Pain, suffering and a stupid black Angel von Kaito_Yu (Neu: Kapitel 19: Kalt wie der Vater, zerbrechlich wie die Mutter.) ================================================================================ Kapitel 2: Ungebetener Gast! ---------------------------- Kapitel 2: Ungebetener Gast "Das nächste Mal krieg ich dich!" Wieder und wieder las Jura diesen Satz. Er war in blutroter Farbe geschrieben und dazu noch unnormal ordentlich. Der Verfolger wusste anscheinend wo sie wohnt. Und noch schlimmer, er war hier gewesen. Hier! An der Stelle wo sie gerade stand. Jura schaute sich um. Ein komisches Gefühl überkam sie und ihr wurde klar, dass der Vorfall von Gestern wohl kein einmaliges Erlebnis bleiben würde... Noch einige Minuten blieb Jura vor ihrem Briefkasten stehen. Zu viele Fragen gingen ihr durch den Kopf, auf die sie keine Antwort fand. Warum sie? Warum ausgerechnet sie? Hatte sie nicht schon genug durchgemacht? Insgeheim überlegte sie, ob sie nicht besser zur Polizei gehen sollte. Aber eigentlich wollte sie das auf alle Fälle vermeiden. Mit der Polizei hatte sie schon viele schlechte Erfahrungen gemacht und war sich sicher, dass ihr dort niemand helfen würde. Oft wurde sie beim stehlen erwischt und musste dann unzählige Sozialstunden leisten. Jura wollte gar nicht wissen, wie groß ihr Vorstrafenregister schon war. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag, als ihre Freunde in der Schule es erfahren hatten. Alle waren geschockt. Niemand wollte etwas mit ihr zu tun haben, aus Angst sie würden bestohlen. Auch die Eltern ihrer Freunde waren dagegen das ihre wunderbaren Kinder etwas mit ihr zu tun hatten. Sie wollten einfach nicht, dass ihre Kinder kriminell wurden. Und doch wussten sie gar nichts. Jura hatte all diese Sachen damals nur gestohlen, damit sie wenigstens etwas besaß. Man kümmerte sich zwar um sie, aber das betraf nur die Schule, Essen und einen Platz zum schlafen. Dinge wie Spielsachen und Kleidung waren für sie als Kind immer etwas besonderes gewesen. Oft hatte sie die Kinder in ihrer Klasse beneidet, wenn sie neue Sachen hatten und oft hasste sie die anderen wenn sie mit diesen Sachen nicht zufrieden waren. Juras Eltern hatten sich das Leben genommen als sie 7 Jahre alt war. Danach hatten sich Leute aus dem Jugendamt um sie gekümmert. Stehlen war damals die einzige Möglichkeit, ohne Freunde wenigstens etwas glücklich zu sein. Eins stand für sie fest! Zur Polizei zugehen wäre das letzte was sie tun würde! Nach einiger Zeit kam Jura in der Schule an. Vor der Tür des Klassenzimmers atmete sie noch einmal tief durch bevor sie anklopfte und reinging In der Klasse wurde es plötzlich still. Alle Blicke waren auf Jura gerichtet. Es waren abweisende und gehässige Blicke. Niemand hier in diesem Raum konnte sie leiden. Nicht einmal der Lehrer der sie jetzt ebenfalls ansah und sein Gesicht zu einer schlechtgelaunten Miene verzog. "Setzen!" Das war das einige was er sagte. Keine Frage wie: "Warum bist du zu spät?" oder "Schämst du dich eigentlich nicht?" wie es bei den anderen Schülern üblich war. Nein! Bei Jura war das was ganz anderes. Wenn sie zu spät kam gab es Gerüchte. Ob sie wieder was gestohlen hat oder ob sie vielleicht doch endlich mal im Knast gelandet ist. Juras hatte sich schon an all das gewöhnt. Niemand fragte nach, warum sie zu spät kam. Es war die Tatsache, dass sie zu spät kam! Jura ging zu ihrem Platz und setzte sich. Sie saß ganz hinten, weit abgeschieden von den anderen, neben dem Fenster. Im Unterricht wurde sie selten drangenommen. Sie kam nur in die höheren Klassen, weil sie gute Arbeiten schrieb und mehr wollte sie auch gar nicht. Irgendwann würde sie nie wieder hierher kommen müssen. Nie wieder die Stiche der Blicke der anderen in ihrem Rücken fühlen, wenn sie durch die Gänge der Schule ging. Irgendwann würde sie davon befreit sein. Aber leider war irgendwann nicht jetzt und das wurde Jura jeden Tag aufs neue klar. Der Unterricht begann und Jura schaut wie jeden Tag gelangweilt aus dem Fenster. Im Hintergrund konnte sie das leise tuscheln ihrer Mitschüler hören. Es war ihr egal. Von ihrem Platz aus konnte sie den Schulhof sehen. In einer abgelegenen Ecke stand ein großer Baum. Dort hielt Jura sich oft in den Pausen auf, wenn sie wieder allein war. Unter dem Baum saßen gerade 4 Raben und stritten sich um ein Stück Brot. Jura lächelte leicht. Diese Raben amüsierten sie. Die wussten ihr Futter wenigstens zu schätzen. Am Ende gewann der größte von den Raben und flog mit dem Stück Brot davon, die anderen folgten ihm. Wie gerne würde Jura mitfliegen! Einfach weit weg, ohne zurück zuschauen. Doch für sie war das leider unmöglich! Jura wand sich wieder dem Unterricht zu. Man ignorierte sie mal wieder vollkommen. Der Alltag eben. Die restlichen Stunden schlichen dahin und Jura war froh als sie endlich nach Hause konnte. Sie verließ das Schulgebäude und beachtete die Mädchen nicht, die an ihr vorbeigingen und sich über sie lustig machten. Über so was regte sie sich schon lange nicht mehr auf. Wie sagte man doch so schön? Wer zuletzt lacht, lacht am besten? Ja, sie würde lachen. Lachen, wenn alle anderen verstummt waren. Lachen, wenn sie frei war. Juras Weg schien nicht enden zu wollen. Als sie endlich Zuhause ankam, war sie froh wenigstens eine kleine Pause einlegen zu können. Sie wollte gerade die Treppe zu ihrer Wohnung hochgehen, als ihr etwas ins Auge fiel. Oben auf der Treppe saß ein Rabe und starrte sie an. Es war ein großer , sehr schöner Rabe und sein Gefieder sah sehr gepflegt aus. Jura ging etwas näher um sich das Tier genauer anzuschauen. Sie schaute ihm in die Augen. Sie waren rot. Dann krächzte er plötzlich laut und flog weg. Jura sah ihm nach. Seit wann hatten Raben rote Augen? Irgendwie passierten in letzter Zeit zu viele merkwürdige Dinge. Jura ging in ihre Wohnung. Sie wollte noch schnell etwas essen, bevor sie in spätestens einer Stunde arbeiten ging. Sie ging in die Küche. Als sie sah, was sie dort erwartete stockte ihr der Atem. Der Kühlschrank stand offen und der Inhalt oder besser gesagt, dass was davon übrig war, lag auf dem Boden verstreut. "Oh mein Gott!" Das war das einzigste was sie herausbekam. Schnell schaute sie sich in der ganzen Wohnung um. Dort war niemand. Auch alle Fenster waren immer noch verschlossen und die Tür war ebenfalls abgeschlossen gewesen. Verwirrt ging Jura zurück in die Küche und untersuche die Reste. Ihr Blick fiel auf eine verschlossene Verpackung Tomatensaft. Als Jura sie hochhob merkte sie, dass sie leer war. Was konnte das bedeuten? Sie untersuchte die Packung und plötzlich fiel ihr Blick auf zwei kleine Löcher, die sich in der Packung befanden. Aus diesen Löchern hatte die Person, die hier einfach ihren Kühlschrank leergefressen hatte, den Tomatensaft getrunken. Sofort wurde Jura eins klar.....Da war jemand zu blöd um eine Tomatensaft-Packung aufzuschneiden! Langsam machte sie sich daran, den ganzen Müll wegzuräumen, der auf dem Boden lag. Egal wer hier gewesen war! Es war auf alle Fälle eine sehr hungrige Person gewesen! Nach etwa einer Stunde hatte Jura endlich alles weggeräumt. Mit Schrecken dachte sie nun daran, dass sie noch arbeiten musste. Wiederwillig machte sie sich auf den Weg, ging jedoch nicht wie üblich durch die bei Nacht so dunklen Gassen sondern durch die Stadt. Es war mal wieder ein riesen Betrieb dort. Bald darauf kam sie bei dem Fast-Food-Laden an, bei dem sie arbeitete. Jura hasste Fast-Food! Es war fettig, es machte fett und vor allem schmeckte das Zeug ekelhaft! Aber leider war dieser Laden der einzige gewesen, der sie annahm und deshalb machte Jura sich keine großen Gedanken darum. Sie ging hinein. An diesem Tag war mal wieder Hochbetrieb. Die meisten Leute, die hier aßen waren irgendwelche Geschäftsmänner , die keine Zeit hatten sich was anständiges zu besorgen oder kleine Kinder, die auf die Überraschung im Kindermenü aus waren. Jura ging zu den Personalräumen und zog sich um. Sie hasste diese Kleidung! Sie roch nach Fertigfutter! Nachdem sie fertig war, ging sie hinter die Theke und bediente ein paar unfreundliche Jugendliche. Danach wischte sie den Siff weg, den 3 kleine Kinder hinterlassen hatten. Den Rest des Nachmittags verbrachte sie dann damit das Essen herumzuschleppen. Stress pur! Am Abend, als endlich der letzte Gast gegangen war, wischte sie noch schnell durch, bevor sie sich total erschöpft auf den Heimweg machte. Sie wollte sich gerade auf den Weg durch die Stadt machen als 2 Mädchen an ihr vorbeigingen und aufgeregt darüber redeten, dass es einen Unfall in der Stadt gegeben hätte und alle Straßen gesperrt wären. Was das bedeutete wusste Jura genau! Aufgebrachte schaulustige Menschenmassen. Darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Aber der einzige Weg, der von hier zu ihrer Wohnung führte war der, auf dem sie gestern fast angefallen wurde. Jura schluckte. Da musste sie jetzt durch, wenn sie nach Hause wollte. Sie atmete noch einmal tief durch und ging in die Gasse. Es war schon lange dunkel, so wie immer. Aber irgendwie kam es Jura heute kälter vor als sonst. Oder war sie einfach nur nervös? Nervös weil sie nicht wusste, was auf sie zukam? Nervös weil sie sich bedroht fühlte? Nein! Sie würde das schaffen! Sie hatte bisher immer alles alleine geschafft! Der Verfolger wollte sie kriegen? Er sollte es versuchen! Sie würde sich sicher nicht wehrlos mitten in die Gasse stellen und ein Schild mit der Aufschrift: " Achtung! Unschuldiges, Wehrloses Opfer!" in der Hand halten. Ganz und gar nicht! Sie würde diese aufdringliche Person erst einmal richtig vermöbeln, auch wenn sie wusste, dass sie keine Chance hatte. Durch diese Gedanken ermutigt ging sie durch die Gassen. Dieses Mal schien nichts zu passieren. So dachte sie jedenfalls, denn kurz bevor sie bei ihrer Wohnung ankam hörte sie wieder Schritte. Schritte die näher kamen, Schritte die lauter wurden, Schritte....die sich auf sie zubewegten! Panik überfiel Jura. Dieses Mal würde sie nicht weglaufen! Sie bückte sich und hob einen Stein vom Boden auf. Bald würde ihr Verfolger bei ihr ankommen. Doch plötzlich war es Still. Nun war Jura verwirrt. Wieso hielt die Person an? Sie überlegte....Dann warf sie den Stein in die Dunkelheit. Nichts passierte... Ein paar Minuten später war Jura bei ihrer Wohnung. Der Briefkasten war leer. Sie räumte noch ein paar Dinge weg, die sie auf dem Weg zur Arbeit besorgt hatte. Endlich war ihr Kühlschrank wieder voll! (<- Ein paar Dinge?). Danach lies sie sich totmüde ins Bett fallen. Schon bald war sie eingeschlafen. Raschel, Knister. Durch diese Geräusche wachte Jura mitten in der Nacht auf. Irgendwer war hier! Leise stand sie auf und ging den Geräuschen nach. Sie kamen aus der Küche! Ihre Hand wanderte langsam zur Türklinke und drückte sie herunter. Durch einen Spalt sah sie in die dunkle Küche. ------------------------------------------------------------------------------- Tadaa! Endlich das zweite Kapitel! Dieses Mal ist es länger! Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat!^^ Aber dafür passiert in diesem Kapitel ja auch ganz viel! Vielen Dank für die ganzen Kommis! *freu* Das spornt mich immer an und ich schreibe weiter! Bis zum nächstel Kapi! Euer Kaito_Yu-Viech! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)