Demon Slayer One-Shots von FlameHashira ================================================================================ Kapitel 5: Rodelspaß [Senjuro x Nezuko] --------------------------------------- Mit einer Augenklappe unterwegs zu sein, war für Kyojuro nach wie vor etwas ungewohnt. Seitdem er sich jedoch auch außerhalb vom Bett bewegen durfte, lernte er immer besser damit umzugehen. Er war noch nicht bereit um in den Kampf zu ziehen, aber sobald er auch endlich wieder richtig trainieren durfte, würde er das immer besser lernen. Im Moment genoss er es einfach, ein wenig spazieren zu dürfen. Natürlich immer noch mit einer Begleitung an seiner Seite, doch seitdem er nach Hause gereist war, war dies wirklich kein Problem mehr. Senjuro war die meiste Zeit bei ihm, wenn er nicht aufgrund von Einkäufen oder anderer Erledigungen unterwegs war. Wenn dies der Fall war, war es oftmals sehr still im Anwesen seiner Familie.   Dennoch sah sein Vater hin und wieder nach ihm. Meistens dann, wenn er glaubte, dass Kyojuro tief und fest schlief.   Natürlich war dies nicht großartig oder das Beste, was ein Vater tun konnte, aber es war ein Hinweis darauf, dass sich etwas verändert. Genauso wie Senjuro mitbekam, dass er kaum noch Sakeflaschen wegräumen musste und das Zimmer ihres Vaters nicht mehr stark danach roch. Kyojuro gab sich mit kleinen Schritten zufrieden. Es gab für ihn kaum etwas Besseres, als sein Vater, der anfing auf sich zu achten.   Doch seit einigen Stunden war ihr Zuhause nicht mehr ganz so still. Die Kamado-Geschwister waren zu Besuch gekommen. Kyojuro hatte lachend bemerkt, wie Nezuko sofort zu ihm ins Bett gekrochen kam und sich ankuschelte, obwohl Tanjiro ein wenig verlegen aufgrund dessen gewirkt hatte. Dabei hatte er sich daran gewöhnt, dass die Dämonin bei ihm im Bett lag und das war in Ordnung.   Senjuro's Anwesenheit schien jedoch für Irritation oder auch Begeisterung bei Nezuko zu wirken.   Sein Bruder war mit einem Tablett aufgetaucht, auf welchem sich Tee und Tassen für sie alle befanden. Die Augen von Nezuko schienen an seinem kleinen Bruder zu kleben. Kyojuro konnte sich gut vorstellen, dass dies mitunter an ihrer äußerlichen Ähnlichkeit lag. Vielleicht irritierte dies ja die Dämonin? Andererseits schätzte Kyojuro Dämonen im Allgemeinen so ein, dass sie durch Gerüche oder sehr Unterschiede erkennen konnte, wer vor ihr war.   Solange es nicht negativ war, war es Kyojuro einerlei.   Nezuko blieb bei ihm im Bett sitzen, während sie alle gemeinsam ihren Tee tranken und sich ruhig miteinander unterhielten. Nun, auch wenn Kyojuro selten ruhig sprechen konnte. Er war immer ein wenig laut bei seinen Erzählungen, ganz egal, ob es um seine Gesundheit ging oder um irgendwelche Missionen.   „Leider sind all die Bücher über Atemtechniken, die wir besitzen, nicht im besten Zustand“, merkte er soeben nachdenklich an. „Ich könnte aber versuchen, sie wieder halbwegs herzustellen, vielleicht mit der Hilfe meines Vaters oder mit der von Senjuro.“   Er hatte auch die Schriften über die Flammenatmung erneuern müssen, damit er dazu fähig war, sie zu erlernen. Sein Vater hatte immerhin abgelehnt, ihn damals zu trainieren. Aber die Bücher wieder lesbar zu machen war alles andere als einfach gewesen, und noch immer fehlten ihm ein paar der Atemtechniken, die er nie gelernt oder gesehen hatte. Glücklicherweise war Kyojuro stets sehr optimistisch und glaubte daran, auch diese noch zu erlernen!   „Nur wenn es nicht zu viele Mühen macht, Rengoku-san!“   „Ach“, lächelnd winkte Kyojuro ab. „Ich bin ohnehin noch ein wenig ans Bett gefesselt. Kocho-san ist noch nicht zufrieden damit, wie es mir körperlich geht, und möchte sogar Gespräche führen, um sicherzugehen, dass ich psychisch noch dazu fähig bin, wieder in den Kampf zu ziehen!“   „Oha? Ich wusste gar nicht, dass Kocho-san für so etwas zuständig ist“, blinzelte Tanjiro ihm entgegen.   Kyojuro hob die Schultern: „Nun, sie hilft bei allen gesundheitlichen Problemen und dabei gehört das alles dazu. Meistens müssen solche Gespräche nicht geführt werden, weil Dämonenjäger entweder sterben oder leben. Bei mir war es irgendwie ... mehr von Ersterem!“, lachte er auf. Er hatte nicht das Gefühl, diese Nahtoderfahrung hatte ihn verändert, aber wenn Shinobu sich nochmal absichern wollte, dann war dies für ihn auch in Ordnung. Sicherlich fühlte sich auch Senjuro damit besser, welcher ebenso besorgt um ihn war. Kyojuro würde lügen, wenn er behauptete, dass es nicht ein wenig schön war, dass sich so viele Personen um ihn sorgten. „Aber ich bin sicher, dass ich bald wieder Dämonen bekämpfen kann! Vielleicht werden wir ja auch wieder gemeinsame Missionen haben, junger Kamado!“   „Ja- ich ... das wäre großartig!“   „Sehr schön! Jetzt lasst uns spazieren gehen!“   Seitdem Kyojuro die Erlaubnis bekommen hatte spazieren zu gehen und sich allgemein zu bewegen, nutzte er dies nur zu gerne aus. Den ganzen Tag im Bett zu liegen war einfach nicht sein Ding, schon gar nicht seitdem es ihm nun wieder besser ging. Er war voller Energie, auch wenn ihn diese auch schnell wieder verließ. Daher waren Pausen definitiv wichtig, aber da sie sich auf dem Gelände vom Haus seiner Familie aufhalten würden, gäbe es immer Orte um sich auszuruhen.   „Aniue ...“, seufzte Senjuro etwas, aber vermutlich wusste er, dass man Kyojuro nicht immer zu im Bett behalten konnte. „Dann zieh dich aber warm an. Es hat letzte Nacht extrem viel geschneit. Oh nein! Ich habe nicht einmal die Wege frei geschippt!“   „Das ist doch kein Problem“, winkte Kyojuro entspannt ab.   Tanjiro nickte glücklicherweise ebenfalls: „Richtig! Ich kann dir dabei helfen, dann geht es sowieso viel schneller!“ Sein Blick ging anschließend aber etwas traurig in die Richtung seiner Schwester. „Aber Nezuko muss wohl drinnen warten ...“   „Meinst du?“, fragte Kyojuro nach, der sich bereits aus den Decken befreite. „Soweit wir wissen, ist doch das Sonnenlicht gefährlich für Dämonen, richtig? Und der ganze Himmel ist bedeckt, dass kein einziger Sonnenstrahl herauskommt – vielleicht kann sie sich also frei bewegen?“   Nezuko sah aufmerksam zwischen ihnen allen Hin und Her, auch wenn sie sich nicht mitteilen konnte. Ihre Augen klebten letztendlich also wieder an Tanjiro, welcher nachdenklich den Kopf neigte.   „Das könnte stimmen, Rengoku-san.“   Was natürlich beunruhigend sein konnte. Immerhin würde dies bedeuten, dass sich alle Dämonen bei solch einem Wetter frei bewegen könnten, und das wäre alles andere als schön. Auch wenn es jetzt gerade zu ihrem Vorteil war.   „Sie könnte ja nur einmal die Hand ausstrecken und wenn es doch ... na ja ... nicht gut für sie ist, wird sie es vermutlich bemerken, aber nur mit einer minimalen Verletzung!“   Tanjiro wirkte nicht ganz überzeugt, aber vermutlich würde er es Nezuko dennoch vorschlagen. Kyojuro zog sich erst einmal ins Badezimmer zurück, damit er sich ordentlich ankleiden konnte, mit gefütterter Kleidung, wie von Senjuro gewünscht oder eher angewiesen. Alles dauerte ein wenig länger, weil er sich nach wie vor nicht so gut bewegen konnte wie vorher. Das Loch in seinem Oberkörper war zwar dabei gut zu verheilen, aber es war immer noch eine sehr schlimme Verletzung gewesen, welche Zeit brauchte, um zu heilen und ihn während dieser Zeit durchaus daran hinderte, sich zu viel oder zu schnell zu bewegen. Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt – daran, sich langsamer bewegen zu müssen, aber mehr als das ... nun, dass hin und wieder ein ziepender Schmerz ihn daran erinnerte, weshalb er sich langsamer bewegen sollte.   Dennoch schaffte er es schließlich sich anzukleiden und als er aus dem Badezimmer kam, waren die Türen weit geöffnet, die zum Garten hinausführten. So schnell es ihm möglich war, zog er sich noch eben ein Paar Stiefel an und wickelte sich in ein Tuch, welches vor allem seinen Hals schützen würde. Anschließend rückte er die Augenklappe zurecht, ehe er nach draußen kam. Glücklicherweise brauchte er auch nicht mehr seinen Gehstock, sondern kam ohne diesem gut zurecht. Als er jetzt nach draußen trat, entdeckte er schnell Tanjiro und Senjuro, welche zumindest ein wenig den Schnee weg schippten. Sodass die Wege freigelegt wurden, ging sein Blick weiter und so entdeckte er auch prompt Nezuko, welcher sich durch den Schnee rollte – offensichtlich ohne ein Problem mit Sonne, die nicht da war. Da hatten sie wohl Glück mit dem bedeckten Himmel.   Lächelnd trat auch Kyojuro von der Engawa in den Schnee, der ihm bis über die Knöchel ging. Es dauerte nicht lange, bis Nezuko an seine Seite gerannt kam, sie bewegte sich trotz des hohen Schnees leichtfüßig und schnell, es störte sie vermutlich nicht weiter. Er tätschelte sanft ihren Haarschopf, während Tanjiro dabei war, den direkten Weg zur Engawa energiegeladen aufzuräumen und frei zu schippen, sodass sich vor allem Kyojuro etwas besser fortbewegen konnte. Die zwei Jungen schafften es sehr schnell, die Wege so weit wie möglich freizuräumen, dass man sich halbwegs gut bewegen konnte, was es auch Kyojuro leichter machte.   „Oh, wie wäre es, wenn wir den Schlitten holen, Senjuro? Dann können wir zu dem Hügel in der Nähe gehen“, schlug Kyojuro nun vor. „Auch wenn ich dieses Mal wohl nicht mit rodeln kann ...“   „Aber Aniue ... Dafür bin ich doch bereits viel zu alt!“   Kyojuro blinzelte ein wenig, ungläubig, was er da gerade zu hören bekam. Zu alt! „Was soll denn das heißen? Man ist nie zu alt für Spaß!“ Und wenn doch, dann definitiv nicht Senjuro! Sein kleiner Bruder war doch erst süße 14 Jahre alt!   Senjuro seufzte so, als würde Kyojuro ihn nicht verstehen. Was eindeutig lächerlich war!   „Also Nezuko würde sicherlich Spaß daran haben“, warf Tanjiro lächelnd ein. „Als wir ... also, früher waren wir gerne alle zusammen rodeln.“   „Dann ist es beschlossen!“   Kyojuro war sich sicher, dass auch Senjuro Spaß daran haben würde, auch wenn dieser ein wiederholtes Mal seufzte. Schließlich ging Senjuro ihren Schlitten holen, während sie bereits an das Tor gingen, welches zu dem Weg außerhalb des Anwesens führen würde. Er warf einen Blick zurück, aber von seinem Vater war zumindest nichts zu sehen. Er hatte sich jedoch schon frühzeitig zurückgezogen, weil Besuch erwartet wurde. Kyojuro nahm es ihm nicht übel, immerhin hatte er bereits die Bemühungen bemerkt, die sich ihr Vater machte.   Es dauerte schließlich nicht lange, bis Senjuro mit dem Schlitten auftauchte, den er hinter sich her durch den Schnee zog. Kyojuro konnte förmlich sehen, wie sich Nezuko's Augen fröhlich weiteten, als sie mit zarten, schnellen Schritten auf seinen Bruder zuging, um sich den Schlitten anzusehen. Kurz darauf platzierte sie sich mit beinahe jubelnden-fröhlichen Geräuschen auf eben jenen Schlitten und streckte die Arme glücklich nach oben aus.   „Siehst du! Es war eine großartige Idee!“, triumphierte Kyojuro grinsend, als er seinem Bruder den Kopf tätschelte.   „Ich kann sie ziehen, wenn es auf Dauer zu schwer wird, Senjuro“, bot nun Tanjiro an.   Der junge Kamado war es gewohnt, seine jüngere Schwester auf dem Rücken zu tragen, daher wäre es nicht weiter schwer, sie jetzt auch hinter sich herzuziehen. Senjuro ging einen Schritt und zog Nezuko versuchsweise mit sich, ehe er wieder zu Tanjiro blickte.   „Es wird gehen, aber ich sage etwas, wenn es doch zu schwer wird.“   Mit einem weiteren Nicken von Tanjiro, konnten sie dann auch losgehen. Dadurch, dass Kyojuro sich allgemein langsamer fortbewegte, war ihr Tempo ohnehin gedrosselt und für Senjuro wohl sehr leicht zu verfolgen. Hin und wieder hörte man Nezuko irgendwas hinter dem Bambus in ihrem Mund brummen, aber es klang alles immerzu fröhlich. Der Himmel blieb bedeckt, aber zur Not hatte Tanjiro auch die Box bei sich, damit sich Nezuko schnell darin verstecken könnte. Es war natürlich ein durch und durch ungewöhnlicher Ausflug, aber Kyojuro empfand dies definitiv nicht als negativ.   Er genoss allen voran die frische Luft und die Bewegung, die er endlich bekam – und das auch noch in angenehmer Gesellschaft!   Der Hügel war nicht weit entfernt, sodass sie ihn bald schon erreichten – ein Riese, bedeckt von Schnee. Kyojuro hatte es immer geliebt, mit Senjuro herzukommen, wenn die Wintermonate angebrochen waren und der Schnee sich wie heute auch ansammelte. Er hatte sich niemals zu alt dafür gefühlt und dass er jetzt zum vermutlich ersten Mal nicht rodeln konnte ...   Es war schon ein wenig traurig!   Kyojuro dachte darüber nach, ob es nicht doch möglich wäre, seine Verletzungen waren ja schon gut verheilt und er könnte sich sicherlich auf einen Schlitten setzen und rodeln! Nur musste er das wohl alleine machen, denn Senjuro schien dafür zu alt zu sein.   Was auch immer das bedeuten sollte ...   Als er jedoch sah, wie Nezuko vom Schlitten aufstand und nach Senjuro griff, blinzelte er für einen Moment irritiert. Sein kleiner Bruder wurde plötzlich auf den Schlitten geschoben, um sich hinzusetzen. Vermutlich aufgrund von Verwirrung, blieb dieser auch sitzen, als nun Nezuko nach dem Strick griff, den sie nutzten, um den Schlitten hinter sich herzuziehen. Was sie dann auch direkt machte. Senjuro fiepste kurz, seine Hände hielten sich indessen schnell am Schlitten fest, während er von der Dämonin den Berg hochgezogen wurde, als wäre dies absolut kein Kraftakt.   Kyojuro kicherte bei diesem Anblick und trug auch weiterhin ein Grinsen auf den Lippen. Zumindest Nezuko schien eine wahre Freude hierfür bei sich zu tragen und kein Problem damit zu haben, die Personen in ihrem Umkreis damit anzustecken.   Oder ihnen keine andere Wahl zu lassen.   „Willst du nicht mit zu ihnen hoch?“, fragte Kyojuro an Tanjiro gewandt, welcher an seiner Seite stehen blieb.   „Oh, nein“, schüttelte dieser direkt den Kopf. „Auf dem Schlitten ist ohnehin Platz für maximal zwei Personen. Außerdem möchte ich lieber sichergehen, dass es dir auch wirklich gut geht, Rengoku-san!“   Für einen Moment blinzelte er, ehe er amüsiert schnaubte: „Ach, mir geht es wirklich gut!“   Dennoch tätschelte er sanft Tanjiro's Kopf, wie zum Dank. Als er seine Hand wieder senkte und seinen Blick wieder dem Hügel hinauf widmete, konnte er sehen, wie Nezuko nun den Schlitten so drehte, dass dieser den Hügel heruntergleiten würde. Er wusste nicht genau, was dort oben vonstattenging, aber offenbar versuchte Senjuro zu verstehen, was Nezuko von ihm wünschte, welche sich wiederum vor Senjuro auf den Schlitten setzen wollte. Ob die Kommunikation funktionierte oder nicht – Kyojuro wusste selbst, wie komplex es manchmal sein konnte – Nezuko saß schließlich vor Senjuro und mit ein paar Beinbewegungen, die sie nach vorne schoben ... schlitterten sie schließlich mit dem Schlitten nach unten.   Kyojuro konnte ein piepsiges Geräusch von Tanjiro wahrnehmen und warf einen irritierten Blick in die Richtung von dem jungen Dämonenjäger. Das Lächeln auf dessen Zügen wirkte etwas angespannter als normal. Es war eine recht offensichtliche Veränderung, auch wenn Kyojuro überzeugt davon war, jede noch so kleine bemerken zu können, so machte es ihm ein fehlendes Auge sicherlich nicht einfacher.   Der Schlitten kam ein paar Meter von ihnen entfernt zum Stillstand und Nezuko sprang keine Sekunde mit glücklich erhobenen Armen auf. Senjuro's Versuch abzusteigen wurde direkt untersagt, als sie ihn direkt wieder zurückschubste. Von weitem sah es so aus, als würde sie kaum Kraft anwenden, dennoch plumpste Senjuro wie ein nasser Sack zurück und hatte kaum Zeit sich ordentlich aufzusetzen und festzuhalten, als Tanjiro's jüngere Schwester bereits am Strick zog, um den Schlitten wieder den Hügel hinaufzuziehen.   „Ohhh ... Nezuko scheint sehr viel Spaß zu haben!“, merkte Kyojuro glucksend an.   Es war ungewohnt, den Vornamen der Dämonen anzuwenden, es war jedoch einfacher so und irgendwie auch ... normaler. Es war stets Nezuko gewesen oder auch eine kleine Dämonin. Den Nachnamen verwendete er wirklich nur für Tanjiro.   „Hmhm, sieht ganz danach aus“, erwiderte Tanjiro mit einem beinahe gezwungenen Lächeln.   „Und Senjuro hat sicherlich auch Spaß, auch wenn er derzeit noch etwas verwirrt zu sein scheint!“, fügte Kyojuro nochmal hinzu.   Vielleicht sorgte sich Tanjiro ja darum, dass Nezuko zu grob wäre oder dergleichen?   „Hmhm.“   ... oder auch nicht.   „Wie alt ist Nezuko noch gleich?“   „Oh, sie ... ist 14. Ich meine, wenn sie überhaupt weiter altert? Als sie ... also, sie war damals 12 Jahre alt.“   Kyojuro nickte ein wenig: „Nun, sie kann ihr Aussehen ja ein wenig anpassen, richtig? Ich würde daher schon sagen, dass sie altert, auch wenn es uns vielleicht nicht auffallen mag. Senjuro ist übrigens auch 14 Jahre alt! Ich habe ihn nie viel mit anderen Kindern zusammen gesehen, die Gegend ist nicht sonderlich dafür bekannt.“ Wobei es wohl vielmehr auch an ihrem Vater lag. Da lud man ungern Personen zu sich ein und hatte mit anderen Dingen zu tun. Kyojuro hätte wohl die Stellung seines Vaters besser übernehmen sollen, aber auch er war jung gewesen. Hinzukommend war es für Kyojuro speziell immer sehr einfach gewesen, mit Menschen in Kontakt zu treten, Senjuro war da ein wenig zurückhaltender. „Nun, daher freut es mich zu sehen, dass er mit Nezuko sehr gut zurechtzukommen scheint!“   Lächelnd beobachtete Kyojuro wie die beiden erneut den Hügel herunterrodelten, begleitet von Nezuko's begeisterten fiepsen und Senjuro, der versuchte den Strick zu halten, damit sie nicht vom Schlitten fielen. Dieses Mal war es tatsächlich Senjuro der sich frühzeitig erhob und Nezuko andeutete sitzen zu bleiben, um sie hochzuziehen. Kyojuro schmunzelte ein wenig, weil das nicht ansatzweise so einfach aussah, wie es bei Nezuko zu sein schien. Es lag sicherlich an ihrer dämonischen Stärke, aber körperliche Stärke war natürlich nicht alles! Außerdem konnte Kyojuro es nur süß nennen, wie Nezuko immer wieder die Arme in die Luft streckte und motivierende Geräusche von sich gab. Auch wenn es von der Entfernung nicht leicht zu vernehmen war, es war ... süß!   „Solange wie ich noch nicht auf eine Mission darf, seid ihr bei uns herzlich willkommen Kamado-kun!“, merkte Kyojuro nun lächelnd an, während er sanft Tanjiro's Schulter klopfte.   Auch wenn das sanfte Klopfen wohl etwas stärker war als gedacht, zumindest konnte er Tanjiro kurzzeitig ächzen hören.   „Das ist sehr freundlich, Rengoku-san!“   „Aber nicht doch. Vielleicht freunden sich Senjuro und Nezuko ja richtig an. Das wäre doch schön, oder?“   „Oh, ähm ... ja, das wäre es wirklich!“   Da war wieder dieses verkrampfte Gesicht und Worte, die lauter ausgesprochen wurden als normal. Kyojuro konnte laut reden oder schreien und es wäre nicht auffällig, aber bei Tanjiro? Es fiel auf. Seiner bisher vorliegenden Informationen nach ging es dabei um Senjuro und Nezuko oder zumindest eine der beiden Personen.   „Wuhuuu!“   Sein Kopf drehte sich wieder in die Richtung ihrer jüngeren Geschwister bei diesem Geräusch, welches ihm bekannt vorkam. Offensichtlich hatte Senjuro inzwischen auch sein 'Ich bin zu alt dafür'-Gesicht abgelegt und fand wieder Spaß am Rodeln. Glucksend beobachtete er, wie sowohl Nezuko als auch Senjuro die Arme in die Luft streckten, was dazu führte, dass der Schlitten am Ende einfach umfiel, gemeinsam mit den beiden darauf sitzenden Personen, die prompt in den Schnee plumpsten.   Vielleicht war Kyojuro ein wenig verliebt in diesen Anblick; von Senjuro der wirklich glücklich strahlte, mit Schnee im Haar und an der Kleidung und Nezuko, die ihm extra noch mehr Schnee auf den Kopf setzte und ebenfalls welches an sich hängen hatte. Es war friedlich, ließ sein Herz ein wenig aufgehen und er hoffte einfach, dass sie noch weiterer dieser Augenblicke sammeln könnten. Auch wenn er nach wie vor nicht Tanjiro's Reaktionen verstand, die von einem verkrampften Gesichtsausdruck bis hin zu nervösen Lachen übergingen.   Senjuro erhob sich schließlich wieder aus dem Schnee und half Nezuko dabei aufzustehen. Nachdem er den Schlitten wieder ordentlich platziert hatte, bot er der Dämonin wieder den Platz zum Sitzen an. Dieses Mal jedoch nahm keiner den Platz ein. Stattdessen griff Nezuko beherzt nach der freien Hand von Senjuro, damit sie gemeinsam den Hügel erklimmen konnten, während sie den Schlitten hochzogen.   Dann hörte Kyojuro ein ganz seltsames, ersticktes Geräusch von Tanjiro. Zum ersten Mal konnte er aber vielleicht erkennen, was die Ursache dafür war.   Die Fürsorge eines großen Bruders beim Anblick seines jüngeren Geschwisterchens im Kontakt mit jemanden, woraus sich eventuell etwas ... entwickeln könnte? 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