Gefühle der Finsternis von kamiu ================================================================================ Titel: Gefühle der Finsternis Teil: 1/ 1 (abgeschlossen) Disclainer: Die Charaktere gehören mir alleine ^^ Aber gegen Bestechung werden sie vielleicht auch vermietet... Widmung: Fox- kun!!! Alles gute zum Geburtstag, auch wenns im Nachhinein ist *ganz doll knuddel* Kommentar: Das hier ist entstanden, nachdem ich mir nach langer Zeit wieder einmal eine Folge von Buffy angesehen habe... Zudem ist es meiner erste Liebesgeschichte (ohne Shonen/ Shojo- Ai) und die wohl Schlechteste seit langem... Gegen Kommis hab ich nix, muss aber nicht sein... kann ja niemanden dazu zwingen ^^ Gefühle der Finsternis "Du hast eine Aufgabe zu erledigen!" "Ja, ich weiß! Und sie ist lästig! Immer dasselbe! Immer diese Wachen! Wozu? Es wird ja doch nichts passieren! Warum sollte ich also jede Nacht nach ihnen Ausschau halten?" Wütend wandte sich Rachel ab. Sie wollte nicht mehr. Sie hatte genug von dem ganzen. Dabei wusste sie, dass es heute wieder soweit sein würde. "Und ob du gehen wirst!" Warum sollte ich, dachte sie. Nein, heute würde sie bestimmt nicht gehen. "Ich habe auch noch ein Privatleben.", sagte sie wütend. "Die Dämonen werde bestimmt nicht heute angreifen.", setzte sie nach. Er wusste nicht, was es bedeutete andauernd kämpfen zu müssen. Fast täglich einen Menschen umzubringen. "Ich gehe...", murmelte sie und trat hinaus in die Nacht. Nein, Jake wusste nicht, was er ihr damit antat. Es war noch viel zu früh für sie. Viel zu früh... Erst neulich hatte sie eine Klassenkameradin umbringen müssen, weil sie von einem Dämon angefallen worden war, und dieser ihr die dunkle Saat eingepflanzt hatte. Nein, sie hatte wirklich genug. Sie wollte nicht mehr. Sie sehnte sich nach Xand zurück, ihrem Freund. Oder besser gesagt Ex- Freund. Er hatte auch die dunkle Saat eingepflanzt bekommen. Von dem Dämonen. Jetzt stand er auf ihrer Seite. Genauso wie etwa die Hälfte der Stadt. Und heute hatte sie eigentlich zu einer Freundin gehen wollen. Abfeiern, alles vergessen. Rachel wusste, dass dabei Alkohol im Spiel sein musste, aber es war ihr schon egal. Ihre Mutter hätte sich wahrscheinlich aufgeregt, aber das tat sie immer, wenn sie bemerkt hatte, dass die 15- jährige in der Nacht weg war. Sie selbst tat es nicht gerne, aber es musste sein. Die Wache war von Nöten. Es gab einen Gegenpart zu den Dämonen. Sie nannten sich die Gerechten. Aber was war Gerechtheit in dieser Welt schon? Gab es sie überhaupt? Wo? In welchen Regeln? Was war Gerechtheit? Diese Fragen hatte sie sich schon oft gestellt. Nicht jeder konnte zu den Gerechten gehören. Es gab sehr wenige von ihnen. Sie selbst hatte erst vor einem Jahr erfahren, dass sie dazugehörte. Genau solange kannte sie auch Xand. Er hatte sie an demselben Tag angesprochen, wie Jake der von den Gerechten war. Mit Jake hatte sie über die Dämonen reden können, Xand hatte sie fast alles verheimlicht. Letztendlich hatte sie es geschafft, sich doch immer wieder mit ihm zu treffen und sie hatte sich in ihn verliebt. Aber von einem Tag auf den anderen war er anders gewesen, hatte ihr kaum mehr zugehört, war abweisender geworden. Sie verübelte es ihm nicht, da sie ihm auch nie alles gesagt hatte. Bis sie ihn bei ihren letzten Kampf getroffen hatte. Er war auf der gegnerischen Seite gewesen. Damals hatte sie nicht gewusst was sie denken sollte, doch es hatte sich herausgestellt, dass er es anscheinend nicht bereute, seine Seite zu wählen. Lange hatte sie es nicht verstanden. Und jetzt sollte sie wieder gehen? Wieder gegen ihn kämpfen? Sie frage sich noch immer, warum sie das tun musste. Warum gerade er? Immer wieder hatte sie Alpträume, in denen Xand eine wesentliche Rolle spielte. Immer wieder verspürte sie den Wunsch, sich in seine Arme zu legen und alles rundherum zu vergessen. Sich einfach wieder geborgen zu fühlen. Keine Angst haben zu müssen. So sehr sie sich dieses Gefühl aber auch zurückwünschte, so sehr wusste sie auch, dass sie es nicht mehr bekommen würde. Nie wieder. "Warte!", rief ihr Jake nach. "Du musst gehen. Alleine werde ich nicht fertig." Vielleicht war es doch keine schlechte Idee... "Ja, ich komme.", murmelte sie. Jake schüttelte den Kopf. Er wollte ihr das alles ersparen, aber er konnte nicht. Dämonen mussten nun mal besiegt werden. Auch er war sich unsicher, ob es die richtige Methode war, Rachel dazu zu zwingen ihren Freund umzubringen. Aber es musste sein. Seufzend drehte er sich um und ging nach Hause. Er würde noch seine Waffen überprüfen müssen. Langsam ging Rachel über den Friedhof. Er war ihr Schlachtfeld. Eigentlich passend, aber doch hatte sie manchmal Angst. Jake war noch nicht hier, sie war zu früh. Ob die Dämonen vielleicht auch manchmal früher kamen? Wohl nicht... Hinter ihr regte sich etwas. Erschrocken fuhr sie herum, immer darauf bedacht, mit ihren Dolch kampfbereit zu sein. Heute würde sie wieder töten müssen. Das Mondlicht schien. Es war Vollmond. Die Zeit, an der Dämonen meistens zuschlugen. "Hey, lange nicht mehr gesehen. Was machst du so?", hörte sie eine Stimme hinter sich. Sie kannte sie. Besser als ihr lieb war. Trotzdem antwortete sie nicht. "Wir kennen uns. Und du kannst mir vertrauen." "Es geht nicht." "Warum?" "Du kennst den Grund." Rachel musste schlucken. Sie wollte nicht. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Ihre Faust umklammerte den Dolch, als wäre er das Einzige auf der Welt, an dem sie sich festhalten konnte. "Du willst es doch auch", sagte Xand und umarmte sie von hinten. Rachel konnte sich nicht bewegen. Auch ihr Atem stockte, als sie die Berührung spürte. Sie sog seinen Geruch ein und schloss die Augen. Wie oft schon hatte sie sich das gewünscht. Langsam drehte sie sich in der Umarmung um und sah ihren Freund in das Gesicht. Er hatte sich nicht verändert. Im nächsten Moment fühlte sich Rachel unwohl. Es war einfach nicht richtig, was sie hier taten. Es durfte nicht sein. Sie versuchte sich aus der Umarmung zu befreien, doch Xand hielt sie fest. "Tu das nicht." "Lass mich los... Es ist nicht richtig... lass mich..." Sie brach fast schon zusammen. Es war schwer, zu verstehen, dass es bloß einmal war. Das letzte Mal. Sie würde ihn töten müssen. Aber sie wollte nicht. "Lass es zu. Lass deine Gefühle zu. Sie sind richtig." Nein, das waren sie nicht. Rachel wusste, dass sie Xand noch immer liebte und sie hasste sich dafür. Sie musste ihn töten, doch sie konnte nicht. "Ich muss dich umbringen...", flüsterte sie mit trockener Kehle. " Es gibt keinen anderen Weg." "Es gibt immer eine zweite Wahl." Seine Stimme klang vorwurfsvoll. Ja, er hatte sie die Dinge immer aus einen anderen Blickwinkel sehen lassen. Dafür war sie ihm noch heute dankbar. "Es gibt immer einen anderen Weg." "Und welchen?" Sie musste schlucken. Sie fühlte, dass ihr die Tränen in den Augen standen. So schwach war sie also. "Du kannst die Seite wechseln." Die Seite wechseln? Zum Dämon werden? Das Böse unterstützen? Ob das so gut war? In den letzten Wochen hatte sie nur so vor sich hin gelebt. Es war kein Leben mehr gewesen. Sie war gleichgültig geworden. Alles war ihr egal gewesen. Und sie hatte sich schlecht dabei gefühlt. Sehr schlecht. So depressiv war sie schon lange nicht mehr gewesen. "Ja... ich wechsle die Seite...", murmelte sie. " Dann komm... ich pflanze dir die dunkle Saat ein." "Wie denn?" "Ein Kuss reicht..." Sie zögerte. Wenn sie das jetzt zuließ, war es für immer zu spät. Sie würde nicht mehr zurückkönnen. Nie wieder. Sie würde nie wieder ein normaler Mensch sein. Ihre Hand zitterte. Sie ließ den Dolch fallen und gab sich Xand hin. Sie wusste, dass es falsch sein mochte, doch sie wollte wieder glücklich werden. Vielleicht war es falsch, doch was waren schon Worte? Was war Moral? Das waren nur unbeantwortete Fragen, auf die ihr niemand eine Antwort geben konnte. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)