In die Arme des Bösen von FlameHashira (Wichtelgeschichte für Sturmdrache) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Kyojuro erinnerte sich. Er erinnerte sich an alles, was in seinem Leben passiert war. Dennoch fehlte etwas anderes. Vielleicht war es die Empathie, die wichtig für mehr Verständnis von all den Geschehnissen war. Er wusste, dass er Akaza verteufeln und zur Hölle wünschen sollte.   Stattdessen war da kein Hass. Es gab jedoch durchaus eine Wehmut.   Senjuro hatte dagegen alles vergessen. Ihr ähnliches Aussehen sorgte für Vertrauen, das normalerweise nicht da wäre.   Kyojuro fühlte eine innere Wut in sich. Vermutlich der Hass auf Akaza, der nicht wirklich da war. Wut, welches kein Ziel kannte. Er sah auf seine langen Krallen, scharf genug, um jemandes Kehle problemlos zertrennen zu können. Neben der Wut gab es auch eine Erschöpfung, die er nicht erklären konnte.   „Kyojuro“, summte Akaza ihm hauchzart entgegen. „Du bist einfach so perfekt. Aber du brauchst etwas zu Essen. Komm schon. Ich habe mich wie versprochen erst mal um Senjuro gekümmert.“   Er atmete tief durch, als er sich Akaza zuwandte, welcher erwartungsvoll zu ihm sah.   „Warum schläft Senjuro?“   „Huh? Oh, liegt sicherlich an der Verwandlung und das er so viel gegessen hat. Keine Sorge“, Akaza warf einen leblosen Körper ab. „Wenn er wach werden sollte und hungrig ist, wird er genug zum Essen hier haben. Jetzt geht es um dich.“   Kyojuro wusste, dass Akaza für Senjuro gejagt hatte – zumindest teilweise. Selbigen Luxus würde er wohl nicht ansatzweise erhalten. Schnaubend erhob sich Kyojuro, er wollte diesen Luxus nicht. Deshalb stampfte er geradewegs an Akaza vorbei. Zornig und doch irgendwie nicht. Akaza summte, scheinbar unbesorgt, während er ihm hinterherlief und Senjuro wirklich zurückließ. Eine leerstehende Hütte, in welcher sich Akaza wohl schon länger eingenistet hatte. Das Anwesen der Rengoku's war nicht so weit entfernt und Kyojuro fragte sich, ob mittlerweile versuchte wurde das Feuer zu löschen, die Leichen zu identifizieren und vielleicht sie zu suchen.   Seine Gedanken waren jedoch nicht stark genug. Nicht stärker als seine Instinkte. Sein Hunger war immens und es war ein kleines Wunder, dass er bislang hatte warten können. Jetzt vernahm er jedes Geräusch, jede Bewegung und musste versuchen, die Wichtigen, von den Unwichtigen zu unterscheiden. Also blieb er einen Moment stehen, schloss die Augen und konnte selbst Akaza nicht wahrnehmen, der in seiner Nähe stehen blieb.   Dann hörte er leises Flüstern, Flüche über unebene Wege und der Natur, die ihm ein perfektes Opfer bot.   Ohne weiter darüber nachzudenken, schoss er in die Richtung. Seine Bewegungen so leicht wie nie zuvor, so schnell wie nie zuvor – unglaublich mächtig und dennoch komplett lautlos. Es dauerte nicht lange, bis er einen jungen Mann fand, der mit einer Laterne den Weg zu beleuchten schien. Für Kyojuro war alles klar zu sehen, als wäre helllichter Tag. Er beobachtete den Mann für einen kurzen Moment, nur um die Wehrlosigkeit zu erkennen, bevor er sich auf ihn stürzte. Der Schrei des Mannes hallte nur kurz durch die Wälder, bevor Kyojuro ihm das Genick brach.   Dann starrte er in das leblose, panische Gesicht.   Er fühlte keine Schuld und kein Bedauern.   „Das war großartig! Schon jetzt bist du unglaublich schnell, Kyojuro!“, schwärmte Akaza an seiner Seite. „Noch ein paar Leichen mehr und du wirst stärker und stärker – einfach perfekt. Wir werden perfekt sein!“   Kyojuro seufzte leise, als er in Akazas Richtung blickte. Sein linkes Auge, einst unbrauchbar, war wieder genauso zu nutzen, wie vor der Verletzung damals. Seine Sicht war anders – Kyojuro konnte es nur noch nicht definieren, aber es war als würde er etwas in Akazas Körper sehen können.   „Jetzt iss! Iss schon! Oh und vergiss nicht – das Herz ist am wichtigsten! Es wird dir die meiste Kraft geben!“   Kyojuro nickte ein wenig, als Akaza ihn daran erinnerte. Dann rammte er seine Hand in den Brustkorb des Mannes und riss das Herz problemlos hervor. Es fühlte sich immer noch warm an, als würde es noch pulsieren. Kyojuro starrte es an, fühlte wie der Hunger immer mehr aufkam, wegen des Geruches von frischem Blut.   Das Herz ist am wichtigsten!   Und dann streckte er es Akaza entgegen: „Für dich.“   „Huh?“, machte der Upper Moon deutlich irritiert.   „Das Herz. Es ist für dich. Nimm es.“   Akaza starrte ihn an, es waren vermutlich nur Sekunden, aber für Kyojuro fühlte es sich an wie Stunden.   „Nimm es schon!“, befahl er knurrend, kurz davor es Akaza an den Kopf zu werfen, bis er wirklich danach griff.   Kyojuro wusste auch nicht, was er damit bezweckte, aber die Wut in seinem Inneren schien abzuflachen, ersetzt von etwas anderem – etwas ... warmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)