Das Glück der Erde von Ba-chan ================================================================================ Kapitel 6: Unliebsame Begegnung ------------------------------- Es war soweit. Das Stadion tobte. Heute begann das Bundesligaspiel Rotburg gegen Werder Bremen. Rudi war mit der Mannschaft noch in der Kabine, die sich um ihren Trainer versammelten und gar nicht mehr abwarten konnten aufs Feld zu stürmen. »Also, Jungs. Denkt dran, warum wir hier sind. Gebt alles und sorgt dafür, dass wir weiter die Tabellenspitze anführen!« Das Team johlte und war auch schon aus der Kabine verschwunden. »Karl«, sah Rudi den jungen Fußballkaiser langsam auf die Tür zugehen. Stumm blieb er vor dieser stehen und hatte bereits die Hand auf die Klinke gelegt. »Was gibt es, Vater?« »Ich spreche jetzt nicht als dein Trainer zu dir, Sohn.« Rudi trat auf ihn zu und legte seine Hand auf die Schulter des jungen Mannes. »Wie fühlst du dich?« Er zögerte zu antworten. »Aufgeregt, denke ich« »Na, wer wäre das nicht bei so einem Spiel, oder?«, lachte er sanft und versuchte die Stimmung etwas aufzulockern. Noch immer verharrten sie in der Position, ehe die Stille wieder durch ein paar Wortwechsel unterbrochen wurde. »Ich bin stolz auf dich, Karl«, kam er direkt auf den Punkt. »Ich weiß, wie viel Kraft und Mühe es dich gekostet hat, um es in den Griff zu bekommen und du hast wirklich großartige Fortschritte gemacht. Die... „Pause“ tat dir sehr gut« »Es ist auch besser geworden«, sah Karl seinen Vater eingehend an. »Aber...« »Du hast manchmal diese Phasen, oder?« Karls Schweigen war Antwort genug. Behutsam nahm er seinen Sohn in die Arme und strich sanft über seinen Rücken. »Schlimme Dinge passieren. Egal, ob man es will oder nicht. Sie passieren und es liegt an uns selbst, wie wir damit umgehen.« An diese Worte erinnerte sich Karl gut. Seine Therapeutin war in der Hinsicht schonungslos ehrlich und es kam der Moment, wo in dem jungen Fußballer alle Dämme brachen. Als er die Gefühle freien Lauf ließ, war das wie ein Befreiungsschlag gewesen. Er zog sich lange Zeit zurück, verschloss seine Gefühle viel mehr, als gewöhnlich und nahm kaum am Leben teil. Die Schuld hatte sich so lange in seinem Inneren festgesetzt und wurde unerträglich, sobald Genzo in seiner Nähe war. Er ging ihm aus dem Weg, sprach kaum mit ihm und weigerte sich gar mit ihm zu trainieren, ohne an das Bild an dem schrecklichen Tag zu denken, welches sich tief in seiner Seele einbrannte. Die Anfangsphase der Therapie war das schwierige gewesen. Er hatte sich zunächst dagegen gesträubt überhaupt dorthin zu gehen, doch die Hartnäckigkeit seiner Freunde und Familie ließ ihn widerwillig umstimmen – und er war ihnen unendlich dankbar dafür. Es wurde besser, das sah er langsam ein, aber jeder wusste, dass diese Wunde nicht innerhalb eines Jahres komplett heilen konnte. Doch keiner hatte Zweifel daran, dass er eines Tages auch diese Hürde meistern und es für ihn nur noch bergauf ginge. Diesen Weg ging er nicht alleine, sondern mit jenen, die ihm am meisten bedeuteten. »Zeit für mich zu spielen«, drückte sich Karl sachte, aber bestimmend von seinem Vater weg, um ihn mit entschlossenen Augen anzusehen. »Zeig den bremer Amateuren, wer hier der wahre Meister des Fußballs ist« »Ja, Trainer!« Sie erreichten das Feld. Die Rotburger warteten sehnsüchtig auf ihren Kapitän. Das Publikum jubelte ihrem Fußballkaiser zu. Die Freude ihn wieder in einem öffentlichen Spiel zu sehen, war gigantisch. Das Blitzlichtgewitter wollte einfach nicht aufhören. Die Spieler betraten das Feld und der Gast hatte Anstoß. Die Bremer stürmten auf die feindliche Seite zu, der Ball rotierte wild unter den Füßen der Kicker, dann kam der Kaiser höchstselbst und schnappte sich mit einer gekonnten Grätsche den Ball. Stolz stand er mit dem rundem Leder unter seinem Schuh mitten am Feld, beobachtete die Spieler genau, dann spurtete er los. Karl spielte jeden Gegner mit lächerlicher Einfachheit aus. Es schien, als würde der Ball förmlich an seinem Fuß kleben und dem Fußballkaiser nicht von seiner Seite weichen wollen. Er flog regelrecht über das Feld, die Menge feuerte ihren geliebten Kaiser an. Er näherte sich gefährlich nahe dem Strafraum, der Keeper machte sich zum Sprung bereit und da fegte der Ball auf das Tor zu. Keine Chance für den Keeper. Der Ball zappelte im Netz und das Stadion bebte. Ihr Kaiser war wiedergekehrt und erzielte in wenigen Augenblicken den Führungstreffer für die Rotburger! Minba, Coleman und auch Sho eilten ungestüm auf ihren Kapitän zu, bejubelten und feierten mit ihm um die Wette. Während seine Kollegen vor Freude beinahe überquollen, lächelte Karl demütig. »Als wäre er nie weg gewesen.« Kim saß mit Kamina in der vorderen Reihe des Stadions. Beide in rotburger Trikots gekleidet. »Kalle hat einfach das Ding reingehauen!« »Was hast du denn anderes erwartet, Liebes?«, kicherte sie und versuchte aufgrund der gewaltigen Stimmung vernünftig mit ihrer Freundin zu sprechen. »Selbst ohne ihren Kaiser sind die Jungs schwer zu schlagen« »Ich bin so froh, dass er wieder da ist. Es war einfach nicht das Gleiche ohne ihn« »Ja«, lächelte Mina beinahe wehmütig. »Die Ruhe schien ihm sichtlich gut getan zu haben. Und selbst die Bremer scheinen sich zu freuen, dass Karl wieder da ist« »Obwohl die gerade mit 1:0 im Rückstand liegen« »Dann müssen sie sich mehr anstrengen, wenn sie gewinnen wollen.« Die Frauen sahen sich einander an und begannen lauthals zu lachen. Als würden die Bremer es auch nur Ansatzweise schaffen die Rotburger zu besiegen. »Es ist schade, dass Lenchen nicht hier ist«, schmollte Kim ein wenig, setzte jedoch wieder ein breites Grinsen auf, als Minba den Ball annahm und ihn weit auf das gegnerische Feld kickte. »Es ist eher schade, dass Timur nicht da ist, aber auch die beiden haben ein wichtiges Turnier heute, an dem sie teilnehmen wollten« »Ein schlechtes Gewissen habe ich trotzdem«, sagte Kim. »Auch, wenn Lenchen meinte, dass es in Ordnung wäre, wenn ich die Rotburger bei ihrem Spiel zu schaue und sie anfeuere« »Es soll nur ein kleines Turnier ohne viel Tam Tam sein«, meinte Kamina nachdenklich. »Es ist nicht wie das CHIO, wo es wirklich eine Weltmeisterschaft ist.« Sie stoppte plötzlich, als sie Sho mit dem Ball entdeckte. Ihre blassblauen Augen hafteten auf dem athletischen Mann, der wieselflink über das Feld flitzte. So schnell und diese Eleganz, die sie selten bei einem Mann fand. Sie bemerkte ihr schmales Lächeln nicht, welches sich auf ihrem Gesicht bildete – anders, als bei Kimmy, die ihre Freundin grinsend von der Seite anstarrte und zu Kichern begann. »So viel zu „ich interessiere mich nicht für ihn“« »W – wie bitte?«, wurde die adrette Dame von ihren Gedanken gerissen und sah fragend zur jungen Frau neben sich. »Hast du was gesagt?« »Also dafür, dass du selber sagst, dass dir der gute Sho vollkommen gleich ist, kannst du gar nicht genug von seinem Anblick haben.« Während das quirlige Mädchen ihr Kichern hinter ihren Händen verbarg war Kamina gerade am Grübeln, was sie damit meinte. Sie sah erneut auf das Feld und wieder blieb ihr Blick am hübschen Chinesen haften, dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und ihr Gesicht nahm prompt eine ähnliche Farbe an wie das rotburger Trikot. »Du hast doch einen Knall!« Jetzt brach es aus Kimmy aus und hielt sich den Bauch vor Lachen. »Ich habe nichts für ihn übrig!«, machte sie ihren Standpunkt dahingehend klar. »Und außerdem muss ich mich um neue Kollektionen kümmern, die ich mit meiner Schwester vorbereite. Da kann ich mir momentan keine Klette ans Bein binden, die mich nur bei meiner Arbeit stört« »Das war jetzt gemein«, kicherte Kimmy weiter. »Und so weit ich weiß ist eure Winterkollektion so gut wie fertig, also an Zeitdruck mangelt es sicher nicht« »Ach sei still und schau dir weiter das Spiel an.« Kamina war Schneiderin und entwarf zusammen mit ihrer Schwester Ahri maßgeschneiderte Kleidung für vornehmlich wohlhabende Kunden. Der Aufwand ihrer Designs war groß, da sie für extravagante Entwürfe bekannt waren, die es sonst nirgends zu finden gab. Das lange Warten jedoch zahlte sich immer aus und so kam es, dass selbst die Prominenz für eine Jacke gut mehrere Monate warten musste, bis sie fertig war. Perfektion beanspruchte Zeit und die Schwestern konnten sich diese auch erlauben - und pochten auch stets darauf. Der Halbzeitpfiff hallte plötzlich im ganzen Stadion und es stand weiter 1:0 für Rotburg. Viele Spieler gingen zu ihren Bänken und einige andere wiederum wurden von diversen Reportern belagert, wurden interviewt und Fotos mit ihnen geschossen. Karl wurde dabei besonders in Augenschein genommen. Seit der WM vergangenes Jahr war er in keinem anderen Spiel mehr zu sehen gewesen und das Spiel heute gegen Werder Bremen sollte sein Comeback sein. Er blieb ruhig und gefasst, beantwortete jede Frage der Reporter, die ihm gestellt wurde, wie immer professionell. Als dann aber das Thema mit dem Unfall zu Sprache kam und ob es ihm nachhaltig beeinflusst hatte, wurde die Antwort prompt von seinem Vater abgenommen. Ihm ginge es gut und die Pause hat sein übriges getan. Die ganze Mannschaft und generell die ganze Fußballwelt stand hinter dem Kaiser. Als der Fragende sich lächelnd von ihnen verabschiedete, um mit den anderen Spielern zu sprechen, kam Rudi und Karl ein weiterer Reporter entgegen, der das Vergnügen hatte ein paar Worte mit dem Starspieler zu wechseln. Das plötzliche Auftauchen dieses einen Mannes ließ eine sommersprossige Frau schockiert zurück, als sie ihn von der Zuschauertribüne aus im Augenwinkel bemerkte. »Was ist los, Kim?«, fragte Kamina verwundert. Sie sagte nichts. Stattdessen nickte sie nur mit dem Kopf in Richtung des Mannes, der weiter mit Karl in aller Vertrautheit sprach. Die Schneiderin sah in die Richtung – und atmete scharf ein. »Ich glaub das nicht« »Elena wird durchdrehen, wenn sie erfährt, dass Jens hier ist« »Du machst dir wegen Elena Sorgen?« Kamina brachte Kimmy dazu sie richtig anzusehen. »Sie ist harmlos verglichen mit Timur. Hast du etwa vergessen, wie wütend er auf ihn war und dass er beinahe auf ihn losging?« »Ja«, erinnerte sich Kim mit leichtem Schaudern daran. »Er war zum fürchten und ich hatte schon angst gehabt er würde ihn in Stücke reißen. Verdient hätte er es.« Kamina dachte weiter, als sie noch immer den Journalisten bei den Spielern sah. Ihr Magen zog sich zusammen bei den Erinnerungen, die wieder in ihrem Kopf spukten. Sie zuckte schwach zusammen, als Jens auf einmal nach oben schaute und ihre Blicke sich für einen kurzen Augenblick trafen. Der eine völlig überrascht und der andere plötzlich finster. Schnell sah sie wieder auf das Fußballfeld und bemerkte nicht das schwache Lächeln des jungen Mannes, welches sich auf seinem hübschen Gesicht formte. Dann begann die zweite Hälfte. 3:0. Das war das Endergebnis zwischen Rotburg und Werder Bremen. Karl hatte in diesem Spiel einen Hattrick erzielt und dieses Match klar für sich entschieden. Die Münchener jubelten, die Bremer weinten. Sie hatten haushoch verloren, aber die Freude über die Rückkehr des geliebten Fußballkaisers war umso größer. Die Zuschauer verließen nach und nach die Allianzarena. Viele Fans, große und kleine, bekamen die Chance für einen kurzen Moment mit ihren Helden zusammen zu sein. Selfies wurden geschossen, Autogramme geschrieben, doch nicht jeder verließ das Stadion mit einem super Gefühl im Bauch. Die Mädchen kamen am Seitenausgang hinaus; betretendes Schweigen hatte sich bei ihnen gelegt und während sie das Gebäude verließen, sahen sie dabei gedankenverloren auf den Boden. Kim bemerkte beiläufig den Mannschaftsbus der Rotburger, welches von kreischenden Fans beinahe belagert wurde und wenig später zum Hotel fuhr. »Genug der Trübsalblaserei!«, rief Kim aus und ballte ihre Hände zu Fäusten. »Ich lass mir doch nicht die super Stimmung von diesem Penner vermiesen!« »Recht hast du, Liebes«, stimmte Kamina ihr zu und hatte wieder ihr reizendes Lächeln aufgesetzt. »Jens ist nicht mehr unser Problem und erst recht nicht mehr das von Lenchen. Er hat großen Mist gebaut und ich bin ehrlich froh, dass er keinen Platz mehr in ihrem Leben hat« »Hallo, Kamina.« Sie erschrak sich und ihrem schlanken Körper überkam ein unangenehmes Kribbeln. Die blonden, nach hinten gekämmten Haare, Die stahlblauen, verräterischen Augen und die mittlerweile dunkler gewordene, muskulöse Haut hatten sich vor ihr breit gemacht. »Jens« »Ich habe mir schon gedacht, dass ich euch auf der Tribüne gesehen habe. Ist eine Weile her. Schön euch beide wieder zu sehen« »Was willst du?« Jens blinzelte verdutzt auf Kaminas Frage. »Ich arbeite hier. Als Journalist muss ich die Sportler –« »Das meinte ich nicht«, unterbrach sie ihn prompt und warf ihm einen eiskalten Blick zu. »Ich will wissen, was du hier machst« »Ok«, hob der junge Mann seine Hände. »Ich weiß, du bist sauer. Ich verstehe das. Ich habe ein klein wenig Mist gebaut« »Ein klein wenig?«, meldete sich die sonst quirlige Kim zu Wort und stapfte ein paar Schritte auf ihn zu. »Ein KLEIN WENIG?! Du bist Lenchen fremd gegangen und das nennst du „ein klein wenig“?!« »Gut, ich habe ziemlich großen Mist gebaut und habe erst danach realisiert, was ich überhaupt angerichtet habe. Ich bedaure es sehr und ich hoffe wirklich, das Elena mir diesen Ausrutscher irgendwann verzeiht« »Glaubst du allen ernstes, dass ich dir dieses Geschwätz abkaufe?«, fragte Mina verächtlich. »Ich werde nie verstehen, was sie bloß an dir gefunden hat. Du magst andere mit deiner geheuchelten Freundlichkeit täuschen, wir beide jedoch wissen genau, dass hinter deine Fassade ein kleiner Wicht steckt« »Du wirst es mir wohl ewig vorhalten, wie?«, kam der Blonde ihr näher. »Du hast mich von Anfang an nie leiden können. Egal, was ich auch versucht habe, nie habt ihr mir eine Chance gegeben oder mich akzeptiert. Ich weiß, ich bin nicht perfekt und auch ich habe meine Fehler, aber jetzt hoffe ich nur noch damit abschließen zu können und... ich würde gerne mit Elena sprechen, auch, wenn ich die letzte Person bin, die sie jemals sehen will« »Da sagst du endlich mal was Richtiges«, verschränkte Kamina ihre Arme. Den Groll, den sie für den Reporter empfand, konnte oder eher wollte sie nicht verbergen. Mit jeder sich bietender Gelegenheit machte sie ihm klar, wie sehr sie ihn zutiefst verabscheute. Das wusste Jens und es war ihm egal. Elenas Freundinnen waren ihm egal gewesen. Und wenn er darüber nachdachte war sogar Elena selbst ihm während ihrer Beziehung völlig egal gewesen. Sie war berühmt. Sie war wunderschön. Die vielleicht schönste Frau, die er je an seiner Seite hatte und er war derjenige, der dieses wertvolle Juwel besaß. Und als er ihr Herz gewann, war es ein Triumph für ihn. Sie war eine Trophäe und nichts anderes war sie für ihn. »Du musst mir nicht glauben«, sagte er locker. »Du würdest es ohnehin nicht tun. Mir ist nur wichtig, dass ich eines Tages mit ihr reden kann, um ihr in Ruhe zu erklären, warum ich so gehandelt habe – eine Chance, die sie mir leider nie gab« »Der ganzen Welt hat sie vorgemacht, dass ihr euch „einfach auseinandergelebt habt“«, zwang Kamina ihn dazu sich an das Interview zu erinnern, welches sie vor knapp vier Monaten gab. »Dass ihr euch im Guten getrennt und euch alles Gute gewünscht habt. Sie hat deinen widerlichen Arsch gerettet und daraus kein großes Ding gemacht. Weil sie nicht wollte, dass der wahre Grund ans Licht kam und du Schwierigkeiten bekommst. Viel mehr noch wollte sie nicht von der ganzen Welt bemitleidet werden, aber ich hätte es dir so gegönnt. Ich hätte es so genossen dich leiden zu sehen für das, was du meiner Lenchen angetan hast, du elender Scheißkerl« »Warum tust du es denn nicht?«, fragte er plötzlich. Sie war irritiert. Sie ging ein paar Schritte zurück; ihr verwirrter Blick blieb weiter am standhaften Mann haften. »W – was?« »Ich sehe es dir an der Nasenspitze an, wie sehr es dich lockt der ganzen Welt die Wahrheit zu sagen.« Sein Mundwinkel hob sich plötzlich an. »Wie sehr du dich danach sehnst mich erniedrigt und gedemütigt zu sehen. Wie sehr du dir wünschst, dass ich die Genugtuung in deinem Ausdruck sehe. Warum tust du es denn nicht einfach?« »Vielleicht sollte ich es wirklich tun...«, begann sie leise zu knurren, dann aber verstummte, als sie das raue und dunkle Kichern des Journalisten vernahm. »Ach Mina«, säuselte er. »Ich habe dich immer für einen klugen Menschen gehalten. Das tue ich weiterhin. Das einzige Problem, was du hast, ist deine impulsive Ader, die dich zu so vielen dummen Entscheidungen verleitet. Nur zu. Erzähl der Welt die wahre Geschichte über meine Trennung mit Elena. Ich frage mich nur, wie unsere Lenchen das findet, sollte sie auch nur einen Bericht davon lesen – und die ganzen Reporter, die dann vor der Matte stehen und ihr Löcher in den Bauch fragen« »Verschwinde einfach«, kam es leise von Kim, als Mina die Worte im Hals stecken blieben. Er nickte ihr respektvoll zu und hatte dabei weiter sein unverschämtes Lächeln am Gesicht kleben. »Ich sollte mich auf dem Weg zum meinem Verleger machen. Ich habe alles, was ich brauche und diese sogenannten „Fußballhelden“ erzählen immer so viel, wenn der Tag lang ist. Eine bessere Geldquelle als diese Hinterwälderprominez gibt es nicht.« Ein Wink zum Abschied, der breite Rücken war ihnen zugewandt und dann war er aus dem Stadion verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)