Maybe... von Vanilla-chan ================================================================================ Kapitel 18: Suck, baby, suck ---------------------------- Sorry für den Titel... ^ ^° Ich hatte das Kapitel fertig und mir wollte einfach kein Titel einfallen... >_> Da habe ich zufällig den Song Cracked actor gehört und da kommt die Textzeile "Suck, baby, suck" vor und ich dachte, "Yepp, das isses!" (Es ist einfach wunderbar doppeldeutig (und passt irgendwie gut zu Alucard....^_~ ) 1000 Dank an die weltbesten Kommentarschreiber: Nex_Caedes, Jaeckychan, Marishka, Johann, Kaen, Integra-sama, Nerissa, Yoela, Saiyama, VeggieGirl, newintegra-chan, Ryoko-chan 737, Alakreiel (hey, hey, zwei "Neuzugänge"!! *freu* Willkommen, ihr beiden!), amy_k, Feurrige, Xell, Cherry10001 und kiddo-chan. Wegen großer privater Probleme hatte ich eine kleine Maybe-Pause eingelegt. Wie schön, dass ihr trotzdem noch dabei seid! Um mich wieder zu "re-inspirieren" habe ich mir noch mal meine Hellsing-DVDs reingezogen (ich finde Integras japanische Stimme so klasse! *auch-so-'ne-Stimme-haben-will* (Und *auch-so-fließend-japanisch-können-will* (Hö!!)) Und auch die Mangas habe ich mir noch mal durchgelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich das Buch, das Walter in Band 3 (siehe "Kapitel-Cover" (wie heißt so was eigentlich?) zu Kapitel 5 - Elevator Action 4, auch schon mal gelesen habe! Walter liest's natürlich im englischen Original ("Moon and Sixpence") und ich habe die deutsche Übersetzung gelesen ("Silbermond und Kupfermünze"). Walter und ich haben den gleichen Bücher-Geschmack... o_O Aber jetzt geht's weiter! ----------------------------------------------------------- All die Jahre hatte sie dieses spröde, übermäßige Schamgefühl gezeigt, das jedoch eine sinnliche Explosion hervorrief, als sie sich schließlich (endlich!!) vollkommene Hingabe erlaubte. Er hatte immer vermutet, dass hinter dem Eispanzer ein Vulkan tobte - aber sie hatte seine Erwartungen um ein vielfaches übertroffen. Er hielt sie im Arm und wagte nicht, sich zu rühren. Er konnte noch nicht glauben, was geschehen war. Als wäre das ganze ein Traum, den die kleinste Bewegung zerstören könnte. Doch jetzt bewegte Integra sich ein wenig, regte sich auf der schmalen Grenze des Schlafes, lehnte ihren Kopf an Alucards Schulter und wandte ihm ihr Gesicht zu. Im Schlaf sieht jeder seltsam aus - anders, nicht er selbst. Auf Integras Gesicht lag ein unerwartet kindliches, engelhaftes Lächeln. Er war gerührt von ihrer Unschuld und Unerfahrenheit. Behutsam strich er ihr eine mondhelle Haarsträhne aus dem Gesicht. "Mein unschuldiger Engel", flüsterte er und seine Lippen berührten ihre Stirn. Sie wachte auf, sah ihn an mit diesen unfassbar blauen Augen und lächelte. "Nochmal", flüsterte sie. Und errötete ein wenig. Alucard war verblüfft. Aber nicht lange. Er grinste. "Dein Wunsch ist mir Befehl, my Master..." sagte er heiser und zog sie an sich. Später. Sie lagen ineinander verschlungen. Sie waren schläfrig, aber zu trunken von dem, was gerade passiert war. Alucards Ruhe war vollkommen. Nicht einmal die Tatsache, dass er sich ihrer bewusst war, konnte ihr etwas anhaben. Die Ewigkeit kann kommen. Ein erschreckend angenehmer Gedanke Von nun an wird es viele, unzählige Nächte geben, silberhelle Nächte, in denen wir auf Stufen aus Feuer zum Himmel emporsteigen. Zum Himmel! Ausgerechnet wir beide... Er lachte leise. "Was?" fragte Integra und er spürte ihren Atem an seinem Hals. Seine Hand fuhr liebevoll über ihren Kopf, seine Finger glitten durch ihr glattes, helles Haar, ereichten den Hinterkopf... Plötzlich packte seine Hand die Haare an ihrem Hinterkopf. "Alucard...", flüsterte Integra bestürzt. Er drückte ihr Gesicht gegen seinen Hals. "Beiß mich", flüsterte er in ihr Ohr. "Trink mein Blut." Integra trank nicht gerne Blut, sah es als reine Pflichterfüllung, weil ihr Körper nun mal danach verlangte. Andererseits reizte es sie, durch das Trinken seines Blutes noch stärker und mächtiger zu werden. Und dass er es ihr so selbstlos offerierte, ließ sie lächeln. Aber... sie hatte in ihrer erst kurzen Laufbahn als Wesen der Nacht noch nie jemanden gebissen. Sie pflegte ihre "Pflicht-Ration" Blut in einem Longdrink-Glas zu sich zu nehmen. Außerdem... war das Alucards Hals, in den sie nun beißen sollte. Das... verdammt, es ging nicht! Er war in der letzten Zeit, den letzten Nächten und besonders in den letzten Stunden jemand ganz besonderes für sie geworden. Nein, korrigierte sie sich in Gedanken selbst, das war er schon immer. Schon immer. Zunächst - sie war 13 Jahre alt - war sie kindlich stolz darauf gewesen, die Herrin eines so mächtigen, unbesiegbaren Geschöpfes zu sein. Doch sie lernte ihn schnell nicht nur als Waffe, sondern auch als Gesprächspartner schätzen, dessen Gesellschaft sie jedem anderen (abgesehen von Walter) vorzog. Sie mochte seinen staubtrockenen Humor, seinen distanzierten, sarkastischen Blick auf die Welt. Oh natürlich, er provozierte sie jeden Tag. Mehrfach! Er liebte es, ihr zu demonstrieren, dass letztendlich er der Stärkere von ihnen war. Und sie hatte sich nie abgewöhnen können, sich auf diese Machtspielchen einzulassen. Vielleicht hatte es ihr einfach geschmeichelt, es hatte ihr das Gefühl gegeben, von ihm als "Gegner-Partner" ernst genommen zu werden. Dann wiederum konnte er unfassbar galant sein. Das wiederum hatte ihr das Gefühl gegeben, eine schützenswerte, ja wertvolle Person zu sein. Sie hatte in den seltenen Situationen, in denen er charmant war und ihr auf seine ungeübte, sarkastisch-freundliche Art etwas nettes sagte (es zumindest versuchte...), meist mit einem zynischen Lächeln reagiert. Und hatte dann nachts stundenlang wach gelegen und immer wieder daran denken müssen... Darüber hinaus wusste sie, dass sie sich immer auf ihn verlassen konnte. Wie oft hatte Walter sie - einen widerborstigen, schmollenden, lautstark protestierenden Teenager - zu irgendwelchen Partys oder Empfängen auf benachbarten Landsitzen gefahren. Walter hatte sich gewünscht, dass sie "Anschluss" bei "normalen" Menschen ihres Alters finden würde und einfach mal ein ganz normales junges Mädchen sein konnte, das ein paar nette Freundinnen kennen lernte und vielleicht eines Tages einen netten jungen Mann. (Obwohl das, Walters Meinung nach, durchaus noch warten konnte...) Walter pflegte sie bis zum Eingang zu begleiten. Er sagte ihr, sie solle ihn anrufen, dann würde er abholen kommen. Aber er würde auf keinen Fall vor Mitternacht losfahren und er hoffe sehr, dass sie sich gut amüsieren würde, auf Wiedersehen und viel Vergnügen. Dann überzeugte er sich davon, dass sie auch wirklich in das Haus hineinging und fuhr davon. Oh, die Leute waren durchaus nett zu ihr. Sie galt als etwas geheimnisvolle Erbin eines immensen Vermögens und zu einer solchen war man einfach höflich. Manchmal wünschte sich Integra sogar selbst, "dazu zu gehören". Aber so leid es ihr tat, es funktionierte nicht. Sie wusste mit den anderen nichts anzufangen, wusste nicht, worüber sie mit ihnen reden konnte und sollte. Fand die Themen, über die sich dort unterhalten wurde (Jungs, Klamotten, Jungs, Musik, Filme, Jungs, Schuhe, Jungs, etc.) uninteressant und konnte nicht mitreden. Sie war die Leiterin einer Geheimorganisation, Hellsing bestimmte ihr Leben, sie hatte gar keine Zeit, sich über Klamotten, Schuhe, Musik, Filme etc. Gedanken zu machen. Außer Hellsing gab es einfach nichts anderes für sie und alles, was mit Hellsing zu tun hatte, war geheim. Worüber sollte sie reden? Sie spürte, dass die anderen sie "seltsam" fanden, und sie konnte es ihnen nachfühlen. Spätestens gegen 22 Uhr verließ sie solche Partys, Bälle, Empfänge, oder wie auch immer sich so was nannte. Da Walter erst nach Mitternacht losfahren würde, würde sie sich ein Taxi rufen, doch einen großen Teil des Weges ging sie zu meistens zu Fuß. Und zwar abseits der Straße, über Wiesen und durch Wälder, wo die Nacht am ursprünglichsten war. Sie fürchtete sich nicht, denn sie war auf diesen Wegen durch die Nacht nie allein. Eine große, meistens rot gewandete Silhouette war immer bei ihr. Wahrscheinlich waren es gar nicht der Mond, die Sterne, der unergründlich dunkle Himmel und die Geräusche der Nacht allein gewesen, die diese nächtlichen Spaziergänge zu etwas besonderem gemacht hatten und zu Integras schönsten Teenagerzeit-Erinnerungen gehörten. Vielleicht hatte gerade diese "Begleitung", sein zuverlässiges "bei-ihr-sein", diese nie ausgesprochene Übereinkunft, ihre nächtlichen Spaziergänge zu so etwas kostbarem gemacht. ------------------------------------------- Integra hatte noch immer beide Arme um ihn geschlungen und würde ihn ganz sicher nie mehr loslassen. Sie schloss ihre Augen. Ich bin ein schwaches Weib und zur Zeit ist mein Hirn romantisch verkleistert und in wirklich "wachem" Zustand würde ich mir jetzt selbst pausenlos in den Hintern treten - aber ich kann ihn nicht beißen. "Was ist?" fragte Alucard und lachte. "Bist du feige oder hast du plötzlich Hemmungen? Gerade eben warst du noch nicht so schüchtern... Das hat mir gefallen." Er grinste. "Ich... habe keine Hemmungen", stammelte Integra. "Also feige", konstatierte Alucard und drehte sich auf den Rücken. "Wer hätte das gedacht." Integra richtete sich auf. Ein Blick von arktischer Kälte traf Alucard. Eis kam ihm bei ihrem Blick in den Sinn. Kalt und funkelnd. "Ich bin nicht feige", zischte sie. "Beweis es", flüsterte er. Sie beugte sich über ihn. "Ich beweise es dir, wann ich will", hauchte sie. Dann kletterte sie über ihn hinweg und schwang ihre langen Beine aus dem Bett. Auf der Bettkante sitzend suchte sie nach ihrem weißen Hemd. Das lag jedoch noch immer vor dem Kamin. Also angelte sie nach Alucards weißem Hemd, zog es sich über und stand auf. Alucard drehte sich auf den Bauch, um sie im Blick zu behalten. Sie ging zum Fenster. Dort, eingerahmt vom Mondlicht, blieb sie eine Weile stehen und sah hinaus. Drehte sich wieder um und ging zum Kamin. Sie wandte Alucard den Rücken zu und schaute in die Flammen. Alucard lag auf dem Bauch inmitten der zerwühlten weißen Kissen und Decken und betrachtete sie. Die endlosen langen Beine. Sie trug das Hemd noch immer offen, der flackernde Feuerschein zeichnete die Konturen ihres Oberkörpers auf den weißen Hemdstoff. Generell war Alucard schnell "satt"; aber er wusste, sie würde ihm nie langweilig werden. Jetzt beugte sie sich ein kleines Stück nach vorn und zeigte dadurch noch viel mehr Bein. 'Alles meins', dachte Alucard und schnurrte fast vor Behagen. Integra griff nach einer Zigarillopackung. Sie rauchte einige Züge und spürte deutlich Alucards Blicke im Rücken. Sie lächelte. Dann wandte sie sich zu ihm um. Ihr Blick war um etliche Grade heißer als das Kaminfeuer. Sie ging auf das Bett zu, blieb davor stehen und sah auf Alucard hinunter. Er lag noch immer auf dem Bauch, den Kopf - zerwühlte nachtschwarze Haare auf zerwühltem weißen Kissenstoff - tief in ein Kissen gegraben. Und doch ließ er sie nicht aus den Augen. Unter schwarzen Haarsträhnen beobachtete ein hellwaches, rotglühendes Auge jede ihrer Bewegungen. Integra wiederum ließ ihre Blicke nun genüsslich über seinen Körper wandern... Die Haut so weiß wie Alabaster, die langen, muskulösen Beine und - Integra biss sich auf die Unterlippe um ein allzu breites Grinsen zu verhindern - was für ein vollendeter Hintern! Jede griechische Götter-Statue müsste vor Neid vom Sockel fallen. Welch ein Körper! 'Alles meins', dachte Integra und blies einen perfekten Rauchkringel in die Luft. Dann drehte sie sich halb um und warf den Zigarillo in den Kamin. Das Hemd glitt von ihren Schultern hinab auf den Fußboden. Sie kehrte ins Bett zurück. Alucard schloss grinsend die Augen. Er spürte, wie sie sich über ihn beugte. Ganz sanft, wie die Berührung eines Schmetterlings, fielen einige ihrer langen, mondhellen Haarsträhnen auf seinen Rücken. Ein winziger, zaghafter Kuss landete auf Alucards Genick. Ihm folgte ein weiteres Küsschen, etwas tiefer. So ging es weiter - sie hauchte kleine, schüchterne Küsse auf seiner Wirbelsäule entlang. Wie niedlich... Alucards Grinsen wurde noch breiter. Keiner, der dieses herbe, kämpferische Weibsbild als Leiterin der Hellsing-Orgasination kennt, kann sich das vorstellen! Niemand würde glauben, dass sie so unschuldig, so zaghaft ist... Verehrteste, du wirst noch viel lernen vom guten, alten Alucard. Er lachte leise. Es wird mir ein Vergnügen sein, my master... Obwohl es mir irgendwie auch gefällt, dass du so süß und unschuldig... Alucard riss die Augen auf. Im letzten Moment konnte er einen Schmerzenslaut unterdrücken. Und schlagartig war da die schmerzhafte Erkenntnis, dass sie ihm mit ihren wunderbaren, blendend weißen Fangzähnen entschlossen in den Hintern gebissen hatte. "Du bist ein Miststück", sagte er nach einer Weile und konnte nicht verhindern, dass es anerkennend klang. "Mit Vergnügen", murmelte Integra und leckte sich lasziv die Lippen. Sie legte sich neben ihn und lächelte bezaubernd. "Du hast gesagt, ich soll dich beißen. Du hast nicht gesagt, wohin..." "Ich hoffe, du siehst ein, dass das nach Rache verlangt", sagte Alucard sachlich. "Ich verlange, dass du dich rächst", entgegnete Integra ebenfalls sehr sachlich. Sie grinsten einander zu. Und fielen übereinander her. ---------------------------------------------------------- Der Morgen dämmerte und Walter war damit beschäftigt, die Faxmitteilungen, Berichte und e-mails, die seit gestern Abend eingegangen waren, auf Integras Schreibtisch - nach Dringlichkeitsgrad sortiert - auszubreiten. Schon seit geraumer Zeit vernahm Walter sonderbare Geräusche, die er zunächst nicht einordnen konnte. Sie schienen aus dem Raum über dem Arbeitszimmer zu kommen. Walters Blick wanderte zur Zimmerdecke. Dort lag Integras Schlafzimmer, das konnte ja eigentlich nicht... o_O Walter verschluckte sich spontan, als ihm klar wurde, welcher Art diese Geräusche waren. "Auch DAS war nur eine Frage der Zeit", murmelte er. Dann musste er die Papiere neu ordnen, weil er sie, schockiert wie er war, durcheinander geworfen hatte. Walter räusperte sich pikiert. Immer wieder. Hauptsächlich, um jene Geräusche zu übertönen. Er warf dem Gemälde von Sir Hellsing einen schuldbewussten Blick zu. "Hör nicht hin, Arthur, sie wissen nicht was sie tun." Dann schaute er besorgt hinauf zur Zimmerdecke, bzw. zum Kronleuchter, der dort hing. Die Kristallprismen des Kronleuchters begannen, rhythmisch zu klingen. "Also gut", murmelte Walter, "sie wissen genau, was sie tun - hör trotzdem nicht hin." Er verließ das Arbeitszimmer eilig. Er würde jetzt einen extrem starken Tee brauchen. Am besten trank er gleich pure Gerbsäure. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)