Demon Slayer One-Shots von FlameHashira ================================================================================ Kapitel 3: Happy Hug-a-Shark-day [Akaza x Kyojuro] -------------------------------------------------- „Auf gar keinen Fall!“   „Komm schon, du siehst süß darin aus!“   „Niemals!“   Akaza hatte bereits ein ganz rotes Gesicht aufgrund seiner Wut, welche nur wegen eines Idioten regelrecht aufblühte. Er hätte von Anfang an wissen sollen, dass dies der dümmste Gedanke war – aber als er zugestimmt hatte, herzukommen, hatte er nur auf seine Ruhe gehofft. Vor ihm konnte man Dôma vorfinden. Sein Mitschüler und angeblich bester Freund. Dem würde Akaza noch in seinem Grab widersprechen, denn niemals würde er Dôma als irgendwas akzeptieren, was nicht völlig neutral zu bedenken war. Mitschüler war wirklich ausreichend! Natürlich war es dennoch offensichtlich, dass er hier stand und den Bitten von Dôma nachgekommen war, obwohl er nicht einmal verstand, weshalb Dôma Interesse an dieser ganzen Aktion hatte! Akaza war sich sogar ziemlich sicher, dass sein idiotischer Mitschüler absolut kein Interesse hier ran hatte!   Dennoch standen sie nun hier. Akaza war mit Dôma gefühlt Stunden unterwegs gewesen – obwohl es vermutlich nicht ganz so lange war – und eigentlich genoss er es hier zu sein. Die Shonan-Küsten waren wunderschön und ein angenehmer Ort für einen Spaziergang, die Füße ins Wasser zu halten und den kühlen Luftzug zu genießen. Leider waren die Temperaturen alles andere als ansprechend, was sollte man im Dezember auch schon erwarten!? Deshalb würde Akaza normalerweise nicht auf die Idee kommen, mit Dôma im Dezember an den Strand zu gehen – auch wenn es zumindest relativ leer war.   Eigentlich ging es aber um etwas anderes und wann immer Akaza seinen Mitschüler ansah, musste er das Gesicht verziehen.   Happy Hug-a-Shark-day!   Wer kam bitteschön auf diese dämliche Aktion und warum zog man sie im Dezember durch!? An sich war das nicht ganz so schlimm, Dôma trug dieses dämliche T-Shirt und hatte diesen noch dämlicheren Stand aufgebaut – oder eher dabei geholfen und die anderen vieles machen lassen. Es ging um Aufklärungsarbeit und darum Umarmungen zu verschenken, um dem Namen von diesem Feiertag gerecht zu werden. Jemand wie Dôma, der ganz allgemein sehr touchy war – sehr zu Akaza's Missfallen – hatte sehr viel Spaß daran. Akaza hatte nicht gewusst, wozu er überhaupt kommen sollte, er hatte gedacht, dies diente nur, um Dôma zu bespaßen, weil dieser sich schnell langweilte. Dabei gab es hier ausreichend viele Personen, mit denen sich Dôma beschäftigen konnte. Nun, dies war Akaza jetzt auch klar, denn immerhin wurde etwas anderes von ihm verlangte.   „Ich habe mit diesem Unsinn hier doch überhaupt nichts zu tun! Das ist dein Kram!“   „Akaza-dono~!“, jammerte Dôma weiterhin. „Es gibt sonst niemanden, der das Kostüm anziehen könnte! Biiiiitte!“   „Pff.... Nein!“   Akaza verschränkte stur die Arme vor der Brust und wandte sich ein wenig ab. Als ob es niemand anderen gab, Dôma hatte sicherlich nur falsche Versprechungen gemacht und Akaza musste darunter leiden! Aber genau deshalb würde er seinen Mitschüler auch nie als mehr ansehen. Ein Freund würde ihm nicht so eine Falle stellen!   „Tu es für die Haie!“   „Mir sind Haie völlig egal!“   „Das ist die falsche Einstellung, Akaza-dono. Du solltest für die Haie auf diesem Planeten da sein.“   „Warum interessierst du dich überhaupt dafür!? Normalerweise interessiert dich nichts, außer dass deine Frisur perfekt sitzt!“   „Das ist ganz schön gemein von dir!“   Dôma's Schmollen hatte absolut keine Wirkung auf Akaza, immerhin kannte er diese Nervensäge schon viel zu lange. Und dennoch endete es genau so, wie Dôma es wohl geplant hatte und Akaza konnte nicht sagen, wieso es genau so endete.   Er versteckte sein missmutiges Gesicht nicht, während er das Kostüm eines Hais trug, indem es zumindest wohlig warm war. Auch wenn das seinen inneren Hass auf diese Situation absolut nicht tilgte.   „Du siehst zuckersüß aus, Akaza!“, Dôma klatschte begeistert in die Hände, als er das Kostüm noch zu Recht zupfte.   Akaza konnte wohl froh darüber sein, dass dieses Kostüm zumindest eine Öffnung für sein Gesicht hatte und nicht rundherum zu war. Seine Arme hatte er in die Flossen des Kostüms stecken können, die vermutlich nur dazu da waren, damit er andere umarmen konnte.   „Ich werde dich hierfür umbringen“, zischte Akaza aggressiv.   Er würde es am liebsten jetzt gleich tun, doch glücklicherweise konnte er sich zurückhalten.   Lachend winkte Dôma seine Todesdrohung einfach ab: „Ich freue mich schon darauf! Aber jetzt sei ein guter Hai und schicke ein paar Leute zu unserem Stand, mach Fotos und verteilte ganz viele Umarmungen!“   Jap, er würde Dôma definitiv umbringen!   „Und vergiss nicht, diese Flyer zu verteilen!“   Und so fand sich Akaza nun also wieder. Er war als ein grauer Hai verkleidet, hielt Flyer in der einen Hand – alias Flosse – und sah dabei zu, wie Menschen an ihm vorbeiliefen. Oberhalb des Strandes war wesentlich mehr los, auch weil der Markt langsam eröffnete und die meisten für ihre Einkäufe hier waren. Akaza hatte nie für irgendwas Werbung gemacht und er war auch nie eine Art Maskottchen gewesen – hinzukommend war er nicht der größte Fan davon, seine Mitmenschen anzulabern, geschweige denn zu umarmen. Als er sich umdrehte und zu dem Stand zurücksah, an welchem Dôma sich zurückgezogen hatte, wurde er konfrontiert mit diesen dummen regenbogenfarbenen Augen, einem Lächeln und winkenden Händen.   Urks ... Er hatte wirklich keine Lust darauf.   „Mama! Mama! Da ist ein großer Hai! Ich will ein Foto mit ihm machen!“   Akaza seufzte schwer, jetzt ging es also los ... Er zwang sich zu einem Lächeln, als er sich umdrehte und ein kleines Mädchen entdeckte, welches mit ausgestreckten Arm auf ihn zeigte und gleichzeitig an der Hand ihrer Mutter zog.   „Happy Hug-a-Shark-day!“, rief er lächelnd aus, während er die Arme ausbreitete. „Es gibt keinen Grund dafür, Haie als eine Gefahr anzusehen. Stattdessen sollten wir sie viel mehr mit Respekt begegnen und schützen, damit sie auch noch in vielen Jahrzehnten unsere Meere beheimaten!“   Akaza hoffte wirklich, dass er dies nicht den restlichen Tag tun musste ...   Aber es war nicht ganz so schrecklich, wie er gedacht hatte. Die meisten Personen gingen einfach an ihm vorbei – aber das war ihm am Ende lieber als irgendwelche Grüppchen, die Bilder mit ihm machen wollten und gehässig kicherten. Akaza würde auch lieber etwas anderes unternehmen. Zukünftig sollte er einfach alles verneinen! Das sollte ganz allgemein seine Devise sein ...   „Du machst das großartig, Akaza-dono!“   Schnaubend warf er seinem Mitschüler einen finsteren Blick zu, als er zu dessen Stand zurückkam, um etwas zu trinken. In seinen Augen lief diese Aktion nicht sehr erfolgreich ab, selbst wenn viele für die Fotos kamen, nahmen nur wenige Flyer mit und noch weniger kamen zum Stand, an welchem Dôma doch eigentlich stand, um Informationen zu verteilen. Was das anbelangte, war es wohl wirklich kein Wunder, dass Dôma dort stand und nichts machte. Vermutlich hatte er die ganze Sache nur deshalb vorbereitet und angenommen, um Akaza zu quälen ...   Als er sich umdrehte, um nicht weiterhin in das eklige Lächeln sehen zu müssen, geriet ein großer Schluck Wasser in seine Luftröhre. Hüstelnd hielt er sich die Hand vor den Mund, ehe seine aufgerissenen Augen wieder aufsahen und-   „Alles gut, Akaza?“, fragte Dôma irritiert.   „Da ist Kyojuro!“   „Huh?“   „Und ich sehe aus wie ein gottverdammter Hai! Er darf mich nicht so sehen!“   Was machte Kyojuro überhaupt hier?! Ob er in der Nähe wohnte? Akaza hatte so viele Fragen, aber wichtig war gerade nur eins – er musste sich verstecken!   „Oh, du meinst den Kapitän vom Kendo-Club“, bemerkte nun auch Dôma, wovon Akaza die ganze Zeit sprach. „Und er hat sogar ein kleineres Ich dabei. Ob er weiß, wie man sich klonen kann?“   „Das ist sein jüngerer Bruder, du Idiot!“, zischte Akaza. „Und jetzt halt die Klappe und hilf mir gefälligst aus diesem Kostüm heraus!“   „Was? Nein! Du kannst es nicht schon ausziehen!“, erwiderte Dôma wieder jammernd.   „Auf gar keinen Fall werde ich mich so vo-“   „Hallo! Rengoku-san! Hiiiier!“   „Was tust du da!?“, entsetzt packte Akaza nach Dôma's hässlichen T-Shirt, um diesen durchzuschütteln.   „Er kommt rüber, Akaza-dono. Du solltest jetzt besser lächeln.“   Akaza war sich sicher, dass er jede Farbe im Gesicht verlor – dabei war er schon so ein blasser Mensch. Noch bleicher wurde er davon, wie er Schritte wirklich näher kommen hörte, bis sie stehen blieb. Seine Finger verkrampften sich weiterhin in Dôma's Kleidung, auch wenn dieser sich abwandte, als wäre nichts dabei.   „Schön dich zu sehen Rengoku-san! Weißt du, was heute für ein Tag ist?“   „Uhm ... Sonntag?“   Akaza bekam eine Gänsehaut. Das war eindeutig seine Stimme. Er musste sich zusammenreißen, um kein Wimmern über die Lippen zu bringen.   „Das ist natürlich richtig, aber wichtiger als das – es ist Hug-a-Shark-day!“, verkündete Dôma, während er Akaza's Hände nun doch endlich aus seinem Shirt löste, vielleicht auch, damit Kyojuro die Aufschrift darauf ordentlich lesen konnte. „Das heißt, es ist deine Gelegenheit, um einen Hai zu umarmen!“   Kyojuro lachte ein wenig, Akaza konnte spüren wie warm ihm jetzt in diesem Kostüm wurde.   „Aber da es wirklich wichtig ist, die echten Haie zu respektieren und nicht zu umarmen, haben wir hier unseren ganz eigenen!“   Er würde Dôma umbringen!   „Also kannst du einfach diesen hier umarmen!“   Und zwar so schnell wie möglich!   Doch jetzt konnte er nichts dagegen tun, Dôma drehte ihn komplett in die Richtung von Kyojuro, sodass er diesen nun endlich wieder ansehen konnte. Und da war dieses wunderschöne Gesicht mit dem strahlendsten Lächeln, dass er jemals bei jemanden gesehen hatte. Kyojuro strahlte immer wie die Sonne, ließ sein Herz ganz warm werden und verursachte ein Kribbeln in seinen Fingerspitzen.   „Oh, du bist es Akaza“, sprach Kyojuro dann aus.   Womit die geringe Hoffnung darauf, unerkannt zu bleiben, endgültig gestorben war.   „Hallo ... Kyojuro“, presste er hervor, ohne zu stammeln.   „Ich wusste nicht, dass du bei so einer Organisation dabei bist. Verkleidest du dich häufiger als Hai?“   „N-nein“, er warf einen bösen Blick in Dôma's Richtung, welcher aber dabei war Kyojuro's kleinen Bruder mit Flyern, Informationen und Pin's auszustatten. „Ich helfe nur aus, weil Dôma darum gebeten hat.“   „Wie freundlich von dir!“, erwiderte Kyojuro freudestrahlend.   Wenn Kyojuro wissen würde, dass Akaza darüber nachdachte, wie er Dôma töten konnte, würde dieser wohl nicht so von ihm denken. Doch er badete lieber in diesem glückseligen Lächeln, als die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.   „Was, ähm ... tust du hier eigentlich? Wohnst du zufällig in der Gegend?“   Akaza war stets bemüht darum, die Aufmerksamkeit seines Mitschülers auf sich zu ziehen. Seitdem er gesehen hatte, wie Kyojuro dem Kendo-Club zum Sieg in den Meisterschaften verholfen hatte, war er Hals über Kopf verknallt gewesen. Es fing damit an, dass er gegen Kyojuro kämpfen wollte und endete darin, dass er so viel mehr mit ihm machen wollte. Leider schien Kyojuro keinerlei Signale zu erkennen oder Akaza war einfach nur unglaublich schlecht darin, Signale zu versenden.   Ihre Bekanntschaft war genau das geblieben – ganz egal was Akaza versuchte, es schien als würde Kyojuro auf Abstand bleiben wollte. Ein Gedanke, der sein Herz brechen ließ.   „Oh, nein. Wir kommen einfach nur für ein paar Einkäufe gerne hier zum Markt und manchmal helfe ich aus“, antwortete Kyojuro.   „Du hilfst- wo hilfst du denn aus?“   Kyojuro neigte ein wenig den Kopf, eine Gestik, die er immerzu machte während einer freundlichen Unterhaltung: „Bei einer älteren Dame, die Gemüse aus eigenem Anbau verkauft. Ich helfe ihr hin und wieder auch dabei, die Ernte zu bewältigen. Sie verkauft nicht viel, aber das, was sie verkauft, ist für die Spardose sozusagen. Dafür helfe ich gerne!“   Natürlich tat er das. Kyojuro war einfach ein herzensguter Mensch!   „Wie freundlich von dir“, erwiderte Akaza leise und mit einem kleinen Lächeln. „Vielleicht ... komme ich ja mal vorbei.“   „Mach das gerne! Ich werde dich so gut wie möglich beraten!“   Was musste Akaza nur tun oder sagen, damit Kyojuro ein wenig mehr von ihm wollte!? Ob er direkter sein sollte? Aber was, wenn Kyojuro ihn ablehnte? Argh ... Akaza machte sich normalerweise nicht so viele Gedanken, aber normalerweise war er nicht ernsthaft an jemandem interessiert.   Das alles war Fluch und Segen zugleich!   „Aniue, willst du auch so einen Pin?“   Akaza's Augen richteten sich sofort auf das kleinere Ebenbild von Kyojuro. Er hatte den kleinen Bruder bereits mal kennengelernt, als er zufällig in dieselbe Richtung gemusst hatte wie Kyojuro und gesehen hatte, wie dieser seinen kleinen Bruder abholte. Vielleicht hatte er sich noch mehr verliebt, als er gesehen hatte, wie unglaublich süß Kyojuro mit seinem Bruder umgesprungen war. Normalerweise wäre das ein gigantischer Abtörner, für ihn, aber bei Kyojuro? Alles, was er bislang als uncharmant angesehen hatte, wurde bei ihm in ein anderes Licht gerückt. Vermutlich lag es einfach nur an Kyojuro.   Kyojuro. Kyojuro. Kyojuro ...!   „Ja gerne doch“, lächelnd ließ sich Kyojuro den Pin an die Kleidung stecken, auf diesem ein grinsender Hai zu sehen war, mit der neongelben Aufschrift Hug-a-Shark-day! Zumindest das sah auch bei Kyojuro noch sehr lächerlich aus.   „Hallo Senjuro“, begrüßte er den jüngeren Rengoku.   „Oh! Soyama-kun!“, fiepste der Junge eindeutig überrascht. „Das bist ja du!“   Akaza hatte fast vergessen, dass er dieses dämliche Kostüm trug.   „Ja ... ich bin es“, gestand er, sobald er sich von dieser Erkenntnis wieder erholt hatte. So wie Senjuro aussah, hatte Dôma sein Bestes gegeben, um den Jungen mit lauter Zeug wegzuschicken. Auch er trug einen dieser dämlichen Pin's.   „Hey! Der Tag heißt nicht Hug-a-Shark-day, damit ihr euch nur unterhaltet. Ich will eine richtige Umarmung sehen!“, brüllte Dôma dazwischen.   Oh, er hasste diesen Idioten wirklich und sollte ihn unbedingt töten. Damit würde er der Welt gewiss einen Gefallen tun.   Senjuro kicherte ein wenig verlegen, aber tatsächlich rückte er als Erstes an ihn heran, während er zaghaft die Arme ausbreitete. Den kleinen Bruder seines Schwarms zu umarmen war auf jeden Fall besser als ein Haufen fremder Personen. Der Junge übte nur einen sanften Druck aus – nicht der Rede wert – und löste sich dann auch wieder, nachdem Dôma das Handy aus Kyojuro's Händen genommen und ein Foto gemacht hatte.   Damit könnte diese Situation – welche sowohl schrecklich als auch wundervoll war – nun endlich ihr Ende finden. Doch es wäre ja nicht Dôma, wenn er es dabei belassen würde.   „Jetzt bist du dran!“, meinte dieser daher rasch, während er auf Kyojuro zeigte. „Los! Umarmen!“   „Dôma-“, zischte Akaza bereits, während er mehr denn je anfing zu schwitzen.   „Umarmen! Umarmen! Oder bist du etwa dafür, dass Haie ausgerottet werden sollten!?“   „Äh- uhm ... nein, natürlich nicht“, antwortete Kyojuro mit einem verlegenen Auflachen, während er Senjuro wieder alles reichte, was dieser von Dôma bekommen hatte.   Und dann kam er näher.   Akaza war sicher, dass er kurz davor war, einfach in Ohnmacht zu fallen – ganz egal wie lächerlich das auch war. Unbeholfen versuchte er seinen Körper dazu zu bewegen, irgendwas zu machen, außer mit halb geöffneten Armen dazustehen, als wäre er versteinert worden. Dann spürte er aber auch schon die Arme von Kyojuro um sich und er verfluchte dieses scheußliche Kostüm, denn dank dieser konnte er eindeutig nicht all das spüren, was er so gerne spüren würde. Er bekam so nur andeutungsweise mit, wie warm Kyojuro war – vielleicht war er wärmer als andere Menschen oder wärmer als Akaza selbst zumindest. Natürlich spürte er ein wenig von der Kraft, aber es war nicht ansatzweise damit zu vergleichen, was er während eines Kampfes zu spüren bekam.   „Und jetzt lächeln!“, befahl Dôma ihnen.   Akaza war sich sicher, dass sein Lächeln alles andere als vorzeigbar war, so angespannt wie er sich gerade fühlte. Dennoch schoss Dôma eine handvoll von Fotos – wesentlich mehr als bei Senjuro – aber schließlich war er fertig.   „Alles klar, ich bin fertig!“   Jetzt hatte er sich so daran gewöhnt, dass er es sofort vermisste, als Kyojuro sich von ihm löste. Immerhin hatte er sich zumindest ein wenig anlehnen können ... Doch jetzt lösten sich die Arme von Kyojuro von ihm und es wohl nun an der Zeit war, sich zu trennen. Akaza wusste nicht, wie froh oder traurig er darüber sein sollte, aber er löste seine Arme natürlich, die ohnehin recht nutzlos bei dieser Umarmung gewesen waren. Sie waren eher steif wie bei einer Puppe gewesen. Doch inzwischen hatten sie sich voneinander getrennt, und Kyojuro war kurz davor, mit seinem Bruder zu verschwinden.   „Kyojuro!“ Akaza hatte selbst nicht damit gerechnet, seine Stimme zu hören, aber sein Mitschüler hielt wirklich inne.   „Was ist denn, Akaza?“, erwiderte er fragend.   Und dann sah er in diesen flammenden Augen, das perfekte Lächeln und ... bekam weiche Knie.   „... bis morgen in der Schule.“   Obwohl er versuchte wegzusehen, erkannte er doch, dass Kyojuro irgendwas anderes erwartet zu haben schien, aber wenn dies wirklich der Wahrheit entsprach ... dann, sprach Kyojuro es nicht aus. Stattdessen behielt er sein perfektes Lächeln aufrecht,   „Ja, bis morgen, Akaza.“   Auch als die Brüder sich abwandten und ihres Weges gingen, starrte Akaza ihnen nach und winkte mit einer Flosse, als würden sie das wirklich sehen. Nur um einen Moment später aufzustampfen und einen kleinen Schrei herauszulassen, welchen er mit seinen Händen in den Flossen abdämpfte, um niemanden zu verschrecken. Was er vermutlich dennoch tat.   „Ohhh, armer kleiner Akaza-dono“, flötete Dôma und tätschelte den Haikopf, wie bei einem Kind.   An dieser Aktion war absolut nichts Tröstendes. „Halt ja die Klappe!“   „Ist ja gut“, beschwichtigend hob Dôma seine Hände, trug dabei aber weiterhin ein freches Lächeln auf den Lippen. „Bevor du mich verfluchst oder gleich versuchst mal wieder zu schlagen, wirf mal einen Blick auf dein Handy.“   Akaza würde lieber einfach nur zuschlagen, aber er konnte dem wohl ausnahmsweise entgegenkommen. Grummelnd kramte er also sein Handy hervor und konnte bereits auf dem Display erkennen, wie er eine neue Nachricht erhalten hatte.   Ein Foto.   Misstrauisch öffnete Akaza die Nachricht – welche wenig überraschend von Dôma stammte –, um sich das Bild anzusehen. Er kannte Dôma lange genug, um Schreckliches erwarten zu dürfen, doch zum vielleicht ersten Mal in ihrem Leben, zeigte sich sein nerviger Mitschüler fast schon hilfreich.   „Ich habe ein Bild mit meinem Handy geschossen, ist es nicht hübsch? Ach, du siehst so verloren darauf aus“, neckte Dôma ihn dennoch.   Aber dieses Mal ignorierte Akaza die Neckerei geflissentlich, genauso wie die pink-glitzernden Worte, welche Dôma dem Foto hinzugefügt hatte.   Happy Hug-a-Shark-day! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)