschinen, die nur darauf warteten uns zu erwischen.

Irgendwie glaubte ich zu diesem Zeitpunkt nicht daran, dass uns noch irgendetwas retten konnte.

Und ich wünschte mir, in Brooklyns durch einen dunkelroten Visor verdeckte Augen sehen zu können, als er vor mir auftauchte, seinen rechten Unterarm in ein Cyberschwert transformierte und dieses über meinem Kopf anhob.

Ich seufzte in Gedanken.

Sah doch verdammt so aus, als wäre es das gewesen, dachte ich und schloss die Augen, als er zuschlug...
 

Krachend und funkensprühend traf das Cyberschwert kurz über Spikes Kopf auf unerwarteten Widerstand.

Der junge Mann öffnete seine Augen und blickte ungläubig auf das, was sich nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht abspielte.

Brooklyn, dessen exakte Bezeichnung eigentlich XP-01 war, hatte tatsächlich vorgehabt, ihn auf Boris' Befehl hin zu töten, doch kurz bevor er dieses Vorhaben hatte vollenden können, war die Klinge seines Cyberschwerts auf eine zweite, wesentlich heller leuchtende Klinge geprallt.

Eine schnelle, aufwärts gerichtete Bewegung des Besitzers der zweiten Klinge und Brooklyn war dazu gezwungen zurückzuweichen, wollte er nicht das Gleichgewicht verlieren und hinten über fallen.

Spike starrte seinen Lebensretter verwirrt an.

Er und Brooklyns XP-Form hätten Zwillinge sein können, so ähnlich waren sie einander.

Beide trugen rote Unterarmschützer, kniehohe Stiefel, Brustpanzer und mit einer Art Horn versehene Helme, nur dass die des XP-01 wesentlich dunkler war als die seines Gegenübers.

Ebenfalls unterschiedlich gefärbt war die restliche Panzerung; bei Brooklyn war sie komplett schwarz, sowie die langen Haare, die bei Spikes Retter nicht grau-orange sondern silbergrau waren.

Einen Augenblick später, noch bevor es Emilys Vater oder Spike realisieren konnten, schoss der Fremde mit dem Schwert im Anschlag auf Brooklyn zu, der sich durch einen raschen Sprung nach hinten in Sicherheit brachte.

Krachend trafen nur eine Hundertstel später die Klingen der beiden Schwerter aufeinander und die beiden verwickelten sich in ein hitziges Gefecht.

"Na super... - Einer weniger und immer noch 9 von der Sorte übrig..." murrte Clive Johnson, doch ein rasches ungläubiges Kopfschütteln seitens Spike ließ ihn sich genauer umsehen.

Wer auch immer ihnen zu Hilfe gekommen war, er war nicht allein und urplötzlich sah sich jeder XP einem nahezu gleichwertigen Gegner gegenüber.

Da diese davon vollkommen überrumpelt waren dauerte der Kampf nicht lange an.

Ein XP nach dem anderen wurde von seinem Angreifer in die Flucht geschlagen.

Brooklyn verschwand als letzter, natürlich nicht ohne seinem Gegenüber den Fluch an den Kopf zu werfen, den ihm Boris wohl gerade eingeimpft hatte.

Eigenständig denken war nicht gerade die Stärke der XP.

Langsam kamen die Zehn auf Spike und Emilys Vater zu, stoppten aber sofort, als ein Senkrechtstarterjet auf dem Plateau landete.

In gebührendem Abstand zu den beiden Männern und dem schwer beschädigten ZX blieben sie stehen und wandten ihre Blicke dem Jet zu.

"Das Ding hat ein Biovolt-Zeichen auf dem Leitwerk..." stellte Emilys Vater fest. "Ist das jetzt gut oder schlecht...?"

Spike zuckte mit den Achseln. "In jedem Fall schlecht für die XP sonst hätten die wohl kaum die Flocke gemacht... - Was mit uns wird, weiß ich noch nicht, das stellen wir sicher gleich fest..."

"Sieh mal einer an... - Das da ist also der berühmte ZX..."

Spike fuhr herum.

"Bryan?" fragte er ungläubig. "Wo kommst du denn auf einmal her?" wollte er von dem Blasslilahaarigen wissen, der jetzt neben dem Hubschrauberwrack stand und diesen neugierig betrachtete. Auf der Lexington hatte man ihn an den Helikopter nicht herangelassen.

Der junge Russe ignorierte die Frage vollkommen; er drehte sich statt dessen zum Jet um und rief: "Sehr viel hält der aber nicht aus... - Es scheint als hätten die XP nicht lange gebraucht um ihn vom Himmel zu pusten... - Ich hätte mir mehr von dem Ding versprochen."

"Was erwartest du? Du kennst die Kampfkraft der XP genau so gut, wie ich..." war die Antwort aus Richtung des Jets, aus dem gerade jemand ausstieg.

"Voltaire!" entfuhr es Emilys Vater.

"Was wollen sie hier?" fragte Spike.

"Nun... - Wie es aussieht haben die Herren ein Problem mit ihrem Helikopter, nicht wahr?"

"Sparen sie sich die Witze! Sie haben diese Teufelsmaschinen bauen lassen, aus denen diese XP geschaffen wurden! Und jetzt kommen sie hier an mit wahrscheinlich noch so einem Set Killermaschinen und wir sollen ihnen glauben, dass sie uns nur retten wollen? Seien sie bloß froh, dass sie sich nicht an meiner Tochter vergriffen haben, ich würde sie standrechtlich erschießen!"

"Clive! Ich bitte sie, halten sie sich zurück! Sie wissen nicht, zu was die da fähig sind..." versuchte Spike krampfhaft, den älteren Mann zu beruhigen, was ihm nach einigen endlos scheinenden Minuten auch gelang, da auch Emilys Vater einen gehörigen Respekt vor den Robotern vor ihnen hatte.

"Ich biete ihnen an, sie beide zum BBA-Center zurück zu bringen." schlug Voltaire schließlich vor. "Ich bin ohnehin auf dem Weg um ihrem Mr. Dickenson einen Vorschlag zu machen."

"Welcher Art? Dass wir uns am besten gleich ergeben sollen?" gab Emilys Vater spöttisch zurück.

Voltaire überging das und schüttelte nur den Kopf. "Ich wollte ihm anbieten, meine NT und die mir noch verbliebenen Blader der BBA an die Seite zu stellen..."

"Ach ganz toll, was glauben sie eigentlich..."

"Ihre NT?" unterbrach Spike den geplanten Redefluss seines Begleiters.

Voltaire nickte.

Ungläubig sah Spike sich um. Dann erstarrte er, als er die Tragweite von Voltaires Worten erfasst hatte.

Diejenigen, die Clive Johnson und ihn selbst gerettet hatten, waren niemand anderes als die 10 Beyblader, welche Kais Großvater mit in sein Herrenhaus genommen hatte.

Die 10 Beyblader, die vor wenigen Wochen erfahren mussten, dass sie keine Menschen sondern Roboter waren.

So wie es aussah hatten sie sich dazu entschlossen, auf Teufel komm heraus den Kampf gegen Boris' 10 Kriegsroboter aufzunehmen.

"Wer... - ...ist... - ...wer?" fragte er langsam.

Voltaire schüttelte den Kopf. "Finden sie es selbst heraus, Mr. Granger. - Und nun steigen sie bitte in den Jet ein, damit wir zum BBA-Center fliegen können. - Und ihr fliegt voraus!" wandte er sich in Russisch an die Roboter vor, die noch immer vor ihm standen. "Wir treffen uns dann später am Center! Ihr kennt euren Auftrag..."

Ein Nicken seitens des Androiden, der vorher Brooklyn bekämpft hatte war die kurze Antwort, dann sirrten an den Rücken aller 10 Roboter schmale Flügel, an deren Enden Düsenantriebe saßen, heraus.

Nur wenige Sekunden später hoben die zehn ab und verschwanden am blauen Himmel.

Spike blickte ihnen ungläubig nach bevor er seinem Begleiter zu Voltaires Jet folgte und hineinstieg.

"Was haben sie vor?" wollte Clive Johnson wissen, nachdem sie sich im Flugzeug auf Voltaires Aufforderung hingesetzt hatten.

"Nun... - Ich will sie beide nur in den Center zurückbringen. Nichts weiter..."

Emilys Vater schnaubte verächtlich. "Und sie glauben, das nehmen wir ihnen ab?"

"Nun Gentlemen..." begann Voltaire. "So wie es aussieht, haben sie im Moment gar keine andere Wahl..."

Spike tauschte mit dem neben ihm sitzenden BBA-Piloten einen kurzen Blick, nickte ihm zu und sah dann gedankenverloren aus dem Fenster während der Senkrechtstarter abhob und dann dem Kurs der NT folgte.

Er senkte den Kopf, als er eine Träne auf seiner Wange spüren konnte.

,Oh Kai... - Was habt ihr nur getan...?'
 

12 Stunden später, kurz vor zwei Uhr nachts wanderte Michael ruhelos durch die Gänge des Centers.

Der Teamleader der All-Starz wusste, wie alle anderen auf BBA-Seite, genau, dass jede Stunde mit einer Attacke von Boris' XP gerechnet werden musste.

Die meisten Mitglieder der Teams, die noch immer auf Seiten der BBA standen, befanden sich in den Unterkünften nahe der Trainingshallen und sammelten Kraft für die mit Sicherheit kommende Schlacht und eigentlich wusste Michael auch nicht genau, warum er um kurz vor Mitternacht durch die Gänge des Centers nahe der Forschungsabteilung ging, aber im selben Augenblick, wie er ein kurzes, ihm seltsam erscheinendes Geräusch hörte wurde ihm bewusst, dass er nicht ganz so allein war, wie er das gedacht hatte.

Neugierig auf denjenigen, der sich außer ihm noch auf nächtlicher Wanderschaft befand, sah Michael um die Ecke vor ihm und erstarrte im selben Augenblick.

Das, was da vor ihm stand und ihn mit hinter einem dunklen Visor verdeckten Augen ansah, war kein Mensch...

Definitiv nicht!

Er konnte eine rot-schwarze Panzerung, sowie einem mit einer Art Horn versehenen Helm entdecken und die dicken Unterarme ließen auf darin versteckte Waffen schließen.

Das musste einer von Boris XP sein.

Michael fror.

Wie viel Technik musste in dieser Maschine stecken, dass sie unbemerkt in den Center eindringen konnte?

Und wenn es diesem XP jetzt einfiel, ihn anzugreifen, gab es nichts, was dieses Ding hätte aufhalten können.

"Na jetzt steck ich schön in der Tinte..." knurrte der Leader der All-Starz mit zusammengebissenen Zähnen, halb in der Erwartung der feindliche Roboter würde sich auf ihn stürzen, doch dieser verzog die Mundwinkel nur zu einem frech-hämischen Grinsen, drehte sich um und rannte den Gang hinter ihm hinunter; die langen Haare wehten hinter ihm her und gaben ihm ein so gar nicht mehr gefährliches Aussehen.

Offenbar genug für Michael, denn dieser verlor plötzlich die Angst gegenüber der Maschine und lief dem Roboter nach.

Wenn der schon wegrannte, dann konnte man ihm auch nachlaufen und nachsehen, wohin er wollte.

"Judy!" rief er, als er seinen Bey-Com vom Gürtel genommen und aktiviert hatte.

>>Was ist los?<<

"Wir haben ungebetenen Besuch in Sektor 77-C! Ich habe mich an die Verfolgung gemacht!"

>>Alles klar Michael! Sag uns Bescheid, wohin der Kerl läuft, dann sorgen wir dafür, dass er sich wünscht, hier nie reingekommen zu sein!<<

"OK! Im Moment läuft er in Richtung der Feuertreppe bei den Trainingseinrichtungen!"

>>Alles klar!<<
 

Derweil verließen Mika und Marie eine der Trainingshallen, in der sie trainiert hatten, um zu der ihnen momentan zugeteilten Unterkunft zu gehen.

Sie waren allerdings noch keine zehn Schritte weit gekommen, als vor ihnen plötzlich die Tür zur Feuertreppe aufgestoßen wurde und der von Michael Verfolgte vor ihnen auf dem Gang stand.

"Hugh roter Bruder! Freund oder Feind?" fragte Marie überrascht, während Mika das Ganze eher mit einem unintelligenten Blick kommentierte.

Doch beide erreichten nicht mehr als ein kurzes verschmitztes Grinsen, dann trat der Fremde einen Schritt zurück, holte kurz Schwung und schlug ein Rad über Mikas Schultern.

Die geschmeidige Landung und das Weiterlaufen waren eine einzige Bewegung und als sich die Geschwister umdrehten, war der Fremde schon ein ganzes Stück den Gang hinuntergelaufen.

"Verflucht!"

Mika fuhr herum und sah Michael an. "Wer war der Kerl?" wollte er wissen, doch der Amerikaner zuckte nur mit den Schultern.

"Ich habe nicht die geringste Ahnung, ich weiß nur, dass er vorhin bei den Hallen vier Stockwerke tiefer plötzlich vor mir stand und ich seid dem hinter ihm her renne..."

"Cooles Outfit hat er..." bemerkte Marie.

Michael rollte mit den Augen. "Das ist wahrscheinlich einer der XP! Aber solange er wegrennt folge ich ihm! Mal sehen, wo er hinwill!" rief er den Beiden schon im Weiterrennen zu.

"Allein ist das zu gefährlich!" rief das Mädchen ihm nach und mit den Worten "Komm schon Mika!" forderte sie ihren Bruder dazu auf, Michael zu folgen.
 

Leise lachte der von nunmehr drei Bladern durch den Center Gejagte während des Laufens auf, während er in Richtung der Labore abbog.

"Ich bin jetzt auf dem Weg in den Labortrakt!" gab er mittels des in den Helm eingebauten Funkgeräts an seinen Auftraggeber weiter.

>>Gut Protoman...<< tönte es aus dem Headset. >>Dann kannst du jetzt Phase II auslösen!<<

"Alles klar... - Mega! Fire! Diamond!"

>>Wir hören...<<

"Phase II einleiten! Ihr seid dran!"

>>Wir sind unterwegs, Proto...<<

Der mit ,Protoman' Angesprochene grinste.

Keiner von denen, die ihm folgten, ahnte, dass der richtige Zauber in diesem Augenblick startete...
 

Klackend löste sich das Paneel, welches einen der Eingänge ins Lüftungssystem verbarg, von der Wand.

Geschmeidig wie Katzen und genau so lautlos ließen sich drei Gestalten in den Schatten eines Trainingsgerätes gleiten.

"OK... - Da sind wir also..."

"Ist das aufregend! Ich bin das erste Mal im Center!"

"Wir sind nicht zum Spaß hier Diamond..."

"Ist klar Firegirl..."

"Megaman, was machen wir jetzt?" wollte Firegirl wissen.

"Ihr zwei bleibt hier bis ich euch Zeichen gebe. Dann lauft ihr los, klinkt euch in die Paneels der Türkontrollen ein und schließt die Blader in ihren Zimmern ein."

"Kein Ding, schon erledigt..." gab Diamond zurück.

Megaman nickte.

Dann stand er auf und verließ die Halle in dem Moment, in dem ihn die Kamera nicht erfassen konnte.

Nur einen Augenblick später stand er am Eingang des Überwachungsraumes.

Die von seinem Auftauchen vollkommen überrumpelten Wachposten kamen nicht mehr dazu, Alarm auszulösen; eine schnelle Bewegung und er streckte beide mit Betäubungsschüssen aus seiner Armkanone nieder.

"Fire! Diamond! - Es geht los!" funkte er an die beiden unten wartenden Mädchen zurück.

Diese sprangen auf und liefen in Richtung der Unterkünfte davon.

Wenig später erschienen sie beide im Computerkontrollraum.

"Auftrag ausgeführt. Damit hätten wir diesen Sektor vollständig unter Kontrolle!" meldete Diamond.

Megaman nickte. "Dann starten wir Phase III! - Ihr zwei bleibt hier, ich gehe in den Centerkern..."

"OK! - Forte! Serenade! Habt ihr gehört?"

>>Haben wir...<< tönte eine weibliche Stimme aus dem Funkgerät. >>Elecman, Roll und ich kommen über die Tiefgarage rein, besetzen den unteren Computerkontrollraum und dann komme ich zum Kern...<<

>>Ich komme mit Crystalman und Icegirl übers Dach...<< war die Antwort einer männlichen Stimme. >>Wir besetzen den Computerkontrollraum des oberen Abschnitts und ich komme dann zum Kern...<<

Damit zufrieden drehte sich Megaman um.

"Firegirl, sorg dafür, dass Protoman seine Anhängsel loswird und zum Kern kommen kann!" befahl er und lief dann aus dem Raum und durch den Gang, an den die Unterkünfte der Blader angrenzten, in Richtung Centerkern, dem Nervenzentrum des gesamten BBA-Centers.

Diesen unter ihre Kontrolle zu bekommen, war ihre Aufgabe, nur deshalb waren sie gekommen.

Waffenstillstand?

So...
 

Wir gehen hier auch mal wieder in die nächste Runde!
 

Mal sehen, wie euch dieses Kapitel gefällt...
 

^^
 

Venka
 

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XIII
 

Unterdessen spielte Protoman noch immer Leitwolf für die drei ihn verfolgenden Blader.

Doch langsam aber sicher wurde ihm das Spiel zu langweilig.

Zeit also, etwas Abwechslung hereinzubringen.

Dazu waren die sich vor ihm befindenden Feuerschutztüren genau das Richtige.

"Firegirl! Mach die Dinger dicht, wenn die drei dazwischen sind!"

>>Roger...<< gab sie zurück und kaum dass sich Mika, Michael und Marie an einem bestimmten Punkt befanden, schlossen sich vor und hinter ihnen die großen, schweren Metalltüren.

Marie gelang es, sich durch einen schnellen Flickflack nach hinten aus der zuschnappenden Falle zu befreien, doch nun war sie auf der einen Seite, Protoman auf der anderen und die Jungs dazwischen eingesperrt.

"Haltet durch! Ich laufe zum Kern und hol euch von da dort raus!" rief Marie und rannte los.

Dass Mika ihr ein "OK! Wir warten hier!" hinterher rief, hörte sie schon nicht mehr.

Auf dem Weg zum Centerkern passierte sie den im Schatten einer Wand stehenden Forte, der ihr lautlos wie eine Katze zum Kern folgte, da er den Weg nicht kannte.

Vollkommen atemlos erreichte Marie schließlich die Kontrollzentrale des Centers.

"Was ist denn mit dir los?" wollte Mr. Dickenson wissen.

"Wir... - ...seltsame Type... - ...verfolgt..." begann sie keuchend. "Mika und Michael sind zwischen zwei Feuerschutztüren eingesperrt!"

"Du hast den Typen gesehen, den Michael schon erwähnte?" fragte Judy nach.

Marie nickte.

"Was wollte er?" war die Frage von Tysons Vater.

Das Mädchen setzte gerade an, etwas zu sagen, als es ohrenbetäubend knallte und die zweiflüglige Sicherheitstür des Kerncomputerraumes wie Pappe in sich zusammenknickte.

"Klopf, klopf..." tönte eine höhnisch klingende Stimme, worauf sich die Blicke aller Anwesenden zur Tür wandten.

In dem durch die Sprengung der Tür entstandenen Rauch konnten sie die schemenhafte Gestalt von etwas erkennen, was entfernt an eine Frau erinnerte.

Hämisch lächelnd trat die ,Frau' in den Sichtbereich der im Raum Anwesenden.

"Ein Roboter..." entfuhr es Judy.

"Exakt... - Mein Name ist Serenade... - Und ich übernehme hiermit die Kontrolle über den gesamten Center... - Ich würde euch raten, genau das zu tun, was ich euch sage, sonst..." begann sie.

"Sonst was?" fragte Tysons Vater herausfordernd und ging einen Schritt auf Serenade zu, worauf ein Geschoss aus Plasma vor ihm einschlug.

Der Blick des Mannes zuckte nach oben.

Auf dem zweiten Level des hohen Raumes befanden sich drei weitere Roboter mit gezogenen Plasmakanonen.

Serenade hob tadelnd den Finger. "Ich sagte doch... - Ich würde mich an eurer Stelle nicht gegen meine Anweisungen sperren. Meine drei Freunde sind sehr schießfreudig und ungeheuer treffsicher..."

Knurrend trat Tysons Vater einen Schritt zurück.

"Schön... - Wie ich bereits anmerkte... - Ihr bleibt besser ganz ruhig..."

Dann lächelte sie, als die drei Anderen, bei denen es sich um Megaman, Protoman und Forte handelte, hinter ihr landeten.

"Der Center steht ab sofort unter meiner Kontrolle... - Und zwar so lange, bis unser Befehlshaber hier eintrifft..."
 

Fünf Stunden später.

So langsam begannen die sich im Centerkern festgehaltenen BBA-Mitarbeiter ob der unmittelbaren Nähe der Biovolt-Roboter unwohl zu fühlen.

Dabei gab es dafür eigentlich nur wenig Anlass, denn weder Serenade noch einer der drei Jungen ließ Anzeichen über die Absicht, Menschen zu verletzen, verlauten.

Megaman lümmelte halb auf einer der Computerkonsolen, Forte saß auf einem der Tische, Serenade verkehrt herum auf einem Stuhl und Protoman lehnte mit vor der Brust verkreuzten Armen an der Wand.

Auf den ersten Blick hätte man nicht vermutet, dass gerade diese vier Roboter in diesem Moment ein ganzes Gebäude unter ihrer Kontrolle hatten.

"Was machen wir jetzt?" wollte Judy schließlich im Flüsterton wissen.

"Wir können nichts machen..." gab Bill Granger leise zurück. "Eine falsche Bewegung und die pusten uns sonstwohin..."

"Na das werden wir ja sehen..." gab die blonde Frau zurück. "Hey!" rief sie dann. "Hey du, Grauhaar!"

Protoman hob den Kopf und blickte dann in Judys Richtung.

"Wie lange soll der Zauber hier noch gehen? Ihr könnt uns nicht ewig festhalten! Spätestens wenn in einer Stunde Wachablösung ist, seid ihr dran!"

"Was gibt ihnen die Gewissheit, dass dann die Dinge noch genau so stehen wie sie es jetzt tun?" mischte sich Serenade ein, noch bevor Protoman reagieren konnte.

Sie wusste, dass sich der Grauhaarige hundertprozentig in etwas hereinsteigern würde, wenn sie jetzt nicht die Führung des Gesprächs übernahm.

Zu groß war die Gefahr, dass die BBA-Leute zu früh entdeckten, wen sie wirklich vor sich hatten.

"Maschine bleibt Maschine, was soll sich denn ändern? Sind eure Batterien plötzlich leer und ihr fallt um oder was?" mischte sich plötzlich jemand aus Richtung der Tür ein noch bevor Judy antworten konnte.

"Tyson? Was machst du denn hier?" wollte Mr. Dickenson überrascht wissen.

"Ja, das würde mich auch interessieren..." zischte Protoman in Richtung der drei anderen Anwesenden Roboter. "Ich dachte euer Auftrag wäre klar und deutlich gewesen!"

"Wir haben unseren Auftrag erfüllt!" verteidigte sich Megaman.

"Er kann nicht in den Aufenthaltsräumen gewesen sein..." gab Forte zurück.

"Der Kleine spielt mit dem Feuer..." meinte Serenade hingegen gelassen.

Protoman drehte den Kopf und blickte in Tysons Richtung. "Das ohnehin..."

Tyson, der einen plötzlichen Anfall von Mut haben musste, sah grinsend von einem Roboter zum anderen. "Ihr könnt doch ohnehin machen, was ihr wollt, ich stehe unter doppeltem Schutz!" gab er zur Auskunft.

"Doppelter Schutz? - Wie das?" fragte Judy skeptisch.

"Nun ja..." begann der Junge zögerlich, fing sich dann aber schnell wieder. "Sagen wir es so... - Voltaire und Dr. Zagart schulden mir noch eine Kleinigkeit..."

"Schulden dir noch eine Kleinigkeit? - Wofür?" wollte Bill Granger wissen.

"Für die Auslieferung der Daten über die beiden ZX und das Chamäleon-Tarnsystem..."

"WIE BITTE???"

Man konnte in diesem Moment nicht sagen, wer mit der Frage schneller war; Protoman oder Mr. Dickenson.

Tyson zuckte zusammen, als er bemerkte, wie der grauhaarige Roboter sich von der Wand löste und drohend auf ihn zu kam.

"Du willst mir damit sagen, dass dieser ganze verdammte Kleinkrieg hier deinetwegen vom Zaun gebrochen wurde?" war die geknurrte Frage.

"Oh-Oh..."

Mehr brachte Tyson nicht heraus bevor er sich umdrehte und angesichts des wütenden Roboters aus dem Raum rannte.

"Bleib hier du kleine Kröte!!! Du entkommst mir sowieso nicht!!! Wenn ich dich erwische, werde ich dir jeden verdammten Knochen einzeln brechen!!!"

"Haltet ihn auf!!!" befahl Serenade doch es war bereits zu spät um schlimmeres zu verhindern.

Noch bevor Forte und Megaman dazu kamen, Protoman daran zu hindern, Tyson zu verfolgen, war der Grauhaarige auch schon nach vorn gesprungen und ebenfalls aus dem Raum gerannt.

"Lass ihn leben!!!" schrie Serenade ihm von der Tür aus hinterher bevor sie sich wieder zum Rauminneren umwandte. "Ich hab geahnt, dass ihm die Sicherung durchbrennt..." meinte sie achselzuckend. "Keine Sorge, ich denke nicht, dass er seine Drohung wahr machen wird..."

"Wir wollen es mal ganz stark für ihn hoffen!" gab Bill Granger zurück. "Verrat an der BBA oder nicht, aber er ist immer noch mein Sohn!"

Serenade lächelte. "Keine Sorge, Mr. Granger. Ihrem Sohn wird nichts passieren außer vielleicht ein paar blauen Flecken. Sie können ihm später in aller Ruhe selber den Hintern versohlen."

"Wie schon gesagt... - Ich will es für euch hoffen..." erwiderte Tysons Vater, worauf er erneut ein ernstes Nicken von Serenade erhielt.

Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, mischte sich einer der BBA-Angestellten von der Seite ein.

"Mr. Dickenson, ich habe Funkkontakt zu einem Jet, der um Landeerlaubnis vor dem Center bittet. Das Signal weißt ihn eindeutig als Biovolt-Maschine aus. - Was soll ich antworten?"

"Dass er sich zum Teufel scheren soll, er hat hier nichts zu suchen!" gab Judy zurück, noch bevor Mr. Dickenson reagieren konnte.

"Das halte ich für eine sehr unkluge Entscheidung..." mischte sich Forte ein. "Ich denke es ist wesentlich besser für alle von uns, wenn sie dem Jet Landeerlaubnis erteilen..."

"Ist es das?" wollte Tysons Vater wissen. "Besser für alle von uns also? - Hab ihr etwa Angst, dass euch die Wachablösung hier unvorbereitet treffen könnte?"

Forte schnaubte verächtlich. "Meine Panzerung besteht aus einer speziellen Titanlegierung, meinen sie vielleicht, ich habe Angst, dass mir so ein lächerliches Bleikügelchen aus euren Musspritzen gefährlich werden könnte?"

"Forte! Es reicht!" gab Serenade ungehalten zurück, bevor sie sich an die BBA-Leute wandte. "Wenn ihr den Jet landen lasst, erfahrt ihr, warum wir hier sind und ich verspreche euch, dass euch keine Gefahr drohen wird..."

"Und dem Wort sollen wir Glauben schenken?" wollte Mr. Dickenson wissen. "Nach allem, was passiert ist?"

Serenade nickte ernst. "Sprechen sie mit demjenigen, der uns hier in den Center schickte. Ich bin sicher, dass sie die Dinge dann aus einem ganz anderen Licht sehen..."

Die drei Erwachsenen sahen einander an und nickten dann kurz wie zur Bestätigung.

"Erteilen Sie dem Jet Landeerlaubnis!" sagte Judy schließlich.

Der BBA-Angestellte nickte und gab die Information an den über dem Center kreisenden Jet weiter.

"Ich habe noch eine Information für Serenade..."

"Ja?"

"Ihr sollt eure Posten aufgeben und alle rauskommen. - Er wäre stolz auf euch... - Ihr hättet die euch gestellte Aufgabe hervorragend erledigt..."

Serenade nickte und rief dann über ihr Helmfunkgerät die sieben anderen Roboter im Center an.

"Nun wollen wir sie mal nicht auch noch für ihren Einbruch in den Center bewundern..." knurrte Judy, doch in Gedanken tat sie es doch.

Es war einfach unglaublich, was diese, hier vor ihr stehenden Maschinen zu leisten in der Lage waren. Sie waren nicht einfach nur blinde Befehlsempfänger; sie wussten zwischen den verschiedenen Gefühlen zu unterscheiden, auf sich ihnen bietende Situationen zu reagieren.

Während sie hinter Serenade den Raum verließ lief es ihr kalt den Rücken herunter.

Das, was sie hier vor sich hatte, waren keine einfachen Roboter...

Es waren künstliche Intelligenzen.
 

Etwa 20 Minuten später hatten sich die BBA-Leute aus der Zentrale, einige der bisher eingesperrten Blader und die 10 Roboter vor dem Center versammelt und beobachteten den Senkrechtstarter bei seinem Landemanöver.

Es war Voltaire, der nach dem Aufsetzen der Maschine als erster die Gangway hinunter kam und sowohl von Judy, Mr. Dickenson und auch Bill Granger skeptische Blicke empfing.

"Was wollen sie hier, Voltaire?" fragte Dickenson schließlich, nachdem er sich einigermaßen gefangen hatte.

"Ihnen etwas zurückbringen und ihnen ein Angebot machen..." war die kurze Rückantwort.

"Was für eine Art Angebot soll das sein?" wollte Judy wissen. "Ein >Macht was ich euch sage oder sie machen euch platt<-Angebot?" fragte sie und deutete dabei auf die im Halbkreis um die Blader herumstehenden Roboter.

Voltaire schüttelte den Kopf. "Eines nach dem anderen, Ms. Tate... - Zuerst versprach ich, ihnen etwas zurück zu bringen, was sie sicher schon vermissen... - Die Herren dürfen jetzt aussteigen!" rief er in Richtung des Flugzeuges.

"Daddy!"

Emilys Stimme überschlug sich fast, als nacheinander Clive Johnson und Spike Granger den Jet verließen.

Ohne nachzudenken rannte sie auf ihren Vater zu und fiel ihm um den Hals. "Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht..." murmelte sie.

"Es tut mir sehr leid, ihnen mitteilen zu müssen, dass es uns nicht gelungen ist, auch noch den Helikopter zu retten..." sagte Voltaire an Mr. Dickenson gewandt. "Boris' Kampfroboter hatten diesen bereits zerstört, als wir ihren Piloten zu Hilfe kamen..."

Das Bedauern in seiner Stimme war echt, auch wenn stark zu bezweifeln war, dass er den Helikopter wieder bei der BBA abgeliefert hätte, wenn dieser noch intakt gewesen wäre.

Dickenson nickte leicht. "Wir danken ihnen für die Rettung unserer Piloten... - Nun Mr. Voltaire... - Welche Art Vorschlag haben sie uns noch zu machen?"

"Ich biete ihnen an, der BBA meine Roboter sowie alle mir noch verbliebenen Blader an die Seite zu stellen."

"Warum?"

Voltaire drehte seinen Kopf zu Bill Granger um und sagte: "Boris hat die BBA auf der Abschussliste, doch er hat bereits Biovolt-Einrichtungen und das Hauptquartier des Teams Psykick attackieren lassen. Die XP, die er unter seiner Kontrolle hat, sind für jeden einzeln nicht aufzuhalten und wenn wir nicht aufpassen, dann wird er eine Organisation nach der anderen fertig machen um schließlich allein an der Spitze zu stehen... - Ich gebe zu, dass mir die Idee genau so wenig gefällt wie ihnen und dass unter normalen Umständen niemals eine Kooperation zu Stande gekommen wäre, doch bestimmte Situationen erfordern nun einmal drastische Maßnahmen... - Entscheiden sie selbst, meine Dame und meine Herren, doch ich garantiere ihnen eins: Entweder wir arbeiten zusammen oder wir gehen alle unter..."

"Nette Rede..." gab Judy zurück, was Voltaire dazu brachte, sie anzusehen. "Aber wer garantiert uns, dass ihre Roboter denen von Boris gewachsen sind? Und wer garantiert uns, dass sie danach..."

"Sie kommen..."

Judys Kopf zuckte zu Protoman herum, der ihr mit diesen monoton ausgesprochenen Worten den angefangenen Satz abgeschnitten hatte.

Dieser jedoch ignorierte sie und stand nur einen Augenblick später auf dem Dach des Jets.

"Was siehst du?" wollte Voltaire wissen.

"Der Krieg ist eröffnet und die Vorhut besteht aus satellitengesteuerten Panzereinheiten..." gab der Gefragte zurück. "Keine Ahnung, wie er die unbemerkt hierher in die Vereinigten Staaten geschafft hat, aber ich schätze es ist keine Zeit mehr, sich darüber zu einigen, wer mit wem auf welcher Seite kämpft... - Jetzt heißt es kämpfen oder sterben..."

Voltaire nickte ob dieser nüchtern ausgesprochenen Worte.

"Dann macht euch bereit!" rief er. "Zeit, der BBA und auch Boris zu zeigen, was ihr drauf habt!"

Verbündete...

Und hier kommt Kapitel 14!
 

Ich bitte euch, die final Note am Ende zu lesen!
 

Danke...
 

Venka
 

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XIV
 

"Was soll das? Was ist hier los?" wollte Judy wissen, als die 10 Roboter nach Voltaires Aufforderung vor dem Jet ihre Positionen in einer breit gezogenen Kampflinie einnahmen.

Voltaire lächelte. "Boris glaubt, er kann den Center mit seinen satellitengesteuerten Panzereinheiten stürmen... - Nur hat er leider keine Ahnung, mit wem er sich hier gerade angelegt hat..."

"Kommt sehr gelegen, nicht wahr?" wollte Bill Granger wissen. "Wir bitten sie unausgesprochen um einen Nachweis und aus heiterem Himmel greift Boris den Center an... - Sehr passend, finden sie nicht?"

"Ich gebe zu, das Timing ist perfekt, aber..." begann Voltaire doch Emilys Vater schnitt ihm das Wort ab.

"Wir waren die ganze Zeit bei ihm Bill... - Wir haben auf den Satellitenfotos gesehen, dass Boris angreifen wird. - Und mal ganz ehrlich... - Voltaires Roboter sind stark genug um den Center innerhalb von Minuten in Schutt und Asche zu zerlegen, wenn er das will... - Er hat keine Tricks nötig."

Spike nickte. "Er hat uns gerettet, Dad... - Seine Roboter haben uns vor den XP gerettet... - Und nach allem, was er uns im Flugzeug gezeigt und erzählt hat, denke ich nicht, dass er uns reinlegen will..."

"Ihr meint also, dass er wirklich..." begann Judy, wurde aber von aufbrüllenden Panzerkanonen und einem lauten Schrei unterbrochen.

"ATTACKE!!! - MÄHT SIE NIEDER!!! JEDEN EINZELN!!!"

Augenblicklich wurde die Aufmerksamkeit der Erwachsenen sowie der anwesenden Blader auf die den Center attackierenden unbemannten Panzereinheiten gelenkt.

Sie sahen die 10 Roboter gleichzeitig nach vorn springen um die Panzer zu attackieren.

Einige grellrote und ohrenbetäubende Explosionen folgten, dann war der Spuk genau so schnell vorbei wie er gekommen war.

Wie Schatten tauchten die 10 Roboter auf den Trümmern der Panzer stehend aus dem durch die Explosionen entstandenen Rauch auf.

Innerhalb von wenigen Minuten; ja fast nur Sekunden hatten 10 Roboter eine ganze Schwadron satellitengesteuerte Panzer in Schutt und Asche zerlegt.

Und so, wie es jetzt den Anschein machte, hatte sie das noch nicht einmal großartig Mühe gekostet.
 

Ungläubig blickten alle Anwesenden auf die Reste der Maschinen, die gerade noch versucht hatten einen Sturmangriff auf den Center zu starten.

Doch noch wusste keiner der anwesenden BBA-Blader, um wen es sich genau bei diesen Kampfrobotern handelte. Sie wussten nur, dass es sich hierbei um Kampfmaschinen made by Biovolt handelte.

Enrique reagierte als erster.

Er war wütend darüber, wie es sich von Biovolt geschaffene Kampfroboter erlauben konnten, erst in den Center einzubrechen, dann sämtliche Blader einzusperren und anschließend noch Retter in der Not zu spielen.

Was zuviel war zuviel und sich von einer Maschine einsperren zu lassen wie eine Maus im Käfig brachte das Fass zum Überlaufen.

Mit einem Wutschrei und dem schönsten Fluch, den er auf Lager hatte, auf den Lippen, rannte er ohne zu zögern auf denjenigen zu, den er für den Anführer der Gruppe hielt.

Der NT fuhr herum und Jonnys Faust landete in seinem festen Griff, aus dem sich der junge Blader nicht wieder befreien konnte.

"Lass los verdammt! - Das tut vielleicht weh!"

Ein spöttisches Grinsen war die Folge. "Ach? Tut es das? - Fragen wir doch mal anders herum! Wer hat denn wen angegriffen?"

Enrique stutzte, als er dem Roboter ins Gesicht sah.

Er hatte vorher schon überlegt, woher er die Stimme des NT kannte, doch nun, da er direkt vor ihm stand, ergaben das spöttische Grinsen und eben diese Stimme im Zusammenhang plötzlich einen Sinn.

Jetzt war es klar, wieso ein Biovolt-Roboter sich mit traumwandlerischer Sicherheit im Center bewegen konnte und es war auf den ersten Blick nun auch klar, warum er der BBA helfen wollte.

Er bewies damit erneut, auf wessen Seite er stand; so wie er es beim Finale der WM in Moskau schon einmal getan hatte.

Aber das würde bedeuten, dass...

"K... - Kai...?" flüsterte Enrique ungläubig. "Bist... - Bist du das?"

Er bekam auf seine Frage keine Antwort und wusste im selben Augenblick, dass es falsch gewesen war, diese überhaupt zu stellen.

Schließlich war es für den Jungen vor ihm nicht einfach, zu entscheiden, was er eigentlich war: eine Maschine, die einen Menschen imitierte ohne dass es je jemand merken würde oder ein Kampfroboter, der im Moment wohl dafür sorgte, dass die BBA nicht von Boris' XP überrannt wurde.

Wie es aussah hatte wohl im Augenblick des Kampfes der Roboter die Oberhand gewonnen, nun aber kamen anscheinend wieder Zweifel auf.

Abrupt drehte sich der Roboter von dem jungen Schotten weg, rief den anderen etwas zu und wie auf Kommando zogen sich alle ein Stück zurück.

"Nun Mr. Dickenson..." wandte sich Voltaire an den Präsidenten der BBA. "Damit haben sie wohl gesehen, was diese Roboter wirklich drauf haben. Ich denke mit ihnen und ihren sowie meinen Bladern dürfte es machbar sein, dass wir Boris besiegen."

Der Angesprochene nickte. "Ich gebe es nicht gern zu Mr. Voltaire aber sie haben recht... - Wenn diese XP von Boris ebenso stark sind, wie die Roboter, die sie uns hier zur Verfügung stellen, dann würden wir sie ohne ihre Hilfe wohl nicht schlagen können."

Spike ließ seinen Blick von Mr. Dickenson zum Oberhaupt der Biovolt schweifen. "Wollen sie uns denn die Klasse der Roboter nicht einmal sagen? Nicht dass sie uns reinlegen wollen und es ebenfalls XP sind..."

"Selbst wenn das so wäre, stünden sie unter meiner Kontrolle und nicht unter der von Boris. So oder so, diese Roboter stellen für die BBA keine Gefahr dar."

"Aber Spike hat recht..." mischte sich Judy ein. "Welche Klasse haben diese Roboter? - Das würde uns glaube ich alle interessieren..." fügte sie mit Blick auf Mr. Dickenson und Bill Granger sowie die anwesenden Blader hinzu.

"Nun gut, wenn sie es unbedingt wissen wollen..." gab Kais Großvater zurück. "Es sind NT..."

"W... - Was?"

Vollkommen aus der Fassung gebracht blickte Judy Kais Großvater an.

"Sie wollen uns allen Ernstes sagen, dass das..." fragte Bill Granger fassungslos.

Voltaire nickte. "Ja... - Es war ihr freier Wille, als sie entschieden, diesen Kampf aufzunehmen. Ich bitte sie, das zu respektieren. Jeder Versuch sie umzustimmen ist zwecklos..."

Dann wandte sich der alte Mann an seine 10 Roboter. "Begebt euch in eine der Trainingshallen und wartet dort auf weitere Anweisungen. Wenn Boris herausbekommt, warum sein Angriff auf den Center gescheitert ist, wird es nicht lange dauern und er wird Maßnahmen für eine Attacke mit den XP einleiten. Ihr solltet bis dahin besser gut vorbereitet sein... - Ruht euch aus, bis ich euch rufen lasse..." rief er ihnen auf Russisch zu.

Der Anführer der Gruppe nickte, dann gab er die Anweisung an seine Begleiter weiter und die Gruppe verschwand im Center.

"Was haben sie ihnen gesagt?" wollte Judy wissen. Man sah ihr an, dass sie versuchte zu überspielen, wie sehr ihr die Tatsache, dass ihr >Sohn< unter diesen Kampfrobotern war, an die Nieren ging.

"Er befahl ihnen, sich wieder in die Trainingshalle, in der sie vorher warten sollten, zu begeben und dort auf ihn zu warten." gab Spike zurück, als Judy sich gefangen zu haben schien, Voltaire ansah und ihm nur ein einziges Wort als Frage stellte.

"Warum?"

Sie bekam keine Antwort.
 

Wenig später erreichten die 10 NT den ihnen zugewiesenen Warteplatz.

Die Trainingshalle war, soweit sie diese überblicken konnten, vollkommen leer, so dass sie sich schließlich die Helme abnahmen.

"Also ich sag euch was..." begann Laney, während sie den Mundschutz ihrer Rüstung öffnete. "Irgendwie scheinen wir hier ganz schön für Wirbel zu sorgen und das passt mir gar nicht..."

"Wem von uns passt das schon?" wollte Ray wissen und wuschelte sich mit der Hand durch seine mittlerweile arg gekürzten schwarzen Haare.

"Wisst ihr, was das Schlimme an der Sache ist?" mischte sich Kane ein.

"Die Identitätskrise?" war Yuris prompte Rückfrage.

Der Blauhaarige nickte. "Ja, ganz genau... - Ich meine... - Ohne Rüstung Kane, mit Rüstung Crystalman... - Da wird man doch total confused..."

"Gewöhn dich mal besser an Zweiteres... - Ich denke nicht, dass man uns noch irgendwann mal wieder als >Menschen< akzeptieren wird..." gab Mariah frustriert zurück.

"Kai, was sagst du eigentlich dazu?" wollte Tala wissen.

"Dass Kai seit 10 Jahren tot ist und dass ich auf diesen Namen nicht mehr reagieren werde..."

"Na das war ja jetzt voll klar... - Hey großer Bruder kannst du auch mal antworten ohne dass du gleich sarkastisch wirst?"

Der Angesprochene hob den Kopf und blickte seine vor ihm stehende Schwester an.

"Pass mal auf Kleine..." begann er. "Kai ist tot! Zwischen ihm und mir liegt eine Entwicklungszeit von 6 Jahren, die komplett in meinem Gedächtnis fehlt. Alles, was ich über meine Kindheit weiß, wurde mir in den Datenspeicher gespielt, als ich in der Abtei erneut versuchen sollte, Black Dranzer zu führen. Ich meine, was soll das? Ich kann nichts ersetzen, was ganze 6 Jahre nicht einmal existiert hat..."

"Aber..." begann Salima vorsichtig.

"Bei euch ist das etwas anderes... - Ich meine, ihr seid in kurzen Zeitabständen an die Stellen derjenigen gesetzt wurden, nachdem diese gestorben waren... - Ihr lebt das Leben, das sie nicht fortführen konnten... - Bei euch gibt es keine Zeitdifferenz, die fehlt..." erklärte er.

"Es passt mir nicht, aber ich muss zugeben, dass er Recht hat, wenn er von diesem Standpunkt ausgeht..." murmelte Mariah. "Ich meine in diesem Punkt haben wir es definitiv besser als er..."

"Sehr tröstlich..." gab Yuki zurück. "Wirklich sehr tröstlich... - Leute, wenn ihr davon ausgeht müsste ich doch jetzt total am Boden sein! Ich meine ich bin aus nichts erschaffen worden! Ich habe keinen existierenden Menschen als Vorbild... - Außerdem kommen wir vom Thema ab. Wenn ich mich recht erinnere haben wir doch eigentlich dahin gehend überlegt, wie wir uns ansprechen..."

"Ja und dann kam uns die Identitätskrise dazwischen... - Ach nein, eigentlich war's anders herum... - Ach Mann! Das bringt einem die ganzen Schaltkreise durcheinander..." murrte Mariah wieder.

"OK..." gab Ray zurück und wandte dann seinen Blick zu Kai hinüber. "Was schlägst du vor, sollen wir machen, Protoman?"

Der Angesprochene hob eine Augenbraue, da ihm die besondere Betonung auf dem Wort Protoman nicht entgangen war.

"Ich überlasse es jedem selbst, schließlich sind wir darauf programmiert, eigenständige Entscheidungen zu treffen und das haben wir mehrere Jahre lang getan."

"Und was würdest du vorschlagen, wenn wir darauf keine Lust hätten?" fragte Max.

Erstaunt wandten alle ihre Blicke zu dem Blondschopf, denn es war das erste Mal, dass er in dieser Konversation überhaupt einen Kommentar von sich gegeben hatte.

Kai seufzte. "Ich würde vorschlagen, dass wir uns bei vollkommen geschlossener Rüstung mit unseren NT-Namen oder besser gesagt mit den Fabrikationsbezeichnungen ansprechen und bei abgenommenen Helmen, mit den richtigen Namen, die wir als >Menschen< hatten."

Max nickte. "OK..." sagte er nur. "Dann machen wir das so..."

"OK, von mir aus..." gab nun auch Tala zur Auskunft und ließ sich rücklings auf einen Mattenstapel fallen. "Ich kann nicht glauben, dass das hier alles wirklich passiert..."

"Wie ein böser Traum..." stimmte Yuki zu.

"Nur dass es aus diesem Traum kein Erwachen mehr gibt..." murmelte Kai.

"Was denkst du..." wandte sich Salima an den Grauhaarigen. "Glaubst du, dass wir auch nur den Hauch einer Chance gegen die XP haben?"

Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht... - Ehrlich... - Ich habe keine Ahnung..."

"Ich denke nicht, dass wir uns jetzt schon darüber die Köpfe zerbrechen sollten... - Noch ist es nicht soweit... - Noch sind wir nicht in der Verlegenheit, gegen sie antreten zu müssen.

Yuri schnaubte verächtlich. "Noch nicht du Schlaumeier!" zischte sie in Laneys Richtung. "Aber ich kann dir versprechen, dass der Tag schneller kommt, als dir das lieb ist!"

Laney wollte gerade noch etwas erwidern, als die Tür zum Trainingsraum aufging und Zeo die Halle betrat.

"Entschuldigt die Störung... - Wer von euch ist bitte Protoman?" wollte er wissen.

"Ich..." gab Kai zurück und kam auf den Jungen zu.

Zeo schrak zurück.

Kai war in seinen Augen früher schon immer respekteinflößend gewesen, aber nun, in der Rüstung des NT war die Erscheinung regelrecht imposant.

Und der grünhaarige Junge hatte mit eigenen Augen mehrfach gesehen, wie viel Macht in dem schlanken Körper steckte.

"Mr. Dickenson will dich sehen... - Wenn du also bitte mit mir kommst?" fragte er zaghaft, als er Kai erkannt hatte.

Ein kurzes Nicken folgte, dann verließ Zeo mit Kai die Trainingshalle.

Den Helm ließ er neben Tala auf dem Mattenstapel liegen.

Klackend fiel die Tür ins Schloss.

"Bin ja gespannt, was der alte Dickenson von ihm will..."

"Hm..." Ray zuckte ob Mariahs Kommentar nur mit den Schultern. "Keinen Schimmer..." gab er schließlich zurück bevor er aufstand und sich streckte. "Leutz mir ist langweilig! Lasst uns doch mal nachdenken, was wir jetzt am besten anstellen könnten..."
 

Derweil führte Zeo Kai zu den in den unteren Stockwerken versteckten Beratungsräumen.

Die Umgebung war auch dem Grauhaarigen neu; hier war er noch nie zuvor gewesen.

Aufmerksam sah er sich um während er Zeo folgte, bis dieser schließlich vor einer geschlossenen Tür stehen blieb und anklopfte.

"Ja bitte?" ertönte Mr. Dickensons Stimme von drinnen, worauf der grünhaarige Junge die Tür öffnete und in den Raum ging.

"Ich habe, wie gebeten, Protoman aus der Halle geholt..." sagte er.

"Sehr gut!" ertönte Judys Stimme. "Bitte ihn doch herein..."

Zeo nickte und trat einen Schritt beiseite um dem NT die Möglichkeit zu geben, an ihm vorbei ins Zimmer zu gehen.

Hoch erhobenen Hauptes betrat Kai selbstsicher den Raum und blieb hinter der Tür stehen, die Zeo auch gleich schloss.

,Lächerlich...' dachte er. ,Als ob mich dieses Türchen aufhält, wenn ich hier rauswill...'

Augenblicklich wandten sich die Blicke aller anwesenden Erwachsenen dem an der Tür stehenden Roboter zu.

Stille legte sich über den Raum.

Sie alle konnten sehen, wie sehr die Erkenntnis Kai verändert hatte und das lag nicht allein an der Rüstung, die er trug.

Fast 1,80 Meter war der Roboter groß, sein ganzer Körper von der rot/grau/lila Panzerung eingeschlossen.

Wilde graue Strähnen hingen ihm über die Augen, deren rubinrotes Feuer trotz allem noch nicht erloschen zu sein schien.

Der Rest seiner Haare war zu einem langen grauen Pferdeschwanz geworden, der ihm bis unter die Kniekehlen reichte und sein vorher ohnehin schon fast emotionsloser Gesichtsausdruck war zu einer hart aussehenden Maske gefroren.

"Sie haben mich rufen lassen, Mr. Dickenson?" fragte er mit einer Kälte in der Stimme, die jedem anwesenden BBA-ler einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Mochte ihn die Erkenntnis, dass er eine Maschine war, hart getroffen haben, sein Stolz aber war dadurch nicht gebrochen worden...

In diesem Augenblick wurde den Mitarbeitern von Mr. Dickenson eines klar:

Die 10 Blader hatten sich mit ihrem Dasein als Roboter allem Anschein nach abgefunden.

Und nun würde sie nichts mehr davon abhalten, sich dieser Rollen auch perfekt bis ins Detail anzupassen...
 

Was als Spiel Kai gegen Brooklyn begonnen hatte und mit dem Untergang der beiden Schlachtschiffe eigentlich hatte beendet sein sollen, war vollkommen außer Kontrolle geraten.

Jetzt hieß es: Alles oder Nichts!

Und nur einer konnte gewinnen...
 

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So...
 

Ich tue das nicht gern, ehrlich gesagt hasse ich so was aber...
 

Ich überlege ernsthaft, diese FF einzustellen.
 

Wer also diese FF liest und möchte, dass ich sie weiterschreibe, der soll mir bitte einen Kommentar hier hinterlassen.
 

Je mehr, desto schneller geht es weiter.
 

Danke für euer Verständnis.
 

Venka

No turning back...

So...
 

Nach laaaaaaaaaaaanger Zeit mal wieder was neues.
 

Viel Spaß!
 

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XV
 

"Ihr habt nach mir rufen lassen? - OK; hier bin ich, was ist los?"

"Na ja, wir..." begann Mr. Dickenson stockend. Wie auch die anderen Erwachsenen im Raum konnte er es nicht fassen, dass hinter diesem Roboter mit Namen Protoman augenscheinlich Kai steckte.

Aber der für Kai so typische, gelangweilt genervte Gesichtsausdruck ließ nicht lange auf sich warten. "Also?" wollte er noch einmal wissen.

"Boris hat sich gemeldet und der BBA ein Ultimatum gestellt..." mischte sich Voltaire ein.

Kai verzog das Gesicht. "Wieso dachte ich mir das? - Ich meine eigentlich war es logisch, dass das kommt..."

"Wenn das so dermaßen logisch war, wieso habt ihr dann nicht schon eher was unternommen?" wollte Judy wissen.

Der Kopf des Grauhaarigen zuckte zu ihr herum. "Was sollten wir denn machen? - Ihnen ins Messer laufen? Uns opfern? - Ich meine klar, für euch Menschen sind wir eh nichts wert, wir bestehen schließlich nur aus Metall, Schrauben und ein paar Computerplatinen! Man kann uns ja problemlos wieder zusammenbauen, wenn wir einmal zerstört wurden, nicht wahr?" war die bissige Rückantwort.

"D... - Das wollte ich damit nicht sagen, ich..."

"Was sie meint ist, dass ihr uns hättet vorwarnen können..." unterbrach Bill Granger die Entschuldigungen der blonden Frau.

"Hätten sie tun können, ja..." gab Spike zurück. "Aber hätten wir ihnen geglaubt?"

Kai nickte dem jungen Mann zu. "Ich glaube kaum..." stellte er fest, bevor er sich wieder seinem Großvater zuwandte. "Was sollen wir deiner Meinung nach tun?"

"Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich euch nichts befehlen werde... - Entscheide selbst und mit den anderen..."

"Dazu müsste ich erst mal wissen um was es in diesem Ultimatum überhaupt ging..."

Mr. Dickenson räusperte sich. "Nun... - Seine Worte waren: Ergebt euch oder meine XP brennen den Center nieder..."

Kai verzog das Gesicht. "Na der soll mir herkommen..." knurrte er, bevor er sich wieder zu fangen schien. "Ich rede mit den anderen... - Es sieht ja fast so aus als würde die Aktion so oder so an uns hängen bleiben... - Ob wir das nun wollen oder nicht..."

"Fühlt ihr euch denen gewachsen?" wollte Voltaire wissen.

Kai verzog das Gesicht. "Danach fragt hier keiner... - Friss Vogel oder stirb heißt die Devise... - Und jetzt entschuldigt mich..."

Damit drehte er sich um und verließ den Raum.

"Der hat aber auch ne Laune heute..." ließ sich Bill Granger vernehmen.

"Kannst du es ihm verübeln?" wollte Spike wissen. "Wir alle geben ihm und den anderen das Gefühl, nicht mehr wert zu sein als ein paar Maschinen, die wir in einem Kampf zu verheizen gedenken!"

"Spike!"

"Ist es nicht so? Haben nicht alle von uns darauf gehofft, dass sie sich so entscheiden würden, so dass es auf unserer Seite keine Verluste gibt? Objekte sind ersetzbar... - Das ist es, was wir alle irgendwo im Hinterkopf haben..."
 

Leise fluchend lief Kai den Gang hinunter, zurück zu dem Trainingsraum, in dem die Anderen noch immer auf ihn warteten.

Dabei bog er etwas schwungvoll um eine Ecke und stieß mit Jonny zusammen, noch bevor er den ihm entgegen kommenden Schotten bemerkte.

"Pass doch auf, wo du hinrennst..." murrte der Grauhaarige, bevor er seinen Weg, den Gang hinunter, fortsetzte.

"Entschuldigen sie vielmals, Mr. Hiwatari!" gab Jonny genervt zurück, drehte sich um und dann stutzte er.

Sein Kopf zuckte zu dem jungen Russen herum. ,Was hat der denn mit seiner Frisur angestellt?' war das erste, was einfiel, als er den Leader der Bladebreakers beobachtete. Die mehr als knielangen grauen Haare waren unmöglich zu übersehen. ,Und was hat der da für seltsame Klamotten an? - Moment... - Was haben die Anderen versucht, mir zu sagen? - Kai wäre ein... - Aber das kann nicht sein...'

Nun doch unsicher geworden, entschloss sich Jonny, dem Jungen zu folgen.

Das gelang auch ganz gut, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt an dem Kai in einem der Trainingsräume verschwand und die Tür hinter sich schloss.

Vorsichtig pirschte sich der Schotte an die Tür heran und lauschte.

Er konnte mehrere Stimmen hören, die sich anscheinend gerade in einer Diskussion befanden; darunter auch einige bekannte wie die von Ray, Mariah, Tala und die von Max.

Nur was genau sie sagten, verstand er nicht.

"Was machst du da?"

Wie von einem Peitschenhieb getroffen zuckte Jonny zusammen, drehte sich um und sah Michael hinter sich stehen.

"Ni... - Nichts, ich dachte nur..."

Der Amerikaner grinste. "Trainingsgeheimnisse der anderen Teams ausspionieren, was?"

"Nein!"

"Hör mal, dafür haben wir jetzt keine Zeit! Mr. Dickenson hat grade verlauten lassen, dass es bald zum großen Showdown kommen wird! Wir sollen uns alle auf das Schlimmste vorbereiten."

"Showdown?"

Michael nickte. "So wie es aussieht, wird Boris uns wohl angreifen lassen, weil sich natürlich niemand beugen will... - Soweit ich das mitbekommen habe, sind aber sämtliche Biovolt-Blader auf unserer Seite..."

"Ja und Boris hat seine 10 Kampfmaschinen, denen selbst unser ZX nicht standhalten konnte... - Ich meine was soll das bringen?" mischte sich Lee ein.

"Das wisst ihr noch gar nicht?" fragte Michael zurück und als die Jonny und Lee die Köpfe schüttelten sagte er: "Voltaire hat seine NT mitgebracht..."

"Seine was?" wollte der Leader der White Tigers wissen.

"NT... - Die Vorläufermodelle der XP."
 

Inzwischen war drin in der Trainingshalle eine hitzige Diskussion ausgebrochen. Nicht alle der NT waren dafür, sich auf Seiten derer, die sie nur als leblose Objekte ansahen, in den Kampf gegen Boris zu stürzen.

"Was redet ihr da?" wollte Yuki wissen. "Das klingt als wäre euch egal, was Boris' Kampfmaschinen anrichten!"

"Du verstehst das falsch..." gab Max zurück. "Ich will genau so nichts lieber, als den XP in den Metallhintern zu treten, aber..."

"Max hat recht!" stimmte Kane zu. "Die sehen uns als Objekte an; als etwas, was man im Kampf verheizen kann! Denen ist es doch vollkommen egal ob wir wiederkommen oder nicht! Hauptsache die sind die XP los!"

"Ruhe! Und zwar alle!" mischte sich Kai in die aufkommende Diskussion.

Sofort wandten sich die Augen aller Anwesenden zu ihm.

"Was bringt es uns, wenn wir uns streiten, hm? - Wir wollen den XP zeigen, was wir drauf haben und wenn wir die Gelegenheit tatsächlich bekommen, dann ist es mir egal auf wessen Seite, denn der Preis, den wir zahlen, wenn wir es tun bleibt der gleiche..." "Da könntest du recht haben..." gab Ray zu. "Auch wenn's mir nicht passt... - Aber wir machen es!"

Ein kurzer Blick über die Reihen der anderen von der Angelegenheit Betroffenen und Kai konnte sich sicher sein, dass er auf ihren vollen Einsatz zählen konnte.

Nachdenklich drehte er seinen Helm in den Händen hin und her; sein Gesicht spiegelte sich in dem dunklen Visor, der den Augenbereich verdeckte.

Das Piepen eines Funkgerätes riss ihn aus seinen Gedanken.

"Der Alte will uns sehen..." tönte es von Tala, der immer noch rücklings auf einem der Mattenstapel lag.

"Alle?" wollte Yuri wissen.

Der Angesprochene nickte. "Alle..."

"Super... - Ich war doch grade dort, möchte wissen, was da wieder los ist..." murrte Kai, während er sich seinen Helm aufsetzte und diesen arretierte. "Gehen wir..."
 

Draußen vor der Tür überlegten Lee, Michael und Jonny noch immer nach dem Grund, weswegen sich Voltaire auf einmal dazu entschlossen hatte, auf Seiten der BBA mitzuarbeiten.

"Wahrscheinlich hat der nur Angst, dass er es ohne unsere Hilfe nicht schafft..." vermutete Lee, als sich hinter ihm die Tür öffnete und Serenade als erste auf den Gang trat.

Mit den Worten "Habt ihr nichts besseres zu tun, als hier im Weg herumzustehen?" stieß sie Lee unsanft beiseite und ging dann den Gang hinunter.

Megaman, Forte und die anderen folgten; Protoman alias Kai verließ als letzter den Trainingsraum.

"Das ist der Typ von gestern Nacht!" entfuhr es Michael halb überrascht halb entsetzt.

Protoman grinste ihn an. "Gute Kondition, das muss ich dir lassen..." gab er, an Michael gewandt, leise zurück, bevor er den Anderen den Gang hinunter folgte.

"Wofür halten sich diese Blecheimer eigentlich?" knurrte Lee. "Die denken wohl, die können sich alles erlauben? - Das ist unser Center! Da haben Biovoltler nichts zu suchen!"

"Sicher doch Lee, ich werde es mir merken..." war Protomans kurze Rückantwort.

Das war der Punkt an dem Michael stutzte. "Die Stimme kenn ich doch..." murmelte er.

Jonny nickte. "Klar kennst du die... - Der NT da ist Kai..."
 

"Wie sieht es aus?" wollte Mr. Dickenson wissen, nachdem sich die 10 NT im Versammlungsraum eingefunden hatten, doch er bekam nur Schweigen als Antwort.

Erst als Voltaire die Frage auf Russisch wiederholte, nickte Protoman ihm zu.

"Sie machen es." gab der Präsident der Biovolt an die anwesenden BBA-ler zur Auskunft.

"Können sie nicht für sich selbst sprechen?" hakte Bill Granger nach.

"Sie können schon..." mischte sich Garland ein, der als augenscheinlicher Berater für Voltaire ebenfalls mit im Raum war. "Aber sie wollen nicht..."

Spike schüttelte den Kopf. "Ich glaube viel eher, dass sie Angst haben, wir könnten dahinter kommen, wer von ihnen wer ist..." vermutete er.

"Wir sind Maschinen, wir kennen keine Angst... - Und selbst wenn ihr es herausfindet, was soll das an der Tatsache ändern, dass ihr uns als Objekte seht?" wollte Megaman wissen.

"Aber..." begann Judy, doch Forte unterbrach sie.

"Können wir die Diskussion nicht auf später verschieben? Sagt uns lieber, was ihr von uns erwartet, wenn wir dieses Spielchen schon mitspielen!"

"Was sollen sie schon von uns erwarten?" wollte Firegirl wissen. "Dass wir diese Blecheimer von XP auslöschen, was sonst?"

"Ist das denn wirklich so einfach, wie ihr das hier hinstellt?" erkundigte sich Spike, woraufhin er ein gemeinschaftliches Kopfschütteln erreichte.

"Nein, sicher nicht..." gab Crystalman schließlich zurück. "Aber ihr könnt euch darauf verlassen, dass wir ihnen zumindest gehörig Feuer unterm Hintern machen..."

Protoman nickte. "Ja und den Rest werdet ihr ja wohl auch alleine hinbekommen, oder?"

"Was meinst du damit?" erkundigte sich Mr. Dickenson vorsichtig.

"Denken Sie nach, Mr. Dickenson... - Denken sie einfach nur nach..."

Und mit diesen Worten drehte er sich um, schob den sich an der Tür befindenden Wachposten beiseite und verließ den Raum.

Die Anderen folgten ebenso wortlos.

"Mr. Voltaire!" wandte sich Bill Granger an Kais Großvater. "Ist es denn wirklich so, dass wir damit rechnen müssen, dass keiner von ihnen zurückkommen kann?"

"Nun Mr. Granger die Frage ist in diesem Fall nicht, ob sie es können, denn daran zweifle ich nicht, dass zumindest einige von ihnen den Kampf überstehen." war die nüchterne Rückantwort. "Die Frage die sich stellt ist die nach ihrem Zustand und außerdem steht in diesem Fall eher die Frage im Raum, ob sie zurückkommen wollen..."

"Aber..."

Voltaires Blick wurde eindringlicher. "Würden sie es denn, nach allem, was passiert ist?"

Doch noch bevor einer der anwesenden BBA-ler etwas erwidern konnte, verließen das Oberhaupt der Biovolt und Garland ebenfalls den Raum.
 

6 Tage später schien der Tag der entgültigen Entscheidung gekommen zu sein.

Eine hügelige Gegend unweit des Centers war als Schlachtfeld auserkoren worden.

Daraus schloss sich, dass es weder ein Heimspiel für die NT noch für die XP werden würde, denn weder die eine noch die andere Gruppe kannte die Umgebung des Centers genau.

Stellte sich nur die Frage, welche der beiden Gruppen einen Vorteil aus der Geländeunkenntnis des Gegners schlagen konnte.
 

Unruhig suchten Kais Augen die nähere Umgebung ab.

Als er das bekannte Geräusch eines anfliegenden russischen Transporthubschraubers hören konnte, wandte er seinen Kopf in diese Richtung.

Er entdeckte die sich im Landeanflug befindende Maschine und griff nach seinem Helm, den er neben sich liegen hatte.

Zeit, Kai in einen tiefen Schlaf zu versetzen.

Zeit, die Protoman genannte Kampfmaschine in ihm zu erwecken.

Kaum dass er sich den Helm aufgesetzt hatte, schien sich sein Wahrnehmungsfeld zu verändern; er konnte Dinge sehen und hören, die er vorher nicht einmal erahnt hatte und die Menschen um ihn herum waren von einer Art Wärmefeld umgeben, während NT und XP nur einen einzigen, Wärme ausstrahlenden Punkt im Körper hatten. Den ihre Antriebsenergie erzeugenden Plasma-Reaktor.

Das und die gestärkte Wahrnehmung für Bewegungen waren die einzigen Möglichkeiten, den Gegner in diesem Gewirr aus Hügeln aufzuspüren.

Nur leider stand dieser Vorteil nicht nur den NT sondern auch den XP zur Verfügung und diese wussten wahrscheinlich besser, wie man richtig damit umging.

Doch als der XP-01 auf einem Hügel auftauchte und sich seine 9 Kampfgefährten um ihn scharten, war die Zeit des Nachdenkens vorbei.

Keine Chance mehr, die Fähigkeiten von XP und NT zu vergleichen.

Der kommende Kampf würde zeigen, welche Gruppe die bessere war.

"Ähm... - Entschuldigung?"

Protoman fuhr herum und sah Kenny hinter sich stehen.

"Was?" wollte er wissen.

"Wir... - Also ich... - Dizzy und ich haben überlegt, wie wir euch helfen können..."

"Und?"

"Nun ja... - Vielleicht erinnerst du dich noch dran, dass ich zwei Bit-Beasts habe... - Dizzy und ihre Zwillingsschwester De'Idre..."

"Und weiter?"

Man konnte Protomans Stimme deutlich anhören, dass er ungeduldig war und Kenny merkte das ganz genau.

"Ich... - Ich hab gedacht, ich lade die zwei in den Rechner der Biovolt rauf. Voltaire hilft mir dabei. Wir werden versuchen, die XP einen nach dem anderen abzuschalten, damit sie wieder normal werden, ist das OK für euch?"

"Tut was ihr nicht lassen könnt..." gab der grauhaarige Roboter zurück. "Nur tut es schnell... - Lange werden wir denen nicht stand halten..."

Kenny nickte. "OK! Ich geb mein Bestes!"

"Das weiß ich Kenny... - Das weiß ich..."

Und damit wandte er sich von dem Kleinen ab, wieder dem Kampfplatz zu, auf dem sich alle 10 XP mittlerweile versammelt hatten.

"Seid ihr bereit?" wollte er von seiner Gruppe wissen.

"Ja!" tönte es einstimmig von den Anderen zurück.

"OK..." murmelte Protoman und sah dann zu seinem Gegenstück, dem XP-01 hinüber.

"Tut mir leid, Brooklyn... - Tut mir echt leid..." murmelte er, bevor er den Kopf wieder hob, seinen rechten Arm in ein Cyberschwert transformierte und dieses nach oben streckte.

"Egal, was passiert ist und egal, was noch passieren wird. - Aber wir werden kämpfen und wir geben nicht auf!!! Niemals!!!"

"NIEMALS!!!" wiederholten die anderen.

"ATTACKE!!!"

Und in dem Moment, als sich die 10 NT mit angelegten Waffen in Richtung ihrer Gegner abstießen, stand die Zeit für einen kurzen Moment still.

Für eine Umkehr war es jetzt definitiv zu spät.
 

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Randnotiz:
 

De'Idre existiert in meinem und Lillies Kopf schon lange.

Sie ist ein Harpyien-BitBeast ebenso wie auch Dizzy (TiS-Leser wissen darüber genauestens Bescheid) und Dizzys leicht durchgeknallte Zwillingsschwester.

Ursprünglich war geplant, dass Kenny in der "Training im Schnee..." Trilogie Dizzy im Laptop behält und durch einen Zufall De'Idre als BitBeast bekommt.

Das haben wir aber über den Haufen geworfen und anders gelöst.

Aber der Chara De'Idres ließ uns nicht los.

So hat Kenny sie hier ebenso im Laptop, auch wenn das anfangs (wegen Platzmangels in der FF) nicht wirklich rausgekommen ist.
 

Wer sich De'Idre für "Was auch immer" ausborgen möchte, der fragt bitte nicht nur mich sondern auch Lillie.

Und natürlich erwarten wir dann auch eine klitzekleine Gegenleistung.
 

Ausnahme:

De'Idre wird, früher oder später, einen Auftritt in "Im Namen der Freundschaft" haben.

Da Choga und ich einen Charaktertrade (Charaktertausch) gemacht haben, geht das in Ordnung, schließlich darf ich mit ihrer Laney hier in dieser FF machen, was ich will.
 

Und genau DAS werde ich im nächsten Chapter auch tun...

Also kannst du dich seelisch und moralisch schon mal drauf einstellen, Choga-chan...

*fg*
 

Venka

Fight...

Ja...
 

Ich mach dann mal hier weiter...
 

Ich weiß nicht, hab auch gerade das neue Kapitel von "You betrayed me..." hochgestellt und irgendwie hat ein gewisser Charakter gerade das Problem, dass er in beiden FF mörderisch auf die Nase bekommt...
 

^^()
 

Ich mags halt, ihn zu ärgern.
 

Dann:
 

Have Fun and Enjoy!
 

Venka
 

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XVI
 

Die Erde bebte und die am Himmel aufziehenden Wolken wirkten wie ein schlechtes Ohmen über dem aufkommenden Kampf.

Wie voneinander angezogen rasten die NT auf die XP zu um sie in einem Kampf jeweils eins gegen eins dazu zu zwingen, ihre volle Kraft in diesem erzwungenen Duell zu geben.

Ob dies ein Fehler war, würde sich im Laufe des bereits jetzt äußerst hitzigen Gefechts herausstellen.

Während Kenny und Voltaire sich darum kümmerten, dass Dizzara und De'Idre so schnell wie möglich in die Hauptsystemsteuerung der XP vordringen konnten, blieb den anderen Anwesenden nur zu Warten und die quälende Ungewissheit darüber, wer den Kampf würde für sich entscheiden können.

Und es dauerte auch nicht lange bis sich die ersten Ergebnisse des hitzigen Kampfes herauskristallisierten.

Doch für die BBA war es kein unbedingt erfreuliches Ergebnis.

Megaman (Ray) hatte sich mit dem ausgewählten Gegner gehörig überschätzt.

Der XP-03 (Mystel) war ihm in sämtlichen Punkten, wie Tempo, Kraft und auch Geschicklichkeit, weit überlegen und so dauerte es nicht lange bis er den wesentlich unerfahreneren NT kämpferisch sowie auch realistisch vollkommen in die Ecke getrieben hatte.

Megaman stand mit dem Rücken zu einer Felswand, vor sich den XP, der jede kleinste Bewegung seines Gegners mit Argusaugen zu beobachten schien und immer wusste, wohin sich sein Kontrahent bewegen würde.

Der mehr einer Kamikazeaktion gleichende Ausbruchsversuch mit gezücktem Cyberschwert endete so vorhersehbar, wie er begonnen hatte.

XP-03 hatte keine großartige Mühe, dem auf ihn zu stürmenden NT in aller Ruhe einen glatten Durchschuss in den ungedeckten Bauch zu verpassen.

Der schwer beschädigte interne Computer des NT brach zusammen, ebenso wie auch der Roboter selbst.

Mit emotionslosem Gesichtsausdruck ließ der XP seine Lasergun in den Arm zurückschnappen und wandte sich den anderen Kämpfenden zu.

Seines Gegners beraubt suchte er nicht etwa einen guten Platz um der restlichen Schlacht zuzusehen.

Der Befehl seiner Gruppe lautete >Vernichtung der NT< und von dessen Ausführung würde er sich nicht aufhalten lassen.

Wenn es sein musste, auch mehrere gegen einen.

Ein kurzer Funkbefehl seitens Boris allerdings hielt ihm von seinem Vorhaben ab, den XP-00 (Gordo) in seinem Kampf gegen Crystalman (Kane) zu unterstützen.

Statt dessen drehte er sich um und schickte sich an, eben jenen Kodex zu brechen, dem die NT alle unterlagen: Niemals einen Menschen zu verletzen oder zu töten.

XP-03 startete einen Frontalangriff auf die vollkommen ungeschützten BBA-Mitglieder, die geschockt die Schlacht verfolgten.

Unterstützt wurde er dabei von XP-04 (Ming-Ming) und XP-09 (Ozuma), die sich dafür von ihren jeweiligen Kontrahenten losrissen.

Firegirl (Laney), die sich zur selben Zeit im Gefecht mit dem XP-05 (Robert), befand, wurde durch einen harten Treffer zu Boden geschleudert und landete genau zwischen den attackierenden XP und den Menschen, die zu beschützen dieser Kampf ebenfalls stattfand.

Als sie die auf die Menschen zielenden XP bemerkte, reagierte ihr Körper ohne ihr Zutun; sie sprang auf die Beine, errichtete einen Schutzschild und zog somit das konzentrierte Feuer dreier XP allein auf sich.

Der gesammelten Energie hielten ihre Schilde nicht lange stand.

Unter dem maschinengewehrartigen Dauerfeuer zerbarst ihre Panzerung in tausende von Einzelteilen und ließen den Roboter vollkommen ungeschützt zurück.

Firegirl brach zusammen; die Flamme auf ihrem Kopfhelm erlosch und auf Seiten der NT gab es den nächsten Verlust.

"Beeilt euch..." murmelte Kenny, während er den Computerbildschirm anstarrte als wolle er ihn hypnotisieren. "Wenn ihr euch nicht beeilt, lassen sie von den NT nichts übrig außer rauchende Wracks!"
 

Inzwischen war Serenade (Salima) immer noch auf der Suche nach ihrer vorherigen Gegnerin, dem XP-04.

Der Zufall wollte es, dass sie über den vollkommen funktionsuntüchtigen Megaman stolperte.

Als sie noch Menschen gewesen waren, hatten sich Ray und Salima mehr als nur gut verstanden und wäre nicht herausgekommen, dass es sich bei ihnen um Roboter handelte, so würden sie nun als Paar zusammensein, aber das Schicksal hatte anders entschieden.

Nun blickte sie auf ihren Freund, der vollkommen zusammengeschossen regungslos im Wüstensand lag.

Ein Aufschrei seitens Judy ließ sie herumfahren und zusehen, wie die drei XP Firegirl unter Feuer nahmen und schließlich vernichteten.

Einer dieser drei hatte auch Megaman auf dem Gewissen, so viel stand fest.

Wer war ihr vom Grundprinzip her egal; sie wollte Rache und die würde sie sich jetzt nehmen.

XP-04 bewegte sich genau in ihre Richtung und blickte sie dann scheinbar höhnisch an.

"Oh... - Haben wir dem kleinen NT-Mädchen das Spielzeug kaputt gemacht?"

"Willst du reden oder kämpfen?" war Serenades Rückfrage.

Das falsche Lächeln des XP verschwand. "Letzteres!"

"OK!"

Und damit drückte sich Serenade kraftvoll ab und jagte auf den XP zu.

Viel zu spät erkannte sie die Falle, die ihr der XP-04 gestellt hatte.

XP-09 schoss aus seiner Deckung heraus zeitgleich mit XP-04 auf den angreifenden NT.

Während der Shield-Counter von Serenade den Angriff des XP-04 auf ihn selbst zurücklenkte und verheerenden Schaden anrichtete, trafen die von der Seite kommenden Schüsse des XP-09 genau die Stelle, die bei den NT am empfindlichsten war.

Der Laserstrahl drang seitlich in den Unterleib des Roboters ein, zerfetzte die internen Systeme, kam unterhalb der Armbeuge wieder heraus und trennte schließlich den Arm noch zur Hälfte ab.

Noch bevor Serenade auf dem Wüstenboden aufkam, hatten sich ihre Systeme vollkommen abgeschalten.

Der dritte Verlust für die NT auf BBA-Seite und damit stand es nunmehr 7 funktionstüchtige NT gegen 9 voll kampffähige XP.

Und dieses Missverhältnis gab nicht unbedingt Grund und Annahme zur Hoffnung.
 

Trotzdem schlugen sich die NT immer noch bemerkenswert gut gegen ihre Kontrahenten, insofern es tatsächlich einer gegen einen stand.

Die XP gaben sich jedoch weiterhin die größte Mühe, dass Missverhältnis beizubehalten oder noch zu verschlimmern.

Dass dies nicht leicht sein würde, wurde aber keinen Augenblick später deutlich, als sich zwei der XP, die gerade Serenade ausgeschaltet hatten und sich nach dem nächsten Gegner umsahen, plötzlich zusammenkrümmten und sich gleich darauf leicht verdutzt umsahen.

Als Ming-Ming und Ozuma schließlich bemerkten, wo genau sie sich befanden und was um sie herum passierte, zogen sie sich schleunigst vom Gefechtsfeld zurück und blieben dann unweit den BBA-lern stehen.

Kennys Aufschrei vergrößerte ihre Verwirrung, sorgte aber für Erleichterung bei denjenigen, die um den Jungen herumstanden.

Dizzy und De'Idre hatten zwei der XP abschalten können und damit das ausgeglichen, was die XP durch ihre rohe Gewalt beim Kämpfen zu Stande gebracht hatten.

Da auch XP-04 nicht mehr kampffähig war, stand es nunmehr 7 NT gegen 7 XP.
 

Für den nächsten Erfolg seitens der NT sorgte Elecman (Max), dem es seinerseits gelungen war, den XP-08 (King) in die Enge zu treiben.

Noch gab sich Boris' Untergebener vollkommen siegessicher, doch als der ihm gegenüberstehende NT seine gesamte Energie in einen einzigen Angriff legte und diesen auch abfeuerte, war es zum reagieren bereits zu spät.

Ein Blitzschlag, dessen Kraft durchaus mit der Explosionsenergie von mehreren Kilogramm TNT gleichzusetzen war, ließ die Systeme des XP förmlich in seiner Rüstung verbrennen.

Schwer atmend stand Elecman vor seinem schrottreifen Gegner und wollte soeben einem seiner Freunde zu Hilfe kommen, als sich ein Schatten über ihn legte.

Er sah auf; auf einer Anhöhe stand der XP-01 (Brooklyn) vor ihm und blickte auf sein Opfer hinunter.

Elecman wusste, dass er verspielt hatte, ausgepowert wie er war, würde er keinerlei Chancen gegen den stärksten der XP haben.

Und XP-01 reagierte schneller, als der NT vor ihm sich das hatte träumen lassen.

Er fuhr die Laserguns an beiden Unterarmen aus und nahm den NT unter Dauerfeuer.

Keine Zeit mehr, einen Schutzschild aufzustellen, geschweige denn in irgend einer Weise zu reagieren.

Schwer getroffen ging Elecman zu Boden doch die erhaltenen Beschädigungen waren bei weitem nicht so gravierend, dass er nicht hätte weiterkämpfen können.

Zumindest wäre das der Fall gewesen, wenn ihm der XP-01 diese Chance gelassen hätte.

Dieser war aber viel schneller bei seinem am Boden liegenden Gegner, als es diesem lieb gewesen wäre.

Mit versteinertem Gesichtsausdruck drückte er den nunmehr hilflosen NT am Boden fest und legte ihm die Mündung einer seiner Kanonen auf die Stelle der Brust unter der sich der Hauptreaktor befand.

Einen Moment später fühlte Elecman, wie der Laserstrahl seine Brustpanzerung durchbrach und den Reaktor beschädigte.

XP-01 verzog seinen Mund zu einem hämischen Grinsen und zog sich von seinem Opfer zurück.

Drei Sekunden später unterbrach eine Explosion für einen Augenblick den Lärm der Schlacht.

"Wir haben Elecman verloren!!!" rief Garland entsetzt, als er den Überwachungsmonitor für den entsprechenden NT verlöschen sah.

"Was???" entfuhr es Voltaire.

Garland nickte kurz, bevor er auf die Bildschirme deutete. "Gaspadin, wir haben Megaman, Serenade, Firegirl und Elecman bereits verloren... - Ich weiß nicht wie lange wir noch..."

"XP-07 und XP-00 wurden soeben zurückgeholt!!!" unterbrach Kenny den grünhaarigen Jungen neben sich. "Wir sind in den Hauptsystemen der XP drin, Mr. Voltaire! - Wir können das hier immer noch beenden ohne dass sie alle sterben müssen!"

Der Angesprochene nickte schwach. "Ja... - Aber für 4 von ihnen ist es bereits zu spät..."
 

Unterdessen hatte Protoman (Kai) mit ansehen müssen, wie sich XP-01 äußerst kaltblütig der vom Elecman ausgehenden Gefahr entledigt hatte.

Doch war der unerwünschte Zuschauer auch dem XP nicht entgangen.

Er drehte sich zu seinem NT-Spiegelbild um und sah diesen lange und scheinbar prüfend an.

Protoman reagierte in gewohnt hitziger Art und Weise; er transformierte seinen Arm in ein Cyberschwert und hielt dieses angriffsbereit neben dem Körper.

"Dann komm..." zischte er.

XP-01 ließ sich die Aufforderung zum direkten Duell nicht entgehen, transformierte seinen Arm ebenfalls in ein Schwert und wartete ab, was sein Kontrahent nunmehr tun würde.

"Gut..." tönte es von Protoman. "Lassen wir die Kanonen also stecken und regeln das hier mit Schwertern, was?"

Ein Nicken seitens des XP machte deutlich, dass er verstanden hatte.

Nur einen Lidschlag später stießen sich beide ab und schossen durch den Sand der Wüste aufeinander zu.
 

Während Protoman und XP-01 ihr Gefecht begannen, leisteten Dizzara und De'Idre Schwerstarbeit.

Unter größten Anstrengungen gelang es ihnen, Beyblader um Beyblader aus den teuflischen Fängen des XP-Programms zurück zu holen.

Doch je mehr der XP von den beiden BitBeasts befreit wurden um so schwerer wurde es, an die restlichen heranzukommen.

Schließlich war der als letzter übrig gebliebene XP-01 nahezu undurchdringlich vor den Befreiungsversuchen der beiden Harpyien geschützt.

Die Verwirrung unter den befreiten XP war indes mehr als groß.

Queen, die seit der Aktivierung auf der T-2 einen vollkommenen Filmriss hatte, kreischte entsetzt auf, als sie merkte, was mit ihrem Körper passiert war.

Ozuma seinerseits hatte dafür nur ein abfälliges Geräusch übrig.

"Hör auf zu kreischen..." meinte er lapidar. "Ändern kannst du es eh nicht, also gewöhn dich lieber mal dran."

Er, der freiwillig zum XP geworden war, kassierte dafür einen ungläubigen Blick seitens des Mädchens, welchen er aber gekonnt ignorierte.

Tala, der in Fortes Rüstung, aber ohne Helm, auf ihn zugestürmt kam, konnte er allerdings nicht mehr ignorieren.

"Verräter!!!" zischte der Rothaarige. "Wie konntest du so was tun?"

"Hör zu..." war die gelassene Antwort. "Ich bin ein Roboter OK? - Roboter tun, was ihnen einprogrammiert wird. Das tue ich auch und nichts anderes..."

Kane blickte ihn ungläubig an.

Dem Crystalman genannten NT fehlte ein Arm aber das schien ihn nicht weiter zu stören.

"Hör zu Ozuma, wir sind auch Roboter aber wir treffen eigene Entscheidungen! - Ihr XP seid Nachfolgemodelle von uns NT, ihr könnt das auch, ihr müsst nur wollen!" sagte er ernst.

Ozuma zuckte mit den Schultern. "Hör mal, warum sich den Stress machen, wenn man jemanden hat, der das für einen tut?" wollte er wissen.

Im nächsten Moment fand er sich auf dem Boden wieder, nachdem Yuri alias Diamond ihre Faust mit voller Wucht in seinem Gesicht platziert hatte.

"Es war mir ein Bedürfnis, musst du wissen..." gab sie auf seinen verwirrten Gesichtsausdruck zurück. "Ein eindeutiger Vorteil der freien Entscheidungskraft!"

Damit drehte sie sich um und ging Garland hinüber; den vollkommen perplexen Ozuma ließ sie einfach da sitzen, wo sie ihn gerade niedergestreckt hatte.

Ein Blick auf die Monitore sagten ihr, was sie wissen wollte.

Nur noch 6 NT übrig.

Elecman, Megaman, Serenade und Firegirl, die den Kampf nicht überlebt hatten, während von den XP neun zumindest noch stehen konnten.

"Problem. - Problem! - Problem!!!"

Der plötzliche Ausruf seitens Kenny zog die allgemeine Aufmerksamkeit auf den Jungen.

"Was?" wollte Garland wissen.

"Wir sind auf ein intelligentes Sicherheitssystem gestoßen! Was auch immer wir machen, das System passt sich dem an und verhindert so, dass wir zwei XP auf dieselbe Art und Weise befreien!!!"

"Und?"

Kenny sah Voltaire an. "Bisher ist uns immer was eingefallen, wie wir das umgehen konnten, aber so langsam gehen uns die Ideen aus..."

"Na aber wir haben doch alle, oder?" wollte Michael wissen.

"Leider nicht..." murmelte Voltaire. "Der XP-01 fehlt..."

"Und das ist wer?" erkundigte sich Spike.

Ozuma verzog das Gesicht und sah zur Seite. "Na wer wohl... - Brooklyn..."

Beim Klang des Namens zuckte Tala zusammen. "Leute, hat einer Kai..."

Weiter kam er nicht.

Das Geräusch von aufeinander prallenden Cyberschwertern war deutlich zu hören und einen Lidschlag später konnten alle Anwesenden die beiden sich so ähnlichen Roboter miteinander kämpfen sehen.

Voltaire drehte sich zu Kennys Laptop um und sah die beiden BitBeasts ernst an.

"Ich bitte euch! Versucht es weiter! Wenn Brooklyn..."

Ein leises Auflachen seitens Judy unterbrach ihn. "Natürlich... - Sie haben doch nur Angst, dass Kai ihn zerlegen könnte, ihren heißgeliebten XP-01..."

"Miss Tate, ich denke, dass sie noch immer nicht wirklich ganz begriffen haben, auf wessen Seite ich hier stehe und vor allem glaube ich, dass sie hier ein bisschen die Realitäten verwechseln! Ohne meine NT, die hier übrigens immer noch freiwillig für ihre Vereinigung kämpfen, würde es mittlerweile weder eine BBA noch einen BBA-Center geben, weil Boris ihn hätte vernichten lassen, und sie wollen mir, der ich mich geweigert habe, ihnen meinen Willen aufzuzwingen und sie damit als Maschinen anzusehen, hier allen Ernstes weismachen, ich würde das Schicksal einer Kampfmaschine über das meines eigenen Enkels stellen, der auch noch gerade gegen ihn kämpfen muss? - Da täuschen sie sich leider gewaltig, denn in ihren Augen, meine Liebe, mag er nur noch eine Maschine sein, aber in meinen Augen ist es immer noch der Junge, den aufzuziehen ich meiner Tochter und meinem Sohn versprochen habe!"

Überraschte Blicke trafen Kais sonst so wortkargen Großvater, der mit seiner kleinen Rede gegenüber Judy aber noch nicht fertig war.

"Aber in Kai steckt auch ein NT namens Protoman und wenn dieser NT dem XP-01 unterliegt, dann wird es niemandem mehr geben, der sich diesem Roboter mit Aussicht auf Erfolg in den Weg stellen kann! - Dann Miss Tate geht es uns allen wie ihrem Sohn, der bis vor ein paar Minuten noch ein NT namens Elecman war und dessen Reste sie jetzt wahrscheinlich im näheren Umkreis von 200 Metern zusammensuchen können, weil XP-01 seinen Antriebsreaktor gesprengt hat! Wenn wir ihn nicht schnellstens irgendwie abschalten oder vernichten können, dann wird der XP-01 hier Amok laufen und dann, das kann ich ihnen allen versprechen, gibt's Tote!!!"

>>Schon unterwegs!<< gaben Dizzy und De'Idre zurück und verschwanden im Hauptcomputer, während Judy entsetzt die Hände vor den Mund schlug.

"M... - Max ist..."

"Vollkommen zerstört..." gab das Biovolt-Oberhaupt zurück. "Falls sie vorhatten, sich bei ihm für ihr Verhalten ihm gegenüber zu entschuldigen, dann ist es jetzt zu spät dafür.

"Denken sie, dass Kai es schafft?" wollte Mr. Dickenson wissen, während Judy nicht wusste ob sie sich freuen sollte, dass ihr Sohn nicht länger unter seiner wahren Existenz leiden musste oder ob sie weinen sollte, weil sie den Jungen diesmal endgültig verloren hatte.

Voltaire drehte sich um und sah den beiden Robotern einen Augenblick bei ihrem hitzigen Gefecht zu, bevor er schließlich antwortete. "Soll ich ehrlich sein?"

"Wir bitten darum..." gab Bill Granger zurück.

"Ich weiß es nicht..."

Ende mit Schrecken...

Ja...
 

Und das ist schon das vorletzte Kapitel dieser FF...
 

Ich hoffe sie war nicht zu langweilig oder zu durchgeknallt.
 

Wenn ihr ne Fortsetzung wollt (die allerdings noch verrückter werden wird) dann sagt es bitte!
 

Viel Spaß!
 

Venka
 

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XVII
 

Während die Schlacht zwischen Protoman und dem XP-01 in vollem Gange war, entschlossen sich Icegirl (Yuki) und Forte (Tala) zusammen mit dem XP-02 (Julia) und dem XP-00 (Gordo) auf die Suche nach Boris zu gehen, damit wenigstens die Gefahr seitens des Ex-Biovolt-Vizepräsidenten gebannt war.

Umringt von den 4 Robotern, von denen sich zwei aus seiner Kontrolle entzogen hatten, leistete er nicht mehr viel Widerstand, ließ sich festnehmen und in einen der Panzerwagen einsperren.

4 XP und ein NT hielten Wache, damit er nicht entkommen und damit seiner gerechten Strafe zugeführt werden konnte.

Doch der hin und her wogende Kampf zwischen den Anführern der beiden Robotergruppen war noch immer so ausgewogen wie zu dem Zeitpunkt als er begonnen hatte.

Und doch wusste Protoman, dass er den Kampf nicht mehr lange so ausgeglichen würde halten können.

Er war am Ende, seine Kräfte fast vollständig verbraucht.

,Wenn denen nicht bald was einfällt, bin ich geliefert...' schoss es ihm durch den Kopf, während ihn sein Kontrahent mittels des Schwertes langsam zu Boden drückte.

Zwar hielt er so gut es ging dagegen, doch gegen Brooklyns Roboterform schien kein Kraut gewachsen zu sein.

"Ich soll dir von Master Boris etwas ausrichten..." zischte der XP-01 seinem Gegner zu und riss ihn somit aus seinen Gedanken.

"Und was?" zischte Protoman zurück; seiner Stimme konnte man deutlich die Anstrengungen über das direkte Kräftemessen mit seinem Gegner anmerken.

"Vier deiner kleinen Freunde haben die Schlacht nicht überstanden..." war die hämische Antwort. "Sie sind teilweise nur noch Staub..."

Entsetzen zeichnete sich auf dem sichtbaren Gesichtsteil des NT ab. "Was...?" fragte er ungläubig.

Ein fieses Lächeln und ein kurzes Nicken waren die darauf folgende Reaktion.

"Verdammter Lügner!!!" schrie Protoman aufgebracht und schleuderte seinen Gegenüber mit einer kraftvollen Bewegung von sich weg.

"Roboter können nicht lügen, schon vergessen?" wollte XP-01 wissen.

Sein Gesichtsausdruck war wie eine steife Maske und doch war er erstaunt darüber, dass sich der NT vor ihm aus dem Schwitzkasten hatte befreien können.

Technisch gesehen war er ihm unterlegen, ein solches Manöver hätte theoretisch nie Erfolg haben dürfen.

Doch praktisch war ihm soeben das Gegenteil bewiesen worden.

Und Protoman setzte noch einen drauf.

Mit einem wütenden Aufschrei schoss er auf seinen unvorbereiteten Gegner zu, der daraufhin Treffer um Treffer kassierte.

Unsicherheit machte sich im Körper des Roboters breit.

Unsicherheit darüber ob er seinen Gegner doch so ohne weiteres würde schlagen können.

Diese Aktion schwächte auch sein Sicherheitssystem, was Dizzara und De'Idre die Möglichkeit gab, sich einzuklinken und Brooklyns Befreiung in Angriff zu nehmen.

"Und jetzt?" wollte De'Idre wissen, nachdem sie sich ein paar Sekunden lang umgesehen hatte.

"Ich schalte den XP ab! Du suchst nach dem Programmteil, der einmal dieser Brooklyn war und schaltest es wieder ein!" gab Dizzy zurück.

"Roger!" nickte De'Idre und die beiden verschwanden in getrennten Richtungen.
 

Inzwischen verschärfte sich das Duell XP-01 gegen Protoman weiter.

Der NT war von seinem Kontrahenten wieder zurückgedrängt worden und befand sich nun in der Defensive.

Was er nicht sah, war der Schlag, den XP-01 von unten herauf ausführte, doch das Ergebnis konnte er fühlen, als ein stechender Schmerz seinen rechten Arm hinaufraste.

Reflexartig griff Protoman nach seinem Unterarm, doch er griff ins Leere, denn der Schlag seines Gegners hatte ihm den rechten Unterarm knapp oberhalb der Armbeuge abgetrennt.

Das Schwert war mitsamt dem Unterarm zu Boden gefallen und der NT nunmehr vollkommen wehrlos.

Ein hämisches Grinsen zierte das Gesicht des XP-01.

"Oh... - Ich hab dir doch nicht etwa weh getan...?" fragte er unschuldig, bevor er den Ton wechselte. "Tut gut, nicht wahr? - Oh ihr NT seid durch eure Ähnlichkeit zu den Menschen so verletzlich und so leicht zu besiegen... - Es ist echt ein Leichtes, euch fertig zu machen!"

"Bist du dir da sicher?" gab Protoman lauernd zurück. "Vielleicht ist ja gerade unsere Menschlichkeit das, was uns die Kraft zum Kämpfen gibt?"

Und mit diesen Worten sprang er auf, sein linker Arm transformierte ebenfalls in ein Cyberschwert und noch bevor der XP reagieren konnte, hatte Protoman ihm den Brustpanzer aufgeschlitzt.

"OK... - Wo waren wir stehen geblieben?" fragte er und als sich der XP nach einer schnellen Rolle rückwärts wieder angriffsbereit machte verzog der NT sein Gesicht. "Ach ja richtig... - DA!"

Protoman stieß sich ab und raste erneut auf seinen Gegner zu.
 

Während draußen das Gefecht noch immer tobte, war es Dizzara unterdessen gelungen, einen der Reservestromkreise sowie einige Programmverbindungen zu kappen.

Langsam aber sicher fuhr das System des XP herunter.

"Lass uns abhauen!" rief sie ihrer Schwester zu, nachdem sie diese in dem komplizierten Computersystem schließlich wiedergefunden hatte.

"Aber ich habe noch nicht..." begann die Angesprochene, doch Dizzy unterbrach sie.

"Wir müssen hier raus, noch bevor das Sicherheitssystem uns einschließt!"

"OK!"

Wenig später landeten die beiden nach einer überstürzten Flucht aus dem herunterfahrenden System wieder in Kennys Laptop.

"Und?" wollte der junge Brillenträger wissen.

"Das System schaltet sich ab!" meldete De'Idre.

"Allerdings hat der XP-01 hunderte von Backups und das Programm >Brooklyn< haben wir auch nicht gefunden! - Es kann also dauern, bis der unten ist!"

"Aber..." begann Kenny erneut, doch Hilarys entsetztes "DA!!!" unterbrach ihn.

Als er aufsah, konnte er plötzlich sehen, was das Mädchen so in Aufruhr versetzte.

Sie alle konnten nun sehen, wie Protoman und XP-01 unerbittlich miteinander kämpften, als wäre dieser Kampf das letzte, was in ihrem Leben überhaupt noch zählen würde.

Und genau genommen war eben das der Fall; keiner der beiden würde aufgeben, bis der andere vor ihm im Staub lag und sich nicht mehr rührte.

Bisher hatte der NT nur um seine Sicherheit gekämpft, nun aber wollte er Rache für seine gefallenen Kameraden.

Er war seinem Gegner unterlegen, doch aufgeben war nicht drin.

Bestand nur noch die Chance, dass das Programm des XP schneller herunterfuhr als dieser Protoman fertig machen konnte.

Durch ihre den Zusehenden zugewandten Seiten konnten die Betrachter des Kampfes nicht sehen, dass dem NT bereits der rechte Arm fehlte und dieser dadurch enorme Gleichgewichtsprobleme hatte.

Hinzu kam noch, dass beide Roboter mittlerweile ihre Helme eingebüßt hatten und sich endlich in die Augen sehen konnten.

Rubinrot traf auf smaragdgrün; beide Kämpfenden waren schwer beschädigt aber immer noch in der Lage, sich zu bekriegen und genau das stellten sie eindrucksvoll unter Beweis.

,OK Brooklyn... - Nein... - XP-01... - Wir waren mal Freunde und eigentlich sollte das hier mehr als anders laufen, aber... - Du willst es scheinbar nicht anders!' schoss es Protoman durch den Kopf, bevor er, geschwächt durch den Verlust des Armes aber gestärkt durch die Wut über den Verlust seiner Freunde, einen letzten Angriff startete.

Sein Kontrahent jedoch durchschaute seine Absicht; er ließ den Scheinangriff herankommen, wich dem geradlinig herankommenden Schwertangriff aus und stieß blitzschnell sein eigenes Schwert nach vorn.

Protoman gab ein ersticktes Geräusch von sich, als die hell leuchtende Klinge seine Brustpanzerung durchbrach, den Reaktorkern im Brustbereich lahm legte und durch die rückwärtige Panzerung wieder nach außen drang.

"Hab ich dich, kleiner NT..." zischte der XP-01, aber im selben Moment schüttelte er den Kopf und riss dann seine Augen ungläubig auf.

"Kai? - Kai, was..." stammelte er, als er seinen Gegenüber mit den langen Haaren endlich erkannt hatte.

Der Grauhaarige vor ihm hob den Kopf und blickte ihn an.

"Brook... - ...lyn...?"

"Ja! Ja, verdammt, was ist hier los? Wo sind wir und was..."

Kai hustete verkrampft, da er noch immer förmlich aufgespießt war, was sein Gegenüber in seiner Verwirrung aber nicht einmal bemerkte.

"Du hast... - Du hast mich mal..." Ein erneutes Husten unterbrach den Grauhaarigen. "...gefragt, was stärker ist... - XP oder NT...?" fragte er mit gesenktem Kopf und ein heftiges Zittern durchlief den schlanken Körper.

"Ja... - Habe ich... - Und du hast mir gesagt, dass du es lieber nicht herausfinden willst, schon gar nicht, wenn wir das Schiff an die BBA... - Kai?"

Der Angesprochene hob noch einmal den Kopf und lächelte matt. "XP... - ...sind stärker..."

"Was??? - Kai? Was hat das...?"

Weiter kam Brooklyn nicht.

Die Verwirrung über Kais Aussage ließ ihn reflexartig das Cyberschwert im Arm verschwinden; der Grauhaarige verlor das Gleichgewicht und brach auf dem Wüstenboden zusammen.

Erst jetzt bemerkte der Dunkelblonde, was eigentlich genau vor sich ging.

Kai trug, wie auch er selbst, die Rüstung eines Kampfroboters; der Grauhaarige die leichte Guardianrüstung eines NT und er selbst die schwere Kampfrüstung eines XP.

Brooklyn sank neben seinem leblosen Freund auf die Knie.

"Kai? Was willst du damit sagen? - Sind du und ich etwa... - Und wenn, wer hat... - Kai? - Kai, antworte!"

Er griff an die Schulter des leblosen Roboters und rüttelte daran, bekam aber keine Reaktion.

Sein Blick fiel schließlich auf den abgetrennten rechten Arm und die durchstoßene Brust, in der die zerstörten Reste des Plasma-Reaktors zu sehen waren.

"Ich habe ihn... - ...getötet...? - Ich habe Kai getötet..."

Er sah auf, ließ seinen leeren Blick zu den BBA-lern sowie seine Kampfgefährten und vormaligen Gegnern schweifen, bevor er sich wieder Kais totem Körper zuwandet.

Tränen liefen über sein Gesicht, eine Regung, die ihm kein Computer der Welt hätte einimpfen können; eine Regung, die bewies, dass auch XP keine reinen Kampfmaschinen sein mussten, wenn sie es nicht wollten und wenn man sie frei entscheiden ließ.

Sanft strich er dem vor ihm im Staub liegenden Jungen über die Wange.

"Kai..." flüsterte er. "Tu mir das nicht an... - Komm... - Komm zurück..."

Dann wurde ihm schwarz vor Augen und er fühlte nur noch, wie sein Körper hart auf dem Boden aufprallte.
 

4 Wochen später.

In einer technischen Einrichtung, welche die BBA Voltaire zur Verfügung gestellt hatte und die etwas mehr als 20 km vom Center entfernt lag, liefen die Restaurierungsarbeiten auf vollen Touren.

Das Oberhaupt der Biovolt hatte deutlich durchblicken lassen, dass die zerstörten Roboter durchaus wieder aufgebaut werden könnten und war danach mit der Reparatur derselben beauftragt worden.

Während der vergangenen Tage waren die nun dort arbeitenden Wissenschaftler und Techniker damit beschäftigt gewesen, die noch bestehenden NT soweit zu reparieren, dass diese wieder voll funktionstüchtig waren.

Dennoch bedeutete dies nicht, dass sie sich frei bewegen konnten.

Wie auch die noch intakten und wieder reparierten XP wurden sie in Stasiskapseln verfrachtet, wobei jede Kapsel dutzendfach versiegelt war, damit ihr Innerstes nicht in falsche Hände geraten konnte.

Nur Brooklyn alias XP-01 durfte, in seinen Fähigkeiten als Roboter vollkommen lahmgelegt, im Labor herumlaufen und den Technikern zusehen, wie sie das Ergebnis der Schlacht wieder in Ordnung brachten.

Doch die meiste Zeit verbrachte er ohnehin in Kais Nähe.

Es war dem Dunkelblonden noch immer ein Rätsel, wie er den Grauhaarigen so hatte zurichten können.

Gemeinsam hatten sie, unbemerkt von BBA, Biovolt und Dr. Zagart, den Plan ausgeheckt, der Biovolt nicht nur eines der Schiffe, sondern beide abzuluchsen und wenn das bedeutete, sie beide zu versenken.

Dabei hatte Kai vor allen anderen die Rolle des Verräters, der er auch wirklich war, gespielt und er, Brooklyn, hatte die Rolle des Gegenspielers übernommen.

Der Plan hatte wunderbar funktioniert, die beiden Schiffe waren versenkt worden doch nach der Ankunft in diesem Militärhafen hatte der Dunkelblonde einen Filmriss.

Und nun sah er auf Kai, der in Wahrheit eine Maschine war und er, der er nur mit seinem besten Freund die Freiheit von den Ketten der Biovolt hatte genießen wollen, hatte den Grauhaarigen praktisch getötet.

Kais Körper war zwar mittlerweile fast vollständig wiederhergestellt, er war funktionstüchtig, doch Voltaire weigerte sich bisher beharrlich, den NT wieder in Betrieb zu nehmen.

Das wollte er beibehalten, bis sich Brooklyn ihm gegenüber über seine wahre Verbindung zum Exleader der Bladebreakers geäußert hatte doch da stellte sich der XP quer und schwieg sich aus.
 

Es war während dieser 4 Wochen üblich gewesen, dass die BBA aller zwei Tage eine Kontrolleinheit hinüberschickte um sicher zu gehen, dass weder die NT noch die XP zu Kriegszwecken aufgerüstet wurden.

Noch bestand da allerdings kein Grund zur Sorge, denn sämtliche bereits reparierten Roboter befanden sich im technischen Tiefschlaf in ihren jeweiligen Kapseln.

Alle bis auf den XP-01, der an diesem Tage Spike, Judy, Marie und Mariam in die Reparaturhalle führte.

"Unsere Gäste sind da, Gaspadin..." wandte er sich an Voltaire und kaum dass dieser ihm zugenickt hatte, verzog sich der XP wieder und bezog Stellung an seinem Lieblingsplatz neben Kais Kapsel.

"Wie sieht es aus, Mr. Voltaire?" wollte indes Spike wissen.

"Wie sieht was aus?" war die prompte Rückfrage.

Der junge Mann legte den Kopf leicht auf die Seite. "Nun... - Sie wissen schon..." begann er wieder doch Judy unterbrach ihn.

"Wie läuft die Reparatur der NT und XP?"

Kais Großvater blickte die blonde Frau lange und prüfend an, bevor er sagte: "Wir haben heute morgen die Restauration von 2 NT abgeschlossen, die beiden Fehlenden müssen noch zusammengesetzt werden, bevor wir mit der endgültigen Restauration ihrer Körper anfangen können." gab er zurück.

Judy wurde bleich und legte zitternd ihre Hand an den Mund. "Und wen..." fragte sie zögerlich, als Garland, gefolgt von Bryan den Raum betrat.

"Gaspadin, wir haben wie angeordnet, Firegirl und Megaman in den Kapseln versiegelt." gab Garland zur Auskunft, bevor er einen raschen Blick mit Marie tauschte.

Gleichzeitig schenkte Mariam Bryan ihr schönstes Lächeln, woraufhin der junge Russe knallrot anlief und sich erst einmal wegdrehte.

"Wie sie sehen, sind wir im vorgeschriebenen Zeitplan..." wandte sich Voltaire an seine Besucher. "In zwei Tagen sind dann auch Elecman und Serenade vollständig repariert."

"Sehr gut!" gab Judy zurück. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber auf sie ist wirklich Verlass, Mr. Voltaire."

"Und ich sage ihnen jetzt zum wiederholten Male Miss Tate, dass keiner der NT oder keiner der XP jemals wieder der sein wird, der er einmal war..."

"Und ich frage mich gerade, ob das wirklich so gut ist, was wir hier machen..." mischte sich Spike ein.

"Warum?" wollte das Oberhaupt der Biovolt wissen. "Die BBA ist die am besten gestellte Sportvereinigung der Welt..."

Spike nickte nachdenklich. "Ja... - Eine Sportvereinigung, die zwei taktische Kampfhubschrauber entwickeln lässt sowie einen voll funktionstüchtigen Flugzeugträger unterhält..." meinte er beiläufig.

"Was wollen sie damit sagen, Mr. Granger?" fragte Garland skeptisch.

"Ihr meint doch nicht ernsthaft, dass die BBA die NT und XP in den Kapseln lässt, wenn sie ihnen die einmal übergeben haben, oder, Mr. Voltaire?"

"Mr. Dickenson gab mir sein Wort!"

"Manchmal ist es besser, man lässt es sich schriftlich geben, Worte sind nur Schall und Rauch... - Dickenson will keinen Weltkrieg mit ihnen anzetteln, das liegt ihm fern. - Aber eine kleine Reprogrammierung bevor man sie aus den Kapseln holt und schon hat man 20 Bodyguards, die jedem Befehl blind folgen und die jede Gefahr aus dem Weg räumen können, da sie ja, wie wir alle selbst gesehen haben, fast unbesiegbar sind..."

"Spike! Das kann unmöglich dein Ernst sein!" empörte sich Judy. "Hast du denn gar kein Vertrauen mehr in die BBA?"

"Soll ich ehrlich sein? - Ich hab schon geschwankt, als die Sache mit den NT herauskam und ich eure Reaktionen beobachten durfte, aber als ich dann das Gespräch zwischen Dickenson und meinem Vater mitgehört habe, da hat es mir den Rest gegeben!"

"Und dann erzählst du das hier frei heraus vor den Kindern?"

"Miss Tate?" wandte sich Marie an die Trainerin. "Mariam und ich waren bei Spike, als der dieses Gespräch zufällig mitgehört hat... - Wir haben alles gehört... - Er sagt die Wahrheit..."

Nachdenklich und betroffen zugleich sank die blonde Frau auf einen Stuhl.

"Aber es sind nicht nur Maschinen..." murmelte sie. "Sie denken, sie fühlen, sie entscheiden selbst... - Das wollte ich nicht begreifen obwohl es mir förmlich ins Gesicht gestarrt hat, aber jetzt, spätestens nach Brooklyns Wandlung habe ich es begriffen!"

Spike nickte. "Dickenson denkt, dass er sie dann später als normale Menschen wieder aktivieren kann und alles wäre OK."

"Er vergisst dabei nur eines, nämlich dass Roboter nicht vergessen können." gab Bryan zurück. "Alles was passiert wird ewig in ihren Backupspeichern bleiben, da nützt es auch nichts, sie zu reprogrammieren."

"Und sie lernen schnell." stimmte Garland zu. "Wenn sie herausfinden, wie man die Backupspeicher liest, dann ist ohnehin alles gelaufen..."

"Können wir das nicht irgendwie verhindern? - Ich meine das, was die BBA vorhat?" wollte Mariam wissen.

"Wir könnten schon..." gab Voltaire zurück. "Aber ich prophezeie ihnen, dass ihnen die Lösung nicht unbedingt gefallen wird."

"Egal! - Wie?" fragte Judy, aufgebracht von dem Wissen, dass der Mann, dem sie vertraut hatte, sie mit einem total verrückten Plan hintergangen hatte.

Voltaire nickte. "Garland! Sorg dafür, dass Elecman und Serenade so schnell wie möglich repariert werden!"

"Ja!" antwortete der Junge und lief aus dem Raum.

"Bryan! - Wie schnell hast du den Transporthubschrauber von Boris so modifiziert, dass er die 20 Kapseln sicher transportieren kann?"

"24 Stunden, Gaspadin!"

"Dann mach dich an die Arbeit, hol dir jede Hilfe, die du bekommen kannst!"

"Jawohl!" rief er und verschwand, während Garland wieder den Raum betrat.

"Reparaturarbeiten an den NT Elecman und Serenade laufen wieder!"

"Sehr gut... - Ruf Dr. Zagart an." gab Voltaire mit ruhiger Stimme zurück. "Sag ihm, wir brauchen schnellstmöglich einen Lift-Off und dass er ES bereitmachen soll. Er weiß dann schon Bescheid."

"Wird erledigt."

"Was meinen sie mit Lift-Off?" wollte Judy wissen.

Kais Großvater antwortete nicht.

"Mr. Voltaire, was genau soll Dr. Zagart bereitmachen?"

Ein tiefer Atemzug war für einen Moment die einzige Antwort, die Spike auf seine Frage zu bekommen schien, dann drehte sich Voltaire wieder zu den vier BBA-Leuten um und sah sie an.

"Projekt Daedalus..."
 

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Wie einigen vielleicht aufgefallen ist, stecken hier nicht nur zwei Anime drin sondern jede menge anderer Krams an Filmen, Serien und Historie ^^
 

Könnt ja mal raten, was genau, ich bin gespannt was dabei rauskommt ^^
 

Wir lesen uns im nächsten/letzten Kapitel
 

Bis dahin
 

Venka

Projekt Daedalus

Tjaja...
 

Und das wäre dann mal das letzte Kapitel dieser FF...
 

Hätte net gedacht, dass ich so weit komme ^^
 

Na ja...
 

Jedenfalls wünsch ich euch viel Spaß!
 

Mit dem 18. und damit auch letzten Kapitel!
 

Venka
 

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XVIII
 

"Projekt Daedalus?" wollte Spike wissen. "Was ist das?"

"Daedalus ist laut der griechischen Sage der Vater des Ikarus gewesen... - Nicht wahr?"

Voltaire nickte. "Genau so ist es. - Daedalus war in seinen Anfängen ein Gemeinschaftsprojekt zwischen BBA und Biovolt. Als sich die beiden Vereinigungen zerstritten wurde das Projekt abgesetzt, aber Dr. Zagart und ich haben es vollendet."

"Und um was genau handelt es sich dabei?" war Spikes wiederholte Frage.

"Das werden sie sehen wenn es soweit ist. - Ich würde sie trotz allem noch um einen Gefallen bitten, wenn sie mir das gestatten..."

Judy nickte. "Ja..."

"Reden sie mit Brooklyn. Er ist hinten bei Kais Kapsel. Bitte finden sie heraus, welche Rolle er genau in dieser Schiffsentführung gespielt hat."

"Wollen sie das wissen, damit sie ihn hinterher dafür bestrafen können?"

Voltaire sah Spike an und schüttelte den Kopf. "Nein... - Ich will nur wissen, in wie weit auch die XP in der Lage sind, selbstständig ihren Weg zu gehen. - Keiner von Ihnen verdient Strafe für das, was er getan hat. Jeder folgte nur seinem eigenen Gefühl. Das ist etwas, was man Menschen zugesteht. Ich gestehe es auch den von meinen Wissenschaftlern geschaffenen künstlichen Intelligenzen zu..."

Die blonde Frau lächelte Kais Großvater an. "Ich rede mit ihm." sagte sie und verschwand dann in Richtung des Lagerraumes, in dem die Kapseln im Moment standen.

"Und ich werde Bryan unter die Arme greifen." fügte Spike hinzu und verließ ebenso das Zimmer.

Zurück blieben Mariam und Marie zusammen mit Voltaire.

"Mich würde etwas interessieren..." begann das blonde Mädchen und blickte den alten Mann vor ihr ohne Scheu an.

"Und was?"

"Die Entwicklungsgeschichte der NT und XP, die Dateien über die Schiffe..."

Voltaire deutete auf einen der Computer. "Bitte, tu dir keinen Zwang an. - Such dir heraus, was du brauchst..."

Marie verbeugte sich überrascht. "Danke... - Komm, Mariam!" rief sie und zog die Freundin zu den Computerkonsolen hinüber.
 

Inzwischen wanderte Judy auf der Suche nach Brooklyn durch die Halle, in der die Kapseln der NT lagerten.

Aufmerksam blickte sich die blonde Frau um.

Es war seltsam, die in den Kapseln ruhenden Roboter zu beobachten.

Sie sahen aus, als würden sie schlafen, ihre Gesichter waren entspannt und wenn man nur von den Gesichtsausdrücken ausging, so musste man denken, dass nie etwas passiert war.

Doch auch der erweckte Eindruck, den die helmlosen Roboter hinterließen, konnte die Rüstungen nicht verbergen; die Zeit, in der diese Kinder wirklich noch Menschen waren, lag schon eine Weile zurück und nun, nach einer Schlacht unheimlichen Ausmaßes, waren sie hier in dieser Lagerhalle, eingesperrt in Stasiskapseln gelandet.

Schließlich wurde die blonde Frau fündig.

Der von ihr Gesuchte hockte in einer Ecke der Halle an der Wand und starrte auf eine Kapsel, die sich schräg vor ihm befand.

Vorsichtig kam sie näher heran.

"Was wollen sie?" fragte der Junge vor ihr ohne aufzusehen.

"Du... - Du sahst vorhin so traurig aus... - Ich wollte sehen, was mit dir los ist?"

"Seit wann kümmert sich ein BBA-ler um einen von der Biovolt geschaffenen Roboter? Wie es uns geht kann euch doch verdammt egal sein. - Wir sind doch ohnehin nur Maschinen, die man benutzen kann, wenn man sie braucht und wenn man sie nicht mehr braucht, schaltet man sie ab..."

Judy lächelte bitter. "Dein Statement hört sich an wie das von Kai letztens..."

Die Nennung des Namen ließ Brooklyn aufsehen. "Ich wollte das nicht... - Ich wollte ihn nicht töten... - Wir hatten doch ganz andere Pläne!"

"Andere Pläne?" fragte Judy vorsichtig. "Was für andere Pläne? - Magst du es mir sagen?"

Der dunkelblonde Junge drehte den Kopf beiseite. "Ist doch jetzt unwichtig... - Vollkommen unwichtig, was wir wollten..."

"Nein, ist es nicht. - Es war euer Traum, eure Idee! - Kai würde sicher nicht wollen, dass..."

Brooklyn lachte bitter auf. "Kai? Kai dieser verrückte kleine Hund? - Kaum dass Tala ihm die Informationen über die T-2 zugeschanzt hatte, wollte er nichts lieber als dieses Schiff loswerden. - So kamen wir auf die Idee mit der Entführung des Schiffes..."

"Wir?"

"Ja, wir... - Ich häng da genau so tief mit drin wie Kai, Tala, Bryan und Yuri... - Na ja... - Jedenfalls war es so geplant, dass die anderen 4 das Schiff entführen sollten, während ich ihnen den Rückzug decke... - Mann, wenn ich daran denke, dass Ian und Spencer so einfach zu täuschen waren... - Jedenfalls... - Um meine Tarnung nicht auffliegen zu lassen habe ich Kais erbitterten Feind gespielt... - ... und so die B-2 bekommen um ihn zu jagen..."

"Du hast also gewusst, dass es zwei Schiffe gibt?"

"Ja... - Die B-2 hätte uns alles kaputtmachen können und da sie sich zu diesem Zeitpunkt unter meiner Kontrolle befand, da dachte ich, wir könnten beide loswerden indem wir sie versenken. Dass Garland die T-2 an dieser Wetterstationsinsel übersehen hat, war pures Glück für Kai, kam uns aber echt zu Gute... - Jedenfalls... - Als wir auf dem Flugzeugträger und dann in diesem Militärstützpunkt waren, da dachte ich, wir hätten es hinter uns... - Aber dann hat Boris uns zu sich rufen lassen und ab da... - Ab da hab ich einen Filmriss..."

Judy nickte. "Das war der Zeitpunkt an dem euer perfekter Plan scheiterte... - Ich hätte nie gedacht... - Ich meine... - Es tut mir leid..."

Brooklyn hob den Kopf. "Sie haben die Story jetzt nur aus mir herausgekitzelt, weil Voltaire sie darum gebeten hat, nicht wahr? Er wollte die Wahrheit wissen und sie werden sie ihm geben..."

Die blonde Frau legte den Kopf schief. "Vielleicht..." gab sie zurück. "Aber ich weiß eines mit Sicherheit... - Wenn ich sie ihm erzähle, dann wird er Wort halten und dir passiert nichts... - Ich habe zwei Dinge in den letzten Tagen gelernt... - Nämlich einmal, dass Menschen nicht immer das sind, was sie äußerlich scheinen und doch bleiben sie im Inneren immer der selbe auch wenn ihr Körper der einer Maschine ist und zum zweiten habe ich gelernt, dass der augenscheinliche Feind manchmal der einzige ist, der in diesem verworrenen Spiel wirklich mit offenen Karten spielt..."
 

Acht Stunden später waren Judy und Spike in den Center zurückgekehrt.

Die beiden waren sich noch immer unschlüssig darüber, was man dem Präsidenten der BBA an Informationen geben würde.

"Lass mich reden!" waren Spikes letzte Worte, bevor Mr. Dickenson den Raum betrat.

"Nun ihr zwei! Was habt ihr mir denn schönes zu berichten?" wollte er ohne Umschweife wissen.

,Himmel, wie beim Militärappell...' schoss es Judy durch den Kopf. ,Ich komm mir vor, wie die zwei Typen gestern in dem Film, nachdem sie das Flugzeug zerdonnert hatten...'

"Nun Mr. Dickenson..." begann Spike und riss Judy damit aus ihren Gedanken. "Mr. Voltaire ist der Ansicht, dass alle XP und NT innerhalb der nächsten 4 Tage einsatzbereit sein werden."

Der BBA-Präsident wiegte bedenklich mit dem Kopf. "Das ist zwei Tage über Zeitlimit..." murmelte er.

"Die Schäden der NT waren erheblich. Es ist nicht so einfach, diese wieder funktionstüchtig zu machen. Davon konnten wir uns selbst überzeugen." gab Judy zurück.

Spike nickte ihr zu.

Jetzt gab es kein Zurück mehr.

"Nun gut... - Wir werden dann in vier Tagen ein Team rüberschicken, dass die NT und XP in den Center holen soll."

"Mr. Voltaire weiß Bescheid und wird uns die Roboter dann zur Verfügung stellen." war Spikes knappe Rückantwort, bevor die beiden dann den Raum verließen.

"Dafür reißt er uns den Kopf ab..." prophezeite Judy.

Spike zuckte mit den Schultern. "Vollkommen egal, jedenfalls ist es mir das... - Für mich zählt nur, sie in Sicherheit zu bringen."

"Ja... - Nur das zählt..."
 

Drei Tage später; 4 Stunden vor Sonnenaufgang.

An den provisorischen Reparaturwerkstätten, in denen die XP und NT wieder hergestellt worden waren herrschte trotz der frühen Morgenstunden reger Betrieb.

In aller Heimlichkeit waren die 20 Kapseln, in denen die Roboter versiegelt waren, in den großen Transporthubschrauber geladen worden und nunmehr wartete der Helikopter auf den Abflugbefehl seitens Voltaire.

Kurz bevor der Befehl zum Abheben kam, stoppte ein schneeweißer BBA-Jeep vor der riesigen Maschine und die vier Insassen gingen an Bord des Helikopters, der im selben Moment mit dröhnenden Turbinen abhob und mit der aufgehenden Sonne im Rücken seinen Flug über den Ozean antrat.

"Wie schön, dass sie sich dazu entschlossen haben, uns zu begleiten..." begrüßte Voltaire seine vier Gäste an Bord des Helikopters.

"Wir können uns doch ihr geheimnisvolles Projekt Daedalus nicht entgehen lassen!" tönte es aufgeregt von Marie, was dem alten Mann ein Lächeln entlockte.

"Außerdem wollen wir uns überzeugen, dass wir nicht diejenigen sind, die das Problem NT und XP dann wieder gegen sich haben." fügte Judy hinzu.

Voltaire schüttelte den Kopf. "Sie, junge Freundin und ihre drei Begleiter würde es ohnehin nicht treffen. Denn sie sind eine der wenigen in der BBA, die verstanden haben... - Ihnen vieren das fertig gestellte Projekt Daedalus zeigen zu dürfen, wird mir eine besondere Freude sein..."

Judy lächelte. "Wir freuen uns darauf!"
 

Während der mächtige Helikopter seine Bahn im Schutz der Dunkelheit weiter nach Westen zog war der Start dem BBA-Center nicht unbemerkt geblieben, doch hatte man es als einen regulären Abtransport der zur Reparatur der Roboter benötigten Materialien und Gerätschaften gehalten.

Wie hätten die Radartechniker im Center auch ahnen können, dass die gesamten Gerätschaften im Labor zurückgelassen wurden und dass eben dieser Helikopter genau das transportierte, was die BBA am liebsten in die Finger bekommen hätte.
 

12 Stunden später landete der machtvolle Helikopter auf Volcano Island, welches vormals der Stützpunkt von B-2 und T-2 gewesen war.

Doch die unscheinbare Insel inmitten des Pazifischen Ozeans bot wesentlich mehr als nur die beiden riesigen Höhlen in denen sich die Liegeplätze der beiden bereits versenkten Schiffe befanden.

Im ausgebrannten Vulkan in der Mitte befand sich außerdem noch eine an eine gigantische Achterbahn anmutende Metallkonstruktion, die am oberen Ende an zwei riesigen Metallzylindern endeten.

Der Transporthelikopter landete neben dem ausgebrannten Vulkankrater und sofort war er von Biovolt-Bladern sowie Arbeitskräften der BBA umringt.

"Ladet die Kapseln aus und bringt diese an Bord von Daedalus!" befahl Voltaire, als im selben Augenblick der schlanke schwarze Helikopter ZX-01 >Airwolf< neben dem Transporthelikopter landete.

Spike blickte Kais Großvater an und sagte mit fester Stimme: "Laden sie auch den ZX an Bord der Daedalus... - Die BBA soll nie wieder als Kriegstreiber dastehen... - ZX-01 soll dahin gebracht werden, wo auch die XP und NT hingehen..."

Kais Großvater nickte.

"Ladet den ZX-01 in den Frachtraum Nr. 2 der Daedalus! Sofort!"

Judy blickte die beiden aus dem ZX-01 aussteigenden Piloten an und war äußerst erstaunt darüber, an deren Stelle Oliver und Mika vorzufinden.

Der junge Franzose und Maries Bruder hatten den Helikopter von der BBA förmlich entführt und diesen dann dem Transporthelikopter folgen lassen.

Aufgrund des speziellen Tarnungssystem, mit dem der ZX ausgerüstet war, war er den Piloten der Biovoltmaschine nicht aufgefallen und hatte ihnen so vollkommen unbemerkt folgen können.

Auf ein Zeichen Voltaires hin wurde der Helikopter auf einen Schlitten gestellt, der anschließend in der selben Höhle verschwand wie auch die Kapseln der XP und NT.

"Was ist Daedalus?" fragte Judy erneut.

Voltaire lächelte. "Wie sagten sie so schön? Griechische Mythologie; der Vater von Ikarus..."
 

Währenddessen waren Marie und Mariam von Bryan und Garland bis in die Höhle und von da aus ins Innere des Projekts Daedalus geführt worden.

Staunend betrachteten die beiden Mädchen die sich vor ihnen befindenden Computerkonsolen.

"Genial Jungs! Also ist Daedalus so eine Art Lebenserhaltungssystem für die XP und die NT?" wollte Mariam wissen.

"So könnte man es sehen..." gab Bryan zurück. "Aber... - Was genau Daedalus ist, werdet ihr sehen, wenn das Projekt in die letzte Phase geht."

"Na da sind wir ja ganz gespannt!" lächelte Marie, was Garland zum vollkommenen Erröten brachte.

"Love between Biovolt and BBA!" lachte Bryan.

Mariam grinste. "Ja! Auf jeden Fall!" gab sie zurück, als im nächsten Moment die Alarmsirenen anfingen zu schrillen. "Was ist das?"

>>Wir wurden entdeckt Leute...<< tönte Ians Stimme. >>Daedalus wurde von der BBA entdeckt! - Alpha-Jets! - Sie sind überall! Die USS Lexington liegt in den Gewässern vor Volcano Island! - Wir sind aufgeflogen!!!<<

"Toll und nun?" wollte Marie wissen.

Garland sah die Spielerin der Bladestarz an und fragte: "Wie weit seid ihr bereit zu gehen?" wollte er wissen.

"Wieso?" wollte Mariam wissen.

Bryan sah sie an und sagte: "Daedalus ist in Gefahr. Wir müssen sie starten, sonst..."

"Starten?" fragte Marie erstaunt.

Garland nickte. "Ian! Wie weit sind die Beladungsarbeiten?" fragte er durch das Funkgerät an.

>>Daedalus ist vollständig beladen und einsatzbereit!<< tönte es aus den Lautsprechern. >>ZX-01, XP und NT eingeladen und versiegelt!<<

"OK!" antwortete der Grünhaarige und ließ sich auf einem der Konsolenplätze nieder. "Startsequenz einleiten!"

>>Startsequenz initialisiert! - Läuft! - T -5 Minuten!<<

"Garland! - Was läuft hier?" fragte Marie eindringlicher.

"Eine Startsequenz..." gab Bryan zurück. "Und es ist echt besser, wenn ihr jetzt aussteigt!"

Die beiden Mädchen wechselten einen schnellen Blick.

"Das werden wir nicht tun! - Wir bleiben hier!" antwortete Mariam mit fester Stimme.

Marie nickte. "Sagt uns nur, was wir zu tun haben!"

Bryan nickte zögerlich. "OK... - Dann... - Dann setzt euch und schnallt euch an."

"Ich halte das für keine gute Idee, Bryan..."

"Ich auch nicht, aber zum Streiten haben wir keine Zeit... - Ian?"

>>Startsequenz läuft! T -1 Minute! - Ihr habt Grün für Start!<<

"Danke..."

Ein helles Licht erhellte den Konsolenraum, als die Computer aktiviert und ein unruhiges Brummen ließ den gesamten Raum erbeben.

>>T -15 Sekunden! - 14! - 13! - 12! - 11! - 10! - Bereitmachen für Start! - 6! - 5! - 4! - 3! - 2! - 1! - Zündung!!!<<

Mit einem gigantischen Donnerschlag verstärkte sich das Beben im Konsolenraum und eine schnell beschleunigende Vorwärtsbewegung wurde spürbar.

"Woah!" entfuhrt es Mariam.

"Das war's..." murmelte Bryan. "Jetzt gibt's kein Zurück mehr..."
 

Zur selben Zeit in der Haupthöhle.

Während Voltaire, Judy und Spike sämtliche Daten der Schiffe sowie die der Helikopter und des Radarsystems in die Computeranlage der Daedalus einspeisten, schallte plötzlich Ians Stimme durch die Höhle.

>>Wir wurden entdeckt Leute... - Daedalus wurde von der BBA entdeckt! - Alpha-Jets! - Sie sind überall! Die USS Lexington liegt in den Gewässern vor Volcano Island! - Wir sind aufgeflogen!!!<<

Judy wurde bleich. "Das darf doch nicht wahr sein! Was jetzt?"

>>Startsequenz initialisiert! - Läuft! - T -5 Minuten!<< ertönte erneut Ians Stimme.

"Start... - ...sequenz?"

"Ian? - Ian, was macht ihr?"

>>Starten, Gaspadin... - Wir bringen das Baby da hin, wo es hingehört!<<

"Stattgegeben! - Startsequenz fortführen!"

>>Jawohl Gaspadin!<< gab Ian zurück, als im selben Augenblick die ersten BBA-Leute in die Höhle stürmten und die Geschäftigkeit sofort abbrach.

"Interessant, was sie hier veranstalten, Mr. Voltaire..." ertönte Bill Grangers Stimme. "Aber zum Glück waren wir schlau genug dem Signal unseres ZX zu folgen..."

Dann blickte er sich in der Höhle um.

"Judy? - Spike? - Das ist sehr interessant, wie schnell man zum Überläufer werden kann..."

"Du verstehst das vollkommen falsch Bill! - Wir..." begann Judy doch ein über die Lautsprecher geleiteter Funkspruch von einem der die Insel umkreisenden Jets unterbrach sie.

>>Mr. Granger! Sie werden nicht glauben, was wir grade sehen! Uns grinsen aus diesem Vulkankrater gerade zwei Raketen von der Größe einer STS-200 entgegen! - Jede Wette, dass das nicht nur Schmuckstücke sind!<<

"Interessant... - Wirklich sehr interessant... - Und ihr zwei macht da auch noch mit?"

Er bekam keine Antwort, statt dessen meldete sich der Pilot wieder.

>>Da ist noch mehr! Eine Art Metallkonstruktion... - Keine Ahnung, wofür die da ist...<<

"Nun? - Wie wäre es mit einer Erklärung?"

"Diese Konstruktion, mein lieber Mr. Granger wird sich in etwa einer Minute selbst erklären..."

"Was meinen sie..." begann Judy erneut, doch Ian unterbrach sie.

>>Startsequenz läuft! T -1 Minute! - Ihr habt Grün für Start!<<

Ein immer lauter werdendes Grollen ließ die Höhle erbeben, machte jede weitere Unterhaltung unmöglich und zwei riesige Metalltore verschlossen den hinteren Höhlenteil.

>>T -15 Sekunden! - 14! - 13! - 12! - 11! - 10! - Bereitmachen für Start! - 6! - 5! - 4! - 3! - 2! - 1! - Zündung!!!<<

Ein lautes Fauchen, um ein vielfaches lauter und stärker als das Turbinengeräusch der beiden ZX brüllte auf und wurde mit jeder Sekunde lauter.

Gleichzeitig erbebte die gesamte Insel in ihren Grundfesten.

"Was zum Henker ist das???" schrie Spike gegen den Lärm an.

Voltaire lächelte. "Daedalus lernt fliegen..."

>>Da kommt was!!!<< meldete der Pilot wieder. >>Das... - Das sieht aus wie eine Art Shuttle... - Das... - Das gibt's doch nicht! Das ist eine Rakete!!! - Diese Metallzylinder sind Feststoffbooster für eine Rakete!!!<<

"Was???"

Wie auf Kommando rannten alle nach draußen, sahen, wie die Feststoffbooster an das aus dem Vulkankrater herausschießende Shuttle ankoppelten und diese das dem Spaceshuttle sehr ähnlich sehende Schiff unter einem gewaltigen Feuerstoß in den blauen Himmel über der Insel katapultierten.

Rasch verschwand Daedalus in Richtung des Alls, nur eine weißgraue Rauchwolke, die sich in den Himmel zog, verriet den Weg, den die Rakete nahm.

"Das darf doch nicht wahr sein..." murmelte Spike ehrfurchtsvoll. "Wir haben sie tatsächlich ins All geschossen... - Wow..."

Bill Granger blickte erst seinen Sohn und dann den Präsidenten der Biovolt an.

"Sie haben richtig verstanden... - Daedalus ist ein Raumschiff; ein Shuttle, welches den selben Antrieb wie unsere Schiffe besitzt. Wie weit sie fliegen kann ist nicht bekannt... - Aber Tatsache ist eines... - Wo immer sie hinfliegt, sie wird so schnell nicht zurückkehren..."

"Haben sie den Verstand verloren??? - Wie können sie das Eigentum der BBA...?"

"Eigentum der BBA? - Sagten sie gerade Eigentum der BBA?" entgegnete Voltaire scharf. "Weder die NT noch die XP sind irgendjemandes Eigentum! Und ich lasse nicht zu, dass SIE sie in ihre Finger bekommen!"

"Und sie meinen, sie ins All zu schießen ist eine bessere Lösung?"

"In diesem Fall ja..."

>>Wir haben 4 Piloten an Bord!<< meldete Ian. >>Bordcomputer meldet Aktivierung des Lebenserhaltungssystems...<<

"Bryan, Garland, Marie und Mariam..." gab Voltaire zurück.

Dann lächelte er und schüttelte den Kopf. "Ian, funktioniert das Stasissystem?"

>>Jawohl, alles bestens Gaspadin! Stasislebenserhaltungssystem funktioniert einwandfrei!<<

"Status Flugkontrolle?"

>>Daedalus hat die Feststoffbooster abgeworfen und verlässt soeben das Gravitationsfeld der Erde! - Daedalus ist negativ für Rückkehr! Ich wiederhole: Daedalus ist negativ für Rückkehr!!! - Computer löst Alternativantrieb aus! - Daedalus beschleunigt! Ich wiederhole Daedalus beschleunigt!<<

"Ian?"

>>Ja, Gaspadin?<<

"Flugkontrolle abschalten... - Lass sie fliegen..."

>>Jawohl... - Flugkontrolle deaktiviert. Daedalus ist frei...<<

Voltaire nickte und sah sich dann unter den Anwesenden um.

"Ich denke, dabei sollten wir es belassen..."

Judy nickte und wischte sich die Tränen aus den Augen. "Es ist besser so... - Vielleicht finden sie irgendwo ein neuen Platz zum Leben... - Wer weiß schon, was da draußen auf uns wartet..."
 

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Ein ungewöhnliches Ende findet ihr nicht?
 

Na ja, wer mag kanns mir schreiben, dann gibts vielleicht noch einen nächsten Teil ^^
 

Bis dahin dann mal
 

Eure Venka



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Kommentare zu dieser Fanfic (159)
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Von:  Destinysoul
2013-01-03T22:13:04+00:00 03.01.2013 23:13
Na komplizierter gings wohl nicht, aber Kai wirkt wirklich sehr gefasst und kühl.

Das wird noch ein himmelsfahrkommando
Von:  Destinysoul
2013-01-03T21:50:28+00:00 03.01.2013 22:50
Also ich hab ja bissel vorwissen angesammelt und hab meine Vermutung, aber die kennst du sicher. Da ich net schlafen kann schau ich mal hier rein. Ich bin gespannt was es zu bieten hat, diese FF
Von:  Luke_Skywalker1989
2009-05-19T09:16:16+00:00 19.05.2009 11:16
Hey,
ich habe gerade deine FF gelesen, und sie ist cool! Es wäre super wenn du eventuell noch eine Fortsetzung schreiben könntest. Möchte gerne wissenwie es mit Robo Bladern^^ weiter geht
bye
Von:  Feliks
2008-01-24T14:17:59+00:00 24.01.2008 15:17
Ich bin grade dabei, mich durch deine FFs zu kämpfen..
Und die sind allesamt so... schön.. *_*~~~
Ich kann gar nicht aufhören. xD
Deine Art vom Crossover ist ja mal voll clever! °_°
Hab' zwar das Cover gesehen, dachte aber erstmal : Was wird das?!
Suprise, suprise! :'D
Einfach toll! ^^

E.g.O ♥
Von:  Alphawoelfin5
2007-04-18T14:23:53+00:00 18.04.2007 16:23
Ich wäre am liebsten mitgeflogen! Soll das heißen, Kai und die anderen kommen nie mehr wieder??? *uwääääähh, heul, schluchz* Die letzten Kapitel gingen ganz schön an die Nieren!! So viel ist sicher!!! Trotzdem, war sehr spannend deine FF! Bin sehr froh, das Du sie mir vorgeschlagen hast!
Bis dann, Alpha!
Von:  Alphawoelfin5
2007-04-18T14:11:22+00:00 18.04.2007 16:11
Würde am liebsten Brooklyn in den Mechanic-Hintern treten! Kai so grausam fertig zu machen! Bin aber sehr froh, das die NT so einigermaßen wieder repariert werden können! Bin schon gespannt, wie die NT das alles verkraftet haben???
Bis dann, Alpha!
Von:  Alphawoelfin5
2007-04-17T16:53:19+00:00 17.04.2007 18:53
Mann, was für ein grausames Kapitel!! Mein schnuffeliger Max!! *heul, schluchz* Ich traue mich garnicht weiterzulesen!!!
Von:  Alphawoelfin5
2007-04-17T16:40:52+00:00 17.04.2007 18:40
Auweia, jetzt gibt es anscheinend kein Zurück mehr! Hoffentlich hat Kenny Erfolg mit seiner Idee! Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht! Ach ja, und die Schere habe ich auch schon in der Hand, weil ich mir nicht vorstellen kann, das lange Haare beim Kampf nicht behindern!! * könnte ja einer dran ziehen*
Bis dann, Alpha! *grins*
Von:  Alphawoelfin5
2007-04-17T16:27:27+00:00 17.04.2007 18:27
Ein sehr nachdenkliches Kapitel! Was werden die zehn `Menschen`machen, wenn der Kampf vorüber ist???? Armer Kai-chan!! Und mein zweiter Lieblingschara, der kleine Max, würde ich am liebsten kräftig durchknuddeln, so leid tut er mir! *gräßliches Deutsch*
Aber sag mal, Kais Haare reichen fast zu den Kniekehlen??? Ist das nicht zufällig mit Ray verwechselt worden?? Wenn nicht, komme ich mal mit der Schere vorbei?? *schnipp, schnipp* Seine kurzen Haare gefallen mir besser!! Mittellang geht auch noch, wie in der dritten Staffel!
Einmal hast Du mich aus dem Konzept gebracht, weil Du die Namen Jonny und Enrico durcheinander geworfen hast!! Ich wußte erst nicht, wer denn nun gemeint ist!!! Bis dann, Alpha!
Von:  Alphawoelfin5
2007-04-13T18:05:06+00:00 13.04.2007 20:05
Mann, warum muß denn der arme Tyson immer für alles Negative den Kopf hinhalten!!! *Kopfschütteln*
Hoffentlich kann er sich noch rechtzeitig vor Kai verstecken!!!


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