Süßer Pakt von xRiLey ================================================================================ Kapitel 7: Flitterwochen ------------------------ Es war Zeit für die Flitterwochen. Sobald die Hochzeitsfeier vorbei war, kamen Shinichi und Ran in dem Hotel an, das Sonoko für die Beiden gebucht hatte. Die Zwei beäugten das riesige Doppelbett. Ein raues Schlucken wurde in Shinichi seiner Kehle sichtbar. Plötzlich ließ er die Koffer fallen und drehte sich mit einem Keuchen zu der frisch gemahlenen Kudo um. "Fuck. Ich kann nicht glauben, dass ich vergessen habe.." "Was vergessen?" "Das hier." Plötzlich riss Shinichi die Hoteltür auf. Dann, ohne Vorwarnung, hob er Ran vom Boden auf. "Shinichi! Was machst du denn da?" "Ich muss dich im Brautstil über die Schwelle tragen! Das ist Tradition!" "Seit wann? Aus der Zeit der Höhlenmenschen?" Mit ihr im Arm kehrte Shinichi in den Flur zurück, nur um über die Schwelle erneut zu treten. Behutsam legte er sie auf das Bett. Er wackelte anzüglich mit den Augenbrauen, was ihm einen spielerischen Schlag einbrachte. "Tradition in Ehren gehalten." "Ist das eine Sache, von der ich nichts weiß?" "Komm schon, Ran! Wo hast du die letzten tausend Jahre gesteckt? In einer Hochzeitsnacht ist es Tradition, dass der Bräutigam seine Braut über die Schwelle trägt. Bevor er.. du weißt schon." "Bevor er ihr die Jungfräulichkeit nimmt? Denn wenn das so ist, gibt es bereits einen Fehler in deiner Logik. Ich bin keine Jungfrau, Schatz." "Willst du mich entjungfern?" "Ich bitte dich. Jemand hat dich schon vor Jahren entjungfert." "Ja, das stimmt. Ich war ein schmutziger Junge." Bevor einer von den Beiden mehr sagen konnte, summte Shinichi sein Handy, weil eine Nachricht eintraf. Ran reckte ihr Kinn über seine Schulter, um sie zu lesen. Sie war von Sonoko. Von: Sonoko Vergiss nicht, heute Abend etwas zu posten. Nichts zeichnet "glückliche Frischvermählte" so gut aus wie ein Foto von der Hochzeitsnacht, nach dem Sex. Von: Shinichi Entspann dich, Sonoko. Wir sind dabei. "Sind wir das? Sind wir dabei?" "Bist du nervös, Liebling?" Shinichi seine Stimmlage fiel tief und neckisch aus, eine raue Klangfarbe, die ihren ganzen Körper erwärmte. "Wir müssen nicht wirklich miteinander schlafen, erinnerst du dich? Wir müssen nur so aussehen, als würden wir es tun." "Genau. Also werde ich dir ein paar Kratzer hinterlassen." "Du bist eine Wildkatze im Bett, was?" "Das würdest du gerne wissen, oder?" "Das würde ich wirklich. Sehr sogar." Die frisch verheiratete Kudo stellte sich vor den Spiegel und fing an, ihre Haare ein wenig zu zerzausen und ihre Wangen zu kneifen, bis sie rot wurden. Shinichi erschien hinter ihr im Spiegel und schaute ihr in die Augen. Ein langsames, dreckiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Was?" "Es wäre einfacher, wenn wir einfach richtig miteinander schlafen würden, weißt du." Obwohl Ran sich dagegen wehrte, pulsierte das Verlangen flüssig- heiß zwischen ihren Beinen. Shinichi sein Grinsen wurde breiter. "Zu schade, dass ich vor Spielen keinen Sex habe." "Ähm.. Warte. Es steht ein Spiel an?" "Ja sicher. Das bedeutet, dass ich einem Testspiel eingegangen bin." "Ist das schwer für dich?" "Es ist extrem schwer. Wenn du weißt, was ich meine." Shinichi machte eine große Show daraus, zwischen seine eigenen Beine zu schauen. Ran warf ihm ein spielerisches Augenrollen zu. "Wann ist das Spiel?" "In ein paar Tagen. Es wird mein erstes Spiel seit fast drei Jahren sein." "Ist das dein Ernst? Shinichi, das ist eine große Sache!" Der gutaussehende Kudo zuckte mit den Schultern und kratzte sich am Nacken. Das machte er immer, wenn er sich überfordert und verletzlich fühlte und genau das verbergen wollte. "Ist schon in Ordnung. Ich mache mir keine Sorgen darüber." Das war eine Lüge und das wusste Ran. Seine Nerven lagen blank und sie kannte ihn inzwischen gut genug, um das zu erkennen. "Und du schläfst nie mit einer Frau vor Spielen?" "Nein. Das ist meine Regel. Das war schon immer so. Sonst verliere ich die Konzentration." "Interessant. Wie kannst du der Versuchung widerstehen?" "Manchmal ist es einfach. Aber manche Frauen machen es einem ziemlich schwer." Er sah die junge Mori direkt an und schickte ihr einen Kick der Begierde zwischen ihre Beine. "Na ja. Zeit, unsere schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, Ran. Schaffst du das?" "Natürlich kann ich das." "Das Wichtigste zuerst.. Wir müssen uns ausziehen." "Ähm.. Ist das notwendig?" "Für ein postkoitales Foto? Ja, Ran. Nackt zu sein, ist definitiv notwendig. Wir können ja nicht mit angezogenen Hosen miteinander schlafen, oder?" "Na schön.", nickte Ran besiegt. Shinichi fixierte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue, während er langsam die Knöpfe seines Hemdes aufmachte. "Schau zu und lerne, Süße." Der attraktive Ex- Spieler zog sein Hemd langsam aus, Knopf für Knopf, wie ein Stripper. Zentimeter für Zentimeter kamen gefährliche Muskeln zum Vorschein. Seine Hüftknochen waren scharf genug, um zu schneiden. Er unterdrückte ein selbstgefälliges Grinsen und begann, seine Gürtelschnalle zu öffnen. In dem stillen Raum war das Zischen seines Reißverschlusses das einzige Geräusch. Ran steckte ihre Finger und ihren Daumen in den Mund und gab einen lauten bewundernden Pfiff von ihr. Shinichi wackelte mit den Augenbrauen, während er mit einem theatralischen Ruck seine Hose und Boxershorts auszog. "So ist schon viel besser." Ein raues Schlucken entrang sich ihrer Kehle, während ihre Augen an seinem nackten Körper auf und ab wanderten und die wagenden Muskeln in sich aufnahm. Hitze kribbelte zwischen ihren Beinen, als Shinichi einen Schritt nach vorn machte. Seine Augen wanderten langsam an ihrem Körper entlang. "Du bist dran. Oder hast du zu viel Angst, Ran?" "Du denkst, ich habe Angst? Sieh zu und lerne, Shinichi Kudo." Zuerst drehte Ran sich langsam um und zeigte Shinichi ihren Rücken. Sie warf ihm einen schüchternen Blick über die Schulter zu und klimperte mit den Wimpern. "Machst du mir den Reißverschluss auf?" Sie konnte praktisch hören, wie Shinichi schluckte. Zögernd trat er einen Schritt vor. Ran konnte die Hitze seines Körpers hinter ihr spüren. Elektrische Funken sprühten über ihrer Haut, als er ihren Reißverschluss öffnete. Die lange, anmutige Wölbung ihrer Wirbelsäule offenbarte sich ihm langsam. "Heilige Scheiße, Ran.." Shinichi stößte ein raues, abgehacktes Stöhnen aus. Sie konnte nicht anders, als vor sich hin zu kichern. Nur mit BH und Slip bekleidet, drehte Ran sich um und schlüpfte langsam heraus. Shinichi zog eine Augenbraue hoch. "Wenn ich gewusst hätte, was sich all die Jahre unter deiner kleinen Schürze verborgen hat.." "Dann hättest du was?" Der junge Kudo sah fast betrunken aus, als er sie gierig in sich aufnahm und jeden Zentimeter auskostete. "Mir schwirren gerade so viele Fantasien durch den Kopf, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll." "Komm ins Bett, Playboy." Shinichi seine Augenbraue zuckte, als wollte er nicht gehorchen. Doch dann schlüpfte er zu ihrer Überraschung unter die Decke. Ran krabbelte neben ihn hinein. "Und was jetzt?" Mit einem verschmitzten Blick nahm Shinichi eine Flasche vom Nachttisch und besprühte seine Fake- Frau damit. Sie bekam einen nach Rosen duftenden Nebel ins Gesicht. "Shinichi!" "Jetzt siehst du ganz taufrisch gefickt aus. Jetzt spritz mich ein, Baby." Ran zog das Laken herunter, sodass Shinichi seine Brust frei lag und sprühte ihn kräftig mit Rosenwasser ein. Sobald die Beiden besprüht waren, fuhr Shinichi mit seinen Fingern über seine Kopfhaut. "Ich muss meinen Haaren noch diesen Frisch- gefickt- Look verpassen." Die hübsche Kudo fuhr mit ihren Fingern über die Kopfhaut ihres Ehemannes. Shinichi versteifte sich vor lauter Überraschung. Vor Vergnügen fiel sein Mund auf. "Du musst aufhören." "Macht es dir zu viel Spaß?" "Ja. Einhundertprozentig ja." Jetzt, wo Ran besprüht war und ihre Haare kunstvoll zerzaust waren, sank sie mit Shinichi zurück in die Kissen. Sein Kopf neigte sich zur Seite, als auch ihrer es tut. Ein verspieltes Grinsen überkam seine Lippen, als seine Augen ihre Treffen. Ihr Herz begann zu rasen. Ihre Gesichter waren sich viel zu nahe. Unter der Bettdecke streifte sein nacktes Knie ihres. "Jetzt posen wir." "Richtig. Was sollen wir tun?" Shinichi sein Knie bewegte sich nicht. Ran war sich plötzlich sehr bewusst, wie nackt sie war. Und wie nackt Shinichi war. "Ich denke, wir sollten uns küssen." Eine Flamme zuckte durch ihren Körper. Shinichi seine Stimme war rau, seine Augen flackerten hungrig zu ihren Lippen. Unbewusst taten ihre Augen das Gleiche und beobachteten die volle, verlockende Wölbung seiner Unterlippe. "Das wird am überzeugendsten aussehen." "Stimmt.. Wir müssen überzeugend sein." Shinichi hob sein Handy über ihre Köpfe und öffnete seine Kamera- App. Ihr Puls stotterte, als sie und Shinichi auf dem Bildschirm zu sehen waren. "Wir sehen.. gut aus. Richtig gut, um genau zu sein." "Das überrascht mich nicht. Ich sehe immer gut aus." "Ich mag dein Selbstvertrauen, Ran." Unter den Laken spürte sie, wie eine von Shinichi seinen Händen ihr nacktes Knie umschloss. Die Bäckerin schluckte trocken und rückte näher. Unter dem Laken lag seine Hand auf ihrem Innenschenkel, rau und sanft zugleich. Er nahm ihr Knie in seine Finger und neigte ihr Gesicht nach oben. Seine Lippen waren nur einen Hauch von ihren entfernt. Er positionierte die Kamera neu, um das Foto zu machen. Auf dem Foto füllte das frisch gebackene Ehepaar den Bildschirm aus. Die Pose war umwerfend intim. Die Beiden sahen gut zusammen aus. Sie sahen echt aus. Ran nahm Shinichi seinen Kiefer in ihre Hände und zog seine Lippen auf ihre. Das Blitzlicht der Kamera hinter ihren geschlossenen Augenlidern auf und ermutige sie, den Kuss zu vertiefen. Shinichi seine Lippen spreizten sich unter ihren und lud Ran ihre Zunge ein. Die hübsche Bäckerin konnte nicht anders als in den Kuss hinein zu grinsen. "Gut?" Anstatt zu antworten, rollte Shinichi sie auf den Rücken und drückte sie in die Matratze. Er hielt die Kamera zur Seite, während er seine Lippen auf ihre presste und ihren Mund in einen tiefen, heißen Kuss verwickelte. "Shinichi!" "Oh, das ist gut. Das Lachen, meine ich. Sieht natürlich aus." "Ist das alles was gut ist?" "Der Kuss ist auch nicht schlecht.. aber lass mich dich noch einmal küssen. Nur um sicherzugehen." "Nur um sicherzugehen. Richt.." Der attraktive Kudo verschluckte den Rest ihrer Worte und erforschte ihren Mund in einem weiteren fieberhaften, suchenden Kuss. Die Kamera ging wieder und wieder los. "Wir sollten jetzt viele Auswahlmöglichkeiten haben." Plötzlich gähnte Shinichi. "Tut mir leid, langweile ich dich?" "Nein, Ran. Aber wir haben heute wirklich geheiratet. Es war ein toller Tag." Er stand aus dem Bett auf und fing an, sich das Sofa für die Nacht auszurichten. Ran sah ihm verwirrt hinterher. "Ähm.. Das Bett ist groß genug, um es zu teilen?" "Nicht für mich." "So groß bist du nicht, Shinichi." "Das ist es nicht, Ran." "Was ist es dann?" "Ich habe dir doch von meiner Kein-Sex-vor-dem-Spiel-Regel erzählt. Wenn du neben mir liegst... Und wenn du die selben Gedanken hast wie ich... dann könnte es zu schwer sein, zu widerstehen. Du bist vielleicht eine Stufe zu hart für mich, um zu widerstehen." Und damit stieg Shinichi unter die Decke auf dem Sofa. Ran machte das Licht aus. Aber wie zur Hölle sollte sie denn jetzt noch schlafen? Am nächsten Morgen schlürfte das Ehepaar Mimosas am Frühstücksbuffet und scrollten durch ihre Handys, um die Kommentare zu lesen. Mit einem Bissen Toast fing Shinichi an, die Kommentare laut vorzulesen. "Wer ist denn diese glückliche Schlampe, die DEN Shinichi Kudo geheiratet hat? Ich will ihn heiraten! Trauriges-Gesicht- Emoji... Sie ist superheiß. Das ist so unfair... Verdammt. Sieh dir die Knutscherei an. Ich wette, Shinichi ist wild im Bett. Das Mädchen ist ein Glückspilz... Da hast du verdammt recht, du zufälliger Social-Media-Follower." "Hier ist noch ein guter Kommentar... Das war's mit meinen Hoffnungen, Shinichi Kudo zu heiraten. Wer ist diese Schlampe Ran überhaupt?" Die Zwei brachen in Gelächter aus. "Was ist, wenn ich mit ich bin die Frau an Shinichi Kudo seiner Seite, Schlampe!" "Kannst du machen. Bitte, bitte." "Es ist verlockend. Aber ich sollte mich nicht auf ihr Niveau herablassen." Shinichi legte sein Handy weg und stand vom Tisch auf. "Na schön. Ich werde im Pool schwimmen gehen, denn wir haben noch einen Tag Flitterwochen vor uns. Schließt du dich mir an?" "Natürlich! Ich gehe mich nur schnell umziehen." Shinichi ging zum Pool. Ran kehrte in ihr Hotelzimmer zurück und durchsuchte ihren Koffer nach ihren Bikinis. Sie entschied sich für den sportlichen Bikini in schwarz, der perfekt an ihrem Körper lag und ihre Rundungen betonte. Die Brünette ging die Treppen hinauf zum Dachpool des Hotels. Sie fand Shinichi auf dem Bauch liegend vor, die Wange auf die verschränkten Arme gestützt. Sein Rücken war mit kleinen Wassertropfen übersät. Seine Muskeln glitzerten in der Sonne. Ran konnte nicht anders, hob ihre Hand und klatschte sie auf Shinichi seinem Hintern. "Was zum..." Ran überschlug sich vor Lachen als Shinichi von seiner Liege aufsprang und seine Augen verwirrt blinzelte. "Was soll das, du kleine.." Sie wich kichernd zurück, als Shinichi nach ihr griff, um sich zu revanchieren. "Willst du mich dazu bringen, dich in den Pool zu werfen?" "Als ob ich dich nicht mit reinziehen würde!" "Übrigens.. Sieh dir das an." Shinichi warf ihr sein Handy zu. Ran fing es auf und las sich den Bildschirminhalt durch. Es war ein Foto von ihr beim Frühstück. Die Sonne warf einen Heiligenschein auf ihr Haar und Ran kicherte in ihre Mimosa hinein. Unter dem Bild stand: Glaubt ihr mir, dass ich die wunderschönste Frau der Welt meins nennen darf? Nein? Ich auch nicht. Ich kann es kaum erwarten, jeden Morgen mit dieser Aussicht aufzuwachen. Ich bin der glücklichste Mann der Welt. Sie ist nicht nur umwerfend. Sie ist klug, sie ist witzig und ihre Bäckerei @Heart Dessert ist mit Abstand mein Lieblingsladen in Beika. Ran war überrascht, dass er auch ihre Bäckerei erwähnt hatte. Diese war nicht so bekannt gewesen, weshalb ihre Followzahlen vermutlich wie verrückt nun explodierten. Eine Nachricht von Kazuha summte von ihrem Handy auf und bestätigte ihre Theorie. Von Kazuha Ähm.. warum steht heute eine Schlange vor der Tür? So viel los war hier noch nie! Allein in der letzten Stunde hatten wir genug Umsatz, um eine ganze Monatsmiete zu bezahlen! "Lies weiter, Ran." Die hübsche Bäckerin sah zu ihrem Alibi Ehemann, der mit einer Geste auf sein Handy deutete. Ihre Augen schweiften wieder auf das Handydisplay. Ich dachte, der Tag an dem Ran zustimmte, mich zu heiraten, würde der glücklichste Tag meines Lebens werden. Aber nein. Es war gestern, als sie 'ich will' sagte. "Shinichi.. Dieser Post ist so süß." Shinichi zuckte mit den Schultern, offensichtlich ein wenig verlegen. Aber die Andeutung eines stolzen Lächelns umspielte seine Lippen. "Ja, weißt du.. du bist ein verdammter Hingucker, Ran. Das weißt du doch, oder?" Bevor einer der Beiden mehr sagen konnte, summte Shinichi sein Handy und eine Nachricht von Sonoko ploppte auf. Von Sonoko Sorge dafür, dass Ran auch einen rührseligen Beitrag verfasst! Es sieht schlecht aus, wenn es nur du bist! Richtig. Ran durfte nicht vergessen, warum sie das hier machen. Es war nicht echt. Es musste nur echt aussehen. Irgendwie ließ die Erinnerung daran ihr Herz ein wenig schwer werden. Sie zwang sich, die Gedanken zu verdrängen. "Du bist dran, Ran. Meinst du, du kannst es besser? Ich meine, das war erstklassiges Ehemannmaterial, das ich gerade abgeliefert habe!" "Ach ja? Dann zeige ich dir mal, wie erstklassiges Ehefraumaterial aussieht!" Ran knipste ein Foto von Shinichi in seiner ganzen hemdlosen Pracht, wie er sich die Sonnencreme in seine muskulöse Brust rieb. Er zwinkerte in die Kamera, seine Lippen waren zu einem gefährlichen Lächeln verzogen. "Ich werde dich in Ohnmacht fallen lassen, Playboy." Während ihre Daumen über die Tastatur des Handys tippten, las sie laut vor. Ich kann kaum glauben, dass es diesen Mann hier wirklich gibt. Geschweige denn, dass er mein Ehemann ist. Ich habe mich heute morgen gezwickt, um sicherzugehen, dass die gestrige Hochzeit nicht nur ein ausgeklügelter Traum war. Wisst ihr was? War er nicht. Das ist echt. Ich bin mit dem Mann meiner Träume verheiratet. Shinichi Kudo! "Der Mann deiner Träume, was?" "Sei still. Ich bin noch nicht fertig." Shinichi bringt mich zum Lachen, wie kein anderer. Es ist als hätte ich meinen eigenen, persönlichen Comedian. Bei ihm fühle ich mich sicher. Er gibt mir das Gefühl, gesehen zu werden. Er macht mir Mut, egal wie schlecht es mor auch geht. Ich bin so stolz darauf, ihn meinen Ehemann nennen zu dürfen. Tut mir leid, Mädels, aber dieser Mann gehört nur mir. "Und.. posten!" Ihr Telefon klingelte, als sie den Beitrag auf Instagram veröffentlichten. Beide beobachteten wie die Kommentare eintrudelten. "Oh mein Gott. Halt die Klappe. Sie sind zu süß. Ich hasse sie, aber ich will auch so sein wie sie? So verwirrt." "Der ist auch gut.. Ran ist nicht nur ein Babe, sondern auch eine Süße? Verdammt! Shinichi ist solch ein Glückspilz!" "Und wie ich das bin!" Das Handy der jungen Frau summte und sie bekam eine Nachricht von Sonoko. Von Sonoko Ausgezeichnete Arbeit, Ran. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!" Nach einem langen Tag am Pool, an dem das Schein- Ehepaar Cocktails geschlürft hatten und geschwommen waren, kehrten sie zurück in die Vorstadt. Am nächsten Morgen packte Ran eilig ihre Koffer. Shinichi tauchte in aller Frühe auf, um ihr bei dem Umzug in seiner Wohnung zu helfen. Er schleppte eine ihrer schwersten Kisten auf seiner Schulter, als ob sie nichts wiegen würden. "Schau sich einer meinen großen, starken Ehemann an." "Ich starker Mann. Ich heben Kiste." "Soll das eine Tarzan Nachahmung sein?" Sie fing an, eine weitere Kiste allein zu heben und stolperte ein wenig unter dem Gewicht. Shinichi nahm ihr die Kiste sofort aus den Händen und schnalzte mit der Zunge, um seine Missbilligung auszudrücken. "Geh sofort von dem Ding weg!" "Was? Warum?" "Hör zu, Ran. Da, wo ich herkomme haben wir etwas, das man Ritterlichkeit nennt. Beruhige doch und lass mich die schwere Arbeit machen." "Nun.. du willst also, dass ich einfach nur hier sitze?" "Das ist genau das, was ich will." "Ich kann dir aber helfen." "Nur weil du das kannst, heißt das nicht, dass ich dich lasse. Ich bin jetzt dein Ehemann, Ran. Du bekommst die komplette Ehemannbehandlung." "Ich nehme an, dass dieses Arrangement an Bedingungen geknüpft ist?" "Bedingungen? Glaubst du wirklich, dass ich das nur für eine Art von Belohnung mache?" "So denken die meisten Männer, ja." "So zynisch. Obwohl es nicht unwahr ist. Die meisten Männer sind ziemlich scheiße. Das habe ich vom guten alten Vater gelernt." Das stimmte irgendwie. Sein Vater war von seiner Art der Schlimmste. Es war schon ein Wunder, dass Shinichi nicht das Spiegelbild seines Vaters geworden war und scheinbar keinerlei Ähnlichkeiten bezüglich des Charakters mit ihm hatte. Shinichi hielt sein Wort und schleppte alle ihre Kisten und Koffer im Alleingang in seine Wohnung. Trotz der harten Arbeit beschwerte er sich nicht ein einziges Mal. "Und das war die letzte Kiste. Aber sag mal.. Wie viele Arten von Streuseln hast du eigentlich?" "Allein meine Streuselsammlung füllt drei Kisten." "Das ist erschreckend." Der hübsche Fußballer ließ sich auf die Couch fallen, während Ran anfing, ihre Küchenkisten auszupacken. "Hey Shinichi.. Was meinst du, wo ich mein Schneidebrett hinstellen soll?" Die Worte kamen ihr nicht weiter als das über die Lippen, da sie ein lautes Schnarchen hörte. Sie drehte sich um. Shinichi war auf der Couch eingepennt und wirkte auf die Außenwelt wie tot. Naja.. er hatte sich heute morgen wortwörtlich den Arsch für sie aufgerissen. Sie konnte es ihm nicht verdenken, dass er eingeschlafen war. Weshalb Ran begann seine Wohnung ein wenig zu erkunden, während sie auspackte. Es war eine nette Wohnung, aber sie war bei weitem mehr Hardcore, als sie erwartet hatte. Er hatte sich eine kleine Ecke im Wohnzimmer eingerichtet, wo er sich fit halten konnte. Außerdem gab es stapelweise Bücher über Disziplin, Erholung und tatsächlich auch Krimiromane. Sie hob eines der Bücher auf, das mit der Vorderseite nach unten auf dem Couchtisch lag. Geist über Materie: Heilung finden, durch Leid. Ran wurde etwas traurig als sie den Buchtitel las.Dachte Shinichi etwa auch so? Dass er sich zu Tode schuften und die Zähne zusammenbeißen musste, um wieder gesund zu werden? Sie sah wieder in sein unschuldiges, schlafendes Gesicht und konnte nicht umhin, ein wenig Mitleid zu empfinden. Vielleicht konnte sie noch etwas Nettes für ihn tun. Besonders nach all der harten Arbeit, die er heute Morgen für sie geleistet hatte. Die leidenschaftliche Bäckerin ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Alles, was sie sah, war ein uraltes Proteinpulver, grüner Saft und Gemüse. War das alles, was Shinichi zu sich nahm? Er brauchte ein richtiges, selbst gekochtes Essen! Sobald Ran die Idee bekam, konnte sie an nichts anderes mehr denken. Da sie umgezogen war, waren alle ihre Küchengeräte und Lebensmittel hier. Sie wollte sich bei Shinichi bedanken, kndem sie ihm etwas Gesundes, aber trotzdem leckeres kochen würde. Sie wühlte sich durch die Tüten mit den Lebensmitteln, mit denen sie gerade erst eingezogen war, um zu entscheiden, was sie Shinichi kochen sollte. Sie entschied sich ihm ein leckeres Avocado-Sandwich zuzubereiten. Ran schnitt das frische Körnerbrot in Scheiben und steckte es in den Toaster. Dann schälte sie die Avocados und Schnitt sie in dünnen Scheiben. Sie garnierte es mit ihrem Lieblingsbelag: einem perfekt gebratenen Ei, etwas frischem Basilikum und Wassermelonen-Rettich. Von der Couch aus hörte sie ein lautes Gähnen. Schnell belegte sie den Toast zu Ende und bewunderte das fertige Gericht. "Hey.. Was machst du denn hier drin?" Shinichi, der sich noch den Schlaf Sud den Augen rieb, stolperte in die Küche. Sein Mund stand offen, als er sah, was sie zubereitet hatte. "Ist das für mich?" "Es ist nur ein Dankeschön. Du hast den ganzen Morgen so hart gearbeitet.. Ich dachte, das ist das Mindeste, was ich tun kann. Ich weiß, es ist simpel, aber ich mache es oft in der Bäckerei. Außerdem ist es gesund, also dachte ich mir, dass du damit bestimmt einverstanden bist." "Willst du mich verarschen? Das sieht unglaublich aus!" Er nahm einen großen Bissen und gab beim Kauen ein leises, unwillkürliches Stöhnen von sich. "Was hast du da bitte rein getan?" "Ist es gut?" "Ob es gut ist? Ran, das ist das Beste, was ich je gegessen habe!" "Gut. Okay.. Freut mich, dass es dir schmeckt." "Ganz im Ernst. Vielen Dank." "Nein. Ich danke dir." "Sagen wir, wir sind quitt, okay?" Plötzlich lehnte sich Shinichi mit einem spielerischen Grinsen über den Tresen und nahm ihr Kinn in seine Hände. "Shinichi was machst du..." Er unterbrach sie mit einem Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)