Yami to Hikari von Kali_sama (BakuraxRyou) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Meer aus Blut und Rosen -------------------------------------- ******************************************************************************** Also, willkommen zu meiner dritten YGO FF! ^-^ (lest auch die anderen, "Nefertari - Tochter des Himmels" und "Deep in my heart") Ich wünsche euch viel Spaß bei dieser FanFiction, auch wenns an einigen Stellen vielleicht n bissle grausam sein wird XD Und fragt mich nicht woher ich weiß, wie man sich am besten in den Arm schneidet! BETRIEBSGEHEIMNIS! Na jedenfalls.. schreibt schön brav Kommis, dann geht die FF auch weiter.. hihi.. also dann.. ES GEHT LOOOS! ******************************************************************************** Ein Meer aus Blut und Rosen "Hallo Leute, schön, dass ihr alle gekommen seid. Die Anderen sind in der Küche.. gleich um die Ecke rechts, dann links, dann wieder rechts und dann der dritte Raum links." Mokuba ließ alle herein und schloss dann die Tür. Er war sich zwar nicht sicher, ob Seto das alles gefallen würde, aber eigentlich war es ihm jetzt auch ziemlich egal, ob es Seto gefiel, oder nicht. Er wartete noch kurz, ob jemand kommen würde, dann ging er ebenfalls in die Küche, wo schon alle saßen und den Tee schlürften, den er auf den Tisch gestellt hatte. Er zählte kurz durch. Anzu, Honda, Jounouchi, Otogi, Shizuka, Mai.. es fehlten also noch Ryo, Yami, Yugi und dann noch Bakura und Malik. Mokuba seufzte. Konnten die denn nicht wenigstens ein Mal pünktlich kommen? Jou schaute auf seine alt, hässliche Uhr, deren Zeiger schon ganz krumm wirkten und die 3 Minuten vorging, Anzu hüpfte ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, Mai und Shizuka unterhielten sich über irgendwas und Otogi schlürfte genüsslich seinen Kamillentee. Honda dagegen machte gar nichts. Endlich - jemand klingelte erneut an die Haustür. Mokuba hüpfte zu dieser und riss sie mit einem Mal auf. Da standen ein verärgerter Bakura und ein außergewöhnlich fröhlicher Malik, die ihm beide entgegensahen. Mokuba bat sie herein, erklärte ihnen, wo sich die Küche befand und wartete erneut. Was trödelten Yami und Yugi nur so sehr. Ach, was sollte es schon, er konnte die Tür ja einfach offen lassen, was er dann auch tat. Mit den Händen in den Hosentaschen ging er zurück. Yami Bakura stand an der Wand, Malik saß am Tisch und schlürfte Kamillentee. "Sag mal, Kleiner, warum sollten wir alle kommen; Massenabschlachtung, oder was?", raunzte Bakura. Mokuba seufzte erneut und sah in die Runde. "Also.. es geht darum, dass.." "Aah.. Yami.. jetzt hör schon auf." "Wieso denn Yugi.. du bist so lecker." "Yamii.. was wenn sie uns hören?" "Aaach waaaas." Alle sahen zur Tür, selbst Bakura war etwas erstaunt über das Getöse, Otogi und Malik hörten auf zu trinken, Anzu hörte auf herumzuhüpfen und Shizuka und Mai verstummten. Herein kamen Yugi und Yami, völlig durchnässt, von Kopf bis Fuß, beide rosarot auf den Wangen. "Was.. zum Geier.. ist denn mit euch passiert.", fragte Mokuba vorsichtig. "..Rohrbruch bei uns Zuhause.", grinste Yami frech und setzte sich. Yugi sah sich nach einem Stuhl um, da aber keiner da war, setzte er sich einfach auf Yamis Schoß. Mokuba sah mit hochgezogener Augenbraue zu den Zweien. Irgendwie.. verdächtig. Er nahm sich eine Teetasse und nahm einen großen Schluck, wollte gerade anfangen, doch dass, was er da sah, ließ ihm die Teetasse aus der Hand flutschen. Otogi starrte ebenfalls auf das Geschehen, Anzus Auge zuckte nur. "Yamiii.. aufhöreeeen.. hab ich gesagt." Yami hörte schließlich auf, Yugis Hals zu küssen und abzuschlecken, wobei es wirklich unanständig geil aussah, wenn Yami das tat. Mokuba räusperte sich kurz. Immerhin wussten sie jetzt, was das für Flecken auf Yugis Hals waren, die ihnen die ganze Zeit so seltsam vorgekommen waren. "Also... sagst du uns jetzt endlich, was hier los ist?", seufzte Honda. Mokuba sah wieder zur Tür. "Wo bleibt denn Ryo - ich hab ihm doch auch gesagt, dass er kommen soll." Bakura senkte den Blick und raunzte so was wie "der ist sich wohl zu fein um hier aufzutauchen". Schließlich fing Mokuba einfach an. Ryo räkelte sich gähnend auf seinem weichen, mit Blut besudelten Bett und fuhr sich durchs weiche Haar, dass ihm ins Gesicht hing. Das Licht der Mittagssonne schien direkt in sein Zimmer. Es schien, als hätte er lange geschlafen - vielleicht war es schon elf.. oder so. Er setzte sich auf, schmatzte leicht und sah auf seine Nachttischuhr. Plötzlich stockte er. Es war schon.. VIER UHR!? Ach du liebe Scheiße! Er sollte ja zu Mokuba! "Und was wenn Seto etwas dagegen hat?" In Windeseile zog er sich seine Hose an, putzte sich die Zähne, kämmte sich kurz und rannte dann so schnell aus dem Haus, wie seine Beine ihn trugen, dass er sogar fast einen Bus übersehen hätte. Er war doch sonst immer so ein Frühaufsteher!? WIE KONNTE DAS PASSIEREN!? Ahhhh.. ein Autoo.. puh - noch mal geschafft. "Okay.. also.. wer bringt was mit?" Da - da war das Zuhause der Kaibas. Nur noch über die Straße. Nur noch über diese Straße. "Habt ihr das gehört?" Honda ging zum Fenster. Viele Autos hatten gehupt und eine Menge Geschrei war von der Straße aus zu hören. Mokuba stoppte seine Rede für einen Moment und ging ebenfalls zum Fenster. "Das ist ja Ryo!" Bakura zuckte zusammen. Wieder stockten alle in ihren Bewegungen. "Ist alles okay mit Ryo?", fragte Yugi besorgt und sah zu den Zweien am Fenster. Mokuba drehte sich um und nickte, fast alle im Raum seufzten erleichtert. Bakura nicht. Schließlich stürmte ein völlig atemloser und erschöpfter Ryo in die Küche und musste sich am Türrahmen festhalten um nicht zusammenzusacken. "Sorry.. Leute.. hab'.. verschlafen.", keuchte er hervor. Bakura hob die Augenbraue. Verschlafen? Ryo? Eine schlechtere Ausrede gab es ja wohl nicht.. doch dann wanderte sein Blick an seinem früheren Hikari herunter und blieb an dessen Arm hängen. Was zum Geier..? "Hey Ryo, was ist denn mit deinem Arm?" Ryo sah hoch zu Yugi, der ihn ansah. Er schluckte. Er hätte etwas langärmeliges anziehen sollen. Aber da es diesen Winter kein bisschen kalt war.. "Ehm.. bin vorhin hingefallen.. muss wohl ne Schürfwunde oder so sein.", redete er sich schnell aus der Sache raus. Sie schienen ihm zu glauben. Bakura jedoch war sich da nicht ganz so sicher, seiner Meinung nach war das zu verdächtig. Doch Ryo sah ihn noch nicht ein Mal an, hätte er dies an seinem Blick längst gemerkt, zu groß war der Schmerz, dass so ein Blick in ihm anrichten könnte. Mokuba musste also noch Mal alles erklären. Was soll's.. "Alsoo... ich hab mir gedacht, feiern wir doch dieses Jahr ne Weihnachtsparty! Auch wenn Seto wahrscheinlich dagegen ist.. mit der richtigen Heuleinlage schaff ich eh alles. Wir haben schon alles aufgeteilt.. Mai bringt Deko mit, Tea die Musik, Shizuka kocht was feines, Joey sorgt für Getränke, Otogi für weitere Unterhaltung, ähm.. Yugi und Yami bringen n paar neue schöne Karten mit und Malik hat versprochen irgendwas Ägyptisches zum Essen mitzubringen. Öhm ja Seto ist der Besitzer, wir brauchen nur die Erlaubnis von ihm die Party überhaupt zu machen... ich.. äh.. ich überwach das Ganze und helf' bei Deko.. und ihr zwei.. Ryo und Bakura.. geht einkaufen." "WAS!?", knirschte Bakura. Ryo war anscheinend genauso überrascht wie er, nur dass er keinen Ton rausbrachte und nur verstört Mokuba anstarrte. "Warum kann Honda das nicht machen!?" "Ich hab schon gesagt, ich flieg an Weihnachten zu meiner Oma..", beantwortete Honda Bakuras Frage. "Warum bin ich eigentlich hergekommen.", knurrte Bakura. Ryo senkte den Blick. So sehr hasste Bakura ihn nun schon. Früher.. hat er ihn nicht so abgewiesen. "Ich.. ich kann auch alleine gehen.", sagte Ryo leise und versuchte sein Schniefen so gut es ging zu unterdrücken. Doch Mokuba blieb fest bei dem, was er gesagt hatte. "Ohhh nein! Du gehst mit Bakura! Das ist beschlossene Sache. Einkaufsliste schick ich dir zu - und wehe es kommt raus, dass du alleine gegangen bist!" Ryo seufzte. Warum.. musste er die ganze Zeit leiden? "Also dann bis Weihnachten dann.", verabschiedete sich Otogi noch und ging dann. Es blieben nur noch Ryo, Malik und Bakura. Mokuba wollte noch Mal mit Bakura und Ryo reden, deswegen. "Habt ihr verstanden!? Ihr sollt versuchen, euch gescheit zu benehmen, okay!?" Beide sagten nichts, Mokuba grummelte leicht und ging an ihnen vorbei aus der Küche zu Malik. Ryo stand stumm da, etwas entfernt von Bakura, an der Wand. Keiner Sprach ein Wort. Schließlich wagte Ryo es und linste zu Bakura rüber, der seinen Blick sofort auffing, so dass sich blitzschnell wieder dem Boden zuwand, wobei man ihn nun kaum von einer Tomate unterscheiden konnte. Er schloss die Augen, wollte weder Bakura noch den Boden ansehen, wollte in diesem Moment am liebsten nur im Boden versinken. Es war.. schrecklich.. sich mit einem Menschen im selben Raum zu befinden, der einen über alles hasste - noch schlimmer war es, wenn man diesen Menschen liebte. "..Die Wunden.." Ryo stockte. Was.. was hatte Bakura gesagt? Nein, korrekter wäre - Bakura hatte etwas gesagt? Zu ihm, Ryo? "Das waren keine Schürfwunden." Ryos Augen wurden immer größer. Bakura hatte die Wunden bemerkt? Bakura hatte zugehört, als man über Ryo sprach? Nein, Ryo - mach dir keine Hoffnungen, tu es nicht. "Wieso hast du das getan?" Ryo blickte in wunderschöne, braune Augen und schreckte auf. Bakura stand direkt vor ihm und sah ihn an, Ryo versuchte diesem Blick auszuweichen, doch er schaffte es einfach nicht. Bakura legte seine Hand an Ryos Kinn, mit der anderen drückte er ihn an die Wand. "Was du kleines Psychohirn dir eigentlich dabei gedacht? Und sie mich gefälligst an, weich meinem Blick nicht aus, wenn ich mit dir rede! WOHER STAMMEN DIESE WUNDEN!?" Ryo war zu benommen um auch nur ein Wort rauszubringen. Bakura lies ihn los, sein Gesicht kam näher. "Oder.. soll ich dich dazu zwingen, Hikari?", hauchte er schon beinahe zärtlich. Ryos Herz schien einen Sprung zu machen, pochte jetzt so sehr, dass Ryo befürchtete, Bakura könnte es hören. Immer noch stand Bakura vor ihm, so nah, dass sich ihre Lippen berühren könnten. Ryos Atem wurde immer stockender, man konnte meinen, er würde nur noch keuchen, denn so hörte es sich an. Diese Spannung hielt er nicht aus, Schweiß rannte langsam sein Gesicht herunter. Und dieser Blick - dieser herrlich dominierende Blick, der ihn in die Knie zwang, den er so sehr an seinem Yami liebte. Er konnte Bakuras Geruch einatmen, seinen kalten Atem spüren. Aber das Schönste von allem waren seine Worte.. Hikari.. hieß das, Bakura hasste ihn vielleicht gar nicht? Er akzeptierte ihn? Nie hatte Bakura ihn "Hikari" genannt.. nie.. Ryo spürte Bakuras kalte Finger an seiner Wange, doch in ihm wurde es immer wärmer. Bakuras Hand wanderte tiefer, seinen Hals entlang zu seiner Brust, es schien, als würde sie sich einen direkten Weg unter Ryos Hemd bahnen. Ryo zuckte zusammen, als er die eisigen Fingerkuppeln seines Liebsten unter seiner Kleidung spürte. Bakura sah ihn an. "Angst?" Ryo versuchte den Kopf zu schütteln, doch so recht gelang es ihm nicht. Bakura schmunzelte. Er liebte es, wenn jemand Angst vor ihm hatte. Das war ja auch das Schöne an seinem Hikari, er konnte mit ihm machen, was er wollte. Da war nichts weiter.. Ryo Bakura war nur ein Sklave. Ryo zuckte erneut zusammen, als sein Yami anfing, über seine Brust zu streichen und ihn dort ein wenig zu liebkosen. Ryo kniff die Augen zusammen, wollte nur noch aus diesem Traum aufwachen. Bakura empfand nichts für ihn, das alles war doch nur ein.. Spiel.. Oh nein.. was.. was war da an seinem Hals? Ryo riss die Augen auf, als Bakura anfing, seinen Hals zu küssen. Sein Herz zog sich zusammen, pochte noch lauter als zuvor. Hör auf Bakura, wollte er sagen. Doch eigentlich.. wollte er diesen Traum genießen, ohne an die Folgen zu denken. Nun erhob sich Bakura, zog endlich die Hand unter Ryos Hemd hervor und grinste schelmisch. Wieder kam sein Gesicht dem seines Hikaris immer näher, vor dessen Lippen stoppte er. Ryo senkte den Blick, konnte nicht mehr, es ging einfach nicht mehr, es fühlte sich an, als würde er gleich sterben, er hielt es einfach nicht mehr aus und als Bakuras Hand auch noch zu seiner Hose wanderte hätte er am liebsten geschrieen. Der Yami packte fest zu, es machte ihm ja solchen Spaß, dieses elende Geschöpf zu quälen. Er hatte es doch auch nicht anders verdient.. Langsam sah Ryo auf, sah sein Gegenüber an, in seinen Augen deutlich etwas zu erkennen.. doch es war weder Angst noch Erfurcht. Bakura stockte. Mit einem Mal begriff er es, begriff, was in seinem Hikari vorging. Das.. das durfte doch nicht sein.. Mit einem Mal wich er zurück und sah Ryo fassungslos an, der auf dem Boden zusammengesackt war und seinen Arm vor seine Augen hielt, um seine Tränen zu verbergen. Bakura sah zu seiner Hand und schluckte. Was da in Ryos Hose gewesen war, war keine Einbildung gewesen. Sein Blick wanderte zu dem mitleidigen Objekt, wollte Bakura erst zu ihm gehen, entschloss er sich dann doch einen Rückzieher zu machen und aus der Küche zu rasen, wie ein Irrer. Ryo saß da.. und weinte. Er hatte seine Gefühle nicht vor seinem Yami verbergen können, so oft hatte er sich das geschworen, so oft darüber nachgedacht. Ryo wollte mit allen Mitteln das verbergen, was Bakura so sehr hasste. Liebe. Doch es ging einfach nicht. Wenn Bakura so etwas tat, dann konnte Ryo einfach nicht so tun, als wäre es ihm gleichgültig, ob sein Yami nun über seine Hose strich oder nicht. Das war unmöglich.. wahrscheinlich war er für Bakura nun noch abscheulicher und abstoßender geworden. Immerhin wusste Bakura jetzt, dass Ryo auf ihn stand. Auf einen Mann. Ryo rannten die Tränen nur so herunter, er konnte sie nicht aufhalten; immerhin ging das in seiner Hose wieder zurück, doch der Schmerz in seiner Brust nicht. Auf das Wissen, gehasst zu werden, verstoßen zu sein, könnte jeder verzichten, und vor allem ein verzweifeltes, unglücklich verliebtes Würmchen wie Ryo Bakura. Bakura raste an Mokuba und Malik vorbei, die sich gerade darüber unterhielten, dass gebratene Wüstenkobras (- ACHTUNG WERBUNG! - ) nicht auf eine Weihnachtsfeier gehörten. Beide sahen ihm verwirrt nach. Was war denn in den gefahren? Es war dunkel, es war Nacht. Das milde Licht der Sterne und des Mondes schienen in Ryos Zimmer, direkt auf sein Bett. Sein Zimmer war nicht besonders groß. Es war schwarz angestrichen, ein großes Bett mit blauem, nun blutverschmiertem, Bettbezug stand neben einem großen Fenster, dass schräg die Wand, die sich zum Dach formte, entlangging. Vor dem Fenster hingen dunkelblaue Satinvorhänge. Ein kleiner Nachttisch mit einem schwarzen Wecker und einer kleinen Lampe darauf, ein Schrank stand ebenfalls im Zimmer. Und ein Bücherregal. Außerdem stand noch ein Tisch in der Ecke, mit einem Stuhl davor, wo Ryo immer seine Hausaufgaben machte. Auf dem Tisch stand ebenfalls eine Lampe, die allerdings schon lange kaputt gegangen war. Mehr war hier nicht. Ryo saß auf dem Bett, vor ihm waren mehrere Rasierklingen, Messer, Büroklammern, Schlüssel und anderes gefährliches Zeug ausgebreitet. Was würde er wohl heute nehmen? Er besah die Büroklammer, die auseinandergefaltet eine gute Waffe abgab, setzte sie an, presste sie gegen seinen Arm. Nein, darauf hatte er heute keine Lust. Die Rasierklinge..? Nein.. auch nicht, die war letztes Mal dran. Die Schlüssel waren nur gut, um sich abzureagieren, ohne großartigsichtbaren Schaden zu nehmen. Ryos Blick fiel auf das Messer direkt vor ihm. Ein scharfes Küchenmesser. Es war ein Brotmesser, denn das schnitt viel besser in die Haut als ein normales. Ja - genau das wollte er nehmen. Er hob das Messer auf, hielt es in das gleißende Mondlicht. Ein wunderschöner Anblick, ein leiser Seufzer entwich ihm. Suizid war der einzige Ausweg für ihn. Er war kein Masochist, so wie Bakura, doch er war auf dem besten Weg dort hin. Durch die Wunden, die er sich selbst zufügte, wurde er weder erregt noch sonst etwas, er konnte einfach nur die Wut ablassen, den Hass, das Leid und all den Kummer abbauen. Aber irgendwie.. war das Gefühl, der Schmerz, auf seine Art auch wunderschön. So wie Bakura. Genauso wie Bakura. Ryo schloss die Augen, hob das Messer an, hielt es mit der linken Hand fest umklammert, richtete es auf seinen rechten Arm. Das was heute passiert war.. war zuviel für ihn gewesen. Ryo schrie auf, einige Tränen rannen seine Wange herunter, Blut floss aus seinem rechten Arm, aus dem Ryo das Messer wieder mit voller Wucht herausgezogen hatte. Es tat so weh.. so verdammt weh.. wieder floss Blut auf sein Bett, doch es kümmerte Ryo nicht. Er weinte, er weinte und konnte nicht aufhören. Dieser Schmerz war stärker und schrecklicher gewesen, als jeder andere, den er sich je selbst zugefügt hatte. Das Messer war so tief in seinen Arm gerammt worden. In einem Meer aus Blut bin ich geschwommen In einem Meer aus Rosen habe ich dich gesucht In einem Meer aus Hass habe ich dich verloren Gezählt habe ich die blutigen Sterne am Himmel Doch du warst nicht dabei Gezählt habe ich die Schatten meiner Seele Ich suche dein Herz, dass ich verloren habe Hilf mir es zu finden, dein Herz Dass voller Liebe für mich entbrannt war, einst Du bist wie Gift für mich und meine Liebe Du bist der pure Hass, in dem ich dich suchte Du bist meine Welt und ich bin deine In einem Meer aus Blut und Rosen werde ich untergehen Wirst du mir deine Hand hinhalten? In einem Meer aus Blut und Rosen wird meine Liebe mich ertränken Nur noch ein letzter, stummer Schrei Ein letzter Blick Ein letztes Hauchen deines Namen In Gift willst du mich baden Den Hass willst du mich lehren Wenn ein Engel seine Flügel verliert Stirbt er, so wie ich Der Hass hat mich zerstört, vernichtet hat er mich Doch du wirst mit untergehen Denn kann nicht leben Ein Schatten ohne Licht In einer dunklen Wiege aus Hass und Kälte werde ich gewogen. Im Licht geboren, von dir in den Schatten gezogen. Wieso beschützt du mich? Ich kenne deine Gefühle nicht, kenne dein Leben nicht, kenne dich nicht. Wieso? Wieso tust du das? Du wiegst mich, du wiegst mich. Du lässt mich nicht gehen. Nie. Ich bin dein, doch für wie lange? Wenn Hass und Einsamkeit ihr Urteil fällen ist selbst Liebe machtlos gegen Tod. Blut ist nicht endlos. Wenn die Wiege sich mit meinem Blut füllt, wirst du merken, dass man einem Menschen keine Messer in die Wiege legt.. doch nimmst du mich heraus.. und wiegst mich in deinen Armen, werde ich dir wahre Liebe schenken. Langsam und sehr zaghaft machte Ryo die Augen auf. Er spürte deutlich etwas sehr Kaltes und Nasses auf seiner Stirn, fragte sich, was hier vorging. Endlich wurde sein Blick etwas klarer und auch wenn er immer noch alles sehr verschwommen sah, erkannte er sein Zimmer wieder. Er war bei sich Zuhause.. doch.. was war hier los? Gerade als er sich aufsetzen wollte, drückte ihn jemand unsanft wieder zurück aufs Bett. Ryo hustete kurz. Jetzt, wo er sich versucht hatte aufzusetzen, wurde ihm noch schwindeliger und sein Blick noch getrübter. "Du musst noch etwas liegen bleiben." Sein Atem stockte. Diese.. Stimme.. Nein! Das musste ein Traum sein! Das.. konnte.. nicht.. er sein.. nicht.. "Bakura?", fragte er heiser, während seine Wangen pastellrosa aufleuchteten und sein Blick auf der schwarzen, mit silbernen und goldenen Sternchen verzierten Decke ruhte. Er fühlte eine eisige Hand in seinem Gesicht, die ihm einige Strähnen aus dem Gesicht strich, dann über seine Wange zu seinen Lippen glitt. Ryo sah immer noch zur Decke. Ein Traum.. ein schöner Traum.. Ruckartig setzte er sich auf. Er sah kaum noch etwas, in seinem Kopf schien sich alles zu drehen, doch das war ihm egal. Genau dieser schöne Traum von gestern hatte ihn dazu gebracht vor seinem Liebsten zu heulen und sich dann ein Messer in den Arm zu rammen. Ryo war mehr als nur wütend. Wenn das wirklich Bakura war, den er da schleierhaft vor sich erkennen konnte, dann würde der sich ganz sicher wieder nur einen Spaß mit ihm erlauben - und das würde Ryo nicht länger mitmachen!! "JETZT HÖR MAL ZU, BAKURA, ICH LASS DAS NICHT MEHR LÄNGER MIT MIR MACHEN! WENN DU JEMANDEN ÄRGERN WILLST, DANN ÄRGER DOCH KLEINE KINDER UND KLAU IHNEN IHRE LUTSCHER, ABER LASS MICH GEFÄLLIGST IN RUHE, DU VERDAMMTES ARSCHLOCH; DU WILLST WISSEN, WARUM ICH MIR DAS ALLES ANTUE!? WARUM ICH MIR FREIWILLIG EIN MESSER IN DEN ARM RAMME!? WEGEN DIR, DU MISTKERL! NUR WEGEN DIR! FALLS DU ES NOCH NICHT GEMERKT HAST, BAKURA, EMPFINDE ICH SEHR VIEL FÜR DICH! WEIST DU EIGENTLICH, WIE VIEL KUMMER DU MIR ZUGEFÜGST HAST, ALS DU ZU MALIK GEZOGEN BIST!? WEIST DU DAS... eigentlich.. weist.. du.. eigentlich.. dass ich.. dich.. liebe.. du verdammtes.. du.. du.. verstehst du nicht, dass.. ich.. es nicht aushalte.. wenn du so was tust wie das, was gestern war.. es.. du.. ich.. ich kann.." Ryos Finger hatten sich in die Decke gekrallt, er hatte sich vorgebückt und weinte nun. Er konnte nicht mehr. Das hatte er sagen wollen. Er konnte nicht mehr. Tränen flossen ohne Ende auf die blaue Decke, vermischten sich mit altem Blut. Es war zu viel für Ryos schwache Seele. Nun war es raus. Nun war er endlich all seine Gefühle los. Nun war er sein Geheimnis los. Nun konnte er sterben. Es war ihm egal, wie Bakura reagieren würde, er würde es nicht mehr anhören müssen. Blitzschnell glitt seine Hand unter sein Bett und holte eine Pistole hervor. Ryo hatte nur eine Patrone.. nur eine.. und die würde er sicher nicht vergeuden. "RYO LASS DEN UNSINN!" Bakura schlug Ryo die Pistole aus der Hand und beförderte ihn mit einem Stoß zurück aufs Bett. Dann packte ihn Bakura an beiden Armen und sah ihn wütend an. Ryo keuchte auf. Bakura hatte seine Hand direkt an der Wunde. Mit einem Mal ließ Bakura ihn wieder los, als er begriff, dass er seinem Hikari wehtat. Sie schwiegen. Ryo sah zur Wand, nicht zu seinem Liebsten. Er wartete auf eine Reaktion. Bakura wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Kurz wanderte sein Blick zum Fenster. "Und.. was ist..? Willst du mir jetzt noch mal zwischen die Beine fassen um zu prüfen ob ich lüge oder nicht?", schluchzte Ryo, doch Bakura achtete nicht darauf. Er kroch an Ryo heran, strich seine Haare weg. "Schau mal.. es schneit.. du magst doch Schnee so gerne, Hikari." Ryo zuckte mit einem Mal zusammen. Sein Herz fing an heftig zu schlagen. Bakura schmunzelte, legte die Arme um ihn, legte seinen Kopf auf Ryos Brust. Bakura schloss die Augen, schmiegte sich an seinen Hikari und genoss es, den heftigen Herzschlag fühlen zu dürfen. Ryo sah verwirrt und gleichzeitig glücklich zur Wand. Bakura.. Bakura hatte sich tatsächlich gemerkt, wie sehr Bakura den Schnee liebte, obwohl, als er das gesagt hatte, sie beide noch einen Körper teilten und sich kaum leiden konnten. Ryos Herz machte erneut einen riesigen Sprung. Was.. was sollte.. er nun... von Bakura.. denken? "Weist du Hikari..", flüsterte Bakura zärtlich in das Ohr seines Hikaris, was diesem einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Bakura schmunzelte. "Ich dachte eigentlich, du hasst mich, deswegen bin ich zu Malik gezogen. Ich wollte dir aus dem Weg gehen.. weist du.. auch ein Grabräuber hat ein Herz, dass man verletzen kann. Ich wollte dir nicht jeden Tag in die Augen sehen müssen und wissen, dass du mich hasst." Doch Ryo drehte sich ruckartig zu seinem Yami um und sah ihn finster an. "UND WAS SOLLTE DAS GESTERN!?", schrie er ihn an. Bakura schmunzelte nur. "Beruhig dich, Hikari. Hättest du nicht das Selbe getan, hättest du es gekonnt?" "Nein, ich hätte es nicht getan." "..Typisch Hikari. Rein, naiv, unschuldig.. weist du Hikari, ich wollte dir doch irgendwo nahe kommen. Wenn nicht auf normalen Weg, dann kann man einen Menschen ja immer noch zu seinem persönlichen Sexsklaven machen." Ryo war mehr als geschockt. Bakura lachte auf. "Was hast du eigentlich erwartet? Ich meine - wenn ich schon nicht dein Herz haben kann, dann doch wenigstens deinen Körper." "Das ist.. das ist doch.. typisch Bakura.." Nun musste auch Ryo schmunzeln - wirklich, was konnte man von seinem Yami auch Anderes erwarten? Kurz zögerte er, doch dann kuschelte er sich an seinen Yami, auch wenn es sehr vorsichtig war. Bakura jedoch legte prompt die Arme um sein Gegenüber und drückte Ryo fest an sich, was den aussehen lies wie eine überreife Tomate. Erneut strich Bakuras eisige Hand über die Wange seines Geliebten. Mein Körper ist beschmutzt mit Blut und Tränen Mein Körper ist beschmutzt mit Hass und Wut Ich bin ein verirrter Wanderer auf der Suche nach dem Licht In Dunkelheit habe ich mich verirrt Gestärkt durch meine Niedertracht verberge ich mich hinter Schatten Verberge meine Angst vor all dem Glück Wer weist mir meinen Weg? Ich möchte fühlen wie du Zeig mir deine Welt Sei mein Licht Führe mich auf den Weg hinaus aus der Dunkelheit Hinaus aus meiner eigenen Dunkelheit Heile meine Wunden Reinige meinen geschundenen Körper Sei mein Licht Ryo sah ihn an, Bakura sah zurück. "Woher hast du eigentlich gewusst, dass ich...?" Bakura lächelte nur finster. "Ich fühle immer noch das, was du fühlst, Dummkopf.. ich fühle es, wenn du dich selbst verletzt. Na ja, da bin ich eben hergeeilt, hab deine Wunden verbunden und da du auch noch Fieber hattest.. bin ich eben die ganze Nacht hier geblieben." Ryo stockte. "Du hast die ganzen Schmerzen.." Doch Bakura legte ihm einen Finger auf die Lippen. Jetzt war nicht die Zeit zum Reden. Ryo sah ihn an, wusste nicht, was er sagen sollte, doch er brauchte auch nichts zu sagen. Bakura setzte sich auf und zog seinen Hikari sanft mit sich. Nun saßen sie da, sahen ihr Gegenüber an, stumm, wortlos. Unsicher hob Ryo seine Hand und strich nun seinem Yami eine lange Strähne aus dem Gesicht, wie er es immer wieder bei ihm tat. Gerade als Ryo die Hand senken wollte, ergriff Bakura sie. Ryo wusste nicht, was sein Yami vorhatte, doch er lies es geschehen. Auch wenn man sich bei Bakura nie sicher sein konnte, so hatte Ryo ihm schon immer blind vertraut. "Was.." Ryo lief noch ein Mal knallrot an, denn Bakura hatte dessen Hand zu seiner Hose geführt, wo Ryo deutlich etwas fühlen konnte. Bakura grinste nur schelmisch, ließ seine Hand los und drückte Ryo gegen die Wand. "Ich weis, wie weh ich dir getan habe, wie oft ich dein Vertrauen missbraucht habe, doch bitte, diese eine Mal, vertrau mir Ryo.. dieses eine Mal.. kannst du mir dieses eine Mal vertrauen?" Ryo nickte, obwohl er keine Ahnung hatte, was sein Yami damit meinte, doch er würde es gleich rausfinden. Bakura strich über die Lippen seines Hikaris, schmunzelte erneut, kam ihm erneut näher, stoppte jedoch kurz vor seinen Lippen. "Ich liebe dich.. Ryo" Mit einem Mal drückte Bakura seine Lippen stürmisch gegen die seines Hikaris. Ryo riss die Augen auf, wusste nicht, was er davon halten sollte, doch schließlich gab er sich seinen Gefühlen hin und erwiderte den Kuss. Zuerst etwas zaghaft, dann aber wurde der Kuss immer leidenschaftlicher. Ryo fühlte, wie Bakuras Zunge über seine Lippen strich, so öffnete er den Mund und gewährte dieser Einlass. Ein wildes Zungenspiel begann, in dem Bakura wie immer der dominierende war, was allerdings keinen der Beiden störte. Langsam und unbemerkt fand Bakuras Hand erneut ihren Weg unter sein Hemd, kurz lösten sich die Beiden, damit Bakura es Ryo ausziehen konnte. Jedoch wollte Bakura nicht wieder von vorn anfangen, küsste er lieber den Hals seines Angebeteten. Leise Seufzer entwichen Ryo, jedes Mal wenn Bakura seine Lippen sanft an dessen Hals legte, kurz daran saugte, knabberte oder ihn einfach nur mit Küssen schmückte. Schließlich wanderte Bakura weiter runter, liebkoste mit seiner Zunge jede einzelne Stelle auf Ryos Oberkörper. Schließlich entledigte Bakura auch sich seines Hemdes, so saßen sie nun beide mit nacktem Oberkörper da und sahen sich an. Vorsichtig strich Ryo über die Brust seines Gegenüber. So unwirklich war ihm dies Alles.. so fremd.. wie ein Traum.. doch er wusste, es war kein Traum. Bakura griente kurz, legte beide Hände auf die Schultern seines Hikari und drehte ihn etwas, drückte ihn auf das Bett und legte sich dann auf ihn. Ryo sah Bakura an, verwirrt und neugierig zugleich. "Bakura.. du hast doch nicht etwa das vor.. was.." Bakura sah ihn an. Ryo schien wirklich ängstlich; und dieses eine Mal wollte Bakura dies nicht. "Ich bitte dich, Ryo, dieses eine Mal, vertrau mir. Dieses eine Mal.. ich werde dir nicht weh tun.. nie mehr." Ryo sah Bakura an. Konnte er ihm wirklich glauben, ihm vertrauen? Bakura beugte sich über Ryo. "Sollte ich dir wehtun.. darfst du mich persönlich ins Schattenreich schicken, abgemacht?" Beide grinsten sich an - also wenn Bakura s etwas sagte, dann meinte er es sehr ernst. "Okay.. Bakura.. abgemacht." Und mit einem feurigen Kuss besiegelten sie diesen "Vertrag". Endlich, alles, was ein Hindernis darstellen könnte, war aus dem Weg geräumt, endlich, endlich konnten sie sich lieben.. Der Schnee fällt sanft auf die kalte Erde, der Wind weht aus Norden und bringt Kälte in eure Herzen, doch nicht in unsere, denn Leidenschaft brennt in uns. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)