She's like the wind von Turbofreak ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Anmerkungen: weder das Lied noch die Charaktere gehören mir She's like the wind She's like the wind through my tree She rides the night next to me She leads me through the moonlight Only to burn me with the sun She's taken my heart But she doesn't know what she's done! Angestrengt versuchte er den Worten zu folgen, die er las, doch sie verflogen genauso schnell wieder, wie er sie gelesen hatte und nichts hinterließ eine bloße Ahnung vom Inhalt des Buches. Obwohl das Buch spannend geschrieben worden zu sein schien, konnte er sich nicht konzentrieren. Zu viele andere Fragen und Gedanken geisterten durch seinen Kopf. Auch die Tatsache, dass er sich eigentlich in einer Badewanne mit heißem Wasser befand, half nichts. Schon fast verzweifelt versuchte er einen klaren Gedanken zu fassen und sich endlich zu entspannen. Es schien wie verhext. Was hatte sie nur an sich, dass ihn so faszinierte und ihn nicht mehr ruhig schlafen ließ? Sie war doch nur ein verzogenes Gör, dass immer ihren Blondschopf durchsetzen musste und nie auf ihn hörte. Er konnte nicht verstehen, wie er sich in so ein Mädchen bloß verlieben konnte. Seit dem Ende ihrer Mission hatte sie sich kein einziges Mal bei ihm gemeldet und das, obwohl er fast täglich eine Nachricht für sie auf ihrem AB hinterließ und sie bat, ihn zurückzurufen. War er denn nur ein Spielzeug für sie gewesen? Die Wochen waren für ihn nicht wie im Flug vergangen, eher wie in Slow Motion und sein Gefühlschaos hatte sich von Tag zu Tag verschlimmert. Wie konnte er sich nur darauf einlassen und hoffen, dass alles für immer so bleiben würde? Er machte sich selbst schwere Vorwürfe, hatte er doch schon einmal in einer solchen Krise gesteckt und er wusste noch zu gut, wie schwer er da wieder rausgekommen war. Einmal mehr hatte er sich die Finger an einer Frau verbrannt. Diesen Tag hatte er mit Colt und Robin verbracht und es brach ihm das Herz, so ein glückliches Pärchen zu sehen. Es wäre nicht so, dass er sich nicht für Colt freuen würde, aber es war im Moment schwer zu ertragen. Er fühlte sich neben Colt und Robin so ungewollt. Die ganze Zeit über hatten sie nur Augen für sich und er saß wie ein betretener Hund daneben und konnte sich des Gefühles nicht erwehren, unerwünscht zu sein oder zu stören. Als Colt ihn auch noch nach April fragte, war es aus und vorbei mit ihm. Er hatte nur den Kopf geschüttelt und murmelte: "Ich hab seit Wochen nichts mehr von ihr gehört. Ich dachte du..." Verlegen hatte Colt daraufhin den Kopf gesenkt und ihm war anzukennen, dass er wusste, was los war. Die Situation war ihm sichtlich peinlich. Feel her breath on my face Her body close to me! Can't look in her eyes She's out of my league! Just a fool to believe I have anything she needs She's like the wind... Eng umschlungen standen sie auf der Tanzfläche und wiegten sich im Takt der Musik. Fireball konnte ihren Atem in seinem Gesicht spüren. Er war im siebten Himmel. Der Krieg war vorbei, er hatte die Frau seiner Träume an seiner Seite und sie schien ihm so nah wie nie zuvor zu sein. Sie tanzten die ganze Nacht durch und beide waren voneinander angetan. Niemand konnte die beiden trennen, so schien es. Colt und Saber standen mit ihren Mädels etwas außerhalb und beobachteten die beiden auf der Tanzfläche: "Wenn ich es jetzt nicht besser wüsste, würde ich behaupten, sie haben sich gesucht und gefunden." Colt und Robin waren einer Meinung. Saber hatte allerdings Einwände: "Ob das gut gehen wird? Ich weiß ja nicht, Kuhhirte. April ist nicht reif für eine Beziehung, glaub mir." Auf den letzten Satz hin entbrannte eine heftige Diskussion darüber, wer nun eher reif für die Beziehung war. In einem waren sich aber alle vier einig: es würde eine emotionale Beziehung sein. Spät nach Mitternacht gingen April und Fireball kurz in die frische Luft. Sie brauchten eine kleine Verschnaufpause und außerdem wollten sie sich in Ruhe unterhalten. April musste Fireball etwas beichten. Nur wusste sie nicht, wie sie anfangen sollte und so entschied sie sich, es ruhiger angehen zu lassen. Sie spazieren über eine Brücke. April lehnte sich über das Geländer und starrte in den schwarzen Fluss. Nur die Lichter der Stadt und der Lampen, die angebracht waren, spiegelten sich darin. Schweigen hatte sich über die idyllische Landschaft gelegt. Für Fireball war es ein beklemmendes Schweigen. Sein sechster Sinn verriet ihm nichts Gutes. Doch dieses Gefühl schob er beiseite. Heute Abend wollte er nichts davon wissen. Zärtlich legte er einen Arm um April: "So besser?" Sie blickte Fireball in die Augen. Sie waren so klar und strahlend. Selten hatte sie in solche Augen geblickt. Es war irgendwie ein befremdendes Gefühl für April. Wie er sie ansah, erfüllt mit Liebe. April seufzte und sattelte auf Plan B um. Kurz und schmerzlos schmetterte sie ihm entgegen: "Hör zu, Kleiner. Das war ja alles ganz nett mit uns beiden, aber ich bin verlobt." Fireball dachte, er hatte sich verhört. Doch als sie ihre Worte wiederholte und sich umdrehte, wusste er, sie hatte die Wahrheit gesagt und er hatte keine Hörschwäche. Fireball senkte den Blick und starrte auf den Fluss hinunter. Am liebsten wäre er in das kalte Wasser gesprungen, vielleicht hätte das seine Schmerzen gelindert. Obwohl es auch April schwer gefallen war, Fireball diese Worte ins Gesicht zu sagen, war sie doch froh, es jetzt getan zu haben. Nach reichlicher Überlegung war sie am Abend zu dem Entschluss gekommen, Fireball nicht gegen ihren Verlobten einzutauschen. Obwohl die Gefühle für Fireball ganz andere waren als für ihren Verlobten. Kapitel 2: ----------- So und nun zum Ende dieser kurz geratenen Geschichte. Ich möchte wissen, was ihr davon haltet. I look in the mirror and all I see Is a young old man with only a dream! Am I just fooling myself That she'll stop the pain Living without her I'd go insane! Er stieg aus der Wanne und wischte den angelaufenen Spiegel ab. Verloren sah er hinein und konnte sich nicht erklären, was er denn nur für ein Problem hatte. Er war so naiv gewesen. Wie konnte er nur glauben, dass so ein Mädchen wie April noch nicht vergeben wäre? Momentan lief alles den Bach runter. Einfach nichts funktionierte so, wie es sollte. Sein Traum, in Frieden und glücklich leben zu können, erfüllte sich in keinster Weise. Sein Rennstall hatte ihm vor einigen Tage freundlichst mitgeteilt, er solle sich nach einem neuen Job umsehen und auch der Vermieter seiner Wohnung stieg ihm auf die Fersen. Er wusste weder vor noch zurück. Sollte er Colt oder Saber von seinen Problemen erzählen? Sein größtes Problem jedoch blieb April. Sie hatte ihm das Herz gebrochen und es schien nicht wieder heilen zu wollen. Niemand konnte ihn verstehen, so kam es ihm vor. Er verkroch sich schon fast krampfhaft und hoffte, niemanden begegnen zu müssen. Er rubbelte sich gedankenverloren seine Haare trocken und putzte sich die Zähne. Es war wieder ein Abend, den er alleine verbrachte und langsam gingen ihm die Ideen aus. Mit sich alleine zu sein, war nicht immer das beste Mittel, um mit dem Leid fertig zu werden. Fireball setzte sich an seinen Schreibtisch und suchte nach Papier und Bleistift. Er wollte seine Gefühle zu Papier bringen. Dieses Schriftstück sollte ihm jedes Mal in Erinnerung rufen, wie verletzend Frauen waren und er immer der Leidende sein würde. Er hatte die Freude am Umgang mit Menschen verloren. Dachte er nur an Colt und Robin, fühlte er sich schon wieder wie der letzte Einsiedler. Er wollte mit seinem Schmerz alleine sein und auch wieder nicht. Die Stille in seinem Appartement erschlug ihn fast. Er fühlte sich betrogen und belogen. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Feel her breath on my face Her body close to me! Can't look in her eyes She's out of my league! Sie weinte. Sie saß auf einer Wiese un weinte. Das Mädchen wollte niemanden in ihrer Nähe haben und doch war sie nicht alleine. Er stand hinter ihr und wollte sie trösten, sie beruhigen. Er machte sich unheimlich Sorgen um sie und konnte sie nicht alleine lassen. Leise setzte er sich neben sie und legte behutsam einen Arm um sie: "Das wird schon wieder. Wir werden ihn finden, vertrau mir." Sie drehte sich zu ihm und fiel ihm in die Arme. Sie war ihm so nah und doch unerreichbar! Er streichelte sie, hielt sie fest und trocknete immer wieder ihre Tränen. April sah auf, als sie sich wieder einigermaßen im Griff hatte: "Glaubst du wirklich?" Er nickte und lächelte sie sanft an: "Ja, und alles wird besser als vorher. ...Du darfst nur nicht aufgeben." Sie fühlte sich in seinen Armen sicher, nichts konnte ihr passieren. Fireball blickte in den Sonnenuntergang. So wie jetzt könnte es immer bleiben. Nur sollte April nicht weinen. Sie war für ihn mehr als nur eine Kollegin und die Tochter seines Vorgesetzten. Er drückte sie fester an sich und gab ihr liebevoll einen Kuss auf die Stirn. Just a fool to believe I have anything she needs She's like the wind... Immer noch saß er vor seinem Blatt Papier. Allerdings war es inzwischen nicht mehr weiß. Er hatte alle Gedanken niedergeschrieben und auch einige Geschichten, die er mit ihr erlebt hatte. Auch war die Geschichte von damals dabei, als Aprils Vater von den Outridern entführt worden war. Damals hätte niemand geglaubt, dass er gesund und lebend wieder zurückkommen würde. April war damals mit ihren Nerven am Ende und sie brauchte eine Person, der sie vertrauen konnte. Das hatte er nun eingesehen, er war nichts als ein Lückenbüßer gewesen. Aber warum gerade er? Warum hatten es nicht Saber oder Colt sein können? War er wirklich so ein Tropf und so blind, dass er es nicht gemerkt hat? April hatte ihm die ganze Zeit etwas vorgemacht, ohne auch nur einmal an seine Gefühle zu denken. Während des Krieges war sie kaum von seiner Seite gewichen, aber danach war sie nicht wieder zu erkennen. Das mussten einfach auch Saber und Colt gemerkt haben. Er blickte aus dem Fenster. Er sah die Laternen und die beleuchteten Zimmer in den Wohngebäuden. Hin und wieder fuhr auch ein Auto vorbei. Sein Leben hatte er sich anders vorgestellt. Nicht, dass er sich den Frieden nicht gewünscht hätte. Aber hätte er gewusst, dass sich keiner seiner Träume erfüllen würde, hätte er sich gleich aus dem Staub gemacht. So saß er nun in seinem Appartement, das er in nicht einmal einer Woche verlassen musste. Er war allein und fühlte sich hilflos. Nie zuvor hatte ihm eine Frau so die Sinne vernebelt. Niemand war da. Er war mit sich alleine. Wie schon die letzten Wochen auch. Sein trauriger Blick fiel auf die gegenüberliegende Wohnung. Dort saß ein Pärchen am Fenster und zählte die Sterne. So sah es jedenfalls aus. Die beiden von gegenüber kannte Fireball sogar. Er kannte sie zwar nur flüchtig, doch er wusste, dass die beiden in einer Woche heiraten würden und das erste Kind war auch schon unterwegs. Und er? Er saß hier alleine und konnte seine Träume und Wünsche auf einer Hand abzählen. Er gönnte den beiden den Frieden, aber er machte gerade die Hölle durch. Feel your breath on my face Your body close to me! Can't look in your eyes You're out of my league! "Fang mich doch, wenn du kannst!" Sie rannte einfach weg und er musste sehen, wie er hinterher kam. Sie machte sich einen Spaß mit ihm und genoss ihren wohlverdienten Urlaub. Die beiden liefen am Strand entlang, wieder zurück ins Hotel. Sie wollten sich heute Abend mit den anderen treffen . Sie sah so wundervoll aus und sie lachte wieder. Ihr Vater war zurückgekehrt, gesund und munter. Ihre Welt war wieder in Ordnung und sie strahlte heller als alles andere. April neckte Fireball ein bisschen, versuchte ihn ins Wasser zu schubsen. Doch sie traute sich nicht, ihn wirklich da rein zu schubsen. Diese Gelegenheit nützte Fireball, er rächte sich an ihr. Und schon versuchte sie, ihren blonden Schopf sicher über Wasser zu bringen. Diese Aktion würde noch Folgen haben. Just a fool to believe She's like the wind. Just a fool to believe She's like the wind. Seufzend raffte er sich auf und packte seine Koffer. Er hatte sich entschlossen zu gehen. Er suchte eine Chance, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Er nahm die wichtigsten Sachen mit und hinterließ einen kleinen Zettel: "War schön mit euch! Ciao!" Den Zettel hinterließ er deshalb, weil er wusste, dass die anderen drei Zugang zu diesem Appartement hatten. Es war schon öfters vorgekommen, dass eines Morgens Colt vor ihm stand und ihn eine Schlafmütze schimpfte. Dann machte er sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg. Er wusste zwar noch nicht wohin, aber er wusste, dass er von hier weg musste. Nichts hielt ihn länger hier auf Yuma und das konnte auch niemand ändern. Schon bevor er bei den Star Sheriffs landete, war er sich darüber im Klaren gewesen, dass er ein Einzelgänger war. Das war er schon immer und offenbar war er auch nicht in der Lage, eine Frau zu lieben, wie es ihr gebührte. Er begegnete einigen Menschen auf den Weg dorthin und ihm kam es vor, als würden ihn alle anstarren. Manche grüßten ihn. Einige von ihnen fuhren ihn aber auch an, weil er sie gedankenverloren angerempelt hatte: "Hey, hast du keine Augen im Kopf!" Da stand er nun am Raumhafen und sah sich um. Just a fool to believe She's like the wind. Just a fool to believe She's like the wind Colt zerrte sie ins Appartement: "Jetzt hab dich nicht so, er hat dir nichts getan! Und ich finde, du bist ihm eine Erklärung schuldig, Fräulein." Er klopfte. Keiner antwortete und auch die Tür ging nicht auf. War er etwa nicht zuhause? Unmöglich, die letzten Wochen war er kaum außer Haus gegangen, schon gar nicht alleine! Colt öffnete die Tür: "Matchbox?... Bist du da?" Er ging mit April ins Wohnzimmer. Da war er nicht. Er ließ Aprils Hand los: "Du wartest hier, verstanden?" Der Cowboy ging die ganze Wohnung ab. Ohne Erfolg. April hatte sich im Wohnzimmer umgesehen und den Zettel gefunden. Als Colt wieder kam, fand er sie weinend und schluchzend vor. Sie weinte: "Er wird auch nicht mehr kommen. ...Colt?" Er nahm April: "Hm?" April wusste, dass sie der Grund war und sie schluchzte: "Hab ich was falsch gemacht?" Fireball war für immer aus ihrem Leben gegangen, genauso lautlos, wie er damals gekommen war. April brach weinend zusammen, sie hatte ihren besten Freund verloren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)