A different Journey von Iwa-chaaan (Abenteuer in der Neuen Welt) ================================================================================ Kapitel 47: Die Legende der drei Schwerter ------------------------------------------ Endlich hatte er seinen kleinen Bruder wiedergesehen! Nach allem, was passiert war, hatte er sich so sehr darauf gefreut und Ruffy war wie früher sofort in Tränen ausgebrochen. Er war nicht umsonst ihr Cry Baby gewesen. Er hatte ihn regelrecht angesprungen und sie hatten sich in Ruhe unterhalten. Wobei Ruffy die ganze Zeit von seiner Crew vorgeschwärmt hatte und wie cool die alle waren. Lächelnd hatte er sich das alles angehört und je mehr Zeit er mit ihnen verbrachte, desto mehr verstand er, was sein kleiner Bruder ihm hatte sagen wollen. Sie nahmen ihn, wie er war, und respektierten ihn, wenn es drauf ankam. Gleichzeitig achteten sie aber auch auf ihn, wofür er den Strohhüten sehr dankbar war. Das würde er ihnen auch nochmal sagen. Nun aber war er auf der Suche nach allen, da die Zimmer alle leer waren. Koala war noch mit Karasu in der Stadt unterwegs, um den Bewohnern zu helfen, während er hier im Palast die Stellung halten wollte. Wenn alles nach Plan verlief, würde Koala noch zu ihm stoßen. Mal sehen, ob sie es bis zum Abend schaffte. Königin Narumi, die sich gestern Abend in einer Ansprache noch dem Volk gezeigt hatte, kam ihm in einem Gang entgegen und anscheinend sah er so suchend aus, dass sie ihm im Vorbeigehen mitteilte, dass er mal in Namis Zimmer schauen sollte. Nun gut, das hätte er sich auch gleich denken können. Doch es wunderte ihn schon, dass sogar Falkenauge, Perona, Kid und Killer da waren, wie er bei seiner Ankunft feststellte. Genau genommen wunderte es ihn, dass sie überhaupt noch auf der Insel waren. Sie machten einen Einzelgänger Eindruck auf ihn, dennoch waren sie hier bei der Orangehaarigen und anscheinend gab es gerade ein Gespräch zwischen Zorro und Falkenauge, der alle aufforderte, sich auf die drei Sofas zu setzen, die gegenüber dem Bett standen. Auch Sabo schloss sich an und nahm zwischen Robin und Law Platz. Es war nur ein Gefühl, aber er hatte das Bedürfnis, sich woanders hinzusetzen. Nicht, weil er sich bedroht fühlte oder so, sondern vielmehr, weil er das Gefühl hatte zu stören. Es war merkwürdig. Doch das Gefühl schwand schnell, als Falkenauge den Gesprächsfaden wieder aufnahm. „Ja, das sind die drei legendären Schwerter. Kennst du die Legende?“ „Natürlich. Jeder Schwertkämpfer kennt sie“, erwiderte der Grünhaarige, aber die anderen sahen so verwirrt aus, wie er sich fühlte. Was für legendäre Schwerter sollten das denn bitte sein? „Wartet mal, wovon redet ihr da?“, mischte sich Lysop ein und Zorro seufzte, als er begann zu reden: „Es gibt eine uralte Legende, die von drei Schwertern handelt, die den Himmel symbolisieren. Jedes einzelne Schwert hat vielleicht einen Meisterrang, aber im Zusammenspiel sollen sie so mächtig sein, dass man damit das Universum teilen können soll.“ „Das halte ich doch für etwas übertrieben“, mischte sich Killer ein. Das hörte sich wirklich zu dick aufgetragen an, fand Sabo, doch bevor er genauer nachfragen konnte, wandte sich schon Robin an den Schwertkämpfer: „Kannst du uns die Legende erzählen?“ „Ähm ja klar … Vor tausend Jahren lebte auf einer unbekannten Insel ein Schwertschmied, der bereits beachtliche Schwerter hergestellt hatte. Sein Name war Takumi und er genoss einen tadellosen Ruf. Viele Schwertkämpfer baten ihn, ein Schwert von ihm bekommen zu dürfen. Darunter war auch eine Frau, Misaki, die als Samurai lebte und in die er sich verliebte, als sie für einige Zeit im gleichen Dorf lebte. Jahrelang lebten sie zusammen und sie einte eine gemeinsame Leidenschaft, die nichts mit Schwertern zu tun hatte: Sie interessierten sich für die Astronomie. Nachts studierten sie zusammen den Himmel und die Sterne und der Schmied beschloss eines Tages, seine Liebe zu diesen weit entfernten Welten in drei Schwertern auszudrücken. Das silberne Mondschwert, das goldene Sonnenschwert und das kobaltblaue Himmelsschwert, das Sonne und Mond vereinte. Es waren seine beeindruckendsten Arbeiten und er schenkte alle drei Schwerter seiner Geliebten, die er mittlerweile geehelicht hatte. Sie lernte rasch, die Stärken der einzelnen Schwerter im Kampf einzusetzen und sie auch in Kombination zu verwenden, was sie zur stärksten weiblichen Samurai machte. Er war sehr stolz auf seine Frau, doch irgendwann bemerkte er, dass sie sich veränderte. Sie kämpfte nicht mehr nur für ihren Herrn, sondern handelte auch auf eigene Faust. Immer öfters entschied sie selbst, wer das Recht hatte zu leben und wer nicht. Der Schmied versuchte seine Frau mit Worten zur Vernunft zu bringen, doch sie war trunken von der Macht der Schwerter. Selbst starke Kämpfer konnten ihr nicht Einhalt gebieten. Es eskalierte, als sie eines Nachts einen guten Freund ihres Mannes tötete, nur weil dieser ihr nicht in die Augen geschaut hatte, als er ihr entgegengekommen war. So fasste Takumi eine folgenschwere Entscheidung: Er selbst stellte sich seiner Frau entgegen und sie kämpften zwei ganze Tage lang gegeneinander, bis es ihm gelang, ihr den entscheidenden Hieb zu verpassen. Er nahm ihr die Schwerter weg und ihr Geist klärte sich wieder, doch ihre Verletzungen waren zu schwer: Sie lag im Sterben. Sie starb vor Kummer über ihre Taten in seinen Armen und er konnte nicht fassen, was passiert war. Ihm war klar, dass die Schuld bei ihm lag, denn er hatte die Schwerter geschmiedet und ihr geschenkt. Also nahm er die drei Schwerter und warf sie – mit Steinen an ihnen befestigt – an drei verschiedenen Orten ins Meer, auf dass sie nie wieder auftauchen mögen. Danach soll er nie wieder ein Schwert geschmiedet haben und jede Nacht allein auf dem Dach gelegen und die Sterne angeschaut haben, ohne eine Regung zu zeigen.“ „Was für eine traurige Geschichte!“ Franky weinte wie ein Schlosshund und Chopper tat es ihm gleich. „Na, das sind ja super Voraussetzungen für die Kleine. Dann drücke ich euch mal die Daumen, dass sie nicht auch noch durchdreht“, meinte Kid und lehnte sich entspannt zurück. „Was fällt dir ein!? Namilein ist viel stärker als diese Frau!“, brüllte Sanji sofort, was ihm ein entschiedenes „Sssshhhh!“ von Vivi, Chopper und Lysop einbrachte. Falkenauge schüttelte den Kopf, aber Sabo war nicht ganz sicher, ob wegen Sanjis Aussage oder wegen der anderen Drei. „Nein, er hat recht. Sie hat zwar in den zwei Jahren gelernt, mit diesen Schwertern zu kämpfen. Aber sollte der Teil der Legende ebenfalls wahr sein, dann ist es noch lange nicht ausgemacht, ob sie stark genug ist, um der Versuchung standzuhalten.“ „Und dann gibst du ihr die Schwerter auch noch!?“, kreischte Lysop und hielt sich die Hände an den Kopf. Die Langnase hatte offenbar schon hundert Untergangsszenarien im Kopf, wenn er ihn sich so ansah. Sie standen ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Unglaublich, wie einfach man ihn lesen konnte. „Sie bat mich, sie zu trainieren, weil sie stärker werden wollte, und ich habe sie über die Risiken der Schwerter aufgeklärt. Es war ihre Entscheidung, sie dennoch anzunehmen“, erwiderte Falkenauge tonlos und dennoch bemerkte Sabo den kurzen Blick zu ihr. Nein, er hatte das nicht einfach so mit einem Achselzucken getan. So war Falkenauge nicht, da war er sich sicher. Entweder verfolgte er selbst noch einen Plan oder aber Nami hatte es geschafft, sich den Respekt zu verdienen, dass er ihr die Schwerter gegeben hatte. Immerhin waren sie sicherlich auch ziemlich wertvoll. „Warte mal, du hast ihr die Schwerter einfach so gegeben?“, hakte nun auch Robin nach und Falkenauge nickte ihr nur zu. „Das ist ja voll nett von dir!“, meinte Ruffy mit hinter dem Kopf verschränkten Armen und kicherte wie ein kleiner Junge. In dem Augenblick hätte er auch acht Jahre alt sein können. Unfassbar, wie treu er sich in einigen Dingen geblieben war, dachte Sabo und lächelte. „Ich bin mir sicher, dass Nami diese Macht kontrollieren wird. Sie ist die willensstärkste Frau, die ich kenne.“ Vivis ruhige Stimme ließ die anderen für einen Moment verstummen und es war spannend zu beobachten, wie sich auf den Gesichtern der Strohhüte Lächeln abzeichneten. „Das hast du wundervoll gesagt, Vivilein!“, meinte Sanji schließlich und sein Auge formte sich zu einem Herz, ebenso wie der Zigarettenrauch. Das war auch schon eine Fähigkeit, das hinzukriegen, oder? „Der verliebte Kochlöffel mal wieder“, brummte Zorro weiter hinten und schüttelte verständnislos den Kopf. „Häää? Hast du was gesagt, Moosbirne?!“ Bereit, sich mit ihm anzulegen, erhob er sich und wandte sich dem Schwertkämpfer zu, der ebenfalls aufstand und eine Hand an seinem Schwert hatte. „Ihr wollt euch doch nicht prügeln, wenn ich zu schwach bin, um euch eins überzuziehen, oder Jungs?“, murmelte eine bekannte Stimme und alle Augen richteten sich sofort auf das Bett, wo die Navigatorin die Augen geöffnet hatte. „Nami!“ Zeitgleich standen die Strohhüte auf und stellten sich um das Bett, wobei Ruffy und Zorro ihr am nächsten waren. Auch Vivi und Karuh stellten sich dazu und Sabo lächelte, als er das beobachtete. Die waren weit mehr als eine Piratenbande. In diesem Augenblick war das so offensichtlich. „Wie geht es dir?“, fragte Robin und sie lächelte schwach. „Noch ziemlich platt, aber ich habe keine Schmerzen gerade. Also wird das schon wieder. Wart ihr die ganze Zeit da?“ „Na klar! Wie nach Little Garden damals, weißt du noch?“, antwortete Lysop grinsend und zwischen den anderen konnte Sabo einen Blick auf ihr Gesicht werfen. Sie lächelte ihre Freunde dankbar an und der Revolutionär stand auf, weil er sie allein lassen wollte. Auch Falkenauge, Perona, Law, Kid und Killer verließen den Raum, damit die Strohhüte ihren Moment für sich hatten. Das hier war privat und nicht für sie bestimmt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)