Chroniken von abgemeldet (Das Leben eines uralten Dämons) ================================================================================ Kapitel 4: Die Zeit der Einsamkeit, der Rache und des Elfenkrieges ------------------------------------------------------------------ Chroniken 4: Die Zeit der Einsamkeit, der Rache und des Elfenkrieges Als ich endlich wieder erwachte, was für mich damals ein echtes Wunder war, befand ich mich wieder im Nexus. Meine Frustration, meine Wut und mein Hass vervielfachten sich und ich wollte schreien, aber da ich ja wieder einmal keinen Körper besaß erübrigte sich das und ich versank langsam in Agonie. Auch gelang es mir nicht mehr den Nexus zu verändern, ich vegetierte einfach vor mich hin ohne ein Ziel oder einen Sinn. Ich verfluchte die Götter für meine Situation und meine Wut stieg immer weiter während meine Kraft den Nexus zu beeinflussen nicht wieder kehrte. Elendig lange vegetierte ich vor mich hin, bis irgendwann meine Kraft zurück kehrte. Ich weiß nicht wieso, wahrscheinlich hatten entweder die Götter ein einsehen mit mir, oder der unberechenbaren Natur des Nexus ist dieser Umstand zu verdanken, ich weiß es nicht. Jedenfalls hatte ich einen Gedanken: Rache. Rache an dem Menschen der mir eine Niederlage zugefügt hatte und seinen Nachfahren. Ich erschuf ein Portal auf die Materielle Ebene und suchte nach Anzeichen für ihn. Zwar dauerte es Jahre bis ich endlich die ersten Hinweise fand, aber ich hatte Zeit. Und so begann das nächste Kapitel in meinem Leben: Die Zeit der Rache. Inzwischen habe ich längst den Namen des Mannes vergessen, der mich geschlagen hatte, aber ich weiß noch, dass er Kinder gehabt hat. Und diese hatten wiederum Kinder und so ging das weiter und weiter, bis es irgendwann im damaligen jetzt ankam. Zu dieser Zeit lebten mehr als zweihundert Nachfahren von ihm und ich schwor mir sie alle zu vernichten. Ich suchte den Kontakt zu einer Assasinengilde und schon bald gab es die ersten Toten. Einer nach dem anderen dieser verfluchten Brut fiel meinen Handlangern zum Opfer und ich genoss das Blut als wäre ich es selbst, der sie tötete. Achtzehn Jahre benötigte ich um meine Rache zu vervollständigen, doch wenn ich etwas habe, dann ist es Zeit und Geduld. Und so bekam ich meine Rache. Doch eine Sache fehlte noch: Die Rache an der Stadt selbst in der ich geschlagen worden bin, auch deren Name ist mir inzwischen nicht mehr im Kopf auffindbar. Ich sah mich gezwungen wieder auf die Materielle Eben zu wechseln, auch wenn mir bewusst war dass es nur einen weg gab um zurück in den Nexus zu gelangen: Der Tot, denn aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund gelangte meine Seele nicht auf die Ebene der Toten sondern in den Nexus. Nun, jedenfalls wechselte ich erneut auf die materielle Ebene, doch ich wählte mir eine andere Gestalt aus: Die einer mutierten, zweibeinigen, gehörten Bestie mit Klauen, Fell und Hufen. Sehnige Muskeln spannten sich unter meiner Haut und meine Sinne waren schärfer als die eines Menschen je sein könnten. Doch ich nutzte die Energie des Nexus noch auf eine andere Art, denn ich riss durch mein Portal gewaltige Energien und ließ die rohen mutierenden Nexusenergien auf die Welt los. Ich wusste nicht, was es für Auswirkungen haben würde, aber schon bald sollte ich es heraus finden. Ich befand mich in einem mediterranen Wald der an ein Gebirge grenzte, doch durch die Nexusenergien veränderte sich einiges an diesem Ort. Die wilden Kräfte tobten durch diese Gegend und zerrissen das Gefüge der Realität, vernichteten vieles und mutierten die Reste. Die Bäume wunden sich unter den Energien und Gesichter von gequälten Seelen wuchsen aus ihren Ästen, die Felsen schmolzen wie Wasser dahin während wehrend der Boden aufriss und die Luft tobte. Doch die bedeutendste Veränderung war eine andere und sie sollte die Welt für immer verändern. Jahre Später fasste ein elfischer Poet dieses Ereignis in ein Gedicht und meiner Meinung nach, traf er sehr gut die Situation. Natürlich geht das eigentliche Gedicht durch die Übersetzung verloren. Er schrieb, jedenfalls ungefähr, der genaue Wortlaut ist mir entfallen: Und so wandelte sich der Wald unserer Ahnen, Licht wandelte sich zu Schatten, Magie entstellte die Welt und Dunkelheit kam über uns, Doch schwerer wog das Los der Menschen, Denn während unsere noble Abstammung uns schützte, Waren die Menschen schutzlos wie die Tiere der Wälder, Und Mensch ward zu Tier und Tier zu Mensch, Die Magische Kraft ließ die Grenzen verschwimmen, Und als sie wieder schwand war die Welt nicht mehr wie zuvor. Irgendwann, nach einigen Tagen denke ich, schwand die Kraft des Nexus und hinterließ ein Reich des Chaos. Gebirgsziegen liefen auf den Hinterbeinen und sprachen mit blökenden Lauten, mutierte Menschen mit Hörnern und Fell verzweifelten an ihrem Schicksal, behufte Riessenkatzen tobten durch die verzerrten Wälder und gewaltige Stiermonster stampften durch die Gebiete, wo der Wald dem Grasland wich. Ich war zufrieden, denn mein Experiment was die Nexuskräfte anrichten konnten war geglückt, es hatte meine Erwartungen sogar bei weitem übertroffen. Ich sammelte die wilden Kreaturen um mich, denn durch meinen langen Aufenthalt im Nexus war ich geradezu voll gesogen mit den Energien dieser Ebene und das zog sie magisch an, so dass ich bald eine erneute Armee hatte. Ihre bestialische Intelligenz ließ sie Instinktiv miteinander kommunizieren und auch ich verstand sie, so dass ich kurzerhand die Kontrolle übernahm. Ich schickte einige kleine Banden los um Waffen und andere nützliche Dinge zu erbeuten und innerhalb von drei Monaten war meine wilde Horde ausgerüstet. Ich wusste bereits, dass die Elfen nicht von der Nexusenergie betroffen waren und so nahm ich mir ein Ziel vor: Die Elfen aus diesen Wäldern zu vertreiben und sie für mich zu beanspruchen. Meine Rache hatte ich vergessen und als ich mich erinnerte, war es mir egal geworden. Ich erinnere mich nicht mehr genau an den Verlauf dieses Feldzuges, aber wir fielen zunächst über eine kleine Siedlung her und schlachteten die Elfenschweine ab als wären sie Vieh. Nichts entkam unserem Zorn und ich spürte den Hass meiner Soldaten in diesem Kampf, denn sie fürchteten die Elfen genauso wie sie sie bewunderten. Ich verstand, dass Hass eine Kraft ist, die einen Krieger antreiben kann Dinge zu tun, die er sonst nicht tun würde. Also schürte ich den Hass meiner Soldaten gegen die Elfen, ich sprach zu ihnen und sagte, dass die Elfen die Energien des Nexus befreit hatten um die Menschen zu vernichten und einige andere erfundene Geschichten. Doch sie glaubten mir und ihr Hass wuchs weiter, während wir raubend und brandschatzend durch die Wälder der Elfen zogen und eine Siedlung nach der anderen vernichteten. Mit jedem Sieg den wir errangen wurde der Widerstand der Spitzohren erbitterter, doch ihre Zahl geringer. Schließlich, wir führten bereits seit mehr sechs Jahren einen Krieg in den scheinbar endlosen Weiten der Wälder, fiel ich mit einem kleinen Teil meiner Horde über einen kleinen Elfenaußenposten her und ich genoss das Blutvergießen. Es war eher ein politischer als ein strategischer Sieg, denn wir führten solche Angriffe nur aus um die Elfen in Angst zu versetzten, nicht um ihre Armeen zu schwächen. Jedenfalls fiel mir bei diesem Angriff eine junge, weibliche Elfe auf. Sie hatte lange blonde Haare und kauerte sich verängstigt zusammen unter den Ruinen, während um sie herum ihre Leute abgeschlachtet wurden, ihre Angst war für mich geradezu fühlbar und das war etwas, was mir gefiel. Ich holte sie aus den Trümmern heraus und hob sie mühelos hoch, während meine Gefolgsleute weiterhin das Gemetzel genossen. Sie trat um sich und schrie, doch ein Schlag lies sie zusammensinken und ihre Schreie wurden zu einem Wimmern, ihre Zappeln zu einem Hängen und ihre blonden Haare färbten sich rot von etwas Blut. Nach der Schlacht vergnügte ich mich mit ihr und ihre Schreie waren eine Wonne für meine Ohren. Sie wand sich unter mir und versuchte sich zu wehren, doch es war umsonst und so nahm ich sie mir einfach, doch ich wollte dass sie sich wehrte, denn es war für mich einfach befriedigend zu sehen wie sie sich vergeblich wehrte und ich mir einfach nahm was ich wollte. Diese Praxis setzte ich noch lange fort, einige Zeit noch mir ihr, doch dann wurde sie langweilig und ich überließ sie meinen Leuten, stattdessen fing ich mir eine neue Elfe und vergnügte mich mit ihr. Schließlich wurde ich erneut besiegt, geschlagen von irgendeinem Elfenfürsten, an den Mauern von Quelthallas, der damaligen Hauptstadt der Spitzohren. Meine Armee, vor meinem Tode noch hoch motiviert, verließ der Mut als meine Seele erneut in den Nexus zurück kehrte und dennoch war ich nicht enttäuscht über meine Niederlage oder frustriert wie zu dem Zeitpunkt meiner ersten verlorenen Schlacht. Nein, ich war froh, so etwas erlebt zu haben und bereute nichts. Außerdem wusste ich, jedenfalls war ich mir ziemlich sicher, dass meine Soldaten und Anhänger weiter existieren würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)