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Duskwood-Eine Stadt voller Geheimnisse

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mein erstes Kapitel zu meiner Duskwood FF :3
Ich wünsche ganz viel spaß beim lesen :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach meinem Umzug habe ich es endlich geschafft weiter zu schreiben :)
Viel spaß beim lesen vom 3 Kapitel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier kommt endlich das 4 Kapitel :D

Wünsche ganz viel spaß beim lesen. Komplett anzeigen

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1. Kapitel: Die Einladung

Erschöpft von den heutigen Seminaren und dem Sport, schloss ich meine Haustür auf, stellte meine Tasche auf die Kommode, zog meine Schuhe aus und lief in die Küche. Dort machte ich mir einen Kaffee und schlenderte anschließend ins Wohnzimmer, wo ich es mir auf der Couch bequem machte, und nahm mein Buch, das noch auf dem Tisch lag, um weiter darin zu lesen. Ich hatte gerade ein weiteres Kapitel beendet als mein Handy mir mitteilte, dass ich eine Nachricht bekommen hatte. Ich schnappte mir mein Handy und sah nach wer mir geschrieben hatte, als ich jedoch auf meinem Bildschirm sah, dass ich in eine Gruppe eingeladen wurde, runzelte ich verwundert die Stirn. Sogleich entsperrte ich mein Handy und sah nach wer mich in eine Gruppe eingeladen hatte, jedoch kannte ich die Nummer nicht, es war jemand den ich nicht in meinen Kontakten hatte. Schnell sah ich nach wer noch in der Gruppe war, vielleicht kannte ich ja jemanden. Doch keine der Nummern war in meinem Handy eingespeichert, auch kam mir keiner bekannt vor, als ich die Profilbilder durch ging.

`Hm...muss wohl eine Verwechselung sein...´, dachte ich und verließ einfach die Gruppe. Gerade wollte ich mein Handy wieder auf den Tisch legen, doch wieder meldete sich mein Handy und zeigte mir an, dass ich in eine Gruppe eingeladen wurde. “Das gibt es doch nicht…”, murmelte ich leise. Ich war wieder in derselben Gruppe. Dieses Mal beschloss ich zu schreiben, dass eine Verwechselung vorlag, bevor ich die Gruppe erneut verlassen wollte. Kaum hatte ich den Chat geöffnet, fingen die Mitglieder auch schon anzuschreiben.
 

T: Hallo? Bist du da?

D: Das machst du jetzt nicht wirklich oder...

T: Dan, halt bitte die Klappe

C: Ist er/sie das?

Dan: Sieht wohl so aus.
 

Wieder runzelte ich die Stirn, während ich mir die Nachrichten durchlas. `Was ist das nur für eine seltsame Diskussion? ´, fragte ich mich. Die anderen in diesen Chat, schienen sich zu kennen, jedoch sprachen sie definitive über eine Person, die sie nicht kannten. ` Ob sie mich damit meinen? ´, fragte ich mich, doch das konnte doch nicht sein, oder? Die ganze Situation war mehr als nur merkwürdig und ich beschloss das Ganze ein Ende zu bereiten.
 

Ich: Hallo?! Ich wurde jetzt schon das zweite Mal in diese Gruppe hinzugefügt, da ich jedoch niemanden von euch kenne, gehe ich von einer Verwechselung aus. Jemand muss wohl zahlen vertauscht haben...naja auf jeden Fall trete ich nun aus der Gruppe wieder aus.
 

Kaum hatte ich meine Nachricht abgeschickt, folgten auch schon andere Nachrichten.
 

L: Wer bist du? Woher kennst du meine Schwester?

C: Lilly....

Lilly: Was hast du mit ihr gemacht?

T: Wir wollten dich fragen, woher du Hannah Donfort kennst.
 

`Was zum Teufel...was geht hier ab? ´, dachte ich. Jetzt war ich mir ziemlich sicher, dass die Personen mich meinten, doch wieso? Ich war so verwirrt, da ich mir nicht erklären konnte was hier los war, dass ich nicht wusste, was ich antworten sollte. In was für eine merkwürdige Situation bin ich nur reingeraten? In meinem Kopf bildeten sich so viele Fragen, das ich nicht klar denken konnte. Ich brauchte einige Minuten, um meine Gedanken zu sortieren, bevor ich antwortete.
 

Ich: Sry Leute, ich weiß nicht was hier los ist, aber wenn das ein Scherz sein soll, dann ist er definitive nicht witzig! Ich habe keine Ahnung, wovon ihr redet...ich habe mit gar niemanden etwas gemacht und wer ist Hannah Donfort? Ich kenne keine Hannah Donfort...
 

T: Hannah ist meine Freundin und sie ist verschwunden. Jetzt schon seit drei Tagen, um genau zu sein. Von ihrem Handy aus wurde mir letzte Nacht eine Nachricht geschickt, mit deiner Nummer.

Dan: Das Handy ist mit ihr verschwunden, solltest du vielleicht noch erwähnen. Und es kommt noch besser.

T: ich habe natürlich sofort versucht sie anzurufen. Es wurde auch abgenommen, jedoch hat niemand ein ton gesagt.

C: Bitte, wenn du nochmal ganz scharf nachdenken könntest. (Bild gesendet) Das ist sie. Woher könntest du sie kennen? Warum verschickt ihr verschwundenes Handy deine Nummer? Vielleicht ist eure Begegnung ja nur schon zu lange her?
 

Ich war so perplex von den ganzen Nachrichten, dass ich sprachlos war. “WTF....was passiert hier gerade?”, sprach ich zu mir. Das ganze hier war so absurd, dass mir das wahrscheinlich keiner glauben würde. Ich hatte das Gefühl zu träumen oder mich in einem Film oder einer Serie zu befinden. Wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeit in eine fremde Gruppe hinzugefügt zu werden und dann auch noch ganz bewusst? Dazu kommt noch das eine, mir unbekannte Person verschwunden war und man mich fragte, ob ich wüsste, was mit ihr passiert war. Ich mochte Krimi und Paranormale Geschichten, aber jetzt kam es mir so vor selber in so einer Geschichte zu sein, wie verrückt war das bitte?

Ich sah mir das Bild genauer an, jedoch erkannte ich die Person nicht, ich wüsste auch nicht, wann oder wo ich sie mal gesehen haben könnte. Wieder kam eine Nachricht.
 

Dan: Also das führt zu nichts war ja klar...Ihr wisst ich bin echt der letzte der sowas nochmal sagt, aber du hättest das der Polizei überlassen sollen.

T: Du weißt ganz genau, warum ich das nicht getan habe.

Dan: Aber das macht dich jetzt gar nicht verdächtig oder Tommy Boy? Ich habe genug...viel Glück. (Hat die Gruppe verlassen)

R: kann der sich nicht einmal benehmen?

J: Sorry Leute aber meine Meinung kennt ihr. (Hat die Gruppe verlassen)
 

Die Nachrichten kamen so schnell, dass ich kaum hinterherkam. Noch immer wusste ich nicht, was ich von dieser ganzen Sache hier halten sollte, jedoch bekam ich langsam ein wenig Mitleid mit den Personen. Sie wussten nicht was geschehen war und hatten anscheinend wirklich gehofft das ich helfen konnte.
 

Ich: Es tut mir wirklich leid. Ich kann verstehen, das ihr euch Sorgen macht und wissen wollte was geschehen ist, aber ich kann euch wirklich nicht helfen. Ich kenne diese Hannah nicht und weiß auch nicht was passiert sein könnte...könnte es nicht sein das sie zahlen vertauscht hat und sie euch eigentlich eine ganz andere Nummer senden wollte?

C: Ich weiß leider auch nicht, was wir jetzt noch machen könnten. Weißt du wir versuchen sie zu finden...Wir klammern uns einfach an jedem Strohhalm.

R: Wobei das jetzt viel mehr ist als nur ein Strohhalm.

C: Ja, schon...ich meinte es auch eher allgemein und nicht direkt auf diese Nummer bezogen...

Ich: Ich kann nachvollziehen das ihr antworten sucht, um sie zu finden. Mir würde das nicht anders ergehen...Ich würde euch auch gerne helfen, wenn ich könnte...aber wie ich schon sagte...ich habe keine Ahnung und kenne eure Hannah auch nicht.

Lilly: Das kann doch alles nicht wahr sein. (Hat die gruppe verlassen)

R: Da waren es nur noch drei...ähm...ich meine vier mit...unserer unbekannten Blonden Dame hier...Was haltet ihr davon, wenn wir uns gegenseitig vorstellen? Das wäre doch irgendwie viel persönlicher finde ich.
 

Ich hob eine Augenbraue und konnte mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Egal wie absurd diese Situation auch war und wie groß die Sorgen der anderen waren, der eine schien dennoch seinen Humor nicht verloren zu haben. Dennoch war ich mir unsicher, was ich auf die gestellte Frage antworten sollte. Eigentlich hatte ich nicht vor noch länger in dieser Gruppe zu verweilen, jetzt wo feststand, dass ich Ihnen nicht helfen konnte. Doch mein Instinkt sagte mir das noch irgendwas auf mich zukommt und dass ich dieser Sache nicht so schnell entfliehen kann, wie ich es gerne möchte. Ich wusste nicht, woher dieses Gefühl plötzlich kam, aber es war da.
 

Ich: Mein Name ist Lynn.

R: Hay Lynn, freut mich. Ich bin Richy.

Ich: Freut mich auch Richy.

Richy: Lynn? Ich muss mich für unser sagenhaft unhöfliches verhalten entschuldigen. Normalerweise sind wir nicht so.

C: Was wird das Richy?

Richy: Ich weiß nicht...ich dachte nur jemand sollte sich entschuldigen immerhin musste es ein ziemlicher Schock gewesen sein für Lynn. Ich meine...wir haben sie nicht gerade höfflich im Empfang genommen. Ach, ich weiß doch auch nicht...ich möchte nur nicht, dass sie schlecht von uns denkt...
 

Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen, trank den letzten Schluck Kaffee und fing an eine Nachricht zu schreiben.
 

Ich: Danke Richy du musst dich nicht weiter erklären. Es ist schon in Ordnung. Natürlich war ich ziemlich verwirrt, das bin ich noch immer, auch war ich ziemlich schockiert, aber ich kann euch auch irgendwie verstehen. Ich glaube ich hätte nicht anders reagiert, ich würde wahrscheinlich auch jeden Hinweis nach gehen, ist er auch noch so klein.

Richy: Weißt du Lynn. Als Hannah uns deine Nummer geschickt hat, da hatten wir irgendwie Hoffnung. Auch ich dachte mit dieser Nummer müssen wir doch irgendwas anfangen können...doch jetzt...ach ich weiß auch nicht, wie ich das sagen soll...

C: Ich glaube, was Richy sagen möchte ist, dass du unsere einzige Spur zu Hannah bist...warst...

Richy: Ja, genau. Danke Cleo.
 

Ich biss mir auf die Unterlippe. Eine kleine Stimme in mir drin sprach zu mir, sagte mir das Richy und die anderen noch immer auf meine Hilfe hofften. Doch wie sollte ich helfen? Ich wusste nichts...wie sollte ich da eine Hilfe sein?
 

Ich: Ihr hofft noch immer auf meine Hilfe, oder?

Richy: Ich weiß, wie seltsam das alles wirkt. Für uns ist es genauso seltsam, dass kannst du uns glauben. Ich glaube es könnte wirklich helfen, wenn du erst einmal bleibst...? Oh, man...wie komisch klingt das bitte??
 

Mit einem tiefen seufzen lehnte ich mein Kopf nach hinten und blickte zur Decke. `ich habe es geahnt...was mach ich denn jetzt? ´. Sollte ich schreiben, dass ich bleibe und ihnen helfe? Wie auch immer meine Hilfe aussehen könnte oder sollte ich mich einfach verabschieden und aus der Gruppe gehen und Ihnen alles Gute wünschen? Jeder normale Mensch würde das bestimmt tun und das wäre auch das einzig richtige. Was hatte ich denn auch mit dieser Situation zu tun? Nichts. Bei der Nachricht war bestimmt ein Zahlen Dreher drin und deshalb hatten sie meine Nummer erwischt. Es musste einfach so sein alles andere wäre gruselig und einfach nur merkwürdig. Doch irgendwas tief in mir drin, ließ mich zögern.

2.Kapitel: Lynns Entscheidung

Ich hatte das Gefühl schon seit Stunden auf mein Handy zu starren, dabei waren es nur wenige Minuten. Noch immer dachte ich darüber nach was ich tun sollte.

“Das ganze geht mich doch eigentlich nichts an...ich kenne die Menschen nicht und was geht mich deren Probleme an?”, murmelte ich leise vor mich hin. Andererseits war da auch diese Neugier, die tief in mir schlummerte. Ich liebte True Crime und Mysteriöse Storys, hatte schon zahlreiche Podcasts mir angehört und Bücher gelesen und jetzt steckte ich quasi mitten in so einem Fall. Fragen kreisten in meinem Kopf rum. Was war geschehen? Was für ein Verrückter hatte diese Hannah entführt? Wieso hatte diese Person getan? Es war zum Verzweifeln! Mein True Crime Herz sagte mir ja und schau was noch passiert und mein realistisches Herz sagte was geht dich diese Hannah an, man sollte sich nicht in dingen einmischen, die einem nicht betreffen. Doch wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann wusste ich meine Antwort schon. Ich wusste, dass meine Neugier einfach zu groß war und diese hatte mich jetzt schon fest im Griff. Ich ließ meine Daumen über mein Handy gleiten.
 

Ich: Hört zu, ich habe keine Ahnung, ob es was bringt, wenn ich euch Helfe. Ich weiß noch nicht mal, wie ich euch überhaupt helfen kann, die Wahrscheinlichkeit liegt eher bei null aber...wenn es euch ein besseres Gefühl gibt, dann bleibe ich erstmal in dieser Gruppe und ich kann mir ja noch mal das Foto von Hannah ansehen.

Richy: Wirklich? Vielen lieben dank Lynn. Wir wissen, dass es nicht selbstverständlich ist, das du uns hilfst und...Keine Ahnung, ob es wirklich was bringt aber fürs Erste danke. Ich glaube ich spreche für alle, wenn ich sage das es uns viel bedeutet.

Cleo: Richy hat recht, danke. Ich denke es wäre am besten, wenn du einen groben Einblick in die gesamte Situation bekommst.

Richy: Das müsste jemand von euch übernehmen. Ich muss erstmal weg. Die Pflicht ruft, wieder die alte Karre der noch älteren Frau Mayer und sonst rennt die mir noch zu den Lackaffen von TT...

Cleo: Ja, Richy wir haben es verstanden!

Richy: Alles klar. Bis dann Leute. (Richy hat die Gruppe verlassen)

T: Ich würde die Aufgabe übernehmen und Lynn alles erklären.

Cleo: Ok.

T: Ich schreibe dir gleich Privat Lynn und erkläre dir alles.
 

Ich musste wirklich nicht lange warten, bis mir angezeigt wurde das mir jemand geschrieben hatte, außerhalb dieses Chats. Ich schloss den Gruppenchat, um die andere eingegangene Nachricht zu öffnen.
 

T: So, erstmal Danke und sorry wegen vorhin. Es muss sich komisch angefühlt haben für dich...

Ich: Ja, es hat sich mehr als nur komisch angefühlt, wenn ich ehrlich bin. Aber wie wäre es, wenn du mir deinen Namen verraten würdest? Dieser Dan..hatte dich Tommy Boy genannt, ich bezweifle jedoch, dass dies dein richtiger Name ist...?

T: Oh ja sry, mein Name ist Thomas. Ok, wo fange ich am besten an...tut mir leid ich bin noch immer durch den Wind seit Hannah verschwunden ist. Dann noch diese Nachricht mit deiner Nummer, erst dachte ich, sie wäre wieder da, schreibt, das alles gut ist aber...darauf kann ich wohl langsam nicht mehr hoffen...Ich schweife ab, tut mir leid. Eigentlich soll ich dir ja einen groben Einblick verschaffen.

Ich: Schon ok, setzt dich nicht Unterdruck, lass dir Zeit zum Nachdenken. Vielleicht hilft es dir, wenn ich Fragen stelle? Dann findest du vielleicht einen besseren Anfang?

Thomas: Danke vielleicht ist das wirklich keine schlechte Idee.

Ich: Ok. Fangen wir doch mal mit meiner Nummer an. Du schriebst, dass Hannah schon seit drei Tagen verschwunden ist und gestern Abend hat sie dir meine Nummer geschickt.

Geht man mit solchen Dingen bzw. Situationen nicht eigentlich zur Polizei?

Thomas: Ich wollte ja zur Polizei aber die Nachricht mit deiner Nummer war plötzlich nicht mehr da.
 

Fünfmal las ich mir die Nachricht durch und konnte nicht recht glauben, was dieser Thomas mir da erzählte. `Die Nachricht war plötzlich verschwunden? ´.
 

Ich: Das würde bedeuten das jemand die Nachricht gelöscht hat!?

Thomas: So muss es sein...anders kann ich es mir nicht erklären...
 

Während ich seine Antwort las, runzelte ich die Stirn, stand auf, lief zur Küche, um mir etwas zu trinken zu holen und mir etwas von meinem gestrigen essen Warm zu machen.
 

Ich: Das ist ziemlich merkwürdig...

Thomas: Ich weiß, wie sich das alles anhören muss, aber du musst mir glauben. Ich habe mir diese Nachricht nicht eingebildet...
 

“Die Frage ist also…wer hat die Nachricht gelöscht...und warum?”, stellte ich mir selbst die Frage. Das alles wurde immer mysteriöser und auch ein wenig gruselig. Jetzt fühlte ich mich wirklich wie in einem Krimi/Horror Roman. Kurz packte ich mein Handy in meine Hosentasche, schnappte mir mein Getränk und mein Essen und setzte mich wieder ins Wohnzimmer. Ich musste nachher unbedingt meine beste Freundin anrufen und ihr alles erzählen. Wobei sie mir wahrscheinlich ohne beweise, niemals glauben würde, viel zu absurd war diese Situation. Doch erstmal brauchte ich noch ein paar Informationen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie er mich dann anschreiben konnte, wenn die Nachricht gelöscht wurde.
 

Ich: Wenn die Nachricht gelöscht wurde, wie konntest du mich dann erreichen?
 

“Jetzt bin ich mal auf seine Antwort gespannt”. Nicht dass ich ihm nicht glaubte, aber neugierig war ich dennoch.
 

Thomas: Gibt oder gab es einen schlimmen Moment in deinem Leben, den du nie wieder vergessen wirst?
 

Verwundert über diese Frage, ließ ich meine Gabel sinken und dachte nach. Gab es in deinem Leben einen solchen Moment? Ja, den gab es vor einigen Jahren...
 

Thomas: In diesem Moment, wo ich eine Nachricht von Hannah bekam, mit nichts weiter außer deiner Nummer, diese Nachricht brannte sich regelrecht in mein Gehirn ein. Deine Nummer werde ich wohl nicht so schnell vergessen...

Dann war die Nachricht aber plötzlich verschwunden als ich morgens auf mein Handy sah. Ohne ein Beweis, dass ich diese Nachricht wirklich erhalten habe, konnte ich schlecht zur Polizei.

Ich: Verstehe. Wärst du dennoch zur Polizei, hätten sie dich wahrscheinlich als Lügner dargestellt und hätten dich verdächtigt.

Thomas: Ja, das hast du richtig erkannt. Ich weiß wie verrückt das alles ist und ich würde es dir nicht mal übelnehmen, wenn du mir nichts glaubst...ich habe mir am Anfang noch nicht mal selbst geglaubt. Auch die anderen waren misstrauisch und meinten ich sollte trotzdem zur Polizei, aber was hätte das gebracht? Dann hatte ich die Idee dir zu schreiben um herauszufinden wer du bist und warum Hannah mir ausgerechnet deine Nummer geschickt hat, nur deine Nummer ohne ein weiteres Wort dazu. Was die anderen davon hielten, hast du ja mitbekommen...
 

Oh, und wie ich es mitbekommen hatte, nicht jeder schien begeistert gewesen zu sein. Vor allem dieser Dan hatte seine Meinung klar geäußert. Thomas tat mir leid, natürlich hörte sich das alles mehr als nur komisch an und ich fragte mich auch ob, das alles stimmte. Doch wäre jemand wirklich so verzweifelt, um sich solch eine Story auszudenken? Würde sich jemand, die Mühe machen eine Nummer auf gut Glück einzugeben und hoffen, dass sie jemand gehörte, um dann allen zu erzählen, Hannah hätte ihm diese Nummer geschickt? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit das man eine Nummer tippte, die auch wirklich vergeben war?

“Wenn dann könnte sich sowas nur der Täter selbst ausdenken...”, sprach ich meine Gedanken laut aus. Jedoch glaubte ich nicht wirklich dran das Thomas, was damit zu tun hatte. So verzweifelt wie er auf mich wirkte, konnte ich es mir nicht vorstellen. Wobei mich die ganzen Crime Storys gelehrt hatten das alles möglich war, aber ich wusste auch, dass man keine voreiligen Schlüsse ziehen sollte.
 

Ich: Es mag wirklich verrückt klingeln, aber wenn die Person, die man von ganzem Herzen liebt, plötzlich verschwindet dann versucht man Antworten zu finden und sich an alles zu klammern, was einem über dem Weg läuft. Keine Ahnung wie ich reagieren würde, in solch einer Situation, aber vielleicht würde ich genauso reagieren. Ich hoffe das die Polizei deine Freundin schnell findet.

Thomas: Danke. Ach Verdammt...ich hätte schon vor zehn Minuten meinen kleinen Bruder abholen sollen. Ich muss erstmal los, wir schreiben heute Abend.

Ich: Ok.
 

Kaum war mein OK abgesendet, war Thomas auch schon offline. “Was für ein Tag...”. Ich rieb mir die Augen und seufzte. Hätte mir heute Vormittag jemand gesagt ich würde in einem Vermisstenfall von einer fremden verwickelt werden, den hätte ich ausgelacht. Nun saß ich hier auf meiner Couch und konnte noch immer nicht glauben was gerade geschehen war. Ich musste das unbedingt meiner Besten erzählen, so schnell ich konnte klickte ich auf Kontakte und rief meine beste Freundin an.

3.Kapitel: Der Unbekannte

Seufzend legte ich mein Handy zu Seite. Zweimal hatte ich, probiert bei meiner besten anzurufen, jedoch ging sie nicht ran. Deshalb hatte ich ihr eine Nachricht geschrieben, dass sie doch bitte zurückrufen sollte, ich musste einfach mit jemanden sprechen. Ich stand von der Couch auf, als mein Handy sich wieder meldetet.

Während ich auf den Weg zur Küche war, um mir etwas zu Essen zu machen, öffnete ich den Gruppen Chat, der mir neue Nachrichten anzeigte. Zuerst dachte ich, es wäre wieder die Gruppe, in der ich eben gelandet war, doch schnell bemerkte ich das es ein anderer Gruppenchat war, indem ich nicht eingeladen wurde.

“Was ist das denn nun schon wieder...”, murmelte ich zu mir selbst. Mir wurde eine Gruppe angezeigt, in der gerade geschrieben wurde, jedoch war ich nicht in dieser Gruppe, doch wieso konnte ich mitlesen?
 

J: Dan?

Dan: Was gibt es?

J: meinst du nicht, dass das etwas zu krass eben war?

Dan: Von wegen, würde sagen das war noch höflich! Alle wissen, dass ich von der ganzen Situation halte.

J: Du musst nicht gleich sauer werden.

Dan: Doch! Weil du plötzlich auch deine Meinung änderst.

J: Das stimmt doch gar nicht

Dan: Ach, nein? Kommt mir aber so vor...

J: Was ich dir eigentlich sagen will, ist das du dich etwas überlegter ausdrücken könntest.

Dan: Überlegter? Du meinst wohl eher, ich soll mich nicht wie ein Arschloch verhalten...

J: Dan...verdammt...Richy kommt, ich muss erstmal AFK
 

“Verdammt was geht denn hier vor sich?”, fragte ich mich und konnte den Blick nicht von meinem Handy nehmen. Das Ganze wurde immer merkwürdiger und ich fragte mich langsam, ob mir nicht doch jemand ein Streich spielte. Ich strich meine Haare aus dem Gesicht und hatte ein ungutes Gefühl. Mir gefiel das ganze überhaupt nicht.
 

Unbekannt: Na, wie hat es dir gefallen?
 

Ich runzelte die Stirn, bei der Nachricht, die gerade ankam. Was war das bitte für eine Frage? Ich schaute auf das Profil Bild, doch war da keine Person drauf zu sehen. Also konnte es niemand aus der Gruppe sein, da dort, soweit ich gesehen habe, alle ein Bild von sich hatten.
 

Ich: Was bist du denn für einer? Und was meinst du damit? Was soll mir gefallen haben?

Unbekannt: Der Chat zwischen Jessy und Dan. Ich habe dir ermöglicht, mitzulesen.
 

“Okay...jetzt wird es wirklich schräg...”, sprach ich zu mir. Ich verstand nicht was hier gerade vor sich ging. Erst gerate ich in eine Fremde Gruppe von Personen, die eine vermisste suchen und nun wurde, ich von so einem unbekannten verrückten angeschrieben der mich seltsame Dinge fragt. Und anscheinend die anderen kannte. Zumindest kannte er einige Namen.
 

Ich: Was soll das heißen? Willst du mir gerade sagen, dass du ein Hacker bist und mein Handy gehackt hast? Und die Handys der anderen? Wie kommst du dazu das zu tun? Wer bist du?

Unbekannt: Hacker...Nennen mich die anderen so?

Ich: Die anderen? Kennt ihr euch? Wenn ja, warum machst du das ganze? Du musst ein Hacker sein! Wieso sonst kannst du es mir ermöglichen bei einem Gruppenchat mitzulesen, wo ich nicht drin bin? Das kann doch nur ein Hacker...
 

So viele Fragen schwirrten mir im Kopf herum und ich wusste nicht, welche ich zuerst stellen sollte. Am liebsten würde ich einen langen Text schreiben, indem alle meine Fragen stehen und was ich von dieser Situation halte, doch dies würde wahrscheinlich Stunden dauern.
 

Unbekannt: Du hast mein Interesse geweckt. Es ist wichtig, dass du Dinge weißt, die die anderen nicht wissen.

Ich: Was meinst du damit? Verdammt noch mal, ich will wissen was hier los ist? Was habe ich mit dem Ganzen hier zu tun? Wie soll ich bitte dein Interesse geweckt haben? Wir kennen uns nicht! Wenn du die anderen euch kennen, wieso tut ihr euch dann nicht zusammen? Ich verstehe nicht was hier los ist...wieso soll ich mehr wissen als die anderen? Wer bist du zum Teufel?
 

So langsam wurde ich wirklich ungeduldig und nervös. Ich wollte unbedingt Antworten auf all meine Fragen. Sollte dies alles ein Scherz sein, ist es wirklich kein guter. Ich war so gefangen in meinen Gedanken und herauszufinden was hier los war, dass ich ganz vergaß, das mir eigentlich etwas zu Essen machen wollte. Doch aufs Kochen konnte ich mich gerade sowieso nicht Konzentrieren. Das Wichtigste war jetzt, herauszufinden was dieser Unbekannte von mir wollte.
 

Unbekannt: Lass uns das ganze abkürzen.
 

Vor Schreck hätte ich beinah mein Handy fallen lassen. Es wurde mir meine unbekannte Nummer angezeigt, die mich anrief. Ich biss mir auf meine Unterlippe. Ich war mir nicht sicher, ob ich ran gehen sollte. Normalerweise ging ich nicht ran, wenn mich eine Nummer anrief, die ich nicht kannte. Doch irgendwas sagte mir das es Mister unbekannt war, der mich gerade anrief. Ich atmete einmal tief ein und aus, bevor ich auf Annehmen klickte und das Handy langsam in mein Ohr legte.
 

“Hör zu. Meine Identität spielt keine Rolle! Höre auf alles zu hinterfragen. Wichtig ist nur das ich vor drei Tagen zeuge wurde von der Entführung von Hannah. Mehr musst du nicht wissen, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich bin im Besitz von verschiedenen Passwörtern, Mails und habe Zugriff auch einige privaten Konten. Ich werde dir Informationen bereitstellen, die dir helfen Hannah zu finden. Vertrau mir!”.
 

Noch bevor ich etwas sagen konnte, wurde auch schon aufgelegt. Blinzelnd und mit einem ungläubigen Blick, sah ich auf mein Handy.

“Was zum Teufel? Was fällt dem Typen eigentlich ein? Was denkt er sich bitte?”.

Ich ließ meine Daumen über dem Display gleiten und schrieb.
 

Ich: Jetzt hörst du mir mal zu Mister tue, was ich dir sage...Ich frage so viel wie ich will! Keine Ahnung, was hier Vorsicht geht und warum ausgerechnet mir das alles passiert und ich glaube, dass ich das recht habe zu erfahren, was hier vor sich geht und warum gerade ich in dem ganzen Misst verwickelt werde? Ich kenne weder diese Hannah noch sonst jemanden von diesen Leuten...Wieso regelt ihr das nicht unter euch? Und wieso sollte ich dir Vertrauen? Wir kennen uns doch gar nicht. Davon mal abgesehen das, dass alles hier sowas von verrückt ist...
 

Am liebsten hätte ich noch viel mehr geschrieben...jedoch wusste ich nicht, ob es überhaupt was brachte, diesem Kerl die Meinung zu geigen.
 

Unbekannt: Ich werde dir Zugang zu Hannah´s Cloud speicher verschaffen. Dort findest du sicherlich etwas Hilfreichen. Noch was, ich muss dir vertrauen können! Schicke alles, was uns helfen könnte, Hannah zu finden, mir. Nur mir. All das hier geht nur dich und mich etwas an. Erzähle niemanden, was wir hier besprechen. Während du Hannahs Cloud speicher durchgehst, werde ich andere Spuren verfolgen.
 

“Der spinnt doch! Wie kann er einfach meine Nachricht ignorieren...dieser Kerl hat sie doch nicht mehr alle.”. Ich schüttelte ungläubig den Kopf und konnte nicht fassen das dieser Typ meine Nachricht ignorierte. Er konnte doch nicht einfach von mir verlangen in die Privatsphäre anderer herumzuschnüffeln. Was dachte sich dieser Kerl eigentlich?
 

Ich: Was denkst du dir eigentlich? Und was soll das Gerede ständig von Vertrauen? Was erwartest du von mir? Du kennst mich nicht und ich kenne dich nicht! Davon mal abgesehen, warum sollte ich einem Hacker vertrauen?
 

Während ich meine Nachricht tippte, bemerkte ich nicht das der Unbekannte schon längst offline war, ich sah es erst, nachdem ich meine Nachricht versandt hatte. Wütend blickte ich mein Handy an.
 

Ich: Hey! Hallo? Du kannst doch jetzt nicht einfach offline gehen!
 

Dieses Verhalten von dem Kerl machte mich ziemlich wütend. Es konnte doch nicht sein, dass irgendein Unbekannter einfach mein Handy hackt, wo ich mich frage, wie er das geschafft hatte, mir schreibt, mich sogar anruft und einfach irgendwelche Dinge von mir verlangt. Dieses Verhalten war einfach unfassbar. Ich musste unbedingt mit meiner besten über diese absurde Situation quatschen. Ich wählte wieder ihre Nummer und dieses Mal ging sie ran. Ich erklärte ihr, dass ich hier unbedingt was erzählen muss und sie vorbeikommen und sie doch bitte etwas zu Essen Mitberingen sollte. Um zu Kochen war ich momentan einfach viel zu verwirrt und wütend. Sie sagte, dass sie sich sofort auf den Weg machen würde. Dankbar legte ich auf, schnappte mir was zu trinken und wartete auf der Couch, bis es an der Tür klingelte.

4 Kapitel: Erste Ermittlungen und Smalltalk

Müde und gähnend schleppte ich mich in die Küche, um mir ein Kaffee zu machen. Nachdem, meine beste Freundin gestern bei mir ankam, hatten wir die halbe Nacht durch gequatscht. Ich hatte ihr alles bis ins kleinste Detail berichtet und ihr auch alle Nachrichten gezeigt, da sie mir erst nicht glauben wollte. Wahrscheinlich hätte ich das, ohne beweise auch nicht getan, dafür war die Situation viel zu Creepy.

“Machst du dir Kaffee?”, hörte ich eine verschlafene Stimme, die meiner besten gehörte.

Ich drehte meinen Kopf zur Seite, wo meine Küchentür war und nickte. “Wenn du Tee haben möchtest, Wasser hatte ich eben schon aufgesetzt, ansonsten weißt du ja, wo du was findest”, antwortete ich, während ich zum Küchentisch lief, um mich zu setzten.

“So wie du aussiehst, so fühle ich mich gerade”, sprach Angelina.

“Das kann ich nur zurückgeben, wir waren auch die halbe Nacht wach”, sagte ich und unterstrich meine Worte mit einem Gähnen. “Wenn wir keine Prüfung heute hätten, würde ich nicht zur Uni gehen und einfach weiterschlafen”, murmelte ich, trank ein Schluck von meinem Kaffee und sah zu meiner besten, die nun mir gegenüber saß.

“Vielleicht gehe ich nach der Prüfung nach Hause und lass die anderen Seminare ausfallen”.

“Super Idee, glaub da bin ich dabei. Die Notizen können wir uns dann von Vivi und Basti holen”. Angelina stützte ihren Kopf auf ihre linke Hand, während sie sprach, “Hast du eigentlich noch mal eine Nachricht erhalten?”, fragte sie neugierig.

Ich schüttelte mit dem Kopf, “Nein, bis jetzt nicht”. “Vielleicht war doch alles nur ein sehr schlechter Scherz oder eine große Verwechselung?”. Ich hob eine Augenbraue und lehnte mich auf dem Stuhl zurück. “Das wäre zu schön, wenn es so ist, erzähle ich es dir”, sagte ich. “Ich möchte auch so alle Neuigkeiten hören verstanden!”. “Jawohl Sir!”, erwiderte ich und wir mussten leise lachen. Während wir noch etwas Kleines frühstückten, beim fertig machen und auf dem Weg zur Uni sprachen wir nur noch über die Prüfung. Wir gingen alle Themen noch einmal durch und tauschten uns aus.
 

Gelangweilt blickte ich aus dem Fenster, während meine beste Freundin eingeschlafen war. Eigentlich sollten wir uns Notizen machen, jedoch war unser Dozent schon seit knapp dreißig Minuten dabei von seinem Privat leben zu erzählen. Und mich interessierte es wirklich wenig, was alles in seinem Privatleben vor sich ging. Mein Blick wanderte vom Fenster zu meinem Handy. Ich musste plötzlich an den gestrigen Tag denken und schon war meine Neugier geweckt. Ich nahm mein Handy in die Hand, lockte mich in Hannahs Cloud Speicher ein und fing an alles zu durch Suchen. Es gab zahlreiche Dateien, darunter viele Bilder, sehr viele.

`Woher soll ich bitte wissen was an den ganzen Dateien wichtig sein soll und was nicht? ´, fragte ich mich. Ich merkte jetzt schon, wie meine Verzweiflung aus ihrer Höhle herauskam und mich begrüßte. Ich seufzte leise und wählte ein Bild aus und schickte es an Mister unbekannt. Er würde mir schon sagen, ob dieses Bild wichtig für die Suche war oder nicht. Zumindest hoffte ich es.

Kaum hatte ich das Bild verschickt, bekam ich auch schon eine Antwort. `Wow das ging jetzt aber schnell´, ich klickte auf den Chat.
 

Unbekannt: Hast du dieses Bild in Hannahs Cloud Speicher gefunden?

Ich: Aus meiner Privatsammlung ist es jedenfalls nicht.

Unbekannt: Naja ich glaube nicht, dass uns das weiterhelfen kann
 

Ich fing innerlich zu grummeln an. Was dachte sich dieser Mann nur? Woher, dachte er, bitte habe ich das Foto sonst, wenn nicht aus der Cloud von Hannah? Wenn jemand anderes es mir gesendet hätte, dann hätte er das nachverfolgen können, da bin ich mir ziemlich sicher.
 

Ich: hast du denn was Besseres gefunden?

Unbekannt: Touche. Schick, mir einfach weiterhin deine Funde. Aussortieren können wir dann immer noch. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass Dinge erst auf den zweiten Blick relevant sind.

Ich: Es wäre viel einfacher, wenn ich irgendein hinweiß hätte, wonach ich suchen soll...ich weiß nicht was von den ganzen Dateien wichtig sein könnte...ein wenig Hilfe wäre durchaus nett

Unbekannt: Also dann, viel Glück
 

Ungläubig sah ich auf mein Handy. “Ist das sein Ernst?”, murmelte ich, konnte nicht fassen das nichts weiter von ihm kam. Da bitte ich um Hilfe und er schreibt einfach nur viel Glück...

Ich rieb mir über meine müden Augen, das konnte doch nicht wahr sein, er wollte mir nicht helfen oder mit ein Tipp geben, ok, aber das hätte er mir auch einfach sagen können, oder nicht? Ich nahm mein Handy wieder in die Hand und tippte noch eine Nachricht.
 

Ich: Warte? Können wir reden?

Unbekannt: Reden? Worüber?
 

Ok, worüber wollte ich mit ihm reden? Ehrlich gesagt wusste ich es selbst nicht so genau. Irgendwie waren meine Hände mal wieder schneller als mein Verstand, mal wieder hatte ich sehr impulsive gehandelt. Andererseits war ich auch neugierig und wollte mehr über ihn erfahren. Doch was soll ich fragen? Bringt es überhaupt was oder würde er sowieso nur wieder abblocken? Ich knabberte kurz auf meiner Unterlippe und fing dann zu tippen an.
 

Ich: Ok..äm..ich verstehe das du mir nichts ganz helfen kannst bei der Suche nach Hinweisen, da du anscheinend selbst nicht genau weißt, wonach wir suchen müssen. Ich kann auch akzeptieren, dass unsere Gespräche nur uns etwas angehen, doch das alles ist ziemlich verwirrend für mich und ich kann noch immer nicht ganz glauben, was hier gerade alles passiert. Außerdem, meintest du, ich soll dir vertrauen, vielleicht könnten wir ein wenig über dich reden?
 

Ich wartete und sah, wie er immer wieder anfing, eine Nachricht zu schreiben dann doch abbrach und wieder von neuem anfing. Ich wusste nicht, wieso, aber ich musste anfangen zu schmunzeln.
 

Unbekannt: Was? Über mich?

Ich: Ja, über dich. Täusche ich mich oder wirst du etwa nervös?

Unbekannt: Nein. Ich war nur nicht darauf vorbereitet. Du weißt schon, dass ich dir eigentlich nichts über mich verraten darf.

Ich: Ach komm schon. Bitte? Ich verrate auch niemanden etwas, von dem was du mir erzählst.

Unbekannt: Du hast eine einzige Frage
 

Ich dachte kurz nach, in meinem Kopf schwirrten so unendlich viele Fragen herum das ich nicht wusste, welche ich stellen sollte. Da hatte ich nun die Gelegenheit etwas zu erfahren und dann wusste ich nicht, was ich fragen sollte. Besser gesagt welche Frage ich nehmen sollte.
 

Ich: Lebst du in einer Großstadt oder ländlich

Unbekannt: Großstadt. Und zwar in einer, wie sie im Buche steht. Groß, hektisch, anonym.

Ich: Und gefällt dir das Großstadt-Leben?

Unbekannt: Vor- und Nachteile. Anonymität ist ein Vorteil. Warum wolltest du das wissen?

Ich: Äm...einfach nur so...hat mich einfach interessiert.

Unbekannt: Ich kann nicht fassen, dass ich das erzählt habe. Eigentlich sollte ich dir nichts von mir erzählen.

Ich: War doch nicht so schlimm, es ist ja nicht so, als wüsste, ich jetzt wo du wohnst und könnte plötzlich vor deiner Tür stehen.

Unbekannt: Meine Identität zu verschleiern besitzt oberste Priorität!

Ich: Danke. Danke das du dennoch so offen warst und mir meine Frage beantwortet hast.

Unbekannt: Also bist du jetzt zufrieden?

Ich: Ja, jetzt könntest du vielleicht ein Thema vorschlagen, über das wir reden könnten.

Unbekannt: Das versteh ich jetzt ehrlich gesagt nicht. Du wolltest doch mit mir reden??

Ich: Naja...ich dachte, wir könnten ein wenig Small Talk halten? Macht man doch normalerweise so, vor allem wenn man Vertrauen aufbauen möchte.

Unbekannt: Wie ist das Wetter bei dir?

Ich: Ziemlich heiß und sonnig.

Unbekannt: Ich muss zugeben, das ist vielleicht nicht das interessanteste Thema.

Ich: Auch wenn es nicht interessant erscheint, ist es schon mal ein Anfang.

Unbekannt: Ich habe echt schon lange keinen Smalltalk mehr gehalten...Wenn du auf einer einsamen Insel wärst, was würdest du mitnehmen?

Ich: Hm...ich würde die Menschen mitnehmen, die mir wichtig sind.

Unbekannt: Ich würde natürlich meinen Computer wählen

Ich: Und wenn du auf der Insel keinen Strom hast?

Unbekannt: Also, wenn dieser unwahrscheinliche Fall eintreten würde, dass ich vor meinem Aufenthalt auf einer einsamen Insel etwas aussuchen dürfte, um es mitzunehmen, dann hätte diese einsame Insel natürlich auch Strom.

Ich: hat die Insel auch Internet?

Unbekannt: Klar, mit allumfassendem, starkem Signal.

Ich: Dann bin ich dabei.

Unbekannt: Dann wäre es auch keine einsame Insel mehr. Ach egal, ich habe noch einiges zu tun. Ist jetzt alles geklärt?

Ich: Sag mal...fragst du dich eigentlich nicht, wer ich bin? Du möchtest das ich bei der Suche nach Hannah helfe, redest von vertrauen, da müsstest du dich doch fragen, wer ich bin oder nicht? Also ich frage mich schon, wer du bist...und wer die anderen sind natürlich auch.

Unbekannt: Ich bin mir sicher, dass du eine Schlüsselrolle spielen wirst. Warum tauchst du plötzlich unter solch mysteriösen Umständen auf? Was hast du mit all dem wirklich zu tun.. Also ja, natürlich frage ich mich, wer du wirklich bist. Jetzt habe ich dir schon viel zu viel erzählt von mir...Ich werde jetzt offline gehen, sonst verrate ich dir am Ende auch noch meinen Namen oder so...

Ich: Ich danke dir für das Gespräch.

Unbekannt: Bis bald Lynn.
 

Kaum hatte ich den Chat geschlossen, hörte ich ein Räuspern dicht neben meinem Ohr. Ich drehte mein Kopf zu Seite und erschrak. Ich hatte nicht mitbekommen, wie meine beste wach geworden und sich ganz nah zu mir rüber gelehnt hatte, um wohl mitzulesen. Ich blickte sie an, sie sah mich mit einem durchdringenden Blick an, gleichzeitig hatte sie ein breites Grinsen im Gesicht. Ich räusperte mich und fühlte mich plötzlich unwohl und spürte, wie ich nervös wurde.

“Wieso guckst du mich so an?”, fragte ich. Angelina sah mich weiter mit diesem Blick an und nun hob sie auch noch eine Augenbraue, was ihren Blick nur noch intensiver werden ließ auch ihr grinsen wurde noch breiter, wenn das überhaupt noch möglich war. “Och nur so”, antwortete sie unschuldig. Nun war ich die, die eine Augenbraue hob. “Das glaub ich dir nicht. Ich kenne diesen Blick, dieses grinsen. Also sag, was du gerade denkst, na los!”.

“Ich fand dein Gespräch mit Mister unbekannt nur sehr interessant.”. Nun sah ich misstrauisch und gleichzeitig fragend an. “Wie genau meinst du das? Was war denn daran so interessant? Wir haben doch nur über das Bild, das ich ihn gesendet habe, gesprochen und ein wenig Smalltalk betrieben was ist daran so besonders?”, hackte ich nach.

“Das mag vielleicht sein, jedoch sah dein Schmunzeln und dein Grinsen nach etwas mehr als nur Smalltalk aus Mausi.”. Nun war ich verwirrt. “Was meinst du damit? Was willst du mir damit sagen?”, fragte ich und fühlte mich ein wenig unwohl unter diesem Blick, den sie mir schenkte. “Naja, du kannst nicht bestreiten, dass du nicht ein wenig geflirtet hast”, sagte sie.

“Wie bitte?”, kam es fassungslos von mir. Ich blinzelte und wurde ein klein wenig rot bei dieser Aussage. “Du spinnst doch! Ich habe doch nicht geflirtet wie kommst du denn darauf?”. “Nicht? Dann Lese dir doch noch mal den Chat durch Mäuschen. Das Gespräch über die einsame Insel? Du fragst ihn, ob es auf der Insel Strom und Internet gibt, er schreibt ja und du gleich ich bin dabei. Also wenn das kein flirten ist...”, sprach sie und zuckte mit den Schultern. Meine Wangen wurden noch ein wenig röter. “Das war doch kein flirten...ich...ich meinte das doch nicht wirklich so, das kam halt aus einem Affekt herausgeschrieben mehr nicht! Du siehst, schon wieder dinge die nicht da sind.”, antwortete ich. Irgendwie war mir das alles gerade ziemlich unangenehm und peinlich.
 

“Ach ja? Und deshalb wirst du auch rot hm? Aber mal was anderes. Du hattest die Möglichkeit ihn alles zu fragen, du hättest ihn nach seinen Namen fragen können oder was er mit der ganzen Sache zu tun hat, aber du wolltest wissen, ob er in der Stadt oder auf dem Land wohnt? Wie kamst du darauf?”.

Ich zuckte mit den Schultern, “Ka...ich...irgendwie hatte ich viel zu viele Fragen im Kopf und konnte mich einfach nicht entscheiden. Außerdem glaube ich nicht, dass er mir seinen Namen verraten hätte. Du hast doch alles mitgelesen, seine Identität zu verbergen ist ihm anscheinend sehr wichtig”.

“Aber warum? Was hat er zu verheimlichen? Ok, er mag anscheinend ein Hecker sein und dazu noch ein ziemlich guter, aber warum möchte er nicht das du weißt, wer er ist? Vielleicht ist er in Wirklichkeit der Entführer von dieser Hannah”.

Ich runzelte die Stirn. “Glaubst du das wirklich? Ich weiß nicht...warum sollte er mir dann die Daten zu Hannahs Cloud Speicher geben und mich mitten nach Hinweisen zu suchen? Das alles würde doch keinen Sinn ergeben”, sagte ich nachdenklich. Angelina sah mich an und zuckte wieder mit den Schultern.

“Ich weiß auch nicht, aber du kennst weder ihm noch die anderen Lynn. Ich möchte nur, das du vorsichtig bist ok? Pass einfach gut auf dich auf versprochen?”, nun wurde der Blick braunhaarigen ernster und man konnte ihre Sorge in ihren Augen erkennen.

Ich nickte und lächelte ihr aufmunternd zu. “Versprochen, ich werde gut auf mich aufpassen keine Sorge”.



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