Ich werde dich nicht sterben lassen! von Kenren (Final Fantasy VII) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Titel: Ich werde dich nicht sterben lassen! Teil: 3/? Autor: spar ich mir... email: Kenren@blubb.at Warnungen: depri, dark, death?, lime/lemon Disclaimer: die orginal FFVII-charas gehören mir nicht...meine klone von ihnen hingegen schon! *irre lacht* Pairing: Ich x Du, Du x Ich, Zack x Cloud Jaaaaa....es hat länger gedauert, aber trotzdem isser fertich geworden: teil drei dieser ach so tollen geschichte! *sich mal selbst für den zusammengeschreibselten schwachsinn loben muss* mir persönlich gefällt der teil nich...der nächste wird besser! versprochen! ~.~ @raine: also, das mit dem wie die wiedererweckt wurden werde ich wohl nich haarklein beschreiben...aber warum die sephi mögen kannst du jetzt ja lesen ^^ @dragonchan: wie es ausgeht...das würd ich auch gern wissen... ._. kommentare, egal ob gut oder schlecht, sind natürlich weiterhin erwünscht...sonst lass ich das mit dem schreiben ganz! -_^ und nun, ohne weitere umschweife, zur geschichte! ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Sephiroth erzählt: "Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wurde ich von Kopf- und Halsschmerzen begrüßt. Mir war klar, dass es an dem gestrigen Regenspaziergang liegen musste. Ob es dir auch so ging? Wie als Antwort auf meine Frage öffnete sich die Zimmertür, als hätte man gegen sie getreten. "Rumms!", die Tür war offen. Du standest mit einem Tablett bewaffnet im Raum. "Klirr!", das Tablett lag auf meinem Bauch und ich hatte Sorge, ob die Tassen, welche darauf standen, noch ganz waren. "Rumms!", die Tür war wieder zu, doch du noch immer im Raum. Deine Miene war ernst, du sahst geradezu sauer aus. Nach all diesen, von dir verursachten, Geräuscheffekten, erwartete ich erneut Krach, als du dich aufs Bett setztest. Aber auf Grund deines Gewichtes, Beziehungsweise nicht vorhandenen Gewichtes, konntest du dich lautlos niederlassen. "Guten Morgen Sonnenschein! Du scheinst ja heute wieder besonders gut drauf zu sein!", meinte ich fast schon flüsternd, denn mein Hals schien zugeschnürt zu sein und tat verdammt weh. Du hattest wieder deinen "Sei-froh-dass-Blicke-nicht-töten-können"-Blick aufgesetzt und machtest dich wortlos daran, den Tee einzugießen. Was war denn los? Meine sarkastische Art müsstest du doch mittlerweile kennen und so schnell warst du sonst auch nicht eingeschnappt! Ich musterte dich etwas genauer. Du warst ziemlich dick angezogen, zumindest für diese Jahreszeit, außerdem hattest du einen schwarzen Wollschal um den Hals gebunden und warst blasser als sonst, wenn das überhaupt noch möglich war. Deine Augen glänzten irgendwie ungesund, deine Lippen waren trocken und dir schien ein wenig schwindlig zu werden, wenn du dich schnell bewegtest. "Alles in Ordnung?", krächzte ich, da hatte ich schon eine Tasse dampfenden Tee unter der Nase. Dankbar nahm ich das heiße Getränk an und nippte daran, um mich nicht zu verbrennen. Dennoch schaute ich dich weiterhin fragend an, schließlich wartete ich noch auf eine Antwort. Du nahmst nur seelenruhig deinen Tee zu dir, als wäre nichts dabei, wenn du plötzlich grundlos in mein Zimmer kommst, dich auf mein Bett setzt und mir nichtmal auf meine Frage antwortest. "Vinc? Bist du da oder bilde ich mir das nur ein?", fing ich ein weiteres Mal an, auch wenn ich nicht wirklich an den Sinn dieser Bemühungen glaubte. Doch, man glaube es kaum, du schienst endlich deinen Mund zu öffnen, um etwas zu sagen. Aber anstatt dich einfach mit mir von einem Ende des Bettes zum anderen zu unterhalten, stelltest du deine Tasse auf das Tablett und krabeltest auf allen Vieren über die Decke zu mir, bis unsere Gesichter so nahe beienander waren, dass ich deinen Atem spüren konnte. Hättest du gewusst, wie heiß mir dadurch wurde, wärst du wahrscheinlich auf der Stelle aufgestanden und hättest den Raum verlassen. "Mir tut der Kopf weh, ich kann kaum reden und fühle mich allgemein ziemlich beschissen. Du hast Fieber, musst laut dem Arzt Bettruhe halten, sollst etwas heißes trinken und nicht so viel reden", deine Worte waren nur ein hauch, ich hatte mühe sie zu verstehen. Du warst wohl so angeschlagen wie ich. "Also gibt es auch keinen Grund, sich mit dir zu unterhalten!", bevor ich etwas erwidern konnte, warst du schon an das andere Ende des Bettes zurückgekehrt und hattest deine Teetasse wieder zur Hand genommen. Ich überlegte der Weil angestrengt, wann mich denn ein Arzt untersucht hatte. "Der Arzt war heute morgen hier, du warst aber noch im Halbschlaf", kam es heiser von dir, als hättest du meine Gedanken gelesen. Manchmal konntest du einem wirklich unheimlich werden! "Aha", machte ich und trank noch einen Schluck von der Flüssigkeit, welche mir ehrlich gesagt nicht besonders gut schmeckte. "Und warum trinkst du jetzt mit mir Tee?" Das interessierte mich wirklich, denn du hattest ja allen Grund wütend auf mich zu sein, nachdem ich dir ein zweites Mal das Leben gerettet hatte. Leider war, als ich die Frage stellte, deine Tasse schon leer und damit wohl auch unsere Teerunde beendet. Du erhobst dich langsam, warfst mir noch einen unergründlichen Blick zu und gingst hinaus, diesmal ohne Radau. Ein paar lange Momente starrte ich noch auf die Stelle, an welcher du gesessen hattest. Du warst hier - wenn auch nur kurz und scheinbar nicht ganz freiwillig - und genau diese Tatsache brachte mich zum Lächeln. Ich wusste nicht warum, aber deine Nähe, wenn sie nicht durch Krankenhausbesuche oder nur um dich vorm Tod zu schützen zu spüren war, machte mich glücklich. Eine Frage ließ mich seit dieser Erkenntnis nicht mehr los: Hattest du ähnliche Gefühle?" ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Vincent erzählt: "Einerseits schien mich alles in mir zu drängen, noch etwas bei dir zu bleiben, aber andererseits war ich einfach zu erschöpft, um mich mit dir zu unterhalten. Die Erkältung, welche ich mir, so wie du auch, am Vortag zugezogen hatte, machte mir wirklich zu schaffen. In dieser Hinsicht hatte der Arzt wohl recht, mein Immunsystem war nicht ganz so widerstandsfähig. Müde ließ ich mich in meinem Zimmer auf mein Bett fallen, versuchte aber noch nicht zu schlafen. Ich war viel zu aufgewühlt, außerdem war es erst halb zwei, und ich war grade um eins aufgestanden. Deine Frage, warum ich mit dir zusammen Tee getrunken hatte, kam mir wieder in den Sinn. Tja, warum eigentlich? Aeris hatte nur gemeint, ich sollte dir den Tee bringen und selbst auch eine Tasse trinken, nicht mehr und nicht weniger. Eigentlich hatte ich auch nur vorgehabt, dir das Tablett zu bringen und zu verschwinden, wie du sicherlich an meiner ruppigen Art bemerkt hattest, aber als ich dich sah spürte ich ihn wieder, diesen Drang, diesen Wunsch, bei dir zu bleiben, tief in mir. Ich wollte nicht immer allein sein, auch wenn ich nach außen hin einen solchen Eindruck machte und es mir meist selbst einredete. Es war ruhig in meinem Zimmer, so wie auch im Rest des Hauses. Die anderen waren einkaufen gegangen, somit waren wir allein. Die Stille, welche mich umgab, schien alle Geräusche zu schlucken, mich abzuschirmen vom Rest der Welt. Es war eine andere Stille als in den Nächte, in welchen ich gern wach blieb um etwas ungestört zu sein. Es war eine Stille, die eine unheimliche Gewissheit mit sich brachte... Niemand würde da sein, der mir helfen könnte, niemand würde mich hören, wenn ich schrie. Wie zum Schutz schlang ich die Bettdecke fest um meinen Körper, verkroch mich unter dem Stoff, doch es war sinnlos. Erinnerungen stiegen in mir hoch. Erinnerungen, welche ich verdrängt hatte, und das nicht ohne Grund... Ich sah es wieder vor mir, Hojos Labor, in welchem ich von ihm auf eine harte Liege gefesselt worden war. Ich hatte mich gewehrt, geschrien, getobt, aber all das half nichts, denn es war niemand außer ihm und mir da. Mit einem Messer hatte er mir damals brutal die Kleidung vom Leib entfernt, denn er wollte mehr, als nur seine unmenschlichen Experimente an mir ausprobieren. Meine Schmerzensschreie schienen ihm zu gefallen, zumindest unternahm er nichts dagegen sondern fügte mir mehr zu, bis ich das Bewusstsein verlor. Das nächste, an das ich mich erinnern konnte, war ein Brennen in meinem Körper. Es war wie flüssiges Feuer, das mir jemand gespritzt hatte. Doch viel schlimmer als dieses Gefühl war die Dunkelheit, welche nicht vergehen wollte. Anfangs hatte ich noch die Hoffnung, meine Augen würden sich daran gewöhnen, aber das geschah nicht. Ich war eingeschlossen in einem Sarg, lebendig begraben ohne sterben zu können. Ich wartete auf Erlösung, lange Zeit wartete ich. Irgendwann gab ich einfach auf, akzeptierte, dass ich gefangen war. Doch die Angst wich nicht. Ich fürchtete diese Dunkelheit, diese Stille, diese immerwährende Einsamkeit. Ich zitterte. Allein zu sein war seit dieser Zeit, in welcher ich zum Monster wurde, das, was ich wollte, aber ebenso das, was ich fürchtete. Denn dann kamen sie wieder. Warum waren diese Erinnerungen nur so real? Ich konnte es mir nicht erklären, konnte sie nicht loswerden, sie nur verdrängen, doch an manchmal gelang mir auch das nicht mehr." ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Sephiroth erzählt: "Ich quälte mir noch eine Tasse von dem Tee 'rein, dann hatte ich genug davon. Hättest du wenigstens Zucker mitgebracht! Gemächlich trottete ich den Flur entlang, als ich das Tablett zurück in die Küche brachte. Das Haus war leer, bis auf uns zumindest. Langsam ging ich zurück nach oben, aber nicht in mein Zimmer, schließlich wollte ich mich nicht zu Tode langweilen und ein Streit mit dir war immer noch aufregender, als Löcher in die Luft zu starren. Wenige Augenblicke später stand ich vor deiner Tür, sie war dunkelbraun und unverziert, nicht einmal ein Türschild hattest du dir daran geklebt. Ich klopfte. Keine Antwort. Ich klopfte ein weiteres Mal. Noch immer batest du mich weder herein, noch draußen zu bleiben. Warst du vielleicht gar nicht in deinem Zimmer? Aber wo sonst solltest du denn sein? Draußen war es, trotz der recht frühen Tageszeit, ziemlich dunkel und bald würde es wohl auch anfangen zu regnen. Zum letzten Mal bat ich klopfend um Einlass, doch von dir kam noch immer keine Reaktion. Auf alles gefasst öffnete ich die Tür, da ich sowieso nie darauf hörte, ob du mich sehen wolltest, oder nicht. Wenn ich es getan hätte, hättest du wahrscheinlich nicht einmal gewusst, dass ich auch hier lebe. Vorsichtig ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Das Aquarium stand am gleichen Platz wie gestern und brummte leise, im Regal standen ein paar alte Bücher, dein Kleiderschrank war geschlossen wie sonst auch. Nirgends regte sich etwas, bis ich mit meinen Augen auf dein Bett traf. Ich hatte ohnehin erwartet, dich dort vorzufinden, aber nicht so, wie du da saßest. Dein Blick war leer und ein Zittern ging immer wieder durch deinen Körper. Es sah so aus, als würdest du die Decke zum Schutz vor etwas über deinen schmalen Körper gezogen haben, aber es war doch niemand da! Leise schloss ich die Tür hinter mir. "Vincent?", fragte ich vorsichtig und ließ mich zu dir aufs Bett nieder. Du wantest dein Gesicht zu mir, aber deine Augen blieben leer. "Was ist...?", wolltest du flüsternd wissen. "Das gleiche könnte ich dich auch fragen...", meine Stimme war nicht viel lauter als deine, "Hast du irgendetwas?" "Ist lange her...", du sahst wieder weg, scheinbar um den Fisch zu beobachten, aber in Gedanken warst du gar nicht hier. Wir schwiegen eine Weile, dann hielt ich die Stille nicht mehr aus und stellte die Frage, die ich mir eigentlich hätte selbst beantworten können. "Hat es mit mir zu tun?" "...", dein Blick schweifte durch den Raum, unsicher woran er hängen bleiben sollte, "Nicht...wirklich...es war vor deiner Geburt...glaube ich..." "Also ist es meinetwegen...", ich seufzte leise. Mir war die ganze Geschichte bekannt. Ich wusste von Hojo, deiner alten Liebe Lucretia, dem, was dir angetan wurde und auch dem Grund dafür. Doch in all der Zeit, in welcher ich dich kannte, waren bis zu diesem Zeitpunkt ein paar Worte nie über meine Lippen gekommen, zumindest nie, weil ich es wirklich gefühlt hatte. "Es...tut mir Leid..."" ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Vincent erzählt: ""Es...tut mir Leid..." Ungläubig sah ich dich an. Hattest du das eben wirklich gesagt? Wahrscheinlich schon, auch wenn ich es nicht verstand. Oft genug hatte ich dich gedanklich dafür verflucht, dass du existiertest, dafür, dass ich deinetwegen alles was mir wichtig war verloren hatte. Und mindestens genauso oft hatte ich mir eine Entschuldigung von dir gewünscht, eine ehrliche, auch wenn ich das nicht erwarten konnte. Schon gar nicht, weil du ohnehin schon immer genug Gewissensbisse hattest... Nachdem du, Aeris und Zack wiederbelebt worden wart, schien alles mit euch wie zuvor zu sein, deshalb hatten wir auch erst etwas Angst vor dir und deiner Reaktion auf uns. Aber im Gegensatz zu unseren Erwartungen, schienst du weder auf Rache aus zu sein noch uns überhaupt zu kennen. Es war so, als hättest du bei deiner "Wiedergeburt" dein Gedächtnis verloren. Anfangs hielten wir es für besser, dich nicht mit deinen Taten zu belasten und ließen dich ein normales Leben mit uns allen zusammen führen. Du warst, laut Aeris, eine große Hilfe im Haushalt und hattest dich auch sonst so benommen, wie wir es nicht von dir gekannt hatten. Bald dachten wir nicht mehr darüber nach, wer du früher warst, wahrscheinlich um dich wirklich als Freund zu akzeptieren. Aber irgendwann kamst du zu uns. Deinen Blick hattest du gesenkt, deine Hände zu Fäusten geballt, als du sagtest: "Ich erinnere mich...an alles..." Wir wussten nicht, wie es geschehen war, ebenso wenig wussten wir, ob es nun gut oder schlecht war, aber du hattest deine Erinnerungen auf unerklärliche Weise zurückbekommen. Man konnte dir ansehen, wie sehr dich das mitnahm. Unzählige Male hattest du dich entschuldigt, vorallem bei Aeris. Für alle möglichen Taten entschuldigtest du dich, nur nie dafür, dass deinetwegen Lucretia ums Leben gekommen war und ich Jahrzehnte gefangen war. Natürlich konntest du das nicht wissen, aber auch als es dir erzählt wurde kam nie ein Sterbenswörtchen über deine Lippen. Nach und nach schafftest du es, mit den Erinnerungen klar zu kommen, und wir lebten weiter mit dir zusammen, als wäre nie etwas geschehen. Wahrscheinlich wolltest du dich nicht zusehr mit der Schuld auseinander setzen und hattest daher nie mit mir über die Vergangenheit geredet, umso mehr überraschte es mich, eine Entschuldigung von dir zu bekommen. "Muss...es...dir nicht...", nuschelte ich mit kratziger Stimme. Erst jetzt bemerkte ich, dass du mir mit deiner Hand den Arm auf und abstreicheltest, so wie man es immer mit Tieren tat, wenn man sie beruhigen wollte. Irgendwie fand ich das niedlich von dir, auch wenn ich das nicht mal mir wirklich zugegeben hätte. "Wollen wir ein bisschen fernsehen?", in deinen Augen schimmerte Verzweiflung durch, du warst nicht daran gewöhnt, mich so zu sehen. Eigentlich hasste ich es, fern zu sehen. Bis auf die Nachrichten kamen keine wirklich sehenswerten Dinge, daher befasste ich mich auch lieber mit guten Büchern als mit den laufenden Serien. Dennoch nickte ich und versuchte mit Mühe aufzustehen. Leider hatte ich die Decke so um mich gewickelt, dass ich buchstäblich ans Bett gefesselt war und mich auch ohne deine Hilfe nicht befreien konnte. Mit ein paar schnellen Handgriffen hattest du dann die Decke gelockert, so dass ich aufstehen konnte. Ich bemerkte aber zu spät, dass die Decke noch immer um meine Beine geschlungen war, wollte einen Schritt machen -- und fiel direkt in deine Arme. Du wurdest mit zum Boden gerissen und wir sahen uns erstmal ein paar Minuten nur verwirrt an. Ich war mir sicher, dass mein Gesicht so rot war wie deines, sagte dazu aber nichts weiter und versuchte die Hitze zu unterdrücken, welche in mir hochstieg." ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Sephiroth erzählt: "Ich wusste nicht, wie lange wir am Boden lagen, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Deine Rubin gleichen Augen sahen aus solcher Nähe betrachtet wirklich wundervoll aus...ich stand kurz davor, dich einfach zu küssen. Da mir das aber mit Sicherheit mehr als nur einen wütenden Blick deinerseits eingebracht hätte, nahm ich mein letztes Bisschen an Selbstbeherrschung zusammen und meinte: "Ähm...Vinc...ich find es ja toll, dass du gern kuscheln möchtest, aber könnten wir das nicht lieber später und in einer etwas anderen Lage machen?" Der Satz war nicht ganz ernst gemeint und ich war sicher, dass du das wusstest. Dennoch setztest du gleich wieder deinen Lieblingsblick mir gegenüber auf und erhobst dich, diesmal ohne Un- und Umfälle. Ohne weitere Worte begaben wir uns zum Fernseher, welcher im Erdgeschoss stand, und setzten uns dort auf die Couch. Von der mir aufgezwungenen Bettruhe war keine Rede mehr. Den Abend verbrachtest du ausnahmsweise auch mit uns, wahrscheinlich weil du ohnehin schon fast den ganzen Tag mit mir ferngesehen hattest und es auf die paar Stunden mehr nun auch nicht mehr ankam. Wir saßen auf unseren "Stammplätzen", sprich: ich mit Cid und Barret auf der Couch, du auf einem Sessel, Nanaki auf einem extra weichem Teppich für ihn, Yuffie neben Nanaki, Aeris auf Zacks Schoß, Tifa auf Clouds Schoß und die beiden jeweils auch auf einem Sessel. Breit grinsend betrachtete ich das Szenario, die Sendung, die grade lief interessierte mich dagegen herzlich wenig. Der blonde Stachelkopf warf seinem Geliebten immer wieder sehnsüchtige Blicke zu, welche erwiedert wurden. Aeris und Tifa schafften es tatsächlich noch immer, davon nichts zu bemerken und weiter mit den beiden, die sie für hetero hielten, zu schmusen. Ich fragte mich, ob es bei ihnen im Bett auch noch immer lief wie früher... "Ist was?", die Braunhaarige schaute mich fragend an. "Nein...wieso?", ich hoffte, dass sie meine Blicke nicht bemerkt hatte. "Schon gut", sie lächelte mich freundlich an, so als würde sie davon ausgehen, dass ich neidisch war. Sollte sie doch, dann suchte ich mir eben etwas anderes zum Beobachten. Ich brauchte mich nicht lange umzusehen um etwas sehr viel interessanteres zu entdecken: Dich. Du warst ja schon den ganzen Tag nicht so ganz wach gewesen, aber nun schien die Müdigkeit wirklich über dich zu siegen. Immer wieder vielen dir die Augen zu, du lagst schon mehr im Sessel als dass du saßest und du kamst wohl nicht mehr so wirklich beim Film mit. Ich konnte meine Augen nicht mehr von dir ablassen. Dein Gesichtsausdruck, als du ins Land der Träume sankst... "Sephi...", flüsterte Cid mir ins Ohr, "Wenn du gleich anfängst zu sabbern, dann leg dir bitte ein Handtuch unter..." Mir stieg das Blut in den Kopf, als ich mich ihm zuwandte. "Was...?" "So wie du Vinnie anschaust...", Aeris grinste mich genauso an, wie die anderen. "Ich...", mir fehlten die Worte, "Ich..." Hilfesuchend sah ich mich um. "Ich...geh' schlafen...", meinte ich und erhob mich langsam. "Dann nimm ihn mit", sagte Barret und zeigte mit einem Kopfnicken auf dich, "Sonst meckert er, dass wir ihn nicht geweckt haben..." Ich nickte und machte mich daran, dich möglichst vorsichtig und von dir unbemerkt hochzuheben. Du gabst ein leises Seufzen von dir und kuscheltest dich an mich. Wahrscheinlich wurde ich noch röter, als ich es ohnehin schon war, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen und trug dich nach oben zu deinem Zimmer. Da du sehr leicht warst, hatte ich keine Probleme damit, aber die Tür zu öffnen stellte sich schon als schwieriger heraus. Zum Glück gehörtest du zu den Leuten, neben welchen eine Bombe hochgehen könnte, ohne dass sie erwachen. Irgendwie schaffte ich es mit hängen und würgen dich auf dein Bett zu verfrachten und dich trotzdem nicht zu wecken. Behutsam deckte ich dich mit dem dünnen Stoff, unter welchem du auch sonst immer schliefst, zu, aber anstatt danach zu gehen, blieb ich noch ein wenig bei dir sitzen. Dein seidiges Haar umrahmte dein schmales, blasses Gesicht, du sahst vollkommen entspannt aus. Wunderschön. Ich konnte nicht anders, als die Konturen deines Gesichtes mit den Fingern zärtlich nachzufahren... Du sahst wirklich aus, wie ein Engel. Ein gefallener Engel. Und vielleicht irgendwann auch mein Engel.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)