Süßer Pakt von xRiLey ================================================================================ Kapitel 15: Karten und Geschenke -------------------------------- Nach einem gemeinsamen Bad lag Ran nackt im Bett, während Shinichi auf der Bettkante saß und sie zärtlich beobachtete. Der Blick in seinen Augen ließ ihr Herz rasen. Er wollte ihr etwas mitteilen, was ihm schon länger auf der Seele lag. "Ich habe.. Ich habe das noch nie gesagt, Ran. Zu niemandem." Hoffnung keimte in der jungen Mori auf. Würde Shinichi ihr jetzt sagen, dass er sie liebte? Man konnte praktisch hören, wie schnell sein Herz klopfte. Aber bevor er noch mehr sagen konnte, fing das Handy von Ran an zu klingeln. Auf dem Display stand Sonoko. Einen ungünstigeren Zeitpunkt gab es nun wirklich nicht und Ärgernis stieg in Ran hoch. "Warum zum Teufel ruft unsere Anwältin so spät noch an?" "Ich weiß es nicht. Aber was auch immer es ist, es muss etwas Ernstes sein." Die Brünette nahm den Anruf entgegen und stellte sie auf Lautsprecher. Ran bemühte sich, ihr Ärgernis bestmöglich zu unterdrücken. "Sonoko? Was ist denn los?" "Ihr Beiden müsst mich morgen in meinem Büro treffen." "Ähm.. Was hat mein Onkel jetzt getan?" "Es muss etwas mit Onkel- Arschloch zu tun haben." "Ich erzähle euch alles morgen früh. Trefft mich einfach morgen früh um neun Uhr in meinem Büro." Nach diesen Worten verabschiedete sich die Haarreifträgerin und beendete das Gespräch. Ran tauschte einen besorgten Blick mit Shinichi aus. Am nächsten Morgen trafen sie sich wie geplant mit Sonoko in ihrem Büro. "Die Sache sieht also so aus. Dein Onkel hat definitiv vor, vor Gericht zu gehen. Er will beweisen, dass eure Ehe nicht rechtens ist und er ist sehr gut mit dem Richter befreundet." "Was? Wir können ihn damit nicht davonkommen lassen!" "Du hast recht. Das können wir nicht. Aber egal, was auch passieren mag, wir werden ihn vor Gericht gegenüber treten müssen. Der Richter wird den Fall weiterverfolgen." "Ich werde ihn umbringen." Ein Muskel in Shinichi seinen Kiefer zuckte wütend. Ran griff hinüber und nahm seine Hand in ihre. "Bitte tu es nicht. Dann haben wir ein ganz neues juristisches Problem am Hals." "Kann ich ihm wenigstens auf die Nase hauen?" "Ich persönlich würde mir das allzu gerne ansehen." "Ich bin mir sicher, dass du das würdest. Aber wir müssen uns von unserer besten Seite zeigen, wenn wir diesen Fall gewinnen wollen." "Ich glaube, dass ich ihm mit nur einem Schlag viel zu leicht davonkommen lasse." "Dem kann ich nur zustimmen." Sonoko klatschte in ihre Hände, um die Aufmerksamkeit der Beiden zu bekommen. Ran und Shinichi warfen sich verlegene Blicke zu. "Hört zu. Es ist Zeit, sich anzustrengen. Wenn wir dem Richter nicht beweisen können, dass eure Ehe echt ist, werden wir den Prozess verlieren. Wir brauchen handfeste Beweise. Anzügliche Posts in den sozialen Medien reichen dieses Mal nicht aus." "Also gut. Was müssen wir tun?" "Das Wichtigste zuerst. Habt ihr Beweise für gemeinsame Ausgaben?" "Nun.. Wir leben zusammen." "Hm. Das ist nicht ganz ausreichend. Aber es ist ein Anfang." "Was können wir sonst noch tun?" "Was ihr wirklich beweisen müsst, ist, dass ihr eine gemeinsame Geschichte habt. Das bedeutet Geburtstagskarten, Geschenke zum Valentinstag. Gemeinsame Urlaube, Textnachrichten, gemeinsame Ferien." "Ich hoffe, einer von euch kann mit Photoshop umgehen." "So weit müssen wir gar nicht gehen. Alles, was ihr tun müsst, ist ein paar Geschenke und Karten zu kaufen." "Okay. Das kriegen wir hin." "Und es muss überzeugend sein. Es wird von einem Richter vor Gericht bewertet. Das muss eine Priorität sein. Entweder ich bekomme diese Beweise, oder wir verlieren den Fall. Und das bedeutet, dass ihr die Bäckerei und den Sportplatz verlieren werdet." "Das wird nicht passieren. Alles, was ich tun muss, ist, Ran mit Geschenken und rührseligen Liebesbriefen zu überhäufen? Ich bitte dich, Sonoko. Das wollte ich ohnehin schon immer mal machen." Shinichi zwinkerte Ran zu, sodass ihr Magen einen Radschlag machte. "Ich habe herausgefunden, wie man Social-Media-Posts zurückdatieren kann, damit wir so tun können, als ob ihr etwas an einem Feiertag gepostet hättet. Ihr könnt mit dem Valentinstag anfangen." Bewaffnet mit ihrem neuen Auftrag, gingen die Zwei zurück zu Shinichi seiner Wohnung und legten sich auf den Balkon. "Lass mich dich zurück zum vierzehnten Februar entführen. Ein Engel mit dem Namen Amor schießt mit einem Pfeil auf uns. Ich ertränke dich in Pralinen und Blumen." "Warum ist dieser Valentinstag so gewalttätig? Amor erschießt mich? Du ertränkst mich?" "Ich bin doch nur poetisch!" "Wir müssen an deiner Poesie arbeiten, Schatz." "Bist du fertig damit, dich über mich lustig zu machen?" "Niemals." "Lass uns für ein Selfie posieren." Shinichi hob sein Handy hoch über ihre Köpfe und schaltete seine Kamera ein. "Okay, los geht's." Das Paar schaute sich tief in die Augen, als würden sie in die Tiefen der Seelen des Anderen blicken. Sie betrachteten das Foto gemeinsam und waren beeindruckt, wie gefühlvoll und sensibel sie zusammen aussahen. "Das wird dem Richter gefallen. Jetzt brauchen wir nur noch ein paar Geschenke. Lass uns ins Einkaufszentrum fahren." Sie fuhren gemeinsam zum Einkaufszentrum. Arm in Arm schlenderten sie durch die verschiedenen Geschäfte. Was ist dein Geschenkestil? Magst du sentimentale Geschenke? Gag- Geschenke? Oder praktische Geschenke?" "Sie können schon süß sein, ja. Ich schenke lieber etwas Bedeutungsvolles, auch wenn ich es nicht wirklich brauche. Besser als etwas Langweiliges und Praktisches." "Ich verstehe, was du meinst. Es ist die Aufmerksamkeit dahinter, die zählt." Seine Augen leuchteten auf, als er ein Paar teure Fußballschuje sah. "Nun, schau mal, so etwas wie das hier. Ich wollte schon seit Ewigkeiten ein Paar von diesen hier haben. Aber es fühlt sich einfach zu übertrieben am, sie mir selbst zu kaufen." "Hm. Vielleicht muss jemand Spezielles sie stattdessen für dich besorgen." Seine Augen leuchteten wieder auf, als er eine schicke neue Touchscreen- Uhr sah, die sich perfekt mit seinem Handy synchronisieren ließ und seine Fitnessaktivität aufzeichnete. Sie schlenderten gemeinsam durch einen Juwelierladen, als ihnen endlich etwas ins Auge stach. "Das würde umwerfend an deinem Hals aussehen." Shinichi seine Stimme war ein leises, raues Schnurren in ihrem Ohr. Ran hatte gar nicht bemerkt, dass er direkt hinter ihr stand. Er stützte sein Kinn auf ihre Schulter und strich ihr sanft die Haare aus dem Nacken. Ein Schauer lief Ran über den Rücken. Dies waren die Momente, wo sie am liebsten einfach nur die Zeit stoppen wollen würde, um in dem hier und jetzt ewig zu leben. "Sollen wir uns aufteilen? Ich finde, unsere Geschenke sollten eine Überraschung sein." Sie trennten sich, damit sie sich gegenseitig Geschenke kaufen konnten. Später kehrten sie in den Hauptgang des Einkaufszentrum zurück. Natürlich wollte Ran ihm etwas etwas Gutes besorgen, damit sie dem Richter starke Beweise vorlegen konnte. Aber selbst wenn sie nicht von Gericht gehen würden, hatte Shinichi etwas Besonderes verdient. Ran kassierte ihren Einkauf und bat die Verkäuferin um eine Geschenkverpackung für ihren Ehemann. Die junge Mori konnte es kaum erwarten, sein Gesicht zu sehen, wenn er es öffnete. Zuletzt kaufte sie noch eine Handvoll Geburtstahs- und Weihnachtskarten. Sobald Ran fertig war, traf sie sich draußen wieder mit Shinichi und das Paar ging nach Hause. Beim Abendessen begannen die Beiden sich an die Arbeit zu machen mit ihren Karten. Shinichi sein Kopf hing mit wenig Abstand über seinen Karten. Ran beobachtete ihn heimlich, wie er nachdenklich auf dem Ende seines Stifts kaute, etwas kritzelte und dann wieder von vorn anfing. "Beobachtest du mich?" Ihr Herz machte einen Sprung, als Shinichi seine blauen Augen sich verstohlen erhoben und ihre trafen. Er zog neckisch eine Augenbraue hoch. "Ich kann nicht anders, als mich zu fragen, was du da schreibst." "Sonetteb, die eines Shakespeare würdig sind. Und deiner." "Verdammt. Wirf den romantischen Fehdehandschuh doch gleich auf den Boden. Ich hoffe, ich kann da mithalten." "Ich nehme meine Aufgabe sehr ernst." "Wie? Schreibst du mir Liebesgedichte?" "Vielleicht tue ich das." "Warte mal. Im Ernst?" "Wenn es um dich geht, fließen die Worte nur so aus mir heraus, Ran. Ich habe eine Menge zu sagen." Ran ihr Herz schlug schneller, als seine Augen mit solch einer Intensität ihre trafen. Sein Blick wog schwer aufgrund der unausgesprochenen Dinge. Die Spannung riss, als der Fußballer abrupt aufstand. "Kaffeepause. Willst du welchen?" "Ja, gerne." Shinichi verschwand in die Küche, um einen Pot Kaffee zu brauen. Er ließ seine Karten offen auf dem Tisch liegen und ihr Blick landete zufällig auf einer. In meinen kühnsten Träumen hätte ich mir nie vorstellen können, mit jemandem so perfektem zu enden wir Ran.. Er gab sich echt Mühe. Die brünette Schönheit starrte auf die leere Seite ihrer offenen Geburtstagskarte für Shinichi. Ran schaute zu ihm in der Küche hinüber. Er summte vor sich hin, während er sich zwei Tassen Kaffee einschenkte und seine Hüften zu dem Lied in seinem Kopf schwingen ließ. Es war so heimisch und süß, dass ihr das Herz schmolz. Sie schaute wieder auf die Karten hinunter. Sobald sie den Stift zu Papier brachte, flossen die Worte so leicht wie Wasser aus ihr heraus. Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen, Shinichi. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass du die Art von Mann bist, die das Leben einer Frau auf den Kopf stellen kann. Und genau das hast du auch getan. Bevor ich dich traf, dachte ich, ich würde nie die Liebe finden. Ich wurde einfach zu oft verletzt. Ihre Brust krampfte sich zusammen, als sie Shinichi auf der anderen Seite des Raumes entdeckte, der vorsichtig Zucker in ihren Kaffee rührte, so wie sie ihn mochte. Du kümmerst dich besser um mich, als jeder andere, den ich je gekannt habe. Du gibst mir Selbstvertrauen. Bei dir fühle ich mich wild und frei. Du gibst mir das Gefühl, dass ich aus einer langen Trockenperiode gekommen bin und dass es endlich angefangen hat zu regnen. Du hast mich zur glücklichsten Frau der Welt gemacht. Ich liebe dich. Der Geruch von Kaffee erfüllte ihre Sinne, als Shinichi ihre Tasse sanft abstellen. Ihr Herz raste. Schaute er ihr etwa über die Schulter? Shinichi grinste sie an, als ob er ihre Gedanken lesen könnte. "Mach dir keine Sorgen. Ich bin kein Schnüffler. Du kannst deine Schwärmerei für dich behalten, wenn du willst." "Eigentlich.. finde ich, dass du es lesen solltest." "Wirklich?" "Na klar. Mach ruhig." Das Herz der hübschen Bäckerin raste, als Shinichi den Brief aufklappte und anfing, sich selbst vorzulesen. Sein Blick wurde mit jedem Wort weicher. "Scheiße, Ran. Willst du mich zum Weinen bringen?" "Vielleicht." "Aber eins weiß ich ganz sicher. Der Richter wird uns nicht abweisen können, wenn er das hier liest." Shinichi drückte ihr seinen eigenen Brief in die Hand. "Los. Lies ihn." "Es wäre einfach, all die Dinge aufzuzählen, die dich schön machen. Die Dinge, die mich an dir verrückt machen. Die Dinge, die mich nachts wach halten, wenn ich an dich denke. Dein Lachen, diese roten Lippen, der unwiderstehliche Schwung deiner Hüften. Aber das, weshalb ich mich wirklich in dich verliebt habe, war die Tatsache, dass du dich anfühlt, als wäre ich zu Hause angekommen." Tränen stiegen ihr in die eisblauen Augen, als sie den Brief weglegte. Shinichi, der ihr gegenüber saß, lächelte sanft. "Ich glaube, wir werden den Prozess gewinnen." "Ich glaube es nicht nur. Ich weiß es." "Also.. sollen wir jetzt die Geschenke tauschen?" "Ja! Ich kann es kaum erwarten, dein Gesicht zu sehen, wenn du dein Geschenk auspackst." "Jetzt bin ich richtig gespannt." Ran überreichte Shinichi sein Geschenk zuerst. Langsam entwirrte er das Band und riss das Geschenkpapier ab. Ihm fiel die Kinnlade herunter, als er sah, was sich in der Schachtel befand. "Ran.. Die sind viel zu teuer!" "Du bist jeden Yen wert." Zu ihrer Überraschung nahm Shinichi ihr Gesicht in seine Hände und drückte ihr einen dicken Kuss auf die Lippen. "Vielen Dank! Oh, ich kann es kaum erwarten, diese Babys auf dem Spielfeld zu tragen." "Sag Cheese!" Sie knipste ein süßes Foto von Shinichi mit seinen neuen Fußballschuhen, die er hoch in die Luft streckte. Hinter der Couch holte Shinichi eine kleine Geschenktüte hervor. Ihr Herz begann wie wild zu klopfen, als er sie sanft in ihre Hände legte. Ran griff hinein. Ihre Finger schlossen sich um eine kleine Samtschachtel und ihr Herz schlug noch schneller. Als sie die Schachtel öffnete, klappte ihr Kiefer vor lauter Schreck auf. "Shinichi.. das muss ein Vermögen gekostet haben!" "Es ist mir egal, was sie kostet. Sie gehört dir, wenn du sie haben willst." "Shinichi.." "Hier." Plötzlich hockte Shinichi auf einem Knie vor ihr. Sanft nahm er ihr die Kette aus den Händen. Er löste den Verschluss. Ran beugte ihren Hals für ihn hin, während er die Lücken zwischen den Beiden schloss. Sie konnte die Hitze seines Atems spüren. Sein berauschender Geruch umhüllte die langhaarige Augenweide. Teures Eau de Cologne und Minze. Moschus- Holzrauch. "Wie sehe ich aus?" "Du siehst.. atemberaubend aus." Die unverfälschte Ernsthaftigkeit in seiner Stimme ließ ihr Herz einen Schlag aussetzen. Sein Gesicht war nur einen Atemzug von ihrem entfernt. "Magst du sie wirklich, Ran?" "Ob sie mir gefällt?" Sie wollte ihm zeigen, wie sehr sie die Goldkette mochte. Shinichi seine tiefblauen Augen weiteten sich vor lauter Überraschung, als Ran seine Wange berührte und ihn für einen langen, zärtlichen Kuss an sich heran zog. Seine Lippen öffneten sich unter ihren. Sie spürte, wie eine seiner großen, starken Händen ihren Rücken umschloss. "Ich liebe sie, Shinichi. Noch nie hat mir jemand etwas so Schönes geschenkt." Er lächelte in ihren Kuss hinein. Er hielt ihr Gesicht in seiner Hand und fuhr mit dem Daumen über ihre leicht rosagefärbte Wange. "Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber im Moment bin ich so glücklich, dass es mir egal ist. Die Verkäuferin, die mir beim Kauf geholfen hat, fragte mich, was mir einfällt, wenn ich an dich denke. Und weißt du, was ich gesagt habe?" "Was?" "Prinzessin. Genau das bist du für mich, Ran." Als Antwort darauf zog die attraktive Bäckerin ihn in eine weitere lange, innige Umarmung. In diesen Kuss steckte sie alles, was sie hatte. Am nächsten Morgen war Ran mit der Arbeit in der Bäckerei beschäftigt, als ihr Magen vor Hunger zu knurren begann. Sie wettete, Shinichi könnte auch etwas zu essen gebrauchen. Er war schrecklich darin, für sich selbst zu sorgen. Und es wäre süß, wenn sie ihm etwas Leckeres bringen würde. Ran griff zu einem Picknickkorb und füllte ihn mit sämtlichen Leckereien. Für den letzten Schliff nahm die eine Auswahl an Früchten auf dem Kühlschrank und packte alles ein. Ran kam mit ihrem Mittagessen am Sportplatz an. Aber der Sportplatz war völlig leer. "Ähm.. hallo?" "Oh Gott sei Dank! Jemand, der vielleicht in der Lage ist zu helfen." Ran drehte sich um und sah Zen, Shinichi seinen Trainer. Er sah verzweifelt aus. "Zen? Wo ist Shinichi?" "Er hat sich selbst in seinem Büro eingeschlossen." "Was? Warum?" "Ich weiß es nicht! Er hat Post bekommen. Er öffnete sie. Und dann sagte er, dass alle gehen müssten. Sofort. Jetzt, wo du hier bist, bekommen wir vielleicht endlich ein paar Antworten. Zurzeit bist du die einzige Person, der Shinichi vertraut." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)