Pretty Liar von MellyMond (Kein Wort zu niemanden) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Nicolas Palladium -Zwei Jahre zuvor- Es ist ein seltsames Gefühl, all meine Sachen aus meinem alten Zimmer zu schaffte und in mehreren Kartons zu verstaute. Alles, was ich besaß, war nun in diesen drei alten Kartons. Wie konnte es nur sein, dass ich so wenig hatte? Selbst meine Klamotten füllten nicht einmal einen von diesen Kartons. Ich muss mir unbedingt noch welche besorgen, wenn ich in der Magischen-Hauptstadt bin. Ansonsten würde ich innerhalb von einer Woche schon alles getragen habe und nichts Frisches mehr besitzen. Ich muss die Kartons auch noch mit Büchern füllen, damit es sich überhaupt lohnt diesen auch mitzunehmen. Na ja, Bücher habe ich ohnehin mehr als genügend und ich kann kein einziges von ihnen hier zurücklassen. Die meisten Bücher waren Lehr-Bücher und eigentlich nicht sonderlich spannende, doch ich möchte es nicht riskieren doch noch mal eins zu brauchen, und es dann nicht mehr zu besitzen. Wer weiß, vielleicht muss ich mal einen außergewöhnlichen Vortrag halten oder Ausflüge in fremde Planeten durchführen? Wahrscheinlich ist das nicht gerade das, was ich als Referent machen muss, doch ich bin gerne vorbereitet und überlasse nichts dem Zufall. Aber wann bin ich nur zu einem Kerl geworden, der mehr Bücher als Klamotten hat? Ich dachte eigentlich immer von mir, ich wäre nicht so ein Streber und mehr so wie andere Elfen, doch damit muss ich mich wohl oder übel abfinden, dass ich eben doch nicht so bin. Ein weiterer Beweis, dafür das meine Krieger Ausbildung völlig um sonst war. Es ist nicht das Leben, welches ich mir wünsche. Ich sehne mich nach mehr. Die Sonnenstrahlen brachen durch die Blätter, durch das Fenster meines alten Zimmers. An meiner Decke oben hängt noch immer mein Glasstein, welches das Licht wie Magie in bunten Farben brach und an die Wände warf. Es beruhigte mich immer, wenn ich mir die Reflexionen ansah und die Farben, die dabei entstanden. Es verging kein Tag, an dem ich nicht wissen wollte, wie es dazu kam, bis ich diesem Geheimnis auf die Spur ging. Damals war ich Sieben Jahre und so fasziniert, dass ich dann von allem, alles wissen wollte. Meine Neugier war so groß, dass ich alles erforschte und mir alles beibrachte. In tiefen Gedanken verloren, hebe ich meinen linken Arm, greife mit meiner Hand nach meinem Glasstein und hänge ihn ab. Die magischen Farben spiel verschwindet und verwandelt den Raum in einen traurigen Ort. Ich lege das funkelnde Ding in eine Kiste, ohne es mir noch weiter anzusehen. Es soll mich nicht doch noch umstimmen, zu gehen. Ich verschlisse den letzten Karton mit Klebeband, und stellte ihn auf die anderen ab. Mein altes Zimmer ist nun leer. Ich atme noch mal durch, lege die Hände an meine Hüften und sehe mich noch ein letztes Mal mit meinen Augen um. Ich will nichts vergessen, um noch mal zurückzukommen. Es war schon schwer genug meine Eltern zu erzählen, dass ich Gondolin verlassen werde, um nach Magix zu gehen, die Hauptstadt der Magischen Demission. Vor allem meine Mutter ist gegen diesen Plan. In ihrer Vorstellung wäre ich hiergeblieben. Doch dies war nicht mein Wunsch. Es ist mein erstes Jahr in der Feenschule und eine große Ehre für mich, dass ich diese Chance bekommen habe. Da ich der erste und einzige Elf sein werde. Selbst die Aufnahme-Prüfung war unglaublich hart und ganz gewiss nicht leicht. Doch ich setzte mich durch und erhielt die Stelle. Im ersten Moment war dies der schönste Moment in meinem Leben. Dann verschwand die Freude, als mir bewusstwurde, dass ich meine Heimat verlassen müsste und all die Elfen, die ich liebte. Auch Sie. Athris, meine verlobte. Ich hatte sie gebeten, mit mir zu kommen, doch sie hatte andere Pläne und waren mit meinem Traum nicht zu vereinbaren. Sie zögerte keine Sekunde und lies keine andere Möglichkeit zu, als dass wir uns trennten und unsere Verlobung auflösen mussten. Ich war am Boden zerstört und schaffte es Wochen lang nicht, mein Zimmer zu verlassen. Athris war egal, wie viel es mir bedeutete nach Alfea zu gehen, für war nur wichtig, dass ich in Gondolin bleibe und weiterhin in der Königlichen-Garde bleibe. Ich war auch kurz davor, alles rückgängig zu machen und hier zu bleiben. Dass ich es nicht tat, lag daran, dass ich bereits einen Vertrag unterschrieben hatte, aus dem ich so leicht nicht mehr rauskam. Ich hatte mich verpflichtet und mich entschieden. Von nun an zählt nur noch meine Arbeit, alles andere ist es nicht wehrt, darüber nachzudenken. Allein die Erinnerung daran, druckte mir ein Streichen in meinem Herzen, was sich anfühlte, als würde jemand ein Messer in meine Brust rammen. Tief in Gedanken versunken, über das, was einst war, spüre ich einen leichten Druck auf meiner rechten Schulter. Verwundert drehte ich meinen Kopf nach hinten. »Palladium, du bist ja immer noch hie«, bemerkte mein Bruder, der hinter mir stand und lächelte. Er ist wohl der Einzige, der weiß, wie viel mir das bedeutet, nach Alfea zu gehen. »Ich wollte nur noch meiner Vergangenheit, auf Wiedersehen sagen.« »Das ist ja wieder so typisch für dich. Erst willst du so schnell wie möglichst weg, und dann zögerst du doch noch alles Stunden lang heraus« lacht Daemon. Er hat irgendwo recht, doch es ist auch nicht so, dass ich mich einfach so schnell wie möglichst verpissen will und mir meine Familie egal wäre oder meine Heimat. Ich habe hier so viele Dinge gelernt und bin an diesem Ort aufgewachsen. Er nimmt seine Hand runter und nimmt eins der Kartons und trägt sie aus der Tür. »Na los, bevor du es dir doch noch anders überlegst.« »Du hast nur Angst, weil du unbedingt mein Zimmer haben willst« verdrehe ich die Augen, während ich mir die anderen beiden Kisten schnappe. »Natürlich, es ist ja auch das Größte und endlich wird es meins sein.« Daemon hat recht. Es ist das größte, doch ich bin ja auch älter als er. Daemon und ich, standen uns schon immer sehr nah und waren mehr als nur Brüder. Wir waren Freunde, und zwar die besten. Ihn werde ich wohl am meisten vermissen. Aus meinem Elternhaus mit den Kisten gelaufen, sah ich mich kein einziges Mal mehr um und verstaute alles in meinem schwarzen Jeep. Daemon war noch vor mir dort und stand daneben, während er die Klappe des Kofferraums aufhielt. Nachdem alles drin war, schlug er sie zu und wirkte nun doch etwas bedrückt. »Das war alles?« erkundigt er sich noch mal. »Ja« nicke ich. »Ich schreib’ dir, wenn ich angekommen bin.« Ich umarme meinen kleinen Bruder noch ein letztes Mal, öffnete die Tür meines Wagens und setzte mich hinter das Steuer. »Und stell nichts an, solange ich nicht da bin. Ich kenn’ dich doch« rief ich ihm noch mal zu, bevor ich die Tür zu zog. »Ich werde es versuchen«, antwortete er wage und versprach dabei nichts. Ich lege, drehte den Schlüssel um, lege den Gang ein und fuhr los. Mein neues Leben wartete auch mich und meine Vergangenheit, lag immer weiter hinter mir. Im Druckspiegel sah ich, wie mein Bruder immer kleiner wurde und mit der Umgebung verschwand. Es war eine lange Fahrt und während ich versuchte mich abzulenken, um nicht doch noch einen Rückzug machte, schalte ich das Radio an und hörte laut Musik. Ich trommle zum Biet, mit meinen Händen gegen das Lenkrad und nicke dabei mit dem Kopf. Das Singen aber verkneife ich mir und summe stattdessen nur mit. Der Bass klopft gegen mein Trommelfell, doch das kümmert mich nicht. Ich will einfach alle meine Zweifel und die innere Stimme zum Schweigen bringen. Ich weiß genau, dass ich das Richtige tue, dass spüre ich einfach. Es ist wie ein leises Flüstern, dass mir sagt, ich dort hinmuss. Nur fallen mir Veränderungen immer sehr schwer und der Gedanke, mich an einem neuen Ort zu Recht zu finden, bereitet mir immer Magenschmerzen. In Magix endlich angekommen, biege ich von der Hauptstraße in eine kleine Seitenstraße ein, in der einige Wohnungen stehen. Ich hatte mich extra dazu entschied, eine Wohnung zu nehmen, die in der Nähe der Büße, ist. Damit ich in der Stadt nicht immer, mit dem Auto fahren muss und es auch mal stehen lassen kann. »Da ist es ja. Nummer 14« spreche ich mit mir selbst und drehe das Radio wieder auf leiser. Ich will es mir schließlich nicht direkt am ersten Tag, mit meinen Nachbarn vermasseln. Vor der Wohnung parke ich meinen Jeep und ziehe den Schlüssel seufzend heraus. »Ich bin da« kann ich es noch nicht ganz glauben. Ich reibe meine Hände noch mal gegen mein Gesicht, weil die Fahrt sehr anstrengend war. Ich atme durch und steige endlich aus, um mein neues Heim zu beziehen. Die erste Kiste rausgeholt, lief ich damit in den Eingang, der Wohnung. Es gibt hier sechs Wohnungen, verteilt in drei Stockwerken. In jedem Stockwerk sind dann zwei Wohnungen, meine Wohnung ist in der Mitte. Gesehen habe ich noch keinen, doch es ist auch Sonntag und vermutlich hat keiner Lust, einen neuen Nachbarn willkommen zu heißen. Soll mir recht sein, ich habe auch keine Lust darauf und verhalte mich daher auch sehr leise und ruhig. Vor meiner Tür angekommen, stelle ich die Kiste mit meinen Sachen ab und öffne die Tür mit meinem Wohnungsschlüssel. Es ist dunkel und noch sehr kühl darin, doch ich bin mir sicher, dass ich mich schon bald hier heimisch fühlen werde. Ich hatte den Vermieter darum gebeten, die Einrichtung drinnen zu lassen, da ich mich nach und nach um neue Sachen kümmern möchte. Doch für den Anfang reicht es mir auch so. Die Küche ist sehr klein und außer einen Offen, einen Herd, ein Kühlschrank und einer Ablage gibt es nichts. Das Wohnzimmer, das nahtlos mit der Küche verbunden ist, hat ebenfalls nur eine alte Couch. Daneben rechts ist eine Tür, durch die man dann ins Schlafzimmer kommt. Das Bett, das dort steht, ist das einzige, das ich mir vorher neu schon besorgt habe. Und links neben der Haustür ist das Bad. Die Wohnung ist nicht sonderlich groß, aber sie ist gemütlich und für mich allein, brauche ich auch nicht sehr viel Platz. Nachdem ich auch die letzte Kiste hochgeschleppt habe, öffne ich sie und mach mich an die Arbeit alles einzusortieren. Morgen werde ich keine Zeit dafür haben, da ich da meinen ersten Tag in Alfea haben werde und anschließend Einkaufen muss, damit ich nicht verhungere. Ich bin schon nervös und gehe in meinem Kopf alles noch einmal durch, damit ich einen guten Eindruck hinterlasse. Kapitel 1: Flora ---------------- -Heute- Wütend stürme ich in mein Zimmer und schlage mit aller Kraft meine Tür zu. Ich habe mal wieder mit meinem Vater Streit. Es ist eigentlich nichts Neues mehr. Es mich immer noch traurig, dass er mein anstehendes Jahr in Alfea, so negativ gestimmt ist. Für ihn ist, dass alles Zeit-Verschwendung und wünscht sich: Ich würde in Lynphea bleiben, um im Laden zu arbeiten. Es geht ihm nicht um mich und meine Wünsche, es ist einzig und allein die Macht, die er über mich haben will. Zu bestimmen, was ich wann und wo tue. Seit er Mama betrogen hat und es schließlich rauskam, ist ihr Verhältnis schwierig, und er trinkt seitdem mehr Alkohol. Mama hat ihm noch nicht verziehen. Ich denke auch, dass sie ihm nie verzeihen wird. Nicht, solange er es nicht akzeptiert, dass er einen Fehler gemacht hat. Ich hingegen verziehe mich immer mehr, in mein Zimmer und wartete darauf, endlich wieder hier weg zu sein. Mama leben noch zusammen mit Dad, doch sie tut es nur wegen Miele und mir. Es wäre auch alles nur habt so schlimm hier, wenn er nicht ständig Saufen würde, denn dann wird er immer unausstehlich. Er ist dann abrasiv und verliert leicht die Beherrschung. Genauso wie heute mal wieder. Nachdem ich mich ein wenig beruhigt habe und in meinem Zimmer auf und ab bewegt habe, warf ich mein Handy aufs Bett, neben mein Lieblingsbuch. Ich hatte es schon dreimal gelesen und war gerade dabei es ein viertes Mal zu lesen. Es war einfach besser als das, was in meinem Leben so los war. Es hantelnde von einer jungen Frau, die während eines Überfalls, ihre ganze Familie verlor und ganz allein in einer fremden Welt im Krankenhaus erwacht. Nach langer Recherche lernt sie einen jungen und reichen Mann kennen, der sich in sie verliebt. Doch die junge Frau erfährt, dass er einer der Männer war, der ihre Familie getötet hatte. Daraufhin will sie ihren Tod, und muss jedoch mit ihren eigenen Gefühlen, die sie ihm gegenüber entwickelt, kämpfen. So ein spannendes und aufregendes liebes leben hatte ich nicht vorzuweisen, doch ich war auch nicht so scharf darauf. So ein Drama brauche ich zurzeit wirklich, nicht auch noch zu haben. Stattdessen setzte ich mich in irgendwelche Bars, und nutze einen Veränderung-Zauber für meine Haare, damit mich keiner dort erkannte und las dort mein Buch in aller Ruhe. Auch für heute war dies mein Plan. Ich sehe in den Spiegel und schließe dann die Augen, dabei konzentriere mich darauf, wie sich die Rosa Farbe auf meinem Kopf ausbreitet. Vorsichtig kämme ich sie und, mit einem Locken starb, erneuere ich die Wellen, die sie einst hatte. Meine Haare gehen mir nun gerade mal bis zu meinen Schultern, was ich unglaublich schön finde, weswegen ich auch diese so gerne verändere. Mein Handy und das Buch packe ich zusammen mit meinem Geldbeutel in eine kleine rosa Handtasche und hänge sie mir diese über die Schulter. Leise schleiche ich mich aus meinem Zimmer, denn langen Flur entlang und aus der Haustür raus. »Endlich frei«, denke ich, als ich draußen bin und verschwand in Richtung Stadt. Eigentlich bin ich keine Nacht-Fee. Doch in letzter Zeit war es zu Hause einfach unerträglich. So kann ich dem ganzen einfach entfliehen und meine Ruhe finden. Auch werde ich, wenn ich lese, nicht von irgendwelchen Typen angesprochen, was ich auch sehr bevorzuge. Ich hatte keine Lust auf irgendwelche Flirts oder Kerlen, die nur auf eine schnelle Nummer aus sind. Nein, ich möchte nur Zeit für mich haben. Doch an diesem Abend ist es anders. Immer wieder spürte ich diesen einschneidenden Blick und das Verlangen, mich nach diesem umzusehen. Es ist einfach so als, würde mich jemand rufen, ohne etwas zu sagen. Unsicher lege ich mein Buch auf den Tressen, an dem ich sitze und sehe mich um, während meine Hand auf mein zu geschlagenes Buch liegt. Mein Lieblingsplatz hier, denn so bin ich in nähe weiterer Person und fühlte mich sicherer. Außerdem komme ich dadurch am schnellsten an die Drinks. Unsicher wende ich mich wieder zurück und schlage das Buch wieder auf. Mit meinem Zeigefinger fahre ich über die Zeilen, die ich schon gelesen habe und stoppte bei den letzten Zeilen, an die ich mich noch erinnern kann. »Da ist es wieder, dieses Gefühl. Jemand sieht zu mir und beobachtet mich. Ich bin mir sicher« Mein Herz schlägt doller gegen meine Brust und meine Hände beginnen unweigerlich zu zittern an. Im Augenwinkel sehe ich, neben mir, einen jungen Mann. Er ist groß, hat leuchtend braune Augen und Gold-Blondes Haar. Sein Blick streift immer wieder meinen und scheint auf etwas zu warten. »Wartet er etwa darauf, dass ich etwas sage?« Lange versuche ich ihn zu ignorieren, doch meine Neugier auf ihn ist zu groß und so erhaschte ich mir einen kurzen Blick auf ihn und drehe meinen Kopf zu ihm herum. Schnell sehe ich wieder zurück zu meinem Buch und dann wieder zu ihm. Ich wollte ihn nicht so anstarren, doch ich wollte mir auch sein Gesicht merken. Er sah wirklich gut aus. Als er sich lächelnd zu mir drehte, sah ich erneut nach unten und fragte mich dabei, ob er bemerkt hatte, wie ich ansah. »Hey, wir könnten uns zwar noch Stunden lang so beobachten, oder wir fangen mal an uns zu unterhalten, was denkst du?« Ja, er hatte es bemerkt, doch er hatte das Gleiche getan. Also waren wir jetzt quitt? Keine Ahnung. Eine Strähne aus meinem Gesicht gestrichen, schaute ich zu ihm hoch und in seinen funkelnden Honig braunen Augen. Leicht und etwas verlegen lächle ich ihn an. Es ist so peinlich. Doch er ist auch supernett und wirkte nicht so, wie die anderen Typen, die sonst hier herumhängen. »Darf ich mich zu dir setzen?« »Natürlich, klar«, entgegne ich ihm und weiß gar nicht, was ich hätte, sonst sagen sollen. Er setzte sich zu mir, beugte sich ein Stück zu mir und lächelte mich an. Jetzt, wo er mir so nah ist, rieche ich sogar sein Parfüm, welches so unglaublich gut duftet, dass es das ganze Bild von ihm nur noch mehr abrundet. Er ist verdammt heiß. »Also, was macht ein Mädchen wie du, an einem Ort wie diesen so ganz allein?« Er hat wohl keine Probleme, seine Gedanken frei Auszug sprächen, anders als ich. Doch ich habe mir angewöhnt, dass wenn ich meine Rosa Haare trage und hier bin, auch nicht mehr die kleine schüchterne Flora zu sein, die ich normalerweise bin. Ich bin selbstsicherer und mutiger. »Wer sagt, dass ich allein bin?«, fragte ich ihn und beugte mich auf meinen Ellenbogen ein Stück in seine Richtung und verhake meine Finger ineinander. Sofort richtet er sich auf und sieht mich entgeistert an. Ob er wohl glaubt, dass ich wirklich nicht allein bin? Wenn das so ist, würde er mich dann in Ruhe lassen? »Ich mache nur Spaß, natürlich bin ich allein« lache ich ihn an und nahm einen kleinen Schluck von meinem Glas, welches vor mir steht. Sein Gesicht und sein Körper entspannten sich wieder, und doch spürte ich, dass er noch ein wenig angespannt vor mir sitzt. »Warum willst du das eigentlich wissen?«, fragte ich und versuche ihn in ein Gespräch zu verwickeln. »Es kam mir nur so seltsam vor, dass ein so hübsches Mädchen, ganz allein hier sitzt« mein ernstes Auftreten, wurde mit einem Lachen durchbrochen. Habe ich gerade richtig gehört? Ich lache und halte meine rechte Hand an meinen Mund. »Entschuldigung, aber hat das je funktioniert?«, frage ich lachend und sehe ungläubig zu ihm. »Das war eine richtig schlechte anmache, wow« ergänze ich noch. »Ok, habe ich mir schon gedacht« Es wirkt ihn nicht wirklich zu stören, dass ich mich darüber lustig mache und lachte. Ich beruhige mich wieder und konnte ihn aber kaum mehr ansehen. »Aber du denkst jetzt darüber nach. Ich bin jetzt in deinem Kopf« überrascht bewege ich meine Augen wieder zu ihm. Mein Lachen ist verklungen und mein Arten stockte. »Verdammt, er hatte recht« denke ich darüber nach und bemerke sein süßes lächeln. Er hatte mich ausgetrickst. »Na gut, ja, das bist du und was jetzt?«, frage ich. Mein Kopf lege ich ein wenig in meine Schulter und lächle ihn an. »Nichts. Aber sag jetzt mal, warum sitzt du in einer Bar ganz allein, um dann ein Buch zu lesen?« Langsam nahm ich meine Hand von meinem Buch. »Es hält so manchen komischen Typen davon ab, mich einfach anzusprechen« erkläre ich kichernd. »Gut, dass ich nicht komisch bin und es dadurch nicht bei mir funktioniert« irgendwie gefällt er mir. Er ist anders als alle anderen und macht einen wirklich sympathischen Eindruck. Er lächelt mich weiter an und scheint nicht so, als würde er mir etwas vorspielen. »Ja, das stimmt« stimme ich ihm zu und kann ihm nicht mehr aus den Augen sehen. Während ich ihn anstarre, bemerke ich plötzlich, wie ich auf seine Lippen sehe und ich mich frage, wie sie sich wohl auf meinem anfühlen würden. »Gefällt dir das Buch?«, fragt er mich dann und deutet mit seinem Zeigefinger auch das Buch vor mir. Ich befreie mich aus seinen schönen Augen und finde mich wieder im Hier und Jetzt. »Ob es mir gefällt? Ich liebe es. Ich lese es jetzt schon zum vierten Mal« lache ich. Es ist plötzlich, als wären wir ganz allein in dieser Bar. Seine Anwesenheit ist so angenehm und schön. Es fühlt sich so an und gar nicht seltsam. Ob er eine Freundin hat? Schleicht sich allmählich der Gedanke in meinen Kopf ein. »Was ist deine Lieblingsstelle?«, fragt er mich, als würde es ihn interessieren. Es schien mir, als würde er es auch wirklich wissen wollen. Von einem auf den anderen Moment ist es, als sitze ich mit einem Freund da und nicht mehr mit einem völlig fremden. Ich grübele immer wieder, wie er das nur schaffte, dass ich mich so wohlfühlte. Ich kenne ihn ja gar nicht. Und doch kommt er mir so vertraut vor. Es vergehen Stunden, doch so fühlt sich die Zeit mit ihm nicht an. Es hätte genauso gut auch nur Fünf Minuten sein können. Noch nie habe ich mit jemanden so lange über ein Buch gesprochen und dessen Bedeutungen in jeder Zeile auseinandergenommen. »Ich denke dennoch, dass in dem Kapitel, wo sie ihm das erste Mal ganz lange ansieht, die Wahrheit sagen, wollte«, erzähle ich, während ich mit meinem Kopf nicke, um dem noch mehr Ausdruck zu geben. »Warum glaubst du das?«, fragt er skeptisch und zieht eine Augenbraue hoch. »Ich habe es immer wieder gelesen und, in diesem Moment verliebt sie sich in ihn« argumentiere ich. »Bist du sicher? Vielleicht macht sie ihm aber auch da noch etwas vor und trickst dich selbst, auch damit aus« »Das werden wir wohl nie erfahren« bedauere ich und lache ihn an. Während ich mit ihm über mein absolutes Lieblingsbuch spräche, fallen mir wieder die Probleme ein, die zu Hause auf mich warten. Mein Kopf gesenkt, starre ich auf das halb leere Glas vor mir und betrachte die Spiegelung, meines Gesichtes. Ich lasse meine Schultern hängen und vergesse einen Moment, den süßen jungen Mann neben mir, der mich verwundert ansieht. Seine Hand berührt meine Hand, die sich langsam zu Glas streckt. Sie ist so warm und weich. Meine Augen sehen in seine und ich weite sie überrascht auf. Ein leichtes Kribbeln durchfährt meine Hände und steigt meinen Arm hoch. Meine Hand stoppt und ich sehe ihn weiter unsicher an. Seine Augen beobachten mich ganz genau, doch ich verspüre in keinen einzigen Augenblick so etwas wie Angst. Ich bin fasziniert von ihm und wünsche mir, diesen Blick immer zu sehen. »Warum bist du wirklich hier?«, fragt er plötzlich, als hätte er gerade in meine Seele gesehen. Ich zucke zusammen und ziehe meine Hand unter seiner weg. Meine Hände in den Schoss gelegt, schaue ich hinunter und meide den Augenkontakt. Es ist mir unangenehm, dass einem fremden meine schwierige Lage aufgefallen ist und das nur durch meinen Blick. Ist es so offensichtlich, dass ich Probleme habe? »Verzierung, das geht mich nichts an« rudert er zurück und wirkt nun auch zunehmender nervöser. Meinen Kopf gehoben sehe ich zu ihm, neben mich und beiße mir dabei leicht auf die Zunge. »Ich kann das jetzt nicht so stehen lassen« ermahne ich mich selbst und beginne den Mund doch zu öffnen. »Schon gut«, versichere ich ihm. »Du hast recht, es ist steckt viel mehr dahinter, dass ich mich allein in Bars herumtreibe« er sieht mich verwundert an, als hätte er dies nicht kommen sehen. Doch er antwortet nicht. Er weiß wahrscheinlich nicht, was er fragen darf. »Ich habe zurzeit einige familiäre Probleme und kann mich nicht so richtig auf andere Sachen konzentrieren.« sprudelt es dann aus mir heraus. »Ich verstehe«, sagt er lediglich. Ich nicke ihm zu. »Willst du darüber reden? Ich bin ein sehr guter Zuhörer, musst du wissen« bietet er mir, mit einem charmanten Lächeln dann an. Sofort sehe ich zu ihm und in seine Augen, die wie Sterne leuchten. Ich lächle ihn an und lege meinen Kopf ein Stück an meine Schulter. Wie kann ein Mann nur so großartig sein? »Ich will dich nicht mit meinen Problemen langweilen« »Doch bitte, ich will aber, dass du genau das tust« widerspricht er mir. Ich lache und drücke meine Hand gegen meinen Mund. Er sieht mich weiter an. »Sag schon, wer macht dir das Leben so schwer?« Gerührt von seiner lieben, fürsorglichen Art, gebe ich nach. »Mein Vater« seufze ich und bewege meine Hand wieder zum Glas. Dieses Mal schlinge ich meine Hände darum und nehme einen großen Schlug daraus. Der süße Typ wartet und lässt mich den Schluck noch nehmen. Als ich fertig bin, stelle ich mein Getränk wieder ab und fahre fort. »Er ist gerade dabei unsere Familie vollständig zu zerstören und glaubt mir vorschreiben zu können, was ich zu tun habe«, erzähle ich nur vage von dem, was wirklich in meinem Leben los ist. »Ich wette, wenn er wüsste, dass ich hier bin, würde er …« stoppe ich und denke über nach, was ich preisgeben möchte. »Er wäre nicht erfreut.« »Er verletzt dich aber nicht, oder?«, fragt der Süße fremde mich und sieht wirklich besorgt aus. Sofort schüttle ich den Kopf. »Nein, so schlimm ist es nicht« lache ich. Er lacht nicht. »Du leidest darunter, was er getan hat, oder?«, fragt er weiter. Unbewusst nicke ich. »Was ist es, was er getan hat, dass du ihm nicht verzeihen kannst?« »Er hat meine Mutter betrogen« hauche ich aus und wende meinen Blick wieder ab. Wir schweigen. Langsam sehe ich wieder zu ihm. Er sieht nachdenklich nach vorne. Ob er sich gerade wünscht, nicht gefragt zu haben? »Ich will gerne schreiben« wechsel ich das Thema und lächle. Er dreht sich zu mir und öffnet leicht den Mund, um etwas zu sagen, doch er schluckt es wieder runder und schweigt. »Ich weiß noch nicht was, aber am liebsten wäre es mir, über alles zu schreiben, was mich glücklich macht, um es nie zu vergessen« Seine Mundwinkel zaubern ein Lächeln und seine Augen suchen meine. Mir wird warm und meine Wangen beginnen zu glühen. »Das würde ich gerne lesen, was dich glücklich macht« »Ich selbst, habe auch ein schweres Verhältnis zu meinen Eltern« neugierig wände ich mich weiter zu ihm und stütze mein Kopf auf meine Hände. »Warum denn das?«, frage ich ihn und präge mir dabei jede Einzelheit seines Gesichtes ein. »Ich bin einfach nicht der Art von Sohn, die sie gerne gehabt hätten« erklärt er geheimnisvoll. Ich frage nicht weiter nach, fürs Erste sollte das genügen. »Sie wissen wohl nicht, wie viel Glück sie mit dir haben, du bist wundervoll« denke ich plötzlich lauter und sehe, wie der süße Fremde vor mir lächelt. Sofort erröte ich und sehe von ihm ab. Ich höre ihn lachen. Wie peinlich. »Ich finde dich auch wundervoll und sehr klug«, erwidert er. Er deutet wieder auf mein Buch und versucht das Thema wieder zu wechseln. »Vielleicht erfahren wir es ja doch noch, wie es weiter geht hier. Ich habe das zweite Buch davon zu Hause« Mit großen Augen sehe ich ihn an. Warum sagt er das erst jetzt? Etwas ihn mir will sofort los. »Wie bitte, und das sagst du mir erst jetzt. Worauf warten wir denn dann noch?« Doch meine Vernunft zügelt mich dann doch noch und hält mich an meinem Platz fest. Ich atme noch mal tief durch und sehe auf den Tressen. Besorgt, dass das nur ein Trick ist, verstumme ich und vermeide ich seinen Blick. Ich musste daran denken, dass das alles nur ein abgekantetes Spiel gewesen ist, um mich doch abzuschleppen. Ich war so naiv. Schüttle ich meinen Kopf enttäuscht über mich selbst. Es war auch einfach zu schön, um wahr zu sein. Verdammt. »Was ist los?«, fragt er und sucht meinen Blick wieder. Sein Spiel durchschaut, stopfe ich mein Buch in die Tasche und stehe von meinem Platz auf. Er sitzt noch immer fragend da und öffnet ein Stück seinen Mund. »Hey, warte, was ist los?« geht er mir nach. »Ich muss nach Hause, es ist schon spät« erkläre ich ihm kalt und gehe weiter von ihm weg. »Sehen wir uns dann Morgen wieder?« überrascht bleibe ich stehen und drehte mich zurück. Hatte ich mich gerade verhört? »Was, Morgen?«, frage ich noch mal nach und laufe ein Stück auf ihn zu. »Ich bringe den zweiten Band dann mit. Ich hocke hier sonst auch nur gelangweilt herum und mit dir macht das mehr Spaß.« sprachlos sehe ich ihn an und bringe kaum ein Wort raus, weswegen ich einfach nur nicke. Doch meine Gedanken springen nur so in meinem Kopf und machen Saltos, während sie laut schreien: »Wir haben uns doch nicht geirrt, er ist ein Traum!« »Das wäre schön. Dann sehen wir uns Morgen« »Auf eine weiße Servierte, notiert er mir dann eine Nummer auf.« »Warte ich gebe dir noch meine Nummer« Er reicht sie mir schließlich und steckt seine Hände in seine Hosentasche. »Schreib mir, wenn du sicher zu Hause bist« »Ja, das werde ich« versichere ich ihm und mache mich dann nach draußen, auf dem Heim weg. Als ich draußen bin, bemerke ich, dass ich keine Ahnung habe, wie der Typ heißt und bin schon fast so weit zurückzugehen. Doch dann bemerke ich, dass mein Handy in meiner Tasche klingelt und hole es eilig heraus. Ich nehme den Anruf an, als ich auf dem Display »Papa« lese. Und frage nach, was los ist und klammer meine freie Hand an den Träger meiner Tasche. »Wo zum Teufel bist du, Flora?« verdammte scheiße. Natürlich musste er es herausbekommen, dass ich nicht mehr in meinem Zimmer bin. »Ich bin nur noch mal herausgegangen, um frische Luft zu schnappen« erkläre ich ihm und verdrehe die Augen, bewusst, dass er es nicht sehen kann. »Du kommst unverzüglich zurück nach Hause, junge Dame. Was bildest du dir ein, meine Anweisungen zu ignorieren!« Natürlich ist das das Einzige, was ihn gerade durch den Kopf geht. Er fragt noch nicht einmal, ob ich ok bin. Zu Hause konnte ich mir noch mehr anhören, doch dabei ging es nur darum, dass ich nicht gehört habe. Wie es mir geht, ist zweitrangig. Am folgenden Abend Schafe ich es nicht mich auszuschleichen und an den darauffolgenden auch nicht mehr. Mein Vater hat von meinen nächtlichen Ausflug Wind bekommen und behielt mich von da an genau im Auge. Den süßen fremden in der Bar, würde ich wohl so schnell nicht wieder sehen, da ich Morgen nach Magix gehe, um wieder in Alfea zu studieren. Zumindest habe ich noch die Erinnerung an ihn, unsere Gespräche und sein nettes Lächeln. »Man, ich will ihn wieder sehen.« Am Abend vor meiner Abreiße nach Alfea, liege ich wütend in meinem Bett und starre hoch zur Decke. Es ist so ungerecht, dass ich wie ein kleines Kind behandelt werde. Ich wälze mich noch ein paar Mal im Bett hin und her, bevor ich meine Handtasche vom Nachttisch hole, die beben mir liegt. Neben dem Buch ziehe ich auch die Servierte heraus, auf der die Nummer des süßen Typen ist und erinnere mich daran, dass ich ihm ja schreiben wollte. »Ob er sich noch an mich erinnert, wenn ich ihm schreibe?«, frage ich mich. Unsicher gebe ich seine Nummer ein und schreibe ihm dann eine Nachricht. - Hey, tut mir leid, dass ich erst so spät schreibe. F Ich warte und kann die Aufregung kaum ertragen. Was er wohl schreibt? - Wer bist du? N - Ich bin das Bücher-Mädchen, von der Bar. F Mein Herz bekommt einen Stich und meine Nervosität wandelt sich zu Beschämung um, weil ich schon damit rechne, dass er sich schon gar nicht mehr an mich erinnert. Doch dann kommt eine weitere Nachsicht an meinem Handy an und blinkt auf. Schnell öffne ich sie und sehe sie mir an. - Ich dachte eigentlich nicht, dass du dich noch mal meldest. N Ich lächle und spüre, wie meine Wangen rot werden. - Doch, ich wollte nur nicht so verzweifelt wirken. F - Dann findest du mich nicht abscheulich? Weil du auch nicht mehr in die Bar kamst, frage ich nur. N - Nein, es ist nur etwas dazwischengekommen. Ich fand dich nett. F Ich kichere auf meinem Bett und stelle mir dabei genau vor, wie sein Gesicht vor mir ist und mich anlächelt. Seinen Sternen ähnlichen Augen kann ich nicht vergessen. Aber ich will sie auch nicht vergessen, genauso wenig wie ihn. - Ich finde dich auch nett. N - Würde dich wirklich gerne wieder sehen. N Ich erstarre auf meinem Bett und betrachte mir die beiden Nachrichten ganz genau. Er wollte mich unbedingt wieder sehen. Mir steigt die Hitze in die Wangen und meine Hände wurden feucht. Was tat er nur mit mir, dass ich mich plötzlich so fühle, als würde ich jeden Moment in Ohnmacht fallen. Es macht mir noch nicht mal etwas aus, dass er meinen Namen nicht kennt und nicht danach fragt. Ich möchte ihn auch noch einer Weile lang, nur den süßen Fremden in meinen Gedanken nennen. Vielleicht hat er auch so einen Lückennamen für mich. - Leider muss ich Morgen nach Magix. F - Dann treffen wir uns dort. N - Wenn du möchtest, natürlich nur. N - Gerne. :) F - Dann gute Nacht. N sofort drücke ich mein Handy an meine Brust und lächle tief in mich hinein. »Gute Nacht, süßer Fremde.« seufze ich noch einmal und lege mich zurück in meine Matratze. Die Ankunft in Alfea verlief zum Glück ohne Komplikationen. Es ist schön, wieder hier zu sein und meine Freundinnen wiederzusehen. Während ich durch den Campus saufe und mir alles ansehe, bemerke ich die vielen neuen Feen. Es ist auch zwei Jahre her, dass ich hier neu war und eine von ihnen war. Hinter mir ziehe ich meinen Koffer her und bin eigentlich auf dem Weg in mein Zimmer. Es ist mein letztes Jahr und ich bin so aufgeregt, weil wir dieses Jahr so viele neue Sachen lernen werden. Auch bin ich gespannt, wer dieses Jahr Zaubertrank-Kunde unterrichtet, da das Gerücht um geht, dass Professor Palladium aufgehört hat und wir einen neuen Lehrer bekommen. Schade eigentlich. Professor Palladium war wirklich nett, auch wenn er sich nie richtig durchsetzen konnte. An all das gedacht, worauf ich mich in diesem Jahr freue, laufe ich die Treppen zu meiner WG hoch und gehe durch den langen Gang. Das Geräusch meiner Räder an meinem Koffer halt in den Fuhr und verstummt erst, als ich vor der Tür stand. »Nimm deine Sachen aus meinem Zimmer!« Höre ich eine Stimme aus dem Inneren der WG und öffne die Tür, um mich zu gewissen, was da los ist. Das Geschrei kommt aus Musa´s Zimmer und ist auch ihre Stimme, die ich eben noch hörte. »Hör auf, das Kleid ist mehr wert als all deine ganzen Klamotten zusammen!« Als ich in ihrem Zimmer eintrat, waren dort Musa und Stella, die sich anschreien und mit Klamotten und Taschen um sich werfen. Schließlich treffen sich alle in Musa´s Zimmer. »Was ist denn hier los?«, frage ich sie, als sie mich noch immer nicht bemerkten, so wie Tecna und Bloom auch nicht. Überall liegen Klamotten herum, sodass man, denn Boden nicht mehr sehen kann. Neu war es nicht, dass ausgerechnet die beiden sich streiten, dennoch in diesem ausmaß ist es noch nie gekommen. »Stella hat ihre ganzen Sachen, in meinem Zimmer verstaut, obwohl sie ja wohl ihr eigenes hat« beschwert Musa sich und sah wütend zu Stella, die sich jedoch keine Schuld bewusst ist. »Ich habe doch gesagt, dass das nicht meine ganzen Sachen sind, weil ich noch keinen Platz bei mir« verteidigt Stella sich und legt ihre Arme vor ihre Brust. Musa ist dies jedoch das egal, die Klamotten sollen einfach nur aus ihrem Zimmer. »Wenn du so viel hast, dann trenne dich doch da von« geschockt sieht Stella die Fee an und schüttelte wild mit ihrem Kopf. »Das hättest du wohl gerne! Niemals« gibt sie zurück und stampft aus dem Zimmer. Noch immer wütend, folgt Musa ihr und machte weiter, mit dem Geh-zicke. Das hatte ich auf jeden Fall nicht vermisst. Ich gehe zur Couch und legt mich erschöpft hin. »Das war schon wieder genug, für die nächsten zehn Jahre.« denke ich darüber nach und atme tief durch. Keine fünf Minuten später leistet mir Tecna Gesellschaft und setzt sich neben mich. Sie kann sich denn Streit, der in ihrem Zimmer ausgetragen wird, auch keine Sekunde länger anhören. Sie ist auch von den beiden Mädchen genervt. Tecna liegt ihr Arm über ihre Augen und lehnt sich auf die Couch zurück. »Sind die immer noch am Jammern?«, nimmt nun auch Bloom Platz und deutet mit dem Finger auf Musas Zimmer. Zustimmend, nicke ich ihr zu. »Ich dachte, sie würden wenigstens dieses Jahr, versuchen sich zu vertragen, aber da habe ich mich wohl geirrt« erklärt Bloom und schüttelt dabei ungläubig den Kopf. Das haben wir alle gehofft. »Mach dir nichts draus, das dachte ich auch« spricht Tecna meine Gedanken aus. »Die Schule hat noch nicht einmal angefangen. Und die beiden sind sich schon am Zanken, das ist neuer Rekord« sagt Tecna dann mit leichter beeindruckter Stimme. »Wie war es denn bei deinen Eltern, Bloom?«, fragte Tecna und wechselt somit das Thema zu etwas angenehmeren. Ich hingegen versinke in meine eigenen Erinnerungen und daran, dass ich froh bin, wieder in Alfea zu sein. Nachdenklich knobel ich an meinen Fingernägeln, was ich immer mache, wenn ich nervös bin oder in tiefe Gedanken versinke. Ich höre nichts mehr von dem, was Bloom sagt, und versuche mir stattdessen, noch mal das Gesicht des süßen Typen vorzustellen, denn ich heute wieder sehen werde. »Flora, ist alles in Ordnung?«, fragt Bloom jetzt schon zum dritten Mal und sieht mich verwundert an. In Gedanken ganz woanders gewesen, schüttele ich den Kopf und lächle meine Freundinnen an, während sie sich verwundert ansahen. »Ja natürlich, alles gut« lachte ich und winke mit meinen Händen auf und ab. »Nein, wirklich, ich muss nur noch etwas erledigen. Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch einen Koffer habe, denn ich noch aus packen muss«, versichere ich ihnen noch mal und erhebe mich dann. In meinem Zimmer allein, zücke ich mein Handy aus der Tasche und warf sich auf mein Bett. Es ist zwar nicht so kuschelig, wie das in Lynphea, doch mit dieser Kleinlichkeit konnte ich sehr gut leben. Nur nebenbei sehe ich auf mein Handy, als ich bemerkte, dass da eine neue Nachricht war. Aufgeregt, weil es eine Nachricht von ihm sein könnte, öffnete ich diese und klebe regelrecht an dieser. »Ich bin jetzt auch in Magix, wenn du also Lust und Zeit hast, können wir uns irgendwo treffen« lese ich die Nachricht leise und kichere dabei vor Freude, wie ein kleines Kind. Schnell tippe ich eine Nachricht in mein Handy und schlage dann einen bekannten Club in Magix vor, in dem ich schon öfters mit den Winx war. Ein paar minutenlang kommt nichts. Doch dann erreicht seine Antwort mich und vor Freude, dass er zustimmt, lässt mich in mein Kissen schreien. Lange habe ich mich nicht mehr so gefühlt. Mein Freudenschrei wurde jedoch auch von den anderen Feen nicht überhört. Ehe ich mich versehe, sind die Winx in ihrem Zimmer und sehen sie verwirrt und beunruhigt an. »Flora, ist alles in Ordnung?«, fragt Bloom erneut. Mich wieder gefangen, tue ich so, als wäre nichts gewesen. Kerzen gerade setze ich mich auf, setze ein ernstes Gesicht auf und hebe den Kopf höher als Stella, wenn sie mal wieder ihren Divatag hat. »Ja, alles gut« grinse ich dann und strahlte über das ganze Gesicht. »Aber wir gehen heute Abend aus« teile ich ihnen dann mit. Dagegen hat keine etwas, dennoch wollen sie wissen, was der Grund dafür ist und warum ich so überaus happy bin. Während ich den Winx alles erzähle, spüre ich wie mein Lächeln immer stärker wird. Ich bin regelrecht in eine Schwärmerei geraden und komme aus dieser gar nicht mehr heraus. »Na dann, gehen wir heute noch mal aus. Ist sowieso besser als hier nur herumzusitzen« Ich wusste, dass ich mich auf Stella verlassen kann, wenn es um Partys geht. Die anderen sind jedoch auch dabei. Gerade, nach dem wir den Plan für heute Abend geschmiedet haben, klopft es vorne an der Tür, unserer WG. Gemeinsam gehen wir vor, zur WG-Tür und öffneten diese verwundert. Vor uns steht nun eine Fee, mit dunklen Haaren und Augen so blau wie der Ozean. Unter ihrem Arm hat sie ein Skeytbort geklemmt und sieht selbst bewusst zu uns, als würden wir uns bereits kennen. »Hallo, ich bin Layla« stellt sich die Fee vor. Unsicher sehen die Winx sich an, als würde eine von ihnen gleich erklären, was los sei. Doch keine klärt uns auf. Nur Stella bricht endlich das peinliche Schweigen und geht zu Layla an die Tür. »Was machst du hier?«, fragt Stella herablassend und sieht Layla mit einem finsteren Blick an. Sie legt ihre Arme übereinander und drückt diese vor ihre Brust. Stella ist nie gut darin, neue Leute willkommen zu heißen. »Entschuldige, aber ich bin eure neue Mitbewohnerin« teilt Layla uns mit und starrt Stella mit demselben Blick an. Sie hat ordentlich selbst vertrauen und lässt sich von Stella nicht verunsichern. Es ist nicht zu übersehen, wie sich die Situation immer weiter anspannt. Zögerlich knoble ich an meinen Fingern und sehe die beiden Feen zu, bevor ich mich einmische. »… Komm doch erst einmal rein« versuch’ ich die Angelegenheit dann zu entschärfen. Unsere neue Mitbewohnerin nimmt das Angebot nur zu gern an und läuft an Stella vorbei, stößt sie beim Vorbeilaufen jedoch mit ihrer Schulter an und drückt sich an ihr vorbei. Hinter sich zieht sie ihren Türkisen Koffer her. Leyla muss auf jeden Fall eine neue Schülerin in Alfea sein. Denn zuvor habe ich sie noch nie gesehen und ihre starke Art wäre mir sofort aufgefallen. Ihre wilden glänzenden Locken schwingen herum als sie sich zu mir dreht und mit ihren leuchtenden Augen zu mir sieht. Durch ihre dunkle Haut scheinen ihre Türkis- blauen Augen wirklich zu strahlen. Ich muss ein wenig zu ihr hochsehen, was daran liegt, dass sie größer ist als ich. Doch dies ist nicht ungewöhnlich, mit meiner kleinen Statur ist jeder größer als ich. Jeder, bis auf Kiko (Der Hase von Bloom). »Also Leyla, sag mal, wo kommst du denn her?«, frage ich und wippe dabei auf meiner Ferse auf und ab. Ihr Blick ist kühl und sie sieht genervt aus. Ich stoppe mein Geh, wippe und wende meinen Blick zum Boden. »Ich komme von Andros« schnauft sie und läuft an mir vorbei. Ihr Rollkoffer zieht sie hinter sich nach. »Also wo ist mein Zimmer, oder soll ich hier auf dem Boden schlafen?« »Entschuldige mal …« platzt es aus Stella heraus und legt ihre Hände in die Taille. »Stella, schon gut« besänftige ich sie und laufe zu ihr rüber. Ich weiß, dass sie mich nur verteidigen möchte, doch das braucht sie nicht zu tun. Ich lege meine Hand auf ihre Schulter und sehe sie an. Stella ist nur eine Nasenspitze größer als ich, doch sie ist wie eine große Schwester für mich und die anderen Winx. »Wie du meinst, Flora« zischt Stella und schlägt die Arme übereinander. Ich atme durch und sehe dann wieder zu Layla. »Leider haben wir hier kein Zimmer mehr frei. Aber wir werden schon eine Lösung finden.« erkläre ich. »Du wirst gewiss nicht auf dem Boden schlaffen müssen, versprochen« ich sehe ihr an, dass sie sich etwas entspannt und langsam hier ankommt. Sie nickt. Ich beginne zu lächeln. Ich bin mir sicher, dass wir noch gute Freundinnen werden. Nachdem wir bei Miss Griselda waren und ihr die Situation schildern, schlägt sie vor, dass Layla in Stellas Zimmer mit einzog, da sie die Einzige ist, die ein Zimmer nur für sich bezieht. Mit diesem Vorschlag ist jedoch weder Stella noch Layla zufrieden und sträuben sich beide gegen diesen Plan. Griselda ist dies jedoch egal und überlässt den Rest der Angelegenheit uns und wie wir damit nun umgehen. Stella ist noch immer sauer und beschwert sich, seit wir zurück auf dem Weg zur WG sind. Sie sieht es nicht ein, ihr Zimmer mit einer Fee zu teilen, die sie gar nicht kennt. Sie hat wohl vergessen, dass wir uns alle vor zwei Jahren nicht kannten. »Es ist mir völlig egal was die schreck schraube Griselda sagt, ich werde mir kein Zimmer mit der teilen« klagt sie und versucht dabei nicht einmal leise zu sprechen. Als ich von Stella absehe und mein Blick zu Layla schweift die neben mir herläuft, als ginge es gerade nicht um sie, empfinde ich Mitleid für sie. Sie kennt hier doch niemanden und wurde ebenfalls einfach zu uns geworfen. Sie trifft keine Schuld. »Vielleicht könnten wir es ja anders regeln« warf ich ein. Die Winx verstummten. »Stella könnte mit Bloom in ein Zimmer gehen und ich würde mit …« einen Moment dachte ich nach, weil mir ihr Name endfallen ist. Hilfesuchend sehe ich zu ihr und schäme mich dafür. »Layla« nickt sie mir zu. »Genau Layla und ich nehmen eins zusammen« Ihre Lippen lassen ein zartes Lächeln zu. Die Winx hatten kein Problem mit diesem Vorschlag, auch wenn Stella noch immer unglücklich darüber ist, ihr Einzelzimmer zu verlieren. »Gut, dann machen wir es so«, gesagt, getan, am restlichen Tag räumten wir alle Sachen von Boom hoch, in Stellas Zimmer und räumten alles neu um. Stella freundete sich auch immer mehr mit dem Gedanken an, dass Bloom von nun an mit ihr im Zimmer ist. Nachdem auch die letzten Sachen von Bloom weg sind, helfe ich Layla dabei, sich bei mir einzurichten und alles auszupacken. Dabei fiel mir ein Bild in die Hände, auf dem sie und ihre Eltern ist. »Das ist ein schönes Bild«, sage ich. Sie nimmt es mir ab und stopft es zurück in den Koffer. Erschrocken weiche ich zurück. Sie sagt nichts dazu und packt die anderen Sachen ruhig weiter aus. »Entschuldigung«, wispere ich und lege meine Hände auf den Schoß. Wir sitzen auf dem Boden, vor ihrem neuen Bett und sehen uns kein einziges Mal an. Ich suche zwar ihren Augenkontakt, doch sie weicht ihm immer wieder aus. Dann aber hebt sie den Kopf und scheint mich endlich richtig anzusehen. Sie schnauft und lässt ihre Hände in den Schoss fallen. Ich zucke wieder zusammen. »Du brauchst mir nicht zu helfen, ich bekomme das auch allein hin« Ich will gerade aufstehen, als ich meine Meinung doch noch ändere und sitzen bleibe, weil ich an ihr sanftes Lächeln denken muss. Vielleicht gibt es einen Grund, warum sie eine so hohe Mauer um sich gebaut hat. Ich greife erneut in ihren Koffer und ziehe dabei, ein Paar Turnschuhe raus. Sie sind mehr als ausgelatscht, mit abgeblätterter Farbe und durch gelaufene Sole. Sie sehen so aus, als haben sie ihre besten Tage lange hinter sich. Ich verkneife mir das Lachen. Layla sieht beschämt zu mir und scheint in Erklärungsnot zu fallen. »Das sind meine Glücksschuhe« erklärt sie und versucht sie mir aus den Händen zu reißen. Doch dieses Mal bin ich schneller. Ich holte sie hoch und strecke mich weit nach oben, ohne mich zu stellen. Ich lache. Layla lacht nun auch. Sie versucht weiter an sie heranzukommen und wirft sich regelrecht auf mich. »Wofür sind die denn? Sieht auf, als hättest du die in einen Schredder geworfen« »Das sind meine Sportschuhe« erklärt sie. Noch immer greift sie nach den Tretern und hat jetzt endlich meine Arme gepackt. Sie zieht an ihren und nimmt indessen die Schuhe aus meiner Hand. »Für jeden Sport?«, frage ich und lache noch immer, um die Stimmung oben zu halten. Layla kichert und stellte die Schuhe unter ihr Bett. »Tatsächlich ja. Ich mache viel Sport und neue Schuhe zu finden, die gut sind, ist schwer« »Verstanden, ich werde sie nicht wieder anfassen« hebe ich meine Hände ergebend nach vorne. »Bist du das erste Mal in Alfea?«, frage ich sie nach einer Weile. Wir haben mittlerweile das ganze Zimmer eingerichtet und machen nun das Bett zusammen. Ihre Decke ist Türkis, mit wellen mustern und duftet nach frisch gefallenen Regen. Ich sehe zu ihr rüber, während sie die Denke ausbreitet und auf das Bett wirft. »Ja, ich hatte bisher immer Privatunterricht« erklärt sie. »Das hört sich interessant an. Hey, die anderen und ich wollen später in einen Club, vielleicht willst du ja mitkommen?« Schlage ich ihr vor und streiche dabei die Decke noch einmal glatt. »Ihr wollt heute Abend feiern gehen, ist morgen nicht Unterricht?« »Ja, eigentlich schon, aber das ist kein Pflichtunterricht. Meist werden da nur Wiederholungen vorgenommen« erkläre ich ihr. »Ich, verstehe«, entgegnete Layla lachend. »Allerdings, bin ich mir nicht sicher, wie das bei neuen Schülern ist. Falls das nämlich für dich Pflicht ist …« wieder spräche ich mir und fühle mich plötzlich schlecht. Ich will ihr nicht das Gefühl geben, ich würde sie vorführen. Und schon gar nicht will ich das sie Ärger bekommt. »Mach dir keine Sorgen. Ich kann feiern und morgen pünktlich am Unterricht teilnehmen« beruhigt sie mich und zwinkert mir zu. Wir lachen und allmählich habe ich wirklich das Gefühl, dass aus uns noch richtig gute Freundinnen wird. »Bist du sicher, dass die anderen auch möchten, dass ich mit euch komme?«, fragt Layla. Ich lächle und nicke ihr zu. »Du bist jetzt eine von uns«, versichere ich ihr. Wieder entweicht ihr ein Lächeln und ihre Augen leuchten. Endlich ist alles dunkel und unsere Gelegenheit ist gekommen, uns auszuschleichen. Man sollte meinen, dass Alfea ein verdammt gutes Sicherheitssystem besitzt, doch wir haben auch Tecna, die das alles im Schlaf umgehen könnte. Sie benötigt dafür nur ihren Laptop und ihr Gehirn. Schnell und leise laufen wir über den Campus zum Ausgang der Schule. Über meine Schulter hängt meine rosa Tasche, auf der fiele kleine Erdbeeren abgebildet sind. Jetzt kann ich auch meine Haare noch nicht verändern, weswegen in meiner Tasche noch ein kleiner Spiegel ist. Die anderen würden zu viele Fragen stellen, auf die ich ihnen nicht antworten kann. Es ist auch nicht einfach, ihnen gerade zusagen, was in meinem Leben los ist. Auch würde es dann real werden und ich könnte es nicht mehr verdrängen. Nein, heute wollte ich noch Spaß haben und nicht an solche, deprimierende Sachen denken. Sie sollen kein Mitleid haben und mich bedauern. Kapitel 2: Flora ---------------- Der Club, in dem wir uns treffen sollten, war in ganz Magix bekannt und der beliebteste Ort, wenn es um gute Musik ging. Der süße Fremde sollte ihn eigentlich finden können. Und doch machte ich mir Sorgen und fragte mich, was wäre, wenn er es nicht fand. »Die Spezialisten haben mir gerade geschrieben, sie werden auch da sein« verkündet Stella, als wir direkt auf den Club zu liefen. Es war nicht überraschend, dass Stella die Jungs angeschrieben hatte. Manchmal denke ich, sie kann gar nicht ohne Jungs Leben. »Die Spezialisten?«, fragt Layla und sah mich irritiert an. »Das sind Freunde von uns und echt nette Kerle« »Naja fast alle. Riven ist eine Ausnahme« belehrt Stella uns. Sie ist ganz vorne und wendet sich ein Stück mit ihrem Körper zu uns zurück. Ihre langen blonden Haare flattern im Wind und durch das Licht der Laternen Glänzen sie. »Hör nicht darauf, Riven ist etwas schwieriger. Aber eigentlich ist er sehr nett« »Du stehst wohl auf ihn« Layla hatte keine Hemmungen zu sagen, was sie dachte, und traf damit auch direkt ins Schwarze. »Da hat dich noch jemand durchschaut, Musa«, wirft Stella von vorne lachend ein und geht zum Eingang. »Tut mir leid, ich wollte dich nicht …« will sich Layla bei Musa entschuldigen, doch Musa hob die Hand und unter brach sie lächelnd »Schon gut. Du hast recht. Außerdem ist er auch mein Freund« ich freue mich so über die Gesellschaft meiner Freundinnen und darüber, dass sie sich alle so großartig verstehen. Endlich sind wir drinnen. Die Musik ist jetzt schon laut und der Boden so wie die Wände Beben. Es ist noch nicht so viel los und die Gänge sind noch sehr leer. An der Bar sind noch alle Plätze frei und auch die Tanz Fläche ist bis auf eine junge Frau verlassen. Nun sehe ich auch den DJ, der noch an der Musik bastelt und die Lautstärke immer wieder verändert. Sofort suchten wir die Spezialisten, die am Rand mehrere Plätze frei halten für uns. »Na habt ihr uns vermisst?« fragt Stella ihren Freund, den Braun Haarigen Jungen mit den Dunklen Augen. Er legt seine Arme um sie und lässt keine Sekunde verstreichen, ehe er sie küsst. Sie lieben einfach den Großen auftritt. »Was glaubst du denn?« antwortet er und sieht sie verführend an. Ich wünsche mir, dass mich auch mal so jemand ansieht. So als wäre ich die einzige für einen. »Ich mache mich dann mal auf die Suche, wir sehen uns später« teile ich den Winx mit und verabschiede mich von ihnen. »Schreib in die Gruppe, falls er doch ein Krepp ist und du Hilfe brauchst« bittet mich Musa und sieht mich mit hoch gezogenen Brauen an. Ich nickte ihr lächelnd zu. Sie hatte irgendwo jedoch auch recht, ich muss trotzdem vorsichtig sein hier. Schließlich kenne ich Mister süß gar nicht. Nachdem ich aus Sicht weite bin, ziehe ich meinen kleinen Spiegel aus der Handtasche und sehe in ihn hinein. Auf die rosa Farbe konzentriert breit sie sich langsam auf meinen Haaren aus. Meine Haare noch mal mit meinen Fingern durchgekämmt, verkürzen sie sich dadurch noch mal. Als ich mich dann aber, steht hinter mir Layla, die mich ganz überrascht ansah. Ihre Verwunderung ist ihr zu Gesicht geschrieben und ihr Mund leicht geöffnet hält. »Schöne Haare, was ist mit deinen Echten passiert?« »Sag denn anderen nichts, er kennt mich nur mit diesen« versuche ich zu erklären, auch wenn mir selbst auffällt, wie dämlich das klinkt. »Es ist bestimmt besser, wenn ich nicht alles weiß, oder?« zögernd stimmte ich ihr zu und hoffte, dass ich ihr vertrauen kann. »Ok, ich sag’ nichts« »Danke dir« danke ich ihr und will gerade weiter gehen, als sie mich stoppt. »Dafür musst du mir aber nachher alles erzählen, wenn wir wieder in unserem Zimmer sind, ja?« fordert sie und lacht dabei verschlagen. Doch das ist mir alles egal, denn sie hat »Unser Zimmer« gesagt. Ich nicke ihr zu, lächle sie dabei an und laufe endlich weiter. Langsam beginnt mein Magen sich zu drehen und mein Herz schlägt mir gegen die Rippen. Noch nie hatte ich solche Angst. Oder ist es doch Freude? Ich kann die beiden Gefühle noch nicht einmal mehr auseinanderhalten, so nervös bin ich bereits. Meine Hände zittern. Bei jedem Schritt, den ich ansetzt, fühlt es sich an, als würde ich auf Treibsand gehen. Beunruhigt quetschte ich mich an den anderen Gästen vorbei, die nach ihrem Alkoholgeruch nach, schon länger hier herumhingen. »Hey, süße« drängte sich mir plötzlich ein Typ auf und versuchte mich gegen eine Wand zu drücken. Sein Atem riecht nach schnaps, Wodka und billigem Rasierwasser, was in meiner Nase brannte und mir ein Schauer über den Rücken fallen lässt. Er hat jedenfalls jegliche selbst Beherrschung verloren. Seine Hände gegen die Wand hinter mir gedrückt, versperrte er mir den durch gang und näherte sich mir immer weiter. Seine grauen Augen sind glasig und unberechenbar. Doch auch seine Reaktion -Zeit ist verzögert und sein taumeln und die Tatsache, dass ein Sprach vermögen unter dem Alkohol leidet, gab mir die nötige Sicherheit, um mich von ihm zu befreien. Unter seinen Armen geschlüpft, laufe ich schnell genug weiter, ohne mich noch mal zurückzudrehen. Es hat auch etwas Gutes, so klein zu sei, wie ich es bin. Weiter Ausschau gehalten, sehe ich ihn auch endlich. Mister Süß. An einer kleinen Nische, in einer Ecke wartet er. Er wartet, und das nur auf mich. Ich beobachte ihn noch einen kurzen Moment, ehe ich zu ihm an den Platz gehe. Seine langen blonden Haare hat er zu einem Zopf gebunden. Er trägt ein schlichtes Braunes T- Shirt, dass an seinem Oberkörper leicht spannt. Seine Grüne Jacke liegt neben ihm und vor ihm auf dem Tisch, steht schon ein Glass mit etwas zu dringen, doch ich erkenne nicht, was es ist. Ich laufe endlich weiter und erreiche den Tisch, an dem der süße Fremde schon auf mich wartet. »Ich habe mich schon gefragt, ob du noch kommst? So vielen musste ich jetzt, das Herz brechen« lacht er und schiebt seine Jacke hinter sich, an die Lehne der Bank. Ich sehe mich um und lache ebenfalls über seine Aussage. »Und dann sind sie alle weinend weggerannt?« zog ich ihn auf. Er hob die Hände und grinste mich an. Er war sogar noch gutaussehender, wenn er lächelte. Seine Grübchen waren hinreisend. Und seine Lippen erst. Als wäre dieser Mund zu küssen erschaffen worden. »Du hast mich ertappt. Sie sind alle auf dem Klo. Also besser, wenn du da jetzt nicht hin gehest« reißt er mich aus meinen Gedanken. Gerade noch rechtzeitig. Ich weiß nicht, wie weit meine Gedanken mich noch getrieben hätten. Mein Blick wandert von seinem Mund zu seinen Augen, die mich nun mit einem leicht verwunderten Ausdruck ansehen. »Angerempelt zu werden, war jedenfalls auch nicht gerade großartig, vor allem wenn man dabei noch begrapscht, wird« entgegne ich ihm und setzte mich zu ihm. »Na gut, du hast diese Runde gewonnen« »Sehr nett« Er lacht und ich spüre wieder dieses warme Gefühl, dass mich zum Erröten bringt. Stundenlang könnte ich ihn ansehen. Jeden Zentimeter seines Gesichts, wirkt wie ein Kunstwerk. Neben ihm bemerke ich wieder seinen herrlichen frischen Duft und seine unglaubliche wärme. Sein T-Shirt Ärmel spannt an seinem Oberarm und betonnt nochmal mehr seine Muskeln. Mir wird immer heißer und bei seinem Anblick, steigt mir das Blut nur so in den Kopf. »Soll ich dir was zu trinken bringen? Geht alles auf mich« »Gerne, danke« entgegne ich ihm und warte so lange auf unseren Plätzen. Mit Schwung warf ich meine süße, kleine Tasche auf den Tisch, der vor mir stand und zog mein Handy heraus. In Seelen ruhe schreibe ich den Winx in die WG- Gruppe das alles gut ist und ich ihn gefunden habe. Es dauert nicht lang, bis Stella als erste antwortet. - Und ist er Heiß? S. - Natürlich. F. - Beschreibe ihn. S. - Das werde ich jetzt nicht tun. F. - Ist er seltsam oder gruselig? T. Als ich Tecnas Nachricht lese muss ich lachen, obwohl ich versuche die Luft in mir zu halten, puste ich sie mit heraus. »Was ist denn so lustig? Ich möchte mit lachen« bietet mich Mister süß »Meine Freundinnen fragen, ob du ein Serien Killer bist« erkläre ich und lache ihn an, als sei, dass das normalste der Welt. »Verdammt, jetzt mein Geheimnis raus, dabei wollte ich dir noch meine Sammlung zeigen« schätzt er. »Was denn für eine Sammlung?« »Ich denke ich hätte eine Augen Sammlung« Wir lachen und ich habe keine Sekunde darüber nachgedacht, dass er es auch ernst meinen könnte. Ich mag seine Art zu scherzen und seine seltsamen Kommentare. Im Hintergrund hörte ich die Musik und schwang zum Takt mit dieser. »Nein, jetzt aber im Ernst« sieht er mir in die Augen und fixiert diese mit seinen. »Du hast wirklich wunderschöne Augen« seine Stimme ist ruhig und ehrlich, mit einem Hauch von Bewunderung. Ich schmelze nur so dahin und fühle mich wie flüssiges wachs in seinen Händen. Verlegen lächle ich und sehe auf das Polster der Bank, um ihm meine roten Wangen nicht zu zeigen. Langsam schiebt er mir mein Getränk über den Tisch, zu und wartet nur darauf, dass ich meinen Kopf wieder hebe. »Ich wusste nicht, was du willst, also, hast du jetzt eine Bloody Mary« Er sieht mich mit schräken Kopf an und fleht mich regelrecht an, ihn wieder anzusehen. dankend nahm ich das Glas an mich und lächle dabei schüchtern vor mich hin. Ich greife nach dem Glas und sehe tief in den Inhalt hinein. »Dann willst du mich also abfüllen?«, scherze ich, bevor ich den ersten Schluck nahm. Doch ich merke auch, wie nervös und unsicher ich innerlich noch bin. Ich tippele die ganze Zeit mit den Füßen, und hielt meine Hand permanent am Glas. Er muss doch glauben, dass ich auf der Flucht bin, so nervös wie ich dasitze. »Geht es dir gut?« Er hat es bemerkt. »Du wirkst etwas angespannt. Dass eben war wirklich- nur ein Witz.« na großartig, jetzt glaubt er auch noch, ich könnte kein spaß verstehen. »Nein, mir geht’s gut.« winke ich ab und schüttle dabei den Kopf. Sein Gesicht wirkt besorgt und unsicher. Er lächelt nun nicht mehr. Ich atme angesträngt aus und seufzte dabei leise. Es ist still zwischen uns, obwohl die Musik um uns herum, laut durch die Boxen hallt. Ich nehme noch einen schlug, stelle das Glas wieder auf den Tisch und hebe meinen Kopf. In dem Moment als ich Mister süß ansehe, bemerke ich das er noch immer ein fremder für mich ist, da ich keine Ahnung habe, wie er heißt. Ich öffne erschrocken den Mund und hauche ein etwas zu Lautes: »Verdammt« heraus. Er sieht verwundert zu mir, sein Glas in der Hand und mit auf gerissenen Augen. »Was ist?« fragt er zögernd und sieht sich dabei panisch um. Ich lache und lege meine Hand auf sein Handgelenk drauf. Wieder sieht er zu mir und zu meiner Hand. Sein Mund leicht geöffnet, bemerke ich die Berührung. Er fühlt sich so warm an. Mein Körper bitzelt an jeder Stelle und ich spüre, wie sich seine Haare aufrichten. Er hat Gänsehaut. Langsam ziehe ich meine Hand zurück, beobachte ihn dabei jedoch. Ich schlucke schwer und zittere dabei. Bevor ich meine Hand ganz von ihr lege, legt er seine auf meine und drückt sie gegen sein Handgelenk. Nun sehe ich ihn fragend an und sage kein Ton. Sein Daumen streicht leicht über meinen kleinen Finger, was sich so natürlich anfühlt. Meinen Lippen endweicht ein Schmunzeln. Er lächelt. Ich lasse meine Hand liegen, wo sie ist, und beginne endlich weiter zu sprächen. »Ich weiß gar nicht wie du heißt« schüttele ich den Kopf und kichere dabei, weil es mir so absurd vorkommt, dass mir ein Fremder, so eine Sicherheit geben kann. »Ich kenne deinen auch nicht« spricht er in ruhiger Stimme und grinst mich an, als hätte ich etwas Belangloses gesagt. Am liebsten würde ich meinen Kopf auf seine Schulter ablegen. Doch das wäre viel zu viel und aufdringlich. Seine Hand ist noch immer auf meiner und sein Daume streicht nun über meinen Handrücken. Ich genieße dieses Gefühl und spüre, wie mir ein angenehmer Schauer durch den Körper fließt. »Ich heiße, Nicolas« sagt der, nun nicht mehr Fremde zu mir. Endlich hat er einen Namen. Erwartungsvoll sieht er mich an und möchte wohl nun, meinen Namen hören. »Ich bin, Flora« nun lässt er meine Hand langsam los, was ich überaus bedauere, doch ich lasse es mir nicht anmerken und lächle ihn an. »Was ist ein wunderschöner Name« ich spüre, wie ich rot werde und meinen Blick abwende. »Dann sag mal Flora, warum habe ich das Gefühl, dass du heute anders bist?« in seine Augen gesehen, fragte ich mich das auch. Dann fiel es mir ein und ich sah zu meinem Glas. »Beim ersten Mal war ich schon bei meinem zweiten Glas gewesen« kichere ich verlegen. »Ok, verstehe. Dann machen wir also langsam« teilt er mir mit und schiebt dann mein Glas etwas von mir weg. Ich grinse bebe meine eine Braue und sehe ihn verwundert an. »Was soll das?« frage ich. Plötzlich steht Nicolas auf, geht an die Bar und scheint noch etwas zu bestellen. Ich sitze noch immer da und sehe mich etwas um. Mittlerweile ist der Club schon voller geworden und auch die Musik ist fiel lauter. Als Nicolas nach einer Weile zurückkommt, hält er mir eine Wasser Flasche hin und ein leeres Glas. Vor mich stellt er dann das Glas und schüttet mir das Wasser ein, ohne nur ein Wort zu sagen. Ich beobachte in bei jeder Bewegung und jeder Mimik, die er macht. Sein Mund lächelt und seine Augen strahlen regelrecht. Langsam setzt er die Flasche ab und stellt sie neben das Glass. »Was soll das denn?« lächle ich ihn an. »Ich würde gerne die echte Flora kennen lernen« nickt er mir zu. Nicolas ist so süß und so fürsorglich. »Es ist wirklich schön in deiner Nähe« kaum hat mein Mund gesprochen, will ich mich selbst dafür ohrfeigen oder mir ein tiefes Erdloch suchen, in welches ich mich verstecken kann. »Wie dumm und peinlich, kann ich denn nur sein?« frage ich mich selbst im inneren. »Wie meinst du das?«, fragt er interessiert und lächelte zu mir. »So wie ich es gesagt habe. Es gibt nicht viele, bei denen man sich so… gut fühlt oder die mich wirklich kennen wollen« wieder legt er seine Hand auf meine und sieht in mein Gesicht. »Ich würde dich wirklich gerne kennen. Zeig mir, wer du bist« Mit jedem Wort rutscht er näher und näher zu mir, was mir jedoch erst auffällt, als er ganz nah ist und sein Arm um meine Schulter hat. Sein Duft ist nun direkt neben mir und ich spüre seine Wärme nun noch stärker. Während ich zu ihm sehe und seine Augen so nah sind, bemerke ich wie mir schwindelig wird. »Reiß dich zusammen Flora!« Befehle ich mir. Doch seine Augen funkeln selbst hier, in einem licht gedämpften Raum, wo so viele verschieden farbige- Lichter umher schwenkten. Selbst über sein Gesicht leuchtete das Licht, in abwechselten Farben. Mein Herz hämmert regelrecht gegen meine Rippen und drückt mir gegen meine Brust. Es ist ein atemberaubendes Gefühl. Es ist fast so, als würde das Klopfen mich näher zu ihm drücken wollen, dem ich nur zu gerne nachgeben möchte. Doch auch wenn er mir so sehr gefällt, kann ich Nicolas jetzt, zu diesem Zeitpunkt, noch nicht so nah sein, wie ich es gerne möchte. Ich bin mir noch zu unsicher und habe auch etwas Angst, davor ihn zu verschrecken. Zudem kenne ich ihn gar nicht so lange. was wenn er nur eine Rolle spielt. Nachdenklich Knobel ich an meinem Fingernagel, meines Zeigefingers und sehe dabei in die leere zwischen uns. »Schließ deine Augen«, flüstert er mir leise zu und schaut mir geradewegs direkt in die Augen. Er ist mir so nah und ich kann seinem Atem spüren. Mir ist bewusst, warum er das will, doch ich folge seiner bitte dennoch. Ich kann nicht anders, ich möchte ihm einfach vertrauen. Ich schlisse langsam meine Augen. Nur die Dunkelheit vor Augen, warte ich und spürte seine warme Hand, an meinem Gesicht streichen. Nicolas Berührung ist ruhig, wenn auch ein wenig zitternd. Ist er etwa nervös? Seine Hand hält an meinem Hals an, während sein Daume über meine Wange streicht. Meine Haare richten sich auf und ich spüre meinen beschleunigten Atem. Wird er mich wirklich…? Mein Gedanken nicht zu Ende denken können, da seine Lippen meine bereits berühren. Aufgeschreckt davon, drücke ich mich weg und springe schlag artig auf. Ich sehe ihn erschrocken an und presse meine Lippen fest aneinander. verunsichert, sieht Nicolas mich an, ohne ein Wort zu sagen. Seine Augen weiten sich und womöglich begreift er auch jetzt erst, dass das, was er tat, nicht in meinem Sinne war. Er öffnet seinen Mund und setzte gerade an, etwas zu sagen, doch ich komme ihm zuvor. »Ich muss kurz weg« Ich greife nach meiner Tasche, die noch immer auf dem Tisch liegt. Er nickte bloß und vermeidet dabei mich anzusehen. Ihm ist sicherlich klar, dass ich nicht wieder kommen werde. Ehe er noch was sagen kann, gehe ich und suchte die anderen. Dieser Moment wird wohl auf ewig in meinem Kopf bleiben. Ich bin verwirrt und will wieder zurück nach Alfea. Auf dem Weg begegne ich dann Layla, die gerade auf der Tanzfläche tanzt. Sie bemerkt mich und tanzt zu mir rüber. Sie scheint Spaß zu haben. »Du kannst echt großartig tanzen« merke ich an und lächle gezwungen. Sie muss nicht gleich wissen was los ist. »Danke, aber was machst du denn hier? Ist er doch ein Krepp?« leicht schüttele ich den Kopf und sehe zu Boden. »Nein, nicht ganz. Er war am Anfang so nett und lieb, aber er hat mich gerade einfach geküsst …« »Und jetzt bist du verunsichert, weil du nicht weißt, wie du damit umgehen sollst « überrascht sehe ich sie an. Kann sie Gedanken lesen? »Ihm geht das vielleicht jetzt genauso. Es ist echt nicht cool, einfach jemanden zu küssen, das ist schonmal klar.« »Aber warum fühlt es sich nicht so an?« gestand ich Layla und fühlte mich jetzt auch etwas mies. »Hast du es ihm gesagt oder ihm eine rein gehauen?« fragt sie neugierig. Ich schüttle den Kopf. »Dann ist das das Problem, du musst für dich einstehen und auf den Tisch hauen« »Aber das kann ich nicht« »Das musst du aber, sonst geht dieses Gefühl nicht weg. Trau dich, und wenn was ist, schreib mir. dann machen wir ihn zusammen fertig« Layla lachte, als wäre es nur ein Scherz gewesen, obwohl ich es auch in Betracht ziehe. »Vielleicht ist er noch da« versuchte sie mich dann aufzubauen. Ich nicke ihr zu und sehe sie an. »Dann mache ich das« versichere ich ihr. Als ich wieder zurückgehe und auf die leeren Plätze sehe, wo wir gerade noch waren, finde ich nur unsere Gläser wieder, die einsam auf dem Tisch stehen. Weiter gehe ich auf sie zu, spüre dabei jedoch, wie traurig ich dabei werde. Er ist gegangen, wer würde es ihm aber übelnehmen? Ich habe ihn einfach sitzen lassen. Auf den Tisch steht noch immer mein Glas. Die Eiswürfel sind schon geschmolzen, doch kalt ist es noch immer. Ich nahm es hoch und setzte es gerade an meinen Mund, als ich eine Hand an meinem Rücken spürte. Erschrocken drehte ich mich um. Und setze das Getränk wieder auf den Tisch vor mir ab. »Ist alles gut?« erklingt eine ruhige Männerstimme. »Du hast mich erschreckt, Nicolas. Ich dachte, du wärst schon…«“ erprobt Presse ich meine Lippen wieder zusammen und sehe ihn an. »Was? dachtest du, ich würde einfach gehen?« erkundigt er sich und lächelte mich an. Ich wollte es nicht zugeben, dass ich das dachte. »Es tut mir leid, dass ich so schnell verschwunden bin« brachte ich es schnell hinter mich. »Was war denn, küsse ich so scheiße?« beschämt schüttele ich den Kopf. Ich bemühe mich ernst zu klingen und will nicht, dass er glaubt mir sei es nicht wichtig. »Nein, daran lag es nicht. Es war, weil ich … damit so überrannt wurde. Ich möchte nicht, einfach geküsst werden« ich vermeide den Augen Kontakt zu ihm und sehe ihn erst an, als ich fertig bin zu sprächen, um auf seine Reaktion zu warten. Ich merke, wie kalt es wird und wie angespannt diese Situation jetzt ist. Unsicher blickte ich ihn an und hatte das Bedürfnis, mich bei ihm dafür zu entschuldigen. »Es tut mir …« schüttele ich schließlich den Kopf und senke ihn wieder. Gerade auf dem Absatz kehrt machen gewollt, höre ich seine Stimme und sein schuldbewussten klang darin. »Nein, du hast recht. Mir tut es leid, ich habe nicht nachgedacht« Ich nickte leicht, halte meinen Blick aber auf den Boden. »Ab jetzt frage ich dich vorher, falls du mich noch sehen willst und…« seine Stimme klinkt leise unsicher und… traurig. »Ich kann aber auch verstehen, wenn du mich nicht mehr sehen willst.« »Natürlich, will ich dich weiterhin sehen und mich mit dir treffen« versicherte ich ihm und sehe zu ihn. Sein Blick wird hell und ein kleines Lächeln breitet sich in diesem aus. Doch es wirkt noch immer etwas unsicher, so als würde angst haben, dass ich dennoch für heute genug habe und jetzt gehe. »Sag mal, du wolltest mir doch noch das Buch zeigen?« wechsele ich geschickt das Thema. Ich gehe um den Tisch herum und setze mich wieder auf meinen Platz. Noch immer bin ich angespannt, doch ich versuche es nicht so deutlich zu zeigen, wie Nicolas. »Oder war das nur ein Vorwand« stichle ich und lege meine Tasche neben mich. »Nein, ich habe es dabei« lacht er und setzte sich auch wieder. Da ist es wieder, sein lachen und seine Grübchen. »Also, dann sehen wir mal, wer recht hatte« Nicolas reicht mir ein unfertiges Buchskript und drückt es mir unkommentiert in die Hand. Irritiert sehe ich zu ihm und dann wieder zum Buch. »Was ist das?«, frage ich ihn. Er grinst. Das kann doch nicht sein Ernst sein? Plötzlich holt er noch das andere Buch vor, legt es auf den Tisch und schaut mich zu mir. »Schau es dir genau an« irritiert mache ich das, worum er mich bittet, und sehe mir das Buch noch mal an, aber ich verstehe nicht, was ich mir genau ansehen soll. »Die letzte Seite, schau dir die noch mal an« hilft er mir dann weiter und deutet auf das fertige Buch. Seine Augen lassen mich dabei keine Sekunde aus dem Blick. Auf die letzte Seite geblättert, blieb mir fast das Herz stehen. Ich stammelte und brachte kein vernünftiger Satz raus. Für Nicolas musste das wohl ein sehr witziger Moment sein. Ungläubig starre ich auf die letzte Seite, auf der der Name und ein Bild des Autors steht. Es ist sein Gesicht, auf das ich starre. »Du hast das Buch geschrieben?« komm es endlich aus meinem Mund. Er lacht. Ich lache »Sehr lustig. Das war fies« schlage ich ihm gegen die Schulter, mit meiner Hand. »Du hast gesagt, es wäre dein Lieblingsbuch. Da kann man doch davon ausgehen, dass du weißt, wer der Autor ist« Ich schlisse das Buch und schiebe es ihm zurück. »Natürlich weißt du dann auch wie die Geschichte endet« durchschaue ich ihn und komme mir damit etwas doof vor. »Eigentlich nicht, lies ruhig das rohe Skript« »Bist du dir sicher?« hackte ich noch mal nach. »Ja, ich möchte es, sag mir nur ehrlich, was du darüber denkst« Es fühlte sich großartig an, dass er so viel von meiner Meinung hielt, dass er mich das fragte. »Ja, das werde ich.« Zu meinem Glas gegriffen, setze ich erneut an meinen Mund, daraus zu trinken. Als ich es absetze, rutsche ich näher an Nicolas, sodass er seinen Arm wieder um mich legen kann. Unsere Elenbogen berühren sich und versetzt mir einen kleinen Schauer. Er hebt den Arm, legt ihn um mich und wartet meine Reaktion ab. Sanft streicht er über meinen Arm und sucht regelrecht, nach dem Körperkontakt von mir. »Ist das ok für dich?« Langsam drehe ich mich zu ihm und lege meinen Kopf auf seinen Oberkörper. Sein Duft ist unglaublich beruhigend und sein ruhiger Atem, entspannt mich ungemein. »Ja, ist es«, flüstere ich ihm zu. Leicht spüre ich seine Hand, die erneut über meine Wange strich. Es fühlte sich so entspannend an, ich hätte auf der Stelle einschlafen können. »Du siehst müde aus« bemerkt Nikolas. Ich sehe zu ihm, will mich aber nicht von der Stelle bewegen. Dann habe ich jedoch eine Art Energie Schub. Alles ist plötzlich laut, grell und unglaublich schnell. Ich springe auf, greife die Hand von Nicolas und ziehe ihn mit mir. Ich will und muss auf der Stelle Tanzen und mich zur Musik bewegen. Die Musik führte meinen Körper und bewegte ihn immer näher zu Nicolas. Seine Hände an meinen Hüften gelegt, schiebt er sich näher an mich. Meine Finger liegen auf dem Saum seines T-Shirts. Langsam bewegt sich seine Hand an meinem Rücke hoch zu meinem Nacken. Ich kann meinen Blick nicht von seinen Augen nehmen und bewege meine Hände ebenfalls nach oben zu seinem Gesicht. Mein Herz schlägt immer heftiger und prallt wild gegen meine Rippen. Unsere Gesichter nähern sich, doch dieses Mal verspüre ich keine Angst. Ich spüre nichts, außer das unstillbare Verlangen, ihm ganz nah zu sein. »Du siehst wunderschön aus« spricht Nicolas mit einen lächeln und halb geschlossene Augen. Ich fühle mich wie Wachs in seinen Händen, dass gerade zu schmelzen beginnt. Die Farben um mich und die Musik scheinen sich plötzlich zu vermischen und alles um mich dreht sich. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, geschweige denn realisieren, wo ich gerade bin. Mir wird plötzlich schwindelig, schlecht und ich fühle mich immer müder. Etwas stimmt nicht, mit mir. Stelle ich fest, doch ich kann es nicht richtig festmachen warum. Ich sehe panisch in Nicolas Gesicht und dass er ganz nah an mir ist. Ich habe das Gefühl nicht ein mehr mal zu sprächen. Angst, breitet sich wieder aus und das Verlangen ihn weg zu stoßen, doch nichts davon kann ich umsetzen. Alles in mir lässt los und hätte sich wohl auch allem hingegeben. Dann höre ich seine Stimme und sehe, wie er sein Gesicht zurücknimmt. »Flora, was ist los!?« höre ich ihn fragen, aber ich war mir mittlerweile auch nicht mehr sicher ob ich es mir nicht nur eingebildet habe. Seine Stimme klingt besorgt, also antworte ich mit zitternder Stimme zurück. »Ich glaube, mir geht’s nicht gut. Ich will hier weg, bitte« Er stützt mich und geht mit mir zurück an unseren Platz, legt meinen Kopf auf seinen Schoss und sieht mir dort tief in die Augen. Noch immer dreht sich alles in meinem Kopf. »Wo ist dein Handy?« »In meiner Tasche« antworte ich ihm. während ich da so liege und zu ihm aufsehe, fühle ich mich so hilflos. Mein ganzer Körper fühlt sich so weit weg, von mir an. Es kommt mir vor, als wären alle meine Gefühle gleichzeitig auf einer weichen Wolke, und dennoch spüre ich eine noch bestehende Angst. Ich beobachte Nicolas weiter, wie er mein Handy nahm und darauf herumtippte und kein Wort dabei sagt. Mir wird immer schwindeliger und nun wird mich auch noch schlecht. Anschließend ist meine Sicht schwarz. »Keine Angst, Flora, ich bin bei dir. Ich las dich nicht allein« Mit letzter bestehender Kraft, greife ich nach seiner Hand, bevor ich mich an nichts mehr erinnern kann. Immer wieder rufe ich seine letzten Worte in mein Gedächtnis, um nicht völlig in Panik zu geraden. »Keine Angst, Flora, ich bin bei dir. Ich las dich nicht allein. Keine Angst, Flora, ich bin bei dir. Keine Angst« Ich denke immer wieder daran so lange bin ich meine Augen wieder aufschlage und halte mich an diesen Worten west. Kapitel 3: Nicolas Palladium ---------------------------- Während ich mit Flora auf der Tanzfläche stand, und sie sich mir immer weiter nähert, versuche ich alles um mich zurückzuhalten. Nicht noch einmal möchte ich sie verschrecken. Das vorhin, mit dem Kuss war Aufregung genug. Wieso habe das nur getan? Als ich zu ihr sehe und meine Hände an ihre Hüften lege, die sie zum Takt der Musik bewegt, kann ich glauben, dass sie mir dies verziehen hat. Noch immer rechne ich damit, dass sie sich gleich von mir abwändet und einfach geht. Ihre Berührung auf mir zieht mich zurück aus meinen Gedanken. Ihre schönen Augen funkeln und sehen in meine. Näher bewegen wir uns zueinander. Ich würde sie jetzt nur zu gerne küssen. Ihre zarten Lippen berühren und sie schmecken. Der Kuss vorhin war viel zu kurz, als man dabei etwas wirklich schmecken konnte. Doch lang genug, um mich süchtig nach mehr zu machen. Wie von selbst wanderte meine Hand um ihr herum zu ihrem Rücken, hoch zu ihrem Nacken. Ihre Hand streicht zu meinem Gesicht und zieht mich zu sich. Mein Herz pulsiert und macht mir das Atmen schwer. Ihre grünen Augen wirken plötzlich glasig und so weit weg. Woran sie wohl gerade denkt? »Du siehst wunderschön aus« lächle ich sie an und setze gerade an sie erneut zu küssen, als meine Vernunft mich abhält. Noch mal darf ich diesen Fehler nicht begehen. Plötzlich wirkt Flora wie verändert. Sie schaut unsicher umher, klammert sich an mich und sagt kein Wort mehr. »Flora, Was ist los?« frage ich sie besorgt und lege meinen Arm unter ihre. Ich stütze sie, als ich merke, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten kann. Leise teilt sie mir mit, dass es ihr wohl nicht gut geht und weg möchte. Sofort führe ich sie zu unserem Platz zurück und setze sie dort ab. Vorsichtig setze ich mich neben sie, während ich sie noch weiter halte. Langsam lasse ich sie dann auf meinen Schoss fallen und sehe sie mir an. Ihre Poppillen sich erweitert und ihre Reaktors Zeit verlangsamt. Flora ist wie weggetreten und liegt einfach da. Zusagen sie ist einfach nur betrunken, wäre untertrieben. Nein, sie ist völlig verändert. »Wo ist dein Handy?« frage ich sie, in der Hoffnung, dass sie mir auch antwortet. Zitternd hebt sie ihren Arm und deutet auf ihre Tasche. »In meiner Tasche« ich ziehe sie zu mir, öffne diese und wühle hektisch darin rum. Als ich ihr Handy endlich habe, halte ich einen kurzen Moment inne. Ich habe gerade ihre Tasche durchsucht und mache mich jetzt an ihrem Handy zu schaffen. Ein schlechtes Gewissen breitet sich in mir aus. Ich kenne sie kaum und sie mich auch nicht. Wieder sehe ich zu ihr und überschreite diese unsichtbare Linie und öffne ihr Handy. Es geht gerade nicht darum, ihre Privatsphäre zu durch Dringen, sondern um sie zu schützen. Ich suche nach ihren letzten Kontakten und sehe eine noch Ungelesene Nachricht einer Freundin von ihr. Die Nachricht ignoriere ich, ich achte nur darauf schnell zu schreiben und dann abzuschicken. - Hallo, Ich bin Nicolas. Flora geht es nicht gut. N. Es dauert nicht lange bin eine Antwort kommt. - Danke für die Nachricht ich komme. L. - Danke. N. Ich stecke ihr Handy zurück und kümmre mich weiter um das Mädchen, dessen Kopf auf meinen Schoss liegt. Ich streiche ihr ein rosa Haarstrang aus dem Gesicht und bemerke bei ihr, keinerlei Reaktion. Sie endgleitet dem Wachen zustand immer weiter und triftet immer mehr in einen schlafenden. Doch in ihren Augen sehe ich Angst und wie ihr alles aus den Händen endgleitet. »Keine Angst, Flora, ich bin bei dir. Ich las dich nicht allein« versichere ich ihr und halte weiter Ausschau nach jemanden der uns zu finden versucht. Flora windet sich leicht und murmelt vor sich hin, ohne klarem zusammenhängendem Satze zu formulieren. Ihre Hand ergreift meine und sie drückt die nah an sich. »Ob sie wohl schmerzen hat?« Grüble ich in Gedanken. Meine Hand soll für diese Momente jetzt, ihr sein und ihr die Sicherheit geben, die sie in ihnen sucht. »Flora?« höre ich jemanden rufen und sehe mich nach der Ruferin um. Auf der anderen Seite sehe ich ein Mädchen, mit langen Locken, die sich suchend umher dreht. Ich winke sie zu mir und rufe ihr entgegen. »Hier drüben!« sie sieht zu mir und läuft schnell auf mich zu. Sie wirkt besorgt und zögernd. »Was ist passiert?« fragte sie mich. Langsam stütze ich Flora auf, damit sie sitzt und will sie gerade hochheben, als ich noch weitere stimmen höre. »Wir machen das schon« Erst jetzt bemerke ich die Beiden Typen, die bei ihr sind. Einer der Beiden greift nach Flora, die sich wie eine Puppe von ihm hochheben lässt. Ich erhebe mich mit und komme mir nun so nutzlos vor. Weil das andere Mädchen mich noch immer fragend ansieht, erkläre ich ihr was passiert ist und sehe dabei immer wieder zu Flora. Ich hoffe nur dass es ihr gut geht. »Jemand muss ihr was ins Trinken gemacht haben« wirf der Typ ein der Flora trägt. Er hat hoch gegelte Haare und violette Augen. Seine Stimme klinkt Düster und drückend. Auch sein Gesichts Ausdruck gibt mir kein gutes Gefühl. Am liebsten würde ich ihm Flora wieder wegnehmen. »Ihr seid auch Freunde von ihr?« frage ich ihn und seinen Kumpel, der nur danebensteht. Er hat rötlich- braune Haare und eine Brille. Er wirkt unsicher und sieht mich kaum an. Der andere nickt. »Ja das sind sie« bestätigt das Mädchen mit den wilden Locken auch noch mal. Sie muss bemerkt haben, wie skeptisch ich bin. Ich nehme Floras Tasche und reiche ihr diese. »Ok, sagt ihr bitte das es mir leidtut, dass es ihr so schlecht geht. Und sagt ihr sie soll mir bitte schreiben, wenn es ihr besser geht. Damit ich Bescheid weiß« sie nickte und ging dann wieder. Als ich zurück zuhause war, warf ich meine grüne Jacke über den Stuhl, an dem ich vorbeilief. Meine Küche war noch immer ein offener Raum. Ich wollte das schon lange einmal ändern, doch mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. So konnte ich mir essen machen und gleichzeitig Fernsehen. Ich hatte nur ein paar Arbeit trecken dazu gestellt damit der Bereich gekränzter ist. Einen Esstisch hatte ich aber immer noch nicht. Wozu auch besuch hatte ich ohnehin nicht sehr fielen, dass sich so etwas lohnen würde. Die meisten Besucher bleiben auch nur eine Nachte. Weiter ins Wohnzimmer gelaufen, werfe ich mich auf die Couch und streife mit meinen Füssen, meine Schuhe ab. Sie knallen einer nach dem anderen auf den Boden und machen ein kurzes Geräusch, bevor die stille wieder einzieht. Noch vor ein paar Stunden hatte ich nicht damit gerechnet allein zurück nach Hause zu kommen. Andererseits bin ich auch froh darum. Womöglich ist es ganz gut so. Ich bezweifle, dass heute noch etwas gelaufen wäre. Doch aus dem Kopf geht mir dieses Mädchen auch nicht. Ich drehe mich auf der Couch um und lege mich auf den Rücken, während ich zu Decke starre. Das Licht ist noch aus. Ich wollte es nicht anmachen, als ich reinkam. Zu tief bin ich in Gedanken bei Flora. »Wie konnte mir das nur passieren?« frage ich leise. Es war alles gut gewesen, doch dann, war sie wie verändert. Und dann die Worte ihrer Freunde. Jemand habe ihr etwas ins Trinken gemacht. Da war mir alles klar gewesen. Ich hätte ihr Trink nicht einfach stehen lassen dürfen. Und als sie danach griff hätte ich es ihr wegnehmen müssen. Es ist meine Schuld, dass es ihr so schlecht geht. Schwer atmend lege ich meine Arme über mein Gesicht und versuche, das geschehe zu akzeptieren. Doch so leicht ist es nicht. Es hätte so fiel passieren können. Womöglich wird sie mich nicht einmal mehr sehen wollen. Oder noch schlimmer, sie glaubt ich habe es ihr ins Trinken gemischt. Unruhig springe ich auf und laufe im Wohnzimmer auf und ab. Meine Arme gehoben greife ich mit meinen Händen, in meine Haare. Langsam löse ich meinen Zopf und lasse meine Haare fallen. Ich bemühe mich nicht noch länger über den Abend nachzudenken und gehe ins Bett, da ich morgen auch wieder nach Alfea muss. Die weitere Nacht war so, wie ich sie erwartet habe: unruhig und kein stück beruhigend. Ich musste die ganze Zeit daran denke, ob es Flora gut ging und ob sie auch so wie ich, mir die Schuld dafür gibt. Es lässt mir einfach keine Ruhe. Diese Schuldgefühle weiter mit mir getragen, ist diese schließlich nicht die einzige. Ich sperre sie in meinem Kopf ein, zu all den anderen und versuche nicht weiter daran zu denken. Heute ist mein erster Arbeitstag nach den Sommerferien, und das heißt, eine ganze Menge neuer Feen. Feen, die noch keine Ahnung davon haben, was ihnen noch bevorsteht. Es ist jedes Jahr das gleiche, einige von ihnen glauben alles zu wissen und zu können. Doch sie fallen alle früher oder später auf ihre Flügel. An meinen Heutigen Tag gedacht, ziehe ich mich an und kämme mir anschließend die Haare. Ich bin etwas nervös. Seit letztem Jahr hat sich einiges verändert, da ich nun nicht nur Professor für Zaubertrankkunde bin, sondern jetzt auch Magische Beschwörung, für die Dritt Klässler Unterrichte. Ich habe schon von den Gerüchten, der Schülerinnen gehört, dass ich nicht wieder komme, dieses Jahr, doch dies sind lediglich Gerüchte. Ich wusste aber eine Zeit lang wirklich nicht, ob ich nicht nach Lynphea zurücksollte, doch ich endschied zu bleiben. In den Ferien hat sich dann aber noch mehr getan. Ich habe angefangen wieder Sport zu machen und meinen alten Körper wieder bekommen den ich noch hatte als ich in Lynphea war. Auch meine Haare sind durch das fiele Sonnenlicht heller geworden. Man könnte sagen ich bin wieder der Alte, jedoch kennt keiner in Alfea den alten Nicolas Palladium. Ein lustiger Gedanke der mich zum Schmunzeln bringt. Was mich weniger zum Lächeln bringt, ist der Blick auf meine Uhr, die an der Wand im Eingang hängt und mir sagt, dass ich zu spät komme, wenn ich mich jetzt nicht beeile. »Scheiße!« Fluche ich auf. Jetzt in zeit druck geraden, greife ich nach meiner Tasche, werfe mir diese über die Schulter, stecke meinen Schlüssel ein und stürme aus meiner Wohnung. Immer zwei Stufen bei der Treppe genommen, stürze ich bei den letzten beiden fasst, fange mich dann aber gerade noch. Unten angekommen, ohne mir dabei etwas zu brechen, endscheide ich mich heute dafür, das Auto zu nehmen. Auf dem Lehrer Parkplatz angekommen von Alfea, merke ich immer noch, meine Nervosität. »Also los, dann wollen wir mal« mache ich mir selbst Mut. Ich habe mir damals, als ich anfing, mit Absicht eine Wohnung in Magix gesucht um bewusst nicht in Alfea zu Wohnen. Die Möglichkeit hätte es gegeben, doch ich wollte in meiner Freizeit nicht auch noch an die Arbeit denken. Auch an Tagen wie diesen, wenn ich mich beeilen muss, bin ich froh über meine Entscheidung. Schnell werfe ich mir meine Tasche wieder um und laufe zügig zum Eingang. Am Campus kann ich auch schon die ersten Neulings- Feen entdecken, die Orientierung los umherlaufen und ihre Stundenpläne vor sich halten. »Guten Morgen Professor« begrüßt mich Wizgis einer meiner Kollegen. Er ist ein kleiner Kobold, über 100 Jahre alt und immer gut Trauf. Keine Ahnung wie er das immer macht, aber er hat immer ein Lächeln für jede seiner Schülerin und ist auch ein super Kollege, dem nie etwas zu fiel ist. An meinem anfangs Jahr hier, hatte ich unglaubliches Glück ihn als Mentor zu haben und bin ihm für all die guten Rat Schläge auch jetzt noch dankbar. »Guten Morgen« gebe ich zurück. Er sieht mich schief an und wirft dann einen Blick auf seine Uhr. »Heute schlecht aus den Federn gekommen?« »Leider ja« gestehe ich ihm und laufe auch sofort weiter. »Bis nachher!« rufe ich aber noch mal zurück und verschwinde im Schulgebäude. Als ich mein Klassen Zimmer betrete ertönt der gong. Völlig ruhig und gellassen, gehe ich zu meinem Tisch und lasse mir nicht anmerken, dass ich innerlich feiere, dass ich es noch rechtzeitig geschafft habe. »Guten Morgen, Feen« Begrüße ich alle zusammen und wende mich sofort der Tafel zu. Ich greife nach einem kleinen Stück Kreide und schreibe damit meinen Namen an die Tafel. »Professor Palladium« Ich habe mir angewöhnt, nur meinen zweiten Namen an der Schule zu verwenden, vor allem, weil ich immer und überall so genannt wurde. Nicolas war so etwas wie ein eigener Charakter, der mit der Schule nichts zu tun hatte. Wieder lege ich die Kreide weg und wende mich an die Feen. »Herzlich willkommen, zu Zaubertrank- Kunde. Jede Fee sollte wissen welche Möglichkeit es gibt, ihre Fähigkeiten zu optimieren. Zudem Gehören heil tränke und ähnliche auch zu den uns erwartenden Lehr Stoff.« die Klasse ist wenig beeindruckt, doch das ist am Anfang normal. Sobald etwas Kocht, blubbert oder sogar in die Luft gehet, sind alle hellwach. »Wir beginnen mit den Grundlagen, was eure Ausrüstung und euer Material beinhalten« am Anfang ist es immer sehr langweilig und nur wenige, hören wirklich zu. Zur Demonstration hole ich mein Equipment hervor und demonstrierte ihnen alle, was passiert, wenn die Regeln nicht eingehalten werden. Sie Aufmerksamkeit der Schülerinnen ist mir nur gesichert. Am Ende der Stunde räume ich noch auf, während meine Schülerinnen alle das Klassenzimmer verlassen. Noch zu meinem Glasschrank gelaufen, um ihn abzuschließen, hörte ich aus meiner Tasche das Vibrieren meinen Handys. Ich drehe den Schlüssel um, stecke ihn ein und laufe zu meinem Tisch. Unsicher sehe ich mich um. Ich frage mich, wer es ist und will aber so sehr, dass es eine Nachsicht von Flora ist, dass ich nicht nachsehen will. Mich überwunden, hole ich das Ding raus, endsperre es und schaue zu meinen Nachrichten. Ich lese ihren Namen und darunter ihre Nachsicht. - Tut mir leid, dass ich jetzt erst schreiben. Ich habe echt lange geschlafen. F Ich bemerke fasst mein Lächeln gar nicht, bis ich mich bei dem Gedanken ertappe, dass ich sie jetzt gerne sehen würde. Schnell schüttele ich meinen Kopf, um klar zu denken und setze an ihr zu antworten. - Ich bin froh überhaupt von dir zu hören. Ich … ich fühle mich schrecklich wegen gestern. N. Ich wartete ab und sah die Mitteilung, das sie schreibt. Das Warten war eine Qual. - Schon gut, mir ist ja nichts passiert. Du warst doch bei mir. F - Ja das war ich. Aber es ändert nichts daran, dass ich hätte besser aufpassen müssen. N. - Ich hätte auch aufpassen müssen. Sei nicht so hart zu dir, bitte. F Auch wenn wir nur scheiben, kommt es mir vor, als könnte ich ihr schönes Lächeln vor mir sehen. Ihre Art ist unglaublich und ihre Freundlichkeit ist noch schöner. Sie hat es nicht verdient, verletzt zu werden oder schlimme Dinge ertragen zu müssen. Nicht so wie ich. Gerade als ich mein Handy wegstecken will, erreicht mich eine neue Nachricht von ihr, die mich sprachlos stehen lässt. - Würde dich gerne wieder sehen. Schließlich habe ich auch noch dein Buch. F. Kurz denke ich darüber nach, ob es eine gute Idee ist dieses Mädchen wieder zu sehen. Eigentlich habe ich mir vorgenommen, mich zurzeit nicht auf irgendwelche Romanzen einzulassen. Doch eine Freundschaft stände auch nichts im Weg. Überrede ich mich sofort selbst und nicke mir selbst zu. - Klar, muss noch Arbeiten bin Vier, danach würde ich ganz dir gehören. N. - Super, sehen wir uns dann in Magix im Park am großen Brunnen? F. - Gerne. N. - Ach so, und ich habe dein Skript gelesen. Du hast mich angelogen, es geht gar nicht um den ersten Teil des Buchs. F Als ich ihre Nachricht lese, muss ich schmollen. Sie hat mich erwischt. Das Skripte habe ich geschrieben kurz nachdem ich sie getroffen habe. Ich hatte keinen Zweiten Band, aber ich wollte auch nicht zugeben, dass ich geflunkert habe. Also habe ich eine neue Geschichte geschrieben, über sie. - Ich hoffe, du bist nicht allzu enttäuscht darüber. N. - tatsächlich gefällt mir, die neue Geschichte sogar noch mehr. Ich würde gerne wissen, wie es weiter geht. F. - Ich auch. N. Ich lächle in mich hinein und spüre diese wohlige Wärme in mir. ich würde gerne dieses Buch Schreiben und jede einzelne Sekunde damit verbringen, ihre Gefühle zu erkunden, um sie auf einem Blatt Papier einfangen zu können. Jede ihrer Bewegung analysieren und ihr Aussehen studieren, um es wenigstens halb so gut beschreiben zu können, wie sie wirklich aussieht. Am liebsten wollte ich, dass alles sagen, doch damit würde ich in ihren Augen mit Sicherheit ein Krepp sein. Aber ihr Lächeln und ihre klaren grünen Augen, gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte keine andere Wahl, ich musste über sie schreiben, über das was zwischen uns passiert, egal was es ist. Nun kann ich den Feierabend kaum erwarten. Ich sollte mich wahrscheinlich nicht so freuen, nur weil ich eine gute Freundin treffe, doch darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken. Grinsend lege ich mein Handy zurück in meine Tasche, werfe mir die Tasche über und steuere die Tür an. Bevor meine Hand den Griff berührt, öffnet sich die Tür von allein. Überrascht trete ich einige Schritte zurück. »Oh, Entschuldigung« erklang die monotone und kratzige Stimme von Miss Griselda. Sie drängt sich an mir vorbei, in das Klassen Zimmer und beachtet mich dabei kein stück mehr. Als ich Stirn runzelnd zu ihr sehe und mich Frage, was das sollte, laufe ich erneut zu Tür. Dieses Mal versperrt mir ein Mann in einem hellblauen Pullover, einem weißen Blazer und einer dazu gehörigen weißen Boot-Cut-Anzughose. Seine Schwarzen Haare sind zu einem lockeren Ratenschwanz gebunden. Gesehen habe ich ihn hier noch nie. »Hallo«, seine Mimik und ausdrückts weiße war kühl und auch zurückhaltend. Ich ging ihm aus dem Weg und sehe, wie er geradewegs zu Miss Griselda läuft. »Und dass hier, ist das Zaubertran- Labor. Es wurde vor zwei Jahren komplett erneuert und renoviert.« erklärte Griselda mit Stolz. Das eine Schülerin dafür erst verantwortlich war, dass man das Labor überhaupt Renovieren musste, verschweigt sie jedoch. Nun wand sie sich wieder zu mir. auffordernd sieht sie zu mir sagt jedoch nichts. Ich hebe Augenbrauen und lächle sie an. »Avalon, das ist unser Professor für die Zaubertrank Kurse, sowie für Magische Beschwörung, Palladium« Stelle sie mich dem Mann vor. Er geht auf mich zu und reicht mir die Hand. Freundlich ergreife ich sie und bekomme das Gefühl nicht los, ihn schon mal begegnet zu sein. »Freud mich sie kennen zu lernen. Ich bin Avalon. Der neue Professor für Magische Philosophie« er lächelt. Nun wirkt er wie verändert. Doch ich glaube noch immer ihn irgendwo her zu kennen. Ich lasse seine Hand los und nicke den beiden zu. Um ihnen zu verstehen zu geben, dass ich losmuss. Nachdem ich auch den letzten Unterricht überstanden habe, bin ich einfach nur noch froh. Ich fahre nur kurz nachhause, um mein Wagen dort abzustellen und um meine Tasche an den Eingang zu stellen. Einen kurzen Blick in den Spiegel, kann ich mir dann aber auch nicht verkneifen und richte noch einmal meine Haare. Dann gehe ich wieder los. Ich bin wieder so nervös, obwohl ich Flora jetzt schon ein paar Mal gesehen habe. Doch ich spüre noch immer dieses Gefühl, dass sie mich nicht mehr sehen wollen könnte. Was gestern passiert ist, war schrecklich und ich hätte es ihr nur zu gern erspart. Aber wird sie mir das auch glauben, wenn ich es ihr sage? Zu Fuß laufe ich durch die Stadt und achte dabei nur auf mein Handy, dass in meiner Hand liegt. Ich rechne jede Sekunde damit, dass sie absagt. seufzend stecke ich das Ding in meine Hosentasche und versuche nicht so negativ eingestellt zu sein. Es ist nur sehr schwer für mich jemanden zu vertrauen und mich völlig auf jemanden einzulassen, nachdem was mit Athris passiert ist. Sie hat mich zutiefst verletzt, was bis heute noch Spuren hinterlassen hat. Doch es wurde auch von Tag zu Tag besser. Allen voran, weil ich meine eigene Methode gefunden habe, sie zu vergessen. Es ist nicht die edelste Lösung, doch es hilft, also warum dann nicht ausnutzen. Sofort schüttle ich meinen Kopf und bin selbst erstaunt davon, woran ich gerade dachte. Das bin nicht ich. Ich will niemanden benutzen oder ausnutzen, nur damit es mir besser geht. Andererseits tat ich doch gerade genau das. Oder etwa nicht? Nachdenklich beiße ich mir auf die Unterlippe und sehe in Richtung des Brunnens, an dem ich mich verabredet hatte. Ich bin erleichtert, als ich am Brunnen ankomme und Flora noch nicht da ist. Ich will sie nur ungerne warten lassen und damit riskieren, dass sie wieder geht, bevor ich da bin. Sie lässt mich nicht lange warten, denn schon kurz darauf, nachdem ich dastehe, sehe ich sie auf mich zu laufen. Ihre kurzen rosa locke wippen auf und ab. Sie trägt eine Rote schlag Hose und ein kurzes Gelbes top, mit einer schwarzen Jeans Weste. Es sieht so natürlich, aus an ihr und doch auch besonders. Als sie mich bemerkt, streicht sie sich eine kleine strähne hinter das Ohr und blickt schmunzelnd zum Boden. Ist sie etwa nervös? Ich laufe ihr entgegen, weiß aber nicht so richtig, wie genau ich sie begrüßen soll. Doch ich muss mir darüber auch keine Gedanken machen. Flora sieht mich an, lächelt mich an und umarmt mich. Ihr Duft von frischen Blumen und blättern steigt mir geradewegs in die Nase und ich will diesen Duft, in seine Einzelteile zerlegen. Meine Hände um sie gelegt, liegen sie auf ihrem Rücken, wobei eine meiner Hand ihre Haut berührt. Sie fühlt sich so warm an und weich. Ich hätte sie noch ewig so halten können, doch sie löst sich nach kurzer zeitwieder und macht einen Schritt zurück. Meine Enttäuschung verberge ich vor ihr und lächle sie nur an. »Es ist schön dich zu sehen« lächelte sie mir entgegen, legte ihre Arme hinter sich und drehte sich leicht dabei hin und her. »Ich freue mich auch, dich wieder zusehen. Vor allem wegen dem was Gestern…« Ich presste meine Lippen zusammen und wollte nicht schon wieder davon anfangen. Doch sie lacht und legt ihren Kopf schräg. »Schon gut. Ich war doch in guten Händen« Ich beobachte sie und muss dabei schmunzeln, weil sie eine so Fröhliche und schöne Ausstrahlung hat. Ihre Augen läuten regelrecht und ihr blick zwingt mich zum Lächeln. »Sollen wir los?« fragte sie und in Richtung des Parks. Ich nicke und laufe los. Während wir nebeneinander herlaufen, sehe ich auf den Boden. Was soll ich nur zu ihr sagen? Soll ich etwas sagen? Ich hatte schon so lange kein… warte mal, war das gerade ein, Date? Erschrocken, sehe ich auf und werde nun noch panischer. Als hätte sie meine Gedanken gehört, sieht Flora zu mir und grinst. Sie legt den Kopf zur Seite und wirkt dabei so Seelen ruhig. Ich atme durch und sehe nach vorne. Wie konnte mir nicht bewusst sein, was das hier ist? Weiß sie, was das hier ist? Kapitel 4: Flora ---------------- Mit einem sanften Lächeln sah ich zu Nicolas. Er hat noch kein Wort gesagt, sieht lediglich auf den Boden, auf dem er läuft und scheint über irgendetwas nachzudenken. Plötzlich schreckt er wie aus einem Traum auf und sieht erst vor sich und dann zu mir. Der angeblich bringt mich zum Grinsen und ich lächele ihn weiter an. Noch immer wendet er den blick von mir nicht ab. Ob er sich wohl noch immer Gedanken wegen Gestern macht? Ich beginne ein Gespräch um ihn auf andere Gedanken zu bringen und ihn abzulenken. »Was machst du eigentlich in Magix?« »Ich wohne hier« lacht er erst und verstummt anschließend wieder. »Ich dachte nur weil du vor ein paar Tagen in Lynphea warst« hake ich weiter nach. Ich sehe mich um und betrachte die fielen Blumen, die auf der großen Wiese wachsen, an der wir vorbeilaufen. Die Sonne von oben strahlt mir allmählich stark auf den Kopf. »Ich komme ursprünglich auch aus Lynphea. Ich habe dort meine Familie besucht.« »Ist es sehr schwer für dich, so weit weg von ihnen zu sein?« ich will eigentlich nicht so neugierig sein, doch es interessiert mich. Für jemanden wie mich, die auch so weit weg von zuhause ist, ist es spannend zu hören, wie es andere mit so etwas geht. »Schon, ja« gesteht er. »Aber ich weiß, dass es das richtige ist« »Woher weißt du das?« frage ich überrascht und drehe mich ihm zu. Er lacht, sieht mich aber nicht an. »Es ist so ein Gefühl« nun schaut er mich doch an. Ich wende mich wieder nach vorne und halte den Blick gerade aus. »Was ist mit dir, vermisst du deine Familie?« ich nicke leicht sage aber nichts. Es ist einfach zu kompliziert, um es in einem Satz beschreiben zu können. »Bereust du es, dass du gegangen bist?« verwundert und sprachlos, sieht Nicolas mich an, als hätte ich einen wunden Punkt getroffen. Er stockt und leckt sich mit seiner Zungenspitze über die Lippen. »Machschmal. Aber ich bin vor allem froh, meinen eigenen Weg gegangen zu sein« ich nicke leicht. »Ich war nicht glücklich und nicht ich selbst« »Und jetzt bist du, du selbst?« Nicolas schmunzelt. Er schüttelt den Kopf, was mir so vorkommt, als hätte ich einen Witz gesagt. »Nein, bestimmt nicht. Ich hatte gehofft hier mein echtes ich zu finden, aber bisher…« Er klinkt frustriert und wütend. »Naja«, hebe ich meine Schultern und senke sie wieder. »Meine Großmutter hat mal etwas sehr Kluges gesagt. Sie sagte: Wir verändern uns in unserem Leben so oft, dass es kein echtes Wir gibt. Wir sind, wer wir sind, egal wann oder wo« »Deine Großmutter ist wirklich eine sehr Schlaue Frau« warf Nicolas ein. Ich betrachte die Schönheit des Parks und erinnere mich dabei an meine Heimat, Lynphea. Das Gartengebiet hat einen ungewöhnlichen Aufstellungsplan. Es ist in zwei Hälften geteilt, die jeweils in Feen und Hexen Stile gestaltet sind. Inmitten von Bäumen und gepflegten Grasflächen kann man hier eine Menge Statuen sehen, welche die Nymphen von Magix darstellen, sowie die Skulpturen von Tieren. Auf den Stufen des Parks kann man oft Feen oder sogar Hexen mit Büchern sehen, die hier ihre Zeit während der Unterrichtspausen verbringen. Der Platz ist genauso wunderbar für Spaziergänge geeignet. An den Wegen wachsen die seltensten Blumen und die atemberaubendsten Bäume. Dieser Ort ist für eine Natur Fee, wie ich es bin, ein Paradies. Noch immer neben Nicolas gelaufen, bemerkte ich wie er mich weiter zur Wiese drängt. »Lass uns mal eine Pause machen« ich nicke und gehe weiter. Das Grass ist so Grün, wie ich es nur von Lynphea kenne und auch der Geruch. Der Duft von Tannenzweigen und frisch gemähten Grass. Oder kam dieser vertraute Duft von ihm? Nachdenklich sah ich zu Nicolas und musterte ihn. Sein Gesicht im hellen Licht zu sehen war wieder ganz anders als in einem schwer bedeuteten Club. Es war mir ein Rätsel, wo er so plötzlich auf-tauchte, und warum traf ich ihn erst jetzt? Tief atme ich ein und halte die frische einen kurzen Moment in meiner Lunge, bevor ich sie wieder aus meinem Mund puste. Wir setzen uns ins Grüne, und nachdem ich neben ihm sitze, schaute er mich schmunzelnd an, als hätte ich etwas Lustiges gesagt. »Was ist los?« frage ich vorsichtig. Er lächelt sanft und legt seinen Kopf zur Seite. »Ich mag es, wie du alles wissen willst«, entgegnete er mir und lächelte weiter. Seine Augen strahlten und in der Sonne hatten sie fast etwas Goldenes. »Ich möchte einfach nur alles von dir wissen« sage ich ihm ganz offen und ernst. Vorsichtig legt er seine Hand auf meine, die neben ihm im Grass liegt. Die Wiese fühlt sich leicht nass und kühl an, anders als seine Hand, die eine so sichere und behutsame Wärme ausstrahlte, wie ich sie schon lange nicht mehr gespürt habe. Ich fühlte mich einfach so sicher bei Nicolas, als würde ich ihn schon viel länger kennen. Lange und eindringend sieht er mich an, was sich anfühlte, als würde er mein Herz berühren, ohne nur einen Satz sagen. »Ich möchte auch alles von dir wissen« Ich fühle mich wie Kerzenwachs, das langsam beginnt zu schmelzen. Seinen Worten erlegen, lehne ich mich an ihn und lasse meinen Kopf auf seine Schulter sinken. Einen kurzen Moment spürte ich das Gewicht seines Kopfes auf meinem. Er riecht wirklich nach frisch gemähtem Rassen und nach Sommerregen. Zu ihm hochgesehen, spüre ich noch immer seine Hand auf meiner. Er hebt seinen Kopf von meinem. Langsam nähert er sein Gesicht meinem, hält kurz vor meinen Lippen aber inne. »Darf ich dich küssen?« seine Augen waren gefühlt von Unsicherheit und doch sehe ich in ihnen auch stärke und noch etwas anderes, dass ich aber nicht richtig deuten kann. Leise und mit zittern in meiner Stimme antworte ich ihm. »Ja.« Es ist nur ein Hauchen, das aus meinem Mund kommt. Gehört hat Nicolas es dennoch, auch wenn er schon genau hinhören musste. Ganz langsam streicht er mir eine rosa Haarsträhne vom Gesicht, hinter mein Ohr. Seine Berührung ist leicht und voller Zärtlichkeit, wie ich es noch nie gespürt habe. Ich spüre, wie alle meine Haare sich aufrichten und ein Schauer über den Rücken fährt. Meinen Kopf mit seinen Fingern gehoben, um ihn anzusehen, verlor ich mich in seinem Blick und in seinen braunen Augen. Nicolas Lent sich näher zu mir, bis sich unsere Lippen fast berührten. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, wie er mich dabei ansieht und kein Wort sagt. Mein Herz schlägt immer lauter und schneller, doch mir fängt auch an dieses Gefühl zu gefallen. Ich möchte es immer spüren. Nicolas über brückte die letzten Zentimeter und legte seine Lippen auf meine. Seine Lippen waren so weich und warm. Unsere Lippen verbanden sich auf eine mir nie gekannte art. Sein Mund ist mehr als nur Kussfähig. Es ist ein unglaubliches Gefühl und lässt mich so fiel fühlen, dass ich Angst bekomme. Nicolas erforscht lediglich meine Lippen mit seinen. Langsam löste er seine Lippen und ich öffnete meine Augen wieder. Er betrachtet mich. Ich sehe ihn an. »Das war sogar noch schöner, als der von gestern« flüstere ich. Nicolas nickt verlegen und lässt seinen Kopf lachen hängen. »Das stimmt« gibt er zu. Wieder sieht er zu mir rüber und scheint über etwas nachzudenken. Gerne würde ich wissen, was ihn ihm vor geht. Nervös knoble ich an meinen Fingern und kratze leicht ebenmeinen Nagel. der rosa fabelnde Nagellack, blättert langsam ab und müsste eigentlich erneuert werden. Stella hatte es mir heute Mittag angeboten, doch ich habe abgelehnt. Ich wusste schon, dass es nicht lange halten wird und wollte nicht, dass sie sich solche Mühe macht für nichts. Als ich wieder zu Nicolas Gesicht aufschaue, bemerke ich einen düsteren Schleier in seinen Augen. Es ist, als kämpfte er mit etwas, als wäre da etwas, an das er nicht Denken wollte. Sein Ausdruck im Gesicht wurde immer kühler und finsterer. Ich spüre plötzlich diese Distanz und Mauer, die er hochzog, um mich von sich fernzuhalten. Es schmerzt und verunsichert mich. Kein Wort gesagt, ziehe ich meine Beine an, die Knie dabei hoch an mein Kinn und lege seufzend meine Arme um sie, während mein Kopf auf den Knien ruht. Mit meinem Zeigfinger streiche ich über die Grashalme vor mir und betrachte das Grün. Dasselbe grün, dass meinen Augen so ähnlich ist. Ich sehe im Augen Winkel wie sich Nicolas zu mir dreht und mich ansieht. Seine Schultern lässt er langsam sinken, bringt aber kein Ton aus seinem Mund. Das Gras ist noch immer leicht nass und kühl, als ich weiter darüberstreiche, nun mit der ganzen Handfläche. Es ist unglaublich still und keiner von uns beiden, sagt etwas. Es fühlt sich seltsam an und ich denke die ganze Zeit, an seinen kalten Blick. Dann räuspert er sich. Erschrocken sehe ich auf und blicke in seine Augen, die verwundert in meine sehn, als hätte er vergessen das ich da war. Meinen Blick fixiert, scheint es mir, als würde er meinen Blick analysieren. Wonach sucht er? Frage ich mich. Er senkt den Blick zu meinen Fingern, über dem Gras und atmet tief durch, bevor er beginnt zu sprächen. »Endschuldige bitte« Haucht er ausseinem wunderschönen Mund und senkt dabei seine Schultern. Überrascht schüttle ich leicht den Kopf. Keine Ahnung, ob ihm diese Geste überhaupt auffällt. Doch seine Stimme klinkt auch zögernd, als würde ihn das wirklich leidtun. Auch wenn ich nicht weiß, was ihm so leidtat. »Wovon redest du« lächle ich ihn an und zwinge mich richtig das Lächeln aufrecht zu erhalten. Er sieht mich an und in seinen Augen sehe ich nun so fiel reue, dass es mich erschreckt. Mein Lächeln verschwindet. »Genau das« antwortet Nicolas mit stechender Stimme. Ich kann ihm nichts vor machen. »Du warst vorhin noch glücklicher und hast gelacht. Jetzt siehst du aus, als hättest du dein Lieblingshaustier beerdigt. Nachdem du es auf der Erde regungslos gefunden hattest« ich schmunzle, bei diesem Vergleich und senke meinen Blick zum Rasen. »Ich habe gar kein Haustier« antworte ich und finde dieses Gespräch aus irgendeinem Grund lustig. »Nicht?« fragt er. Ich schüttle den Kopf. »Jedenfalls… ich wollte deine Stimmung nicht so runder ziehen« atmet er angesträngt aus. Ich sehe ihn an und lege meinen Kopf zur Seite. »Woran hast du denn gedacht?« Nicolas lacht und sieht dabei zur anderen Seite des Parks. »Ich habe nur… daran gedacht, was du gesagt hast« »Was genau? Ich habe sehr viel gesagt« erkläre ich und drehe mich zu ihm. Er wendet sich mir zu und legt seine Hand auf meine. Sie sind noch immer warm, doch da ist noch etwas anderes. Er zittert leicht und auch weiß auch nicht so richtig, ob er seine Hand auf meiner liegen lassen soll oder darf. Wie kommt es, dass Nicolas so unsicher ist, obwohl er so eine starke Ausstrahlung hat. Man sollte meinen diesen Mann könnte nichts verunsichern. Und schon gar nicht eine kleine Natur Fee wie ich. »Das ich noch nicht der bin, der ich gerne wäre« »Wie wärst du denn Gerne?« frage ich mit Absicht etwas leiser und hauchend. »Ich weiß es nicht. Vielleicht selbst sicherer oder …« ich unterbrach ihn nicht. Ich saugte jedes Wort auf, dass er sagte und klebte regelrecht an seinen Lippen. »Oder auch etwas mehr Gefühls kalt« meine Augen weiteten sich. Wie konnte er sich nur so etwas wünschen? Er bemerkte mein überraschtes Gesicht und lies meine Hand nun ganz los. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er so sein wollte. Nicht aus eigenem Antrieb. Dann weil es mir wie Blüten von einer Rose. Womöglich hatte ihm jemand das Herz gebrochen. »Als ich hoffe nicht, dass du so wirst« teile ich ihm mit und sehe ihn dabei kurz an. M ein Blick wendet sich auf die Blumen, die vor mir wachsen. Ich kann Nicolas Gesicht nicht sehen, doch ich spüre seinen nachdenklichen Blick. Ich lächle. »Stell dir das doch nur mal vor« beginne ich und sehe wieder zu ihm auf. Er sieht mich wartend an und hebt seine Brauen. »Jeden Morgen neben jemanden auf wachen den man eigentlich liebt. Aber man kann dieses Gefühl nicht spüren. Oder man küsst sich, empfindet aber nichts als leere« meine Stimme wird immer drückender und belegter. »Woher soll man dann noch wissen, ob es liebe ist?« »Genau darum geht es« erklärt Nicolas mir. »Ich will diese Gefühle nicht mehr« entsetzt sehe ich ab von ihm. »Warum bin ich dann aber hier?« frage ich ihn schließlich und sehe, wie es ihm unangenehm wird. »Warum wolltest du mich küssen und wieso hast du diese Texte geschrieben?« Er hebt seinen Arm und reibt unsicher an seinem Nacken. Ich spüre dieses elende Drücken in meinem Brustkorb und richte mich langsam auf, weil ich das Gefühl habe zu ersticken. Er sieht zu mir. sofort springt er auf und macht mir einen besorgten Eindruck. »So meinte ich das nicht« erklärt er. »Nicht, es ist ok« versichre ich ihm. »Du bist nicht auf der Suche nach etwas festen oder nach liebe. Es war wohl einfach der falsche Zeit Punkt, wo wir uns getroffen haben.« In meine Tasche gegriffen, ziehe ich das unfertige Buch hervor und halte es ihm hin. skeptisch sieht er mich an, als wäre dies ein Test. »Nimm es wieder. Ich sollte es nicht weiter haben.« es schmerzt, doch ich bin mir sicher, dass richtige zu tun. »Nein« schüttelt er plötzlich fassungslos den Kopf und klingt, als hätte ich etwas Komplet Verrücktes gesagt. Noch immer halte ich es ihm hin und spüre langsam, wie mein Arm schwer wird. »Ich will es nicht zurück« zischt er. Unsicher gehe ich in die Hocke, lege es ins Gras und richte mich wieder auf. »Ich kann es nicht behalten. Ein unfertiges Buch sollte beim Autor sein« erklärte ich und drehte mich von ihm weg. »Warte!« ruft Nicolas mich zurück. Ich spiele mit dem Gedanken, weiter zu laufen, drehe ich aber doch zu ihm. »Ich will nichts mehr fühlen, weil ich genug davon habe, jedes Mal verletzt zu werden« erklärt er. In seinen Augen ist so fiel schmerz. Ich kann ihn verstehen, doch Gefühle sind auch etwas Schönes. Es ist eben mit schmerz verbunden. »Aber dann verpasst du auch das glück das dich erwarten könnte« er sagt kein Wort. Ich gehe zwei Schritte auf ihn zu. »Wünsch dir nicht, nichts zu fühlen, nur weil es da jemanden gab, der dich nicht verdient hatte« langsam lege ich meine Hand an sein Gesicht und lächle ihn an. In seinem Blick ist noch immer Verletzlichkeit. Ich wünschte, ich könnte ihm diesen schmerz nehmen. Ich habe jetzt schon so fiel ertragen müssen, da würde eine Sache mehr auch nichts ändern. »Ich will dich dicht verletzten« murmelt Nicolas schließlich, drückt sein Gesicht weiter in meine Hand und hält diese mit seiner fest. »Warum solltest du das tun?« »Weil ich jeden verletze, der mir zu nah kommt« »Willst du mir denn wehtun?« sofort schüttelt Nicolas den Kopf und atmet durch die Nase haptisch aus. Er hebt sein Gesicht aus meiner Hand, hält sie aber weiter fest. Leicht drückt er meine Hand und legt sie an seine Brust. Sein Herz darin pocht, als wäre er einen Marathon gelaufen. »Ich möchte dir nicht weh tun, Flora. Aber ich werde es mit Sicherheit tun« »Es liegt ganz allein bei dir. Schreib mir, wenn du dich anders endschieden hast« ich ziehe meine Hand aus seiner und mache auf dem Absatz kehrt. Kapitel 5: Nicolas Palladium ---------------------------- Nachdem ich zurück zuhause bin, lege ich meine Jacke über einen Stuhl, beim Vorbeilaufen der Küche und laufe weiter ins Wohnzimmer. Der Tag war eine einzige Katastrophe und ich fühlte mich scheiße. Ich feuerte frustriert das Buch- Skript, mit voller Wucht auf meine Couch. Einige Blätter lösen sich von der Klammer und verteilen sich auf dem Boden. Als ich das Caos vor mir auf dem Boden sehe, atme ich angestrengt aus. Alle meine Bemühungen waren umsonst gewesen. Vernichtet und zerstört wie dieses Buch, von mir selbst. Wieso hatte ich nur so etwas dummes gesagt? Warum? Ich mache ich das, was ich immer tue, wenn ich einen solch beschissenen Tag habe: Ich werde mich auf meine Couch, Züge mein Handy und wähle die Nummer meines Bruders. Eine Angewohnheit, die ich habe, seit ich in Magix lebe. Er fehlt mir von allen am meisten. Daemon und ich waren schon immer sehr unterschiedlich und hatten immer unterschiedliche Blicke auf alles. Wir ergänzen uns dadurch aber so gut. Jetzt könnte ich auch einen solchen blick gut gebrauchen. Er kennt mich auch einfach am besten. Ich höre das Freizeichen und sehe zu den wild verteilten Blättern, die noch immer auf dem Fußboden liegen. »Hallo?« höre ich meinen jüngeren Bruder auf der anderen Seite sprächen und zögere, weil seine Stimme seltsam klingt. Seine Stimme ist rau und belegt. Ist er krank? »Daemon?« frage ich, um sicher zu gehen, dass er es wirklich ist. »Ja, was ist los?« fragt er, mit besorgtem klang in seiner Stimme. »Du rufst mich doch nicht einfach so mitten am Tag an?« ich nicke, weiß aber, dass er das nicht sehen kann. »Sag schon, was hast du angestellt?« »Ich…« zögere ich und sehe auf meine innen Handfläche. Ich habe noch immer das kribbelnde Gefühl, von der Berührung mit Flora. Ich frage mich, ob ich einen Fehler gemacht habe. »Ich habe da jemanden kennen gelernt« sage ich schließlich zögernd. Auf der anderen Leitung höre ich Daemon husten. Dann beginnt er zu sprächen. »Lass mich raten: es war alles toll, aber sie hat kein Interesse dich weiter zu sehen« ich lachte leicht und schüttelte den Kopf. Ich hatte jetzt schon öfters diese Gespräche mit ihm, doch dieses Mal war es anders. Denn jetzt war ich es gewesen, der alles zerstörte und dicht machte. »Nein, nicht ganz. Sie wollte mich weitersehen, aber ich habe sie vergrault« Wieder hustet Whispert und dieses Mal etwas heftiger. »Das ist mal wieder typisch für dich. Es ist jetzt Zwei Jahre her, seit das mit dir und Athris zu Ende ging. Du hast echt ein Problem.« Daemon hatte nicht unrecht. »Da ist endlich mal ein Mädchen, dass dich gernhat und du blockst ab. Oder ist sie so schrecklich?« ich grinse, als ich daran dachte, wie Flora lächelt und sie mich angesehen hatte. Sie war so wundervoll und sie hatte sich auch wirklich für mich interessiert. Sie war nicht so oberflächlich wie all die anderen, doch sie war auch kein Mädchen für eine Nacht. »Nein, sie ist unglaublich. Mit ihr habe ich über Dinge gesprochen, von den ich nicht mal wusste, dass ich darüber sprächen möchte. Sie ist unglaublich gluck und mittfühlend. Und ihr Lächeln erst« schwärmte ich vor mich hin und hätte mich noch weiter in Gedanken verlieren können. »Das ist doch nicht zu fassen, da ist endlich mal eine super Partie für dich und du machst einen Rückzieher, und warum?« ich weiß das seine Frage nicht ernst gemeint war, dennoch antworte ich ihm. »Ich will das alles nicht noch einmal durch Machen« »Nein, du bist ein Feigling. Da ist endlich mal eine Kleine, die dir gefällt und die dein Leben nicht unnötig kompliziert, aber du gibst dem ganzen nicht einmal eine Chance« Daemon klang sauer. Er hustete wieder. »Bist du krank?« frage ich, um das Thema zu wechseln, damit er wieder runder kommt. Er räuspert sich. »Ein bisschen, geht aber. Mach dir lieber Gedanken um dich.« »Es ist womöglich ohnehin zu spät« schlisse ich schon damit ab und drücke meine Stimme nach unten. »Seit wann, gibst du einfach auf? Wer bist du und wo ist mein großer Bruder?« ich lache. »Keine Ahnung, vielleicht ist er Tod« »Dann sollte dieses Mädchen ihm eines Lebens erweckenden Kuss schenken« ich dachte an den Kuss von Flora, der mir wirklich ein zittern durch den Körper versetzte. Ich würde ihre Lippen auch nur zu gerne schmecken und spüren. Der Geschmack ihrer Erdbeer-Lippen und der Duft ihres Blumen Parfüms. Ich vermisste es jetzt schon, so wie eigentlich alles an ihr. »Denk nochmal darüber nach und riskier doch mal etwas. Ich muss jetzt los, sorry« wimmelt er mich dann schnell wieder ab. »Ich werde daran denken, By« ich lege auf und sehe mich um in meiner Wohnung. Ich bin wieder allein, mit meinen Gedanken und mit der Stille in meiner Wohnung. Seufzend richte ich mich auf, gehe ein paar Schritte und beuge mich nach unten und sammle endlich das von mir verursachte Caos auf dem Boden auf. Als ich meine Hand nach eines der Blätter strecke bemerke ich, dass es kein Text von mir ist. Verwundert hebe ich es auf und sehe es mir genauer an. Es ist in einer schönen Handschrift geschrieben und duftet nach Blumen. Flora musste mir einige Zeilen geschrieben haben. Ich begann zu lesen, spürte dabei aber, wie mein Puls anstieg und mein Herz gegen meine Rippen prallt. Wenn du das hier liest, habe ich dir das Buch zurückgegeben. Ich habe mich förmlich in das erste Kapitel verloren und konnte nichts anderes tun, als es zu lesen. Ich habe mir die Freiheit genommen, die Geschichte selbst auch zu schreiben, jedoch aus einem anderen Blick Winkel. Aus meinem. Ich hoffe du bist nicht allzu entseucht oder wütend, dass du nicht dein Skript hast, sondern meins. Ich passe gut darauf auf. Ich war schon lange nicht mehr so glücklich, wie in diesen Tagen, an denen ich dich sehe. Flora. Sofort greife ich nach den Restlichen Blättern und stelle fest, dass es tatsächlich nicht meine Geschichte war, sondern ihre. Als ich in meinem Kopf noch mal ihren Text durch ging, halt immer wieder derselbe Satz, in meinen Gedanken: »Ich war schon lange nicht mehr so glücklich, wie in den Tagen, an denen ich dich sah.« was ist nur in ihrem Leben so Schlimmes passiert das dieses Mädchen, ihre Freude so gut spielen konnte? was ein schrecklicher Gedanke, dass sie ihr Lächeln verlieren könnte. Denn ich mag es. Die dachte die ganze Zeit über, nur an ihre Worte und dann das, was sie geschrieben hat. Sie schien noch so fiel sagen zu wollen. Und ich würde es gerne alles wissen. Wie schien genauso kaputt zu sein wie ich, doch sie ist anders als ich, ist sie fiel Mutiger. Denn sie will ihre Gefühle nicht völlig von sich stoßen, nein, sie wollte damit leben, um auch das schöne nicht zu verpassen. Während ich in meiner Küche stehe und den Kühlschrank öffne, sehe ich in die kühle leere darin. Ach genau, ich wollte noch einkaufen gehen. Viel mir wieder ein. Ich seufze und schlisse die Tür wieder. Manch einer würde glauben, es wäre die Nüchternheit, weil ich nichts gegessen hatte, doch ich hatte dieses leere Gefühl in mir. das Gefühl von Einsamkeit. Ich laufe zurück ins Wohnzimmer, greife nach meinem Handy und wähle erneut eine Nummer. Ich musste etwas tun, irgendetwas. es klingelt eine Zeit lang, währenddessen dachte ich darüber nach was ich sagen will und … was ich eigentlich möchte. Endlich ging sie ran. »Hallo?« mein Atem stockt und für einen kurzen Moment, habe ich verlernt, wie man spricht. Was würde sie sagen? Was wenn sie mich nicht sehen will, oder hören? Ich könnte es ihn nicht einmal verübeln. Mein Herz schlug schneller und ich spürte den pulsierenden druck in meinem Hals, der mich am sprächen hinderte. Sie machte das mit mir. sie war es, die mein Herz schlagen ließ, mit nichts außer ihrer schönen Stimme. »Hallo?« höre ich sie erneut. »Hallo, Flora« antworte ich endlich, ohne zu wissen, wie ich meine Stimmer wieder gefunden habe. Es ist einen Augenblick ruhe, dann höre ich sie wider Reden. »Was ist los?« fragt sie vorsichtig. Womöglich glaubt sie, ich würde mein Buch zuhaben wollten. »Du hast…« stottere ich und laufe in meinem Wohnzimmer auf und ab. »… Du hast gesagt, dass ich mich melden soll, wenn ich mich anders endschieden habe.« ich stieß nervös Luft aus meinem Mund und rieb mit meiner freien Hand am Hinterkopf. Sie schwieg. »Ich habe gerade den Kühlschrank gesehen und bemerkt das da nichts ist« lache ich unsicher und komme mir dabei blöd vor. Sie sagt noch immer nichts. Mein Lachen verstummt und ich atme noch einmal durch um den Mut zufrieden, denn ich für jetzt auch brauche. »Ich wollte etwas Essen gehen, vielleicht… möchtest du ja mitkommen?« Ich zittere nun am ganzen Körper und warte ihre Antwort ab. Unruhig lecke ich mit meiner Zunge über meine staubtrockenen Lippen und hallte diese stille kaum aus. Dann höre ich ihren Atem. Es klinkt zitternd und unsicher. Vielleicht auch ängstlich. »Wo willst du denn essen gehen?« fragt sie. Ich bekomme endlich ihre schöne Stimme wieder zu hören. »In Magix ist ein kleines Lokal. Es ist nicht besonders groß, aber es ist wirklich Lecker« versichere ich ihr und hoffe, dass sie zusagt. »Also falls du nicht schon etwas vorhast, oder Hunger hast« setze ich hinzu. »Ich würde gerne mitkommen« höre ich endlich von ihr und lächle stumm gegen mein Telefon. »Soll ich dich irgendwo abholen?« frage ich voller Elen und Freude. »Nicht nötig, schick mir bloß die Adresse« ich nicke. »Das werde ich« Ich konnte selbst nicht glauben, dass Flora zubilligte und sich heute nochmal mit mir trifft. Doch ich fühlte mich noch immer die Unsicherheit. Auch wenn sie sich dazu endschied mich nochmal zu sehen, hieß es nicht, dass alles gut war. Ich hatte einige echt blöde Dinge gesagt, die sie mit Sicherheit verunsichert haben. Doch das, was sie mir geschrieben hat, hat mich auf eine Idee gebracht. Eine Idee, die dafür sorgt, dass ich sie wieder sehen kann und sie besser kennenlernen kann, ohne dieser oberflächlichen Dinge. Doch dafür musste ich es schaffen, dass sie sich darauf einlässt. Ich ziehe aus meinem Regal, ein kleines leeres Notizbuch, in welchem nichts weiter ist als Linien. Das Büchlein ist grün und hat eine kleine rote Schnur, um sich Seiten zu markierten. Genau das, was ich brauche. Ich öffne es uns schlage es auf der ersten Seite auf. Während ich mich auf die Couch setze, überlege ich was ich schreibe, und endscheide mich kurzerhand auf ihren Text zu antworten. Ich will Erlich sein zu ihr und zu mur. Die Zeilen schreiben sich wie von allein und bei jedem Wort, fühlt es sich an, als sei würde ich entspannter werden. Ich schreibe eine halbe Seite, ehe ich mich zwinge, einen Punkt zu setzen und schlisse das Notizbuch, um mich davon abzuhalten meine Meinung zu ändern. Ich packe es ein, greife nach meinem Schlüssel und meiner Jacke, bevor ich dann meine Wohnung erneut verlasse. Zum dritten Mal. Draußen ist alles dunkel, durch die am Himmel auf gezogenen Wolken. Die Luft aber riecht Frisch und kündigt schon an, dass es heute noch Regnen wird. Ich entschließe für diesen Fall mit dem Auto zu fahren, nur für alle Fälle. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich aus meinem Jeep steige und in das kleine Restaurant laufe. Ich bin dort öfter Mal und schreibe auch dorthin und wieder an meinen Büchern oder korrigiere die Arbeiten der Schüler in Alfea. Es ist einfach so ruhig hier und zugleich auch echt lecker. Als ich den Eingang betrete, begrüßt mich die nette Kellnerin, die jeden Dienstag frei hat, aber sich darüber beschwert, dass ihre beste Freundin da aber nie freihat. Diese Diskussion bekomme ich immer mit. Auch der Koch hinten in der Küche, winkt mir zu. Er ist Vater, von zwei Töchtern und bemüht sich, dass sie alles haben, was sie brauchen, in erster Linie seine Aufmerksamkeit und liebe. Seine Frau ist vor einem Jahr verstorben, was ihn auch jetzt oft noch traurig macht. Ich erwidere seine Geste und winke ihm zurück, während ich lächle. Eine andere Kellnerin, die auch ständig da ist und seit kurzem verlobt ist, läuft auf mich zu. Mit einem strahlenden Lächeln siegt sie zu mir. Sie gibt es nicht zu, doch sie steht etwas auf mich. »Nicolas, die Schule hat doch erst ab heute angefangen, warum sind Sie jetzt schon da?« fragt sie lachend und legt ihre Hände in die Taille. Ihren Namen habe ich schon öfters hier gehört, da sie ein wenig tollpatschig ist und immer irgendwas fallen lässt. Doch sie ist auch unglaublich nett. »Sind die Schülerinnen wieder so gemein?« ich schüttle den Kopf. »Nein so schlimm ist es nicht Lora. Ich treffe mich mit einer Freundin« kaum habe ich es ausgesprochen, halte ich einen Moment inne. Flora war eine Freundin? Dass habe ich gesagt? »Na dann suchen wir mal einen schönen Platz für euch« »Danke« Ich folge ihr und sehe mich dabei um. Heute ist nicht sehr viel los, was eigentlich ungewöhnlich ist. Sonst sind immer alle Plätze belegt. »So da sind wir« zieht Lora mich aus meinen Gedanken und deutet auf einen zweie Tische, direkt neben dem Fenster. »Was ist los Heute, es ist so leer?« frage ich. »Ach die sind bestimmt alle in diesem Neuen lagen. Die kommen schon alle wieder, wenn sie merken, dass es hier besser ist« erklärt sie, geht einmal mit ihren rosa lackierten Nägeln durch ihr Blondes Haar und zwinkert mir zu. »Soll ich dir schonmal etwas zu trinken bringen?« »Ja, ich würde erst einmal eine Cola nehmen« Lola lächelt, dreht sich um und geht, ohne meine Bestellung zu notieren. Das Machte sie immer. Am Ende musste ich für meine Getränke nie etwas zahlen. Lächelnd schüttle ich den Kopf und sehe auf den Tisch. Anschließend schäle ich mich aus meiner Jacke und lege sie über die Stuhllehne. Nachdem Lola nach einer Weile zurückkommt und mir mein Glas auf den Tisch stellt, nippe ich daran und sehe verschlucke ich mich beinah, als ich nachvorne sehe. Flora geht durch den Eingang und steht völlig durchnässt da. Einen kurzen Blick aus dem Fenster bemerke ich, wie es Draußen wie aus Eimern regnet. Auch Lola, die noch immer neben mir steht, bemerkt den heftigen Niederschlag und sieht mit raus. »Wow, was ein mieses Wetter. Heute Mittag war es noch so schön« teil sie mit. Wieder sehe ich zu Flora und ihre Nassen Haare. Ich springe auf, was Lola zurückspringen lässt, und gehe an ihr vorbei. Für mich zählt in diesem Moment nur eine Frau. »Flora, alles ok?« laufe ich zu ihr und sehe ihr nasses Gesicht. Ein kleiner Tropfen fällt von ihrer Nase und verschwindet aus meinem Blick. Ihre Augen strahlen und ihr Mund öffnet sich langsam. »Ja, ist nur Regen« ihre Antwort ist so leise, dass ich sie kaum hören kann, aber ihr lächeln versichert mir, dass es ihr gut geht. »Komm mit, da vorne ist unser Platz« ich lege meine Hand an ihren Rücken und führe sie mit mir. all ihre Sachen sind klatsch nass und sie fühlt sich schrecklich kalt an. An unserem Tisch angekommen, greife ich nach meiner Jacke, die über dem Stuhl henkt und reiche sie ihr. »Hier, ich möchte nicht das du Krank wirst« erkläre ich. Flora richtet sich auf, steckt ihren Arm aus, greift das der Jacke und legt sie über ihre Schultern. Als ich sie mit ihren nassen Haaren sehe und meiner Jacke verkneife ich mir das Lachen und lächle sie lediglich an. Dies bleibt ihr jedoch nicht verborgen. »Was ist?« fragt sie unsicher. Ich bemerke ihre leichte röte im Gesicht und auf ihrer Nase. »Nichts, dir steht nur meine Jacke wirklich gut« sage ich und sehe, wie ihre Röte nur noch stärker wird. Sie sieht zur Tischblatte. »So, darf ich dir auch etwas zu trinken bringen?« fragt Lola schließlich freundlich und lächelt Flora an. Sofort hebt sie ihren Kopf und sieht zu Lola. »Ja bitte« sagt sie lächelnd und denkt kurz nach. »Einen Tee bitte« Lola lacht sanft nickt dabei aber und versichert Flora, dass sie gleich wieder da sei. »Habe ich was falsches gesagt?« flüstert Flora mir zu beugt sich vor und sieht unsicher in Lolas Richtung. »Nein, keine Sorge. Sie hat wohl nur nicht damit gerechnet, dass du einen Tee willst« »Wenn du das sagst« langsam setzt sie sich wieder auf und nimmt die Karte, die auf dem Tisch liegt. Während ich sie betrachte, bemerke ich wie großartig sie aussieht aus. Sie trägt noch immer das gleiche wie heute Mittag, doch irgendetwas ist anders. Ich kann es nicht sagen, doch sie wirkt jetzt anders. Immer wieder Skene ich sie mit meinen Augen und versuche herauszufinden, was es ist. Dann bemerke ich es. Es sind ihre Haare. Ihre Haare sind Klatt herunter gefallen durch den Regen und haben ihre Locken verloren. »Hast du schon was zu essen bestellt?« fragt sie und schaut von der Karte auf, direkt mir in die Augen. Ich schüttle den Kopf, während ich lächelnd zu ihr sehe. Ihre Wangen sind noch immer leicht feucht und das Wasser lässt ihr Gesicht ein Stück weit glänzen. Ich könnte sie noch stundenlang so anstarren. Doch da fällt mir ihre Frage wieder ein und ihr wartender blick, animiert mich dazu, ihr zu antworten. »Nein, ich wollte auf dich warten« »Oh, ich hoffe du hast nicht lange warten müssen, auf mich« »Keine Sorge, ich bin auch erst gekommen« erleichtert atmet sie aus und legt die Karte auf den Tisch. Dann schiebt sie mir diese mit ihrer Hand mir entgegen. »Möchtest du auch noch schauen?« nach der Karte, meine Hand ausgestreckt, berühre ich mit meinen Fingern ihre und halte einen kurzen Moment inne, ehe ich wage zu sprächen. Sie fühlt sich so kalt an und weich. Ob ihr ganzer Körper gerade so kalt ist? Schleunigst schüttle ich diese Gedanken aus meinem Kopf und nehme meine Hand zurück zu mir. Flora zieht ebenfalls ihre Hand zurück und legt sie beschämt auf ihren Schoss. Ihr blick hadert ebenfalls auf ihren Schoss. »Ich weiß schon, was ich esse« versuche ich mich zu erklären. Doch die Situation ist bereits unangenehm geworden. Endlich kehrt Lola zurück und stellt Flora ihren Tee auf den Tisch vor sie. »Bitte schön« sie lächelt und holt erst jetzt ihren Block raus, für die Bestellung. »Also wisst ihr, was ihr essen wollt?« abwechselnd sieht sie zu Flora und mir. »Ich würde gerne die Ofen- Kartoffeln nehmen« Während Flora ihre Bestellung aufgibt, sehe ich aus ihren Haaren eine kleine helle strähne schwingen und schaffe es nicht von dieser weg zu sehen. Waren das gar nicht ihre echten Harre? Hatte sie sich diese nur gefärbt und eine strähne vergessen? Jetzt stelle ich mir sie mit hellen Haaren vor und wie sie dann wohl aussehen würde. Ich lächle. »Und was bekommst du?« bemerke ich Lolas frage und sehe unverzüglich zu ihr. »Ich nehme das übliche« es war schon ein wenig erschreckend, dass ich schon so oft hier war, dass ich schon »Das übliche « sage, um zu bestellen. Es ist aber auch nicht nötig zu sagen, was ich möchte, denn Lola weiß ebenfalls Bescheid. Sie notiert etwas auf ihren kleinen Block, lächelt uns zu und verschwindet anschließend wieder. »Das übliche?« lacht Flora und sieht neugierig zu mir. sie setzt ihre Elenbogen auf der Tischplatte ab, um ihren Kopf auf ihre Hände abzustützen. »Ja, ich bin öfters hier« gebe ich zu und reibe mit meiner Hand, an meinem Nacken. Vorsichtig legt sie ihre Hände um die heiße Tasse, hebt sie ein Stück an und trinkt einen kleinen schluck ihres Tees. Er scheint noch sehr heiß zu sein, denn sie weicht mit ihren Lippen zurück und pustet in das Getränk. Flora sieht dabei unglaublich süß aus. Ich würde sie am liebsten sofort in den Arm nehmen und ihre Lippen mit meinen kühlen. Doch ich verkneife es mir und sehe sie lediglich mit einem Lächeln an. »Ist er noch heiß?« frage ich sie dann, als sie ihre Tasse doch wieder hinstellt. Ihren Blick gehoben sieht sie zu mir und nickt dabei leicht. »Ja. Ich glaube ich habe mir auch die Zunge verbrannt, dabei« »Oh, tut es dir weh?« frage ich besorgt, während ich mich ein Stück zu ihr über den Tisch beuge. Flora winkt es ab und lacht. Ihr Lachen ist so schön und voller Heiterkeit. Ich setze mich zurück und sehe sie an. Ihre Augen funkeln. »Nein, schon gut. Ich halt schon etwas aus« erwidert sie. Ihr Blick schwingt von mir ab aus dem Fenster. Sie wirkt nachdenklich und unsicher. Das Gefühl, etwas zu ihr zusagen, drängt mich immer weiter. Es ist plötzlich so still. »Danke das du gekommen bist« spreche ich ruhig in ihre Richtung. Ich sehe zum Fensterglas, in welchem sich ihr schönes Gesicht spiegelt und es sich zu meinem wendet. Sie sieht in das Glas zu meinen Spiegelgeseicht. Ihr Blick ist wie erstarrt und unsicher, ehe sie sich zu mir dreht. »Ich muss sagen, es hat mich schon etwas überrascht, dass du mich angerufen hast« »Ich weiß« lache ich nervös in ihre Richtung. »Ich habe gedacht, du wolltest mich nicht mehr treffen« ihre Aussage und ihre traurige Stimme versetzen mir einen Stich. »Doch natürlich. Es tut mir leid wegen vorhin, so habe ich es nicht gemeint« Ich sehe zum Tisch und weiß nicht, wie ich aus diesem Schlamassel rauskommen soll. »Warum hast du deine Meinung gehändert?« höre ich sie fragen und sehe sofort zu ihr auf. Ihre Hände sind noch immer unter dem Tisch versteckt. Da wo ich sie weder sehen noch berühren kann. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich will nicht die Möglichkeit verpassen, auch das Gefühl von glück zu spüren« ihre Augen läuten. Ich lächle leicht zu ihr herüber und bemerke ich ihr sanftes lächeln. Es ist wunderschön. »Ich habe auch deinen Text gelesen« füge ich hinzu. Ich schaue einen Augenblick aus dem Fenster und dann wieder zu ihr. Ihre Wangen werden rot und sie kann mich kaum ansehen. Flora hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich sie darauf anspräche. Sie sieht zum Tisch und meidet meinen Blick. Leider. »So euer Essen ist fertig« erscheint Lola endlich wieder und trägt auf jeder Hand einen Teller. Vorsichtig stellt Lola den Teller von Flora ab und ließ ihn von ihrer Hand rutschen. Dann gab sie mir meinen. »Lasst es euch schmecken.« Wünscht sie uns und macht auf ihrem kleinen Absatz kehrt. Zu Flora gedreht, sieht sie mich noch immer nicht an. Sie greift nach ihrer Gabel und stochert erst einmal in ihrer Kartoffel herum. Ihr blick dabei wirkt nachdenklich. Woran sie wohl denkt gerade? Ich überlege, was ich gesagt habe, und frage mich, ob es daran liegt, dass ich ihre Nachricht angesprochen habe. Sie hatte es geschrieben, bevor ich ihr gesagt hatte, dass ich nicht auf der Suche bin, was sie dann verunsichert hat. Es ist ihr womöglich auch peinlich. Ich beobachte sie weiter und sehe zu, wie sie eine Haarsträhne mit ihrer Hand wegstreicht und versucht zu essen. Die strähne klemmt sie hinter ihr Ohr und lässt ihre Hand aber noch angewinkelt. »Es hat mir gefallen« versichere ich ihr. Flora sieht nun doch zu mir, während ihre Augen groß werden. »Bitte?« »Was du mir geschrieben hast, ich fand es schön.« wiederhole ich lächelnd. »Es tut mir leid, dass ich heute Mittag so seltsam war« »Ich hatte nicht das Gefühl, dass du seltsam warst. Ich dachte bloß, dass du noch nicht bereit bist und noch mit etwas zu kämpfen hast« wieder spricht sie mir. Sie isst weiter. Ich habe meins nicht mal angeführt. »Das stimmt. Aber du hattest recht, ich will weiterhin Dinge fühlen. Denn wenn ich diesen ganzen Schmerz nicht mehr hätte, hätte ich dich auch nicht vermisst« erprobt stoppt Flora das Essen und sieht mir geradewegs in die Augen. Ihre grün funkelnden Augen strahlen so fiel Hoffnung aus. Mein Herz schlägt immer schneller und drückt gegen meine Brust. Ich bekomme kaum Luft, doch ich genieße auch dieses Gefühl, in jeder einzelnen Sekunde. »Du hast mich… vermisst?« ihre Frage hört sich seltsam an. Als könne sie sich, dass nicht vorstellen, dass jemand sie vermisst. Doch so ist es. Aber warum sieht sie das nicht? »Ich musste die ganze Zeit an dich denken« sie nimmt ihre Hand von ihrem Ohr und ihrer Haare und legt sie zurück unter den Tisch. Die andere Hand folgt ihr. »Und ich habe das Gefühl, dass du noch sehr fiel auf deinem Herzen hast« ihr Blick durch sticht mich fast, doch er ist auch ängstlich und in ihm ist ein kleines Flehen. Sie will nicht das ich weiter frage. Doch ich will alles über sie wissen. »Ich denke, ich brauche dich genauso sehr, wie du mich« platzt es aus mir heraus. Sofort setzt sie sich gerade hin und sieht mich mit fragenden blick an. War das womöglich eine schippe zu fiel? »So meinte ich das nicht« rudere ich schnell zurück und verfalle einem beschämten lachen. »Schon gut« beruhigt sie mich, mit ihrer ruhigen Stimme. Wieder sieht sie zu ihrem Essen. Ich bemerke ihr sanftes schmunzeln und tue es ihr gleich. »Ich mag das Gefühl, wenn ich dich sehe oder wir zusammen sind. Und der Gedanke daran dieses nicht mehr zu fühlen ist viel schlimmer, als nichts zu spüren.« mit weit geöffneten Augen sieht Flora mich an. Sie sagt nichts, doch ich sehe an ihrem unruhigen hin und her schauen, wie sie über meine Worte nachdenkt. »Sag doch bitte etwas, Flora« bitte ich sie schmunzelnd und unsicher zugleich. Ihre Augen treffen wieder auf meine und sie öffnet leicht den Mund. Ein leises und zaghaftes: »Ich…« verlässt ihre Lippen, ehe sie sich noch mal räuspert. »Ich wollte dich nicht Unterdruck setzen« »Das hast du nicht« versichere ich ihr. Erleichtert atmete sie aus, legte ihre Hand an ihre Brust und lächelte mich an. Ich könnte noch stundenlang so weiter mit ihr reden, doch dann würde mein Essen womöglich kalt werden und ihrs auch. Ich greife nach meiner Gabel endlich und beginne zu Essen, ehe ich vor Hunger noch vom Stuhl falle. Unauffällig sehe ich zu ihr rüber und bemerke selbst wie ich zu ihr herüber lächle. Ihr Gesicht ist mittlerweile trocken und ihre Haare ebenfalls, sie sind weiterhin glatt und ohne jegliche Wellen oder Locken, was mich kein stück stört. Sie sieht auch so, unglaublich schön aus. Kapitel 6: Flora ---------------- Ich habe nicht erwartet, dass sich Nicolas noch mal bei mir melden würde, und schon gar nicht am selben Abend. Doch das hat er. Ich war wirklich unsicher, ob ich mich darauf einlassen soll, aber jetzt wo ich ihm gegen über sitze und wir zusammen Essen, bin ich froh, hier zu sein. Mein Teller ist bereits leer, während er noch weiter isst. Kein Wunder, Nicolas hat auch sehr spät angefangen, zu Essen. Ich sehe zu ihm, lege meine Hand unter mein Kinn und stütze mich darauf. Warum verdammt nochmal, ist er so süß? Schleicht sich die Frage in meinen Kopf. Er sieht zu mir. sofort setze ich mich gerade hin und sehe ertappt aus dem Fenster. Mein Herz pocht und ich spüre, wie meine Wangen heiß werden. Hat er es gesehen, wie ich ihn angestarrt habe? Langsam sehe ich wieder zu ihm und schaue in seine braunen Augen hinein. Ich schlucke. Er sieht zu seinem Essen zurück, sticht mit seiner Gabel in seine Stake und hält es mir hin. verwundert sehe ich ihn an. »Möchtest du mal probieren?« frägt er mich. Ich schüttle den Kopf. »Nein danke, ich esse kein Fleisch« erkläre ich ihm. Sein Blick wandert von mir zu seinem Teller und dann wieder zu mir. langsam nimmt er seine Gabel zurück zu seinem Teller. »Endschuldige, dass wusste ich nicht« endschuldigt er sich und wirkt hektisch. Glaubt er, ich würde es ihm übelnehmen? Er sieht von mir weg. »Schon gut« lache ich. »Woher hättest du das denn wissen sollen. Es ist aber nett von dir, dass du mir etwas geben wolltest« »Du siehst noch so hungrig aus, ich dachte, bevor du mir noch vom Fleisch fällst« lacht Nicolas nun auch. Es ist verrückt, wie vertraut es sich mit ihm anfühlt. Ich habe dieses verlangen ihm alles zu sagen. Und ich spüre, dass es ihm genau so ergeht. »Ist es denn ok für dich, dass ich es Esse?« ich kichere und drücke mir meine Hand gegen den Mund. Seine Frage ist einfach zu rührend. Verwundert sieht er mich an. Ich unterdrücke ein lautes Lachen und schlucke es herunter. »Natürlich, solang ich es nicht Essen muss, ist es mir egal. Aber du kannst es gerne Essen.« »Ich möchte nur nicht unhöflich sein, Flora« »Das bist du nicht« versichere ich ihm und lege meinen Kopf leicht auf die Schulter. Ich lege meine Hände in den Schoss und betrachte weiter seine Brauen Augen. Plötzlich lässt Nicolas seine Gabel auf den Teller fallen und sieht mich an, als habe er sich erschreckt. »Was ist los?« frage ich. »Ich habe noch etwas für dich« Nicolas greift neben sich und ich folge mit meinen Augen seiner Hand. »Für mich?« frage ich verwundert. Er holt ein kleines Notizbuch vor und reicht es mir über den Tisch. Ich nehme es entgegen und sehe es neugierig an. Es ist grün und ich sehe das es eine rote Schur, in der ersten Seite stecken. »Was ist das?« frage ich, obwohl diese Frage überflüssig ist, da es offensichtlich ist. Es ist ein Notizbuch. Doch was ich eigentlich wissen will, ist, warum gibt er es mir? »Als ich deine Nachsicht gelesen habe, ist mir aufgefallen wie fiel du eigentlich zu sagen hast.« erklärt er. Ich sehe ihn an. Er sieht mich an. »Ich habe mir etwas überlegt. Jedes Mal, wenn wir uns sehen, nehmen wir es mit« Nicolas deutet auf das Büchlein in meinen Händen. »Schreib alles, was du möchtest, dort hinein. Egal was du loswerden möchtest. Wenn wir uns das nächste Mal, gibst du es mir und ich werde das Gleiche tun. Auf diese weißen Schreiben wir und gegenseitig ohne das oberflächliche: Hi, Wie geht’s.« ich lächle ihn an und drücke das Buch gegen meine Brüste. »Aber was soll ich denn reinschreiben?« frage ich. »Alles worüber du reden willst, oder du antwortest mir. Ich schon mal angefangen.« er zwinkert mir zu. Ich kichre. »Ich danke dir« Noch eine ganze Weile sitzen wir da, und reden uns Kreutz und quer durch alle möglichen Themen. Nicolas erzählt von seiner Familie, von seinem Bruder, der ihm sehr fehlt und dass er sich sorgen um ihn macht. Er verrät mir, wie oft er schon seiner Eltern zur Weißglut gebracht hat, weil er lieber im Wald unter einem Baum lass, statt zu trainieren. Und jedes Mal, wenn er mir etwas von sich erzählte, fühlte ich mich ihm ein Stück näher. Er lächelte dann auch immer so und wirkte sorglos. Es wurde immer später, Draußen hat es wieder zu regnen angefangen. Der Regen ballt gegen die Scheibe, während auch der Himmel laut grollt. Ein Gewitter zieht über Magix hindurch und scheint noch stärker zu werden. Besorgt, wie ich zurück nach Alfea kommen soll, sehe ich aus dem Fenster. Ich sehe auf mein Handy. »Ach herrjeh, schon Zwölf Uhr« meine Uhr lügt leider nicht, als ich zur Uhr an der Wand sehe, stelle ich fest, dass es wirklich schon so spät ist. »Ist alles ok?« ich lächle Nicolas an und schüttle leicht den Kopf. Nur ich schaffte es, bis über die ausgangs Sperre draußen zu bleiben. Nach Alfea konnte ich also heute nicht mehr. Doch was jetzt? »Was ist los?« fragt Nicolas nun. »Ich habe die Zeit völlig vergessen« »Soll ich dich irgendwo hinfahren? Mein Auto ist direkt vor der Tür« bittet er mir an, was wirklich lieb ist, doch leider wird mir, dass nicht helfen. Die Tore von Alfea waren zu. »Danke, aber leider sind alle Türen meiner WG zu.« »Wo willst du dann jetzt hin?« sieht mich Nicolas besorgt an. »Ich suche mir einfach ein Hotel für die Nacht. Keine Sorge, ich schlafe schon nicht auf der Straße« versichere ich ihm. Doch dazu wird es auch nicht kommen. »Das ist doch quatsch, du kannst auch mit mir kommen« überrascht sehe ich ihn. Meint er das ernst? Sein Gesicht ist ernst und Augen strahlen so fiel Entschlossenheit aus. »Bist du dir sicher?« »Natürlich. Ich schlafe gerne auf der Couch« lächelt er dann. Normalerweise sollte ich ablehnen und sagen: »Danke, aber nein danke« Doch ich vertraue ihm und weiß auch nicht, wo ich sonst hinsoll. »Ok« antworte ich. Leicht nickt er mir zu und atmet fast schon erleichtert aus. »Dann zahlen wir mal, oder möchtest du noch etwas?« Ich schüttle den Kopf und grinse ihn an. Seine Augen leuchten zu mir und sein lächeln erhellt sein Gesicht. Ich möchte einfach nicht glauben, dass er mich nur mit zu sich nimmt, um mich ins Bett zu kriegen. Nachdem Nicolas gezahlt hat, verabschieden wir uns von der netten Kellnerin und machen uns auf den Weg. Draußen regnet es noch immer wie aus Eimern. Ich kuschle mich weiter in Nicolas Jacke, die er mir vorhin gab als ich tropfend nass zu ihm stoß. Wie laufen nicht sehr weit, da Nicolas Auto nah genug am Eingang parkt. Ein Schwarzer Jeep Compass. Schnell öffne ich die Beifahrertür und setze mich in das Auto. Als ich mir den Gurt umlegt5e, um mich anzuschnallen, bemerkte ich wie sauber sein Auto war. Man kann locker von der Fußmatte essen, so clean ist es hier. Nicolas nimmt neben mir Platz. Er steckt den Zündschlüssel rein und stattet den Motor. Dann reibt er sich das Regenwasser aus dem Gesicht, um besser zu sehen und schaltet auch, denn Scheibenwischer ein. Ein seltsames Kribbeln entstand in meinem Bauch. Ein Kribbeln, dass meinen ganzen Körper vereinnahm. Fasziniert von ihm, mit was für einer Leichtigkeit er alles macht, beobachte ich in. Wir Fahren los und mein Blick richtet sich nach vorne. Mein Herz pochte, während der Fahrt. Ich habe keine Angst, dass Nicolas mir irgendetwas antut oder sich mir aufdrängt. Es ist eher so, dass ich von ihm fasziniert bin und ich mich frage, was jemand wie er, an mir gefällt. Ich bin nichtgerade aufgeweckt und selbstbewusst wie andere Feen. Ich bin lieber im Hintergrund und komme nur selten aus mir heraus. Zudem bin ich auch keine Fee, die man unbedingt als atemberaubend schön bezeichnen würde. Meine Lippen sind unglaublich dünn und schmal. Meine Augen könnte man mit Schlafzimmer- Augen beschreiben und meine Haut, war weder Weiß noch wirklich Dunkel. Und dann waren da ja auch noch meine privaten Probleme. Nein, ich war wirklich nicht zu beneiden. Ich mache einem nur ärger. Mein Vater hatte es selbst gesagt. Meine Eltern sind auch gerade dabei sich zu trennen. Sie haben beschlossen, dass es keinen Sinn mehr hat zusammen zu bleiben. Und nachdem mein Vater auch völlig dem Alkohol verfallen ist, gibt es nichts, was meine Mutter noch an ihn hält. Er gibt mir die Schuld an allem. Vielleicht hat er ja, auch recht. Ich habe Mama gesagt, dass Papa sie betrügt und so alles nur noch verschlimmert. Geknickt von dieser Tatsache, sehe ich aus dem Fenster des Fahrenden Autos und betrachte die vorbei gehenden lichter. Sie strahlen in meinen Augen wieder und lassen sie wie Sterne funkeln, was im Glas vor mir sehe. Es hat aufgehört zu regnen, doch die Straßen waren noch immer nass. Es erinnerte mich an den Tag, an dem ich meinen Vater damit konfrontierte, dass er Mama betrog. Er hatte mich an dem Tag so heftig angeschrien es ihr nicht zu sagen, dass ich ihm drohte, es ihr erst recht zu sagen. Er hatte mich an diesem Tag das erste Mal geschlagen. Es tut weh, wenn ich daran denke, dass mein Vater mir an allem die Schuld gibt und sich wünscht, es würde mich nicht geben. Dies hatte er schon einmal bei einem Streit so gesagt. Mama wollte mich trösten, doch seine Worte sitzen seit heute noch tief in mir. So ist es auch kein Wunder, das mein Vater will, dass ich nach Lynphea soll. Mit allen Mitteln versucht er, mich zu bestrafen. Zudem möchte er auch, dass ich unser großes Gewächshaus weiterführe. Mein Blick huschte rüber zu Nicolas. Es ist verrückt, wie sicher ich mich bei ihm fühle. Das Verlangen näher zu ihm zu rücken unterdrückt, merke ich aber, wie nah ich ihm sein möchte. es ist so still zwischen uns, doch ausirgendeinem Grund, ist es keine unangenehme stille. »Wir sind gleich da« spricht Nicolas nacheiner Weile und sieht kurz zu mir rüber. Ich lächle und nicke. Seine Stimme ist so gefühlvoll und gleichzeitig so bestimmend. Es jagt mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken. Doch dieses Gefühl ist so intensiv, dass ich es jedes Mal spüren möchte, wenn er spricht. Während seine Augen wieder nach vorne gerichtet sind, sehe ich an seinen Armen entlang und frage mich Plötzlich, wie es sich wohl anfühlt, wenn er mich mit ihnen umschließt. Wie warm würde es sich in ihnen anfühlen und wie würde er duften, so nah? Ich schaffe es nicht weg zu sehen und meine Gedanken halten mich fest an ihn. Mir wird allmählich heiß und ich spüre die Hitze in meinen Ohren. Meine Gedanken rasen schon wieder in alle Richtungen. Ich sollte ihn nicht so ansehen. Ehe ich mich weiter in Überlegungen spinne, kommt der Wagen zum Stehen. Nicolas steigt aus und wenige Augenblicke später öffnet er mir die Beifahrertür. Er hält mir seine Hand hin, die ich zögernd ergreife. Sobald ich ihn berühre, breitet sich wieder dieses unglaubliche Kribbeln in meinem Körper aus. Ich sehe zu Boden und lasse seine Hand nach einem kurzen Augenblick langsam wieder los. Ich sehe auf und lese an der wohnungswand die Zahl: 14. Schweigend folge ich ihn in einen Wohnblock. Er Öffnet die untere Tür und betritt das Treppenhaus. Wir gehen die Treppen rauf bis in den zweiten Stock. Nicolas zückt seinen Schlüssel und öffnet seine Tür mit einem leichten ziehen, gefolgt von einem drücken. Fragend sehe ich ihn an. Er sieht zu mir. »Die Tür klemmt manchmal. Dann muss man etwas ziehen und drücken« erklärt er. Ich gehe weiter in seine Wohnung rein und bemerke sofort den frischen Duft von Dieffenbachie und Monstera. Von dem Flur aus kommt man direkt an seiner Küche vorbei und dann zum Wohnzimmer. Man sieht sofort auf den großen Bücherschrank, der bis obenhin vollgestellt ist. Der Schank besteht aus reinem und massivem Holz. Es musste ihn fiel mühe gekostet haben, dass ding hier her zu schleppen. Ich gehe auf ihn zu, lege Nicolas Jake auf dem Weg dorthin auf seine Couch und ziehe eins der Bücher heraus. Ich schlage es in meiner Hand auf. Leise höre schritte hinter mir, die langsam auf mich zu kommen und dann verstummen. Ich weiß, dass Nicolas nun dicht hinter mir steht. Mich zu ihm drehen, verkneife ich mir jedoch. Langsam sehe ich seine Hand von hinten nach vorne strecken. Er berührt sanft meine Hand und lasst mich behutsam das Buch zurückstellen. Mich zu ihm gedreht, schaue ich ihn mit zur Seite gelenden Kopf an. Er nähert sich mir. Seine kleinen Schritte auf mich zu bewegen mich, dieselben schritte zurückzugehen. Allmählich spüre ich schon den massiven Holzschrank an meinem Rücken und zucke erschrocken zusammen. Unsicher, was er tun möchte und vorhat, drücke ich mich weiter nach hinten. Mein Puls pocht und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Mein Körper wird schwer und auch fällt mir das Atmen plötzlich schwerer. Es ist, als hätte ich einen Kloss im Hals, der mich zu ersticken droht. Ich habe Angst und bin verunsichert. »Verdammt, warum ausgerechnet jetzt?« Frage ich mich. Es ist doch alles gut gewesen, Nicolas tut doch nichts, dass meine Angst begründet. Mir gefällt seine Nähe und ihn noch einmal küssen, würde ich auch gerne. Ich würde jetzt alles kaputt machen, wenn ich ihm sagen würde, dass ich Angst habe. Doch meine wackeligen Knie sind anderer Meinung. Sollte ich also einfach schweigen und meine Bedenken herunterschlucken? Es wäre wohl besser. Sonst habe ich es auch immer so gemacht, alles einfach runterschlucken. So habe ich es schließlich gelernt. Als ich Nicolas wieder ansehe, bemerkte ich sein erschrockenes Gesicht und seine ungläubige Mimik. Ich habe doch nichts sagt. Was ist passiert? Zaghaft strich er über meine Wange und unter mein Auge. Seine Berührung ist so sanft und behutsam, als wollte er mich nicht zerbrechen. Ich habe mich so sehr in Gedanken verstrickt, dass ich nicht bemerkt hatte, dass ich weine. »Was ist los?«, fragt er mich nun und lässt mir wieder Platz. Ich schaffe es nicht zu reden, es ist, als hätte ich meine Stimme verloren oder verlernt, wie man Worte benutzt. »Habe ich was falsch gemacht, Flora? Sag es mir bitte. Habe ich dich verletzt?« Es fühlte sich noch immer alles so erdrückend an und nahm mir die Luft zum Atmen. Nicolas versuchte noch immer zu erfahren was los ist, doch ich kann ihm nichts sagen, weil ich es selbst nicht weiß. Es ist, als gäbe es da etwas, dass tief in mir lodert, dass von mir verdrängt wird. Eine Erinnerung, die schon lange zurück liegt. Eine Erfahrung, welche so schrecklich ist, dass mein Körper und mein Kopf, sie verleugnet. Ich mache gerade alles Kaput und diese Erkenntnis tut genau so weh. Ich drücke meine Hände gegen Nicolas Oberkörper, stoße ihn weiter weg von mir und renne an ihn vorbei. Mein Ziel ist nur noch weg von hier und dieser Peinlichen Situation. Er muss mich für komplett verrückt halten. Bis zur Hälfte des Raumes gekommen, hält mich Nicolas dann doch noch auf. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er mir, überhaupt nach ist. Mit seiner Hand hält er mein Handgelenk Leicht fest. Zu ihm Gewand, reise ich an meinem Arm herum und bemühe mich wie in einem dunklen Tunnel aus seinem Griff zu befreien. »Ok, alles gut. Beruhige dich, ich las dich los« beruhigt er mich und lässt mich dann auch los. Etwas heruntergekommen, sehe ich ihn zitternd an und bin mir sicher nun wirklich alles zerstört zu haben. Ich will nur noch losgeheulten und mich in mein Bett verkriechen. Sein Gesicht ist kreidebleich geworden, wer würde es ihm verübeln, wenn er mich nie wieder sehen wollen würde? Ich mache einem wirklich, nur Probleme. Jetzt spüre ich die Tränen, wie sie langsam über meine Wangen und meinem Kinn kullern. Ich schniefe und bemerkte den Druck auf meiner Brust erneut, der mir das Atmen erschwert. Mein Atmen ist zitterig und fühlt sich unglaublich mühsam an. Am liebsten würde ich einfach, nicht atmen, damit dieser schmerz nachlässt endlich. Als ich Nicolas ansehe, bemerke ich noch immer seinen Beunruhigten Gesichtsausdruck. Er sorgt sich um mich. »Atme langsam ein, und dann wieder aus« bittet er mich, was ich tue, ohne darüber nachzudenken. »Zehle von 10 herunter bin 0, wenn es nicht besser wird« ich sehe zum Boden und beginne damit herunterzuzahlen. Nicolas entfernt sich völlig von mir, verschwindet in meinem Augenwinkel und bleibt vorerst verschwunden. Ich halte meine Hand gegen die Brust und bemühe mich weiter zu Atmen. Als ich bei null angekommen bin, erscheint Nicolas auch wieder, dieser hält mir ein Glas Wasser hin. zögernd greife ich danach, nehme aber dann einen großen schlug aus dem Glas. Ich zittere noch immer und fühle mich mehr als unwohl, mit dieser Situation. »Geht es wieder?« fragt mich Nicolas. Seine Hand liegt leicht auf meiner Schulter und seine Augen sehen mich an. Ich umgreife das Glass mit beiden Händen und sehe zögernd zu ihm. Er sieht wirklich besorgt aus. Ich nicke und blicke zum Boden vor mich. »Was war denn los?« »Ich weiß es nicht« spräche ich leise und hätte angenommen, er habe es nicht gehört. Doch er hört es und sucht nun erstrecht nach meinem Blick. Ihn angesehen, bemerke ich sein sanftes lächeln und das Funkeln in seinen Augen. »Ich wollte dich nicht erschrecken« sagt er schließlich und hält nun auch seine Andere Hand an meine Schulter. Ihn jetzt direkt in die Augen gesehen, lächle ich ihn wieder an. »Das weiß ich« hauche ich aus und gehe einige Schritte auf ihn zu. Ich lege meinen Kopf auf seinen Oberkörper und den Stoff seines T- Shirts. Es duftet wirklich, unendlich gut. Mit seinen Armen umschließt er mich und drücken mich sanft an ihn. Ich spüre sogar seinen Atem und kann sein Herz in seiner Brust hören. »Hattest du schon öfters solche, Panik Attacken?« fragt er gegen meine Haare. Ich schüttle leicht den Kopf. »Nein, es war das erste Mal« gestehe ich und drücke mein Gesicht gegen den Stoff seines T-Shirts. »Es ist alles gut, dass muss dir nicht Peinlich sein« überrascht davon, dass er weiß, wie ich mich fühle sehe ich zu ihm hoch. Er lächelt mich an. »Danke« flüstere ich. Ich spüre seine Hände an meinem Rücken. Das Glas in meiner Hand steht noch immer zwischen uns und verhindert, dass wir uns noch näherkommen. Nicolas lässt mich wieder los und geht einige stritte von mir weg. Ich habe mich wieder beruhigt und verstehe noch immer nicht, wie das nur passieren konnte. Ich schäme mich so sehr. »Ich werde noch einige Schlafsachen für uns holen« verkündet Nicolas und läuft zu der Tür, die mir erst jetzt auffällt. Sie führt zu seinem Schlafzimmer, in das ich ihn Neugierig folge. Es ist groß, hell und sieht supergemütlich aus. Und ein grüner Teppich liegt unmittelbar vor seinem Doppelbett. Gegenüber davon ist ein Schrank, in welchem seine Klamotten sind. Er öffnet diesen. Nacheinander greift er hinein und zieht, T- Shirt und Hose raus. Das Oberteil ist braun und die Hose Bech. Dann geht er zum Bett legt die Sachen darauf und nimmt sich eine der Zwei Decken so wie ein Kissen. Er sieht zu mir und läuft auf mich zu. Ich gehe bei Seite, wende meinen Blick aber nicht von ihm ab. »Ich habe dir etwas zum Schlafen auf mein Bett gelegt« lächelt er und verlässt sein Zimmer darauf hin. Ich sehe ihm noch einen Moment nach und grinse vor mich hin. »Er ist so großartig« flüstere ich leise und lege meinen Kopf auf meine Schulter. Dan schließe ich die Tür, stelle mein Glas auf den kleinen Nachttisch, neben dem Bett und befreie mich aus meinen Sachen. Ich lege meine Sachen vorsichtig auf Nicolas Bett und ziehe das T-Shirt von ihm über meinen Kopf. Auch die Hose, die er mir extra gab, ziehe ich an, obwohl mir das Oberteil völlig gereicht hat. Dann öffne ich die Tür zurück ins Wohnzimmer. Nicolas hat bereits seine Couch gerichtet, um dort die Nacht zu verbringen. Ich sehe zu ihm und laufe dann langsam auf ihn zu. Nicolas sieht mich von der Couch aus an und lächelt. »Dir stehen meine Sachen wirklich gut« ich sehe von mir runder und dann wieder zu ihm. »Sogar besser als mir selbst« spricht er weiter und schmunzelt nun. Ich gehe weiter auf ihn zu und setze mich neben ihn. Während ich ihn ansehe, lasse ich meinen Kopf auf seine Schulter sinken und schlisse schließlich die Augen. Er duftet so gut. Seinen Arm um mich gelegt, drückt er mich an sich und streicht über meinen Arm. Ich spüre, wie jedes Haar sich bei mir hebt. Er küsst meine Falschen Haare und setzt seinen Zeigefinger und Daumen unter mein Kinn. Leicht gehoben sehe ich ihn an. Mein Herz klopft wie verrückt und prallt gegen meine Rippen mit aller Wucht. Doch jetzt habe ich keine Angst. Nein, ich weiß, dass ich bei ihm sicher bin. Meine ganze Hitze steigt in meine Ohren und mein Körper fühlt sich an wie Pudding. Ich beuge mich seinen Berührungen und warte ab, was seine nächsten Schritte sind. zu seinem Hals gesehen, bemerke ich sein schweres schlucken und sehe dann wieder in seine Augen. Leicht meinen Mund geöffnet, rutsche ich ihm weiter entgegen. Ich neige mein Gesicht zur Seite und bin bereit die nervige Stimme in meinem Kopf zum Schweigen zu bringen. Nicolas kommt mir entgegen und seine Hand streift über meine Wange. Er ist so vorsichtig und gefühlfall. Ich fühle mich wie Honig in seinen Berührungen. Es sind lediglich Millimeter, die uns noch von einem Kuss trennen und doch, fühlt es sich an, als wären es Kilometer. Ich möchte seine Lippen noch einmal spüren. Bereit dazu sehe ich ihn an und bemerke das Leuchten in seinen Augen. Doch da ist auch noch etwas anderes. Er zögert. »Möchtest du das wirklich?« stumm nicke ich ihm zu. Er sieht unsicher aus, als hadert er mich sich selbst oder als hätte er sich selbst gefragt. »Ich will nicht das du glaubst, ich würde das Ausnutzen, dass es dir eben so schlecht ging« ich schlucke schwer, nicke ihm dann aber erneut zu. »Das weiß ich« versichere ich ihm. Er streicht mit seinen Fingern in meine Haare. Mein ganzer Kopf kribbelt. Leicht drücke ich mich mit meinen Beinen auf und übergehe so, die letzte Distanz, die zwischen uns war. Seine Lippen sind genauso wie heute Mittag, weich und mehr als Kuss fähig. Nicolas Hand streift mit seiner zu meinem Kiefer und drückt mich näher an sich. Es ist, als hätte mein Verlangen ihn zu küssen, nun ihn befallen. Die überwältigenden Regungen, die meinen Körper durchströmten, riefen eine elektrische Energie hervor, die von mir zu ihm übergingen. Als ich Nicolas jetzt erneut küsse weiß ich, dass ich niemals mehr einen anderen küssen möchte. Er beugt sich noch weiter vor, dann spüre ich seine Zunge, die sanft in meinen Mund eindringt, wo sie auf meine Zunge trieft, die sie bereits erwartet. Er löste seinen Mund von meinem, und ich sitze mit Geschlossenen Augen aber mit weit geöffneten Herzen vor ihm. Ich spüre sein Herz unter dem Stoff seines T-Shirts schlagen, und er legt seine Hand an mein Herz. Worte sind nicht mehr nötig, wir spüren uns aus den Tiefen unserer selbst, mit der Sprache unserer Fingerspitzen. Ein letztes Mal streift er meine Lippen, als würde er sich von mir verabschieden. Als ich meine Augen aufmache, sehe ich in sein lächelndes Gesicht. Er sieht mich an und zieht langsam seine Hand von meinem Hinterkopf hervor. »Das fühlt sich von Mal zu Mal besser an« lacht er. Ich nicke ihm verlegen zu und schmunzle in Richtung der Decke, auf der ich sitze. Unsicher was ich jetzt tun sollte, ziehe ich meine Beine auf die Couch. Es gefällt mir, in seiner Nähe zu sein, und am liebsten würde ich jetzt nicht gehen. »Bist du dir sicher?« frage ich Nicolas bewusst herausfordernd, während ich zu ihm sehe. »Das sollten wir nochmal testen« Nicolas grinst breit zu mir rüber, stützt seinen Arm neben mir ab und beugt sich zu mir vor. Unsere Lippen prallen erneut auf einender und verschmelzen sich wie zu einem. Meine Augen locker geschlossen, spüre ich jede seiner Bewegung. Er drückt mich mit leichtem druck zurück auf den Weichen Untergrund und streicht mit seiner Hand über mein Haar. Seine Hand streicht weiter über meine Wange und zu meinem Nacken. Jede seiner Berührung, versetzt mir eine Gänsehaut, die ich mit Wohlwollen ertrage. Sein Mund leicht geöffnet, tue ich es ihm gleich und lasse seine Zunge wieder in meinen Mund gleiten. Ich spüre sein Gewicht auf mir und seinen verzweifelten versuch mich nicht spüren zu lassen, wie sehr er mich will. Langsam löst er unseren Kuss, Ich öffne die Augen und sehe zu ihm auf. Seine Augen funkeln noch immer wie Sterne, seine Mundwinkel formen ein Lächeln und sein Gesicht erhellt den gedämmten Raum, in welchem wir liegen. Nicolas Atem ist beschleunigt und ich höre sein atmen, sein leises seufzen. Er versucht sich selbst zurückzunehmen, mich nicht zu erschrecken oder zu drängen. Ist es so offensichtlich, dass ich noch Jungfrau bin? Stelle ich mich so unerfahren an? Ich schlucke meine Fragen runder. »Du bist Wunderschön« flüstert er, während seine Finger eine strähne aus meinem Gesicht streichen. Ich sehe verlegen zu seinem T-Shirt, um ihm nicht meine roten Wangen zu zeigen, er drückt mein Blick mit seiner Hand jedoch wieder zu sich. Ich habe gerade so viele Gefühle in mir und jedes davon, möchte genau hier an seiner Seite sein. Geht es ihm genauso? »Ich meine es ernst, du bist wunderschön. Nicht nur dein Aussehen, sondern auch deine Intelligenz und dein Lachen, so wie auch deine Art. Alles an dir ist großartig« ich lächle und bringe kaum ein Wort heraus. Noch nie hat jemand so etwas zu mir gesagt. Leicht beiße ich mir auf meine Unterlippe und lege meinen Kopf schräg. »Ich bin froh, dass wir die Zeit vergessen, haben« gestehe ich ihm und verschweige, dass ich mit Absicht nicht auf die Uhr gesehen hatte. »Ich auch« spricht er leise zu mir und lässt sich zu mir heruntersinken. Sanft küsst er meinen Hals. Mein Körper zittert bei dieser Berührung und alles in mir wacht auf. Meine Hände in seine Haare vergraben kralle ich mich in ihnen fest und Stöße ein unbeabsichtigtes Stöhnen aus. Nicolas Hand fährt langsam über meinen Körper. Er streift über den Stoff seines T-Shirts, dass ich noch immer trage, zu meiner Hüfte. Ganz langsam fährt er wieder nach oben, unter das Schirrt und bringt allein dadurch meinen Körper zum Pochen. Noch nie habe ich solch ein Gefühl verspürt. Es ist, als würde sich jede Faser nach ihm sehnen und ihn förmlich anschreien, sie zu berühren. Seine warme Hand umschließt schließlich meine Brunst und drückt diese leicht. Seine Küsse erreichen wieder meinen Mund. Mein Becken ihm entgegen gehoben spüre ich sein tiefes verlangen nach mir und meinem Körper und regle mich unter ihm weiter zu ihm. »Nicolas«, keuche ich gegen seine Lippen. »Hör bitte nicht auf.« meine Finger bewegen sich zu seinem Oberkörper. Ich stecke sie unter seinem T-Shirt durch und berühre forschend seinen Körper. Er ist unglaublich muskulös. Alles an ihm ist stark und fest. Ist das ein Sixpack? Ich zucke kurz zusammen, was Nicolas bemerkt. Er löst seine Lippen und sieht mich an. Ich öffne schwer meine Augen und sehe zu ihm. »Ist alles in- Ordnung?« fragt er mich. Ich nicke. »Sag mir, wenn du etwas nicht möchtest, Ja?« Ich nicke erneut. »Wir sollten es vielleicht trotzdem für Heute damit belassen« Nicolas streicht über mein Haar und beugt sich noch einmal zu mir herunter. Er küsst meine Stirn und sieht mich anschließen an. Mir gefällt seine fürsorgliche und vernünftige Art. »Soll ich dich zum Bett bringen?« »Nicht nötig, Außerdem weiß ich nicht, ob ich dich dann wieder gehen lassen kann.« gestehe ich ihm. Er lacht. Es ist ein echtes Lachen, mit echten Gefühlen. Ich liebe sein lachen und wie er dabei die Augenschließt. »Darauf hoffe ich, Ich würde gerne morgenfrüh, neben dir aufwachen« »Warum tun wir es dann nicht?« frage ich, wissend dass es keinen Grund gab, der dagegensprach. »Ich wusste nicht, ob du es auch möchtest« gesteht er und nähert sich meinem Gesicht. »Ich bin gerne bei dir, dann fühle ich mich sicher« wispere ich ihm zu. Nicolas streichelt über meine Wange, bis zu meinem Ohr, dann nähert er sich diesem und setzt einen Kuss zwischen meinen Hals und meinem Ohr. Es bitzelt und meine Nacken Haare stellen sich gerade auf. Dieser Mann, lässt mich völlig neue Dinge fühlen. Dinge, die mir völlig neu sind, doch ich will sie alle erkunden und dass nur mit ihm. »Ich weiß gar nicht, ob ich dieses Vertrauen von dir, verdient habe« überrascht sehe ich ihn an und bringe dabei kaum ein Wort heraus. Er ist plötzlich so ernst. Ich lächle ihm zu, lege meine Arme um seinen Hals und sehe ihm in seine Augen. Er sieht mich fragend an. »Das endscheide ich aber, nicht du« Er beugt sich zu mir, küsst meine Wange und legt seine Arme um mich. Ich spüre nun seinen ganzen Körper auf mir. langsam legt er seinen Kopf auf meinen Brustkorb und hört mit Sicherheit, das heftige Schlagen, meines Herzens. Nach einer Weile bewegt sich Nicolas nicht mehr, dafür höre ich ihn aber laut Atmen. »Er ist eingeschlafen« flüstere ich leise und streiche über seine blonden Haare. Ich schlisse meine Augen, denn morgen muss ich zurück nach Alfea, der Unterricht beginnt schließlich auch für mich wieder. Auch wenn ich nur zu gerne, hier bei Nicolas bleiben wollen würde. »Ich lasse mein Herz aber bei dir hier. Pass einfach darauf auf für mich« wispere ich kurz bevor mich der schlaf auch erwischt. Kapitel 7: Nicolas Palladium ---------------------------- Es ist die Sonne und dessen helle strahlen, die mich aus meinem Schlaf weckt. Gerade war ich noch in meiner Heimat, im tiefen Wald und jetzt finde ich mich wieder hier. Einen Moment noch liegen geblieben, spüre ich an meinem Ohr, dass schlagen eines Herzens und das auf und ab eines Atmenden Körpers. Langsam hebe ich mich und sehe in das schlafende Gesicht von Flora. »Bin ich etwa auf ihr einfach eingeschlafen?« flüstere ich, um sie nicht zu wecken. Schnell drücke ich meine Hand gegen meinen Mund. »Ich hoffe ich war ihn nicht zu schwer« Ihren Anblick lasse ich einen Moment auf mich wirken. Sie liegt ruhig da, ihren Kopf zur Seite gedreht und ihre Händeneben ihrem Gesicht. Selbst wenn sie schläft, sieht sie Wunderschön aus. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich gleichmäßig, während sie durch den Mund Ein und aus Atmet. Ich lege meine Hand gegen ihre Wange und streichle mit meinem Daumen vorsichtig über ihre weiche Haut. Ihre Worte klingen selbst jetzt noch in mir nach, was sie heute Nacht zu mir gesagt hat. »Ich bin gerne bei dir, dann fühle ich mich sicher« Es klingt so ehrlich und als meinte sie es ernst. Ich spüre dieses ungute Gefühl, dass sie etwas in sich trägt, weshalb dieser Satz so viel bedeutet. Und mir war gar nicht klar, wie viel es mir bedeutet, dass sie mir vertraut. Wer auch immer ihr Vertrauen missbraucht hat, ich werde es nicht tun. Eins weiß ich jedenfalls, Flora hat mir ein Stück meines Herzens wieder gegeben und ich möchte, dass sie es aufbewahrt, für mich. Mich von ihr und meiner Couch erhoben, dreht sich Flora zur Seite und murmelt dabei etwas, das ich leider nicht verstehe. Sie wird doch jetzt nicht aufwachen? »Ich muss dann los, Flora. Bleib ruhig noch hier« Streiche ich mit meiner Hand über ihren Kopf und gleite ihre Haaren entlang bis zu ihren Spitzen. Ihre Haare glänzen, im hellen Morgenlicht, der Sonne. Doch Flora schläft weiter. Ich sehe zur Uhr an der Wand und hasse sie heute mehr den Jeh. Sie erinnert mich daran, mich fertig zu machen, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Nachdenklich sehe ich zu der Schlafenden Schönheit, die seelenruhig auf meiner Couch liegt. »Ich könnte auch anrufen und sagen, ich wäre krank« sofort schüttle ich diese Gedanken aus meinem Kopf. So weit kommt es noch, dass ich meine Arbeit schwänze. Obwohl es hier mit Flora bestimmt viel schöner wäre. Ich zwinge mich in mein Schlafzimmer, greife in meinem Schrank nach passenden Klamotten für heute. Ich ziehe mich dann an und laufe dann zurück ins Wohnzimmer. Einblick auf die Uhr, versichert mir, dass ich noch 20 Minuten habe, bevor ich losmuss. Genug Zeit, um Flora eine Notiz zu schreiben. Anschließend Hänge ich mir meine Tasche um die Schulter, greife nach meinem Schlüssel und gehe aus meiner Haustür. Heute lasse ich mein Auto stehen, da ich noch genügend Zeit habe, kann ich getrost den Bus nach Alfea nehmen. Zuvor gehe ich noch bei meinem Lieblingsbäcker vorbei, der auf dem Weg liegt. Nur dort bekomme ich auch meinen Kaffee. Ich bin doch, eigentlich nicht sonderlich wählerisch, doch diese schmeckt einfach besser als das Gebräu in der Schule. Und wenn ich schon einen wach- Macher trinke, sollte dieser auch schmecken. Ich gehe durch den Eingang, höre das kleine Klingeln, des Glöckchens über der Tür. »Guten Morgen« werde ich von einer dunklen Männerstimme begrüßt. »Guten Morgen Mr. Fa-Hu. Ich hätte gerne meinen Kaffee« lache ich. Mr. Fa- Hu, kennt meine Bestellung schon so gut, dass ich nichts weiterzusagen brauche. Er nickt mir auch nur noch zu und macht sich gleich an die Arbeit. Er ist ein sehr Netter Mann, mit einem dunklen vollen Bart und grauen Augen. Seine Tochter ist ebenfalls in Alfea und in ihrem zweiten Jahr jetzt. Doch in meinen Kursen ist sie nicht. »Sie waren gestern Morgen gar nicht da, waren sie mal wieder zu spät Tran?« fängt er eine Unterhaltung an und lacht mir zu. Er dreht sich zur Kaffeemaschine, füllte diese auf und stellt dann einen Togo Bescher darunter. Ich rieche schon, denn frischen Duft der köstlichen Bonnen. »Ja, Ich habe die Zeit völlig aus den augengelassen« erkläre ich und reibe dabei an meinem Nacken. Ich habe in den letzten zwei Jahren, so viele Leute kennenlernt und mich hier eingelebt, dass ich es mir kaum vorstellen kann, jemals woanders gelebt zu haben. »So mein Lieber, Ihr Kaffee« Mr. Fu- Hu reicht mir mein Heißes Getränk. Schnell lege ich das Geld hierfür auf dien Tressen und nehme meinen kleinen Wach- Macher. »Vielen Dank, passt so« versichere ich ihm, weil ich weiß, dass ich zufiel, dalasse, doch das ist es mir wert. Das Klingeln der kleinen Glocke ertönt erneut und ich verlasse den kleinen Laden. Draußen werfe ich einen Blick auf meine Uhr im Handy und zucke zusammen. »Nur noch 10 Minuten, verdammt« Zügig laufe ich zur Bushalte stelle und erreiche sie gerade noch rechtzeitig. Der Bus hält neben mir an und ich steige ein, als sich die Türen öffnen. In Alfea komme ich noch rechtzeitig an. Ich sollte wirklich anfangen, meinen Wecker früher zu stellen, oder bei meinem Glück, anfangen Lotto zu spielen. Mit schnellen Schritten laufe ich den Flur entlang und betrete mein Klassen Zimmer. Es handelt sich hierbei um meinen Kurs für die Oberstufe und um das Erlernen von Magischer Beschwörung. Es ist nicht leicht und kein Kurs für Anfänger. Denn die Kunst zu erlernen, aus dem nichts und nur mit Hilfe seiner Gedanken und seiner eigenen Kraft, Magie zu beschwören, bedeutet fiel Konzentration und Disziplin. Etwas das nicht jede Fee kann. Ich sehe mich in der Klasse um, um mich zu vergewissern das alle da sind. Nach zwei Jahren bin ich davon überzeugt, dass ich meine Schülerinnen kenne und weiß, wenn eine Fehlt. Doch mir fällt etwas anderes auf als ich mich so umsehe. »Wer bist du?« frage ich etwas zu energisch und räuspere mich. Alle Augen richten sich nach hinten zu der Dunkelbraun Haarigen Fee, mit den wilden Locken. Sie kommt mir irgendwo bekannt vor, doch nicht aus Alfea. Sie habe ich noch in meiner Klasse nie gesehen. Unsicher sieht sie sich um und wirft mir einen stechenden Blick zu. Mutig ist sie. »Ich bin Layla« spricht sie laut und zuckt mit den Schultern. »Das hier ist ein Kurs für die Schülerinnen des Dritten Schuljahres« erkläre ich. Sie sieht sich erneut um. Alle Blicke sind auf sie und schwenken dann zu mir. »Du bist hier in der falschen Klasse« »Nein bin ich nicht« widerspricht sie, ohne nur eine Miene zu verziehen. »Ich wurde in Ihren Kurs eingetragen, ich bin richtig hier« »Dieser Kurs ist kein spiel, sei dir dies bewusst. Es ist nicht leicht hier zu besehen« warne ich die Fee vor, verschränke meine Arme vor meinen Körper und erwarte nun, dass sie aufsteht und geht. Doch sie tut es nicht. Stattessen öffnet sich die Tür, des Raumes. Eine Unruhe entsteht und alle drehen sich nach vorne. »Entschuldigung, ich bin da!« höre ich eine Außer Atemgekommene Feen Stimme. Sie muss gerannt sein. Ebenfalls nach vorne gerichtet, sehe ich zu der jungen Fee. Ihre langen braunen Haare fallen ihr über die Schultern und ihre helleren strähnen, hängen ihr vor dem Gesicht. Ein wunder, dass sie überhaupt hier erschienen ist. Sie sieht aus, als wäre sie einen Marton gelaufen. Außer Atem richtet sie sich auf streicht sich die Haare aus dem Gesicht und sieht in die Klasse. Ihr Gesicht sieht erstarrt und sieht in direkten weg zu meinem. Habe ich etwa etwas im Gesicht? Unauffällig streiche ich mit meiner Hand, über mein Kinn. Noch immer steht sie da, ohne sich zu bewegen. »Guten Morgen, schön dass du es auch noch einrichten konntest, heute zu meinem Unterricht zu erscheinen, Flora« scherze ich und laufe zu meinem Pult. Sie sieht unsicher zu mir und geht zu ihrem Platz, jedoch ohne ihren Blick von mir abzuwenden. »Also gut, jetzt wo wir alle vollzählig sind, freue ich mich euch Herzlich zu meinem Kurs zu Begrüßen. Neben dem Kochen von Zaubertränken, werden wir dieses Jahr nämlich, auch die Kunst der Magischen Beschwörung erlernen.« »Wir hatten Zaubertrank- Kunde letztes Jahr bei Professor Palladium« merkt eine der Schülerinnen an. Es ist Amaryl, eine der Feen, die ihre Magie aus dem licht bezieht. Ich wende mich zu ihr lächle sie an und nicke ihr zustimmend zu. »Da hast du natürlich recht, Amaryl. Daher mache ich es dieses Jahr auch wieder« verkünde ich und sehe mich in der Klasse um. »Du sind Professor Palladium?« ruft Flora empört auf. Als ich zu ihr rüber sehe, steht sie mit ihren Händen abgestützt, an ihrem Platz und wirkt leicht irritiert. »Ja, das bin ich« Ich muss Schmunzeln, nicke ihr zu und hebe eine Augenbraue. Was ist heute nur mit den Schülerinnen los? »Und jetzt würde ich gerne mit dem Unterricht weiter machen, wenn ihr mich lasst, wäre das möglich?« die Feen nicken, sagen aber nichts. Mir soll es aber recht sein. Ich gehe zurück zu meinem Pult, lehne mich gegen meinen Tisch zurück und sehe zu meinen Schülerinnen. »Ich möchte das jede von euch diesen Kurs ernst nimmt. Es ist kein leichtes, doch wenn ihr euch wirklich bemüht, könnt ihr es schaffen. Aus diesem Grund werden wir in einer Woche eine erste Beschwörung starten« die Klasse wird langsam wieder unruhig und einige der Feen beginnen sich zu unterhalten. Es ist nicht zu über Hören, wie bescheuert sie das Finden. »Es geht mir dabei nicht, dass ihr es auf Anhieb Schaft, sondern zu sehen, wo euer Stand ist. Ich möchte wissen, wie ich euch unterstützen kann und was ihr braucht, um diesen Kurs zu bestehen, nehmt dass ernst« es kehrt wieder Ruhe ein. Ich räuspere mich und gehe einige Schritte auf die Feen zu. »Wie sollen wir denn jetzt das Beschwören, von Magie trainieren?« fragt Bloom, die vorne in der ersten Reihe sitzt. »Sehr gute Frage« teile ich ihr mit und wende mich mit der Antwort an ihre Mittschülerinnen. »Natürlich sollt ihr nicht ohne Aufsicht, einfach auf eigene Faust diese Technik versuchen, da es auch gefährlich sein kann. Ihr sollt erst einmal versuchen eure eigene Magie zu verstehen und woher sie kommt.« »Also Ich weiß, woher meine Magie kommt« merkt Stella aus der hintersten Reihe an und lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück. Die Blondine war schon immer eine sehr gemütliche Fee. »Dann las und doch daran teil haben Stella, wo kommt deine Magie her?« meine Arme überkreuzt, sehe ich zu ihr und bemerke ihr verkrampftes lächeln. »Naja von Solaria. Ich bin die Fee der Sonne und des Mondes« diese Antwort habe ich von ihr erwartet. Ich drehe mich von ihnen weg, gehe um meinen Tisch und sehe die Feen erneut eindringlich an. »Das ist die Magie, die man sieht, doch es gibt noch mehr Magie in euch. Was ist tief in euch? Stella du bist vielleicht die Fee der Sonne und des Mondes, Doch was genau bedeutet das?« frage ich sie gezielt. Sie zuckt mit den Schultern. »Sie meinen, was unsere Magie noch alles beinhaltet? Was wirklich ihr Ursprung ist, was sie alles kann und was sie über uns ausdrückt« erstand das es wirklich schon eine verstanden hat, sehe ich mich zu ihr um. Es ist Flora die zurückhaltend da sitzt und zu mir sieht. Ihr blick offen, bereit dafür alles zu lernen. Ich nicke. »Ihr werdet einen kleinen Aufsatz verfassen, er muss nicht länger als eine Seite sein, aber darin soll es um etwas gehen, das euch bewegt.« als ich fertig bin klingelt es und die Schülerinnen springen auf. Sie greifen nach ihren Taschen und stürmen regelrecht aus dem Klassenzimmer. »Vielleicht habe ich es heute doch ein wenig übertrieben« befürchte ich und wende mich zu meinen Sachen. Ich versuche mich nicht zu lange damit zu beschäftigen und nehme meine Tasche, die neben meinem Stuhl liegt. »Wir sehen uns dann später, Im Labor. Und wenn jemand noch Fragen hat oder Hilfe braucht, kommt bitte auf mich zu« rufe ich ihnen nach und mache mich auf dem Weg zur Pause, doch ich werde noch von einer unsicheren Stimme aufgehalten. »Professor Palladium?« Ich drehe mich um und sehe zu Flora, die mich wieder mit diesem blick ansieht wie schon heute Morgen, als sie in die Klasse kam. »Ja, wie kann ich dir helfen?« »Ich… wollte mich nur noch mal für mein Verspäten entschuldigen. Ich werde mir wohl ab jetzt einen Wecker früher stellen« lacht sie leicht unsicher. Ihre Hände umschlingen den Gurt ihrer Tasche fester und sieht dann zum Boden. »Das hört sich nach einer guten Idee an« bestätige ich sie und mache mich dann, auf dem Weg nach Draußen. Ich laufe ein Stück durch das Schulgebäude, bis ich nach meinem Handy greife, um Flora anzurufen. Sie musste mittlerweile wach sein und bemerkt habe, dass ich nicht mehr da war. Ihr liebe stimme erklingt auf der anderen Seite. »Hey, ich hoffe, bei dir ist alles gut. Ich musste sehr früh weg. Du bist hoffentlich nicht sauer, weil du allein wachgeworden bist« ich muss grinsen, bei dem Gedanken, wie sie heute Morgen da lag und friedlich schlief. »Nein, natürlich nicht. Das habe ich mir gedacht.« spricht sie ruhig. »Gut. Sehen wir uns später?« »Ja, gerne« »Ok, dann bis später« ich muss das Gespräch kurzhalten, da ich gleich weitermuss. Doch ich musste einfach ihre Stimme hören und mich vergewissern, dass ich sie wieder sehe. Der restliche Morgen verläuft recht ruhig, bis ich in der großen Pause einen Anruf erhalte. Ohne eine dunkle Vorahnung, nehme ich das Telefonat an und halte mein Handy ans Ohr. »Ja Bitte« frage ich sorgenlos. Dann höre ich eine mir nur zu vertraute Stimme, auf der anderen Leitung. »Palladium Liebling, Ich hoffe ich störe dich nicht bei etwas wichtigem« es ist eine Frauen Stimme, die sich mehr als nur besorgt anhört und neben ihrem Setzen schnieft. Ihre Stimme ist flach und leise. Sie hat geweint. »Mutter, was ist los?« frage ich nun und spüre selbst von dieser weiten Entfernung, ihren Schmerz. Mein Brunstkorb zieht sich zusammen und drückt mir meine Organe dort zusammen. »Ich möchte dich nicht stören mein Schatz, aber hast du etwas von deinem Bruder gehört?« Ich überlege nur kurz, weiß aber noch immer nicht was los ist. »Wir haben gestern Mittag telefoniert, aber das wars, warum fragst du?« »Er ist seit ein paar Tagen verschwunden. Ich dachte er wäre vielleicht zu dir« »Nein ist er nicht« werde ich nun aufmerkt und mache mir ebenfalls sorgen. Und dann fällt mir auch noch ein, dass er sich Krank angehört hat. »Ich werde dir sofort Bescheid geben, wenn ich etwas von ihm höre, versprochen« versichere ich meiner Mutter und warte nur noch auf eine Antwort von ihr. Der gong für die letzte Stunde läutet und lässt mich aber kalt. Es geht hier um meinen Bruder, um meinen kleinen Bruder. Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert sein könnte oder wo er jetzt ist. »Ich glaube du musst weiter Arbeiten, oder? Ich wollte dich nicht beunruhigen, sag einfach Bescheid, wenn du etwas von ihm hörst« »Natürlich, Mutter« Ich verabschiede mich noch von ihr, bevor ich dann gedankenlos in meine Klasse gehe. Kapitel 8: Flora ---------------- Aufgeschreckt, wache ich aus meinem tiefen Schlaf auf. »Wie fiel Uhr haben wir!« Völlig orientierungslos und verwirrt springe ich auf und falle bei dem versuch, mich aus der Decke zu wickelt von der Couch. »Aua«, beschwerte ich mich, über meine eigene Tollpatschigkeit und sehe mich dann mit meinen Augen um. Ich bin völlig allein. Nicolas musste scheinbar früh los und wollte mich nicht wecken. Er ist so süß. Neben mir auf dem Wohnzimmertisch, bemerke ich mein Handy, welches der Grund für mein überstürztes Aufwachen ist. Der Wecker hat schon drei Mal geklingelt und jedes Mal, habe ich ihn ausgeschaltet. Ich entsperre mein Handy und sehe auf die Uhr. verdammt nur noch 10 Minuten! Nun muss ich mit der harten Realität zurechtkommen. »Ich komme zu spät«, schnell springe ich von Boden auf und suche meine Klamotten zusammen. Hecktisch rannte ich umher, springe in meine Hose und stülpe mir nur noch meine Weste über Nicolas T-Shirt und stürmte aus der Wohnung. Meine Tasche beim Rennen doch das Treppen Haus übergeworfen, stürme ich zum Bus. Doch dieser fährt mir direkt vor der Nase weg. Wütend stampfe ich mit dem Fuß auf und wedle mit meinen Armen in der Luft. So ein Misst. Dass ich jetzt noch pünktlich, nach Alfea, in den Unterricht kommen könnte, glaube ich nicht mehr. Ich könnte auch schwänzen und einfach krank machen, doch das kommt für mich nicht infrage. Also warte ich weiter, bis der nächste Bus nach Alfea fährt. Egal wie lang es dauern würde, ich muss zum Unterricht. An der Bushaltestelle vor Alfea angekommen, springe ich aus dem Bus und renne weiter zu meinem Klassenzimmer. Dass meine braunen Haare jetzt komplett verzottelt und ungemacht sind, sollte jetzt auch mein kleinstes Problem sein. Es klingelte bereits und alle Türen waren für den Unterricht zu. Natürlich bin ich viel zu spät und der Unterricht hat bereits begonnen. Wenigstens eine gute Sache gab es, in der ersten Stunde habe ich Professor Palladium, und er hat noch nie, was gesagt, wenn jemand zu spät ist. Doch ich möchte es eigentlich, nicht direkt am ersten Tag, darauf anlegen, dass zu ändern. Auf die Tür zu gestürmt, riss ich sie auf und trat dann in das Klassenzimmer ein. Völlig Außer Atem, bin ich in diesem Moment nur froh angekommen zu sein, auch wenn ich jetzt gerne ein Beatmungsgerät hatte. »Entschuldigung, Ich bin da« rufe ich völlig aus der Puste aus und kann mich kaum gerade halten. Heine Haare fallen in alle Richtungen und als ich diese zur Seite streiche, bleibt mir das Herz für wenige Sekunden stehen. Alle Augen richteten sich auf mich, doch meine fokussierten sich auf ihn. Den Großen Mann in der Mitte des Klassen Zimmers. Seine langen blonden Haare fallen über seine Schultern und seine funkelnden braunen Augen sehen zu meinen. Kann das denn sein? »Scheiße, bitte nicht«, murmelte ich, was jedoch keiner zuhören scheint. Warum ist Nicolas hier? Warum ist er ausgerechnet an meiner Schule und wieso hat er nichts gesagt? Hat er mich erkannt? So viele Fragen brassen in meinen Kopf, auf die ich keine Antworten habe. »Guten Morgen, schön dass du es auch noch einrichten konntest, heute zu meinem Unterricht zu erscheinen, Flora« Sollte das ein Scherz sein? Ich bin irritiert. Er weiß, wer ich bin, er hat mich also erkannt. Ich bewege meine Beine langsam zu meinem Platz lasse ihn jedoch nicht aus den Augen. Wie kann er nur so locker bleiben? »Also gut, jetzt wo wir alle vollzählig sind, freue ich mich euch Herzlich zu meinem Kurs zu Begrüßen. Neben dem Kochen von Zaubertränken, werden wir dieses Jahr nämlich, auch die Kunst der Magischen Beschwörung erlernen.« erklärt er, was nicht nur mich die Stirn runzeln lässt. Wir hatten in den vergangenen zwei Jahren nur einen Zaubertrank Professor und das war, Palladium. »Wir hatten Zaubertrank- Kunde letztes Jahr bei Professor Palladium« spricht Amaryl an, was wir alle denken. Nicolas beginnt zu lachen und sieht zu meiner Klassenkameradin. Sein Lachen ist selbst jetzt noch so verführerisch. Sofort schüttle ich diese Gedanken aus dem Kopf. Nein so etwas darf ich nicht denken. »Da hast du natürlich recht, Amaryl. Daher mache ich es dieses Jahr auch wieder« Ich breche aus allen Wolken. Dieser gutaussehende Mann-, bei dem ich die Nacht verbracht habe, der mich küsste und an den ich pausenlos dachte, war Professor Palladium. Das durfte nicht wahr sein, er musste einen Scherz machen, denn sonst, wäre ich… in meinen Professor verliebt. »Du bist Professor Palladium?« rufe ich empört auf, weil der Schock noch so tief in meinen Knochen sitzt, dass ich glaube mich jeden Moment zu übergeben. Als ich es schon lauf gerufen habe, merke ich, dass ich auch aufgesprungen bin und gegen meinen Tisch gelehnt stehe. Seine Antwort jedoch kommt schnell und mit einem irritierten Schmunzeln. »Ja, das bin ich« er hebt eine braue und sieht dann wieder zu den anderen Schülerinnen. »Und jetzt würde ich gerne mit dem Unterricht weiter machen. Wenn ihr mich lasst, wäre das möglich?« Ich kann es noch immer nicht glauben und sitze die ganze Stunde über an meinem Platz. Er gehe zurück zu seinem Pult, lehne sich gegen seinen Tisch zurück und sehe zu uns. Wer ist er? Ist Nicolas sein echter Name? Wie soll ich mich jetzt nur verhalten? Was Palladium da vorne von sich gibt, verschwindet bei mir in die letzte ecke meines Gehirns, zu sehr bin ich damit beschäftigt, das erlebte nun zu verarbeiten. die Klasse wird langsam unruhig. Fragend was los ist, sehe ich mich um und höre, wie meine Klassenkameradinnen darüber diskutieren, dass wir in einer Woche einen Test machen. Sein Ernst jetzt schon? »Es geht mir dabei nicht, dass ihr es auf Anhieb Schaft, sondern zu sehen, wo euer Stand ist. Ich möchte wissen, wie ich euch unterstützen kann und was ihr braucht, um diesen Kurs zu bestehen, nehmt dass ernst« erklärt er schließlich, um wieder ruhe einzubringen, was ihm auch gelingt. »Passt« höre ich hinter mir eine leise Stimme. Unauffällig drehe ich mich zurück, mit dem blick nachvorne. »Es geht mich ja nichts an, aber ist das nicht da vorne dein Freund?« erschrocken sehe ich hinter mich. »Ich wusste das nicht Layla« beteuere ich, kann es immer noch nicht glauben. »Glaubst du er weiß es?« mit einem leichten Nicken, deutet Leyla noch vorne zu unserem Professor. Ich sehe zu ihm und beobachte ihn, wie er seinen Unterricht weiterführt und keine Anzeichen macht, mich erkannt zu haben. Irgendwie traurig, wenn ich daran denke das ich heute Nacht noch bei ihm auf der Couch lag und wir auch am rum Knutschen waren. Daran gedacht, steigt mir die Hitze wieder in die Ohren und ich verstecke mein knallrotes Gesicht hinter meinen Händen. Leyla hat meine überstürzte Reaktion bemerkt und legt leicht ihr Hand auf meinen Rücken. »Oh je. Da du heute nicht in unserem Zimmer warst, gehe ich auch mal davon aus, dass du bei ihm warst?« nicht sprächen können nicke ich. Ich höre sie leise lachen. »Du musst es ihm sagen, Flora« wieder gefangen nicke ich erneut und weiß auch, dass ich das tun muss. Leyla hat recht ich kann ihn nicht einfach meiden ab jetzt, vor allem nach dem, was er mir alles gesagt hat und was zwischen uns passiert war. Endschlossen sah ich wieder zu ihm vor und betrachte seine läutenden Augen. Als der Unterricht endlich vorbei ist, können es die anderen alle kaum erwarten rauszukommen. Ich würde auch nur zu gern hier raus stürmen doch, Leylas blick im Nacken hindert mich daran. »Rede jetzt mit ihm, wenn alle Draußen sind« sie geht an mir vorbei und sieht mich eindringlich an, dann geht auch sie aus dem Klassen Zimmer. Als die Hälfte der klasse draußen ist, erinnert Palladium uns daran, dass wir ihn später noch ein weiteres Mal haben. »Und wenn ihr fragen habt oder Hilfe braucht kommt bitte auf mich zu« Ich stoppe meinen Gang zu ihm. Noch einen Kurs mit ihm, das könnte richtig unangenehm werden, wenn er dann weiß, wer ich bin. »Professor Palladium« ist dennoch mein Mund wieder schneller. Verflucht, sei mein Mund. Verdammt, er sieht mich an. Ich bin wie erstarrt und schaffe kaum zu sprächen. Jetzt heißt es einfach irgendetwas sagen, sonst wird es nur noch peinlicher. »Ja, wie kann ich dir helfen?« fragt er schließlich. »Ich… wollte mich nur noch mal für mein Verspäten entschuldigen. Ich werde mir wohl ab jetzt einen Wecker früher stellen« bemühe ich mich zu erklären und setzte dabei ein nettes Lachen auf. meine Hände umschlingen den Gurt meiner Tasche fester, damit ich nicht umkippe. Mein Blick hält sich am Boden, da ich ihn nicht ansehen kann, ohne rot zu werden. Doch dann höre ich seine liebe stimme und richte meinen Blick auf ihn. »Das hört sich nach einer guten Idee an« dann dreht er sich von mir ab und macht sich auf dem Weg nach Draußen. Er ist wirklich, völlig ahnungslos. Wie soll ich es ihm nur erklären? »Und was hat er gesagt?«, fängt mich Layla draußen sofort ab. »Er war geschockt und konnte gar nicht glauben« Lüge ich. »Also ist es vorbei?« »JA, er fand es zu gefährlich und … möchte auch nicht mehr darüber reden« erkläre ich weiter und lasse am Ende mein Kopf hängen, um noch realistischer zu sein. Schließlich soll sie glauben, ich hätte mich getrennt. Dabei weiß ich gar nicht ob wir, überhaupt zusammen sind. Doch das soll jetzt nicht das Thema sein. »Es ist besser so, Flora« will sie mich trösten, was jedoch eigentlich nicht nötig war, aber das konnte ich ihr ja auch nicht sagen jetzt. »Ich weiß, danke« noch während des Gesprächs, klingelte mein Handy plötzlich und reißt mich aus meiner kleinen Show. »Wer ruft dich denn während der Schulzeit an?« Ich wundere mich selbst und sah neugierig auf das Display. Ich habe schon fast schnapp Atmungen, als ich Nicolas Namen lese. Weiß er doch etwas, und wollte selbst erst damit zurechtkommen, so wie ich? Unruhig sehe ich Leyla an. Also noch eine Lüge Mus raus. »Ähem … das ist mein Vater, da muss ich ran« ich laufe ein Stück weiter, damit sie von dem Gespräch nichts mitbekommt und nehme den Anruf an. Als ich das Handy an mein Ohr halte, überkam mich dann doch die Angst, ob er wohl sauer sein ist, und mich nun nie wieder sehen möchte. mein Herz schlägt mir bis zum Hals und meine Hände zittern wie verrückt. »Hallo?«, frage ich zögernd und spürte mein Herz hämmern. »Hey, ich hoffe, bei dir ist alles gut. Ich musste sehr früh weg. Du bist hoffentlich nicht sauer, weil du allein wachgeworden bist« irritiert schüttelte ich den Kopf. Er sieht es zwar nicht, aber ich kann ihn lächeln hören. »Nein, natürlich nicht. Das habe ich mir gedacht.« »Gut. Sehen wir uns später?« kurz, meine Stimme verschluckt, suchte ich sie wieder, um eine Antwort geben zu können. Er will mich wieder sehen. »Ja, gerne« »Ok, dann bis später« als er auflegt, kann ich meine Freude kaum zurückhalten. Doch dann trifft mich meine Vernunft wieder. Ich würde ihn verletzen, wenn ich es ihm sage. Ihm gestehe, dass ich Flora bin, seine Schülerin. Aber ich muss es tun, er hat es verdient die Wahrheit zu kennen, um auch endscheiden zu können, was er möchte und was das zwischen uns ist. Auch wenn ich bereits weiß, auf was seine Wahl fällt. Ich bin seine Schülerin, ich sollte mir nichts vormachen. »Alles in Ordnung, Flora?« überrascht drehe ich mich zu Leyla. »Ja, alles bestens. Ich muss nur später in die Stadt« »Warum?« »Ich treffe mich dort nur mit meinem Vater« Bei dieser Vorstellung wird mir schlecht, doch Leyla schluckte es. Warum auch nicht, sie hat keinen Grund zu glauben, dass ich sie belüge. Und das Lügen habe ich eigentlich auch sehr gut Trauf. Die restlichen Unterrichtsstunden sind langweilig, na ja nicht ganz. Stella würde wohl sagen: »Die letzte Stunde hat sich gelohnt aufzustehen« Doch das war weniger wegen des interessanten Unterrichts als mehr wegen des neuen Professors, denn wir tatsächlich nicht kennen. »Guten Tag Feen. Ich bin Avalon, euer neuer Professor, für Magische Philosophie« Auch wenn ich etwas weiter hinten sitze, habe ich einen dennoch guten Blick, auf den neuen Professor. Er ist sehr groß, hat lange dunkle Haare, die leicht zurück geflochten sind. Er scheint nett zu sein, was in Alfea nicht immer selbst verständlich ist, wenn man an Miss Griselda denkt. Ich habe aber ohnehin kein Auge für unseren neuen Lehrer. Ich habe mein kleines Notizbuch aus meiner Tasche gezogen und die erste Seite aufgeschlagen, in welcher der Rote faden steckt. Ich schau auf Nicolas Hand Schrift und folge den Linien mit meinem Zeigefinger langsam nach. »Warum muss er nur mein Professor sein?« grüble ich weiter vor mich hin. Seine Worte in diesem kleinen Büchlein, sind so Erlich und voller Hoffnung. Er schreibt davon, dass es ihm leidtut, dass er mir sagte, dass er keine Beziehung wollte und mir das Gefühl gab, nur eine Ablenkung zu sein. Nicolas notierte auch, dass er sich wohl fühlte bei mir und er jedes einzelne Gefühl genoss, das er in meiner Nähe hat. Ich fühle mich schrecklich, dass ich es ihm sagen muss. Vor allem, nachdem er mir auch anvertraut hat, was es für ein Kampf war für ihn nach Magix zu kommen. Er wird seinen Beruf die Schuld geben und diesen hinterfragen womöglich. Als ich auf die noch leere Seite neben seiner schaue, kommt mir eine Idee. Ich schreibe es ihm. Ich schreibe ihm, dass ich ihn wirklich gernhabe, aber ich mich von ihm verhalten muss. Ich kenne Professor Palladium schon so lange und ich weiß, dass er gerne Lehrer ist. Er macht das auch gut und das ich mich sowohl bei ihm fühle, ist nur der Beweis dafür, wie großartig er ist. Ich hoffe nur, dass er es versteht. Auch die letzte Stunde habe ich endlich überstanden und bin endlich frei. Wobei mir aber nicht entgangen ist, dass Palladium seit vorhin etwas nieder geschlagen aussieht. Es hat kaum gesprochen, lies und still arbeiten machen und hielt sich auch sonst sehr zurück. Ob es ihm mittlerweile doch auffiel, dass ich es bin? Schnell stopfe ich meine Sachen in die Tasche und gehe nach vorne. Als ich an Nicolas vorbei laufe spricht meine innere Stimme bereits: »Bis gleich« ich sehe ihn unauffällig an und verkneife mir ein lächeln, als ich sehe, wie er gehetzt seine Unterlagen zusammen kramt, um sie in seine Tasche zu stecken. Wie er sich dabei leicht auf die Unterlippe beißt und schaut, ob er auch alles hat. Ich würde nur Zugern wissen was passiert ist. Ich konnte es kaum erwarten, wieder in seinen Armen zu liegen. Ich schüttle diese Gedanken aus meinem Gedächtnis. Ich durfte nicht an ihn so denken oder an seine Umarmungen; geschweige denn an seinen Duft und küssen. In der WG ziehe ich mich noch einmal um und Wechsel meine Kleidung. Ich möchte schließlich nicht in seiner Erinnerung mit diesen Weiten Sachen bleiben. Ich werfe sein T-Shirt auf mein Bett und als ich fertig bin, sehe ich es an, als würde es flehen, da bleiben zu dürfen. Bringe es nicht übers Herz das Oberteil mitzunehmen, um es Nicolas zurückzugeben, also lasse ich es liegen und gehe ohne das Kleidungsstück, nach Magix. Als ich im Bus Richtung Hauptstadt Sitze, bemerkte ich nach einer Weile drei Typen, die mich von der vorderen Reihe aus beobachten. Sie wirken einschüchternd, mit ihr Dunklen Lederjacken, bis zu mir nach hinten Nach Leder und Zigaretten rochen. Es wird langsam unangenehm, wie ihre Blicke immer wieder an mir auf und ab gehen und sie sich irgendwelche Dinge zu flüstern. Wir sind zwar nicht allein im Bus, da hier noch eine alte Dame sitzt, doch ich beginne mich zu fragen, was würde geschehen, würde auch sie aussteigen und ich mit diesen Männern völlig allein bin? Ich zwinge mich weg zu sehen und wende meinen Blick nach draußen, aus dem Fenster. Unauffällig Züge ich mein Handy, um eine Nachricht schreiben zu können und um Hilfe zu rufen, falls es nötig ist. Ich möchte eigentlich nicht so etwas Schlechtes denken, doch die Männer machen mir einfach Angst. Und nachdem was in dem Club passiert ist, ist es manchmal doch besser, vorsichtig zu sein. Einer der drei Männer, stürzt sich auf deinen Beinen, mit seinen Armen nach vorne in, meine Richtung und sieht mir geradewegs in die Augen. Sein Blick ist eindringend und sein schiefes lächeln, jagt mir einen Schauer über den Rücken. Ich kann nicht länger warten, meine Hände zittern bereits und auch mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Unter Angst, schrieb ich Nicolas, dass er mich doch bitte an der Bushalte stelle, bei ihm abholen solle. Es ist auch nicht mehr weit, nur noch eine Haltestelle. Doch an genau dieser, verlässt die alte Frau den Bus. Jetzt sind wir allein. Nervös sehe ich zum Boden und will nur so schnell wie nur möglich ankommen. Noch einmal hochgesehen, sah ich, wie die Männer aufstanden. Hintereinander aufgestellt laufen sie los. Mein Atem stockt und ich habe das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Ich bemühe mich, mich selbst zu beruhigen und zu sagen, dass sie auch nur dort aussteigen wolle, wo ich rausmusste. Doch sie kommen auf mich zu, sahen mich an und blieben vor mir stehen. Sofort springe ich auf, gehe an ihnen vorbei und stellte mich an die Bustür, um schnell verschwinden zu können. Doch jetzt waren sie nicht um mich. »Hallo«, höre ich einen der Drei hinter mir, mich ansprächen. Versucht ihn zu ignorieren, flehe ich innerlich, gleich da zu sein. Als der Bus endlich hält und die Tür sich öffnet, sprang ich raus und ohne mich umzusehen, laufe ich einfach weiter. Einfach nur weg ist jetzt meine Mission. Ich wollte nur Weg. Egal wohin. Noch immer gehen sie mir nach und schienen mich zu verfolgen. Ich drehe mich nach hinten, sehe mich nach den fremden Männern um, die mich noch immer verfolgen und laufe ungehindert weiter, ohne auf nach vorne zu sehen. Plötzlich stoppte ich und blieb einfach stehen. Gegen jemanden gestoßen, stoppe ich und sehe erst jetzt wieder vor mich. Ein paar Hände halten meine Schulter und halten mich ein Stück weg. Ich schlucke und sehe erneut hinter mich. Die Männer sind nun ganz nah, sehen mich an und die Person, die mich hält und laufen dann jedoch weiter. Erleichtert atme ich aus und spüre, wie sich mein Körper entstand. »Flora was ist los?« Ich sehe wieder hoch und bemerke Nicolas irritierte Gesicht. Er hat keine Ahnung, dass er gerade mein Held geworden ist. Ich klammere mich an ihn und drücke mich ihm entgegen. Seine Nähe tut mir gerade so gut. Ich hat eine solche Angst, doch jetzt bin ich nur noch froh, dass er bei mir ist und seine Arme um mich legt. »Was ist los?«, fragt er mich besorgt. »Nicht so wichtig, ich bin nur froh dich zu sehen« Nicolas angesehen, sieht er mich stumm an, ohne ein Lächeln. Ich hänge mich an seinen Arm. »Sollen wir los?« frage ich grinsend und ziehe ihn mit mir. Ich lasse ihn die ganze Zeit nicht einmal los, meine Hände halten ihn an seinen Oberarm fest, während ich mich an ihn drücke. Er selbst jedoch hält seinen Körperkontakt heute sehr zurück. Ich denke an vorhin in der Schule, da war er auch schon so seltsam gewesen. Er führt mich zum Park, wo wir uns auf eine Bank setzen, auf der man einen schönen Blick auf den kleinen Teich hat, in welchem kleine Fische schwimmen. Noch immer hat Nicolas nichts mehr gesagt, was mich langsam beunruhigt. Den ganzen Weg, bis hierher, schweigt er, so wie ich auch. Ist das ein gutes Zeichen? Ich denke nicht. Ich will nur dass von eben verarbeiten, aber ich wollte nicht, dass wir uns jetzt anschweigen. Ich musste etwas sagen, die stille war nicht mehr zu ertragen. »Danke, dass du gekommen bist« durch breche ich das Schweigen und suche den blick Kontakt zu ihm. Doch von ihm kommt zunächst nichts. Habe ich etwas falsch gemacht? War ich ihm zu anhänglich? Sofort lasse ich seinen Arm los und setze mich ein kleines Stück von ihm weg. Wieder werfe ich einen Blick auf ihn. Allmählich treffen sich unsere Blicke. Es ist noch immer diese Stille da, die uns völlig umgab. Dann durchbricht er sie jedoch. »Verzeihung, ich war bloß in Gedanken versunken« »Worüber grübelst du denn die ganze Zeit so? Vielleicht kann ich dir helfen« Biete ich ihm lächelnd an. Nicolas ist aber wohl nicht der Typ dazu, Probleme zu teilen. »Nein, dabei kannst du mir nicht helfen« wieder ist er so ernst und meidet dabei meinen Blick. »Ich will nur, dass du weißt, dass ich da bin und dir auch nur zuhöre, wenn du magst« versichere ich ihm und sehe inmitten seiner braunen Augen. Nicolas lächelt mich an, hält seine linke Hand an mein Gesicht und schenkt mir daraufhin einen Kuss. So ein schönes Gefühl, durch fließt meinen Körper. »Ich weiß das sehr zu schätzen, ich danke dir« ein wenig hoffte ich, dass er sich mir jetzt auch anvertraut und mir erzählte, was ihn so beschäftigte. Doch ich will ihn auch nicht drängen. »Komm mit«, bittet Nicolas mich, während er aufsteht und mich mit sich zieht. Überrascht folgte ich ihm und schaue zu seiner Hand, die meine fest umschlingt. Es ist ein leider druck, der nicht weh tat und doch, auch sehr bestimmend ist. Was auch immer er mir zeigen möchte, es scheint ihm wichtig zu sein. »Wo gehen wir hin?«, fragte ich. Seine Schritte sind groß und sein Gang zu schnell für meinen. Ich stolperte immer wieder fasst und muss auch fasst rennen. Kein Wunder eigentlich, er ist ja viel größer als ich und doch, schaffte ich es immer wieder, dieses Detail zu vergessen. »Schau dir das an« präsentiert er mir ein Haus, das völlig aus Glas zu bestehen scheint. »Was ist das?« »Geh rein, dann findest du es heraus« geheimnisvoll öffnet Nicolas mir die Glastür und lässt mich eintreten. Unsicher gehe ich einen gepflasterten Weg entlang, der aus Steinen und Kies gestand. Kurz schaue ich zurück, um mich zu gewiesen, dass Nicolas noch bei mir ist. Er lächelte mir zu und steckt mich damit an. Es wird einen Moment dunkel, in dem Raum, bevor er dann in allen Farben leuchtet. Überall wachsen Blumen, Pflanzen und es duftet heilig, nach Früchten und Beeren. Über unseren Köpfen flattern kleine Schmetterlinge, in allen möglichen Farben und Arten. Ich sehe mir alles an und rieche an jeder Blume, die ich sehe. Es ist wie ein Paradies, es ist … als wäre ich zu Hause. »Es ist schön hier, nicht wahr?« stellt Nicolas sich zu mir, nimmt meine Hand jedoch nicht einmal in seine. Er hält mich noch immer auf Abstand und meidet es auch mich anzusehen. Ich sehe zu ihm, lächle ihn an und lege meinen Kopf etwas in die schräge. »Nur weil du auch da bist« Sein Blick weitete sich, als würde er mein Gesicht zum ersten Mal sehen. »Was ist los?«, lächle ich ihn an, während seine Augen mich weiter betrachteten. Langsam stelle ich mich auf meine Zehnspitzen, lege meine Arme auf seine Schultern und strecke mich ihm entgegen, um ihn zu küssen, bis er plötzlich zurückweicht. Getaumelt, fange ich mich wieder, stelle mich gerade hin und sehe ihn fragend an. Er weicht meinen Blicken aus. Irritiert davon, was los ist, gehe ich auch einen Schritt zurück. Ich fühle mich schrecklich, und abgewiesen. Meine Augen wandern über den Boden, und plötzlich ist mir schrecklich kalt. »Es tut mir leid, ich kann mich gerade, einfach nicht so richtig auf dich konzentrieren« betrübt sehe ich ihn noch immer nicht an. Ich kehre ihm den Rücken zu und wände mich den Pflanzen zu. »Schon gut« Seufze ich. Ich bin es schließlich gewöhnt, abgewiesen zu werden. Ich darf nicht erwarten, dass es sich jemals ändern wird. Gerade weiter gehen gewollt, spüre ich, wie Nicolas mich am Handgelenk packte und mich so aufhält. »Ich wollte dich nicht verletzen, Flora« »Es schmerzt dennoch« möchte ich nur zu gerne gesagt, doch ich tue es nicht. »Nein, dass hast du nicht« versichere ich ihm, auch wenn dies wieder eine Lüge ist. »Ich sehe dir doch an, dass das nicht stimmt« durch schaut er meine Lüge und hält mich weiter fest. »Es ist gerade einiges los, in meinem Leben. Ich weiß gerade nur nicht so richtig, wo oben und unten ist« erklärt er in Rätzeln. Ich senke meinen Kopf und sehe zu meiner Tasche. Er hat recht, es ist eine Menge bei ihm los. Und ich bin eine dieser Sachen. Vor allem bin ich der Grund dafür, dass es ihm bald noch Schlächter geht. »Es tut mir leid« murmle ich und dachte nicht, dass er es hören könnte. »Dir muss nichts leidtun« »Doch, ich mache dir nur Probleme« meine Stimme zittert und ich spüre den heftigen schmerz in meiner Brust. Ich merke auch bereits, wie sich die Tränen in meinen Augen, ihren weg in mein Gesicht suchen. Ich versuche sie weg zu blinzeln, doch vergebens. Sofort ziehe ich meine Hand von Nicolas los und reibe über meine Augen. Er hält meine Hände zurück schaut dann, in meine Tränen gefühlten Augen. Er muss mich für schwach halten. »Hör auf, so etwas nur zu denken« befielt er und sengt seine Augenbrauen. »Wegen dir bin ich überhaupt erst wieder glücklich« ich schnief und spüre, wie ich jetzt erst recht Weine. Er würde nicht so reden, würde er die Wahrheit kennen. Ich hole aus meiner Tasche das Büchlein und strecke es ihm entgegen. Zögernd und mit Leich geöffneten Mund nimmt er es an. »Ich will dich nicht verletzten« spreche ich mit zitternder Stimme. Nicolas öffnet es langsam und geht auf die Seite, die ich ihm geschrieben habe. Er sieht mich an, um sich zu vergewissern, ob er es wirklich lesen, sollte. Ich nicke. Tief hole ich Luft und versuche mich zu beruhigen. Kapitel 9: Nicolas Palladium ---------------------------- Als Flora mir das grüne Notizbuch reicht, habe ich das Gefühl, diese Situation schon einmal erlebt zu haben. Ihre Augen sind glasig und ihre Hände zittern. Sie hat schreckliche Angst. Egal was sie geschrieben hat, setzt ihr ungemein zu und sie ist davon überzeugt, dass es mich verletzt. Ich will es nicht lesen, wenn es so schmerzhaft zu sein scheint, doch ich sehe ihr auch, dass es wichtig ist. Ich habe so sehr versucht auf Distanz zu bleiben bei ihr, dass ich nicht gemerkt habe, dass sie selbst etwas mit sich trägt, dass uns betrifft. Gibt es eigentlich ein Uns? Ich will nicht, dass es schon ändert, ehe es überhaupt anfängt. Ich schlage die Seite auf, in welcher sie geschrieben hat, und bemerke ihr tiefe Luft holen. Ich sehe zu ihr auf und schlisse das Büchlein wieder. Ihr irritierter Blich und ihr aufstehender Mund sind nicht zu übersehen. »Was soll das?« fragt sie. »Ich werde es zuhause Lesen, nicht wenn du angespannt danebenstehst und kaum auf den Beinen stehen kannst« Flora hat mir in den letzten Tagen ein so überwältigendes Gefühl geschenkt, dass ich schon lang nicht mehr hatte. Es ist ihr gegenüber nicht fair, das nicht zurückzugeben. Ich mache mir unglaublich sorgen um meinen Bruder, sie merkt, dass etwas nicht stimmt und gibt sich daran die Schuld. Dabei ist sie der Grund, warum ich das Schlagen meines Herzend wieder gerne spüre. »Es tut mir leid, Flora. Ich wollte dich nicht traurig machen.« Sie sieht mir in die Augen und ich sehe, wie erneut kleine Tränen über ihr Gesicht kullern. Langsam strecke ich leine Hand nach dieser aus, und fange sie auf. Flora zuckt leicht zusammen. Bin ich schon die ganze Zeit so weit von ihr weg? Erst jetzt bemerke ich die Distanz, die ich uns gemacht habe. »Sag mir, was ich tun kann, damit du nicht mehr weinst« bitte ich sie. Sie lächelt, schaut auf dem Boden, um meinen Blick zu entgehen und zuckt mit den Schultern. Ich betrachte sie eine Weile, dann mache ich das, was sie wohl jetzt am meisten braucht, sich aber nicht mehr traut zu sagen, weil ich sie auf Abstand halte. Dass sie sich nicht mehr traut zu mir zu sprächen, schmerzt dabei am meisten. Ich gehe auf sie zu, lege meine Arme um sie und drücke die mit meiner Hand gegen mich. Ihre Hände gegen meine Brust geprasst, drückt sie sich an mich. »Ich will für dich da sein, Flora« »Es gibt da etwas, dass du nicht von mir weißt« stottert sie gegen mein T-Shirt. Ich schlucke meine Zweifel herunter, da nichts etwas daran ändern kann, wie sehr ich sie mag. »Sag es mir, wenn du bereits dazu bist.« langsam löst sie sich von mir und sieht mich ungläubig an. »Bist du dir sicher?« »Ja« antworte ich ihr kurz und knapp. Vorsichtig nehme ich ihr Gesicht in meine Hände und sehe dem Mädchen vor mir in die Augen. Sie soll nur mein Mädchen sein. »Darf ich dich Küssen?« Floras Augen sehen zu meinen Lippen und dann wieder in meinen Augen. Sie zittert noch immer. Mein Hals fühlt sich an, als würde mich jemand würgen und mein Herz schlägt gegen meine Rippen. Flora hält ihre Hände auf meine und stellt sich dabei auf ihre Zehnspitzen. Jetzt werde ich nicht zurückweichen. Ihr entgegengekommen, presse ich meine Lippen gegen ihre. Leise höre ich sie wimmern. Ich sehe nach ihr und küsse ihre Stirn. »Es tut mir leid« entschuldigt sie sich erneut und sieht zum Boden. Meine Finger an ihr Kinn gelegt hebe ich ihren Kopf. Ihre Augen sind voller reue und voller schmerz. Wer hat ihr nur so weh getan? Wo ist nur ihr schönes lächeln? Ich will es ihr wieder geben. »Hör auf dich zu endschuldigen. Dafür gibt es keinen Grund« ihr blick ist noch immer so traurig. »Bitte lächle wieder« Floras Augen weiten sich und ihr Mund öffnet sich leicht. Will sie etwas sagen? »Warum gibst du dir solche mühe?« »Wie meinst du das?« frage ich sie verwundert. »Es wäre leichter einfach zu gehen und mich zu vergessen« ich ziehe ihre Stirn an meine und halte sie gegen meine. Was musste sie denn schon alles ertragen, was sie so etwas dachte? »Es wäre nicht leichter. Denn dich versuchen zu vergessen, wäre, als wollte man die Wärme der Sonne vergessen.« in ihre grünen Augen gesehen, Beginen sie wieder zu Leuten. »Wer hat dich nur so verletzt, dass du so etwas denkst?« Murmele ich vor mich hin, während ich meine Augen geschossen, vor ihren halte. »Mein Vater« antworte sie plötzlich. Überrascht sehe ich sie an. Ich wusste nicht, dass ich so laut gesprochen habe, dass sie es gehört hat. »Ich bin für ihn eine Riesenenttäuschung und sein größter Fehler« ihre Stimme zittert. Wieder halte ich meine Hände an ihr Gesicht. »Für mich nicht.« in ihren Augen erwacht wieder Hoffnung und ihr Gesicht erhellt sich. »Wir sollten weiter gehen. Möchtest du etwas bestimmtes machen?« versuche ich das Thema zu wechseln und lasse sie los, um dann ihre Hand in meine zunehmen. Zart lächelt sie mich an und schmiegt sich an mich. »Es ist mir egal wo wir hin gehen. Bleib nur bei mir« »Das werde ich« ich küsse sie und spüre, wie ihr Daume über meine Hand streicht. Eine so winzige Berührung von ihr, reicht aus, dass meine sämtlichen Haare sich aufrichten. Meine Hand fühlt sich an als, würden Millionen kleine Elektroschocks durch Fließen. Ihre Lippen völlig eingenommen, schmecke ich sie und sehne mich so sehr nach diesen. Von ihren Händen gelöst, halte ich sie an ihren Nacken und ziehe sie näher an mich. Ich lege so viele Gefühle in diesen küss, dass mir dabei völlig das Atmen entfällt. Kurz stoppe ich unseren Kuss, um nach Luft zu schnappen, nur um Flora erneut zu küssen. Meine Augen fest verschlossen, sehe ich Flora nur mit meinen Händen, die langsam über ihren Körper gleiten. Ihre Taille umschlungen halte ich sie fest. Ihr leises seufzen gegen meine Lippen, regt mich auch nur noch mehr an, sie weiter zu küssen. Ich wandere mit meiner rechten Hand zu ihrem Hals, streiche sie zu ihrem Nacken und küsse mich dann zu ihrem Hals herunter. Ihr Puls rast und ihr Atmen hat sich mittlerweile ebenfalls beschleunigt. Ihre Finger klammern sich an den Stoff meines T-Shirts und ihre Lippen teilen sich. Meine Zunge zu ihrem Gleiten lassen, Heizt sich mein Blut in mir auf. Ich spüre bereits die enge in meiner Hose, weigere mich aber, jetzt schon von ihr abzulassen. »Du hast recht« wispert sie, zwischen zwei küssen. »Unsere Küsse werden wirklich immer besser« lächelt sie gegen meinen Mund. Ich höre ihr bezauberndes Lachen und spüre in mir, dass ich in meinem Leben nichts anderes brauche, als dieses Lachen von ihr zu hören, um glücklich zu sein. »Ich danke dir, Flora« »Wofür denn?« »Für alles. Dafür, dass du in dieser Bar warst, dass du mit mir gesprochen hast und vor allem das du mein Herz geheilt hast« ihr Augen fixieren mich und ihr Blick sagt mir, dass sie genau dasselbe fühlt wie ich. Flora lacht noch immer, sie zieht mich am Arm mit sich und sieht mich amüsiert an. Da ist es wieder, ihr bezauberndes Lachen, ihr lächeln, ihre Freude. Das Glashaus gemeinsam durchquert, wirkt Flora plötzlich so sorglos und voller Freude. Ich will, dass sie ich so immer fühlt. »Sag mir, was das Peinlichste ist, was du Jeh gemacht hast« fordert sie aus dem nichts und hält an einem Rosen Busch. Verwundert runzle ich die Stirn, doch sie meint es ernst. »Sag schon« ich überlege kurz, dann sehe ich sie mit einem Grinsen an. »Ich habe einmal einen Zauber trank im Walt gebraut. Ich hatte mir das Rezept mindestens vier Mal durchgelesen und jedes Mal, habe ich Minze gelesen. Es kam mir schon seltsam vor, aber ich dachte nicht weiter darüber nach. Natürlich war es nicht Minze, sondern Mint« Flora sieht mich abwartend an. Sie muss wissen, dass es nicht alles war. Breit Grinsend fahre ich mit der Geschichte vor. »Es gab eine riesige Explosion, alles ist nur so herumgeflogen. Ich habe noch Wochenspäter zutaten des Gebräus in meinen Haaren gefunden« Flora unter drückte ihr lachten. »Aber das ist doch nicht peinlich, etwas blöd gelaufen, aber nicht Peinlich« schüttelt sie dann den Kopf und setzt sich auf den Boden. Ich setze mich zu ihr. »Meinst du? An diesem Tag sollte ich eigentlich die Eltern meiner damaligen Freundin kennenlernen. Also der gute erste Eindruck war dahin« jetzt lachte Flora laut auf. »Ok, das ist wirklich peinlich« ich muss ebenfalls Lachen. Ich glaube diese Geschichte habe ich noch nie jemanden erzählt. »Na gut, was ist das Traurigste?« Ich überlege lange, da es vieles gibt, dass in meinem Leben, in die Kategorie fällt. Vor ein paar Wochen hätte ich wohl noch, ohne zu zögern gesagt: sie Auflösung meiner Verlobung mit Athris, doch inzwischen, ist es das nicht mehr. », Dass ich meine Familie einfach zurückgelassen habe« Flora sieht mich mit offenen Augen an. In ihrem Gesicht sehe ich weder Mitleid noch bedauern. »Bereust du es, nach Magix gegangen zu sein?« »Nein auf keinem Fall, ich bin gerne hier. Ich wünschte mir nur, meine Eltern würden es akzeptieren und mich unterstützen dabei« ich merke, wie das Thema einen dunklen Schatten wirft. Ich lecke leicht über meine Lippen und presse sie aneinander. »Und jetzt das schönste« höre ich Floras fröhliche Stimme, die mich aus dem Loch zurück zu sich zieht. »Da gibt es eine Menge« lache ich leicht. »Überleg dir eine Sache. Denk am besten an alle und Such dir eins aus.« Ich schüttle schmunzelnd den Kopf, tue aber was sie verlangt, und merke immer mehr, wie ich glücklicher werde, als ich an die ganzen schönen Dinge denke. Ich sehe sie irgendwann an und sehe ihr schönes lächeln und ihre strahlenden Augen. »Und, hast du was?« »Ja« antworte ich kurz. »Als ich meinen kleinen Bruder, das erste Mal sah« »Steht ihr euch sehr nah?« Ich nicke. »Also ist er nicht sauer auf dich, dass du gegangen bist« Floras Antwort auf mein Nicken, klingt nicht wie eine frage, dennoch nicke ich. »Er war eigentlich richtig froh. Er konnte es kaum erwarten mich los zu sein, um mein Zimmer zu beziehen« Flora lacht, als könnte sie das nachvollziehen, was ich dabei dachte. Der Gedanke an meinen Bruder, erinnert mich daran, dass ich nicht weiß, wo er jetzt ist oder wie es ihm geht. »Er ist seit ein paar Tagen verschwunden« spreche ich es dann lauter aus. »Du machst dir sorgen um ihr, das ihm was zugestoßen ist?« »Er ist leider Experte darin, sich in Schwierigkeiten zu bringen« sanft legt Flora ihre Hand auf meine Schulter. Ich sehe zu ihr und sehe so viel Hoffnung ihn ihren Augen, dass es mir vorkommt, als würde sie mir sagen, dass Daemon schon wieder gesund auftaucht. »Was ist mit dir, was ist das Peinlichste, dass dir passiert ist?« »Das ist leicht. Mit vier habe ich einmal verstecken mit meiner Cousine und einem Freund gespielt. Ich musste suchen. Als ich keinen von beiden finden konnte habe ich zwei Stunden lang geweint« Ich halte mein Lachen zurück, auch wenn Flora bereits kichert. »Haben die sich so gut versteckt?« »Nein, sie waren hinter einem Baum, der Hinder mir stand.« »Warum hast du sie nicht gefunden?« Sie lacht »Ich hätte sie suchen müssen. Ich habe das Spiel nicht verstanden, ok« Jetzt muss ich doch lachen. »Diese runde hast du gewonnen« gestehe ich ihr. Das ist wirklich peinlicher als meine. Flora lächelt mich, rutscht näher an mich und schlingt ihre Arme um meinen Oberarm. »Und das Traurigste?« frage ich vorsichtig und lege meine Hand an ihre. Sie schmiegt sich an mich, sagt aber nichts. Es ist für sie womöglich zu schmerzhaft. Vielleicht weiß sie auch nicht wie sie anfangen soll oder wo? »Als mein Vater mich das erste Mal anbrüllte und sich wünschte, es würde mich nicht geben« Ich schlucke schwer und unterbrach das Atmen. Wie konnte er sich nur so etwas wünschen? »Meine Schönste Erinnerung ist, als ich mit meiner Schwester das erste Mal auf Marienkäfern geflogen bin« wechselt Flora selbst schnell das Thema und strahlt wieder. »Du hast eine Schwester?« gehe ich darauf ein und streiche weiter über ihre Hand. »Ja, eine jüngere Schwester. Ihr Name ist Miele.« erzählt sie. Jetzt ist mir klar, warum sie meine Aussage so nachvollziehen konnte. Sie ist selbst auch in einer ähnlichen Lage, so wie ich. »Und, versteht ihr euch gut?« »Ja, sie ist mein ein und alles« Ich könnte noch Stunden mit Flora über alles und die Welt reden. Ihre Art auf die Dinge zu sehen, beeindruckt mich und macht mich neugierig. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einfach nur so über die Sachen in meinem Leben nachgedacht habe. Und vor allem an die schönen Dinge. Am liebsten hätte ich auch heute Flora wieder mit mir nachhause genommen, doch sie erklärte, dass es besser wäre, wenn sie bei sich Schläft. Sie hat recht, ansonsten, hätte ich auch nicht versprächen können, meine Hände von ihr zu lassen. Es war der Mündlichkeit zu verschulden, dass ich zu früh einschlief. Dabei hätte ich sie gerne noch intensiver erforscht und berührt. Doch was noch nicht ist, kann noch kommen. Heute bin ich mal wieder früher in Alfea und bereite in der Klasse auch schon alles vor. Nach dem Gespräch mit Flora Gestern, fühle ich mich wieder voller Energie und tatentrang. Motiviert für den Heutigen Tag, habe ich einiges vorbereitet und richte stelle das Sprachpult auf. Ich habe es den Feen nicht gesagt, doch ich will, dass sie ihre Aufsätze, die sie verfasst haben in der Klasse vortragen. Sie sollen sich vollkommen mit sich auseinander setzten und mit ihren Mitschülerinnen. Sie sollen voneinander lehrenden und sich gegenseitig verstehen. »Guten Morgen Professor Palladium« ertönen sechs stimmen wie aus einem Mund. Die Feen teilen sich auf ihre Plätze auf und legen kichernd ihre Unterlagen raus. »Wollen Sie heute eine Rede halten?« fragt Stella und legt ihre Hand abstützend unter ihr Kinn. Ich lache, weil ich genau weiß, dass besonders sie darauf keine Lust haben wird. »Nein, aber ihr« Stirn runzelnd starrt sie zurück zu mir und hebt ihren Kopf. »Was sollen wir denn vortragen?« »Das sage ich euch, wenn alle da sind« erkläre ich. nachdem es läutet und alle Plätze belegt sind, beginne ich endlich mit meinem Unterricht. Ich stelle mich zum Pult, lehne mich daran ab und sehe zu meinen Schülerinnen. »So meine Lieben, ihr hattet eine Hausaufgabe für heute auf.« die Feen sehen sich um und wirken, als hörten sie zum ersten Mal davon. »Was solltet ihr tun?« frage ich sie und hoffe das wenigstens eine gestern zugehört hat. Ich streife meinen Blick durch die Klasse und komme schließlich bei Flora an. Die Einzige die sich zögernd meldet. »Ja Flora, teile uns bitte mit was eure Aufgabe war« sie erhebt sich und sieht sich unsicher um, als wäre sie sich nicht sicher, ob ich wirklich sie meinte. »Wir sollten aufschreiben, was uns beschäftigt, was uns berührt.« »Ganz genau« bestätige ich die Fee, die sich daraufhin wieder setzt. »Also freiwillige vor« werfe ich sie nun alle zusammen in das kalte Wasser. »Warte was? Wir sollen das jetzt vortragen« springt Stella auf. »ganz genau, und weil du schon stehst, darfst du gerne beginnen« ihr motzen ist nicht zu überhören, doch sie wird nicht die Einzige sein, die dort oben stehen muss. Sie stellt sich hinter das Pult und faltet ihren Zettel auseinander. Bis zu mir rieche ich das Parfüm. »Hat sie die Aufgabe mit ihrem Parfüm geschrieben?« ich Zuge mit der Nase und versuche es durchzustehen. Es ist unglaublich brennend und stechend. »Was mich bewegt: Schuhe, Klamotten, Makeup und mein süßer Freund.« Stella schließt den Zettel wieder und sieht Schulter zuckend umher. In ihrem Gesicht sieht man das ihr jegliche Motivation fehlt. »Also gut« breche ich die stille. »Für den Anfang ganz gut. danke Stella, das war sehr mutig, du darfst dich setzen« Natürlich macht die Fee genau das. Ich denke noch einmal nach und streiche über mein Kinn. »Bei dieser Aufgabe sollt ihr versuchen euch zu fragen: was euch wirklich ausmacht. Was macht euch Traurig, was macht euch glücklich« Ich dachte an gestern und sprach dabei einfach weiter. »Was war euch Peinlich« die Feen lachen, doch die Stimmung lockert sich auf. »Traut euch tiefer in euch zu gehen, habt keine Angst, es gibt bei euren Gefühlen, kein richtig oder falsch.« in der Klasse herrscht Ruhe, etwas sehr Ungewohntes. »Na gut, Ihr dürft die Aufgabe noch einmal neu schreiben Am Ende der Stunde, sammeln wir sie dann zusammen« Als es zum Unterricht gongt, legen die Feen eine nach der anderen ihre Zettel vorne ab, bevor sie das Klassenzimmer verlassen. Jede Außer Flora. Um meinen Tisch herumgelaufen, gehe ich zu ihr und klopfe gegen ihre Tischblatte. »Flora?« Sofort taucht sie aus ihrem Tagtraum auf und springt auf. »Ich bin da, ja?« ihr erschrockener Gesichts Ausdruck ist nicht zu übersehen. »Die Stunde ist vorbei, willst du nicht gehen?« schmunzle ich, bei ihrem Anblick. »Verzeihung ich habe das Klingeln gar nicht gehört.« » Ich habe das Gefühl du hast so einiges nicht gehört. Ist mein Unterricht so langweilig?« sie schüttelt aufgeregt den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Ich finde deinen… Ihren Unterricht nicht Langweilig« sie schnappt sich ihre Tasche, wirf sie sich über und flüchtet regelrecht aus dem Raum. Dabei lässt sie ihren Zettel liegen, den ich dann aber mit nach vornenehme und zu den anderen dazu lege. Erst jetzt fällt mir der Umstand ein, warum die raus gerad ist. »Hat sie mich eben geduzt?« ungläubig stehe ich vor meinem Tisch und sehe mich um. Kapitel 10: Flora ----------------- Während des Unterrichts, kann ich mich kaum darauf konzentrieren, was Nicolas sagt. Stattdessen schmachte ich ihn bloß an und denke daran, wie schön unsere gemeinsame Zeit im Augenblick ist. Mir fallen unsere Küsse ein und seine sanften Berührungen. Verloren in meiner Erinnerung, bemerke ich nicht einmal, wie es klingelte und die anderen Mädchen das Klassenzimmer verlassen. Lediglich ich bin noch da. Verträumt sehe ich ins nicht, stützte meinen Kopf auf meine Hand und realisierte nicht, dass Nicolas auf mich zu geht. »Flora?«, erschrocken springe ich auf und fühle mich etwas ertappt. »Ich bin da, ja«, antworte ich und sehe mich dabei um. Alle sind bereits weg. Ich bin allein mit ihm. Mein Gehirn ist noch immer im Traum Modus, und stellt sich vor, wie er mich jetzt küsst. Wie er mich an sich drückt und auf meinen Tisch hebt. Völlig benommen schlucke ich und bekomme kaum Luft bei diesen Gedanken. »Die Stunde ist vorbei, willst du nicht gehen?« Wie gerne würde ich ihm jetzt sagen, dass ich wirklich nicht gehen will. Doch ich darf und kann nicht. »Verzeihung, ich habe das Klingeln wohl nicht gehört« »Ich habe das Gefühl du hast so einiges nicht gehört. Ist mein Unterricht so langweilig« »Nein, natürlich nicht. Ich finde deinen … Ihren Unterricht nicht langweilig« verbessere ich mich schnell selbst und hoffe, ihm ist das nicht auf Gefallen. Verwundert sieht mich Nicolas an. Natürlich tat er dies, ich hatte ihn gerade versehentlich geduzt, peinlicher ging es wohl nicht mehr. »Großartig, jetzt habe ich eine neue peinliche Sache« ich schnappe mir meine Tasche, werfe sie mir über und verlasse im direkten weg das Klassenzimmer. Erst als ich draußen bin, bemerke ich das ich meinen Zettel vergessen habe und Nicolas diesen jetzt sicher lesen würde. eigentlich wollte keinen abgeben, weswegen ich auch keinen geschrieben habe. Das auf dem Tisch, ist meine Hausaufgabe, von der ich dachte, sie nicht abgeben zu müssen. Wenn er es liest, wird er wissen, wer ich bin und anhand meiner Handschrift ebenso. Ich brauche diesen Text, ganz schnell zurück. Ich gehe ein paar Schritte zurück, stelle mich an die Wand und sehe unauffällig in die Klasse zurück. Nicolas legt mein Blatt zu den anderen auf den staben. »Super, er liest ihn noch nicht« plötzlich dreht er sich um und scheint sich umzusehen. Ich drehe mich gegen die Wand und bette, dass er mich nicht gesehen hat. An der Wand gepresst, höre ich seine Schritte und drücke mich weiter gegen die feste Wand. Verzweifelt petze ich die Augen zusammen. Ganz nach dem Motto: wenn ich dich nicht sehe, siehst du mich auch nicht. Scheinbar klappt dies aber und Nicolas läuft ungehindert an mir vorbei, ohne auf mich zu achten. Jetzt habe ich etwas Zeit gewonnen. Er wird sich die Sachen sicherlich erst heute Mittag ansehen, wenn er zuhause ist. Ich folge ihm bis zu sich nachhause, ohne dabei aufzufallen und halte dabei genügend Abstand. Ich komme mir schon ein bisschen blöd vor, doch ich muss verhindern, dass er mein Geheimnis rausbekommt. Ich habe mich jetzt schon zu tief in die lüge verstrickt und komme da nicht mehr raus. Ich warte einige Minuten, bis er in seine Wohnung geht und gehe ihm dann erneut nach. Vor seiner Tür gestanden atme ich tief durch. Ich will gerade Klopfen als mir meine Haare einfallen. Schnell verändere ich ihre Länge und die Farbe. Gerade noch rechtzeitig bemerkt, klopfe ich gegen die Tür. Ich verstecke meine Hände hinter dem Rücken und warte darauf, dass sich die Tür öffnet. Nicolas öffnet die Tür langsam und sieht verwundert zu mir. Es ist jedoch auf verständlich, ich bin einfach zu ihm gekommen, ohne ihm davon zu erzählen. Doch es ist ein Notfall, auch wenn er es nicht wissen darf. »Was machst du hier?« »Ich wollte dich sehen«, entgegne ich ihm, was auch nicht gänzlich gelogen ist. Er sieht dennoch nicht begeistert aus. Ich bin wohl sehr ungelegen gekommen. »Hast du mich denn nicht vermisst?«, lächle ich und warte nur darauf, dass er mich endlich rein lies. »Wie soll ich dich denn vermissen, wenn ich dich jeden Tag sehe?« mein Lächeln verschwand. Ok, das hat jetzt schon etwas weh getan. Vielleicht bin ich doch zu aufdringlich gewesen. Doch ich muss da rein. Vielleicht wenn ich nur traurig genug schaue? »Oh, dann gehe ich lieber wieder, ich wollte dich nicht stören« mit traurigen blick drehe ich mich von ihm weg und mache einen Schritt von der Tür weg. »Warte, jetzt kannst du auch dableiben« ruft er mich zurück und tritt weiter aus der Wohnung zu mir, in den Fuhr. »Bist du sicher? Ich will dich nicht stören, was auch immer du tust « »So ein Unsinn, jetzt bleib hier« auf ihn zu gehend, lächelte ich wieder und zeigte ihm meine freute darüber. In seiner Wohnung lege ich meine Tasche auf seiner Couch ab, zu seiner und stand dann wartend auf ihn daneben. »Was hast du eigentlich gemacht?«, frage ich ihn und hoffe er hat die Aufgabe von mir noch nicht gelesen. »Nicht sehr viel. Ich bin auch erst heimgekommen« »Ach stimmt ja«“ lache ich, während ich zu seinen Büchern laufe. »Was meinst du damit?« »Nichts ich … habe nur gesehen, wie du Heim kamst, das ist alles« Ich muss wirklich, vorsichtiger sein, mit dem, was ich sage. Ich bin zurzeit zu unvorsichtig. »Ich habe aber heute auch nicht sehr viel Zeit« erklärt Nicolas, während ich weiter seine Bücher durchstöbere. Auch wenn er heute keine Zeit hat, war ich dennoch glücklich, bei ihm sein zu können. Auch wenn mein Besuch andere Gründe, hat. Ich bin gerne bei ihm. Lachend drehe ich mich zu ihm. »Das ist schon ok, ich bin nur froh darüber, dass ich bei dir sein kann, egal für wie kurz. Du kannst mir vielleicht zeigen, was du machst« schlage ich ihm vor. »Ich muss noch ein bisschen was machen, wegen meiner Arbeit. Du kannst dich ruhig setzen, es wird nicht lange dauern« versichert Nicolas mir, geht jedoch nicht auf mein Angebot ein. Er wirkt auch etwas unsicher, doch ich nickte ihm zu und nehme auf seiner Couch Platz. »Mach dir keinen Stress, ich kann warten« beruhige ich ihn. »Gut, dann werde ich das machen.« jetzt muss ich ihn nur ganz kurz, von seiner Tasche weg Lotzen, damit ich mein Blatt rausholen kann, ohne dass er es bemerkt. »Nicolas, kannst du mir etwas zu trinken geben. Ich habe einen furcht bar trockenen Hals heute« lüge ich und räuspere mich, während ich meine Stimme drücke. »Natürlich« antwortet er und geht in die Küche. Die Gelegenheit genutzt, öffne ich seine Tasche Gramme ein wenig darin und ziehe dann, mein Blatt heraus. Sofort knülle ich es zusammen und stopfe es in meine Tasche als ich seine Schritte höre. »Hier, brauchst du noch etwas?« fragt er fürsorglich und hält mir ein Glas mit Cola hin. ich nehme es ihm ab und stelle das Glas auf den Tisch vor mich. »Nein, ich danke dir« er lächelt, greift neben mich zu seiner Tasche und geht einmal um den Tisch. Auf der anderen Seite holt er alles raus und beginnt mit seiner Arbeit. Er erzählt mir dabei nichts, er ist vollkommen vertieft. Er sieht unglaublich gut aus, wie er dahockt und in seiner Arbeit vertieft ist. Es ist, als könnte ihn nichts davon abhalten. Er brennt sehr für seinen Job und liebt es. Ich fühle mich plötzlich schrecklich, da ich es bin, die ihm alles zerstören könnte. Wenn er davon erfährt, muss er sich endscheiden, und ich weiß genau, für was er sich endscheidet. Es würde mir das Herz brechen, doch ich kann ihn auch verstehen. Ich habe seine Arbeit sehr unterschätzt, denn es sind bereits zwei Stunden vergangen und es scheint noch immer kein Ende zu nehmen. Eigentlich will ich mich nur auf der Couch kurz hinlegen, weil ich mich so schlapp fühlte. Es ist so ruhig bei ihm und friedlich. Während ich da so liege, nimmt die Mündlichkeit jedoch überhand und ich schließe meine Augen. Geplant ist es, nur ganz kurz die Augen zu zumache, doch daraus wird dann doch eine etwas längere Zeit. Als ich wieder aufwache, sitzt Nicolas auf der Couch neben mir. Auf mir, eine Kuschelige Decke ausgebreitet, die nach ihm duftet. Augen reibend setze ich mich auf. »Und, hast du gut geschlafen?«, fragte er und grinste mich an, während ich noch überlegte, was ich verpasst habe. »Geht so« »Ich habe dir doch gesagt, dass es etwas dauert« lacht er, legt dann aber seine Hand auf meinen Handrücken. Er fühlt sich so schön kühl an. »Aber ich bin auch froh, dass du dageblieben bist« meine Augen weiten sich und mein Herz macht einen kleinen Freuden-Sprung. »Ich war mir nicht sicher, ob du mich wirklich dahaben wolltest «, gestand ich und zog meine Beine nah an mich. »Ich habe dich immer gerne bei mir« zu mir gerückt und mein Gesicht mit seiner Hand berührt, ist er so dicht an mir, dass ich sein Duft in meiner Nase rieche. Es ist so verführerisch und ich will gerade nicht lieber, als ihn küssen. »Bleibst du heute Nacht, auch wieder bei mir?« In seine Augen gesehen, die wie zwei goldene Sterne funkelten, bin ich wie gelähmt und nicke bloß. »Ich würde jetzt gerne etwas Schöneres machen, als Arbeiten korrigieren« seine Stimme ist so rau und ernst, und alles, was er sagt, versetzt mir eine Gänsehaut. Doch ich will auch das meine Fantasien endlich echt werden. Ihm entgegenkommen, küsse ich ihn und drückte ihn damit auf seinen Rücken. Meine Hände an seine en Oberkörper gedrückt stütze ich mich dort ein Stück ab. Meine Augen geöffnet und in sein Gesicht gesehen, lächelt er mir lediglich entgegen. Mache ich etwas falsch? Es ist schrecklich, ich hatte in meinem Leben noch nie Sex, und jetzt bin ich drauf und dran mit meinem Professor zu schlafen. Verlegen lasse ich mich auf seinen Oberkörper fallen und drückte mein Gesicht in sein T-Shirt Stoff, dass nach ihm duftete. An ihn gekuschelt. Ich spüre, wie er seine Arme um mich legt und mir leicht über den Rücken strich. Es fühlt sich so gut an. Ich höre, wie sein Herz schlägt und wie er endspannt atmet. »Lass mich, bitte nie allein. Ich will dich nicht verlieren« meine Worte sind leise und auch nicht dafür gedacht, dass Palladium sie hören sollt. Doch das tat er und noch mehr, er antwortet darauf. »Ich verspreche es dir« leicht zusammengezuckt, halte ich mich an sein Oberteil fest, drehe mein Gesicht und sehe zur Seite weg. »Ich bin schon seit Jahren nicht mehr so glücklich gewesen, wie mit dir, in dieser kurzen Zeit« in das Sagen hören, drückte mir die Tränen in die Augen. Er ist wohl der Einzige, der so empfand. In den letzten Jahren habe ich nicht gerade das Gefühl bekommen, dass mich irgendjemand liebt. Doch bei ihm, ist es anders. Langsam erhebt Palladium sich, bis ich wieder vor ihm sitze und er mir gegenüber hockt. »Was ist los?«, fragt er besorgt. »Es ist nichts, ich bin nur glücklich« »Das bin ich auch« Es macht mir Mut, das von ihm zu hören. Vor allem für das, was ich dann als Nächstes tun will. Mich von der Couch erhoben, greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn hinter mich nach. »Was hast du vor?« Höre ich ihn lachen. Ich will und kann es nicht aussprächen, doch ich bin mir sicher, dass ich das auch nicht muss. Es sollte genügen, wenn ich es ihm zeige. »Jetzt sag schon, was hast du vor?« fragt er erneut und bleibt stehen. Ich bin mir sicher, er weiß genau, was ich plane, und will es nur von mir hören. Seine Hand gleitet aus meiner und als ich das bemerke, drehte ich mich ruckartig zu ihm. Er sieht mich an und in seinen Augen sehe ich, dass er es weiß. Er weiß, was ich gerade von ihm will. Ohne Vorwarnung packt er mich und mit einem Schwung hob er mich hoch. Erschrocken legte ich meine Arme um seinen Hals und halte mich an ihm fest. Meine Beine um seine Taille geschlungen, sehe ich ihm tief in die Augen. Nervös schlucke ich und spüre seine Hand langsam an meinem Po. Mein Herz pocht wie verrückt und schlägt mir gegen die Rippen, während mein ganzer Körper nur ihn spüren will. Plötzlich an seiner Tür klopfte. Verwundert davon, wer uns gerade jetzt stören muss, sehen wir in Richtung der Tür und unterbrächen unser Vorhaben. Alles war ruhig wieder und doch ein wenig erdrückend. erneut klopfte es und Nicolas ließ mich langsam wieder auf den Boden sinken. »Wer ist das?«, frage ich ihn, obwohl mir klar ist, dass er es genauso wie ich nicht weiß. Er ist aber auf einmal wie verändert und bestimmend. Was mich daran zweifeln lässt, ob er nicht doch weiß, wer hinter dieser Tür ist. »Bleib hier« Unsicher sehe ich zu, wie Nicolas, zur Tür geht und zucke bei jedem weiteren klopfen zusammen, dass von der anderen Seite der Tür erzeugt wird. Die Tür langsam geöffnet, höre ich von Nicolas nichts. »Was ist los?«, folge ich ihm dann doch, legte meine Hand an seinen Arm und sehe an ihm vorbei, nach draußen. »Was ist passiert, mit dir?«, fragt Nicolas verwundert, seinen gegenüber und öffnete die Tür noch weiter. Vor uns steht ein junger Elf, der nicht älter als ich sein dürfte. Seine dunkelbraunen Haare gehen ihm bis zu den Schulten und seine Haut ist bleich und in seinem Gesicht hängt Dreck gemischt mit Blut. Mit seinen hellblauen Augen sieht er in Nicolas brauen und scheint ihn, mit diesen anzuflehen. Er wirkt erschöpft, schwach, als wäre er seit Tagen unterwegs. Sofort zog Nicolas ihn in seine Wohnung. Ich gehe zur Seite und mache ihnen Platz. »Mach die Tür zu, Flora!«, ruft Nicolas mir zu und führt den jungen Elfen zur Couch. Schnell befolgte ich seiner Anweisung und schlage die Tür mit einem festen dagegen drücken zu. »Bring mir ein Glas Wasser, schnell!« Ich bin völlig verwitwet, folge aber jeder seiner Bitten und gebe Nicolas wonach er verlangt. Ich stoße zu den beiden Männern und reiche Nicolas das Glas. Noch immer sagt er mir nicht, was los ist oder wer der Junge da auf seiner Couch ist. Als ich ihn mir jedoch ansah, muss er es mir auch nicht sagen, ich habe dazu meine eigene Ahnung. Denn die Ähnlichkeit ist nicht zu verläugnen. »Was machst du hier?«, fragt Nicolas wütend und ist auch ein wenig grob dabei, nach dem, was er mir erzählt hat, verständlich. Er ist wahrscheinlich selbst überfordert und ist sich nicht sicher, was hier vor sich geht. Nicolas nimmt mir endlich das Glas ab und reicht es dem jungen Mann. »Jetzt trink was, du bist doch komplett dehydriert« »Hör auf, ich brauche das nicht« weigert der junge Elf sich aber. Ich beobachte ihn weiter und bemerke, wie er sich an die Rippen fasst, als er versucht sich gerade hinzusetzen. »Er ist verletzt« Spreche ich es an und sehe zu der stelle. Nicolas sieht mich verwundert an. Ihm scheint es nicht aufgefallen zu sein. Sofort gehe ich los, suchte in der ganzen Wohnung nach Handtüchern, ein Eimer, eine Schere und Wasser. Ich weiß genau was zu tun ist. Es ist nicht das erste Mal, dass ich jemanden verarzten muss. Als ich den Eimer mit Wasser gefüllt habe, ziehe ich unauffällig die Schere. Als keiner zu mir sieht, lasse ich die scharfe Klinge an meiner Hand Innenfläche entlang schneiden. Die Bluttropfen fange ich im Eimer auf und murmele leise einen Zauberspruch. Ich habe von meiner Mutter diesen gelernt. Ich habe früh gelernt, dass meine Magie auch das Heilen beinhaltet. Jedoch ist diese Magie in meinem Blut, weswegen auch meine Mutter mich warnte diese Gabe nicht offen zu verüben. Um mich selbst zu schützen. Alles aufgetrieben, mache ich mich daran, die Verletzung des Elfen zu finden, um diese zu versorgen. Ich stelle den Eimer neben mich und stelle mich vor den Elfen. Ein Stück vorgebeugt, sehe ich schon, wie das Blut unter seinem Shirt vor quellte. »Flora, was machst du da?« einen kurzen Moment zögerte ich, da ich schon immer eine große Angst vor Blut habe. Doch ich atmete einmal tief durch und hebe das Oberteil des Elfen nach oben, um an die Verletzung zu kommen. »Womit wurdest du verletzt!?«, fragte ich ihn, doch auf eine Antwort warte ich vergeblich. Ich schnaufe, weil er es wohl nicht sagen möchte. »Daemon, jetzt rede schon!« versucht es Nicolas noch mal mit Nachdruck und hat damit auch mehr Erfolg als ich. »Mit einem Schwert, zufrieden?!« »Ja, weil ich jetzt weiß, wie ich die Wunde versorgen muss« erklärte ich ihm lächelnd und drückte ihm das in Wasser getauchte Tuch an die Stelle. Ich habe so etwas schon öfters gemacht, doch bisher eigentlich immer nur, bei meinem Vater. Immer wenn er sich mal wieder verletzt hat, weil er in irgendwelchen Baars Schlägereien anfing, nach dem er wieder gedrungen hat, war ich da gewesen, um ihn zu heilen. Doch Dankbarkeit war bei ihm nie zu finden oder nur darauf zu beharren, war eine Unverschämtheit. Ich gebe mir immer so viel Mühe. Langsam lege ich das Tuch wieder bei Seite und tauchte es zurück in den Eimer, wo sich das Wasser tiefrot färbt. Er endspannt sich langsam und auch der Schmerz scheint geringer zu sein. »Er soll sich jetzt ausruhen« wende ich mich an Nicolas. »Und was ist mit meiner offenen Wunde?«, fragt der Elf und wollte schon wieder aufstehen, was aber Nicolas verhindern und an mir vorbei stürmt. »Du bleibst liegen und ich rufe gleich unsere Mutter an, sie macht sich nämlich Riesen sorgen um dich« »Deine Wunde ist versorgt und ist gerade dabei sich zu schließen. Dazu musst du dich aber ausruhen und liegen bleiben« erkläre ich und sehe zu Nicolas. »Er wird die Couch nicht verlassen« versichert er mir. Während Nicolas sein Handy in die Hand nahm, um bei seiner Mutter anzurufen, Räume ich alles wieder weg. In der Küche, am Waschbecken gestanden, sehe ich zu meiner Hand und zu dem Schnitt, der langsam dabei ist zu verwinden. »Flora, ich danke dir« legt Nicolas von hinten seine Arme um mich und drückt mich an sich. Sein Atem spüre ich an meinem Nacken, was mir einen angenehmen Schauer versetzt. Glücklich lächle ich und lasse dabei die Schere aus meiner Hand fallen. Ich wollte sie noch sauber machen, doch nun liegt sie vor meinen Füßen auf dem Boden. »Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken« »Das hast du nicht« Nicolas lässt mich wieder frei, beugt sich herunter hebt die Schere für mich auf. Er legt sie dann in die Spüle. »Hast du eure Mutter erreicht?« »Ja, habe ich. Aber wie soll ich dir nur dafür danken? Du hast meinem Bruder womöglich das Leben gerettet« »Hör auf, ich bin nur froh, dass ich helfen konnte«, entgegne ich ihm und sehe dabei zu meiner Hand, weil es nun doch anfängt etwas zu ziehen. Auch Nicolas nimmt meine Hand in seinen Fokus auf und bemerkt den Schnitt in meiner Hand Innenfläche. Er nähert sich mir, legt seine Hand unter meine und sieht sie sich nichts sagend an. »Hast du dich eben verletzt?« »Ja, gerade als ich die Schere fallen gelassen habe«, lüge ich ihn an. »Ich sollte aber jetzt gehen« »Was, warum denn?« »Du solltest dich um deinen Bruder kümmern, wir sehen uns morgen«, versicherte ich ihm, küsse seine Wange und nahm anschließend meine Sachen, die mittlerweile neben der Couch liegen. »Du gehst schon?« fragt auch Daemon und sieht mich unsicher an. »Ja, Ich komme morgen wieder und schaue dann auch noch mal nach der wunde« erkläre ich ihm und gehe weiter in Richtung Tür. »Geh nicht, Flora. Ich möchte nicht, dass du um diese Zeit draußen herumlaufen musst« Wie er sich um mich sorgt, ist wirklich süß und ich glaube ihm auch, dass er Angst um mich hat. »Wenn du aber wirklich gehen willst, fahre ich dich.« »Mach dich nicht lächerlich, ich komme schon zurecht, Palladium« Schon während ich es ausspreche, weiß ich, dass ich den falschen Namen im Gedächtnis habe, doch mein Mund ist schneller als mein Kopf. Unsicher sehe ich ihn an, weil ich nicht weiß, ob es ihm auffällt. Doch in seinem Gesicht, sehe ich deutlich, dass es ihm auch aufgefallen ist. Ich Bresse meine Lippen zusammen. Er scheint es noch zu realisieren, weil er so lange schweigt. Ich zittere am ganzen Körper. »Wie hast du mich genannt?« seine Stimme zittert. Und dennoch, lüge ich weiter und versuche mich rauszureden. »Das ist doch dein Name, denn hast du mir doch gesagt. Erinnerst du dich nicht daran«, »Nein, ich habe dir den Namen nie gesagt. Wo hast du ihn her?!« er klingt wütend, unsicher und vorsichtig. Doch vor allem sehe ich, wie sauer er wird. »Dann habe ich ihn vielleicht irgendwo gelesen« lache ich und zitterte dabei, am ganzen Körper weiter, vor Angst. Ich mache einige Schritte zurück und versuche rauszulaufen. Doch Palladium packte mich am Arm und zieht mich zurück. Sein griff ist fest und drückend. Daraus kann ich mich nicht einfach befreien. Nicht ohne mich dabei zu verletzten. »Ich will jetzt die Wahrheit, hör auf mich anzulügen« in seinen Augen war so viel Wut, der ich jedoch nicht erliegen will. Ich bekomme immer mehr Angst. Und dann, frage ich mich, als ich diese Wut sehe in seinen Augen: wird er mir weh tun? In diesem Moment wird mir erst bewusst, dass ich keine Ahnung habe, wer Nicolas eigentlich ist. So wie er vor mir steht, mich ansieht und sein Gesicht sich verdunkelt, habe ich schon fasst Angst vor ihm. Nein, ich habe Angst vor ihm. Mein Körper versteift sich und ich schaffe es nicht mich zu bewegen. Seine Brauen verengen sich Wütend und in seinen Augen wütet ein Sturm aus Braun und Rot. Wo kommt nur diese Angst in mir her? Ach genau, weil es genauso eine erdrückende Situation ist und ich völlig hilflos bin. So wie damals, als ich gerade einmal 13 war. Ich konnte mich nicht wären, ich hatte Angst und sie waren zutritt. Ich spüre auch heute noch den festen druck an meinem Handgelenk und ihre amüsierten Lachen, die an meinen Ohren wieder hallen. Wie sie mich ansehen und nicht daran denken, was sie mir antun, damit. Ich kämpfe gegen meine Angst an, doch jeder Versuch misslingt. Ich schaffe es nicht mehr, die Bilder aus meinem Kopf zu unterdrücken. Mit meiner Tasche gegen Nicolas geschlagen, reißt er mir diese aus der Hand und wirf sie gegen die Wand. Ich trete erschrocken zurück. Meine Bücher und unterlagen verteilen sich auf dem Boden und ich erstarre. Was passiert jetzt? Ich zittere und bewege mich nicht mehr. Alles drückt auf mich ein. Nicolas sieht meine Schulunterlagen und Bücher nun auch. Und er kennt die Bücher, es sind Schulbücher von Alfea. »Was soll das?« fragt er und hebt eins der Bücher auf. Doch er wartet nicht, bis ich ihm antworte. Mit aller Wut und Enttäuschung, die er gerade spürt, schlägt er das Buch zu Boden. »Bitte, du darfst mich nicht hassen, bitte« flehe ich ihn unter Tränen an. »Das entscheide ich« zischt er. Weiter entfernt er sich von mir und beginnt hektisch im Kreis zu laufen. »Los, jetzt rede schon endlich!« »Ich … ich wollte dich nicht anlügen, aber …« versuchte ich zu erklären und greife nach seiner Hand, die er von mir wegzieht. Ich löse den Zauber von meinen Haaren und zeige ihm nun, wer ich wirklich bin. Nämlich Flora, seine Schülerin. »Du verarschst mich doch? Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, was du getan hast!« schreit er mich an und ballt aus lauter Wut eine Faust. »Ich wollte das nicht« erkläre ich. Ich habe das Gefühl bei, egal was ich auch sagte, alles nur noch schlimmer zu machen. »Was wolltest du nicht? Das ich davon erfahre, dass du eigentlich Flora, meine Schülerin bist? Flora, dass kann mich in Riesenschwierigkeiten bringen, das ist kein Spaß« seine Stimme wird wieder ruhiger. »Ich weiß und es tut mir leid. Aber …« »Kein aber, Flora. Ich will, dass du gehst, und zwar jetzt sofort« er meint es ernst, er möchte das ich gehe. Noch vor einer Stunde schwor er mir, mich nie allein zu lassen und bei mir zu sein. Ich erkenne ihn nicht wieder. Der Mann, der nun vor mir steht, ist nicht derselbe, neben dem ich vorhin noch saß. »Verschwinde, ich will dich nie wieder sehen« fauchte er mit zusammen gebissenen Zähnen. »Verzeih mir«, bat ich ihn und wollte weiter an etwas festhalten, dass nicht mehr existierte. »Nein, ich hätte niemals zulassen dürfen, dass ich irgendetwas fühle« er schiebt mich raus in das Treppenhaus und schlägt mir dort die Tür vor der Nase zu und sperrte mich auch symbolisch aus seinem Herzen aus. Ich weine, schniefe und seufze vor Schmerz. Hätte er mir doch lieber das Herz an Ort und Stelle rausgerissen, es hätte nicht mal annähernd so weh getan. Ich will es nicht akzeptieren und schlage mit meiner Faust weiter gegen das Tür Holz und hoffte verzweifelt, er würde nachgeben. »Palladium, bitte!« Ich gebe auf und verstumme langsam. Meine Stirn gegen die Tür gehalten, spüre ich die Kälte und das Brennen in meinen Augen. Sie waren bereits rot vom Weinen und mein ganzer Körper schmerzte. So einen tiefen Schmerz habe ich noch nie gefühlt, und ich wünsche mir, ihn auch nicht kennen gelernt zu haben. Langsam begreife ich, dass es nicht nutzt und mache mich auf dem Wem, zurück nach Alfea. Kapitel 11: Nicolas Palladium ----------------------------- Es kehrt langsam ruhe ein. Jetzt weiß ich das Flora weg ist. Ihre Schläge gegen meine Tür haben aufgehört. Ihre Schritte, werden immer leiser draußen, bis sie nicht mehr wahrnehmbar sind. Ich stehe noch immer an der Tür, ich habe ihr grausames und verzweifelndes rufen nach mir ausgehalten. Fasst habe ich nachgegeben und meine Hand schon am Türgriff gehalten. Ich unterdrücke meine Wut und meinen Hass darüber, so blind gewesen zu sein. Ich lasse meine Faust gegen die Tür knallen und halte meine Stirn gegen das Holz. Ich spüre, wie mein Herz in meiner Brust zieht und nach Luft ringt. Ich will es nur noch raus Reißen und vergraben, wo es niemand findet. Wie konnte ich nur zulassen, dass ich mich in dieses Mädchen verliebe. »Nein stopp, ich war und bin nicht in sie verliebt. Das darf ich nicht« »Hey, versteh mich nicht falsch, ich würde mich nie beschweren oder mich anmaßen die zu kritisieren. Aber hat deine Freundin nicht gesagt, ich bräuchte ruhe?« Für die dummen Bemerkungen, meines Bruders habe ich gerade wirklich keinen nerv. Ich sehe zu ihm und mache ihm deutlich, dass ich jetzt keinen spaß von ihm ertrage. Wie ein kleiner Spanner, sieht er über die Couchlehne zu mir und hat womöglich auch den Streit mit Flora nicht übersehen oder überhört. »Sie ist nicht meine Freundin. Und jetzt Schlaf.« stelle ich direkt klar und gehe zur Küche. »Alles klar, aber wenn sie nicht mehr deine Freundin ist, kann ich ihre Nummer haben? Die ist echt süß« Daemon Witze sind noch nie sonderlich lustig, doch dieser hat selbst für ihn ein neues Level erreicht. Ich lege meine Hand an die Arbeitsplatte ab und stütze mich an dieser ab. Ich habe das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. »Schlag dir das ganz schnell aus dem Kopf, die macht nur Probleme« Ich hätte es besser wissen müssen, ich hatte schon eine Ahnung, dass es zu perfekt gewesen war. Gefühle sind für mich Gift und daran lässt sich nichts ändern. Doch der Gedanke daran, dass ich mit einer meiner Schülerinnen zusammen gewesen bin und auch noch fast Sex mit ihr hatte, übertrieft einfach alles. Morgen werde ich sie wieder sehen, in der Schule und an jeden anderen Tag. Doch ich muss versuchen, damit zurechtzukommen. Ich habe keine andere Wahl. Die ganze Nacht habe ich nicht geschlafen, wie denn auch? Meine Gedanken drehen sich nur um Flora und ihre lügen. Es lässt mich nicht los, was ich getan habe. Ich versuche mich selbst zu belügen: Mir einzureden mir Einzug reden, dass ich es nicht wusste und sie mich belog. Doch war es wirklich so? Ich hätte es doch sehen müssen, oder bin ich wirklich so blind gewesen? Es macht keinen Sinn mehr, länger darüber zu grübeln, vor allem, weil mein Wecker bereits sagt, dass es Zeit ist aufzustehen. Am liebsten würde ich liegen geblieben, doch ich bin nicht die Art von Elf, der sich zurückzieht und versteckte. Ich stelle mich meinen Problemen. Daemon hat im Gegensatz zu mir geschlafen und schläft auch jetzt noch, wie ein Stein. Nochmal sehe ich nach seiner Verletzung und staunte auch nicht schlecht, als ich keine mehr finde. Ganz egal was Flora gestern getan hat, sie hatte meinen Bruder tatsächlich geheilt. Aber selbst dies lässt mich meinen Ärger über sie nicht vergessen, ich hasste sie nur nicht, aber lieben konnte ich sie dadurch auch nicht. Beim verlasse meiner Wohnung, trete ich dann auch noch auf ihre Tasche, die sie vor lauter Gefühls Chaos liegen gelassen hat. Wütend trete ich gegen diese und stürme regelrecht aus der Tür heraus. Alles in mir kocht. In Alfea warte ich regelrecht nur darauf, ihr zu begegnen. Das sie noch mal mit mir reden will, sich erklären möchte. Doch es bleibt ruhig und sehen kann ich sie auch nirgends. Als alle da sind und der letzte Unterrichts Gong ertönt, ist von Flora immer noch keine Spur. Ich habe kein einziges Lebens Zeichen von und ich merke, wie sich mein Hertz zusammendrückt. Ich bin mir aber sicher, dass sie noch kommen wird. »Also gut, fangen wir an.« entschließe ich mich dann und versuche keinen Gedanken an sie mehr zu verschwänden. Doch selbst in den letzten Minuten ist von der Fee, keine Spur und kein Zeichen. In mir erschleicht sich der Gedanke, ob Flora gestern Nacht überhaupt in Alfea ankam. Was ist, wenn sie aufgehalten wurde und … in irgendeiner Ecke liegt oder in einem Gebüsch? Sie könnte überall sein und nirgends. Jeder hätte sie gestern Nacht überfallen können, ohne dass es jemand bemerkt. Doch am schmerzhaftesten war der Gedanke daran, dass Flora auch genauso vergewaltigt wurde und bereits Tod ist. Das er Geräusch der Schulklingel holt mich zurück in meine Klasse, was sich jedoch nicht besser anfühlt. Die Ungewissheit und das Gefühl, daran mit schuld zu sein, weil ich sie aus meiner Wohnung geworfen habe, frisst mich innerlich auf. Dann fällt mein Blick auf die fünf Feen, die an meinem Tisch vorbei gehen. Floras Freundinnen. Wenn jemand was weiß, dann sind sie es. Ich erhebe mich von meinem Stuhl. »Bloom, du bist doch mit Flora in einer WG, warum ist sie heute nicht im Unterricht erschienen?« Ich muss es wissen, ob sie überhaupt da ist. In meinem Kopf dreht sich alles, was ist nur, wenn sie sagt, dass Flora nicht da ist? Was soll ich tun, wenn sie keiner gesehen hat? Vielleicht ist sie auch verletzt und liegt auf der Kranken Station. Die Unwissenheit zehrt an mir. »Sie hat mir heute Morgen gesagt, es ginge ihr nicht so gut, Professor« »Ok, alles klar, danke« entgegne ich und ließ mir nicht anmerken, wie wichtig mir diese Antwort eigentlich ist. Flora ist also in Alfea. Sie hat lediglich beschlossen, mir aus dem Weg zu gehen. Es ist womöglich auch gut so, ich kann sie gerade auch nicht sehen. Wie jeden Tag, laufe ich durch die Gänge in Alfea, was sich jedoch heute anders anfühlt. Vor meinen Augen verschwimmt alles und ich spüre diesen ätzenden stich in meiner Brust. Meine Wut packt mich erneut. Schnall gehe ich in ein leeres Klassenzimmer, werfe meine Tasche gegen die Taffen und schlage auch meine Faust noch mal dagegen. Schwer und stockend versuche ich nach Luft zu ringen. Der Inhalt meiner Tasche verteilt sich mittlerweile auf dem Boden und bringen mich nur noch mehr in rasche. Alles erinnert mich an sie. Ich trete gegen meine Sache und feuere sie durch den Raum. Es poltert und ich will gar nicht daran denken, was außerhalb dies Zimmers getuschelt wird. Ich hasse gerade alles und jeden. Allmählig werde ich ruhiger und stütze meine Arme auf dem Tisch am. Als ich mich etwas vorbeuge und versuche durchzuatmen, bemerke ich den Schmerz in meinen Handknöcheln. Ich richte mich auf und sehe sie mir genauer an. Meine Knöchel Bluten und sind durch das heftige gegen prallen offen. »Scheiße Was ist nur mit mir los?« Ich hasse dieses Gefühl, dass sich gerade in meinem Körper ausbreitet. Diese Wut, diesen Hass. Ich kann genau spüren, wie mein Blut in meinem Körperkocht. Ich möchte gerade nichts lieber tun als alles, was vor mir liegt zu zerstören und zu zertrümmern. Zuletzt hatte ich mich so gefühlt, als Athris unsere Verlobung aufgelöst hat und mir sagte, dass sie unsere Heimat nicht verlassen wird. Es hätte mich nicht überraschen müssen, sie hielt noch nie viel von meinen Träumen und hat immer gehofft ich würde es mir anders überlegen, wenn sie zur Wahl stellt. Doch ich gab nicht auf. Und Athris gab schließlich auf und beschloss, dass ich es ihr nicht wird war. Ich habe sie geliebt, so sehr. Doch mittlerweile empfinde ich nichts mehr für sie. Sie ist mir egal geworden. Ein Gefühl, dass ich fürchte, weil es so fiel, aussagt. Ich sehe mich mit geschocktem Blick um und sehe meiner Zerstörungswut entgegen. Wie konnte ich nur so die Beherrschung verlieren? Meine Hand nach all meinen Sachen ausgestreckt, finde ich unweigerlich auch, das kleine grüne Notizbuch. Unsicher und mit tief Luft geholt greife ich danach und hebe es hoch. »Dich habe ich ja völlig vergessen« murmle ich vor mich hin und schlage es gedankenlos auf. Meine Augen fliegen über die Worte, die einmal etwas bedeutet hatten. Ich sehe auf Floras letzten eitrig und ihre Worte. »Ich bin so froh, dass ich dich getroffen habe und noch froher, dass du mich angesprochen hast. Oft liege ich wach im Bett und denke dabei, wie wir reden und du mich ansiehst. Du hast gesagt, dass du dir wünschen würdest, nichts mehr zu fühlen. Ich hoffe, dass das niemals beschied. Ich weiß das unsere Zeit begrenzt ist, und dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das mit uns endet. Ich sage das nicht, weil ich dich nicht mag. Sondern gerade, weil ich dich mag, sogar sehr, viel zu sehr. Ich bin nicht Erlich zu dir gewesen, habe vor dir Geheimnisse und kann es dir nicht sagen, weil ich Angst habe. Ich habe Angst, dass du Probleme bekommst oder Schwierigkeiten. Bitte hasse mich nicht hierfür. Ich muss es tun, um dir nicht im weg zu stehen, damit du deine Träume erfüllen kannst.« Ich schlisse das Büchlein wieder und sehe in die Luft, während ich über ihre Worte nachdenke. Sie wollte es mir sagen, ich wollte es nur nicht hören. Es ändert jedoch nichts daran, dass es kein wir geben darf. Doch warum denke ich überhaupt über ihre Worte so nach? Sie ist meine Schülerin, mehr nicht. Sie wird niemals mehr führ mich sein und darf es auch nicht. Dieses Gefühl, das ich gerade habe, dieser Hass, woher kommt er nur? Ist es, weil sie mich so hintergangen hat, mich so belogen hat? Ich muss es annehmen, denn was anderes kann es nicht sein. Alles zurück in meine Tasche gestopft, werfe ich sie mir über die Schulter und verlasse den Raum gefasster. Ich täusche es vor, mich im Griff zu haben, denn ich weiß, dass ich bei jeder kleinsten Sache sofort wieder die Beherrschung verliere. Meine eigene Schwäche damit, macht mich krank und ich hasse mich hierfür. Ich gehe den Flur weiter entlang und achte dabei nicht auf die Gesichter, die mir entgegenkommen. Ich möchte mit niemanden reden oder überhaupt sehn. Ich hasse diesen heutigen Tag nur, und bin froh, als ich endlich den Schlüssel in das Türschloss stecke. Die ganze Zeit ist mein Kopf nur bei der Fee und meine Gefühle spielen Pingpong gegeneinander. Ich weiß selbst nicht mehr, was ich eigentlich will und was nicht. Mein versprächen, an mich selbst, nie wieder jemanden so zu lieben, dass es mich selbst zerstörte, habe ich gebrochen. sofort befrei ich mich aus diesen Gedanken. »Nein, Ich liebe sie nicht, verdammt noch mal« zügle ich mich selbst. Meine Tasche über den Stuhl in der Küche gehängt, hoffe ich wenigstens hier Ruhe zu finden. Und nicht an diese Fee zu denken. Meine bitte wird auch erhört, denn als ich in mein Wohnzimmer komme, finde ich dort nichts vor. Ich bin vollkommen allein. Daemon ist verschwunden und nirgends eine Spur von ihm. »Scheiße, wo ist er jetzt schon wieder hin?« rufe ich aus und kann nicht fassen, dass mein Bruder einfach die fliege, gemacht hat. Ich drehe mich zurück schnappe mir meine Schlüssel, die auf der Teke liegen und will gerade wieder los gehen. Als ich meine Hand nach dem Tür-klinke strecke, springt diese jedoch auf und Daemon steht plötzlich vor mir. »Wo kommst du jetzt her?« Doch anstatt mir zu antworten, läuft er Augen rollend in die Wohnung und warf sich anschließend auf die Couch. Ich nehme den starken Geruch von Alkohol war, die er nach sich zieht. Er hat sich schon um diese Zeit die kante gegeben? Was erlaubt dieser ident sich bloß? »Alles gut, ich bin doch jetzt da«, murmelte er vor sich hin. »Hast du dich im Ernst jetzt schon volllaufen lassen?« »Ja und wennschon, ich bin alt genug « Er ist schon immer so mürrisch zu mir, wenn ich ihm eine Standpauke halten will, das ist nicht neu. Aber er hat einfach keine Ahnung, was alles hätte passieren können, in seinem Zustand. Er ist oft einfach zu unvorsichtig. Was durch seine Verletzung gestern bewiesen ist. »Das mag sein, aber du warst verletzt und solltest besser auf dich aufpassen.« »Es geht mir gut, deine Freundin hat super Arbeit geleistet, ich bin wieder top gesund« nuschelte er, was wahrscheinlich vom Alkohol kommt. Als ich zu ihm zur Couch laufe, sehe ich, wie er mit dem Gesicht auf einem Kissen liegt. Es sieht erbärmlich aus. »Wie oft noch, Flora ist nicht meine Freundin« erklärte ich ihm erneut, mit genervtem Ton. »Aber warum gehst du allein in eine Bar und auch noch nachdem du dem Tod so knapp entkommen bist?« »Keine Panik« versucht er mich zu besänftigen und hebt seinen Kopf. Seine Augen sind glasig und ich rieche bis zu mir, den Schnaps, den er getrunken hat. »Ich hatte meine persönliche Ärztin bei mir« »Was für eine Ärztin?« »Na die kleine Fee, Flora« Als Daemon ihren Namen sagt, fühlte es sich an wie ein stich in mein Herz. Allein nur ihr Namen zu hören, verreißt mich innerlich. Ich werde wieder wütend und balle meine Hand zu einer Faust. »Du sollst dich von ihr fernhalten« »Warum, weil sie nur Probleme macht? Palladium, für dich vielleicht, aber nicht für mich« Seine Worte treffen mich hart. Fing Daemon etwa gerade an, gefallen an ihr zu finden? Meine Gedanken drehten sich darum, ob mein Bruder sich in Flora verlieben könnte. Diese Vorstellung schmerzt und ich kann nichts dagegen machen, sollte das passieren. »Daemon, ich schwöre dir …« drohe ich ihm und richte meinen Zeigefinger auf ihn. Er lacht lediglich. »Bleib mal locker, ich habe kein Interesse an ihr. Also nicht so ein Interesse. Ich war ihr nur etwas schuldig, nachdem sie mir das Leben gerettet hat. Aber dass du mir so etwas zutraust, ist echt hart. Du bist mein Bruder« Was meinte er damit, wenn er sagt: Nicht so ein Interesse? Was will er erreichen? Ist sein Betrunkenes- Pubertierendes Hirn schon wieder nur auf eins aus? Und für seine perversen Gedanken suchte er sich ausgerechnet Flora. Es müsste mir doch, eigentlich egal sein, Aber nicht, wenn er sie dann auch noch hierherschleppt. Sie war immer noch meine Schülerin und hat in meiner Wohnung nichts zu suchen, egal aus welchem Grund auch immer. Ich weiß genau, was das richtige ist, das ich mich von Flora fernhalten muss und zu gleich bin ich so verliert, weil ich nichts lieber will, als dass sie bei mir ist. Und der Gedanke daran, dass Daemon sich mit ihr trieft und irgendein Interesse an ihr hat, stört mich. Kapitel 12: Flora ----------------- Den Unterricht zu schwänzen ist nicht gerade meine beste Leistung, dem bin ich mir bewusst. Doch ich will Nicolas nicht sehen, nicht, nachdem er mich gestern so aus seiner Wohnung geworfen hat. Vor allem will ich aber, dass er mich nicht mehr sehen musste. Seine Wütende stimme ist selbst jetzt noch in meinem Ohr und hallt dort immer wieder. »Ich will dich nie wieder sehen« Den Winx mache ich vor krank zu sein und mich nicht wohlzufühlen. Sie wollten zwar bei mir bleiben, doch dass rede ich ihnen aus und versichere ihnen, dass ich auch nur schlafen werde. Sie glauben meine Lüge und gehen in den Unterricht. Ich möchte sie nicht schon wieder belügen, doch ich habe gestern meine Tasche in Nicolas Wohnung vergessen und brauche diese einfach wieder. Daher ist dies jetzt die beste Zeit, um zu seiner Wohnung zurückzugehen, um meine Tasche zu holen. Er ist nicht da, sein Bruder hingegen schon. Ich kann einfach hin meine Tasche dort holen und wieder zurück nach Alfea. Ganz leicht und einfach. Ich laufe schnell die Treppen hoch zu Nicolas Wohnung. Bei der Hälfte stoppe ich. Der Gedanke das er womöglich doch zuhause geblieben ist, so wie ich, beunruhigt mich. Unsicher halte ich mich am Treppen Geländer feste und stehe dort ein paar Minuten nur da. Meine Hände zittern und mein Herz schlägt Genen meine Brust. »Er darf einfach nicht zuhause sein.« sage ich mir selbst und drücke meine Hand fester an das kalte Geländer. Langsam gehe ich weiter und bewege einen Fuß nach dem anderen. Einerseits hoffe ich, ihn zu sehen. Vielleicht könnte ich noch einmal mit ihm reden. Ihm sagen, wie leid es mir tut und dass er mich bitte nicht hassen soll. Vor der Tür zögere ich erneut. Was wenn er da ist, und mich erneut anschreit oder Dinge sagt, die mein Herz in tausend teile fetzen werden. Ich atme noch einmal tief ein, und anschließend wieder aus. Ich nutze diese kurze ruhe in mir und schlage vorsichtig gegen das Holz der Tür. Ich springe einen Schritt zurück und starre gespannt zur Tür. Ich habe solche Angst und spüre wieder, wie der Druck in meinem Hals, der von meinem Herzen gepumpt wird, meine Tränen in die Augen drückt. Verzweifelt bemühe ich mich diese weg zu blinzeln. Langsam öffnet sich die Tür. Ich schrecke kurz zusammen, dann sehe ich in die hellblauen Augen von Daemon. Er und Nicolas sehen sich unglaublich ähnlich. Sie haben den selbe Gesichts Ausdruck, wenn sie überrascht sind. Ihre Lippen und Augen sehen sich auch so ähnlich, dass es jemanden Angst machen kann. Nur das Daemons Augen um einiges heller sind erinnert mich daran das nicht Nicolas vor mir steht. Er hat noch nicht seine wunderschönen braunen Augen, in denen ich mich verloren habe. So sehr würde ich Nicolas jetzt in die Augen sehen. Nicolas Bruder sieht mich verwundert an. Wenn würde es auch nicht wundern. So wie wir gestern gestritten haben, würde es mich nicht wundern, wenn Daemon mich nicht einmal anhören wird. »Ich glaube nicht, dass du hier sein solltest« sprach er kühl. Ich zitterte und schluckte angestrengt. »Ich bin sofort wieder weg, ich möchte nur meine Tasche haben« spreche ich unsicher aus und meide seinen Blick. Ich kann ihm nicht in die Augen sehen. Er tritt bei Seite, öffnet die Tür etwas weiter auf und macht mir mit einer Arm Bewegung deutlich, dass ich eintreten darf. Ich atme hörbar aus und stocke. »Dann hol sie« ich sehe zu ihm und nicke eingeschüchtert. Er wirkt so kühl und bedrohlich, ganz anders als Nicolas, der doch eigentlich der ältere Bruder ist. Am Eingang suche ich alles ab, spüre jedoch den stechenden Blick von daemon an meinem Rücken. Endlich finde ich meine Tasche in einer Ecke. Ich beuge mich nach ihr herunter und umklammere sie fest mit meinen beiden Händen. Ich atme aus. Nun kann ich gehen, und nie wieder kommen. »Ich habe sie, danke« bedanke ich mich, bevor ich mich wieder auf den Weg machen will. Ich laufe an ihm vorbei und bin schon an der Tür, als ich seine Stimme hinter mir höre. »Hey, warte noch« sein Ton ist bestimmend und doch auch bittend. Überrascht bleibe ich stehen. »Ja, was ist?« »Ich bin ganz froh, dass du noch mal hergekommen bist« verrät er und geht einen Schritt näher auf mich zu. Ich stehe noch immer unsicher da. Er wirkt so ganz anders als sein Bruder, er kommt mir einfach so unberechenbar vor. Als wüsste man nicht, was er als nächstes tut. »Warum denn das?« »Weil ich mich so, noch mal bei dir bedanken kann« ich öffne überrascht den Mund, sage aber nichts. »Egal was du gestern gemacht hast, es hat geholfen« er lächelt mich an und selbst das, ähnelt dem seines Bruders. Ich lächle auch. »Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte, sei nur besser vorsichtig jetzt« »Das werde ich auf jeden Fall. Ich möchte meine Ärztin ja, nicht verärgern« scherzt er, auch wenn ich nicht sicher bin, ob er es nicht ernst meint. »Ich habe mich auch an deine Anweisung gehalten und bin nur im äußersten Notfall aufgestanden« »Das ist gut« nicke ich im lachend zu und lockere meinen Griff an meiner Tasche etwas. Ich fühle mich nun nicht mehr so eingeschüchtert oder bedrängt. Daemon sieht mich an, reibt sich nervös über seinen Nacken und wendet den Blick anschließend wieder ab. Jetzt wird er mich rauswerfen. Bin ich mir sicher und bin schon dabei kehrt zu machen, um ihm diesen Satz zu ersparen. »Es tut mir leid, wegen meines Bruders und was er gesagt hat« ich sehe zu ihm und kann kaum glauben, dass er sich für Nicolas endschuldigt. »Schon gut, er hat ja recht. Es war meine Schuld« meine Stimme macht einen leichten Bruch, was ich versuche zu überspielen, in dem ich kichere. Doch Daemon bemerkt es und sieht mich an, als hätte ich Etwas komplett Bescheuertes gesagt. Ich spürte wider die Tränen, die in meine Augen schossen. Ich blinzle sie weg. »So ein Unsinn.« faucht er plötzlich. »Du bist ganz sicher nicht allein daran schuld. Und … Palladium wird das auch noch merken« Es war echt lieb von ihm, dass der versuchte mich aufzumuntern, doch ich hatte den glauben daran schon verloren. »Gib ihm etwas Zeit, und solange solltest du dich nicht so schlecht machen« dankbar nickte ich und ging dann aber auch wieder. Ich sollte nicht länger als nötig in Nicolas Wohnung sein. »Warte!« ruft er mich zurück und mich zurückgedreht, sehe ich Daemon, der mir ein paar Schritte entgegen kommt. »Was ist los?«, frage ich ihn verwundert, da er jetzt wieder vor mir steht. »Ich habe ehrlich gesagt, keine Lust, den ganzen Tag in der Wohnung zu versauern. Kann man hier irgendwas Lustiges machen?« Auch wenn es ein wenig seltsam klinkt, aber eine kleine Ablenkung tut mir sicherlich gut und ich tue auch nicht verbotenes. Wenn man den Punkt auslässt, dass ich den Unterricht Schwänze. »Ich kenne da eine gute Bar« lächle ich geheimnisvoll. Zustimmend lächelt er mir zu und nickt. Äußerlich gebe ich mich die ganze Zeit fröhlich und lustig, doch innerlich breche ich immer wieder fast zusammen und würde am liebsten nur geheult. Es ist noch immer nicht in meinem Kopf angekommen, dass Nicolas mich nie wieder ansehen wird, so wie er es gestern Mittag getan hat. Nie wieder wird er mich im Arm halten oder mir sagen, dass er mich nie allein lässt. Ich rede mir ein, dass er mich selbst auch belogen hat, dass er mir seinen Namen verheimlichte. Doch als ich die Wahrheit erfahren habe, war es mir egal. Ich fühlte mich ihm einfach zu angezogen. Er war der, dem ich vertraue. Dabei weiß ich gar nicht, wer er eigentlich ist. So wie er mit mir gestern geredet hat, wie er mich anschrie, ich hatte solche Angst. Ich kann daher auch nicht zurück in seinen Kurs. Ich spüre pure Panik davor, ihm unter die Augen zu treten. Was er wohl sagt, denkt oder tut. Es ist plötzlich so, als wären Nicolas und Palladium, zwei verschiedene Männer. Der Nette- und vorsorgliche Junger Mann und der strenge Professor. Langsam nehme ich einen Schluck von meinem Glas, das vor mir auf dem Tisch steht. Ich stelle es ab und sehe neben mich zu Daemon, der seine Gedränge einfach so runterkippt. Daemon wirkt auf mich wie jemand, der auch schon öfters in Bars und Clubs war. Er kann viel trinken, ohne ein Anzeichen dazu legen, betrunken zu sein. Selbst nach seinem dritten Glas, macht er mir den Anschein, als habe er noch nichts getrunken. »Glaubst du, dass dein Bruder mir je verzeiht?« In mein Glas gesehen, das von meinen zitternden Händen gehalten wird, sehe ich meine Tränen hineinfallen, die sich mit meinem Getränk vermischten. Daemon hat sich das alles wohl anders vorgestellt. Er will sicherlich nicht neben einer jämmerlichen Fee sitzen, die auch noch wegen seinem Bruder rumheult. Ich bin eigentlich die letzte, mit der man weggehen sollte. Ich sollte wieder gehen und mich unter meiner Decke verkriechen so wie früher immer, wenn es mir schlecht ging. »Ich glaube schon. Er wäre ein idiot, wenn er es nicht tun würde« Lacht er, sieht mich dabei aber nicht an. Er wirkt sehr zurück gezogen und abwesend, als denkt er an etwas ganz anderes. »Aber Palladium war schon immer jemand, der sich selbst alles Kaput macht. Er will sich einfach selbst nicht erlauben glücklich zu sein« mit großen Augen sehe ich Daemon an. Mir hat Nicolas auch schon so etwas gesagt, doch ich wollte es ihm nicht so recht glauben. Irgendetwas, scheint ihn aber so gemacht zu haben. Anderer Seitz, hatte Nicolas allen Grund dazu, nicht diese Gefühle für mich mehr zu zulassen. Ich bin seine Schülerin und solche Gefühle für eine Schülerin zu haben ist nicht nur fragwürdig, sondern Verboten. Ich muss lernen ihn zu vergessen. Daemon räuspert sich und dreht sich zu mir um. Seine helleblauen Augen wirken jetzt nicht mehr so kühl und distanziert wie heute Morgen. Jetzt hatten sie sogar etwas Freundliches, fast schon vertrautes. Er lächelt mich schief an und seine Augen strahlen dabei, wie kleine Kristalle im Licht, die dieses reflektieren. Denkt er gerade an etwas? Ich lächle ihn ebenfalls leicht an und lege meinen Kopf leicht zur Seite. Meinen Blick auf Reaktion auf seinen bemerkt, verschwindet sein Grinsen und in seinem Gesicht lässt sich dann Unsicherheit lesen. »Was ist los?« lache ich. Daemon sieht zu den Moden zwischen sich und unserem Tisch. »Ich dachte wirklich es wäre jetzt anders« verwundert sehe ich ihn an. Was meint er damit? Was dachte er, würde jetzt anders sein? Zu mir hochgesehen, fällt ihm mein fragendes Gesicht auf. Er lacht und schüttelt leicht seinen Kopf. »Was ist los?« frage ich. Daemon greift nach seinem Glas und kippt es sich mit einem hieb herunter. Mit Schwung lässt er es dann wieder auf den Tisch knallen und atmet einmal kräftig durch. Was er nun sagen will, erfordert wohl sehr viel seiner Kraft. Dann öffnet er den Mund und beginnt zu sprächen. Der Alkohol hat endlich seine Wirkung bei ihm erreicht. Er nuschelt leicht und kichert immer wieder dazwischen. »Palladium hatte noch nie wirklich glück gehabt, wenn es um liebe ging. Seine vergangenen Beziehungen waren alle nur Körperliche Sachen. Ich habe schon fasst geglaubt, er weiß gar nicht mehr, was liebe ist oder wie es geht« Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, was Daemon mir erzählt. Es geht mich eigentlich nichts an, anderer Seitz möchte ich alles über Nicolas wissen. »Dann hat er mich aber angerufen, und mir von einer wundervollen Fee erzählt, die seinen ganzen Gefühlswert aus den Angeln riss.« Ich spüre wie, mir die röte in die Wangen schisst. Hatte Nicoals so etwas wirklich über mich gesagt? Ich will mich nicht über diese Aussage freuen, da ich weiß, dass er so nun nicht mehr denkt. »Und jetzt hast er mich« spreche ich so leise, dass es nur noch ein Flüstern ist. »Er wird sich wieder einkriegen und…« verwundert sehe ich Daemon an. Mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, dass er doch nicht weiß, was der eigentliche Auslöser ist, weswegen Nicolas so wütend ist. »Nein, und selbst wenn er mir verzeiht, wird es nichts ändern.« seufze ich und nahm noch einen schuck, um mir Mut anzutrinken. »Nicolas hat allen recht mich zu hassen. Denn ich habe ihm verschwiegen, dass ich seine Schülerin bin, als ich es rausgefunden habe« Daemon endgleitet alle Farbe im Gesicht. Er sieht mich ungläubig an, doch er sieht an meinem stummen Nicken, dass ich es ernst meine. »Du bist seine Schülerin?« fragt er ungläubig. Ich nicke erneut. Fassungslos lässt er sich in seine Stuhllehne fallen und streicht sich durch sein dunkelbraunes Haar und schaut dabei noch vorne. Ich kann nur ahnen, was jetzt in seinem Kopf durch geht. Jetzt versteht er Nicolas Lage vielleicht etwas mehr und hasst mich nun auch. Ich kann es ihm nicht übelnehmen, es ist eine verdammt beschissene Situation, für Nicolas. »Ich wollte es ihm sagen« Murmel ich leise. Mein Gesicht richtet sich zu meinem Schoss, wo ich meine Hände, in meine blaue Hose krallte. Dieser schmerz schon wieder in meiner Brust, lässt mich einen Moment innehalten. »Ich will nicht, dass er meinetwegen Probleme bekommt. Und schon gar nicht möchte ich, dass der er sich wegen mir schuldig fühlt« Daemon sieht zu mir und sucht meinen Blick. Er lehnt sich zu mir vor, beugt sich etwas runder und sieht in mein Gesicht. Ich meide den Augen Kontakt. Ich möchte nicht in seine Augen sehen, die mich eiskalt anblicken. Seine Augen wandern an mir entlang und halten an meinem Schoss, wo meine Hände ruhig daliegen. Ich spüre seinen Blick und das Zittern meiner Hände beginnt erneut. Ich mag diese Blicke auf mir nicht, sie verunsichern mich und wecken eine alte Angst in mir, die ich bemüht versuche zu verdrängen. »Für Palladium war es nie leicht, seinen Traum zu erfühlen. Er wollte nie etwas anderes sein als Professor.« Ich nicke und sehe noch immer nicht zu Daemon. Seine Stimme klingt rau und ernst. »Das hat er mir erzählt. Ich will ihm nicht davon abhalten oder ihm Schwierigkeiten bereiten« Langsam hebe ich meinen Kopf und sehe Daemon an, der mich mit überraschendem Gesichts Ausdruck ansieht. Seine Augen sind wieder hell und die Kälte, ist in ihnen verschwunden. »Dann wirst du dich von ihm fernhalten, Flora?« fragt er unsicher. Meine Augen weiten sich und meine Antwort schoss mir nur so über meine Lippen. »Natürlich.« Ich spüre, wie meine Antwort in meinem Herzen stach. Ich sockte und zog noch etwas Luft in meine Lunge, weil es sich anfühlt, als würde ich gleich ohnmächtig werden. daemon neben mir, sieht mich lediglich an, als würde ihn meine Aussage überraschen. Doch ich mag Nicolas so sehr, dass ich nicht möchte, dass er etwas verliert, das ihm so viel bedeutet. Ich kenne dieses Gefühl nur selbst zu gut. »Würdest du… « stottert Daemon plötzlich und sieht mich dabei nicht einmal an. Er blickt in die Bar und schaut sich mit seinen Augen um. Er scheint über seine Sätze noch nachzudenken und die richtigen Worte zu suchen, die er mir sagen will. Ich sehe zu ihm und warte geduldig. Dann atmet er laut ein und wieder aus. Sein Blick kommt zurück zu mir und seine Augen fixieren mich. Weg zu sehen, ist nun unmöglich. »Würdest du auf ihn warten, Flora?« zusammengezuckt, halte ich das Atmen an, warum fragt er mich so etwas? Es würde nichts ändern. »Nicolas wird mich niemals lieben« Erneut erschrecke ich, von meinen Gedanken. Will ich das er mich liebt? Liebe ich ihn etwa, oder sind meine Gefühle mittlerweile so verknotet, dass ich nicht mehr klar denken kann? Was fühle ich eigentlich? Ich sehe Daemon noch immer an, der auf eine Antwort wartet. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal, wer er eigentlich ist« die Erkenntnis darüber, dass ich nicht weiß, wer Nicolas ist, kommt mir jedes Mal, wenn Daemon ihn Palladium nennt. Ich sehe in ihm noch immer, nur Nicolas. Außer als er so wütend war, und mich aus seiner Wohnung warf. Da war nicht mehr Nicolas für mich, sondern ein ganz anderer. Wie sollte ich mich in jemanden verlieben, denn ich nicht kenne, der mich nicht kennt. »Was meinst du mit, du weißt nicht, wer er ist? Palladium ist immer noch der gleiche« ich schüttle widersprechend den Kopf. Ich kann nicht verlangen, von ihm, dass er es versteht, doch ich kann versuchen es zu erklären. »Eben nicht. Gestern Abend, war er gar nicht so, wie ich ihn kenne. oder wie ich ihn kennengelernt habe. Er war so wütend und… Ich hatte richtig Angst« gestehe ich und schäme mich dafür, es Daemon zu sagen. Ich rede da schließlich über seinen Bruder, der jedes recht hatte, sauer auf mich zu sein. Doch es ändert nichts daran, dass ich auch furcht vor ihm verspürt hatte, weil ich ihn nicht einschätzen konnte, da ich ihn nicht kenne. Daemon sieht nachdenklich zur Seite und ich sehe ein leichtes Nicken, dass mir bestätigt, das er mir doch recht geben muss. Er sieht wieder zu mir, seine Hand legt er auf meine die immer noch auf meinem Schoss ruht. Irritiert sehe ich ihn an, und löse meine Lippen, so dass mein Mund etwas offensteht. Ich atme eine Luft stoß aus und stocke. Daemons Hand fühlt sich so seltsam an. Sie ist rau und so unnahbar. Seine Berührung ist seltsam, so ohne tiefere Gefühle. einfach etwas leer. »Du brauchst vor Palladium keine Angst zu haben, Flora. Er würde nie jemanden verletzen auf diese weiße.« »Ich kann aber nicht anders« wieder spreche ich ihm. Es tut immer noch weh, doch ich muss es aushalten. Ich kann meinen Gefühlen nicht vertrauen, nicht noch einmal, nicht, nachdem was passiert ist. Ich habe es so lange in mir getragen, versucht zu vergessen und zu verheimlichen. Warum kommt jetzt alles wieder hoch und warum hier? Ich will nicht erneut daran denken, was ich vergessen will. Daemons Ausdruck in seinen Augen, spiegelt meine Angst wider. Es ist, als würde er in ihnen sehen, dass mich etwas belastet, das aber nichts mit Nicolas zu tun hat. »Flora, da ist doch etwas, dass du gerne sagen willst« spricht er leise zu mir und drückt meine Hand mit seiner fester zusammen. Ich spüre mein Zittern und mein pochender Puls. Ich kann nicht darüber reden. Mit niemanden, darf ich das sagen, sonst wird es real. Beschämt sehe ich von ihm weg. Er wendet sich und seine Augen sehen eindringlich in meine. Daemon gibt nicht auf. »Bitte hör auf« flehe ich in mir, bringe aber kein Wort heraus. »Du musst nichts erzählen, sag mir nur, ob…« Daemon hält einen Moment inne und schluckt schwer, bevor er weiterspricht. »Ob du in Ordnung bist« seine Stimme ist plötzlich sanft und ruhig. Fast schon ein Flüstern, ist das, was aus seinem Mund kommt. Ich nicke und halte in der Bewegung an. Sein Gesicht zur Seite geneigt, möchte ich ihm gerne die Wahrheit sagen. Doch ich schaffe es nicht. Meine Augen sehen abwechselnd in deine hin und her. Eine Bewegung die auf seine Frage antwortet. »Nein, ich bin nicht ok« laut spreche ich es nicht aus, doch ich musss es auch nicht, denn plötzlich nickt Daemon verstanden zu mir und Streit mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Er hat die Nachricht verstanden, sagt aber nichts, weil er spürt, dass ich nicht darüber reden kann. »Wenn du jemals reden willst, bin ich da« sagt er dann doch. Ich lächle ihn sanft an. Sein Gesicht ist schwer zu lesen, vielleicht macht er sich sorgen oder er überlegt, was oder wer mich so sehr verletzt hat. Es ist nicht meine Absicht, Daemon irgendetwas davon zu erzählen, doch es ein schönes Gefühl, zu wissen, dass er da ist. »Ich sollte jetzt aber auch langsam zurück. Sonst rastet Palladium wieder aus« lacht er und lässt meine Hand los. Ich lächle zurück und erhebe ich ebenfalls. Ich bin mir sicher, dass dies auch nicht unser letztes Treffen ist. Kapitel 13: Nicolas Palladium ----------------------------- Seit ich Flora aus meiner Wohnung geworfen habe, erscheint sie auch in meinem Unterricht nicht mehr. Das Einzige, was ich von ihr mitbekomme, ist das mein Bruder sich mit ihr trifft. Es ist mittlerweile schon Eine Woche vergangen und Flora ist auch heute nicht erschienen. Vor allem heute ist ihre Anwesenheit so wichtig für sie. Es ist nicht so, dass ich sie vermisse und ich sie sehen will. Es geht mir darum, dass sie meinen Unterricht schwänzt und das ganz offen, nur um mit meinem Bruder abzuhängen. Ist das ein verzweifelter Versuch von ihr, in meiner Nähe zu sein oder mag sie Daemon womöglich? Ich blicke gar nicht mehr durch und meide auch das Thema: Flora, in Daemon Gegenwart. Ich will nicht wissen, was er mit ihr macht und wo sie hingehen. Angestrengt von diesen Gedanken, atme ich schwer die Luft aus und sehe zur Tür in den Großen Versammlungsraum. Ich öffne sie mit meiner Handfläche und drücke sie damit auf. Hinter mir laufen die Feen, meiner Klasse und sehen sich in dem großen Raum um. »Setzt euch bitte« bitte ich sie. Sie folgen meiner Anweisung und nehmen auf der Tribüne Platz. Ich bleibe vorne stehen und sehe mich mit meinen Augen um, ob alle sitzen. Sie sind recht still heute und wirken verschlossen. Andererseits habe ich ihnen schon letzte Woche gesagt, dass wir eine Übung hier durchführen werden, um ihr Können zu beurteilen. »So da ihr alle jetzt da seid, können wir endlich anfangen« verkünde ich ihnen und sehe schon ihre Unlust in den Augen an. »Diese Übung soll uns zeigen, wie gut ihr schon eure innere Magie beherrscht und ob ihr im Unterricht aufgepasst habt. Es ist kein Test, also wird dies nicht benotet. Ihr solltet euch aber dennoch bemühen, denn es wird ab jetzt immer schwieriger« warne ich sie vor. Als ich gerade weiter vorfahren will schwängt die Tür auf und zu meiner Verwunderung, betritt niemand geringeres als Flora den Raum. Fast schon erschrocken bleibt sie stehen und sieht geradewegs in meine Augen. Das grün in ihren Augen leuchtet. Mein Blick wandert zu ihren rosa bemalten Lippen und zu ihrem fiel zu knappen Top. Es verdeckt gerade einmal das nötigste und hält ihren Bauch frei. Ihre sachte stimme die die räuspert, zieht mich zurück zu ihrem Gesicht. Hatte ich gerade wirklich, ihren Körper betrachtet? Mein Puls pocht und ich spüre, wie mein Blut beginnt zu kochen. Warum macht sie das mit mir? »Entschuldigung, für die Verspätung« klingt ihre Stimme zu mir rüber. Sie jetzt zum ersten Mal wirklich, als Flora in meiner Klasse zu sehen, fühlt sich seltsam an und falsch. »Setz dich bitte zu den anderen, Flora. Darüber reden wir später« noch als ich den letzten Satz sage, weiß ich wie dumm das ist. Flora nickt und setzt sich dann in Bewegung, sich neben ihre Freundinnen zu setzen. Es ist ein Moment ruhig, bevor ich die stille mit meiner Stimme breche. »Also jetzt aber wirklich. Gibt es jemanden, der gerne freiwillig beginnen möchte?« frage ich wissend, dass es bestimmt keine will. Doch eine Hand schnellt in die Höhe und zieht meine Aufmerksamkeit auf diese. Ich sehe den Arm herunter und lande erneut bei den rosa farbigen Top, von Flora. Schnell sehe ich hoch zu ihrem Gesicht. Ihre Augen sind von Schwarzen Wimpern umrandet und lassen ihre Augen nur noch kräftiger hervorstechen. Ihr Blick ist entschlossen und willens stark. Sie beeindruckt mich immer wieder auf neue. Ich winke sie herunter zu mir. Der Gedanke, dass sie gleich neben mir steht und mich ansieht, lasst mich nervös meinen Händen an meiner Hose anstreifen, um den Schweiß zu entfernen, der sich dort ansammelt. Langsam blinzelt hoch zu mir und wartet nur darauf, dass ich etwas sage. Doch meine Stimme befindet sich in diesem Moment nicht mehr bei mir. sie sieht unsicher zu ihren Mittschülerinnen und dann zu mir zurück. Warum fällt es mir nur so schwer, etwas zu sagen? »Ich habe die letzten Unterrichts Stunden bei Ihnen verpasst. Könnten Sie mir noch mal sagen, was meine Aufgab ist, Professor« Ihre helfe angenommen, räuspere ich mich und nicke ihr zu. Sie nickt auch. »Lege deine Hände vor dich zusammen und konzentriere dich auf genau das, was ich dir sage, Flora« sofort folgt Flora meiner Anweisung und schließt locker ihre Augen. An ihrer Hand sehe ich, wie nervös sie ist und das sie zittert. Es erinnert mich an dem Abend als sie bei mir war und so eine Angst hatte. Ich frage mich unweigerlich, ob sie noch immer diese Angst verspürte und ab sie mir überhaupt noch vertraut. »Stell dir einmal eine helle magische Kugel vor, die sich vor dir befindet« Floras Gesicht Ausdruck wird angestrengter und fast verkrampft. Sie scheint mit aller Kraft daran zu denken, was ich sage. »Sie strahlt und wärmt deinen ganzen Körper. Spüre wie sie sich langsam ausbreitet und größer wird.« aus ihren fest geschossenen Augen sehe ich eine Träne, die ganz langsam über ihre Wange rollt. Schmerzt sie meine Stimme etwa so sehr? Es ist nicht meine Absicht, sie dermaßen unter Druck zu setzen. Ihr Ganzer Körper ist angespannt und verkrampft. Von vertrauen ist bei ihr gerade keine Spur. »Jetzt stelle dir vor, du bist im inneren dieser Kugel…« plötzlich öffnet Sie ihre Augen schlag artig und springt zurück. Ihre Hände hängen zusammen mit ihren Armen herunter. In ihren Augen herrscht ein Blättersturm. Unsicher sehe ich zu meiner Hand, die an ihrer Schulter ruht. Überrascht ziehe ich sie weg und sehe sie wieder an. Ich musste sie eben daraufgelegt haben, ohne es selbst zu bemerken. Ihr atmen ist schwer und hetzend, als hätte sie Angst. »Setz dich wieder« spreche ich ruhig und bemühe mich dabei, nicht bewertend zu klingen. Sie nickt stumm und geht zurück auf die Tribüne. Ich sehe ihr nach und schaffe es nicht weg zu sehen, ehe ich sicher bin, dass sie sitzt. Dann schaue ich mich zu den anderen um und suche mir die nächste Fee aus. Die ganze restliche stunde, geht mir Floras verhalten nicht aus dem Gedächtnis. Hat sie tatsächlich so eine Angst vor mir, dass sie bei einer so kleinen Berührung zusammenzuckt, oder lag der Grund wo anders? Nach dem Unterricht bleibt Flora wie vereinbart noch da. Die anderen Feen verlassen alle den Raum und lassen die Tür hinter sich zufallen. Jetzt bin ich mit Flora allein, und es fühlt sich seltsam an. Ich sollte nicht mit ihr hier so allein sein. Sie hat sich etwas beruhigt, doch ihre Augen sind noch immer verdunkelt und vor lauter Bäume seit man bei ihr, den grünen Walt nicht mehr. Langsam steht sie von ihrem Platz auf und geht zu mir herunter. Das Klackern ihrer Schuhe kündigt sie an und verstummt einige Meter vor mir. »Sie wollten mit mir sprechen?« ihre höfliche anrede irritiert mich. Ich ziehe meine eine Braue hoch und sehe zu ihr. »Wir sind allein, du brauchst mich nicht so anzusprechen« versichere ich ihr. »Ich wollte nur sicher gehen, dass du wieder normal zu meinem Unterricht erscheinst. Du hast lange gefehlt, Flora« »Nein, werde ich nicht« überrascht über diese ehrliche Antwort, öffnet sich mein Mund. »Ich werde deinen Kurs verlassen« spricht sie weiter, was mir einen Stich versetzt. Sie will meinen Kurs verlassen? Natürlich ist so etwas grundsätzlich möglich, doch Flora ist eine wirklich gute Schülerin und sie braucht diesen Kurs, für ihren Abschluss, als Schutzfee. »Hast du dir das gut überlegt? Du wirst dadurch…« »Ja, habe ich. Ich werde ohne hin nach dem Jahr bei meiner Familie im Laden Arbeiten« unterbricht sie mich. Sie hat mir schon gesagt, dass das der Wunsch ihres Vaters ist, doch es ist nicht das, was sie möchte. ihr unglückliches Gesicht sagt mir auch, dass es weiterhin nicht das ist, was sie sich wünscht. »Das musst du nicht tun, Flora« »Ich will es aber« widerspricht sie mir. Ich sehe noch immer diesen Sturm in ihren Augen, der in diesen wütet. Doch dort ist kein hass, sondern pure Trauer. Sie ist noch immer traurig und das rot in ihren Augen, deutet darauf hin, dass sie immer noch jede Nacht weint. Weint sie wegen mir, wegen Uns? Nur zu gut kann ich sie verstehen und ihr nach endfühlen, wie es ihr geht. Nur allzu gern würde ich alles hinschmeißen, und mich für sie endscheiden. Doch meine Vernunft verbietet es mir. Ich muss standhaft bleiben, sie ist meine Schülerin und ich kann für sie nicht meinen Traum aufgeben. Das wäre nicht fair gegen über Athris. »Was ist mit Zaubertrank Kunde, wirst du diesen dann auch verlassen?« fällt mir dann auch noch ein. Sie kann ja, nicht einfach alle Kurse schmeißen, die ich unterrichte. »Wenn es möglich wäre, würde ich diesen auch verlassen« Ich bin schockiert. Meine Sprache hat sich für wenige Augenblicke verabschiedet, so dass ich Flora nur ungläubig Entgegen sehe. Unsicher streiche ich mir durch die Haare und wende meinen Blick von ihr ab. »Flora, ich verstehe, warum du das willst« reibe ich schließlich über meinen Nacken. »Aber du kannst nicht aus jeden meiner Kurse treten« ihre traurigen Augen stechen so heraus, aus ihrem Gesicht, dass ich sie einfach ansehen muss. Ich wünsche mir gerade nichts mehr, als sie zu umarmen, ihr zu sagen, wie leid es mir tut. In sich gekehrt, knobelt sie an ihren Fingern. Das helle rosa ihrer Nägel ist schon fast weg und ich nehme an das es daran liegt, weil sie es abkratzt. Flora ist so leise, dass ich ihr schlucken und ihr atmen hören kann. Zu ihren schönen Lippen gesehen, erinnere ich daran, wie sie sich angefühlt haben. Ihr Geschmack und ihre Weiche Wärme. Sie schaut zum Boden, zum Glück, sonst würde sie meinen seensüchtigen Blick zu ihrem Mund sehen. Ich frage mich unweigerlich, wer diese nun jetzt berühren darf. Mein Herz pocht und ich spüre das Stechen in meinem inneren. »Was ist das mit meinem Bruder und dir?« ziche ich heraus in meinen Gedanken gefangen und ignoriere dabei, wie sich das anhört. Ihr blick hebt sich zu meinem. Floras Augen weiten sich und ich sehe, wie in ihnen, wie unangenehm es ihr ist. Ich zügle mich wieder und lasse meine Schultern sinken. Wie komme ich nur darauf, sie so etwas zu fragen? »Verzeih mir, ich wollte nicht…« »Wir sind nur Freunde« Ihre Stimme zittert. Lügt sie womöglich? »Halte dich von ihm fern« ich merke selbst meinen bestimmten Ton, doch ich kann es nicht abstellen. Ich will nicht, dass sie weiter in meinem Leben ist. Nicht wenn ich dabei nur eine neben rolle bin. Ihr Gesicht wird blass, ihre Augen Unsicher und ihr Körper zittert. Leicht Bresse ich meine Lippen zusammen und bin dabei mich von ihr weg zu drehen, als ihre Stimme in meinen Ohren ertönt. »Dann erklär es ihm aber auch warum, Nicolas« ich sehe zu ihr zurück. Noch immer nennt sie mich Nicolas. Es verursacht bei mir einen Schauer und lässt meine Haare aufrecht stehen. Sie sollte mich nicht so nennen. Ich nicke ihr zu und laufe weiter in Richtung Tür. Es ist besser, wenn ich sie nicht noch länger hier allein sehe. Ihr Anblick lässt mich schwach werden und ich weiß nicht, wie lange ich mich noch zurücknehmen kann. Draußen auf dem Campus sehe ich dann niemand geringeren als meinen Bruder, der hat mir gerade noch gefehlt. Ich weiß, warum er hier ist, dennoch gebe ich mich unwissend und laufe auf ihn zu. Es ist nicht zu übersehen, dass er meine Sachen trägt. Das Schwarze T-Shirt und die hellbraune Hose, würde ich überall erkennen. Und dann auch noch meine Grüne Jacke. Ich hasse es, wenn er meine Klamotten nimmt und sie dann auch nicht mehr zurückgibt. »Daemon was machst du hier?« frage ich ihn genervt, weil ich die Antwort schon kenne. Er lächelt, doch ich bin gewillt ihm das wieder zu nehmen. »Keine Panik ich will nicht zu dir, Bro.« schnaufend nicke ich. »Ich weiß« sein grinsen verschwindet. »Ich habe es dir schon gesagt, halt dich fern von ihr. Sie ist meine Schülerin und ich will sie nicht mehr in meiner Wohnung« meine Stimme ist nichts mehr als ein Flüstern, denn ich sehe mich um und hoffe, dass mich keiner hört. Daemon schüttelt den Kopf. Er hat kein Verständnis für mich. Ihm ist das alles völlig egal. »Ich kann mich treffen, mit wem ich will« zischt er zurück, während er seine Zähne zusammenpresst. »Was erhoffst du dir damit? Glaubst du im Ernst, wir lassen uns von dir etwas verbieten?« Daemon hat natürlich recht, ich kann ihnen Garnichts verbieten. Doch ich hoffte einfach, dass sie daran dachten, wie ich mich dabei fühle. Ich weiß nicht ob da zwischen ihnen etwas ist oder noch etwas wird. Der Gedanke schmerzt, dass Daemon der ist, der sie glücklich macht. Ich bin eifersüchtig und ich hasse dieses Gefühl. »Bleib weg von ihr. Sie tut das doch bloß, um weiter in meiner Nähe zu sein, Daemon« Ich hasse mich selbst für diesen Satz, doch meine Wut treibt mich dazu. Daemon schüttelt lediglich den Kopf und geht an mir vorbei. »Ich mein es ernst, sie belügt dich genauso« lass ich nicht locker und drehe meinen Körper zu ihm. Ich verstumme, als ich Flora sehe, auf die Daemon zu geht. Ich schäme mich, weil ich an ihrem Blick sehe, dass sie mich gehört hat. Sie sieht mich nicht an. Daemon greift nach ihren Händen, der Anblick zerrt an mir. Ich will das nicht sehen. Schleunigst drehe ich mich von ihnen weg und gehe in die andere Richtung. Die dunkle Atmosphäre meiner Wohnung, spiegelt noch immer meine Stimmung und zieht mich noch weiter runder. Schnaufend erhebe ich mich von der Couch und laufe zur Küche. An der Uhr vorbeigelaufen, sehe ich zu dieser hoch. »Schon 23: 50 Uhr« Daemon ist noch immer nicht zuhause gewesen. Ich frage mich, ob er überhaupt noch kommt. In der Küche öffne ich den Kühlschrank und suche mir noch etwas zu essen aus. Auch wenn alles in mir sagt, ich kann nichts essen, weiß ich, dass mein Körper es braucht. Nichts spricht mich an und als ich gerade im Gefrierschrank nachsehen will, höre ich das Klingeln meines Handys. Die Tür zu geschlagen, laufe ich schnell zurück und nehme den Anruf an. »Hallo?« frage ich. Ich höre laute Musik auf der anderen Seite und stimmen, die unerkennbar im Hintergrund reden. »Palladium?« höre ich dann endlich Daemon Stimme. Er klingt aufgebracht. »Ja, was ist los?« Ich bleibe ruhig und lasse das gesagt von heute Mittag hinter mir. Ich bin nur froh, dass er sich bei mir meldet. Ich höre ihn mit jemanden streiten und wie aufgeregt er ist. »Daemon, was ist los?« frage ich ihn erneut. Die Verbindung ist verdammt schlecht und sie bricht immer wieder ab. Ich hoffe nur, dass er mir noch antworten kann, bevor die Verbindung ganz abbricht. »Tut mir leid, hier ist es verdammt laut.« erklärt er. »Ich weiß nicht was passiert ist, es war alles gut, aber dann habe ich sie verloren« Ich schüttle den Kopf und runzle die Stirn. »Was redest du da?« »Wir haben was getrunken, da war noch alles gut, danach haben wir getanzt. Verdammt, sie wollte nur noch mal kurz was trinken« Daemon klingt verzweifelt und besorgt. »Daemon, wer ist weg?« frage ich ihn, um ihn etwas zu beruhigen. »Flora. Sie war bei mir, dann wollte sie etwas trinken. Das ist jetzt aber fast eine Stunde her« Ich erstarre. Die Erinnerung an unseren Abend in dem Club schleicht sich in meinen Kopf. Der Gedanke, dass ihr etwas passiert ist, drängt mich in die Schuhe. Ich greife meine Schlüssel und verlasse hektisch meine Wohnung. Das Handy halte ich noch immer an mein Ohr. »Wo seid ihr? Ich komme« »Wir sind in diesem Club, da wo der große Platz ist, mit der Nymphe« erklärt er mir. Ich weiß genau, wo der ist, und steige in mein Auto. Nachdem ich meinem Bruder versichere, dass ich auf dem weg bin, lege ich auf. Mich angeschnallt, drehe ich den Zündschlüssel und trete auf das Gas. Mein Kopf geht so viele Zinerarien durch, wo Flora ist, und was passiert ist. Ich spüre wie ich nervös zittere und mein Herz geben meine Rippen hämmern. Ich habe Angst und bette, dass ich nicht zu spät bin. Vor dem Club angekommen, ziehe ich den Schlüssel raus, steige aus und schlisse meinen Wagen wieder ab. Sofort stürme ich rein und suche nach Daemon. Überall sind Leute und die Musik hämmert in meinen Ohren. An den Gästen vorbeigedrückt, sehe ich meinen Bruder mit einigen Typen streiten. Verdammt. Ich gehe zu ihm und lege meine Hand auf seine Schulter. »Daemon, was ist los?« er dreht sich zu mir und zuckt kurz zusammen. »Palladium, du bist schon da?« »Was ist los?« frage ich noch mal mit Nachdruck. »Ich weiß es nicht, sie war hier. Ich habe überall nach ihr gesucht« schreit er, weil die Musik so laut ist. Ich denke einen Moment nach. »Wo war euer Platz?« »Dort drüben« ruft er mir zu und deutet mit seinem Finger auf eine Nische, an der jetzt mehrere Mädchen Sitzen. Zu Daemon gesehen, der kaum noch aufrecht stehen kann, gehe ich davon aus, dass er keine Ahnung hat, wo ihr Platz ist. »Bleib hier, ich komme gleich wieder« befehle ich ihn und sehe mich wieder um. Die grellen lichter blenden mich und machen mir das Suchen ungemein schwer. Ich ignoriere die ganzen Gäste und lege meinen Fokus nur auf Flora, die irgendwo hier sein muss. Ich denke weiter nach und bleibe schließlich stehen, als ich aus dem Augenwinkel das Licht der Toiletten bemerke. Mich zu diesem Gewand, gehe ich darauf zu und laufe die Verwinklung entlang. Vor mir ist ein Schild mit der Aufschrift: Herren, daneben Damen. Nicht einmal eine Minute brauchte ich, um zu endscheiden, in die Damen Toilette zu laufen. Die Tür geöffnet, sehe ich einige Mädchen, die verwundert zu mir sehen. Andere sehen mich an, als würden sie mich gleich aus dem Club jagen. »Entschuldigung, ich suche nach jemanden« erkläre ich schnell. »Nicolas?« höre ich plötzlich meinen Namen und die Stimme, die mir einen Schauer über den Rücken laufen löst. Ich sehe um die Ecke, neben der Tür und sehe Flora dort, mit einigen Mädchen auf dem Boden Sitzen. Sie sieht völlig fertig aus. Ihr Augen Makeup ist verschmiert und deutet darauf hin, dass sie geweint hat. Ihre Augen leuchten, als sie zu mir sieht und zeigt Hoffnung in ihnen auf. »Was ist passiert, Flora?« Vor sie auf den Boden gekniet, lege ich meine Hand auf ihre, die an ihrem Knie liegt. Sie legt ihr Gesicht zur Seite und will gerade wieder anfangen zu weinen. Ich weiß noch immer nicht was los ist, doch gerade ist es nicht wichtig, was los ist. Ich lege meine Arme um sie und drücke sie an meinen Körper. Nur langsam spüre ich ihre Arme und ihre Hände an meinen Rücken. Sie fühlt sich so kalt an. »Schon gut, ich bin hier« flüstere ich gegen ihre Haare, die nach Blüten und Erdbeeren duften. Ihr schlotzen und weinen ist an meiner Brust deutlich zu spüren und bricht mir mein Herz. »Was ist passiert?« versuche ich es erneut, doch es ist nur ihr Kopf schütteln zu spüren. Sie will es nicht sagen. Ich sehe noch einmal auf, und bemerke die Blicke der anderen. Ich räuspere mich und halte Flora etwas von mir weg. Mit ihrer Hand stehe ich auf. »Komm mit, wir gehen« Ihr Gesicht richtet sich zum Boden. Sie meidet meinen blick. Mit ihr an meiner Hand gehe ich nach draußen und habe schon fasst die laute Musik vergessen. »Wir holen jetzt noch Daemon und dann gehen wir« teile ich ihr mit. An den Leuten vorbei gedrängt, spüre ich, wie Flora mit beide Händen, meine eine Hand festhält. Ich spüre ihren Druck und ihre Angst. Sofort stoppe ich und drehe mich zu ihr. Flora sieht mich zögernd an und versucht meinen Blick erneut auszuweichen. »Halt dich gut fest« bitte ich sie und drücke ihre Hand. Ihre Augen sehen zu meinen, doch sie sind voller Angst. Ich wende meine Augen ab und gehe weiter. Ihre Hand fühlt sich immer noch so weich an und… kalt. Aus der Menschenmasse hervor, sehe ich schon wieder meinen Bruder und rufe ihm zu, dass er zu uns kommt. Er hört mich und läuft zu mir rüber. Er wirkt erleichtert, als er Flora neben mir sieht. »Los jetzt, wir gehen« befehle ich und wende mich von Daemon ab. Auf dem Heimweg im Auto herrscht hure stille. Flora sitzt neben mir auf dem Beifahrer sitz. Ich sehe zu ihren Beinen, auf denen ihre Gänsehaut deutlich zu sehen ist. Ihr Rock ist unglaublich kurz und an einigen Stellen dreckig. Ich vermute das darauf trinken verschüttet wurde. Mein Blick richtet sich wieder auf den Verkehr. »Daemon, meine Jacke bitte« rufe ich nach hinten und greife mit meinem Arm zu ihm auf die Rückbank. Er schnauft. Dann höre ich den Stoff und spüre das Gewischt auf meiner Hand. Ich hole vor und Halte die Jacke Flora vor, ohne sie anzusehen. »Dir ist kalt, oder? Nimm sie ruhig« Ihr Fingern streifen meine Hand und mein Körper reagiert mit einem inneren Schütteln darauf. Wie ein elektrischer schlag, durchfährt mich diese kurze Berührung. Ich sehe nun doch zu ihr und sehe zu wie sie meine Jacke anzieht. Ihre langen Haare fallen über ihre Schultern und verdecken ihren Brustbereich. Sie sieht mich an. »Danke schön« sagt sie zum ersten Mal jetzt zu mir, ich sehe nach vorne, sage aber nichts. »Ich muss aufs Klo« beschwert jetzt Daemon und hämmert mit seinen Füßen gegen meinen Sitz. »Hörst du mal auf damit« rufe ich ihm zurück und bemühe mich nicht allzu laut zu sein. Er setzt sich weiter runder, verschränkt die Arme vor die Brust und schmollt. Flora sieht zurück zu ihm. »Wir sind gleich da, halt es noch etwas zurück« Ihre Stimme klingt so voller ruhe und Gefühl. Ich komme nicht drum herum mich zu fragen, ob dass die Stimme einer Freundin ist, die zu ihrem Freund spricht. Ob sie sich vorhin geküsst haben? Hat sie ihm gesagt, dass sie ihn…? Ich unterbreche meine Gedanken und parke ein, als ich meine Wohnung sehe. Einen Moment bleibe ich sitzen und beende meine Gedanken. Tief durchgeatmet, steige ich aus meinem Wagen und ziehe den Schlüssel raus. Um das Auto herumgelaufen, öffne ich die Beifahrer Tür und strecke Flora Hand entgegen. Sie greift danach und steigt aus. Ihr blick ist unsicher und sie wendet ihn ab. »Los Daemon, wir sind da« ich klopfe gegen das Fenster. Er erhebt sich endlich rutscht rüber, öffnet die Tür und klettert nun auch endlich raus. »Ich bin wach, ich bin wach« ruft er aus und rennt los. Die Treppen rauf gelaufen, schüttele ich den Kopf, da er ohne meinen Schlüssel nicht reinkommt. Kapitel 14: Flora ----------------- Ich kann auf diesen Tag wirklich verzichten. Nicolas Befehl, mich von Daemon fernzuhalten, geht jedenfalls nach hinten los. Sein Bruder denkt nicht einmal im Traum daran, auf ihn zu hören. Auch wenn mich seine Worte tief verletzen, dass ich auch Daemon belügen würde. Daemon vertraut mir jedoch. »Hör nicht auf das, was er gerade sagt, Flora« beruhigt Daemon mich und hält meine Hand dabei. »Er hat selbst Angst und ist gerade nur ein Eifersüchtiges Kind« Daemon verdreht die Augen, dann lässt er meine Hand los. Seine Worte hallen in mir wider und ich frage mich, ob Nicolas, wirklich eifersüchtig ist, und vielleicht Angst hat, dass zwischen seinem Bruder und mir etwas ist. Doch ich könnte ihm so etwas niemals antun. Das, was ich empfinde, ist ausschließlich für Nicolas. »Komm schon, wir haben jetzt etwas spaß« fordert Daemon mich auf und beginnt neben mir zu tanzen. Ich lache und nicke. Er bringt mich auf andere Gedanken und es ist schön mit Daemon unterwegs zu sein. Wir gehen zu dem Club in der Stadtmitte in Magix. Der an dem Großen Platz, wo die Statue der Nymphe steht. Der Abend beginnt lustig und wir fangen auch sofort an zu trinken, wobei Daemon es ziemlich übertreibt. »Hast du eigentlich eine Freundin?« frage ich ihn neugierig und sehe zu ihm Rüber. Daemon sitzt mir gegen über, an einem kleinen Tisch neben einer Nische, an der mehrere Feen auf einer Bank sitzen. Daemon trinkt einen guten schlug von seinem Bier und stellt es mit Schwung wieder auf den Tisch, vor sich. »Nein, warum fragst du, Flora?« »Ich habe eine ganz nette Cousine« lächle ich ihn an und stütze mein Gesicht auf meine Hände am. Er kommt mir entgegen und sieht mir dabei tief in die Augen. Ich habe etwas die Sorge, dass er sich noch weiter zu mir beugt, um mich in seinem Trunken zu Küssen. Ich spüre das Klopfen meines Herzens. Und meine innere Stimme ruft: »Bitte nicht, tu es nicht« deinen Zeigefinger gehoben, tippt er damit auf meine Nasenspitze. »Und warum sagst du mir das erst jetzt?« Er lacht und lässt seine Hand auf den Tisch sinken. »Du hast nicht gefragt« »Hast du auch eine Schwester, Flora?« »Ja, Aber das wäre strafbar« teile ich ihm mahnend mit. Er hebt seine Hände. »Ok, dann nehme ich die Cousine« »Ihr Name ist Krystal« Daemon sieht nachdenklich weg und wippt leicht mit dem Nacken. »Krystal? Das klingt schön« lächelt er und sieht zu mir zurück. »Wie ist sie so?« »Sie ist wie eine Schwester. Sie ist sehr offen, hilfsbereit und direkt. Außerdem ist sie auch klug und wunderschön« Ich kann richtig sehen, wie Daemon bei jedem weiteren Wort, meine Cousine kennenlernen will. »Und wann kann ich sie kennen lernen?« redet er mir rein und grinst breit. Ich lache. »ich werde ihr schreiben, dass ich mich mit ihr treffen will« »Ja bitte, tu das« ich lache immer noch und Daemon schüttelt dabei nur verlegen den Kopf. »Und wie sieht sie aus?« fragt er vorsichtig, als wäre es für ihn nur eine neben Sache. »Sie hat helle grüne Augen, ihre Lippen sind wunderschön und lavendel farbiges Haar« Ich selbst schwärmte selbst für sie. Ich wollte immer so aussehen wie sie, weil Krystal für mich einfach die Perfekte Fee ist. »Wenn du so über sie redest, will ich sie nur noch eher sehen.« Daemon nimmt einen weiteren Schlug von seinem Getränk und leert es in einem Zug. Ich trinke auch und springe auf. Ich höre die Musik in meinen Ohren, schnappe Daemon Arm und reiße ihn mit mir. »Los jetzt wir haben noch etwas spaß« vordere ich ihn auf und ziehe ihn zur Tanzfläche. Der Alkohol verteilt sich bei den schnellen Bewegungen schneller in meinem Körper und ich spüre, wie mir der Druck in meinem Kopf stärker wird. Meine Sicht verschwimmt und ich sehe zu Daemon, der unbeirrt weiter tanzt. Ich nähere mich ihm, lege meine Hand an seine Schulter und strecke mein Gesicht zu seinem Ohr. Er dreht sich zu mir und sieht mich fragend an. Seine Augen sind so glasig und sein Blick Trunken. Er wirkt völlig anders. Seine harten Gesichtszüge lassen ihn so gefährlich wirken und unantastbar. Ich habe keine Angst vor ihm, aber nur weil ich ihn mittlerweile kenne. Ich sehe an seinem Hals wie er schluckt und dann in mein Gesicht sieht zurück. »Ich hole mir gerade mal etwas zu trinken« er nickt und dreht sich anschließend weiter im Kreis. Die Musik dröhnt in meinem Kopf und drängt sich in meine Gedanken. Bei all diesen Texten erinnere ich mich an Nicolas zurück und an seine Worte. Die bunten Lichter der Scheinwerfer kreisen über meinen Kopf. Ich sehe mich um und merke, wie ich langsam meine Orientierung verliere. Alles sieht so gleich aus und das Krelle licht verwirrt mich nur noch mehr. »Flora?« höre ich dann meinen Namen. Überrascht drehe ich mich um und spüre, wie ich einen Moment lang das Atmen unterbreche. Mein Herz bleibt stehen und mein Körper reagiert nicht mehr. Ich möchte rennen, doch es ist, als würden meine Beine nicht mehr auf mich hören. Ich bin wie erstarrt. »Hallo, Flora« erklingt erneut diese Stimme in meinen Ohren. Zwei hellgrüne Augen sehen mich an, dazu dieses schiefe grinsen und seine lila Haare, mit den goldenen Strähnen. Während ich in ansehe, denke ich an seien Betäubende Stimme damals. Die nah an meinem Ohr keuchte, stöhnte und Dinge flüstert, die mir die Tränen in die Augen stieß. Er sieht noch genauso aus wie damals, nur etwas älter, reifer. Doch in seinen Augen ist noch immer dieser blick, der mich das fürchteten gelehrt hat. Ich habe mir so gewünscht, ihn niemals wieder sehen zu müssen. Doch er war nicht allein. Oh nein, hinter ihm bemerke ich noch zwei weitere Männer auf uns zu kommen, die ich ebenfalls nur zu gut kenne. »Luca Jace, schaut mal wer auch hier ist« Ich bringe kein Wort heraus. Nun stehen sie vor mir, die drei Typen, die mich einst so gedemütigt haben. Die mich an das Bett gehalten hatten und mich zu Handlungen trieben, die ich nicht wollte. »Amarok, was tut ihr hier?« frage ich als ich meine Stimme wieder gefunden habe und weiche ihnen etwas zurück. Meine Abwehr Haltung bleibt den dreien nicht verborgen und Amarok, der Kerl mit den hellgrünen Augen, lächelt mich mit einem amüsierten lächeln an. Ich weiß genau, dass er noch weiß, was er mir angetan hat, genauso wie die anderen Beiden. »Bist du denn ganz allein hier?« fragt mich Luca, der sich näher zu mir beugt, so dass ich in seine kalten blauen Augen sehen kann. Im Licht leuchten sie Bund und signalisieren mir jedoch nichts Gutes. »Nein, ich bin nicht allein« stottere ich und spüre das Pochen meines ängstlichen Herzens. Jace plötzlich nicht mehr gesehen drehe ich mich erschrocken zurück, als ich eine Hand an meiner Schulter spüre. Ich wende mich und sehe dem Schwarzhaarigen Mannes. Er ist ungefähr einen Kopf größer als ich und seine blauen Augen sind denen seines Bruders mehr als nur ähnlich. Er und Luca sind Brüder und zudem auch noch Zwillinge. Seine Hand von meiner Schulter geschüttelt, stoße ich gegen Amarok, der mich an beiden Schultern hält. Ich bin von ihnen umreist. Amaroks griff ist nicht fest, doch genauso kalt und wie an diesem Tag. Ich sehe ihn nicht hinter mir, spüre aber plötzlich seinen heißen Atem am Ohr. Ich zucke kurz zusammen und mein Hals vermeidet das Schlucken. Ich bekomme keine Luft. Mein Herz schlägt gegen meine Rippen, während ich versuche, due tränen zu unterdrücken. »Wie wäre es, wenn wir ein wenig spaß zusammen hätten?« Ich antworte nicht und kneife meine Augen zusammen, weil ich weiß, dass er gerade nicht mit mir spricht. Seine Lippen auf meinen Hals gedrückt, bemerke ich seine Zunge, die langsam über meine Haut leckt und dann an dieser saugt. Ich petze meine Augen noch fester zusammen und zwinge mich dazu, irgendetwas zu tun. Verzweifelt, schnelle ich mein Kopf nach vorne und wieder zurück, um Amarok ins Gesicht zu treffen. Er lässt von mir ab und hält sich die Nase. Das war ein Volltreffer. Doch für Freudensprünge ist keine Zeit, ich laufe schnell davon und suche nach Daemon. Durch die Menge der Gäste gelaufen, stoße ich an einer anderen Fee, die ihr Getränk auf meinem Rock kippen lässt. Schnell gehe ich jedoch weiter und kümmere mich nicht weiter darum. Immer weitergelaufen, stürme ich in die Damen Toilette. Schnell schlage ich die Tür zu und halte gegen diese. Jetzt kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und lasse sie einfach über mein Gesicht rennen. Schniefend drücke ich mich gegen die Tür und rutsche langsam zum Boden herunter. Ich habe eine solche Angst und fühle mich so ekelhaft. »Hey, was ist los?« bemerke ich eine verwunderte Fee neben mir stehen, die langsam zu mir herunterkommt. Ich wiche mir die Tränen weg, doch es nutzt nichts, sie kommen immer wieder neu durch meine Augen. Mein Mascara ist ebenfalls jetzt verschmiert und klebt an meiner Hand. »Alles gut« beruhigen mich nun auch die anderen Mädchen, die hier sind. Ich spreche nicht, da ich es ohnehin nicht kann. Plötzlich springt die Tür wieder auf und lässt mich erneut zusammenzucken. Die Mädchen sehen aus der Tür Haus, was mich bezweifeln lässt, dass dort ein weiteres Mädchen steht. »Entschuldigung, ich suche nach jemanden« ertönt eine Männerstimme, die mir nicht unbekannt ist. Im Gegenteil. »Nicolas?« rufe ich auf und spüre wie mein Herz auf Pocht. Und tatsächlich ist er es. »Was ist passiert, Flora?« Er kommt um die Tür und läuft ein paar Schritte auf mich zu, ehe er sich vor mich auf die Knie stemmt. Er klingt besorgt und etwas Außer Atem. Ist er gerannt? Ich lasse meine Hände auf meine Beine sinken und fühle mich mit einem ml, sicherer. Denn jetzt ist Nicolas da. Vorsichtig legt er seine Hand auf meine und sieht mich an. Er sieht mich an, als wäre ich allein der Grund, warum er hier ist, als würde nur ich ihn etwas bedeuten. Ich kann ihm nicht sagen was los ist, doch so wie er mich ansieht, habe ich das Gefühl, dass er es auch nicht von mir verlangt. Er scheint einfach nur froh zu sein, dass ich in Ordnung bin. Die Erinnerung von den Dreien ist noch immer in mir und das Gefühl, von Amaroks Lippen an meinem Hals. Ich schiefe und will es nur so schnell wie möglich vergessen. Nicolas lege seine Arme um meinen Körper und drücke mich an seinen. Nur langsam lege ich meine Arme an seinen Rücken, doch seine Wärme ist so zugänglich und beruhigend, dass ich es schaffe durchzuatmen. »Schon gut, ich bin hier« flüstert er an meine Haare. Ich drücke mich an sein T-Shirt. »Was ist passiert?« versucht Nicolas es erneut, doch ich schüttle nur den Kopf, ich will nicht darüber nachdenken. Ich habe Angst, dass er weiter fragt und mich womöglich noch darauf drängt, es wissen zu wollen, doch er räuspert sich lediglich, hält mich etwas von sich weg und nimmt meine Hand. Vorsichtig steht er auf und zieht mich mit sich hoch. »Komm mit, wir gehen« Ich sehe zum Boden, ich will nicht, dass er weiter mein erbärmliches Gesicht sehen muss. Er führt mich aus der Damen Toilette, lässt dabei meine Hand aber nicht einmal los. Sie ist so warm und stark um meine geschlungen. »Wir holen jetzt noch Daemon und dann gehen wir« teilt Nicolas mir laut mit, da die Musik unglaublich laut ist. An den Leuten vorbei gedrängt, sehe ich an einer Bank Amarok sitzen der in meine Richtung sieht. Sein Schiefes Grinsen kündigt schon nichts Gutes an und vor lauter Angst, klammere ich mich mit beiden Händen an Nicolas. Sofort stoppt er und drehe sich zu mir. Ich sehe ihn zögernd an, befürchte er wir fragt erneut, was los ist. Womöglich werde ich es ihm jetzt sagen. Er sieht so voller Sorge aus und als wolle er mich vor allem hier beschützen. Ich sehe weg, um zu Amarok zu sehen. »Halt dich gut fest« Höre ich Nicolas tiefe Stimme sagen und sehe ihn erneut an. Wendet sich wieder ab und geht weiter. Ich sehe nur zu Nicolas vor, ignoriere die anderen Gäste und konzentriere mich nur auf den Mann vor mir. »Daemon!« ruft er plötzlich und stoppt erneut. »Los jetzt, wir gehen« befehlt er seinem Bruder. Meine Hände sind noch immer um Nicolas gewickelt und ich denke auch nicht daran diese Los zu lassen, bis er es mir sagt. Erst am Auto löse ich mich von ihm und steige auf den Beifahrer sitz, neben Nicolas. Auf dem Rückweg im Auto herrscht hure stille. Nicolas konzentriert sich auf das Farren und Daemon, er bemüht sich nicht zu kotzen. Er muss noch mehr getrunken haben, nachdem ich weg gegangen bin. Ich sehe aus dem Fenster und spüre die Kälte an meinen Beinen. einen Rock bei dieser Kälte zu tragen, war eine scheiß Idee. Ich sehe zur Seite zu Nicolas der noch immer seine Augen nach vorne gerichtet hat. Für einen Moment habe ich das Gefühl gehabt, seinen Blick zu spüren. »Daemon, meine Jacke bitte« ruft er nach hinten, zu Daemon. Nach hinten gegriffen, nimmt Nicolas seine Jacke entgegen. Daemon schnauft und lässt sich zurück in den Sitz fallen. Dann sehe ich zu Nicolas, der mir seine Jage entgegenhält, ohne mich anzusehen. »Dir ist kalt, oder? Nimm sie ruhig« seine ruhige stimme setzt meine Hand in Bewegung und führt mich zu dem Stoff, seiner grünen Jacke. Wie ein elektrischer schlag, durchfährt mich diese kurze Berührung, als meine Finger seine Hand berührt. Ich lege sie mir um ich schlüpfe in die Ärmel mit meinen Armen. Sie duftet nach ihm. Meine Haare lege ich über meine Schultern und sehe dann zu Nicolas, der mich ebenfalls ansieht. »Danke schön« bedanke ich mich bei ihm. Sofort sieht er nach vorne. »Ich muss aufs Klo« beschwert sich jetzt Daemon plötzlich. Ich drehe mich zu ihm und kichere leicht, weil es mich an Miele erinnert. Sie macht das auch immer, nur ist sie ein kleines Kind und Daemon ist ungefähr 17. Nun hämmert er mit seinen Füßen gegen den Sitz von Nicolas, der dies alles andere als witzig findet. »Hörst du mal auf damit« rufe Nicolas ihm zurück. Daemon setzt sich weiter runder, verschränkt die Arme vor die Brust und schmollt. Jetzt wirkt er wirklich wie ein trotziges klein Kind. »Wir sind gleich da, halt es noch etwas zurück« versichere ich ihm, da mir das Verhalten von ihm so bekannt vorkommt und man einfach ruhig bleiben muss. So sind jüngere Geschwister einfach, sie nerven einen gerne, egal wie alt sie sind. ich sehe nach vorne und nehme auch schon die kleine Seiten Straße war, in der Nicolas Wohnung ist. Er biegt hinein, Parkt den Warken und bringt das Auto zum Stehen. Wir sitzen noch einen kurzen Moment, und ich sehe zu Nicolas. Er scheint in Gedanken verlosen zu sein. Er öffnet die Tür seiner Seite, steigt ich aus meinem Wagen und ziehe den Schlüssel raus. Ich schnalle mich ab und sehe dann, wie Nicolas zu mir rüber ist, mir die Tür öffnet und seine Hand anbietet, die ich auch annehme. Ich sehe zum Boden und steige aus, um nicht noch zu stürzen, auch wenn ich mir sicher bin, dass Nicolas mich halten würde. »Los Daemon, wir sind da« Nicoas lässt von meiner Hand ab, geht zum hinteren Fenster und klopft dagegen. Sein Bruder erhebt sich endlich, rutscht rüber, öffnet die Tür und klettert auch raus. »Ich bin wach, ich bin wach« ruft er und rennt los zum Treppenhaus. Ich sehe zu Nicolas, der nun sein Auto noch abschließt und auf mich zu geht. »Na los, bevor er noch vor meine Tür macht« ich laufe neben ihm her und frage mich, ob er mich nicht nach Alfea zurückbringen wird. Schließlich sollte ich gar nicht hier sein. Er will mich hier doch auch nicht, dass hat er mir deutlich genug gesagt. Oben vor seiner angekommen, schlisst er sie auf und lässt Daemon als erstes rein stürmen. Ich laufe Nicolas voraus und bleibe in seinem Flur stehen, mit der Annahme gleich wieder verschwinden zu müssen. Ich will es mir also nicht allzu bequem machen. Vorsichtig schließt Nicolas die Tür und wendet sich zu mir, seine braunen Augen sind wieder so leuchtend und wunderschön. Noch immer trage ich seine Jacke und habe mich an den Duft gewöhnt, so wie auch das Gefühl des Stoffs. Ich will sie ich nie wieder zurückgeben, doch ich weiß auch, dass ich das muss. Nicolas reibt sich den Nacken. Ist er nervös? »Es ist spät, ich bringe dich Morgen zurück nach Alfea, wenn es ok ist« ich nicke bloß und sehe ihm nach, als er an mir vorbei geht. Verschwunden in seinem Schlafzimmer bleibe ich unsicher stehen und fühle mich so falsch hier. Nach wenigen Minuten kommt er aus seinem Zimmer wieder raus, vollgepackt mit Kissen und Decke. Er verteilt es auf seiner Couch und ich erinnere mich an das letzte Mal, als er dies gemacht hat. Als er noch nicht wusste, wer ich bin und wir dort zusammen lagen. Ich setze mich nun doch einmal in Bewegung und gehe auf Nicolas zu, der mich noch nicht bemerkt hat. Er zieht die Couch aus, so dass dort mehr Platz ist. Als er nach der Decke greifen will, komme ich ihm zuvor und lege die sie aus. Überrascht sieht er mich an, sagt aber nichts. Ich will einfach nicht so unnütz dastehen. »Ich habe dir was aufs Bett gelegt, damit du nicht in deinen Sachen schlafen musst« ich richte mich auf und möchte mich gerade bei ihm bedanken, als Daemon aus dem Badezimmer kommt. Seine dunklen Haare fallen in alle Richtungen und er taumelt auf uns zu. »Ich glaube ich Kuschel heute Nacht mit dem Klo.« teilt er mit, greift sich eine Flasche Wasser, aus der Küche und verschwindet zurück ins Bad. Nicolas und ich sehen uns verstohlen an und wissen wohl beide nicht, was wir jetzt sagen sollen. Ich halte diese stille nicht länger aus und fange zuerst an zu lachen. Nicolas schmunzelt und lacht dann aber auch. Diese ganze Situation ist nur unglaublich einfach. »Tut mir leid, für sein verhalten, Flora.« ich sehe lächelnd zu Nicolas, der seinen Bruder versucht zu verteidigen, wobei ich nicht weiß warum. »Schon gut, ich hatte nie eine Chance gegen sie« scherze ich und sehe Nicolas süße Grübchen, die sich langsam bilden. »Brauchst du, sonst noch etwas, Flora?« ich spiele mit dem Gedanken, ihm zu sagen, dass ich gerne einen Gutenachtkuss hätte, doch ich lächle den Wunsch weg und schüttle lediglich den Kopf und sehe zum Boden. »Dann schlaf gut, Flora« höre ich seine Stimme. Berührt von seinem Klang, hebe ich mein Gesicht zu seinem. Sein Gesicht ist hell, als würde er sich einerseits freuen, dass ich hier bin. »Schlaf du auch gut, Nicolas« wünsche ich ihm und gehe in sein Zimmer. Langsam schlisse ich die Tür und drücke mich gegen diese, weil ich weiß, dass er nur ein paar Meter von mir fern ist, diese Nacht. In der Nacht schlafe ich nicht besonders gut, immer wieder kommen mir die Bilder aus dem Club ins Gedächtnis. Wälzend wache ich auf und stütze mich von der Matratze mit meinen Händen ab. Mein Kopf dröhnt und mein Mund fühlt sich unglaublich trocken an. Ich sehe mich Orientierungslos um, bis mir einfällt, dass ich in Nicolas Zimmer liege. Die Decke zur Seite geworfen, springe ich aus dem Bett. Ich brauche etwas zu Trinken und will danach noch mal versuchen zu schlafen. Ich öffne einen Spalt weit die Tür und sehe hinaus. Alles ist dunkel. Auf Zehnspitzen schleiche ich mich raus und bewege mich Richtung Küche. Nicolas liegt auf seiner Couch mit nichts an außer einer Jogginghose. Seine Decke liegt weit weg auf der anderen Seite, er muss sie weggetreten haben. Sein Körper ist leicht nass und schweiß perlen liegen auf seinen Muskeln. Eigentlich möchte ich ihn nicht so anstarren, doch es ist zu verführerisch. Sein Brustkorb hebt und senkt sich gleichmäßig und aus seinem Mund endweicht ein leises Stöhnen. Ich zucke zusammen, schaffe es aber nicht, mich weg zu drehen. Näher auf ihn zu gelaufen, knie ich mich neben ihn vor die Couch und sehe ihn an. Nicolas sieht so friedlich aus. Doch dieser Eindruck trübt, denn plötzlich kneift er seine Augen fest zusammen und sein Körper verkrampft. Er beißt seine Zähne zusammen und stöhnt laut dagegen. Erschrocken, dass er aufwacht, weiche ich zurück und sehe ihn mit weit offenen Augen an. Doch er schläft weiter. Nicolas scheint selbst einen Alptraum zu haben, aus dem er nicht aufwachen kann. Schweiß rennt über seine Stirn und seinem Körper. Sein Gesicht ist schmerz verzogen, frage ich mich, ob ich ihn wecken soll. Ich kenne es nur zu gut, wenn man Realität von Traum nicht mehr unterscheiden kann und gefangen ist. Während ich noch überlege, was ich tun soll, öffnet er seinen Mund und wetzt sich hin und her, als würde ihn jemand festhalten. »Nein« zischt er und atmet schwer aus. Ich kann mir sein leid nicht länger mit ansehen. Sofort springe ich auf, beuge mich über ihn und beginne damit an ihm zu rütteln und ihn zu Wecken. »Nicolas, Wach auf« bitte ich ihn und sehe in sein schmerz verkrampftes Gesicht. Ich selbst spüre auch seinen Schmerz und es drückt mir die Tränen in die Augen. »Wach auf, Nicolas« flehe ich ihn an. Plötzlich richtet sich sein Oberkörper auf. Noch immer ist er nicht vollständig wach, greift aber nach mir und zieht mich runter zu sich, auf seinen Körper. In seiner Umarmung gefangenspüre ichseinen Körper unter mir und seinen Puls. Ruhig lasse ich meinen Kopf neben seinem Sinken und richte ihn zu seinem Ohr. »Palladium, ich bin es Flora« teile ich ihm mit und merke, wie seine Umarmung lockerer wird. Mein Gesicht gehoben, sehe ich nun in seine Geöffneten Augen, die in meine starren. Sich einen Moment gesammelt, richtet er sich jetzt auf und schiebt mich vor sich. Er versucht noch sich zu finden und zu verstehen, was passiert ist. »Du hattest einen Alptraum« helfe ich ihm, während er seine Hand gegen seine Schläfe drückt. Dann sieht er zu mir. »Ich wollte dich nur Wecken« stottere ich und setzte mich auf meine Beine. Nicolas schüttelt den Kopf. »Was hattest du hier zu suchen?« fragt er mich mit belegter Stimme. Ich zögere und sehe zum Kühlschrank, in der Küche. »Ich wollte bloß etwas trinken« Nicolas wendet sich von mir ab und setzt sich so auf die Couch, damit seine Füße den Boden berühren. Er reibt sich das Gesicht und ich beobachte ihn dabei, während ich mit meinen Händen das T-Shirt von Nicolas weiter runter ziehe das ich trage. »Also gut, Flora« schnauft er und steht mit einem Ruck auf. Ich bleibe an Ort und Stelle sitzen und sehe ihm lediglich nach. Nicolas räumt aus dem Schrank ein Glas raus und lässt Wasser rein fließen. Als er zurückkommt, nehme ich es entgegen. Ich Drink einen kleinen Schlug und spüre, wie sich Nicolas erneut setzt. Ich setze das Glas ab und sehe ihn an, wie er seine Hände ineinander verschränkt. »Wovon hast du geträumt?« traue ich mich zu fragen. Er seufzt und lässt sein Gesicht in seine Hände fallen. Ich stelle das Trinken auf den Tisch vor uns und rutsche näher zu ihm. Meine eine Hand an seine Schulter gelegt und die andere an seinen Arm, hebt er sein Gesicht zu meinem. »Du solltest wider Schlafen gehen, Flora« er schüttelt meine Hände ab und steht auf. Ihm gefolgt, greift er sich in seine Haare und läuft auf und ab. Ich bleibe vor ihm stehen. »Was ist los, Nicolas?« er bleibt in seiner Bewegung stehen. »Du solltest gar nicht hier sein. Ich werde Riesenärger bekommen, wenn davon jemand etwas erfährt, Flora. Ich könnte meine Arbeit verlieren« »Ich weiß, und es tut mir leid« schuldig senke ich meinen Kopf und spüre das Stechen in meiner Brust. »Vielleicht, ist es besser, wenn du mich jetzt zurück nach Alfea bringst« schlage ich traurig vor. »Ich will dir keine Schwierigkeiten machen, oder dass du mich weiter Hasst« davon überzeugt, dass er mich nach Alfea fährt, laufe ich ins Schlafzimmer und hebe dort meine Klamotten, vom Boden auf. Ich höre seine Schritte auf mich zu kommen und drehe ich unbedacht zu ihm um. Nicolas angesehen, drückt er mit seiner Hand auf meine Sachen und nimmt mir diese ab, um sie auf das Bett zu legen. Verwundert sehe ich ihn an. Er schaut mich an wieder. »Wie kommst du darauf, dass ich dich hasse?« fragt er mich und schüttelt fassungslos den Kopf. »Ich hasse dich nicht, Flora. Denk so etwas nicht« »Aber das solltest du, ich habe dich angelogen und bin eine Gefährdung, für deinen Beruf« rede ich ihm mich aus. Ich weiß selbst nicht, warum ich das tue, womöglich, habe ich einfach nur Angst, dass er seine Meinung ändern könnte und alles verliert, was ihm wichtig ist. Doch das darf er nicht für mich tun, ich bin es nicht währt. In seinem Gesicht zeichnet sich Verwunderung und auch Wut. Mein Atem ist schwer und ich zittere. All meine Warnungen ignoriert, tritt er näher an mich und gleitet mit seiner Hand an meinen Hals. Er ist mir so nah und ich sehe auf seinen Körper, Auf seine Muskeln. Er streicht meine langen Haare zurück und legt seine Hand an meinen Nacken. Ich sehe zu ihm hoch und bemerke seinen Blick. Diesen Blick, der nach mehr bittet. Mich in seinen Augen verloren, neige ich mein Kopf zur Seite und strecke mich ihm entgegen. Die kurze Distanz überschritten, legt Nicolas seine Lippen auf meine und küsst mich. Kapitel 15: Nicolas Palladium ----------------------------- Ihre Worte, reißen mein Herz in zwei, als sie davon redet, dass ich sie Hassen soll, damit meine Arbeit nicht wegen ihr gefährdet wird. Warum ist dem Mädchen, das ich nicht lieben darf, dieses Mädchen, dem wichtig ist, was ich mir so sehr wünsche. Ich ertrage es nicht, dass sie glaubt, dass ich sie hasse. Mein ganzer Körper sehnt sich nach ihr und ihrem Körper. Ich will sie fühlen, küssen, schmecken und ihre Stimme hören. Meine Hand setzt sich ganz von allein in Bewegung und streicht ihre Haare zurück. Ihren Nacken gelten trete ich näher an sie heran und sehe, wie sie ihren Kopf zur Seite neigt, sie will es auch. Flora stellt sich auf ihre Zehnspitzen und ich überbrücke die letzte Distanz zwischen uns komme ihr entgegen und lege meine Lippen auf ihre ab. Es ist, als würden unsere Lippen perfekt zusammenpassen, als gehörten sie zusammen. Ihr leises Stöhnen setzt meinen Mund in Bewegung und treibt mich an. Ihre Hände streichen über meinen nackten Oberkörper und wandert hoch zu meinem Brustkorb, wo sie diese ruhen lässt. Ich lege meine eine Hand auf ihre und drücke sie fester an mich. Ich möchte ihre Hand und ihre Wärme auf meiner Haut spüren. Ich will sie spüren. Ihre Lippen teilen sich und lassen meine Zunge in ihren Mund eintreten, was ich sofort annehme. Ihr leichtes zittern bemerkt, halte ich sie noch näher an mich und öffne Augen ein wenig. Ihre sind verschlossen, doch ihr Herz ist weit geöffnet. Ihre Gefühle sind für mich kein Geheimnis, doch meine für sie. Wie kann ich ihr das antun, wie kann ich ihre Liebe hier und jetzt so nehmen, und ihr aber meine nicht geben. Langsam trenne ich unsere Münder voneinander und sehe zu wie die Hoffnung in ihren Augen verblasst. »Es tut mir so leid, Flora« hauche ich die Schuld raus und lasse auch ihre Hände los, während ich den Abstand von ihr versuche zu halten. Nervös lecke ich unauffällig über meine Lippen und will den Geschmack ihrer Lippen nicht verlieren. Noch immer sagt Flora nichts und sieht mich nur an, als würde sie auf etwas noch warten. Schwer schlucke ich und suche nach den Richtigen Worten. Doch was waren die Richtigen denn, in einer solchen Situation? »Ich darf das nicht. Das darf niemals wieder passieren« teile ich ihr mit und richte meinen Blick auf sie. »Darum darfst du nicht hier sein. Ich habe mich nicht unter Kontrolle und werde dir nur weh tun, Flora« ihre Augen füllen sich mit tränen und ich bemerke ihren Klos im Hals, der ihr das Schlucken erschwert. »Bleib von mir weg und auch von meinem Bruder« bitte ich sie noch einmal eindringlich und wende mich von ihr ab. In Richtung Tür gelaufen, spüre ich das tiefe Stechen in meinem Herzen. Ich wünschte, es wäre anders. Ich wünschte, ich dürfte sie lieben. Die restliche Nacht verläuft ohne weitere zwischen fälle. Auch wenn ich zwischenzeitig einmal noch aufwachte, weil ich ein lautes Geräusch höre. Doch ich schlafe recht schnall wieder ein und beachte es nicht weiter. Ein Fehler, der mir erst am nächsten Morgen bewusst ist. Ich reibe meine Augen, richte mich auf und sehe das helle Sonnenlicht, das durch mein Fenster strahlt. Die Gardinen halten nicht sehr viel Licht ab, was mich schon öfters nervt. »Ich brauche unbedingt neue« klage ich, weiß aber im selben Atemzug, dass ich mir keine neuen holen werde. Seufzend stehe ich auf und trotte in die Küche. Es ist unglaublich still in meiner Wohnung. Ich öffne den Kühlschrank, drehe mich zurück, um zu Uhr zu sehen und kneife leicht die Augen zusammen, um die Uhrzeit zu lesen. »6:02 Uhr« Murmel ich und sehe wieder in den Kühlschrank. Ich räume einige Sachen heraus, für ein Frühstück. Als ich nach der Marmelade greife, die kleine Erdbeeren auf dem Glas abgebildet hat, erinnere ich mich an gestern Nacht. An den Kuss, mit Flora, kann ich mich nur zu gut erinnern. Ihre Lippen waren so weich und schmeckten nach den süßesten Erdbeeren, die ich je probiert habe. Ich könnte glatt süchtig danach werden. Doch ich muss diesem drang widerstehen. Das Marmeladenglas auf die Arbeitsfläche gestellt, sehe ich mich um. »Ich sollte sie erst fragen, ob sie überhaupt etwas essen möchte« ich lasse alles stehen und Ligen und laufe zu meinem Schlafzimmer. Den Türgriff runder gedrückt, trete ich leise in mein eigenes Zimmer und nähere mich meinem Bett. Doch als ich neben dem Bett stehe, öffnet sich mein Mund leicht und meine Augen weiten sich. Mein Herz sticht und ich spüre das Zittern in meinen Händen und Beinen. Sie ist bereits weg. Ungläubig sehe ich mit meinen Augen das Bett ab und zur Decke die ungemacht und zerknittert da liegt. Auf meinem Kissen deutet sich ab, wo sie gelegen hat, doch nicht schläft. Mein Hals verengt sich und das Schlucken schmerzt dadurch jedoch nur. Ich kenne dieses Gefühl. Es ist die Erkenntnis, dass sie niemals wieder zurückkommt. Kann es aber wirklich sein? Habe ich… Liebeskummer, vermisse ich sie denn tatsächlich jetzt schon so sehr? Ich gebe zu, ich glaubte sie noch etwas länger hier halten zu können und mit ihr zu Frühstücken. Ich laufe zurück in die Küche, stelle mir einen Teller vor mich und suche dann mürrisch nach Brot. »Natürlich, nicht mal das habe ich da« meine Laune ist wirklich auf einen null Punkt. Plötzlich klopft es an der Tür. »Ich komme« rufe ich und trotte dort hin. schnaufend öffne ich die Tür und sehe entnervt raus. Egal wer da ist, ich habe keine Lust, und dass darf diese Person auch ruhig wissen. »Ja, was ist?« ziche ich und bereue es sofort wieder, als ich in diese wunderschönen grünen Augen sehe. Ihr lächeln wird zu einem unsicheren blick und ihr zusammenzucken, lässt vermuten, dass sie sich erschreckt hat. Ich schweige sie an. Sie öffnet den Mund, der gestern noch nach Erdbeeren schmeckte. »Ich war beim Bäcker hier um die Ecke. Du… hattest keine Brötchen da« ein sachtes Lächeln endgleitet mir. Ich lasse Flora eintreten und spüre diese ungewohnte Freude in mir, weil sie zurückgekommen ist. Ihr nachgesehen, wie sie zur Küche läuft, kann ich mir das Grinsen nicht mehr verkneifen und das wärmende Gefühl in meiner Brust. »Ist Daemon auch schon wach?« höre ich sie aus der Küche und folge ihr dort hin. In der Küche legt sie die frischen Brötchen in eine Schüssel und läuft dann auf mich zu. Ihr blick ist so wunderschön und wieder voller Hoffnung. »Kannst du die nehmen?« fragt sie, während sie mir die Schüssel hinhält. Aus meinen Gedanken gezogen, nehme ich sie ihr ab und bringe die Schüssel an den Tisch, vor der Couch. als ich sie abgestellt habe, bemerke ich Flora hinter mir vor Kommen. Sie geht um mich herum und stellt sie anderen Sachen hin, auf den Tisch. Ich sehe ihr dabei zu und schaue dann zum Tisch. Es ist das erste Mal, dass ich ein solches Frühstück hier habe. Flora beugt sich leicht vor, um die Marmelade noch einen Platz zu geben und richtet sich dann wieder auf. In der Morgensonne strahlen ihre Haare. Ich hätte nicht gedacht, dass mir ihre Echten Haare doch so viel besser gefallen als die, die sie mir vorgegaukelt hat. Doch so ist es. »Also, was ist jetzt?« fragt sie erneut und sieht mich an. Ich schüttle meinen Kopf um wach zu werden und sehe sie unsicher an, weil ich ihre Frage vergessen habe, oder erst gar nicht gehört habe. doch als sie ihre Braue fragend hebt erinnere ich mich wieder. »Äh, nein Daemon schläft wahrscheinlich noch. Ich schaue mal, ob er noch am Leben ist« hektisch drehe ich mich um mich selbst und laufe dann zum Bad. Ich höre noch ihr zartes Lachen. Die Tür zum Badezimmer geöffnet, sehe ich meinen jüngeren Bruder auf dem Boden gekauert. Um ihn herum liegen Handtücher und auch eine Decke, auf der er gemütlich vor sich hin schnarcht. Er liegt in Seiten Lage, ein wenig eingerollt und hat dabei seine beiden Hände unter seiner Wange geklemmt. Ich grüble darüber, wie er an die Decke kam, da ich sie ihn nicht gegeben habe und ich bezweifle, dass er sich die selbst geholt hat. Die nah liebendste Erklärung hierfür ist klar: Flora muss ihm diese gegeben haben. Sie war so führsorglich und liebevoll, zu einfach jedem. Langsam nähere ich mich meinem Bruder und hocke mich neben ihn auf meine Knie. Langsam und vorsichtig, berühre ich seine Schulter und rüttle ein wenig an ihm. »Wach auf, Daemon. Es ist morgen, steh auf« mürrisch gegrummelt, dreht er sich auf die andere Seite und kehrt mir den Rücken zu. Erneut rüttle ich an ihm herum. Er war schon immer ein Morgen Muffel, doch wenn er einen Kater hat, ist er noch schwieriger aus den Federn zu bekommen. »Daemon, los jetzt steh jetzt auf, es gibt Frühstück.« »Ich habe keine Lust« murmelt er undeutlich in den Boden, während er sein Gesicht dagegen drückt. »Das ist mir doch egal, beweg dich jetzt« »Beweg dich doch selbst, Palladium« antwortet er mir, was mich nur schmunzeln lässt, weil er selbst schuld daran ist, in was für einer Lage er ist. Erbarmungslos reiße ich Daemon die Decke vom Körper und werfe sie aus dem Raum in den Flur. Sein schnelles aufrichten und sein finsterer Blick, verraten mir, wie sauer er jetzt ist. Doch mich beeindruckt sein böses Schauen nur wenig. Er ist mir sowohl körperlich, Mental als auch Kräfte massig, weit unterlegen. »Mach jetzt, anderenfalls werde ich einen kalten Wasser- Eimer holen und dich damit Duschen« spreche ich ein macht Wort und verlasse das Badezimmer wieder, in der Hoffnung, dass er es verstanden hat. Ich höre ihn noch fluchen, doch das kümmert mich nicht weiter, solange er dann kommt. Den kurzen Flur zurückgelaufen, sehe ich zu Flora, die drei Gläser auf den Tischversucht zu stellen. Unsicher steht sie da und scheint nicht so ganz zu wissen, wo sie diese noch abstellen soll, da dort kein Platz mehr ist. Ich lache und aufgeschreckt sieht sie zu mir. »Ich glaube ich brauche einen größeren Tisch« unsicher sieht Flora wieder zum vollgestellten Tisch. Ihr fragender Blick ist unendlich süß und wie sie es immer weiter versucht, das Problem zu lösen. »Vielleicht habe ich auch einfach zu viel hingestellt.« vermutet sie. Ich grinse zu ihr rüber. »Nein, es gibt kein zu viel, Flora« korrigiere ich sie grinsend, während ich mich ihr nähere und ihr die Gläser aus der Hand nehme. Behutsam stelle ich sie auf die Teller. Ihre Augen verfolgen mich dabei und sieht mich dann blinzelnd, als ich sie wieder ansehe. »Siehst du, passt doch« zucke ich mit den Schultern. Über ihre Lippen erscheint ein Lächeln und auch ihre Augen leuchten, in dem schönsten Grün, dass ich Jeh gesehen habe. Floras lächeln ist so echt, genauso wie das Gefühl, dass ich gerade fühle. »Alter, habt ihr beiden mal auf die Uhr geschaut?« klagt es plötzlich hinter mir von Daemon. »Es ist gerade mal halb Sieben« »Ja genau, und um Acht will ich in Alfea sein, also Jammer nicht und Esse was.« meinen Schroffen Unterton bereue ich sofort wieder, als ich zu Flora ansehe und ihre weit geöffneten Augen bemerke. Es muss so geklungen haben für sie, als wollte ich sie so schnell wie möglich loswerden. Sie wende ihren Blick ab. Starrend beobachte ich, wie Flora zum Tisch heruntersieht. Ihr fallen ihre Langen, Honig-braunen Haare ins Gesicht, was sie wohl störte, denn sie streicht sie hinter ihre Schulter und dann vorsichtig hinter ihr Ohr. Sie setzt sich langsam vor den Tisch auf den Boden und wagt keinen blick mehr zu mir. Doch ich sehe, wie die Sonne hinter ihr scheint und es durch den Winkel so wirkt, als würde sie Leuchten. Verzaubert von diesem Anblick, schaffe ich es nicht, von ihr weg zu sehen. Dann höre ich Daemans Stimme. In Gedanken gewesen, weiß ich nicht, was er erzählt, und wende mich an ihn. Ich bin noch immer nicht ganz bei mir und will eigentlich nicht von Flora wegsehen. Doch ich zwinge mich dazu, als ich Floras erschrocken Gesicht bemerke, das auf meinen Bruder gerichtet ist. Was habe ich gerade nur verpasst? »Was meinst du, Daemon?« Entsetzt sieht er mich an und nickt in Floras Richtung, die schlag artig ihre Haare nachvorne holt und diese mir ihren Händen umklammert, als würden sie gleich abfallen. Irritiert sehe ich die beiden abwechselnd an. »Ich dachte zwischen euch wäre nichts mehr?« »Was redest du da, Daemon?« frage ich ihn ertappt und sehe zu Flora. »Zwischen uns ist auch nichts« ohne nur einmal zu blinzeln spreche ich diese Worte aus, mit denen ich mich selbst belüge und sehe dabei in Floras immer trauriger werdenden Augen. Ich kann ihr Herz sogar weinen hören. Ich schlucke meine Schuld herunter und richte meinen Blick von ihr ab. »Willst du mich verarschen?« vergreift sich mein Bruder am Ton. »Wie kannst du das sagen, Palladium, ohne mit den Schultern zu zucken? Ich sehe doch den riesigen Knutschfleck an ihrem Hals« sofort horchte ich auf und drehte meinen Kopf zu Flora. Unsere Blicke treffen sich und ihr habe nur eins im Kopf: Das wir gestern geküsst haben, ja, doch ich war nicht an ihrem Hals gekommen. Von mir hatte sie ihn jedenfalls nicht. Als ich in Floras grünen Augen blicke, bemerke ich ihre Distanz und ihre verschlossene Körperhaltung. Sie verdeckte ihren Körper, hinter ihren Haaren und ihren Armen. Ihr war dies mehr als unangenehm, vor allem vor mir. es sollte mir egal sein, es dürfte mich nichts angehen, Ich bin ihr Lehrer. Doch es war mir nicht egal und es beschäftigte mich, als wäre sie mir fremd gegangen. Ich hasse dieses Gefühl, weil es nicht richtig ist, so etwas zu fühlen. In meiner Brust kocht das Blut über und ich spüre das Verlangen zu schreien. Einfach laut hals loszubrüllen. Doch ich unterdrücke dieses verlangen und atme durch die Nase durch. Ich schlucke und rede mir ein, es gehe mich nichts an. Flora schweigt noch immer und ihr beschämter blick macht mich nur noch besorgter. Sie soll sich nicht so fühlen, wegen mir. »Ich war das nicht« spreche ich mit monotoner Stimme und sehe dabei zu Flora, die schuldig zum Boden sieht. Meine Stimme klang fasst schon enttäuscht, dass der Knutschfleck nicht von mir kommt. Ihre Augen zeichnen so viel Gefühle: Schuld, Scharm, Angst aber auch Panik. Warum, sehe ich Panik? Wovor hat sie solche Angst? Wortlos aufgerichtet, steht Flora da und sieht langsam auf zu mir und Daemon. Ich setze meinen Fuß an und bin bereit mich auch zu erheben, falls sie weglaufen will. Sie müsste an mir vorbei gehen, und ich bin fest endschlossen, sie davon abzuhalten zu gehen. »Ich sollte gehen« spricht sie mit zitternder Stimme. Warum hört sich ihre Stimme so an, als würde sie sich dafür bestraffen wollen. Daemon öffnet den Mund, doch aus diesem kommt nichts heraus. Er ist womöglich genauso verwirrt wie ich. Wie ich es schon befürchtet habe, setzt Flora einen Fuß nach dem anderen und ist dabei einfach zu gehen. Ich springe auf, strecke meinen Arm aus und halte sie mit meiner Hand am Handgelenk fest. Ihr zusammenzucken und ihr erschrockenes Gesicht, verunsichern mich, weil ich womöglich gerade eine Grenze überschritten habe. Ich will sie nicht ängstigen. Angst liegt in ihren Augen und versetzt mir einen Stich. »Warum willst du gehen, Flora?« fragt Daemon, da ich es nicht schaffe. Ihre Blicke lassen mich nicht los. Etwas beschäftigt sie, es ängstigt sie und quellt sie bis in sie Seele. »Ich sollte nicht hier sein« sagt sie in mein Gesicht und fleht mich mit ihren Augen an, sie loszulassen. Doch ich kann nicht. Ich will sie nicht gehen lassen ich möchte wissen, wer der Kerl war, der ihr so nah sein durfte. Als ich diesen Gedanken realisierte, erinnere ich mich an gestern Abend, wie ich Flora in der Damen Toilette gefunden habe. Sie war verheult, verängstigt und zitterte am ganzen Körper. Sie wollte mir da nicht sagen was los ist, doch vielleicht, konnte sie mir nichts sagen, weil sie so sehr unter Schock stand. War dieser Knutschfleck ein sichtbarer beweis dafür, dass sie angegangen wurde? »Hat dir jemand weh getan, Flora?« spreche ich es aus und bemerke meine Anspannung, weil ich ihre Antwort, in ihren erschreckenden Blick ablesen kann. Ich weiß, dass es so ist, und es löst etwas in mir sterben. Ich will Flora beschützen, nicht weil sie mir hilflos erscheint, nein. Ich möchte sie Beschützen, weil es in meiner Natur liegt, die zu beschützen, die ich liebe. »Hat dich gestern Abend in dem Club jemand angefasst?« Ich weiß genau wie sich das anhört, doch ich kann nichts gegen diesem drang tun, der das wissen muss. Der Gedanke, dass Flora belästigt wurde und einfach geküsst wurde brachte mein Blut zum Kochen. Floras Augen füllen sich mit Tränen, die mir als Antwort genügen. Langsam lasse ich sie los und sehe zu wie sie langsam innerlich zerbricht. »Was hat er dir angetan?« werde ich lauter und verzweifelter. Meine Eigenen Gefühle überschlagen sich regelrecht und lassen mich nur ein Bruchteil von dem spüren, was in Flora vorgehen muss. Sie hält einen Moment inne, dann schaut sie mich an. »Hör auf, Nicolas« fleht sie schon fasst und zittert am ganzen Körper. Ihre Tränen fließen über ihre rosigen Wangen und ihre Augen werden rot, durch das Salz in ihren tränen. »Flora« Fiberhaft sehe ich in ihre Augen und bemühe mich so sehr, in ihrem Blick die Antwort zu sehen. Ich schaffe es nicht, von ihr weg zu sehen und setze meine Hand in Richtung ihres Gesichts. Wie von allein, streichen meine Finger ihre Haarsträhnen von ihrer Schulter und lege ihren Hals damit frei. Mein Blick haftet an diesem und dem großen Fleck, der dort ragt. Meine Augen wandern rauf zu ihrem Mund, der zu einem dünnen strich gepresst ist. Meine Gedanken darüber, was heute Nacht passiert sein könnte, Brassel unkontrolliert in meinem Kopf ein. Die Frage, ob dieser Kerl ihre Lippen küssen und berühren durfte, oder ob er sich diese einfach mit Gewalt nahm, prasselte auf mich ein. »Was soll das? Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Nicolas« höre ich ihre Stimme wimmern. Ihre Augen sind hinter einem leichten Tränenschleier versteckt, den ich nur zu gern wegschieben möchte. »Das bist du auch nicht, Flora« Sehe ich sie weiter an, obwohl sie meinen Blick zu umgehen versucht. Ich sehe von ihr weg und fahre mit meinen Augen durch den Raum, in dem wir sind. es ist plötzlich so dunkel. Mir ist nicht aufgefallen, wie die Wolken sich draußen vor die Sonne geschoben haben und meine Wohnung mit in einen dunklen Schatten überzieht. Es sieht nach regen aus, als ich zum Fenster sehe und das zuckende Wehen der Vorhänge beobachte. Der Wind ist frisch, zieht die kühle in unsere Richtung. Erst jetzt bemerke ich auch, dass ich noch immer ohne T-Shirt dastehe. Ich drehe mich zur Seite, beuge mich zur Couch und greife nach meinem Oberteil, dass noch an der lehne liegt. Es mir übergezogen, sehe ich zurück zu Flora, die mich erwartungsvoll ansieht. »Worauf wartet sie?« frage ich mich und sehe sie musternd an. Siehe Augen halten an meinem Blick, ihre Lippen öffnet sich ein Stück und schließt sich dann aber sofort wieder. Ihr Atmen ist schwer und stockend, als bekäme sie keine Luft. Sie hat Angst und ihre ganze Körpersprache schreit um Hilfe. Flora will nicht gehen, sie möchte hierbleiben und fleht mich mit ihren Augen an, ihr entgegenzukommen. Niemals würde sie mich jetzt darum bitten, dableiben zu dürfen. Wie sie schon sagte, sie dürfte überhaupt nicht da sein. Ich schlucke und mache einen kleinen Schritt auf sie zu. Sie sieht mich unsicher an. »Wir müssen nicht darüber reden« es ist einen Moment lang leise. Flora muss wohl die Worte einen Augenblick auf sich wirken lassen. Ihre Augen richten sich zum Boden und ich höre ich schniefen. Als sie ihr Kopf hebt, bemerke ich ein helles Licht streif im Augen Winkel, der Floras halbes Gesicht hell erstrahlen lässt. Ihr grün in den Augen leuchtet auf und funkelt in dem Licht, wie ein Kristel. Ihre Tränen sind wie kleine perlen, so rein und klar. Das Licht erlischt wieder und alles ist einem dunklen grau getaucht. Noch immer sehe ich Flora an und schaffe es nicht, von ihr abzusehen. Es waren nur wenige Sekunden, doch es fühlt sich an, als wäre die Zeit stehengeblieben. Das Fenster wird durch einen heftigen Wind stoßt aufgedrückt und öffnet sich weit, mit einem Knall an die Wand. Flora zuckt zusammen und sieht in dessen Richtung. Meinen Blick auch von Flora losgerissen, sehe ich zum weit geöffneten Fenster. Die Vorhänge wehen weit in den Raum und flattert im Wind auf und ab. Es beginnt zu Regnen und zu stürmen. Der herrliche Sonnenschein, der noch eben da war, ist nun vollständig verschwunden. Plötzlich ertönt ein lautes und tiefes grollen. Flora steht noch immer wie angewurzelt da und hält ihre Arme unsicher an ihrem Körper gepresst. Ihren Blick aber fest an dem Fenster gehalten, sehe ich ihr zittern. Hat sie Angst? Ich setze mich in Bewegung, gehe auf sie zu und zögere dabei, meine Hand aber nach ihr auszustrecken. Meine zögernde Bewegung blieb aber Daemon nicht verborgen. Ihn habe ich völlig vergessen. Er erreicht die Fee noch vor mir, weil ich im Gegensatz zu ihm, gezögert habe. erprobt bleibe ich stehen, sehe wie mein Bruder seine Hände an ihre Schultern legte, und sie ansieht. Wie er in ihre wunderschönen grünen Augen sehen darf. Wie er sie trösten darf. Wieder spüre ich dieses ekelhafte Gefühl: von Eifersucht. »Alles gute Flora?« fragt er. Ich sehe schnell weg und petze meine Augen zusammen. Ich will das nicht sehen. Widerwillig laufe ich an ihnen vorbei und bewege mich wie in trans zum Fenster, um dieses zu schlissen. Unweigerlich sehe ich zum Himmel und spüre dabei, wie der Regen gegen mein Gesicht peitscht. In meinen Ohren nehme ich den Sturm betäubend war und verliere mich, dabei dem Gedanken, dass das Wetter gerade so passend ist, zu meinen Gefühlen. Der Himmel ist bedeckt mit dunklen und dicken Wolken. Die Regen Tropfen sind groß und schwer, während sie wie aus Eimern zu Boden fallen. In wenigen Sekunden ist die ganze Straße bereits nass. Wieder erscheint ein helles Licht am Himmel, und sticht mir geradewegs in die Augen. Als der Blitz verschwindet wieder, spüre ich diese wärme an meinem Arm. Irritiert sehe ich links neben mich und sehe Flora von der Seite an. Ihr Blick richtet sich dabei auf, denn dunklen Himmel. Ihr Gesicht wird immer nasser, doch es scheint ihr nichts auszumachen. Noch vor wenigen Minuten, hat sie noch tränen in ihren Augen gehabt, jetzt war ich mir nicht mehr sicher, ob das was über ihre rasa Wangen läuft Regen oder Tränen sind. »Achtung, Floras« spreche ich zu ihr. Meine Hand nach dem Fenster gestreckt, schließe ich es. Sie geht bei Seite und sieht mich dabei an. »Es ist besser, wenn ich das Fenster schlisse« Ihr Blick wirkt erneut so, als wollte sie etwas sagen. Das Fenster fest verschlossen, richte ich den Vorhang davor und drehe mich zu der Fee. Es ist noch immer das Prasseln des Regens zu hären an der Scheibe, so wie das tiefe grummeln des Donners. Kapitel 16: Flora ----------------- Ich wollte in Nicolas Nähe sein. Er steht abgegrenzt von mir, am offenen Fenster. Der Regen traf in sein Gesicht, doch ich sehe lediglich seinen Rücken. Ich löse mich von Daemon der unsicher zu mir sieht. »Flora« spricht er leise, doch ich ignoriere seine Stimme. Er ist es nicht, von dem ich gerade gelten werden möchte, oder von dem ich in diesem Moment Trost brauche. Nein, ich brauche Nicolas. Er ist es nach dem mein Herz ruft. Und ich kann genau hören, wie seins auch noch mir ruft. Still nähere ich mich ihm und während eines Blitzes schlag platziere ich mich neben ihn. Sein blick ist wie gebannt in den Himmel gerichtet. Der Regen prasselt nun auch mir ins Gesicht und ich sehe in die Richtung, in die auch er sieht. Der regen fühlt sich kalt an und es schmerzt im Gesicht, dennoch halte ich es aus und suche am Himmel den Punk auf den, Nicolas so besessen blickt. »Achtung, Flora« vernehme ich dann seine Stimme und wende ich zu ihm, zur Seite. Er schließt endlich das Fenster. Sein Gesicht ist bereits völlig nass und das Regenwasser tropft von seiner Nase, so wie auch über sein Kinn. Ich sehe zu seinen Lippen, die sich öffnen und wieder schließen. Er spricht noch, doch ich höre kein Wort von dem, was er sagt. Sein ganzes T-Shirt ist nass und deutet verspielt seine Muskeln an. Wie gern ich jetzt meine Hand auf ihn legen wollte, die Konturen nachfahren will und ihm sagen möchte, wie sehr ich ihn brauche. Ich schluckte schwer und vernahm das Prasseln an der Scheibe, so wie das Krachen des Donners. Nicolas Augen leuchten in dem Licht der Blitze und lassen mich aufs Neue immer wieder zusammenzucken. Seine Augen strahlen wie kleine Sonnen in dem schönsten Gold, das ich Jeh gesehen habe. »Wir sollten weiter frühstücken. Danach fahren wir nach Alfea, Okay?« fragt er uns sieht mich musternd an. Ich nicke. Mein Blick folgt ihm, während er an mir vorbei geht und zur Couch läuft. Ich zwinge mich ihm nachzulaufen und nehme Platz an der Stelle, an der ich vor ein paar Minuten auch schon saß. In meinen tiefen Gedanken darüber versunken, wie schnell Nicolas in die Rolle des Lehrers tauchen kann, sehe ich zu ihm rüber. Er isst ein Brot, belegt mit Salami und scheint nicht, mit seinen Gedanken hier zu sein. Woran er wohl gerade denkt? Meinen intensiven Blick, muss er auf sich spüren, denn langsam hebt er seinen Kopf und sieht mit seinen strahlenden Augen in meine. Braun Trift auf Grün. Eine Welle der Gefühle erreicht mich. Mein Herz beginnt zu pochen und mein Puls schlägt in die Höhe. Ich spüre die röte in die Wangen kommen und mein Atem stoppt. Ich habe das Gefühl an einem Kloß, in meinem Hals zu ersticken. Noch immer gewittert es draußen und der Wind schlägt den Regen gegen die Scheiben, von Nicolas Wohnung. Doch meine Augen haften an denen von ihm und halten mich gefangen. »Möchtest du nichts essen?« fragt er mich monoton und reißt mich dabei aus meiner starre. Sein Blick wirkt kühl, seine Stimme rau und Brauen zieht er fragend zusammen. Ich zwinge mich von seinen Augen und wende meinen Blink auf meinen Teller, der noch völlig leer ist. Ich konnte nichts mehr essen. Mein abbetet ist verschwunden, als Whispert seinem Bruder, auf mein Hals aufmerksam gemacht hat. Als hätte Nicolas meine Gedanken gelesen, bemerke ich wie sein Blick langsam an mir herunter und verweilt eine Weile an meinem Hals. Sofort streiche Ich einige strähnen, meiner langen Haare nach vorne und verdanke erneut meinen Hals, damit er dem großen Fleck nicht noch länger betrachtet. Seine Augen fliegen wieder nach oben zu meinen. »Ich habe Erlich gesagt, keinen Hunger« spreche ich unsicher und streiche nervös und zitternd durch meine Haare. Nicolas blick und die Art, wie er mich ansieht, verunsichert mich einfach und macht mich so Nervös. Er hebt eine Braue und schaut fragend zu mir rüber. »Du solltest etwas essen aber, Flora« antwortet er, sieht zu seinem Teller herunter und zuckt dabei mit den Schultern. Ich wende meinen Blick von ihm ab und sehe zu Daemon. Er sieht neben sich zu Nicolas und hebt fragend seine Augenbrauen. Es ist plötzlich still. Nur noch das Geräusch des Unwetters ist zu Hören. Der laute Donner der vom Himmel aus ertönt. Der Regen, der gegen die Fensterscheibe schlägt und der starken Winde, welcher durch die kleinen Ritzen bläst und die Bäume zum Biegen bringt. Mein Blick streift wieder zu Nicolas rüber. Er isst, doch seine gebeugte Haltung und sein gewällter Blick. Ob es immer noch an meinen Hals liegt? Macht ihn das so unsicher? Ich lasse meine Haare aus meinen verkrampften Händen los und werfe sie hinter mich. Ruckartig aufgesprungen, sehe ich Daemons Kopf zu mir schnellen. Auch Nicolas hebt nun sein Gesicht und bleibt in seiner Bewegung stehen. Er wirkt erschrocken. »Ich werde mal ins Bad gehen« spreche ich ruhig und sehe die beiden abwechselnd an. Sie sagen nichts. Ohne auch weiter auf eine Reaktion zu warten, laufe ich in Richtung Badezimmer. Ich betrete den kleinen Raum und schlisse hinter mir die Tür. Mit meinem Rücken gegen die holz Tür gelend, senke ich den Kopf und schlisse meine Augen für einen kurzen Moment. Ich will einfach nur mal durch Atmen und alles ordnen in meinem Kopf. Ich bin noch immer in der Wohnung meines Lehrers, für den mein Herz so wild schlägt, dass ich jede Sekunde damit rechnen muss, ohnmächtig zu werden. Ich kann doch nicht in ihn verliebt sein. Nein, das darf ich nicht. Ich kenne ihn doch gar nicht. Kopf schüttelnd werfe ich all meine Gedanken heraus und sehe in den Raum hinein. Ich sehe geradewegs in mein eigenes Gesicht. Der runde Spiegel vor mir hat einen Holz-Ramen an dem kleinen Muster eingraviert sind und wie Blätter und Baumästen aussehen. Ich fahre sie mit meinen Fingern nach und spüre die kühle und raue Oberfläche. Mein Blick wandert runter zum Waschbecken. An der Seite stehen Seife und ein Becher, in welchem eine Zahnbürste liegt. Meine neugierte lässt meine Augen weiter wandern und ich bemerke unter dem Waschbecken einen Kleien schrak, es ist, als würde mich etwas rufen, und mich förmlich anflehen die kleine Tür zu öffnen. Der immer lauter werdenden stimme gehorcht, gehe ich auf die Knie und öffne die Schranktür. Vor mir sehe ich leidlich dusch zeug. Während ich die Tür schlissen möchte, fällt mir dann jedoch eine kleine Schachtel ins Auge. Sie ist schwarz und hat an den Rändern kleine Gold Akzente. Mit nur einer Bewegung landet die kleine Schachtel in meiner Hand. Unsicher, weil ich erst jetzt bemerke, dass ich gerade hier herumschnüffle, sehe ich mich um. Doch meine Neugier ist zu groß, als es wieder zurückzustellen, ohne hinein gesehen zu haben. Meine Augen starren wieder auch die Schachtel, während meine Hand langsam den Deckel hebt. Im inneren ist die Schachtel mit einem weichen, schwarzen- samt gefüllt. In der Mitte ragt ein goldener Ring. Seine Optik ist schlicht, aber elegant. »Er ist wunderschön.« flüstre ich leise. Einen Moment lang sehe ich ihn nur an, ohne darüber nachzudenken, wem er gehört und was für eine Bedeutung er haben könnte. Dann hole ich ihn aus seiner Schachtel mit vorsichtigen fingern und betrachte ihn noch etwas näher. Ich drehe und wende ihn, in alle Richtungen und entdecke in der innen Seite eine Gravur. In Schönschrift wurde dort- »Palladium und Athris« eingraviert. Erst jetzt wird mir bewusst, was ich da in meinen Feen- Händen halte. »Ist er etwas… verheiratet?« frage ich in Richtung des Rins und lasse diesen sofort los. Er fällt nur wenige Zentimeter auf den Boden und rollte dann am Boden vor mir im Kreis, bis er umfällt und zum Stehen kommt. Ich schlucke und zucke etwas nach hinten. Ist das wirklich möglich? Ist Nicolas Verheiratet? Ich fühle mich schrecklich. Nicolas hat mir tatsächlich verschwiegen, dass er eigentlich verheiratet ist? Plötzlich ertönt ein lautes Klopfen an der Badezimmer- Tür, die mich daran erinnert, dass ich nicht allein hier bin. »Ist alles in- Ordnung bei dir da drinnen, Flora?« es ist Nicolas Stimme, die auf der anderen Seite nach mir fragt. Sofort greife ich nach dem Ring lege ihn zurück in die Schachtel und verstaue alles zurück in den kleinen Schank, unter dem Waschbecken. »Ja, es ist alles gut« rufe ich ihm jetzt zu und springe auf. Zur Tür gelaufen, öffne ich diese und sehe in seine braunen Augen. Ich kann ihm nicht länger ansehen, zu sehr ist in mir die Angst, dass es da noch eine andere Frau gibt. Mein Blick wandert zum Bode und dränge mich an ihm vorbei. Er ist mir so nah und ich spüre seine Wärme schon wieder auf meiner Haut. Es fühlt sich an, als würde er mich berühren, mich festhalten. Erprobt bleibe ich stehen, als mir klar wird, dass er mich tatsächlich berührt. Seine Hand um mein Handgelenk geschlungen, sieht er mich an. Ich zittere und sehe zu seiner Hand. Sein griff ist nicht fest und ich könnte mich ganz leicht los reisen und weiter gehen, doch etwas hindert mich daran. Mein Blick wandert wieder zu seinem Gesicht. »Bist du dir sicher?« fragt er, mit weit offenen Augen und gesägten Brauen. Außerstande etwas zu sagen, nicke ich Nicolas zu und schaffe es aber nicht ihn noch länger anzusehen. Sein blick schmerzt mich und verunsichert mich zutiefst. Noch immer hält er mich fest, während er meinen Blick versucht aufzufangen. Aus meinem Augenwinkel bemerke ich seine Hand zu mir hochkommen, die dann zu meinem Hals schwebt. Erneut streicht er meine Haare zurück und streift mit seinem Daumen an den Knutschfleck entlang. Als ich zu ihm aufsehe, bemerke ich seinen noch immer besorgten blick. Warum macht er sich nur solche Sorgen um mich, wenn er doch verheiratet ist? Ich schlucke, schlisse gequält die Augen und bemühe mich etwas Luft zu bekommen. Durchgeatmet, schlage ich seine Hand von meiner Haut, als ich spüre, wie ich das Verlangen verspüre, ihn erneut küssen zu wollen. Überrascht sieht er zu mir runter. »Entschuldigung, Flora« ich gehe einen Schritt zurück. Ich brauche einfach Abstand von ihm. »Schon gut, lass... lass es bloß« »Ich wollte dich nicht ängstigen, Flora. Ich mache mir nur Sorgen.« »Das brauchst du nicht« versichere ich ihm, sehe ihn dabei jedoch nicht einmal an, was ihm auch auffällt. »Ich kann dir das nicht glauben. Rede mit mir, bitte« Mein Kopf zur anderen Seite gedreht, damit er den Fleck nicht mehr sieht, schweige ich weiter vor mich hin. »Ich habe wirklich Angst um dich« »Hör auf damit« »Du kannst mich nicht einmal ansehen. Warum verschlisst du dich vor mir? Ich bin da für…« »Hör auf!« unterbreche ich ihn und funkle ihn Wütend mit meinen Augen an. Was bildet er sich nur ein, mir so etwas sagen zu wollen. »Du bist mein Lehrer, mehr nicht« erinnere ich ihn. Ich senke meinen Blick. Das tiefe Atmen von Nicolas gehört, sehe ich zu ihm. Sein blick ist kühl und auch seine Körper- Haltung, wirkt distanziert. Doch es ist doch die Wahrheit, ich habe nichts gesagt, dass wir nicht schon wissen und was er mir nicht auch schon gesagt hat. »Gut, wenn du keine Hilfe möchtest, kann ich dich nicht dazu zwingen. Hol bitte deine Sachen, wir gehen, Flora« Nicolas kehrt mir den Rücken zu und geht zurück in Richtung Wohnzimmer. Mein Herz pocht und mein Magen dreht sich im greis. Ich kann es mir nicht erklären, doch er scheint mir wirklich geknickt zu sein. Mit Abstand folge ich ihm und hole meine restlichen Sachen. Dann warte ich an der Couch und meide jedes Auge Kontakt mit Whispert. Als Nicolas seine Jacke anzieht, kann ich meinen Blick kaum abwenden und betrachte jeden seiner Bewegung, als wäre dies das letzte mahl. »Gehen wir« erklingt seine strenge stimme in meinen Ohren und setzt mich in Bewegung. An ihm vorbei und aus der Tür laufe ich vor ihm die Treppen herunter zum Ausgang. Noch immer herrscht draußen ein heftiger Sturm. Der starke Wind weht meine Haare in die Luft und bläst gegen meinen Körper. Meine Arme vor meine Brust verschränkt, kneife ich meine Augen zusammen. Der Regen prasselt auf mich und mein Gesicht ist bereits nach wenigen Sekunden völlig nass. Auch meine Kleidung ist bereits tropfend Nass und klebt an meiner nun kühlen Haut. »Na los, gehen wir weiter, Flora« befehlt Nicolas, der schnell an mir vorbei geht. Ihm zu seinem Auto gefolgt, sehe ich zu ihm und schaffe es nicht, den Ring zu vergessen, den ich gefunden habe. in mich gekehrt öffne ich die Beifahrer Tür, von Nicolas Auto und setze mich in das Innere des Wagens. Mir ist unglaublich kalt und einerseits bin ich froh, dass Nicolas mich jetzt schon zurück nach Alfea bringt. Denn so kann ich mich noch mal umziehen und das habe ich jetzt ganz dringend nötig. Neben Nicolas im Auto gesessen, vermeide ich weiterhin jeden Augenkontakt zu ihm, auch wenn mich mein Herz so sehr danach drängt, doch zu ihm zu sehn. Hektisch schnalle ich mich an und versuche mich so abzulecken. Neben mir startet Nicolas derweil den Wagen und fährt auf die Straße. Der Regen prasselt gegen die Scheiben und auch das Gewitter ist noch immer deutlich zu hören. Unsicher richte ich meinen Blick zum Himmel und blicke geradewegs in einen Hell erscheinenden Blitz. Sofort schließe ich die Augen und dreh mich vom Fenster weg. »Flora, ist alles ok?« höre ich Nicolas fragen. Ich öffne langsam meine Augen und reibe mit meinen Händen gegen sie. »Ja, ich habe nur in einen blitz gesehen. Mir geht’s gut.« erkläre ich ihm. Als ich meine Hände wegnehme und nach vorne sehe, bemerke ich, dass wir los gefahren sind. ich höre den Motor und wie mich die Geschwindigkeit in den Sitz drückt. Unauffällig sehe ich zu Nicolas Hand. Er schaltet in den nächsten Gang und hält seine Hand dann weiter auf dem Schaltknüppel. Meine Augen wandern seinen Arm hoch, bis zu seinem konzentrierten Blick nach vorne. Ist er wirklich verheiratet und hat seine Frau betrogen? Und wenn nicht, was hat es dann mit diesem Ring auf sich? Was verheimlicht er mir? »Was ist los?« reißt Nicolas mich plötzlich aus meinen Gedanken. Sofort zucke ich zusammen, als ich seine Stränge höre. Seine Aufmerksamkeit gilt noch immer der Straße, doch meinen Blick und mein intensives Starren, muss er wohl dennoch bemerkt haben. Ich räuspere mich und sehe wieder nach vorne. »Nichts, Verzeihung« spreche ich ruhig und knoble an meinem Zeigefinger herum. Nicolas biegt zur Hauptstraße ein und fädelt sich dort in den Verkehr ein. Es ist eine ganze Menge los hier und von überall ist eine Hube zu hören oder das Quietschen von Reifen. Innerhalb von einer Sekunde, sehe ich vor uns ein weiteres Auto bremsen. Das schnelle stoppen bleibt auch Nicolas nicht verborgen und er tut es diesem gleich. Sofort halten wir an und ich spüre das erprobte Bremsen. Das Fahrzeug hinter uns jedoch reagierte nicht so schnell. Er führ hinter uns reit bewegte uns in das vor uns und hielt erst dann an. Er schwenkte mich nach vorne und durch den Gurt, wurde ich dann wieder zurückgezogen. Meine Augen fest zusammen gepetzt hoffe ich nur, dass es vorbei ist. Schwer atmend, sehe ich neben mich zu Nicolas. Er sieht nur nach vorne, streicht mit seiner Hand durch seine blonden Haare. Dann wirft er seinen Blick zurück. Seine Augen verdunkeln sich und es ist zu spüren, wie wütend er ist. Verständlich, denn als ich seinem Blick folge, sehe ich die fielen Scherben, die nun auf der Rückbank liegen. »Verdammt, das war echt knapp« spreche ich als erste. Nicolas schweigt noch immer. Ich wende mich wieder ab und richte meinen Blick nach vorne, als Ich plötzlich Nicolas rufende Stimme in meinem Ohr höre. »Flora« er dreht sich rum, Hebt seinen Arm und hält diese vor meine Brust. Im nächsten Moment spüre ich erneut einen heftigen Aufschlag von hinten. Dieses Mal ist es heftiger und schiebt uns noch ein Stück weiter nach vorne. Ängstlich kralle ich mich an Nicolas Jackenärmel. Es vergeht Sekunde als ich zur Seite- aus dem Fenster sehe und ein weiteres Auto auf uns zu fahren sehe. Meine Stimme verloren und vergessen, wie man eigentlich spricht, sehe ich diesem nur entgegen. Mein Griff an Nicolas Ärmel wird doller und verzweifelter. Ich höre nur noch ein Klicken, das zurück schnallen eines Gurtes und eine Stimme, seine Stimme. Innerhalb eines Wimpernschlags könnte mein Leben jetzt zu Ende sein. Ich spüre, Nicolas Arme, die sich um mich schlingen und wie er mich an sich zieht. Ich selbst kann mich nicht mehr bewegen. Dann ist es so weit. Das andere Auto fährt in uns rein und drängt uns von der Straße ab. Ist es jetzt vorbei? Ich bin mir sicher, niemals wieder meine Mutter zu sehen. Meine Schwester oder meinen Vater. Ich werde meine Freundinnen nie mehr gegenüberstehen. Und den Mann, den ich gerade erst angefangen habe zu lieben, werde ich es nie sagen können. Ich weiß, dass ich jetzt sterbe. Kapitel 17: Nicolas Palladium ----------------------------- »Na los, gehen wir weiter, Flora« Ich laufe an Flora vorbei, die zögernd im strömenden Regen steht. Ihre Haare sind schon wieder völlig durchnässt und ich befürchte, dass sie noch krank wird, ehe ich sie in Alfea abliefern kann. Sie öffnet sich die Tür meines Wagens und steigt ein. Als ich es ihr gleichtue, stecke ich den Zündschlüssel, schnalle mich an und drehe den Schlüssel um. Der Motor beginnt zu starten und ich setze meinen Fuß auf das Gas. Ein Blitz erscheint erneut am Himmel, gefolgt von einem lauten Donner schlag. Neben mir zuckt Flora zusammen. »Flora, ist alles ok?« frage ich sie. Sie reibt sich die Augen und nickt. »Ja, ich habe nur in einen blitz gesehen. Mir geht’s gut.« dann sieht sie nach vorne, ohne mich anzusehen. Es ist wohl besser so. Konsequent starre ich auf die Straße, um nicht zu der schönen und völlig Nassen Fee neben mich zu sehen. Ihr Anblick, wie ihr langsam der Regen über die nasse tropft oder ihre reinen grünen Augen, die jetzt noch strahlender hervorkommen, könnte ich mich nicht konzentrieren. Selbst nur neben ihr zu sitzen und ihre bloße Anwesenheit zu spüren, setzt mich in Versuchung. Ich beschleunige, gehe in den nächsten gang und halte meine Hand am Gang Schalter, um mich davon abzuhalten doch zu Flora zu sehen. Ich spüre ihren Blick von der Seite und zwinge mich den Blick nach vorne zu halten. »Was ist los?« durch breche ich die stille. Ich muss ihre Stimme hören. Ich will sie hören. Sie schweigt. Dann räuspere sie sich. Ich umklammere das Lenkrad. »Nichts, Verzeihung« Spricht sie zurückgezogen. Ich biege zur Hauptstraße ein und fädelt uns dort in den Verkehr ein. Es ist eine ganze Menge los hier und von überall ist eine Hube zu hören oder das Quietschen von Reifen. Ich habe schon hier ein seltsames Gefühl. Alles wirkt unglaublich hektisch, laut und erdrückend. Ich fahre aber weiter und fahre hinter einem Schwarzen Wagen her. Der Regen prasselt weiterhin auf die Scheiben und selbst durch den Scheibenwischer, ist meine Sicht beeinträchtigt. Plötzlich kommt der Wagen vor uns zum Stehen. Schnell trete ich auf die Bremse und sorge dafür, dass wie ebenfalls zum Stehen kommen. Was ich so schnell bemerkt habe und darauf reagiert, habe, bleibt dem Fahrer hinter uns verwehrt. Er rast direkt in meinen Kofferraum rein und schiebt uns ein Stück nach vorne, bevor er dann auch stoppt. Sofort sehe ich neben mich zu Flora, sie mit aller Kraft, ihre Augen zusammen petzt. Dann sehe ich wieder nach vorne und streiche mir durch die Haare. Das war echt knapp. Mich wieder gesammelt, drehe ich mich zurück, weil ich mir sicher bin, dass es das noch nicht war. Ich sehe nicht sehr fiel, doch ich höre ein weiteres Auto kommen. »Verdammt, das war echt knapp« Höre ich Flora neben mir. Flora dreht sich wieder nach vorne und fühlt sich bereits sicher, doch ich höre noch immer einen Motor, der auf uns zu kommt. Das kommt das Quietschen. Durch das andere Auto durchgesehen, fällt mir das hintere Auto auf das unkontrolliert auf uns zu kommt. »Flora« rufe ich ihr zu, dreh mich um und strecke meinen Arm vor sie aus, damit sie nicht zu weit nach vorne geschleudert wird. Im nächsten Moment schlägt auch dieses Auto hinten auf und schiebt uns noch ein Stück weiter nach vorne. Ängstlich krallt sich Flora in mein Jackenärmel. Ihr packen wird plötzlich noch heftiger und ängstlicher. Es gibt keine Schonzeit für uns, als ich in Floras Richtung schaue und das Auto sehe, dass auf uns zu kommt. Ab da an sehe ich alles in Zeitlupe. Nichts scheint in diesen letzten Sekunden mehr von Bedeutung zu sein. In diesem Moment sehe ich vom Fenster ab und sehe auf Floras Hinterkopf. Mir ist bewusst, dass ich mit Verletzungen davonkommen werde, doch Flora, sie wird von dem auf uns zu kommenden Auto zerquetscht. Sie wird das nicht einfach so überleben. Nein, ich werde nicht zulassen, dass dies ihr Ende ist. Ich habe geschworen sie niemals allein zu lassen. Ganz gleich, ich ihr dieses Versprechen gab als ich sie noch für eine andere hielt. Ich habe es ihr versprochen, weil ich es ernst meine. Sofort öffne ich meinen Gurt, breite meine Arme aus, lege sie um sie und ziehe sie zu mir auf den Fahrersitz, während ich ihr versichere bei ihr zu sein. »Ich werde dich nicht loslassen« Der andere Wagen kracht in die Seite rein, in der vor wenigen Sekunden noch Flora saß und drängt uns auf die andere Straßen Bahn. Die Scheiben schlagen uns um die Ohren und ich drücke Flora noch heftiger an mich. Ihr Körper zittert und ihre Haut fühlt sich heiß an. Die Scheiben- Splitter schneiden meine Hände und den Ärmel meiner Jacke. Es geht alles unsagbar schnell. Und nach einem kurzen Moment, ist alles vorbei. Der Wagen kommt zum Stehen und ich spüre nur noch mein schnell schlagendes Herz. Mein Puls schießt in die Höhe und ich habe das Gefühl, als wäre ich in einem dunklen Tunnel. In meiner Bewegung verhangen, halte ich Flora weiterhin fest gegen mich. Mein Adrenalin ist noch immer auf höchsten Level, als ich mich wirklich daran erinnerte was gerade geschehen ist, löse ich langsam meine Arme um Flora. Ich höre nichts von ihr, nur das sachte herunter fallen der Scheiben Splitter, klingt in meinen Ohren. Und der Regen, der gegen das Auto blech rieselt, wirkt in meinen Ohren gedämpft und so weit weg von mir. Noch immer bewegt sich in meinen Armen nichts und die Junge Fee macht nicht eine Regung. Nur mein Schlagendes Herz und da pochen meines Pulses, ist wahr zu nehmen. Warum, kann es nicht ihr Herz sein, das so stark schlägt? Zitternd drücke ich sie wieder an mich. Ein weites Pochen mischt sich plötzlich mit meinem und ich spüre, wie sich sachte ihr Brustkorb zuckend hebt und schwer wieder senkt. »Flora?« hauche ich aus und halte mein Gesicht an ihre Wange, die eine gewisse wärme ausstrahlt. Sie ist nicht Tod. Flora ist am Leben. Angesträngt hustet sie und beugt sich ein Stück nach vorne, während ich sie noch immer fest in meinen Armen halte. »Ganz ruhig, kannst du dich bewegen? Oder hast du schmerzen?« sie antwortet mir mit einem Nicken, dann schüttelt sie den Kopf. Erleichtert lasse ich mein Gesicht in ihren Nacken sinken und atme aus. Ihr Haus überzieht eine Gänsehaut und ihre Haare stellen sich gerade auf. Doch ich bin einfach, nur froh, dass es ihr so weit gut geht. »Ich werde dich jetzt loslassen und die Tür auf meiner Seite öffnen. Danach werde ich langsam aussteigen und dich dann nachholen« erkläre ich ihr langsam und mit ruhiger Stimme. Wieder nickt sie. Ich habe noch immer nur Floras Hinterkopf im Blick und habe sie seit vor dem Unfall weder ihr Gesicht gesehen noch den Klang ihrer Stimme. Mein Unterbewusstsein, dass sie doch noch verletzt sein kann, verdränge ich, mit dem Wissen, dass sie mir antwortet und noch lebt. Im Augenblick gibt s für mich nichts Wichtigeres, als das Flora noch atmet. Durch das offene Fenster auf ihrer Seite strömt allmählig der wind rein, so wie auch der Regen. Ihre Haare wehen in mein Gesicht und der Duft von Blüten und Erdbeeren steigt mir in die Nase. Ein Duft, der mich aufatmen lässt. »Nicolas…« höre ich dann doch noch ihre zarte Stimme. »Ich habe Schmerzen« »Wo spürst du diesen Schmerz?« frage ich sie, während ich mit meiner Hand ihren Arm abtaste. »Mein ganzer Körper« ihre Stimme hat einen leichten Bruch und ich höre ihr zittern, so wie auch das leise Schniefen, durch ihre Nasse. Sie weint. »Keine Angst, ich bin bei dir« versichere ich ihr und höre erneut, wie sie seufzt. Nun stelle ich mich auf alles ein, was Floras zustand angeht. Ich bewege mich langsam zurück, öffne die Tür und rutsche heraus. Daraufhin beuge ich mich Vorsichtig wieder ins Innere des Wagens und ziehe Flora raus. Meine Arme unter ihre Beine geschoben und an ihren Rücken, hebe ich sie behutsam heraus. Ihre Arme schlingen sich um meine Hals und ihr Gesicht drückt sie gegen den Stoff meiner Jacke. »Gleich geschafft, Flora« teile ich ihr mit und setze sie am Rand der Straße ab. Wir sind nicht allein, auch andere Personen sind hier und es herrscht ein einziges Chaos. Ich höre Schreiende Stimmen, weinende Kinder und Sirenen, die laut aufheulen. Lichter in Blau und Rot flackern auf, die durch den noch immer strömenden Regen durch Strahlen. Doch dass alles blende ich aus, damit ich mich ganz und gar auf Flora konzentrieren kann. Zögernd sehe ich die Fee an und streiche ihr die hellen Strähnen aus dem Gesicht. Ihre grünen Augen strahlen in meine und sie leuchten noch immer so wunderschön, wie eh und Jeh. Mein Atem stockt. Sie blinzelt und schaut mich weiter an, als würde sie auf etwas warten. Ich schüttle meinen Kopf und sehe weitersuchend in ihr Gesicht. Sie hat einige Schnittwunden und eine größere Platzwunde an der Stirn und dem Haaransatz. Vorsichtig halte ich meine Zeige- und Mittelfinger dran, bis sie Luft ziehend zurückweicht. »Entschuldigung, ich wollte dir nicht weh tun, Flora« »Schon gut, Nicolas« spricht sie, mit herunterhängendem Blick. Sie wirkt erschöpft und müde. Ihr Gesicht ist blass und übersehen mitschnitten und Blut. »Wo tut es noch weh?« informiere ich mich bei ihr und gehe vor sie in die Hocke. Ihr Gesicht hebt sich und sie sieht mich wieder an. Ihr Anblick tut mir weh. Ich habe das Gefühl, als hätte ich versagt. Als hätte ich sie nicht genügend beschützt, als würde sie sie es auch genau wissen, dass ich mein versprächen gebrochen habe. »Du hast gesagt, dass dein Körper wehtun würde« erinnere ich sie. Sie nickt. Schluckend sehe ich zu ihrem Bauch, der ebenfalls schnitte vorweist. Dann räuspert sie sich und lenkt meine Aufmerksamkeit zu ihrem Gesicht. »Ich habe auch noch hier schmerzen, Nicolas« Flora hält ihre Handfläche gegen ihren Brustkorb und meidet den blick in meine Augen. Es ist mehr als offensichtlich, wie unangenehm es ihr ist. Ich kann sie verstehen, doch in diesem Moment, geht es mir lediglich nur um ihr wohl, nicht um ihren Körper als irgendetwas anderen. »Darf ich mal sehen?« frage ich sie dennoch, sehe zu ihrer Hand und berühre diese mit meiner. Langsam nehme ich ihre Hand weg von sich und sehe an die Stelle, die sie mir andeutete. Ich spüre an meinen Fingern ihr Herz schlagen und ihren hohen Puls. Auf der oberen Brust hälfte sehe ich jedoch nichts und nehme daraufhin meine Hände wieder von ihr, da ich schon weiß, was ihr dort so schmerzt. Schmunzelnd sehe ich sie an und versuche sie damit zu beruhigen. »Was ist los, Nicolas?« fragt sie. »Was ist so lustig?« »Nichts« schüttle ich den Kopf und lächle nun mehr. »Dort ist nur nichts, du hast einfach nur einen Schock und dein Puls so wie auch dein Herz sind noch so in diesem Schreck, dass sie gegen deine Brust hämmern« leicht öffnet sie ihren Mund und ich sehe ihre Roten Wangen, weil ihr das nun noch peinlicher ist. »Das ist völlig normal, dass du da jetzt diese Schmerzen hast. Aber es ist gut, dass wir trotzdem nachgesehen haben. Es hätte auch etwas drinstecken können« beruhige ich sie und halte ihr Gesicht in meinen Händen Fest. Flora nickt und langsam wandert ihr blick zu meinen Lippen. Dass sie in einem solchen Moment noch an so etwas denken kann, überrascht mich. Ihre Augen huschen wieder zu meinen. Sie hat ihr starren wohl selbst bemerkt. Doch was sie mit ihrem Blick andeute, hat, hat mich bereits in Bewegung gesetzt. Es ist ein leichtes diese kurze Distanz zu überstreiten und meine Lippen auf ihre zu legen. Sie sind so warm, trotz des Regens. Sie Schmecken immer noch nach Erdbeeren, trotz des Blutes. weiter bewege ich langsam meinen Mund und taste mit ihnen vorsichtig über ihre Lippen. Sie sind so unsagbar weich und ihre Berührung an meinen lässt mein Puls höherschlagen. Leise höre ich sie stöhnen und spüre ihren heißen Atem gegen meinen Mund. Schmerzend zuckt sie dann zusammen, drückt ihr Gesicht herunter und verkrampft sich in ihrer Haltung. Ihre Hand an ihre Brust haltend, stütze ich sie mit meinen Händen an den Schultern ab. Ich sehe ihren Schmerz. Ich kann ihn nachvollziehen. Es ist eine Mischung aus einem ziehen einem Stechen und dem Gefühl, jeden Moment das bewusst sein zu verlieren. So etwas musste ich damals so oft ertragen. »Tut es noch weh?« frage ich sie und finde selbst, dass diese frage, mehr als dumm ist. Flora jedoch, macht nicht den Anschein, als würde sie meine Frage als solche empfinden. Sie hebt ihren Kopf, soweit sie kann und sieht mich durch ihre Schmerzverzogenen Augen an. Wie gerne ich ihr diese Schmerzen wegnehmen würde. Sollte doch besser ich dieses Spüren und sie unverletzt sein. Doch so ist es leider nicht und ich kann nur versuchen ihr dabei zu helfen, durch diese Schmerzen zu kommen. »Ja, es soll aufhören, bitte« fleht sie mich an, lässt sich noch vorne zu mir fallen und drückt sich hilfesuchend an meinen Körper. Hilflos lege ich meine Arme um sie und streiche über ihr Nasses Haar. »Wir gehen, Flora. Hier kannst du nicht bleiben, du unterkühlst mir hier nur.« beschließe ich und erhebe mich langsam mit Flora an mir. Ihre Hände stützen sich an meiner Brust und ihr blick sieht zu mir hoch. Sie will mir widersprechen, dass sehe ich an ihrem zitternden blick und dem Leichten Schütteln ihres Kopfs. »Aber Nicolas, wie sollen wir jetzt nach Alfea kommen?« ich schmunzle und verkneife mir ein Lachen. Glaubt sie im allen ernst, dass ich sie in diesem Zustand nach Alfea bringe? Sie gehört jetzt in ein Bett und nicht in ein Klassenzimmer. »Du solltest in diesem Zustand nicht nach Alfea, du gehörst in ein Krankenhaus« »Ich will aber lieber bei dir bleiben« spricht sie nun lauter und fordernder. Es klingt schon fast wie ein befehlt, weniger als eine bitte. Ich sollte sie womöglich aber wirklich nach Alfea bringen, oder wenigstens ins Krankenhaus, doch ich will es schlicht und ergreifend nicht. Denn dann müsste ich sie abgeben und währe selbst ohne sie. Ich brauche Flora gerade genau so sehr. Ich hätte Flora um ein Haar für immer verloren. Mir ist immer noch bewusst, dass es weiterhin keine wirkliche Zukunft für uns geben kann oder darf, doch ich möchte auch nicht aufhören nach einer Möglichkeit zu suchen. Wenn sie mich jetzt bitten würde, Alfea für sie zu verlassen, um mit ihr zusammen zu sein… würde ich es tun. Für sie, würde ich alles aufgeben, einfach nur, weil ich solche Angst habe, dass ich sie verlieren könnte. Ich spüre das tiefe ziehen und stechen in meinem Herzen. Ich bekomme kaum noch Luft, weil meine Lunge sich verengt. Meine Vernunft und mein klarer Gedanke drängen sich langsam zwischen mein Herz und meinen Gefühlen zu Flora. Sie erinnern mich daran, dass ich nicht so denken darf. Flora ist meine Schülerin und ich darf diese Gefühle nicht für sie haben und schon gar nicht darf ich mich diesen hingeben. Sie ist verletzt, hat es gerade noch so Geschäft und steht zu allem noch unterschock. Ich muss sie jetzt vor allem vor sich beschützen und vor mir, vor meinen Gefühlen. Langsam und meine Disziplin wieder gefunden, schiebe ich die zitternde Fee von mir weg und gewinne so etwas Abstand von uns, was mehr als nötig ist im Moment. Unsicher und mit leicht neigendem Kopf sieht sie zu mir. Eine Armlänge abstand trennt uns nun, und doch, kommt sie mir immer noch zu nah vor. »Was ist los, Nicolas?« angesträngt meide ich ihren Blick und richte ihn zu den Anderen Autos, die noch auf der Straße stehen. Ihr leises Wimmern ist in meinen Ohren deutlich zu hören. »Ich bringe dich jetzt ins Krankenhaus« Flora schweigt. Sie weiß, dass sie meine Meinung nicht ändern kann. »Deine Verletzungen müssen behandelt werden, Flora« sie nickt lediglich. Ich atme schwer aus. Es sind jetzt einige Wochen her, nachdem ich Flora ins Krankenhaus geschliffen habe. Sie hatte mehrere Schnittwunden und auch die Platzwunde an ihrer Stirn wurde von einem Arzt versorgt. Ich wollte die ganze Zeit bei ihr bleiben und ihr deutlich machen, wie wichtig sie mir ist, doch Flora warf mich Schorf aus dem Behandlungs- Zimmer und machte mir deutlich, dass sie mich hier nicht wollte. Ich kann es ihr nicht übelnehmen. Ich hätte wohl genauso reagiert. Seit diesem Vorfall spricht sie auch nicht mehr mit mir und reagiert auch nicht auf meine Nachrichten. Die letzte SMS ist jetzt ein Tag her. Heute sind Freitag und ich muss unbedingt mit ihr sprechen, da ich unseren letzten Kuss noch in meinem Gedächtnis habe und mit ihr darüber reden muss. Leider antwortet sie mir nicht und auch im Unterricht, verschließt sie sich vollkommen. »Professor Palladium, wie fiel sollte noch mal von dem Mondkraut in den Topf?« aus meinen Gedanken gerissen, sehe ich in die Richtung, von der diese Frage kommt und erinnere mich daran, dass ich im Zaubertrank Kurs bin. Ich gehe auf die Blonde Fee Stella zu die planlos vor ihrem Topf steht und irritiert hineinsieht. Neben ihr steht Bloom eine weiter Fee des bekannten Winx Clubs, und steckt mit ihrem Kopf in einem der Schulbücher, um dort die Antwort zu finden. »Eine Briese…« »Ja, aber was heißt das?« unterbricht sie mich zischend. Ich wollte ihr gerade eine genauso Pam picke Antwort geben, als ich mich jedoch an das letzte Mal erinnere, verkneife ich es mir. Bei Stella ist es ohnehin sicherer immer genau zu sagen, was man will, denn beim letzten Mal, hat sie das ganze Labor in einer Explosion demoliert. Das musste ich also an meinem ersten Jahr in Alfe auf die Harde Tuhr lernen, dass Stella ein Wirbelwind ist. »Nimm zwei Finger und stell dir einfach vor du willst ein bisschen Glitzer auf ein Rock streuen« spricht Flora aus der vorderen Reihe rein und dreht sich zu ihrer Freundin, während sie eine passende Finger Bewegung macht, um es ihr zu demonstrieren. Dann sieht sie zu mir. es ist der erste blickkontakt seit vier Tagen. Ich mustere ihr Gesicht, ihre Augen, ihre Lippen. Alles an ihr kommt mir so weit weg vor. Ihre Augen kommen mir so leer vor, als würde dort etwas fehlen. Schweigend nickt Flora, verzieht dabei kein wenig ihr Gesicht. Warum tut sie mir das an? Ich schlucke und wende mich von ihr schwer ab, um kein Aufsehen zu erregen. »Also, einem solchen Schlaf trank, ist es wichtig, dass es nicht mehr Mondkraut- Pulver als eine kleine Prise ist« erkläre ich nun der ganzen Klasse und sehe über ihre Köpfe hinweg. »Es soll schließlich ein Trank sein, der nur dafür da ist, jemanden beim Schlafen zu unterstützen. Ihr wollt niemanden Bewusstlos machen.« mit mahnendem Blick sehe ich zu Stella. »Schon klar, Professor« geht Stella auf meine Andeutung zu ihr hinein und rollt genervt, mit ihren stark geschminkten Augen. Die Klasse kichert. Ich laufe an den Tischen vorbei und sehe mir dabei an, was die anderen derzeit gebraut haben. In der hintersten Reihe angekommen, gibt es von vorne plötzlich einen lauten Knall und Rauch steigt zur Decke auf. Erschrocken, drehte ich mich um und laufe mit schnellem Schritt nach vorne. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass Stella es erneut Schafte meine Anweisungen zu ignorieren, doch so war es tatsächlich nicht. Als ich vorne stand, sahen zwei grüne Augen mich an. Ihr Gesicht völlig schwarz, Blickt sie mich erschrocken an. Ich verkneife mir das Lachen, komme aber nicht drumherum zu schmunzeln und zu glucksen. »Seht ihr, und das passiert, wenn zufiel Sonnenuntergang- Blüten nehmt« ich wende mich zurück zu Flora, die schnaufend ihr Gesicht von dem Dunklen Raub befreit. »Also bleibt konzentriert und…« »Das ist doch totaler misst« unterbricht sie mich. »Ich habe mich an alles gehalten, ganz genau. Das Rezept ist für die Tonne, Professor« »Mit dem Rezept ist alles in Ordnung, Flora. Konzentriere dich einfach mehr auf deine Aufgabe und weniger auf deine Tagträume« der letzte Spruch, hätte ich nur allzu gern zurückgenommen, doch ich habe ihn bereits gesagt und zurücknehmen, kann ich ihn nun nicht mehr, nicht vor all den Schülerinnen. »Ich war sehr wohl konzentriert. Fassen Sie Sich an die eigene Nase« springt Flora plötzlich auf und knallt dabei ihre Hand Flächen auf die tischblatte. Es scheint ihr nicht nur, um den Trank zu gehen. Doch solange sie nicht mit mir spricht, kann ich ihr auch nicht helfen. Sie muss mit mir reden. Ihr Blick ist jedoch im Augenblick, völlig angespannt und in ihren Augen zeichnet sich Verzweiflung. Was lässt sie gerade nur so etwas fühlen? Die anderen Schülerinnen bleiben in ihren Bewegungen stehen und sehen alle samt zu mir nach vorne. Niemanden ist Floras Gefühls Ausbruch entgangen. Natürlich nicht, es ist auch nicht zu überhören oder zu übersehen. Jetzt muss ich also handeln, denn bei jeder anderen Fee würde ich dieses Verhalten auch nicht dulden. »Nimm dich besser zurück, Flora. Deine Gefühls Ausbrüche haben hier nicht verloren. Und jetzt mach weiter« mein Blick in Floras grünen Augen standhaft gehalten, bemühe ich mich meine Gefühle vor ihr zu verbergen und in diesem Moment nur ihr Professor zu sein. Schließlich wende ich mich von ihr ab, zwinge mich regelrecht, meinen Blick von ihrem zu reißen. Noch immer angespannt laufe ich auf die Tafel zu, als ich das Kratzen auf dem Tisch höre. Irritiert sehe ich zurück und bemerke Floras finsteren Blick. Ihre Nägel sind tief in den Tisch gekratzt. Fest beißt sie ihre Zähne zusammen zieht scharf die Luft aus den kleinen Zahnlücken. Sie wirkt, als würde sie jeden Moment aufspringen und mir an den Hals springen. Nur, warum? »Ich lasse mir meine Gefühle, von niemanden verbieten. Zumindest habe ich welche und verstecke sie nicht oder spiele anderen etwas vor« »Es genügt jetzt« »Natürlich, sobald es schwierig wird, lieber einen Rückzieher machen bevor… « ich kann Flora ihren Satz nicht beenden lassen. Ich weiß genau, dass das, was sie sagen wird, nicht hierhergehört und dass es ihr in diesem Moment nicht bewusst ist. Sie ist so in ihren Emotionen gefangen, dass sie ihr Mitschülerinnen nicht mehr realisiert, die sie fragend ansehen. »Es genügt, Flora, Raus mit dir« unterbreche ich sie laut stark. Sofort zuckt sie zusammen, als sie den ernsten und schroffen ton meiner Stimme bemerkt. Ihre Augen weiten sich und ihr Mund öffnet sich einen kleinen spalt. Sie ist plötzlich wie erstarrt. Erst jetzt bemerke ich auch wie schnell meine Atmung ist und wie mein Puls rast. Ich lasse mir jedoch nichts anmerken und deute mit meinem Finger zur Tür, während mein Blick noch immer auf Flora gerichtet ist. »Was soll das? Dass ist doch total übertrieben« beschwert sie sich weiter, nun aber in einem ruhigeren Ton. Ich mache dennoch keinen Rückzieher mehr. Ich muss sie genauso behandelt, wie jede andere Fee hier auch. Um mir selbst auch zu beweisen, dass ich es kann. Dass meine Gefühle für sie, nicht meiner Arbeit im Weg steht. »Du gehst jetzt raus, Flora. Und nach der Stunde Reden wir nochmal darüber, wie dein Verhalten war« fassungslos lacht sie und sieht dabei zur Decke rauf. Es ist nicht zu übersehen, dass Flora davon nichts hält. »Sie werfen mich aus der Klasse. Im Ernst jetzt?« noch immer deute ich konsequent auf die Tür und festige meinen Blick auf Flora, die mich finster anfunkelt. In ihren Augen sehe ich ihre innere Wut, ihr verlangen zu sprechen, laut auszusprechen, was mich im Inneren zittern lässt. Ich glaube an Flora und trotz ihrem mahnenden Blick, vertraue ich ihr, dass sie nicht ausspricht, was zwischen uns war. »Verlasse meinen Unterricht.« fordere ich sie erneut mit Nachdruck auf und senke meinen Stimmenton dabei. Sofort greift Flora ihre Tasche wirft sie über ihre Schulter und läuft um ihren Tisch herum, um zur Tür zu stampfen. Das Klackern ihrer Schuhe hallt noch einen Moment in meinen Ohren und kommt schließlich vor der Tür zum Verstummen. Sie kehrt noch einmal um sich und dreht sich zu mir um. Ich halte die Luft an, als ich ihren tief traulichen und enttäuschten Blick sehe. Dann geht sie raus und schlägt hinter sich die Tür zu. Es ist völlige stimme in der Klasse und alle sehen mich mit erwartungsvollen Blicken an. »Fahrt weiter fort« bitte ich die Feen und sehe erneut zu der Tür, durch die Flora so eben durch gegangen ist. »Was ist los mit Ihnen, Professor Palladium?« nehme ich erneut die leicht spöttische Stimme von Stella wahr. Sie ruht ihr Kinn auf ihrem Handrücken aus und sieht mich dabei fragen an. Ihr schadenfreudiger Blick lässt mich kurz zucken. »Weiß sie etwas oder ahnt sie etwas?« stellt sich mir unweigerlich die Frage. Doch ehe ich etwas sagen kann, treibt es die auf die Spitze. »Sie brauchen dringend eine Freundin. Oder zumindest mal wieder Sex. Wussten sie, dass schlechte Laune von zu wenig…« »Es genügt!« schneide ich Stella mitten im Wort ab und schlage mit meiner Hand gegen meinen Tisch. Alle Blicke huschen erneut zu mir. »Du darfst deiner Freundin nun gerne Gesellschaft leisten« grinsend, als würde sie genau das bezwecken wollen, steht sie auf und geht in Richtung Tür. Mein Atmen wird stockender wieder und in meiner Brust schlägt mein Herz unregelmäßig gegen meine Rippen. In meiner Luge ist zu wenig Platz für all die Luft die ich zu ausatmen versuche und spüre das Zittern in meinen Beinen. »Was wenn diese Fee wirklich etwas weiß? Stella ist bekannt dafür, den neusten tratsch zu kennen und dafür gerne zu reden« mir nichts anmerken lassen, wende ich mich wieder zu meiner Klasse, die schnell ihrem Kopfe senken und in ihre Bücher sehen oder weiter die Zutaten betrachten. Kapitel 18: Flora ----------------- Hier stehe ich jetzt also. Meine Hände Hinder dem Rücken, mein Kopf meidend in sein Gesicht zu sehen, nach unten auf den Boden gerichtet. Wie konnte es nur dazu kommen, dass ich dermaßen gegen meinen Professor gehen konnte? Naja, zuallererst einmal, ist er für mich mehr als nur mein Professor und zweitens ist genau, dass das Problem. Wenn man erst einmal eine solche Vertrautheit hat, ist es schwer, nicht so offen zu sein. Ich kann manchmal schwer unterscheiden, wann er Professor Palladium ist und wann er dann nur Nicolas ist. Diese dünne Linie nicht zu überstreiten, ist zurzeit nicht leicht. Nach dem Unfall vor ein paar Wochen, konnte ich auf keinen seiner Nachrichten antworten. Es ist nicht so, dass ich nicht wollte, sondern dass ich nicht konnte. Er hat mich unmittelbar nach dem Unfall geküsst. Dieser Kuss war so sanft und vorsichtig, dass ich für einen Moment glaubte, er würde seine Meinung zu uns ändern. Doch wenige Sekunden später, war er wieder Professor Palladium, und stieß mich von sich. Sein Blick war voller reue und schuld. Ich kann es nicht ertragen, wenn er mich küsst und es danach bereut. Ich will nicht auf diese weiße angesehen werden, als würde ich ihm alles wegnehmen können. Ich halte Abstand von ihm, um es auch mir leichter zu machen. Daher warf ich ihn auch aus dem Krankenzimmer raus. Ich möchte nicht, dass er mich als verletzte Fee sieht. Er soll nicht das Gefühl haben, mich beschützen zu müssen. Und dann noch die Tatsache, dass er verheiratet ist. Von Anfang an, hat er nur mit mir gespielt. Jetzt wird mir, dass alles klar, ich bin und bleibe weiterhin, nur ein Spielzeug, dass man einfach nehmen kann. Und dann wieder wegwerfen kann, wenn man keine Lust mehr darauf hat. Genauso fühle ich mich, nachdem Nicolas mich aus der Klasse wirft und ich völlig allein draußen stehe. Seine Stimme klingt auch jetzt noch in meinem Ohr und dass er mich nach der stunde sehen will. Nur wenige Sekunden später, öffnet sich jedoch erneut die Tür und aus dem Zimmer tritt Stella heraus. Fragen sehe ich ihr entgegen und halte meinen Blick in ihren Augen. Ihre Goldenen Augen glänzen so wie ihr blondes Haar, welche das Sonnen licht in jede einzelne strähne aufnimmt. Stella geht zu mir rüber, lässt die Tür zufallen und wirkt weniger geknickt wie ich. »Was machst du hier?« frage ich meine Freundin und lehne mich gegen die Wand, weil ich mir nicht sicher bin, ob Nicolas sie auch Raus geworfen hat. »Professor Palladium versteht heute einfach kein Spaß, Flora« erklärt sie kurz und knapp. Ihr auf und ab Bewegung mit ihren bemalten Brauen dagegen, macht mir sorge, was sie zu ihm gesagt hat. »Dabei wollte ich ihm nur einen gut Gemeinden Tipp geben, dass schlechte Laune durch zu wenig Sex kommt« sofort läuft mein ganzes Gesicht rot an und ich spüre das heftige Stoßen meines Herzens. So etwas hat sie Ihm ernsthaft gesagt? »Stella, das kannst du doch nicht so sagen« versuche ich ihr klarzumachen. »kein Wunder, dass er dich rauswirft« »Auch was, der kriegt sich wieder ein. Außerdem, was ist denn mit dir los? Alle wundern sich, wie du drinnen losgelassen hast, Flora« ertappt sehe ich von Stella weg und starre stattessen auf den Boden. »Ich habe einfach nicht so einen guten Tag« »Ist es wegen Ihm?« erschrocken hebe ich meinen Kopf. Sie weiß es? Wie konnte Stella so schnell mein Geheimnis rausbekommen? Ich musste sehr unvorsichtig gewesen sein, vielleicht hat sie uns auch gesehen, oder von jemand anderen was gesagt bekommen. »Stella, du darfst niemanden davon erzählen. Er könnte damit alles verlieren. Wenn jemand davon erfährt…« »Wow, Flora, ist es so schlimm mit dir und deinem Neuen Freund?« erprobt verschlisse ich meine Lippen und stoppe meinen Rede Fluss. »Naja, du hast auch so schon nicht sehr fiel von ihm erzählt, geschweige denn ihn uns vorgestellt« ich dachte einen Moment nach. Stella wusste nichts, sie geht davon aus, dass ich wegen dem Typen so gereizt bin, von dem ich ihnen am ersten Schultag erzählt habe. Dass es sich bei diesem Kerl um unseren Lehrer handelt, weiß Stella aber nicht und das soll auch so bleiben. »Ja, ist es. Er hält es für eine blöde Idee, sich weiter zu treffen« »Warum denn das?« fragt Stela nach, worauf hin ich schnell antworte, ohne lange nachzudenken. »Er ist älter« überrascht sieht Stella mich an und scheint ihre Zunge verschluckt zu haben. »Er ist älter? Jetzt will ich mehr wissen, Flora« »Da gibt es nichts zu erzählen« muss ich sie enttäuschen. Endlich klingelt es zum Unterrichts Schluss. Einschritt zurück gegangen, sehe ich, wie sich die Tür zum zweiten Mal öffnet und die anderen Feen raus gelaufen kommen. Auch unsere Freundinnen sind darunter und kommen gleich auf Stella und mich zu. »Was ist heute bloß los mit euch?« fragt Tecna lachen. »Professor Palladium wirkt total, überfordert mit euch heute« »Ich habe einfach keinen guten Tag.« sage ich ihnen lediglich und greife nach meiner Tasche. Denn jetzt darf ich mir noch mal eine unnötige Standpauke von ihm anhören. Schnaufend gehe ich an den Winx vorbei und öffne erneut die Tür. »Wüscht mir glück, Winx« »Viel glück, Flora« sprechen die fünf wie aus einem Mund. Und so stehe ich jetzt also unsicher, mit meinen Händen hinter dem Rücken vor dem Pult von Nicolas, meinem Lehrer. Der Mann, der mich vor einigen Tagen geküsst hat und mir anschließend das Gefühl gab, der größte Fehler zu sein, denn er Jeh begann. Ich will nicht So etwas sein. Ich möchte mich nicht so fühlen müssen. Still beobachte ich Nicolas, wie er seine Sachen in seine Tasche stopft und mich nicht einmal ansieht. Ob er mich überhaupt bemerkt hat? Ich meide es in seine Augen zu sehen und richte meine Augen stattessen auf seine Hand und folge jeder seiner Bewegung. Er zittert und an seinem Hals sehe ich sein schweres Schlucken. »Er ist auch nervös« flüstere ich leise, was er jedoch ebenfalls hört und nun doch zu mir blickt. »Wie bitte?« Zusammen gezuckt weiche ich seinem Blick aus und drehe meinen Kopf zur Seite. »Nichts« hauche ich aus. Ich höre sein angesträngtes schnaufen und wie er sich von seinem Pult entfernt. Seine Schritte nähern sich mir, doch ich zwinge mich noch immer nicht zu ihm zu sehen. Ich merke mein Zittern und wie mein Herz gegen meine Rippen schlagen. Es schmerzt bereits. Seine Anwesenheit, schmerzt mich, will ich weiß, dass er mich nie malz genauso mögen wird, wie ich ihn. Unweigerlich und ohne es zu kontrollieren, floss mir bereits die erste Träne über die Wange. Schnell wische ich sie mit der Hand weg und schüttle den Kopf. Ich will ihm gerade keinen Grund geben, nett zu mir zu sein. Ich will ihn hassen, denn dann, wird es leichter für mich, ihn nicht mehr zu vermissen. »Flora, was ist los?« höre ich dann dennoch seine Stimme, die besorgt und sanft klingt. Zögernd sehe ich zu ihm. Sein Mund ist ein kleinen spalt offen, aus dem er die Luft ausstößt. Seine Augen sind klar und fühlen sich in meinen so warm an. Warum, sieht er mich nur immer so an? »Nichts, Sie wollten mit mir reden, also Reden wir« stelle ich klar und will nicht noch länger als nötig hier mit ihm allein sein. Sofort wird aus Nicolas wieder Professor Palladium und seine eben noch so warmen Augen werden kühl. »Also gut, Flora« beginnt er und geht zurück hinter seinem Pult. Diese Distanz schmerzt so sehr, und dass er sich jedes Mal von mir so entfernt, versetzt mein Herz einen Stich. »Wie du sicherlich bemerkt hast, war dein Verhalten vorhin mehr als unangebracht. Du hast mich vor der gesamten Klasse vorgeführt« er wird immer lauter und stützt sich schließlich gegen seinen Tisch, mit seinen Händen ab. Er Beugt sich etwas vor und sieht geradewegs in meine Augen. Ich spüre erneut dieses stechen in meiner Brunst so wie das Zittern in meinen Beinen. »Was wenn irgendeiner deiner Mittschülerinnen etwas ahnt? Du spielst hier mit dem Feuer. Mit etwas das du nicht kontrollieren kannst, wenn es Außer Kontrolle gehret« Ich weiß das Professor Palladium recht hat, dennoch tut mir jedes Wort, das er sagt, weh. »Es weiß aber keiner und keiner schöpft Verdacht, Nicolas« spreche ich leise und glaube schon, dass er es nicht hörte, doch das dat er. »Das soll auch so bleiben, Flora« wieder sagt er mir, dass ihm seine Arbeit so wichtig war, doch vor wenigen Stunden hat er mir noch eine Nachsicht geschrieben, dass er sich sorgen macht und er wissen will, wie es mir geht. »Dann schreib mir aber auch nicht mehr« platzte es aus mir heraus. »Schreib mir nicht mehr, wenn es dir so wichtig ist, dass keiner etwas wissen soll. Lösch meine Nummer, verdammt« vor meinen Augen bildet sich ein dünner Schleier aus tränen, der mir meine Sicht nimmt. Schnell petze ich meine Augen zusammen und drehe mein Kopf von Palladium weg. Ich hasse dieses Gefühl: Dieses hilflose und Alleinsein. »Ich kann damit umgehen, Flora« höre ich seine Stimme nun wieder ruhiger. Spöttisch lache ich darüber, was er sagt, und schüttle bewusst den Kopf, ehe ich zu ihm sehe. »Ich kann es aber nicht! Ich kann nicht so tun, als wäre da nichts gewesen« zusammen gezuckt sieht er mich schuldig an, ehe er seinen Kopf senkt. Ich atme schwer und stockend ein und aus. Jeder Atemzug schmerzt. Ich sehe ihn weiter entgegen, bis er sein Gesicht zu meinem hebt. Es ist plötzlich still. Dann höre ich nur noch mein Schlürfen und Schniefen. »Als ich in deinem Auto war, hast du mich davor bewahrt, dass mir etwas noch schlimmeres beschied…« Palladium nickt, als würde er wissen, auf was ich hinaus möchte. »Dabei hätte ich gar nicht in deinem Auto sein dürfen, Nicolas« »Ich weiß« gibt er mir recht und senkt erneut den Kopf, als würde er sich die Schuld für etwas geben. »Ich habe in diesem Moment damit gerechnet… zu Sterben« Nicolas richtet sich sofort auf, sieht mich erschrocken an und reißt dabei seine Augen weit auf. Er wirkt schockiert, dass von mir zu hören. Ich kann Garnichts reagieren, so schnell geht er um sein Pult zu mir. Er greift nach meinem Handgelenk, hält es fest und zieht mich in seine Arme. Seinen Warmen angespannten Körper gespürt, kann ich nicht anders, als meine Arme um ihn zu legen. Ich spüre sein Herz, wie es pocht und gegen seine Brust schlägt. Meine Tränen fallen eine nach der andere auf deine Jacke und Siegern in den Stoff ein. »Ich hätte dich nicht sterben lassen, Flora« drückt Nicolas mich fester an sich, mit rauer gedämpfter. Ich weiß nicht, ob er es ernst meint, ich habe schon zu hofft gehört, dass mich andere beschützen würden, die ihr versprächen brachen. Warum sollte es jetzt anders sein. Nicolas war auch nur ein Mann. Ein Mann der mich belügt. »Du hättest nichts tun können, versprich mir nichts, dass du nicht halten kannst« »Sag so etwas nicht, Flora« »lass mich deinen Kurs verlassen« bitte ich ihn und spüre dabei, wie all meine Haare sich aufrichten. Ich habe solche Angst, weil ich nun einen schritt gehe, der meine Zukunft beeinflussen wird. Ich kann nicht länger in seiner Nähe sein. Langsam lässt er von mir ab und sieht mich überrascht an. Es kann ihm doch völlig egal sein eigentlich. »Flora«, bevor er weitersprechen kann, unterbreche ich ihn jedoch. »Ich möchte es so, tu mir diesen einen gefallen, bitte« wieder willig nickt er und geht zurück zu seinem Tisch. Er öffnet eine Schublade, zieht ein Zelt hervor und legt ihn auf den Tisch vor sich. Nach dem er darauf unterschrieben hat schiebt er es mir rüber. »Gib das, miss Griselda. Sie muss es dann auch noch bewilligen und dann bist du nicht länger in meinen Kursen« dankend nicke ich ihm zu, greife nach dem Zetel und lasse ihn in meiner Tasche verschwinden. »Danke, Professor« spreche ich es noch einmal aus und mache mich dann daran zur gehen. »Flora« ruft mich Nicolas noch einmal zurück. Ich drehe mich rum und sehe ihn noch einmal auf mich zu kommen. In seiner Hand ein kleines grünes buch, dass mir nur allzu bekannt vorkommt. »Nimm das noch mit. Es ist deins« ohne zu zögernd oder darüber nachzudenken, nehme ich es an und verstaue auch das in meiner Tasche. Plötzlich fühlt es sich wie ein Abschied an und als hätten wir uns gerade getrennt. Es ist völlig surreal, ich vermisse ihn jetzt schon, obwohl er noch vor mir steht und seine braunen Augen nur mich anzusehen scheinen. »Auf wieder sehen« spreche ich dann wispernd aus und glaube schon, dass er es nicht hört. Doch er nickt und ich weiß, dass er mich sehr wohl gehört hat. Anschließend drehe ich mich um und verlasse das Klassenzimmer mit dem festen Glauben daran, es nie wieder zu betreten. Endlich bi ich wieder in der WG. Es war ein verdammt langer tag heute und auf mein Bett freue ich mich gerade am meisten. Vor wenigen Minuten bin ich auch noch bei Miss Griselda gewesen, der ich den Zettel gegeben habe, damit auch noch bestätigt, dass ich die Kurse von Professor Palladium verlassen darf. Sie wirkte irritiert und hat mich auch schief angesehen, doch ich verschwieg den Grund für mein Plötzlichen austritt. Naja, ich konnte auch schlecht die Wahrheit sagen. »Warum ich den Kurs verlassen möchte? Professor Palladium und Ich hatten da so ein bisschen was am Laufen und jetzt will ich ihm aus dem Weg gehen, weil er mich womöglich doch nur benutzt hat.« Nein das konnte ich schlecht sagen. »Hallo Winx ich bin wieder da!« rufe ich in die WG als ich die Tür reinlaufe und am Eingang halt mache, um meine Schuhe auszuziehen. Es ist still und ich höre zunächst auch niemanden, weshalb ich erst einmal davon aus gehe, allein zu sein. Meine Schuhe am Eingang abgestellt gehe ich in Richtung Wohnzimmer, wo ich dann auch schon auf die anderen treffe. »Ich habe schon gedacht ihr seid nicht da« überspiele ich meine wahren Gefühle mit einem Lachen und setze mich zu den Wix auf die Couch. Stella die mir gegenüber sitzt hält, währenddessen eine Zeitschrift in der Hand und wirkt völlig aufgebracht. Ihre Augen leuchten regelrecht und ihre angemalten- rosa Nägel, klammern sich regelrecht an das leblose Papier in ihrer Hand. Unsicher in welches Thema ich jetzt hier reingeplatzt bin, lehne ich mich zu Layla rüber, die neben mir Sitzt. »Was ist hier los?« »Ach, Stella hat in einer Zeitung gelesen das es in Magix jetzt einen neuen Laden gibt. Jetzt will sie dorthin natürlich, Flora« Ich sehe Layla nickend an. Es ist unglaublich, dass sie nach so kurzer Zeit schon so gut Bescheid weiß über Stella und auch das die anderen Winx sie so nett aufgenommen haben. Ich dagegen muss zugeben, dass ich in letzter Zeit eine schreckliche Freundin war. Zu sehr habe ich mich um Dinge geschert, die unnötig sind. »Das ist doch Zeitverschwendung« Wirft nun Musa ein und setzt ihre Kopfhörer auf, die sie um ihren Hals getragen hatte. Ihr Düsterer Blick lässt nur erahnen, dass sie von Stella heute schon genug gereizt wurde. Die Zeitschrift von Stellas Gesicht weggezogen, legt Bloom das Papier auf den Tisch. »Warum gehen wir nicht an den See?« schlägt Bloom vor, als alle schon mit den Augen rollten, weil das Schoppen mit Stella mehr als nur etwas ansträngend ist. »Ich würde lieber hierbleiben. Wir schreiben demnächst einen Test, da möchte ich vorbereitet sein« augmentiert Tecna und erinnert die anderen daran zugleich auch, dass da bald wieder etwas ansteht. »Tecna, das ist doch nicht dein Ernst, wir wollen ausgehen« beschwert sich Stella nun. Sie springt auf und geht auf die Technik begeisterte Fee zu, die neben Musa sitzt. Stella geht dann vor ihr auf die Knie und legt ihre Hände betend aneinander. Dies ist ein seltenes Bild der Blondine. »Warum gehen wir nicht erst in die Stadt und danach an den Strand, da kann Tecna ja auch lernen?« schlägt Bloom vor. Alle Augen sind nun auf sie gerichtet und Schultern zuckend sieht sie in die Runde zurück. »Das klingt doch super« spricht Stella begeistert und erhebt sich wieder. Einverstanden mit dieser Idee, nicken wir alle und machen uns auch schon an die Arbeit unsere Schwimmsachen zusammen zu suchen. Während ich meine Tasche, in meinem Zimmer aus schütte fällt mein Blick auf das grüne Buch. Mein Herz schlägt schneller und drückt gegen meine Rippen. Mein Herz wünscht sich einfach so sehr, dass Nicolas mir noch eine Nachsicht geschrieben hat, in der er einfach alles erklärt und mir sagt wie sehr er mich … nein Stopp. Ich muss mich selbst von all diesen Gedanken schützen und abhalten, ehe ich noch mehr verletzt werde. Kopf schütteln, schiebe ich das Buch unter mein Bett und erhebe mich wieder. »Was machst du da?« fragt Layla, wegen der ich zusammenzucke und mich ertappt zu ihr drehe und zu stottern beginne. »Nichts, ich habe Bloß… nichts gemacht« ihre eine braue gehoben sieht sie mich ungläubig an und lächelt dabei jedoch auch wissend. »Nichts, im Ernst, Flora?« zustimmend nicke ich und hebe meine Schultern, um die dann wieder sinken zu lassen. »Ja, genau.« an ihr vorbei gelaufen nehme ich meine Tasche, stopfe meine Schwimmsachen rein und verlasse schnell das Zimmer wieder. »Ich habe noch die Jungs erreichen können wir treffen sie dann auch am Strand« Brüllt plötzlich Stella stolz durch die WG und zieht auf der Treppe, die zu ihrem Zimmer führt, elegant ihre Sonnenbrille auf. »Stella ich dachte, dass nur wir sechs etwas unternehmen würden?« fragt Musa berechtigt, was ich mit einem Nicken bestätige. »Aber wenn sie auch kommen, wird es doch noch viel lustiger« argumentiert Stella und wirft dabei ihre Haare zurück. Es hatte keinen Sinn gegen Stella anzukommen, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, war sie nicht mehr zu stoppen. So müssen wir damit leben und uns ihren Willen beugen. An der Bushaltestelle, tipp Stella noch immer kichernd an ihrem Handy herum. Vom weiten sahen ich bereits den Bus und kann es jetzt doch kaum erwarten. Stellas Freude und gute Laune ist einfach ansteckend. Auch die anderen wirken jetzt doch motiviert. Vor uns gehalten, öffnen sich die Türen des Busses und nach einender steigen wir ein. Durch den Gang gelaufen nehmen wir ganz hinten Platz und besetzen dort zwei vierer Plätze. In Magix-City angekommen, suchen wir die ganzen großartigen Geschäfte, die Stella so umwerfend findet. Von einem ganz besonders beeindruckt, steht Stella gefühlt fünf Minuten am Schaufenster, bevor sie beschließt hineinzugehen. »Schaut nur dieses Kleid … nein das! Oh nein halt, das ist noch schöner« rennte Stella hin und her und würde am liebsten alle genommen. Tecna zückt ihr Handy und während wir die Kleider anprobierten, macht sie Fotos von uns. Amüsiert und lachend, stehen wir Sechs vor dem Spiegel der umkleide. »Stella, entscheide dich doch für eins« bittet Bloom sie. »Ich kann nicht, sie sind alle so großartig!« jammert sie und stapelt mittlerweile alle Kleider auf ihren Armen. Unauffällig sehe ich dabei auf mein Handy. Ich weiß nicht, warum ich das tue, vielleicht ist es Gewohnheit oder der innere Wunsch, dass eine Nachsicht von Nicolas kommt. Enttäuscht stelle ich jedoch fest, dass keine kam und ich nur auf ein leeres Display starre, dass nur mein Gesicht spiegelt. »Was ist los Flora?« fragte Bloom mich. Erschrocken stecke ich mein Handy weg und lächle sie gezwungen an. Bloom sieht mich noch immer erwartungsvoll an. Ihr grinsen macht mich jedoch nervös. Es ist, als könne ich nicht lügen und dies ist in dieser Situation mehr als riskant. Mit den Kleidern versucht vorwärtszulaufen, tritt Stella im richtigen Moment dabei auf eine der kleidungs- Stücke und stürzt dabei zu Boden. Erschrocken warf sie diese hoch und fiel dann auf ihre Freundinnen. Alle Kleider fliegen in die Luft und landen dann auf sie und den anderen. Sie werden alle diesen Klamotten begraben. »Tut mir leid, Winx« entschuldigt sich Stella und gräbt sich aus den Kleidern heraus. Kapitel 19: Flora ----------------- Nach dem sie alle Kleider wieder aufgesammelt haben und Stella sich auch endlich für eins der Kleider entschieden hat, wirft auch Tecna einen Blick auf die Uhr, ihres Handys. »Mädels, wir müssen uns beeilen, wenn wir noch an den Strand wollen, um uns mit den Jungs zu treffen« teilt sie und schließlich mit. Stumm sehen wir uns erst nur an, bevor wir dann lachend aus dem Laden rannten. Im Bus zum Strand angekommen, können wir es kaum noch erwarten. Nach all dem stress in letzter Zeit, bin ich jetzt wirklich froh, mal wieder etwas endspanntes zu tun. Kein stress keine sorgen. »Ich werde mich als aller erstes, in die Sonne legen und mich bräunen lassen« freut sich Stella genauso und legt sich bereits jetzt schon, bequem hin. Ich hingegen sehe aus dem Fenster, ohne zu bemerken, dass sich Bloom zu mir setzte. Ihr blick ruht jedoch fest auf mir, was schließlich spüre. Lächelnd wende ich mich zu ihr und neige ein wenig den Kopf. »Also sag schon Flora, auf was für eine Nachricht wartest du?« Fragt Bloom jedoch zu laut, da die anderen die Frage genauso hören und mich nun alle anstarren. Mein Lächeln verschwindet und ich ziehe meinen Kopf unsicher in meine Schultern. »Bestimmt wartet sie auf eine Nachsicht, von ihrem Freund. Der von dem sie uns erzählt hat, am ersten Tag« klingt sich Musa ein. Auch Layla sieht zu mir. sie ist die Einzige, die genaueres weiß. Sie weiß, wer dieser Typ ist und dass nichts mehr mit ihm läuft. »Nein, Flora ist mit ihm nicht mehr zusammen« wirft plötzlich Stella ein. Alle Blicke huschen rüber zu ihr. Doch sie spricht nicht weiter, weswegen alle wieder zu mir schauen. Ich schlucke schwer und überlege mir bereits dabei, eine neue Lüge. »Ja, Stella hat recht. Ich bin nicht mehr mit ihm… Zusammen. Nein, ich warte nur auf eine Nachricht von meiner Mutter, mehr nicht« ich lächle sie schwach an und nicke dabei. sie glauben mir diese schnell ausgedachte Lüge und kümmern sich weiter um alles andere. Nur Layla sieht weiter zu mir rüber und schüttelt leicht den Kopf, als würde sie mir etwas sagen wollen. Endlich sind wir am Strand angekommen. Keine Zeit verloren, rennen wir zum Strand und suchen uns den perfekten Platz. Ich holte meine Handtücher raus und legten sie in den weißen Sand. Stella ist sogar noch schnell als ich und liegt bereits entspannt auf ihrem und setzt ihre Sonnenbrille wieder auf die Nase. Auch Bloom macht es sich auf ihrem Handtuch bequem und während die anderen sofort ins Wasser sprangen, ziehe ich meine Klamotten aus, da ich drunter meinen Badeanzug trage. Alles in meine Tasche gestopft, sehe ich vom weiten auch schon die Jungs kommen. »Winx, schaut mal wer da ist« kicherte ich und deutete auf die auf uns zu kommenden Jungs. »Hallo Mädels, wartet ihr auf uns?« fragt Brandon selbst sicher und sieht zu Stella. Diese setzt die Sonnenbrille ab und sieht ihren Freund unbeeindruckt entgegen. »Wir warten nie, Brandon« gibt sie kühl zurück. Doch dann kichert sie dennoch und springt aufgeregt auf. »Ich hoffe ihr habt Lust auf ein Spiel. Und keine Angst, platt gemacht zu werden?« fängt Riven sofort wieder an, alles als Wettbewerb zu sehen und holt dabei einen Ball hervor. Aber natürlich müssen wir diese Herausforderung annehmen und ihn niederschmettern. »Glaub aber nicht, dass wir dich verschonen werden, Riven« faucht Musa ihn an und reißt ihm den Ball, ohne dass er es gemerkt hat. »Hey …« »Was ist? schon weiche Knie« ärgert sie ihn und lehnt sich an Laylas Schulter an. »Warum sollte ich, ihr seid doch nur ein paar kleine Feen« jetzt schon genervt von Musa, läuft der mürrische Kerl an ihr vorbei. Natürlich bekommt Musa sofort ein schlechtes Gewissen und folgt ihrem schlecht gelaunten Freund. Sie wirft dabei den Ball zur Seite auf den Sand. Diesen hebt dann Boom wieder auf. »Sollen wir dann schon mal anfangen?« fragt sie dann in die Runde. »Wenn ihr wollt?« entgegnet Sky ihr. Ein Volleyball Platz mit Magie errichtet, sind wir bereit für das Spiel. Der heiße Sand zwischen den Zehen gespürt, stehe ich bereit dafür, dass das Spiel durch Stella begonnen wird. Weit ausgeholt schlägt sie auf den Ball, der dann über das Netz, zu den Jungs fliegt. Auf den Ball zu gestürmt schlägt auch Sky diesen wieder zurück, der dann auf Bloom zu kommt. Ihn zu mir gepasst, befördere ich ihn erneut zurück und mache und nebenbei noch den ersten Punkt. So geht es eine ganze weite, immer wieder hin und her, bis uns die Hitze ins Meer treibt. Unweigerlich bemerke ich, wie Sky die Hand von Bloom nimmt und sie mit sich ins Wasser zieht. »Willst du nicht auch ins Wasser Sonnenschein?« fragt Brandon Stella, die sich noch sehr dagegen sträubt ins Wasser zu gehen. »Ich warte noch kurz, es ist so kalt« versucht sie ihn abzuwimmeln. vorsichtig geht sie dabei, mit dem großen Zeh ins Wasser, zieht ihn aber sofort wieder heraus. Sie schüttelt sich frierend und schüttelt angewidert den Kopf. Brandon rollt mit den Augen und ohne ihr Einverstanden hebt er Stella Hoch, rannte los und befördert seine Freundin ins Meer. Kreischend schlägt Stella noch um sich, was aber nichts daran entert, dass sie am Ende doch im Wasser landet. Das alles beobachtet, gehe ich am Rande des Meeres, auf dem Strand spazieren. Lange sehe ich in das funkelnde Meer und laufe dann am Strand weiter entlang. Hinter einem Hügel entdecke ich dann einen, aus Holz errichteten Steck, auf den ich immer weiter zu gehe. An den Geländern entlanggelaufen, schaue ich in das noch immer funkelnde Meer, dass langsam vom Türkisen -blau ins Tiefe dunkel-blau wechselt. Der Himmel wird auch immer orangener und rosa, was aussieht, als wäre es aus einem Märchen. Ein Märchen, welches mit Sicherheit, nicht meins ist. Bis ans Ende, gelaufen setze ich mich an den Rand und lasse dort meine Füße ins nasse Wasser tauchen. Es ist angenehm kühl, durch die Sonnen, welche schon den ganzen Tag darauf geschienen hat. Diese Friedlichkeit im Augenblick, war genau das, was ich mir in den letzten Tagen so herbeigesehnt habe. meine Augen geschlossen, lehne ich mich zurück und halte dabei mein Gesicht der Sonne entgegen. Ein sanfter Wind streicht durch mein Haar und meiner Wangen, was sich wie ein sanfter Kuss anfühlt. Langsam öffnen sich meine Augen, als ich schritte hinter mir hörte. Als ich mich umdrehe, sehe ich zu Layla auf. »Wir wollen noch grillen kommst du?« fragt mich Layla. Zufrieden lächle ich sie an und nicke ihr zu. Als ich jedoch aufstehe und an ihr vorbei gehen will, hält sie mich plötzlich fest. Ihr Blick wirkt besorgt und düster. »Ist da noch etwas zwischen dir und du weißt schon wem, Flora?« an diese Sache wieder erinnert worden, lasse ich meinen Kopf wieder sinken. Ich schüttle den Kopf, als würde ich es mir anders wünschen. »Nein, da ist nichts mehr zwischen uns. Was auch immer wir hatten, es ist für immer vorbei.« Laylas blick hellt sich auf, doch ihre Augen drücken Beileid aus und Mitgefühl. »Du weiß aber, dass es so besser ist, oder?« »Ja, ich weiß« atme ich aus und nicke ihr zu. Langsam lässt sie mich los und ich gehe weiter an ihr vorbei. Ich spüre noch ihren Blick auf mir und versuche dennoch, ihn zu ignorieren. Wieder an meinem Platz angekommen, setze ich mich und ziehe Layla zu mir. Ich will nicht die ganze Zeit traurig sein oder niedergeschlagen, nur wegen einem Typ, dem ich völlig egal bin. Ich bin auch schon vor ihm glücklich gewesen, dann kann ich jetzt auch wieder sein. Amüsiert lache ich darüber, wie Stella mit Bloom zu uns rennen und ihre Handtücher um sich gewickelt halten. Es ist ihnen Anzug sehen, wie kalt den beiden ist. »Ich dachte schon euch wären Kimmen gewachsen und lebt jetzt als Meerjungfrauen im Meer« kommentiert Musa und setzt sich auf ihre Knie in den Sand. Es wird langsam immer dunkler, doch wir dachten nicht daran, schon nach Alfea oder in die Rotefontäne zurückzukehren. Vor allem weil jetzt endlich Wochenende ist. Wir sitzen noch eine Weile um unser Lagerfeuer und erzählen darüber, wie unsere Ferien waren und unsere ersten Wochen zurück in Magix. Wir sprechen auch alle über unsere Kindheiten und lernen dabei, dass jeder von uns eine schwere Kindheit hatte. Bekannt ist, dass Musas Mutter früh verstarb und sie mit ihrem Vater allein war, der seine Tochter jedoch über alles Liebt und sie vor einem ähnlichen Schicksal bewahren will. Daher ist er so streng zu ihr und will nicht das Musa auch Sängerin wird, wie seine Große liebe. Stellas Eltern lassen sich Scheiten und jedes Mal lassen sie ihren Frust, an ihr aus oder nahmen sie nur selten wahr. Weswegen sie nur derselben Meinung waren, wenn Stella mal etwas anstellte und gegen Regeln verstößt. Stella hatte sich damit abgefunden, innerlich tat es ihr dennoch weh. Tecna lebt in einer Welt, in der Gefühle kein Thema sind. Und so ist es für sie umso schwieriger ihre Gefühle jetzt zu kontrollieren, geschweige denn zu zeigen. Sie macht ihrer Familie keinen vorfuhr, denn ihnen war dies ja auch so gelehrt worden. Layla ist oft allein gewesen, und als Prinzessin von Andros, darf sie sich nie danebenbenehmen. Sie musste diszipliniert sein und stets königlich. Ein Fehltritt, wird bei ihr zuhause hart bestraft. Ihre einzige Freundin, war ein Mädchen, die ihr zeigte, wie sie sich aus ihrem öden-Leben Tanzen könnte. Auch Bloom war nicht ohne sorgen, sie durfte ihre Wahren Eltern nie kennenlernen, und wurde adoptiert, was ihr den Schock ihres Lebens versetzte. Dennoch liebt sie ihre Adoptiveltern, die alles taten, damit sie glücklich sein kann. Die Stimmung wird drückender und die meisten lagen in den Armen ihrer Freunde. Nur Layla und ich hielten uns gegenseitig. Tecna hielt sich ebenfalls zurück und verschließt weiter ihre wahren Gefühle. Ins flackernde Feuer gesehen, fange ich an, über meine Vergangenheit zu sprächen, was zuvor noch nie passiert ist. Doch so langsam kommt mir alles hoch und es fühlt sich an, als würde ich daran ersticken. Wie ein dunkles Loch, aus dem ich es nicht mehr schaffe, herauszukommen. Ich will mich nicht mehr länger so fühlen. Es ist, als wäre mein Lachen verschwunden, als würde ich es womöglich, niemals wieder finden können. »Ich lebe zwar bei meinen Eltern und sie sind noch zusammen, nicht wie bei euch, Stella, Bloom und Musa. Und ich wurde nie so sehr abgeschottet oder musste meine Gefühle verbergen wie Layla oder Tecna... Ich hätte also eigentlich eine schöne Kindheit haben müssen, mit meiner Schwester und meinen Eltern, aber das ist nicht so« Sprache ich leise aus. Ich befürchte sogar, dass mich keiner hört. Ich habe auch das Gefühl, nach dem ich es so ausgesprochen zu haben, kein recht zu haben, mich so zu fühlen. Da bei mir doch alles super ist. Doch der Schein trübt, bei mir ist nicht super. Mit Tränen in den Augen, da ihre Erinnerung mir erneut eine schelle gibt, weiß ich wieder, dass ich mich sehr wohl so fühlen darf. Mit zitternder Stimme spreche ich dann weiter, während das Licht der flammen in meinen Augen flackert. Es Brennt, in das helle Licht zu sehen, doch ich möchte es vermeiden in die Gesichter meiner Freunde zu sehen. Ich möchte kein Mitleid darin finden müssen. »Ich habe so viel verheimlichen müssen. Mein Vater hat meine Mutter betrogen. Als ich es rausfand, musste ich es für mich behalten, bis ich es nicht mehr aushielt. Jetzt weiß meine Mutter Bescheid, mein Vater hasst mich dafür, lässt es mich immer wieder spüren und will mich mitleiden lassen. Ich wollte nicht mehr lügen oder geheimnisse haben. Daher habe ich alles offenbart. Doch nun…« ich atme noch einmal tief durch und lache der heißen Flamme entgegen, die mein Gesicht wärmt. »… Nun lüge ich wieder und ich weiß nicht einmal mehr, was wahr ist und was nicht. Ich bin so gut im Lügen geworden, dass ich mir selbst nicht mehr trauen kann« die anderen sagen alle kein Ton. Sie hören mir nur zu. »Selbst meine Vergangenheit ist voller dinge die ich nicht wissen darf, weil ich es nicht ertragen würde, die Wahrheit zu kennen.« Schweigend, sehen alle auf die Flammen des Feuers und meiden mein en Blick, der sich langsam hebt. meine Tränen versucht weg zu wichen, beginne ich zu lachen, um die Stimmung nicht al zu ernst enden zu lassen. Layla die noch immer neben mir sitzt, hält mich an sich und versucht mich dadurch zu trösten. Es ist lieb von ihr, doch nicht nötig. Nun stehen auch die anderen auf und versammeln sich um mich und nehmen mich alle zusammen in den Arm. Ich liebe meine Freundinnen, dafür das ich bei ihnen so sein kann, wie ich bin, auch wenn es nur ein kleines Stück von dem ist, was mich wirklich belastet. Meine Vergangenheit, die mich bis heute verfolgt. Ich habe so lange versucht sie zu verdrängen, versucht die Erinnerung verblassen zulassen. Doch als ich in diesem Club war, und dort die drei wieder sah, rissen sie mir die Augen wieder auf. Ich weiß noch immer alles, aus diesem Tag. Wie sie rochen, wie lachten. Ihre Berührungen, an meiner Haut. Ihre Atemzüge an meinem Hals und meinem Körper. Ich vergesse niemals ihre Stimmen oder ihre Blicke. Sie verfolgen mich bis tief in meine Träume, wo ich ihnen erneut, hilflos ausgeliefert bin. Die Sonne ist bereits untergegangen. Der Wind, der über das Meer an den Strand gelingt, streicht sachte über meine Haut am Arm. Es ist kalt geworden, und die kleinen Haare an den Armen, richteten sich auf. Ich zittere leicht. Doch desto trotz wollen wir nicht wieder gehen. Am nun noch leicht flackernden Lagerfeuer eingeschlafen, merkt keiner, wie ich mich leise von ihnen entferne. Noch mal zu den anderen gesehen, die Auf den Decken und Handtüchern liegen, die um das Lagerfeuer verteilt sind, entwicht mir ein kleines Lächeln. Leise greife ich noch meinem Handy, sowie nach meinem Handtuch, legte es um mich und laufe dann in Richtung Steck. Warum ich dort hingehe, weiß ich nicht aber dort zu sitzen und in die Ferne zu sehen, ließ meine Sorgen zumindest für ein paar Minuten vergessen. Dem Holz entlanglaufen und auf das Wasser gestarrt, welches vom leuchtenden Mond angestrahlt wird, muss ich jedoch erneut, an Nicolas denken. Der Gedanke das er mich so belogen hat, lässt mich an all meinen Gefühlen und meiner Meinung zu ihm zweifeln. »Habe ich mich so sehr in ihn getäuscht?« frage ich mich leise in die Dunkelheit des Meeres. Sofort schüttele ich diese Gedanken aus ihrem Kopf und mit beiden Händen halte ich dann diesen fest. Am Rand zum Meer gesetzt tauche ich meine Füße in das nun kühle Wasser. Meine Beine schaukelnd hin und her bewegt, sehe ich in den Nachthimmel und den vielen Sternen empor. Mein Handy ruht neben mir. Es ist wunderschön und so friedlich. Das sanfte Plätschern und das Rauchen, des Wassers beruhigt mich dann doch ein kleines Stück. Leise höre ich schritte die mir immer näher zu kommen scheinen. »Warum bist du hier allein, Flora?« eine mir vertraute jungen stimme hinter mitgehört, drehe ich mich zu dieser um. Riven entgegengesehen, der an dem Geländer steht, schlucke ich schwer. Es ist nicht so, dass ich Angst vor ihm habe, doch ihm gegenüber bin ich immer schon etwas zurückhaltender. Es ist einfach seine schroffe Art und sein mürrischer blick, der mich verunsichert. »Was machst du hier, bist du da schon lange?« frage ich, als ich aufstehe, mein Handy packe und mein Handtuch fester um mich wickle, um nicht bisschen Haut heraus blicken zu lassen. Er sieht mich musternd an und lässt sich dabei nicht anmerken, was er wohl gerade denkt. Ich versuche seinen Blick zu ignorieren und wende mich ein Stück von ihm ab. Er bemerkt meinen Rückzug woraufhin seine Gesichtszüge weicher werden. »Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken, Flora« »Nein, du hast mich nicht erschreckt. Ich habe nur nicht, … mit dir gerechnet« stottere ich los. Er hebt eine Braue ungläubig und lächelt mich schief an dabei. »Du bist eine schreckliche Lügnerin, Flora« ich bin sprachlos. Riven geht weiter vor und kommt neben mir zum Stehen. Er sieht in Richtung des Meeres und zu den funkelnden Sternen. Ich drehe mich ebenfalls um und sehe jedoch in sein hartes Profil. »Du solltest nicht lügen, nur weil es jemand von dir verlangt, dass macht dich nur schwach und zerbrechlicher, als du ohne hin schon bist« seine Worte und Stimme sind hart und lassen keine wieder Worte zu. Er meint es sicherlich gut, doch wie er sagt, klingt es wie eine Beleidigung. Ohne ein Wort sagen zu können stehe ich auch nur neben ihm und starre ihn einfach an. Ein leichtes Gefühl von Angst überkommt mich erneut, als Rivens kalter Blick in meine Augen treffen. Er hat etwas Bedrohliches, etwas Dominantes, was mich an Amarok erinnert. Und es erinnert mich an damals. »Lass dir nichts vorschreiben, von denen die die Wahrheit nicht ertragen können. Jeder der dich zum Schweigen und Lügen zwingt, hat es nicht verdient, dass du dies für sie tust« noch immer sprachlos, stehe ich neben Riven. Als wäre ich eingefroren, kann ich mich nicht mehr bewegen. Mein Herz schlägt wild in meiner Brust und meine Hände Krallen sich in den Stoff meines Handtuches. Wie kann er nur so etwas sagen? Er weiß nichts über die Person, für den ich Lügen muss. Vor allem, weil ich es tun muss, um ihn zu beschützen. Wenn ich es nicht tue, wird Palladium alles verlieren. »Er bittet, ich nicht zu lügen, Riven« »Ach nein?« entgegnet Riven Schorf und blickt zu mir. »Ich weiß davon, Flora. Ich habe dich An dem Abend in dem Club damals zurück nach Alfea gebracht« meine Augen weiten sich und ich spüre, wie mein Mund trocken wird. Meine Kehle beginnt sich zusammen zu ziehen und spüre den Kloss in meinem Hals wachsen. »Ich weiß, dass der Kerl dein Lehrer ist, Flora« ich weiche einige Schritte zurück. Der Gedanke, das Riven Bescheid weiß, ist in diesem Moment die Hölle für mich. Er könnte Palladiums leben und seinen Ruff, völlig zerstören. So schnell wie möglich, brauche ich meine Stimme wieder und schlucke den harten Kloss herunter. »Da ist aber nichts mehr« spreche ich eilig, als müsste ich ihn davon überzeugen, die Wahrheit zu sagen. »Nachdem uns klar wurde, wer wir sind und… was das für eine Gefahr ist, haben wir es beendet« »Ihr oder Er?« hackt Riven zischend nach. Ich sehe auf das Holz unter mir und höre das leise Rauschen der Wellen. »Er hat es beendet« spreche ich schließlich wieder. »Ihm ist es zu gefährlich. Seine Arbeit ist ihm wichtiger« hebe ich nun den Kopf und bemühe mich nicht verletzt davon zu klingen. »Du wirst es doch niemanden sagen, oder?« frage ich vorsichtig. »Nein, dazu habe ich kein Recht, Flora. Denk nur daran, dass es nicht deine Verantwortung allein ist. Lass dich nicht benutzen« leicht und unsicher nicke ich Riven zu. Ich bin mir nicht sicher, ob er sich sorgen um mich macht, oder ob es ihm um etwas anderes geht. Ich kann ihn nur schwer einschätzen, weshalb ich ihm auch lieber aus dem weg gehe. Doch mit dem, was er sagt, hat er Recht, Ich darf mich nicht ausnutzen lassen, von niemanden. Endschlossen nicke ich Riven zu. Mir dies auch fest vornehmen wollen, hat das Schicksal jedoch etwas anderes vor. Denn als ich an mir heruntersehe, bemerke ich wie mein Handy zu vibrieren beginnt. Mein ganzer Körper wird von diesem Gefühl eingenommen. Ich sehe auf das Display, erstarre und wandere mit meinem Blick zu Riven. Irritiert sieht er zu mir und hebt eine braue. »Was ist los, Flora?« erneut zu meinem Handy gesehen, nehme ich wie ferngesteuert den Anruf an und lege mir das Gerät ans Ohr. »Nicolas, Hallo?« Kapitel 20: Nicolas Palladium ----------------------------- Das Gespräch mit Flora ist völlig aus dem Ruder gelaufen, auch wenn sie so wirkt, als wäre alles in Ordnung, sehe ich in ihren Augen die tiefe Enttäuschung. Auch ihr Wunsch, meine Kurse verlassen zu dürfen, sind ein Beweis dafür, dass ich alles ruiniert habe. Ich muss es ihr jedoch Gestaden, ich habe keine andere Wahl, als sie gehen zu lassen. Die Hoffnung jedoch nicht völlig aufgeben können, strecke ich ihr mit letzter verbleibender Kraft das grüne Büchlein hin. Darin habe ich ihr noch einmal alles aufgeschrieben, was mich zu meinen Handlungen treibt, damit sie meine Lage besser nachvollzieht. Sie wendet sich von mir ab, geht in Richtung Tür und verschwindet aus meinem Blickfeld, für immer. Ich bin mir sicher, sie niemals wieder in meinem Unterricht zu sehen. Nachdem ich allein bin und mich auf meinen Stuhl fallen lasse, atme ich angestrengt aus. Es ist zurzeit einfach so fiel los. Mein Auto hat einen total schaden, Mein Bruder hat sich mit den Falschen angelegt und scheint sich bei mir zu verstecken und das Mädchen, mit dem ich mich so gut verstanden habe und in das ich mich zu verlieben drohe, ist meine achtzehnjährige Schülerin. Ich kann echt nicht noch mehr schlechte Nachrichten ertragen. So wie auf Stichwort, als hätte ich das Schicksal herausgefordert, beginnt mein Handy zu klingeln. Begraben in meiner Tasche unter all meinen Büchern dauert es einige Momente, bis ich es befreie. Ohne einen Blick auf das Display zu werfen, nehme ich den Anruf an und halte es an mein Ohr. »Hallo?« frage ich und streiche mit meiner anderen Hand flach über mein müdes Gesicht. Ehe ich hellwach werde. Auf der anderen Leitung hör ich ein unterdrücktes Wimmern. Da weint doch jemand. »Hallo?« frage ich erneut und setze mich gerade hin. unsicher sehe ich auf mein Handy und lese den Namen, der auf dem Display steht. »Mama« meine Kehle schnürt sich zusammen. Schwer atmend sehen meine Augen über den Tisch, während ich mein Handy zurück an mein Ohr halte. Sie hat mit Sicherheit keine guten Nachrichten. So habe ich sie das letzte Mal gehört, als Daemon verschwunden war und selbst da, war sie weniger am Weinen. »Mama, was ist los?« »Es ist schrecklich, Palladium« spricht sie endlich. Ihre Stimme klingt rau und kratzig. »Sie wissen nicht, ob … es schafft. Es waren einfach so viele. Er ist überall… ich weiß nicht, was ich tun soll« stottert sie weiter. Die Verbindung ich grauenvoll und ich verstehe auch nur einen Teil davon. »Noch mal langsam, was ist los?« »Dein Vater war bei einer Erkundungs- Tour mit den anderen. Dort wurden sie von Dunkelelfen überrascht und angegriffen. Sie haben deinen Vater schwer verletzt, Palladium.« ich höre meiner Mutter nur zu. Fest Bresse ich meine Zähne zusammen und versuche dabei nicht völlig in einem Wut Ausbruch zu geraden. Schwer geschluckt, sehe ich an die Decke dann. »Die Ärzte wissen nicht… ob er es … schafft« »Was sagen sie, wie lange er noch hat?« spreche ich mit zitternder Stimme aus, während ich aufspringe und meine Tasche über die Schulter werfe, um mich sofort auf den Weg zu machen. Ich muss bei meinem Vater sein, wenn es wirklich mit ihm zu Ende geht. »Ich komme so schnell ich kann« »Nein, bleib wo du bist, Palladium. Es ist besser, wenn du nicht kommst.« »Was redest du da?« werde ich plötzlich lauter. Meine Mutter seufzt. Was soll das nur? »Wenn du herkommst, wirst sowohl du als auch dein Bruder in die Garde einberufen. Sollte euer Vater wirklich …« sie will es nicht aussprechen. »Dann wird einer von euch seine Position übernehmen müssen. Daemon ist noch zu unerfahren, er kann mit dieser Verantwortung nicht umgehen und für dich würde es dann bedeuten, dass…« »Also soll ich mich einfach hier verstecken mit Daemon?« unterbreche ich sie. »Verlange nicht von mir, mich wie ein Feigling zu verstecken« schüttle ich meinen Kopf ignoriert, dass sie das nicht sieht. »Es ist deine Entscheidung, Palladium, doch dann lebe mit den Koziquenzen. Dann sind all deine vergangenen Entscheidungen, für nichts gewesen« an ihrem Tonfall höre ich bereits, wie sehr sie meine Entscheidungen missachtet. Sie war damals so für meine Heirat mit Athris gewesen. Für sie war Athris die Perfekte Frau. Ich sollte mich glücklich schätzen, dass sie mich liebte. Dass sie mich verlassen hat, weil sie meine Träume nicht akzeptierte, war meiner Mutter dann egal, für sie, war ich schuld. Ich bin schon immer der Böse Sohn gewesen, der nicht hört und meine Familie enttäusch. »Das ist nicht fair, Mom« hauche ich aus meinem Mund und stehe mitten in dem Raum, der außer mir völlig leer ist. »Du hast dich endschieden, Nicolas Palladium, leb damit« Ich hasse es, wenn sie meine beiden Namen verwendet, weil ich dadurch immer weiß, wie sehr sie mich hasst. »Sag es deinem Bruder aber bitte nicht« bittet sie mich schließlich und schluckt schwer. Ihre Stimme ist wieder ruhiger, aber noch immer streng. »Er würde sofort kommen« »Du verlangst von mir ihn zu belügen?« »Tue es einfach. Dass bist du mir schuldig« ich spüre erneut diese Wut und wie mein Blut zu kochen beginnt. Ich soll ihr etwas schuldig sein? Ich nicke dennoch, weil ich nicht noch länger streiten möchte. »Also gut, Mom« »Ich werde mich wieder bei dir melden, wenn ich neue Informationen habe« ohne ein weiteres Word oder ein auf wieder hörn, legt sie auf und hinterlässt in mir diese leere. Es fühlt sich an, als würde mein ganzes Leben gerade nur so aus meinen Händen gleiten und ich könnte nichts davon wirklich halten. Meine Gedanken drehen sich ständig und ich spiele mit dem Gedanken, dennoch nach Gondolin zurückzugehen. Doch was würde dann aus meinem Bruder werden, er ist der Einzige, der weiß, wie fiel mir mein Beruf bedeutet. Er würde nicht zulassen, dass ich ihn aufgeben müsste. Er würde selbst Vaters Position einnehmen. Doch das kann ich wiederum nicht zulassen. Als sein älterer Bruder, muss ich ihn beschützen, egal wie. Mein ganzer Tag ist von diesem Augenblick an, gelaufen und nur noch eine einzige Belastung. Zuhause geht’s es mir jedoch auch nicht besser und flüchte mich in den Nächst besten Club. Meinen Schlüssel in meine Jacke gestopft, setze ich mich direkt an die Bar und meide jeglichen Kontakt zu anderen Gästen. Meine einzige Gespräches Person ist der Barkeeper, der mir dann auch einen Trink nach dem nächsten einschenkt. Meine Sicht wird schon langsam verschwommen und auch meine Gedanken drehen sich erneut im greis. Ich überdenke in diesem Moment, mein gesamtes Leben und all meine bisherigen Entscheidungen. Hätte ich doch in Gondolin bleiben sollen? Wäre ich jetzt mit Athris glücklich oder wären wie früher oder später sowieso eigene Wege gegangen? Was wäre dann mit Flora? Ich hätte sie nie auf diese weiße getroffen, sie wäre nur meine Schülerin, mehr nicht. Doch will ich, dass überhaupt? Der Gedanke, dass auch Flora mich nur als Professor Palladium kennen würde, versetzt mir einen Stich. Ich möchte so viel mehr sein für sie, auch wenn es unmöglich ist. Doch was Flora mir in den letzten Monaten gegeben hat, hat so unglaublich gutgetan. Nur durch ihr Lächeln und ihrer Nähe, spürte ich wieder, dass ich lebe. In meinem Trunk kommt mir wieder das Bild von ihr ins Gedächtnis, als sie neben mir im Auto sitzt und droht getötet zu werden. Ich habe sie um ein Haar, für immer verloren. Weiter getrunken, bemühe ich mich jegliche Emotionen zu ertränken. Denn auch der Gedanke, dass mein Vater stirbt, zieht in meiner Brust. Er hat meine Endscheidung, nach Magix zu gehen unterstützt und will auch so, immer nur das Beste für mich. Für ihn, bin ich keine Enttäuschung. Meine Hand umklammert nun noch fester das Glas, dass vor mir steht. Es ist jetzt mein dritter Drink und bin ich mir gar nicht mehr sicher, wie lange ich schon hier sitze. Schnaufend drehe ich meinen Kopf zu dem Barkipper, der gerade mit einer gruppe von jungen Frauen flirtet. Sie lachen schrill und kichern in ihre Hände. Aufgeschluckt entwicht mir ein leichtes Lächeln. Unbedeutender Sex wäre früher genau das gewesen, wonach ich jetzt suchen würde, doch ich will es nicht. Ich kann es nicht mehr. Zu meinem halb leeren Glas zurückgesehen, schüttle ich meinen Kopf. Ich habe noch immer nicht genug getrunken, meine Moral so wie auch meine Gefühle hindern mich weiterhin daran, unvernünftig und egoistisch zu handeln. Es ist unglaublich wie sehr es mich aber stört. Ich will gerade nichts lieber, als einfach nur gedankenlos irgendeinen schleiß zu bauen. Einen kräftigen Schluck von meinem Glas genommen, knalle ich dieses wieder auf den Tressen und lasse dabei auch mein Kopf, nach vorne fallen. »Kann ich dir noch etwas bringen?« zögernd hebe ich den Kopf und sehe in zwei hellgrüne Augen. Sie stechen durch seine dunkle Haut unglaublich hervor. Sein Schiefes grinsen hat etwas Beunruhigendes und wie er zu den Mädchen sieht, die an der Bar vorbeilaufen. Seine Haare sind zurück gegelt und seine goldenen strähne blitzen durch seine Lilafarbenden Haare heraus. Wieder sieht er zu mir und hebt dabei seine Brauen. Ach genau, er hat mich ja etwas gefragt. »Ja, bring mir was stärkeres« bitte ich ihn schroff und meide es ihn weiter anzusehen. »Du hast wohl einen richtigen, beschissenen Tag« erkundigt er sich und streckt seinen Arm aus, um nach meinem leeren Glas zu greifen. Dann nimmt er ein neues und füllt es mit einer großen Glasflasche, dessen Inhalt dunkel ist. Ich weiß nicht, was es ist, doch es ist mir auch egal, solange es mich und meine Gefühle betäubt. »Ja, kann man so sagen« antworte ich dann. Ich lege meine Arme auf dien Tressen und lege sie übereinander. Ich muss mich langsam doch mal abstützen. »Probleme mit der Freundin?« »So in der art. Aber vor allem schlechte Neuigkeiten in der Familie« erkläre ich drückend. Ich will nicht darüber reden einfach. »Das ist scheiße« er schiebt mir das Gebräu zu und stützt sich mit den Händen an den Rand des Tresens ab. »Dann Kipp dir den runter, und vergiss einfach alles. Und hier gibt es so viele Ladys, die nur darauf warten, dass sie abgeschleppt werden« nicht lang überlegt tue ich es sofort. Mein Glas sofort leer gemacht, hoffe ich wirklich darauf, dass ich gleich nichts mehr fühle. Wie der Typ es mir vorhergesagt hat, spüre ich nach einigen Minuten ein warmes Gefühl in mir, alles dreht sich und mein Atem beschleunigt sich. Ich habe plötzlich das Bedürfnis zu reden, einfach nur zu reden. Ich greife in meine Jacken Tasche und ziehe von da meinen Schlüssel raus. Nachvorne geschnellt, knalle ich ihn auf das Holz und halte einen Moment inne. »Wow, was hast du vor?« höre ich eine Stimme und hebe mein Gesicht. Ich bemerke mein schwanken, doch dagegen nichts tun können, halte ich mich am Tresen fest. »Ich mach… mich heim« nuschle ich und habe das Gefühl, dass sich alles dreht. Plötzlich greift er nach meinem Schlüssel und nimmt ihn an sich. Ich springe auf, beuge mich ihm entgegen und versuche meine Schlüssel zurückzuholen. »Her mit meinen Schlüsseln!« »Auf keinen Fall, ruf jemanden an der dich abholen kann. So kannst du auf keinen Fall fahren« »Bullschit, ich kann fahren« »Ach ja, du kannst ja nicht mal geradestehen. Los Ruf jemanden an« widerwillig hole ich mein Handy aus der Hosen Tasche und wähle die Nummer auf den Tasten. Ich warte noch das Freizeichen Signal ab, bis ihre Stimme erklingt, um mein Handy an mein Ohr zu halten. »Nicolas, Hallo?« höre ich ihre fragende Stimme, die leicht unsicher klinkt. Ich höre im Hintergrund rauchen und den Wind. sie muss im freien sein. Noch immer antworte ich nicht und bemühe mich lediglich darauf ihre Stimme zu verinnerlichen. »Hallo, bist du das, Nicolas?« ich schüttle meinen Kopf und atme noch einmal durch. Ihre Stimme versetzt mir so einen Stich, dass ich sprachlos bin. »Ja, ich… bin es. Bist du es auch, Flora?« »ähm, ja« antwortet sie zögernd. Ich lächle stumm in den Hörer und stelle mir dabei vor, wie sie wohl gerade aussieht. »Bist du in einem Club?« sie ist so klug. »Ja, aber am liebsten wäre ich jetzt in dir« einen kurzen Augenblick halte ich inne und realisiere erst, was ich gerade gesagt habe. ich räuspere mich. »Ich meine bei dir sein. Ich will bei dir sein« korrigiere ich mich selbst, bevor ich dann beginne zu lachen. Wobei mir das erste auch gefallen würde. »Doch das erstere würde mir noch besser gefallen« ich konnte einfach nicht die Klappe halten. Alles, was ich denke, muss ich einfach sagen, es ist, wie ein drang in mir, der nur gestillt wird, wenn ich rede. Flora schweigt auf der anderen Leitung zunächst. Dann höre ich ihr räuspern. »Bist du betrunken, Nicolas?« »Vielleicht« spreche ich geheimnisvoll zu ihr. Sekundenlang sagt nun keiner etwas. »Mir ist übel« Flora seufzt. Sie klingt so süß und ich kann richtig in meinem inneren Auge sehen, wie sie ihre schönen grünen Augen verdreht. Sie ist so schön. »Ok. ich hole dich ab. In welchem Club bist du?« »Der eine, in dem wir auch schon waren.« »Meinst du denn wo wir unser erstes Date hatten?« Ich nicke und vergesse dabei, dass Flora das nicht sehen kann. »Nickst du gerade?« erschrocken ziehe ich die Luft ein. »Woher weißt du das?« »War so eine Ahnung« kichert sie. »Kluges Mädchen« Ich schmunzle und vergesse dabei völlig, wo ich eigentlich bin. ihre Stimme klingt so fein und ruhig, ich habe das Gefühl, als würde nur sie mich verstehen und beruhigen können. »Ich bin auf dem Weg zu dir. Ich bin so in …« Plötzlich macht sie eine Pause und ich höre eine Weitere Stimme aus dem off. »Zwanzig Minuten« er klingt es leise. Es ist eine Männerstimme, die das Ziehen in meiner Brust zurückruft. »Ich bin in Zwanzig Minuten da, Nicolas« bemerke ich dann Flora wieder sagen. Ich nicke, sage jedoch nichts. Wo ist sie bloß, hat sie etwa… einen Freund jetzt? Schwer schlucke ich und greife erneut zu meinem Glass, das auf mysteriöse weiße wieder gefüllt ist. Ich will dieses Gefühl, das ich gerade habe, ertränken und ersticken. Einen großen Schluck genommen, wende ich mich wieder dem Gespräch von Flora hin. »Dann bis gleich, mein kluges Mädchen.« ich lege auf und lasse meinen Kopf in den Nacken fallen. Flora sollte mein sein. Sie müsste bei mir sein und nur ich dürfte ihr Herz haben. Schweigend, sitze ich nun da und warte darauf, dass Flora hier auftaucht. Doch die Stimme aus dem Hintergrund, die sich mit Flora unterhielt, geht mir selbst jetzt nicht mehr aus dem Kopf. Wer war er und warum, durfte er bei ihr sein? Sie hat uns schon aufgegeben und sucht ihr glück jetzt bei einem anderen. Was könnte ich ihr aber auch schon geben? Bei mir müsste sie lügen, ihre Gefühle vor anderen verbergen und welche Frau möchte das schon? Nein, Flora hat so fiel mehr verdient. Sie hat es verdient das man ihren Namen in die Welt hinaus schreit und jedem sagt, dass man sie … und doch bin ich dazu nicht in der Lage, ihr dass alles zu geben. Nach einigen Minuten zuckt mein Handy, dass auf dem Tresen liegt und nur darauf wartet eine Nachsicht von ihr zu bekommen. Mit schwerem Herzschlag greife ich danach und entsperre es, um die Nachsicht zu lesen. - Ich bin im Club, wo bist du? F lese ich und spüre, wie mein Lächeln zurück auf meinen Lippen erscheint. Sie ist da. - Ich bin an der Bar. N Antworte ich ihr, voller Vorfreude, sie gleich zu sehen. »Und Kumpel, kommt deine Freundin?« höre ich den Barkipper, der sich mir malwieder zu wändet. Ich stecke mein Handy weg und sehe zu ihm über den Tresen. »Ja sie ist gleich da.« entgegne ich schmunzelnd, da mir der Gedanke gefällt, Flora als meine Freundin zu bezeichnen. Ich verdränge den Gedanken, das Flora womöglich einen neuen hat, da sie mir dieses Detail noch nicht gesagt hat. Meine Hand gleitet über den Rand meines Glases und als ich es umgreife, um einen Schlug zu nehmen, höre ich meinen Namen rufen, mit ihrer Stimme. »Nicolas« der Stimme zugewandt, sehe ich sie. Auf mich zugelaufen, bemerke ich ihre ungekämmten Haare, die aussehen, als wäre sie schwimmen gewesen. Und dennoch ist sie von alles hier die absolut Schönste. »Hallo Flora, du siehst hübsch aus« sie grinst, streicht sich eine helle Strähne aus ihrem Gesicht und sieht in Richtung Boden. »Danke schön« murmelt sie. Ihre Verlegenheit ist nicht abzustreiten, und dennoch versucht sie es zu verbergen. Sie muss nicht schüchtern bei mir sein, auch wenn dies unglaublich süß ist bei ihr. Vielleicht braucht sie auch nur etwas, um sich ein wenig zu endspannen. Mein Glas gehoben, halte ich es ihr hin, ihr blick hebt sich und irritiert sieht sie mich an. »Willst du etwas trinken?« frage ich sie, über die Lautstärke hinweg. Ich merke auch erst jetzt, wo sie da ist, wie laut die Musik eigentlich ist. Flora schüttelt plötzlich den Kopf und ich sehe, wie sich ihre Lippen teilen. Ob sie wohl immer noch nach Erdbeeren Schmecken? »Du solltest vielleicht nichts mehr trinken, Nicolas« wieder spricht sie mich mit diesem Namen an. Ich hasse es, da so immer etwas zwischen uns steht. Flora sollte mich genau so nennen, wie all die anderen, die mir wichtig sind, weil sie mir wichtig ist. »Vielleicht sollte ich doch etwas vernünftiges trinken« nicke ich ihr zu und drehe mich zu dem Barkipper um. »Einen Bourbon, bitte.« aus meinem Augenwinkel bemerke ich Floras fragenden Blick an mich. Als der der Typ mir mein Glas mit der Gold Braunen Flüssigkeit füllte und mir das Glas reichte, färbte sich Floras Gesicht Kreide bleich. Zu ihr gesehen, hingen ihre Augen starr an dem Kerl, der mir das Getränk reicht. »Hallo, schöne Fee« beugt sich dieser zu Flora. Nur der Tresen und ein Barhocker Scheid sie voneinander zu trennen, was in Floras Augen zu wenig zu sein scheint, da sie einen Schritt nach hinten macht. Selbst in meinem Zustand, sehe ich ihre Panik in den Augen und wandere mit meinen Augen immer wieder zwischen ihr und den Typen hin und her. »Na los, Nicolas, Ich bringe dich an die frische Luft und dann nachhause« ihre Augen lösen sich langsam von dem Bar Typen und sehen in meine. »Wirst du mit mir kommen?« »Mit dir kommen? Wohin den?« fragt sie unsicher. »Zu mir. Kommst du mit zu mir?« überrascht sieht sie mich an. »Möchtest du das denn, Nicolas?« Ich nicke. Sofort hilft sie mir aufzustehen, legt meinen Arm um ihre Schulter, um mich zu stützen und hält mich an der Taille. »Moment mal« ruft uns der Barkipper zurück, was Flora zusammenzucken lässt. Ihre Anspannung ist deutlich zu spüren und ihre zitternden Hände, lassen mich wacher werden. Sie hat doch nicht umsonst solche Unsicherheit bei diesem Kerl. Breit Grinsend, reicht er Flora etwas zu. Es ist mein Schlüssel, den er mir vorhin weggenommen hat. »Dem habe ich deinen Freund weggenommen, damit er nicht mit dem Auto fährt« »Mit dem Auto?« fragt sie verwirrt und sieht mich an. »Ich wäre nicht gefahren, ich schwör« nicke ich und nicke ihr zu. Doch Flora sieht noch immer irritiert aus, als würde ich völligen scheiß reden. »Du kannst auch kein Auto fahren, dein Auto ist Kaput« erinnert sie mich. Jetzt fällt es mir auch wieder ein. Der Unfall. »Ach ja, stimmt.« Augenrollend greift Flora meine Schlüssel und führt mich nach draußen. Jetzt wo ich ihr so nah bin, fällt mir dieser seltsame Geruch auf, der an ihr ist. Es riecht nach Leder und Zigaretten. Zu ihr runder gesehen, bemerke ich den Grund, für diesen Geruch und verenge meine Augenbrauen. Eine Dunkle Lederjacke mit Noppen an den Schultern, ist der Grund für diesen Gestank, die sie unkommentiert trägt. Die Jacke ist ihr mindestens zwei Nummern zu groß und ich würde auch alles darauf verwetten, dass sie nicht ihr gehört. Ob sie dem Typen ist, der bei ihr war, als ich sie angerufen habe? Ihrem neuen Freund. »Die Jacke stinkt scheußlich« ziche ich und petze dabei meine Augen zusammen, um dem Drang zu entgehen, mich zu übergeben. »Macht es deinem Freund nichts aus das du mit mir hier allein bist, oder weiß er es nicht?« draußen angekommen spüre ich die frische Luft auf meinem Gesicht und das Gefühl, normal Atmen zu können. Meine Augen geöffnet, sehe ich zu Flora, die meinen Augen folgt und dann in diese tief hineinschaut. Sie haben etwas Trauriges an sich. Habe ich etwa einen Nerv getroffen? Kapitel 21: Flora ----------------- »Macht es deinem Freund nichts aus das du mit mir hier allein bist, oder weiß er es nicht?« Nicolas nuscheln ist nur schwer zu verstehen, doch aus den Wortfetzen, die ich verstehe, schlisse ich, dass er der festen Überzeugung ist, dass ich einen Freund hätte. Sprachlos sehe ich ihn an und bekomme kaum ein Wort heraus. In seine Augen gesehen, kann ich nicht glauben, dass er mir zutraut, einen Freund zu haben jetzt. Versteht er immer noch nicht, dass ich nur ihn will? Eindringlich sehe ich ihm in die Augen und beginne langsam meinen Kopf zu schütteln. »Nein. Also ich meine damit, dass ich keinen Freund habe« rechtfertige ich mich, wobei es sich seltsam anfühlt, da es ihm auch egal sein könnte. Er mir klar genug gemacht, dass aus uns nie etwas wird und dass er seine Meinung nicht ändert. Dass ich die Jacke von Riven trage, liegt auch einzig allein daran, dass meine Sachen unglaublich kurz sind und es verdammt riskant gewesen wäre, allein so in den Club zu gehen. Zudem ist es in der Nacht mittlerweile kälter geworden, als es noch heute Mittag der Fall war. Nicolas sieht betrübt weg, als würde er sich schlecht fühlen, weil er einfach annahm, dass ich einen Freund habe. »Mein Kopf dröhnt« klagt er dann und meidet weiter mein Blick. »Dann gehen wir am besten jetzt zu dir« bestimme ich und setze mich in Bewegung. Nicolas tut es mir gleich und läuft neben mir her. Die Laternen strahlen in sein Gesicht und ich bemerke sein noch immer geknickten blick. Ich erliege dem Gedanken, dass es einen Grund gibt, weswegen er in diesem Club war und sich so betrunken hat. Vorsichtig beginne ich darauf Anzugsprächen. »Ist es nicht superlangweilig, allein in einem Club zu hocken?« »Schon, ja« antwortet er langsam, während er beim Laufen taumelt und sich darauf konzentriert gerade auszugehen. Ich halt ihn weiter und stütze ihn, auch wenn er für mich etwas zu schwer ist. »Warum warst du dann dort?« »Das verstehst du nicht, Flora« nuschelt er vor sich hin, ohne mich anzusehen. Mein Blick wandert von ihm ab. Ich sehe nach vorne und spüre, wie meine Lunge sich zusammendrückt. Ich verstehe es nicht? Woher will er das wissen? Glaubt er etwa, ich sei dumm und könnte es nicht kapieren, oder was meint er damit? Er sieht mich nicht mal an. Warum hat er mich nur angerufen? Erprobt bleibe ich stehen und sehe auf meine Schuhe. »Warum bin ich überhaupt hier?« frage ich ihn dann und warte seine Antwort ab. Einige Sekunden Herrscht Stille, in der keiner mehr etwas sagt. »Ich bin mit meinen Freunden am Strand gewesen. Als du mich angerufen hast, dachte ich das du wirklich Hilfe brauchst« »Du warst am Strand, mit deinen Freunden?« wiederholt er und klingt dabei leicht schuldbewusst, weil er mich von dort mehr oder weniger weggeholt hat. »Ja, war ich« »Entschuldigung, ich wollte dir deinen Abend nicht vermiesen, Flora.« »Das hast du nicht« seufze ich und sehe zu ihm. Nicolas Augen sehen nun wieder in meine und ich sehe ihm seine Ehrlichkeit an. Er meint es erst. »Ich habe bloß Sorgen gemacht« tief atmet er ein, so dass ich sogar sehe, wie sich sein Brustkorb hebt, ehe er ihn wieder senkt. Er schüttelt den Kopf. »Du sollst dir keine Sorgen um mich machen, Flora« »Warum nicht? Weil ich nur deine Schülerin bin.« Sein Blick verdunkelt sich und seine Augen verengen sich zu schmalen schlitzen. Vielleicht war der Spruch unnötig gewesen, doch so fühle ich mich eben gerade. »Du bist so viel mehr als das, Flora« sein ernster Blick erschreckt mich. »Meint er es ernst?« frage ich mich und traue mich kaum ihn weiter anzusehen. Nicht länger darüber nachdenken wollen, laufe ich weiter und nehme Nicolas wieder mit mir. Eine Weile Laufen wir, ohne dass jemand etwas sagt, bis er die stille durchbricht, mit seiner rauen Stimme. Sie klingt belegt und drückend. »Ich habe heute einen richtigen scheiß Tag, Flora« Ich antworte ihm bewusst nicht, da er von sich ausreden soll, wenn er das denn möchte. »Ich bin ein Feigling und ein grauenvoller Sohn« zu ihm gesehen, bemerke ich seinen hängenden Kopf und spüre sein Gesicht auf meiner einen hälfte. Er lässt sich hängen. »Nein das bist du nicht« »Doch, dass bin ich. Mein Vater braucht mich und ich versteck mich hier« »Was ist denn los, mit deinem Vater?« frage ich vorsichtig. »Er stirbt« geschockt, presse ich meine Lippen zusammen. Was kann ich ihm denn jetzt noch sagen, um ihm zu helfen. Ich fühle mich macht los und nutzlos. Damit habe ich nicht gerechnet. »Und wenn ich zu ihm gehe, werde ich nie mehr zurückkommen können. Und wenn doch, wird mein Bruder diesen Platz einnehmen.« Ich verstehe nichts von dem, was Nicolas da zusammen nuschelt, doch ich höre an seiner Stimme, dass es ihm sorgen bereitet und er Angst hat. »Du hast recht, ich verstehe nichts davon, aber das muss ich auch nicht« spreche ich nun und sehe gerade aus. »Ich sehe das es dich mitnimmt und du darunter leidest. Und wenn du darüber sprächen möchtest, bin ich für dich da. Denn ich will dich verstehen.« ich spüre seinen Blick auf mir ruhen und sehe zögernd zu ihm rüber. »Darum wollte ich das du kommst. Du bist die Einzige, die mich versteht, Flora.« überrascht färben sich meine Wangen rot und ich spüre diese wärme in meinem Körper sich ausbreiten. Mein Herz schlägt schneller und ich komme kaum mit dem Atmen hinterher. Zu ihm wieder gesehen, stachen seine Brauen Augen in dem Licht der Laternen hervor und strahlten selbst. Ich konnte Stunden lang in diese sehen. Sie waren wie kleine Sterne, die nur für mich funkeln. Seine Hand sich plötzlich über meine Wange, strich eine helle Haarsträhne aus meinem Gesicht und berührte erneut mein Gesicht. Er ist so warm und zärtlich. Seine Nähe fühlt sich so gut an und ich fühle mich bei ihm immer so sicher. Wir sind allein und keiner kann uns sehen. Das Nicolas mir hier und jetzt etwas tun könnte, das mich verletzt, kommt mir nicht in den Sinn. Ich vertraue ihm zu sehr dafür. Doch dann denke ich an forthin in dem Club als ich erneut Amarok traf. Er arbeitet also dort und hat auch noch mit Nicolas gesprochen. Weshalb muss mich meine Vergangenheit nur so weit verfolgen? Aus meinen Gedanken zurückgeholt, spüre ich Nicolas Hände an meinem Gesicht und wie er es zu sich zog. Seine Daumen streichen über meine Wangen und seine Augen fixieren meine. Ich bin ihm völlig ergeben. Ich kann mich nicht gegen ihn währen. Seine Augen. Seine Lippen. sein Duft. Allein nur seine Präsenz. Die ganze Welt scheint stehen zu bleiben. Es gibt in diesem Augenblick nur noch ihn und mich. Ein normaler Junge und ein ganz normales Mädchen. Es gibt keine Kränze mehr, kein Hindernis. Langsam nähert er sich meinem Gesicht. Kurz vor meinen Lippen hält er an. Diese Spannung zieht in mir alles zusammen und mein ganzer Körper steht nur durch ihn unter Strom. Noch nie wollte ich ihn so sehr, wie in diesem Moment. Sein Blick wandert zwischen meinen Augen und meinen Lippen immer wieder hin und her. Meine Augen geschlossen, gebe ich mich diesem Gefühl einfach hin, welches er in mir auslöst. Die noch immer existierende Distanz zwischen uns schmerzt schon fasst. Und als ich die Hoffnung schon aufgebe, spüre ich seinen einen sanften Druck auf meinen Lippen. Es ist ein vorsichtiger Kuss. Liebevoll und zärtlich. Ein Kuss, der meine Seele berührt, wie das sanfte Streifen einer Feder. Sein Körper näher an meinen gepresst, wandelt sich Nicolas Kuss. Er wird intensiver. Aufreizend streicht seine Zunge über meine Lippen, die ich dann einen Spalt öffne, um ihn hineinzulassen. Ein Stöhnen unterdrücke ich. Er schmeckt nach Alkohol, aber auch nach Nicolas und nach Monatelanger Schwärmerei, die sich endlich auszahlt. Langsam löst er sich von meinem Mund und atmet genau so schwer wie ich. Ich öffne meine Augen langsam. Seine eine Hand streift über mein Haar, während seine Augen mich betrachtend ansehen. Meine Hand berührt seine an meinem Gesicht, währen ich in sei Gesicht sehe. »Wir sollten das nicht tun« versuche ich die Stimme der Vernunft zu sein, als mir wieder bewusstwird, dass Nicolas unter dem Einfluss von Alkohol ist. Er weiß nicht, was er da tut. Er gibt sich seinen Gefühlen und trieben hin. Es gleicht aber ohnehin einem Wunder, dass ich es überhaupt Schafe nicht über ihn herzufallen. »Oh doch, genau das sollten wir« wieder spricht er mir. Immer weicher werdende Knie, habe ich das Gefühl, mich gleich nicht mehr halten zu können. Schwer atmend schlucke ich und bemühe mich von da an, alles Schritt für Schritt anzugehen. In seinem Blick sehe ich, dass er mehr möchte als nur einen Kuss, von mir. Er will mich ganz und gar, nur für sich allein. »Ich bringe dich jetzt zuerst Nachhause, Nicolas« sein Gesicht verdunkelt sich und dreht sein Kopf Richtung Laternen. Er sieht von mir weg. Unsicher suche ich seinen Blick, den er mir vorendhält. »Was ist los?« frage ich ihn besorgt, mit der Angst, dass es daran liegt das ich ihn abgewiesen habe. Seufzend sieht er dann doch zurück zu mir und atmet tief durch. »Hör auf mich so zu nennen, bitte« seine Stimme ist ernst, ruhig und doch auch noch ein wenig benommen. Zum Boden geblickt, ist mir bewusst, dass er mich früher oder später darum bittet, ihn nicht mehr so zu nennen. Er ist mein Professor, und so sollte ich ihn auch nennen. Gerade als ich ihm antworten möchte, erklingt erneut seine Stimme, in meinen Ohren. »Es fühlt sich falsch an, wenn du mich Nicolas nennst. Du solltest, wie jeder andere, der mir wichtig ist, Palladium sagen.« meine Augen werden groß und mein Mund öffnet sich leicht. »Aber…« will ich protestieren, was er jedoch nicht zulässt. »Ich bin Palladium, Flora« fordert er und erneut. Leicht nicke ich ihm zu und bin mir jedoch nicht sicher, ob ich meinem Kopf daran gewöhnen kann, ihn ab sofort anders zu nennen. »Ich werde mir Mühe geben. Und jetzt los, du musst ins Bett« Wir setzen uns erneut in Bewegung und den Rest des Weges schweigen wir uns an. Langsam und leise öffne ich die Tür zu Palladiums Wohnung und führe ihn in Richtung Fuhr. Alles ist dunkel und still, was darauf deutet, dass wir allein sind. nach dem Lichtschalter gesucht, schalte ich dieses an und wende mich zurück zu Palladium. »Alles klar, wir sind allein, Daemon ist scheinbar nicht da« sofort packt mich Palladium an den Armen, drückt mich gegen die Wand und schlägt die Tür hinter sich zu. Von dem knall zusammengezuckt, sehe ich ihn durch meine großen Augen an. Mein Herz pocht gegen meine Rippen und ich unterbreche für eine Minute das atmen. Seine Augen mustern mein Gesicht und mit seiner eine Hand stützt er sich gegen die Wand, an der ich lehne. Schließlich wandert sein Blick zu meinem Körper, wo er einen Moment lang ruht. Schwer geschluckt, sieht er zurück in mein Gesicht und sieht mich mit seinen honigbraunen Augen an. Er sieht müde aus. »Zieh die Jacke aus« fordert er mich auf. Der klang seiner Stimme versetzt mich einen Schauer und lässt keinen Widerspruch zu. »Ich… ich will aber nicht« stottere ich vor Angst und halte seinen Blick fest. Seine Hand streicht über meine Schulter, über das Leder der Jacke. Ich schrecke zurück, naher an die Wand und erkenne Palladium nicht wieder. Meine Stimme versagt und ich habe das Gefühl, dass sprechen verlernt zu haben. »Gehört sie deinem neuen?« fragt er mich erneut. Er hat scheinbar unser letztes Gespräch darüber vergessen und glaubt immer noch, dass ich einen Freund habe. instinktiv schüttle ich meinen Kopf und lasse ihn dabei jedoch nicht aus den Augen. »Nein, ich habe keinen Freund. Ich habe sie an, weil mir kalt war und ich drunter sehr kurze Sachen trage.« erkläre ich ihm zum zweiten Mal. Seine eine Braue gehoben sieht er mich mit einem leichten grinsen an. Fragend sehe ich an, dann dämmert es mir. »Palladium« mahne ich ihn und schlage mit meiner Hand gegen seine Brust. Er lacht, weicht vor mir zurück und lässt von mir ab. Sein Lachen klingt so schön und ehrlich. »Ok, ich glaube du brauchst eine kalte Dusche. Außerdem riechst du nach Alkohol, komm« zische ich und entferne mich von der Wand. Ihn in sein Badezimmer gebracht, trage ich ihm auf zu Duschen und verlasse den Raum. In seinem Schlafzimmer suche ich jetzt nach Klamotten für ihn. Es fühlt sich seltsam an, in seiner Wohnung so rumzulaufen und in seinem Schrank herumzuwühlen. Doch ich kann jetzt nicht darüber nachdenken, was richtig oder falsch ist. Einiges aus dem Schrak gezogen, werfe ich es auf sein Bett und halte einen Moment inne. Ich sehe an mir runder, öffne den Reißverschluss der Lederjacke und lasse sie von meinem Körper gleiten. Wieder Palladiums Sachen genommen, laufe ich zurück zu ihn. Ich höre noch immer kein Wasser, und bin auch leicht verunsichert, ob ich jetzt einfach so rein gehen soll. Ich klopfe gegen die Tür. Ich klopfe ein zweites Mal. Keine Antwort. Ein ungutes Gefühl, ob er gestolpert ist oder sich verletzt hat, rufe ich besorgt seinen Namen. Noch immer kommt keine Reaktion seiner Seitz. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Vorsichtig öffne ich die Tür und entdecke Palladium, der mit hängendem Kopf auf dem geschossenen Toilettensitz hockt. Seine sind verschlossen, was so wirkt, als würde er Schlafen. Seufzend gehe ich auf ihn zu und gehe vor ihn in die Hocke. »Palladium, hey« sanft berühre ich ihn am Knie und rüttle daran leicht. Im nächsten Moment schlägt er seine Augen auf und sieht mich an. »Alles in Ordnung?« frage ich, woraufhin er verneinend mit dem Kopf schüttelt. »Na schön« Antworte ich und erhebe mich wieder, um ihm beim Ausziehen zu helfen. »Arme hoch« befehle ich. Mit großen unschuldigen Augen sieht er mich an und tut genau das, was ich ihm sage. Dem Saum seines T-Shirts umgriffen, ziehe ich dieses hoch und streife es ihm über den Kopf. Achtlos lasse ich es auf den Boden fallen. Unkontrollierbar wandert mein Blick über seinen nackten Oberkörper. Seine Beiden Schultern, der durchtrainierte Waschbrettbauch- es ist nicht zu übersehen, dass Palladium Sport treibt. »Du starrst« schmunzelt Palladium und sieht mich an. Ich spüre die Rötung in meinem Gesicht und sehe rasch bei Seite. Habe ich gerade etwas wirklich so offensichtlich auf seinen Körper gestarrt? Ich schlucke schwer zwinge mich ihn wieder anzusehen und mich zusammen zu reißen. Er grinst mich an. »Jetzt die Hose« erwidere ich mit belegter Stimme und spüre, wie die Scham in mir zurückkehrt. Palladium reagiert sofort, erhebt sich von Toilettensitzt und sieht mich erwartungsvoll an. »Nein das kannst du allein« schüttle ich schmunzelnd den Kopf. Unter dem Alkohol verschleierten Blick kehrt dieses anzügliche Grinsen zurück auf seine vollen Lippen. »Das könntest doch du übernehmen, oder nicht?« Ich rolle mit den Augen, tritt einen Schritt näher und helfe ihm dabei, die Schnalle seines Gürtels zu öffnen. Währenddessen spüre ich, dass Palladium mich für keine Sekunde aus den Augen lässt und von oben auf mich hinabblickt. »Das machst du sehr gut, Flora« der neckende Tonfall in seiner Stimme entgeht mir dabei nicht. »Ok, den Rest schaffst du allein« entgegne ich ihm hastig und trete einen Schritt zurück. Ohne Vorwarnung oder etwa zu sagen, streift Palladium sich einfach ohne jegliches Schamgefühl seine Hose, mitsamt seiner Unterhose, ab. Er ist nackt. Völlig nackt. So richtig nackt. Ich ziehe Schaft die Luft ein und gebe mit aller Mühe nicht an ihm Herunter zu starren, wenngleich mich dennoch das Bedürfnis danach überkommt. Ich weiß nicht, ob es an der hohen Temperatur liegt oder einzig und allein nur an Palladium, doch mittlerweile ist mir so heiß, dass ich mich am liebsten selbst nackt ausziehen würde. Aber ich bin mir im bewusst, dass dies keine definitiv kein gutes Ende nehmt- oder vielleicht doch. Um mich abzulenken, trete ich einen kleinen Schritt in die Dusche und schalte das Wasser ein. Anschließend helfe ich Palladium beim Duschen, da ich das ungute Gefühl habe, dass er jeden Moment einschläft. Er wirkt von Sekunde zu Sekunde schläfriger und betrunkener. Als ich beginne, ihm die Haare zu shampoonieren, petzt er fest seine Augen zusammen, was irgendwie total süß aussieht. Leise höre ich ihn Stöhnen und kann mir ein kleines Lachen nicht verkneifen. »Was ist so lustig, Flora?« »Nichts, es ist nur…« stammle ich und kichere dabei weiter. »Du wirkst gerade nur so zufrieden und wie ein kleiner junge« zu mir gedreht, sieht er mich mit einem leichten Lächeln an. Es ist ein so liebevolles Lächeln, dass selbst seine Augen erreicht und zum Funkeln bringt. Als würde er sich an etwas erinnern, verschwindet sein sanftes lächeln jedoch und mit einem Mal, wirkt er unendlich traurig. Es schmerzt ihn so leiden zu sehen und zerreißt mir das Herz. Noch immer in al meinen Klamotten, steige ich zu ihm in die Dusche, unter den noch immer laufenden Duschkopf. Ich lege meine Arme um ihn und in kürzester Zeit, bin ich vollkommen durchnässt, doch das spielt keine Rolle, in diesem Augenblick. Ich weiß was ihn so quellt, er hat es gesagt. Sich mir anvertraut. Er fühlt sich gerade wie ein Kind, ein Kind, das nichts tun kann, außer zuzusehen, wie sein Vater leidet. Palladium ist macht los und ich sehe ihm an, der dieses Gefühl so sehr verabscheut. Nach und nach erwidert Palladium meine Umarmung und drückt mich fester an sich. Es fühlt sich an, als würde er versuchen nicht zu zerbrechen und an mir halt suchen. Das Gefühl von ihm im Arm gehalten zu werden genossen, fühle ich mich bei ihm sicher und geborgen. Ich will in diesem Augenblick nirgends lieber sein als mit durchgeweichter Kleidung mit Palladium unter seiner Dusche in seinen Armen. Nach der ausgiebigen Dusche helfe ich Palladium, der kaum noch in der Lage ist gerade zu stehen, in seine Kleidung. Eine neue Hose an, drücke ich Palladium zurück auf den geschlossenen toilettensitz. »Du solltest mich lieber ausziehen, statt mich anzuziehen« murmelt er, nach dem ich ihm sein T- Shirt über den Kopf stülpe. Dabei sieht er mich mit verstrubelten Haaren und spitzbübischen Lächeln an. Er wirkt wie ein kleiner Junge, der etwas Verbotenes gesagt hat. Es ist total niedlich, weshalb ich ihm auch nicht böse bin. Doch der Gedanke daran, dass der Grund für seine Offenheit der Alkohol in seiner Blutbahn ist, lässt mich schwer ausatmen. »Ich Bruche noch ein Handtuch, für deine Haare« teile ich ihm mit und sehe ihn Erwartungsvoll an. Doch er reagiert nicht und seht mich lediglich fragend an, als hätte ich ihn gefragt, wer die aller erste Fee der Magischen Dimension ist. Wobei er dies bestimmt auch weiß. »Wo sind deine Handtücher, Palladium?« frage ich also erneut und stoße dabei ein kleines Seufzen aus. Palladium grinst. »Du bist so Süß« die Wärme in meinen Wangen gespürt, weiche ich seinem Verführerischen Blick aus. »Sie sind im Schank, meine Schöne« flirtet er weiter und bemüht sich dabei in meine Augen zu schauen. Seine Worte hallen in meinen Ohren wider, und dabei denke ich an letztens, als ich den Ring hier gefunden habe, der Ring, der unter dem Waschbecken neben ihm steht. Meine Augen bewegen sich wie von allein zu dieser Stelle, ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Darauf zu bewegt, gehe ich in die Hocke, öffne den kleinen Schank unter dem Waschbecken und sehe erneut die kleine Schachtel. Meine Neugier nicht zügeln können, nehme ich die Schachtel heraus und wende mich mit ihr zu Palladium. Es soll so aussehen, als habe ich es zufällig gefunden. Palladium sieht mich irritiert an und wandert mit seinen Augen immer wieder, von mir auf die Schachtel in meiner Hand. »Was ist das?« frage ich vorsichtig. Palladium senkt den Kopf und wirkt, als müsste er sich nicht über das gefundene stück freuen. Verständlich, wenn es sich hierbei um seinen Ehering handelt, wird er gerade daran erinnert, was er seiner Frau antut. »Das ist auf jeden Fall kein Handtuch, Flora« seine Stimme klinkt mahnend und verärgert. Mich aber nur damit zufrieden geben möchte ich nicht. Ich muss es wissen, schließlich hat er mich Angerufen und gebeten ihn abzuholen, nicht sie. »Was ist es dann?« stelle ich mich dumm. Palladium atmet schwer durch die Nase ein und pustet sie durch seinen Mund aus. »Ein Stück meiner Vergangenheit« erklärt er und sieht mich dann an. »Würdest du es mir trotzdem sagen?« frage ich vorsichtig und gehe langsam auf ihn zu. Palladium nimmt meine Hände in seine und umschließt sie fest. Seine Wärme strömt in meinen ganzen Körper hinein. »Ich bin verlobt gewesen, bevor ich herkam« seine Stimme kommt mir plötzlich wieder weicher vor. Seine Augen jedoch wirken so weit weg. Als ich zu ihm sehe, entdecke ich in seinen Augen Traulichkeit. Noch mehr Traulichkeit, als ohne hin schon darin verborgen lag. »Vermisst du sie oder liebst du sie noch?« sofort drückt Palladium meine Hände fester und sieht mich mit festem Blick an. Palladium zieht mich zu sich und legt seine Arme um meine Taille. Erschrocken lasse ich die Schachtel fallen, als er seinen Kopf zusätzlich an meinen Bauch schmiegt. Er ist mir so nah. Einige Minuten verbleiben wir so, ohne dass einer von uns etwas sagt. Langsam spüre ich den drückenden druck in meinen Augen und das Pochen in meinem Herz. Ich Schulze schwer und lege meine Arme um ihn, weil ich nicht weiß, ob ich sonst den Boden unter meinen Füßen gänzlich verliere. »Ich vermisse dich um Welten mehr, weil du die diejenige bist, der meine Wünsche und Träume wichtig sind« sein Geständnis drückt mir die Tränen nur noch stärker in die Augen. Ich drücke mich näher an ihn und vergrabe meine Finger in seine Haare. »Ich liebe es, dich im Arm zu halten« flüstert er leise, sogar so leise, dass ich es fast nicht hören kann. Sofort wird mir warm ums Herz. »Ich liebe es, wenn du mich im Arm hältst« erwidere ich. »Ich liebe es, wenn du mich ansiehst« fährt er fort und entlockt mir ein Lächeln. »Ich liebe es, wenn du lächelst« gestehe ich. »Ich liebe es, dir zuzuhören.« »Ich liebe es, wie du mich berührst« Wie auf Stichwort strich Palladium mit seiner Hand unter mein Shirt, das ich mir unmittelbar nach dem Duschen übergezogen habe. seine Hand gleitet weiter über meinen Rücken und versetzt meinen Körper eine Gänsehaut. »Ich liebe, dass deine Lippen nach Erdbeeren schmecken« Seufzt Palladium in den Stoff. Ich spüre, wie er seinen Kopf zu mir hebt und sehe dadurch zu ihm herunter. »Ich liebe einfach alles an dir.« »Ach ja?« frage ich völlig überrumpelt von seinem Geständnis und sehe weiter zu ihm herab. Mein Herz setzt für einen kurzen Moment aus. »Ja« murmelt er Schläfrig mit halb geschlossenen Augen. Schwer geatmet, legt er seinen Kopf zurück an meinen Bauch. »Ich glaube ich liebe dich.« Nach diesem Gespräch im Badezimmer, ist Palladium einfach in meinen Armen eingenickt. Mühsam habe ich ihn in diesem Zustand zwischen Schlafen und Wach in sein Schlafzimmer und auf sein großes Bett verfrachtet. Durch seinen Müden Augen sieht er mich an und hält meine Hand, als ich mich dann von ihm entfernen will. »Bleib bei mir, bitte« bittet er mich. »Ich sollte wirklich besser auf der Couch schlafen« bemühe ich mich vernünftig zu bleiben, da ich sorge habe dies nicht sein zu können, wenn ich erst neben ihm im Bett liege. »Ich brauche dich bei mir ober, Flora« haucht er leise über seine Lippen. »Ich will in dein Gesicht sehen, wenn ich aufwache. Alles, was ich brauche, bist du, hier bei mir« Seine Worte treffen in mein Herz und ich will auch in seiner Nähe sein. Mich zu ihm unter die Decke gekuschelt, Schmiege ich mich an ihn und nutze seine Brust als Kissen. Seine Arme schlingen sich um meinen Körper und küsst zum Abschluss sanft meine Stirn. »Flora, warte auf mich, bitte und verlasse meinen Kurs nicht.« murmelt er leise und kaum hörbar, bevor ihn der Schlaf vollkommen einnimmt. Kapitel 22: Nicolas Palladium ----------------------------- Blinzelnd öffne ich meine Augen, die sich an das helle Licht langsam gewöhnen müssen, das durch mein Fenster bricht. Mein Kopf dröhnt und ich habe das Gefühl, als würde jemand mit einem Hammer darauf ein Schlagen. Die vergangene Nacht ist in meinem Gedächtnis, wie ausradiert, als hätte sie nie existiert. Krampfhaft versuche ich mich an etwas zu erinnern. Ich räuspere mich, setze mich auf und halte meine Hand gegen die Schläfen meines Kopfs. Ich musste gestern wirklich einen über den Durst getrunken- und fiel zu sehr übertrieben haben. Langsam erinnere ich mich an einzelne Bilder und daran, wie ich in der Bar war. Mir fällt ein, wie ich mit einem Typen hinter der Tegge gesprochen habe. Plötzlich sehe ich vor meinen inneren Augen zwei grüne Augen und das Mädchen, das zu diesen gehört. »Flora« Murmel ich leise vor mich hin und lasse langsam meine Hand herunter gleiten. Ich erinnere mich daran, wie ich sie anrief und sie dann vor mir stand. Keine Ahnung mehr davon was passiert ist, lasse ich mein Gesicht in meine Hände fallen. Ich kann doch nicht so viel getrunken haben, dass ich nichts mehr weiß? Unsicher reibe ich mir das Gesicht und Streiche dann, mit den Händen durch meine Haare. Durchgeatmet sehe ich neben mich endlich. Ich habe bereits das Gefühl, nicht allein zu sein, doch ich hoffte dennoch nicht, dass meine Vermutung sich bestätigt. Mit geschlossenen Augen und ihren Händen unter ihrer Wange liegt Flora seelenruhig da. Ihr atmen ist ruhig und gleichmäßig. Ich spüre genau, wie ihr Anblick mich berührt. Es fühlt sich an, als würde in mir eine Sonne aufgehen. Mir wird warm und ein Gefühl von glück steigt bis in meine Lippen, wo es zu meinem leichten lächeln wird. Sie ist hier bei mir. Vorsichtig streichle ich mit meiner Hand, über ihr verstrubbeltes Haar und sehe dabei zu, wie sie auf diese sanfte Berührung reagiert. Ihre Augen zusammengekniffen, lächelt Flora zufrieden und beugt sich meinem Streicheln. Ich beobachte sie noch eine Weile, während ich mich unweigerlich fragen muss, was gestern zwischen uns passiert ist. Sollten wir miteinander geschlafen haben, kann ich mich daran nicht mehr erinnern. Wie soll ich ihr, dass nur erklären, dass ich mich an unser erstes Mal nicht erinnern kann? Doch vor allem, wie kann ich weiter ihr Lehrer sein, wenn ich Sex mit ihr hatte? Ich betrachte Flora noch immer und streiche sachte, eine ihrer hellen strähnen aus dem Gesicht. Langsam öffnen sich ihre Augen und das grün ihrer Augen, blicken in das Braun von meinen. Sie ist wunderschön. »Guten Morgen« Flüstert Flora lächelnd. Ihr lächeln erreicht sogar ihre Augen und sie strahlen so fiel Gefühl aus, dass ich das Bedürfnisse habe, ebenfalls so zu lächeln. Ich er wieder das lächeln. »Guten Morgen, Flora« mich zu ihr gebeugt, lege ich meine Hand neben sie auf der Matratze ab und stütze mich mit dieser ab, um auf sie herunterzusehen. Langsam gehe ich zu ihr runter und sehe dabei in ihren läutenden Augen. Mein Herz schlägt so schnell, dass ich sorge, habe das sie es hören könnte. Ihre Hand streift mein Gesicht und ihre Wärme ist einmalig. Es gibt mir eine solche Sicherheit, dass das Nächste wie von allein passiert. Ich nähere mich ihrem Gesicht immer weiter und berühre schließlich ihre zarten Lippen mit meinen. Meine Augen fest verschlossen, spüre ich lediglich, wie Flora mein Gesicht in ihren Händen hält. Meine Lippen von ihren getrennt, sehe ich Flora an, dass sie mehr möchte. schwer geschluckt, streiche ich mit meiner Hand über Floras Schläfe. Sie öffnet ihre Augen, sieht zu mir auf und lässt ihre Hände von meinem Gesicht streichen. »Geht es dir besser, Palladium?« gerade antworten wollen, sehe ich Flora irritiert an. Seit wann, Nennt sie mich wieder Palladium? Mein Blick fällt ihr jedoch auch auf und langsam richtet sie sich auf. Vor mir zum Sitzen gekommen, bemerke ich das Shirt, dass sie von mir trägt. Es steht ihr verdammt gut und ich finde Gefallen daran, dass sie meine Sachen trägt. »Was ist los?« holt Flora mich aus meinen Gedanken. »Es ist nichts, Flora.« wieder in ihr Gesicht gesehen, lächle ich sie an. »Ich kann mich nur nicht mehr an gestern erinnern« gestehe ich ihr, wodurch auch mein Lächeln wieder verschwindet. Ich starre zwischen Flora und mich, es fühlt sich schrecklich an, nicht zu wissen, was Gestern passiert ist. Doch Flora ist die ruhe in Person, sie beugt sich zu mir, fängt meinen Blick ein und hebt ihn mit ihren Augen wieder. »Schon ok.« spricht sie sanft. Ich schüttle den Kopf protestierend, weil es mir nicht fair vorkommt, vor allem, weil ich nicht weiß, ob und was ich getan habe alles. »Habe ich dich angefasst oder etwas dummes gesagt?« Flora kichert. »Nein, du hast nichts dummes gesagt.« sie sagt das zwar, doch ich sehe es ihn ihren Augen, dass sie lügt. Ich sehe Unsicherheit und auch ihr lachen, klinkt anders. Sie verheimlicht mir etwas. »Haben wir miteinander geschlafen?« frage ich sie direkt und sehe in ihr erschrocken Gesicht, dass plötzlich rot anläuft. Flora atmet überrumpelt die Luft ein, während ihre Augen weit geöffnet sind. »Also, ja?« frage ich und spüre bereits eine dunkle Wolke über mir aufziehen. »Nein, wir haben nicht miteinander geschlafen« erklärt Flora. »Was aber nicht heißt, dass du es nicht wolltest, Palladium« fügt sie schmunzelnd hinzu und sieht mich mit einem verschlagenen lächeln an. »Also habe ich mich doch danebenbenommen« schlussfolgere ich darauf hin und lasse dann mein Kopf hängen. »Vielleicht ein kleines bisschen« Floras Stimme klingt nicht so, als hätte ich mich vor ihr, wie ein Idiot aufgeführt. Als ich sie ansehe, funkeln ihre Augen, während sie mich ansieht. Ich räuspere mich, bevor ich mich schließlich von meinem Bett erhebe. Ihre Augen lassen mich dabei keine Sekunde aus den Augen. »Wir sollten auf Stehen« teile ich ihr mit und bemerke dabei, wie nervös meine Stimme klingt. Die Hoffnung das Flora es nicht bemerkt, gebe ich dabei jedoch nicht auf. Kichernd rutscht Flora dann in meine Richtung im Bett, stemmt sich Auf ihre Knie und nimmt mein Gesicht in ihre Hände. Überrumpelt, sehe ich sie an. »Du warst so charmant und lieb wie immer, Palladium« Ihr wunderschönes lächeln zieht mich unweigerlich näher an sie und ihre Lippen, die nur auf mich zu warten scheinen. »Wir sollten wirklich lieber jetzt aufsteht, Flora« bemühe ich mich, vernünftig zu sein, auch wenn mich alles an sie heranzieht. »Ja, dass sollten wir.« Wir sind wie zwei Magneten, die sich immer mehr zusammenziehen, je näher sie sich kommen. Diese Spannung, dass elektrisierende Gefühl, das ich spüre, während ich Flora näher komme durch strömt meinen ganzen Körper. Langsam beginne ich dieses jedoch zu genießen, obwohl ich auch weiß, dass ich es nicht fühlen darf und schon gar nicht, mit Flora hier allein sein darf. Flora ist noch immer tabu für mich und sie dürfte nicht einmal hier sein. Alles an dieser Situation ist Falsch. Und doch fühlt es sich so unglaublich gut an und auch richtig. Flora so nah bei mir zu haben und der Gedanke, dass sie die Nacht über hier bei mir gewesen ist, gibt mir ein so gutes gefühlt, dass ich nicht glauben will, dass es falsch sein müsste. Unsere Lippen sind nur noch Zentimeter voneinander entfernt und es ein leichtes diese kleine Distanz zu überbrücken, um meine Lippen auf ihre zu legen. »Ob sie immer noch nach Erdbeeren schmecken?« Frage ich mich selbst, als ich das Quetschen einer Tür höre, gefolgt von einem räuspern, das mich zurückweichen lässt. Erhart starre ich zur Tür und schlucke ertappt mein Wunsch Flora zu küssen herunter. Das Licht, das durch die geöffnete Tür nun in mein Zimmer scheint, bricht in meine Augen und blendet mich jedoch keine Sekunde. Ich sehe genau in sein Gesicht und wie er mich ungläubig ansieht. »Daemon …« setze ich an und stehe dabei auf, um auch die Distanz zwischen Flora und mir wieder zu gewinnen. Wie muss es denn für ihn aussehen? In letzter Zeit habe ich ihm mehrfach gesagt, dass er sich von Flora fernhalten soll, weil ich sie nicht mehr sehen will und es auch nach dem letzten Mal besser so ist. Und jetzt findet er Mich zusammen mit ihr in meinem Zimmer, auf meinem Bett. Kaum noch auf Flora geachtet, springe ich auf und wende mich auch von ihr ab. »Sorry, ich wollte nicht stören.« sofort verschwindet er wieder und lässt die Tür zufallen. Ihm nachgelaufen, lasse ich Flora ohne ein Wort zurück und lasse ebenfalls die Tür zufallen. »Warte, Daemon« eilig nach der Schulter meines Bruders gegriffen, kommt mir der Gedanke erst jetzt, ob er womöglich eifersüchtig ist? Er bleibt steht, dreht sich aber nicht zu mir. »Hey, was ist los?« frage ich ihn, nur um es von ihm zu hören, um mir sicher zu sein, dass er deswegen sauer auf mich ist. Er beginnt zu lachen. Irritiert sehe ich zu ihm und nehme meine Hand von seiner Schulter. Es ist ein seltsames Lachen, als fände er diese Situation lächerlich und albern. Als wollte er etwas überspielen. »Bist du sauer auf mich wegen …« versuche ich weiterzusprechen, doch Daemon unterbricht mich mit im Satz und dreht sich zu mir um endlich. »Sauer? Ich bin nicht sauer auf dich. Es ist mir scheiß egal was du treibst oder mit wem, Palladium« er klingt jedoch nicht, nach nicht sauer. »Mach was du willst, aber beschwer dich nicht, wenn alles über deinen Kopf zusammenbricht. Die ganze Zeit über beharrst du darauf, wie wichtig dir deine Arbeit ist und dass ich mich auch von Flora fernhalten soll. Und jetzt sehe ich, dass du einfach einen Fuck darauf gibst.« »So ist das nicht. Ich hatte nichts mit ihr« beteuere ich Daemon, als müsste ich mir das selbst erst einmal in Gedächtnis brennen. Daemon grinst ungläubig zur Seite und glaubt mir scheinbar noch immer nicht. »Ich habe zu viel getrunken gestern, dann habe ich sie angerufen und sie hat mich abgeholt. Das wars. Da ist nichts.« ungläubig schüttelt er den Kopf, während ich hektisch mit meinen Händen wedle. »Weiß sie das auch?« fragt er mich plötzlich voller ernst und deutet zur Tür zu meinem Zimmer. Ich folge seinem Finger, senke langsam den Blick und sehe zu Daemon zurück. Er nickt leicht und mit finsteren blick sieht er mich an. Man sollte meinen als mein Bruder würde er hinter mir stehen und nicht hinter ihr. Diese Erkenntnis wiederum, löst in mir etwas aus. Ich habe die ganze Zeit alles getan, um Daemon zu helfen, ihn bei mir gelassen und ihm davor bewahrt, zu erfahren was zuhause gerade los ist. Und das ist der Dank dafür. Er fällt mir in den Rücken. »Was kümmert es dich, Daemon? Ich bin dein Bruder, du solltest auf meiner Seite sein.« »Das bin ich. Darum bin ich auch so wütend auf dich« ich irritiert sehe ich in Daemons eisblauen Augen, in denen gerade ein Sturm tobt. »Wenn du so weiter machst, zerstörst du dir deine kariere, die du dir so mühsam aufgebaut hast. Mach dir das nicht kaputt, Palladium.« »Das mache ich nicht, es hatte nichts zu bedeuten. Es ändert nichts an irgendetwas. Es war eine Dumme Idee und ein Fehler.« kaum habe ich es gesagt, höre ich Schritte hinter mir. Ihre Schritte. Ich zögere, mich zu ihr zu drehen, weil ich schon an Daemons Gesicht Ausdruck sehe, dass er selbst erst jetzt realisiert, dass Flora uns gehört hat. Als ich Flora ansehe, und ihre Augen betrachte, kann ich so fiel in ihnen sehen. Sie ist traurig, enttäuscht und wütend. Doch vor allem, sehe ich ihr gebrochenes Herz. Schwer schucke ich und versuche etwas zu sagen, was mir jedoch nicht gelingen will. Es ist, als hätte ich meine Stimme verloren. Als habe ich verlernt, wie mach spricht. »Ein Fehler?« klingt Floras Stimme in meinen Ohren. Wie erstarrt sehe ich nur zu Flora rüber. »Das ist es also für dich, Palladium? Ich bin extra heute Nacht zu dir, weil du mich darum gebeten hast« Floras Stimme wird immer wütender und in ihrer Stimme höre ich aber auch ihre Verletzung heraus. Ich habe sie verletzt. »So meinte ich da nicht, Flora« versuche ich sie zu beruhigen. Flora schüttelt entsetzt den Kopf. »Hör auf damit, dich da rauszureden. Du weißt genau, was du mir damit immer wieder antust, Palladium« Flora hat recht. Meinen Blick zum Boden gerichtet, fühle ich mich schrecklich, kann jedoch auch nichts sagen zu ihr. »Du hast mir gesagt, dass…« wieder zu ihr gesehen, während ihre Stimme einen Bruch macht, sehe ich ihre Tränen aus ihren Augen kullern. Was habe ich ihr gesagt? »Du hast gesagt das du mich lieben würdest, Palladium.« Dieser schmerz, denn sie spürt, den sie in ihrer Stimme mitfährt, sticht nun auch in meinem Herzen, während ich sie ansehe. Es ist unglaublich, vor wenigen Minuten hat sie noch gestrahlt und gelacht, sie war glücklich, wir waren das. Jetzt steht sie da und es scheint, als wäre eine dunkle Wolke über ihr. Doch was sie sagt, kann nicht wahr sein. Ich durfte ihr nicht sagen, dass ich so für sie fühlen würde. Ich darf Flora das nicht gesagt haben. »Was redest du denn da, wann habe ich dir das gesagt, Flora?« »Heute Nacht« es ist kaum ein Flüstern und so voller Unsicherheit. Warum habe ich ihr das nur gesagt? »Flora, ich war betrunken« »Also hast du gelogen, willst du mir das damit sagen?« »Es ist kompliziert, dass verstehst du nicht.« »Warum, weil ich etwa erst Achtzehn bin, Palladium?« sie weint. »Ich muss hier weg« hektisch dreht sie sich um sich selbst und scheint nach etwas zu suchen. »Lass uns darüber reden, Flora« versuche ich sie zu beruhigen und gehe einen Schritt auf sie zu. »Meine Freunde vermissen mich sicherlich auch schon« ihre Freunde? Ach ja, sie war gestern mit ihren Freunden unterwegs gewesen, bevor sie bei mir war. Sie hat ihre Freunde sitzen gelassen, für mich. Sie ist den weiten Weg gegangen, wegen mir. Mein Blick wandert runter an ihr und während ich gerade dabei bin in Gedanken abzutreiben, sehe ich die schwarze Lederjacke unter ihrem Arm. Ich erinnere mich an sie. Flora hat sie heute Nacht an, als sie mich abgeholt hat. Meine Augen wandern wieder zu ihren. Ihr blick ist noch immer tieftraurig. So gern will ich sie in den Arm nehmen, ihren Duft riechen und ihren Herzschlag spüren. Ich möchte Flora nicht gehen lassen. Doch ich lasse sie gehen, ich muss. »Gut, sei vorsichtig« habe ich endlich meine Stimme wieder gefunden. Zur Tür gegangen, gehe ich so viele Möglichkeiten durch, wie ich sie davon abhalten könnte, doch nichts davon ist Realistik. Für eine Sekunde glaube ich, Flora habe meine Gedanken gelesen, als sie sich an der Tür zurückdreht und zu mir sieht. Doch ihr Blick wandert zum Boden, und ihre Hand ruht weiter auf dem Tür Henkel. »Vielleicht wäre es besser, wenn du meine Nummer löschst …« sie holt Luft und sieht zu mir auf. »Dann passiert dir so ein Fehler nicht noch einmal, Nicolas.« ihre Worte treffen mich wie ein Schafes Messer. Und dass sie wieder Nicolas zu mir sagt, lässt mich aufhorchen. Was ist heute Nacht passiert, dass Flora mich plötzlich Palladium nennt und jetzt wieder nicht mehr? Aus der Tür gegangen und hinterlässt Flora in mir ein tiefes Loch. Mein Blick streift durch den Raum und bleibt an Daemon hängen, der mich finster ansieht, als wüsste er genau, was ich jetzt vorhabe. Mich von seinem Blick gerissen sehe ich zur Tür zurück, während ich mich frage, ob ich Flora noch einholen könnte. »Lass es, Palladium« höre ich Daemons bitten. Er hat recht, doch ich will es nicht gut sein lassen. Ich kann es nicht. »Du machst es euch nur immer schlimmer. Wie soll sie jemals über dich hinwegkommen, wenn du ihr die Chance nicht gibst?« Doch will ich überhaupt, dass Flora Über mich hinwegkommt? Kapitel 23: Flora ----------------- »Es tut mir leid, zurzeit kann ich Ihren Wechsel nicht durchbringen. Die anderen Kurse sind alle voll, Miss Flora.« Enttäuscht sehe ich zu Miss Griselda, die ihren Blick über das Blattpapier laufen lässt. »Ich danke Ihnen trotzdem, dass sie sich die Zeit genommen haben« bleibe ich trotz meiner Ablehnung freundlich. Griselda kann schließlich nichts dafür, sie hat es immerhin versucht. Nach dem Stück Papier versucht zu greifen, hält Griselda es jedoch fest und zieht es zu sich zurück. Irritiert sehe ich sie an. »Wenn Sie mögen, kann ich ihren Antrag aber hierbehalten. Sobald ein neuer Platz frei wird, könnte ich Sie dann da reinschieben.« mit aufgerissenen Augen nicke ich ihr zu und zwinge mich zu einem kleinen lächeln. »Das Wäre freundlich, fielen dank Miss Griselda.« Nachdem ich das Büro von Miss Griselda verlasse, laufe ich in meinen Unterricht. Ich habe gehofft, heute nicht wieder in seinen Unterricht zu müssen, vor allem nach dem Gespräch am Samstag. Ich habe Nicolas gesagt er soll meine Nummer löschen und mich gänzlich vergessen. Seit dem Morgen habe ich ihn auch nicht mehr gesehen oder was von ihm gehört. Ich frage mich, ob er meine Nummer tatsächlich gelöscht hat. Kopf schüttelnd versuche ich diesen Gedanken wieder loszuwerden. Ich muss Nicolas vergessen. Ich bin mal wieder etwas spät dran, was mir durch das plötzliche Klingeln, der Schulklingel auffällt. Aufgeschreckt werfe ich einen kurzen Blick auf mein Handy, um zu überprüfen, ob es wirklich schon so spät ist. Leider ist es kein vorgezogener gong und ich bin tatsächlich zu spät. Losrennend beeile ich mich in die Klasse zu kommen, um wenigstens nicht allzu großen ärger zu bekommen. Als ich die Tür zu dem Klassenzimmer auf reise und reinplatze, erstarre ich im ersten Moment, als meine Augen natürlich als allerersten, auf Nicolas fällt. Nicolas hält gerade ein Buch in den Händen und sieht ebenfalls überrascht zu mir. Er sieht so aus, als hätte er nicht mit mir gerechnet. Dann fällt es mir wieder ein. »Entschuldigung für die Verspätung, ich war noch bei Miss Griselda« erkläre ich kleinlaut und bewege mich anschließend zu meinem Platz. Sein Blick haftet noch immer an mir und seine Augen folgen mir bin zu meinem Tisch. Es herrscht absolute Stille, bis sich Nicolas daran erinnert, dass er in der Klasse mit noch anderen Feen ist und räuspert sich angesträngt. Dann sieht er von mir ab und fährt mit dem Unterricht vor. Nach diesem absolut Peinlichen auftritt, habe ich meinen Kopf aus den Büchern nicht mehr hochgeholt und flehe dabei auch, nicht für irgendwas Tran genommen zu werde. Ich blende zusätzlich auch alles aus was Nicolas sagt. Nicht gerade meine beste Idee, da er immer noch mein Lehrer ist, doch ich kann seine Stimme gerade nicht hören. Sie tut zu sehr weh in mir. Seine letzten Worte von Samstag brennen ebenfalls noch in meinem inneren. »Was redest du denn da, wann habe ich dir das gesagt, Flora?« »Heute Nacht« spreche ich lauter und spüre das Stechen in meiner Brust. »Flora, ich war betrunken« »Also hast du gelogen, willst du mir das damit sagen?« »Es ist kompliziert, dass verstehst du nicht.« »Warum, weil ich etwa erst Achtzehn bin, Palladium?« Ich sehe ihn durch meinen Schleier aus tränen an und spüre dabei, wie mir die Luft zum Atmen endgleitet. »Ich muss hier weg« »Lass uns darüber reden, Flora« versuchet Palladium mich umzustimmen und geht einige Schritte auf mich zu. Doch ich will nicht mehr reden. Er hat mir genug gesagt. Er will mich nicht, er liebt mich nicht. Schnaufend hebe ich langsam meinen Kopf und sehe langsam von meinem Buch auch auf. Als ich dann nach vorne sehe, treffen meine Augen in seine. Ich spüre sofort wieder dieses Gefühl in mir, dass mich zusammenzucken lässt. Nicolas sieht mir direkt in die Augen und seinem Blick zu urteilen, ist er genauso unsicher wie ich. An seinem Hals sehe ich wie er schluckt und sein schwerer Atem. Meinen Blick nicht von ihm wenden können, starre ich ihn weiter an und befürchte schon, das die anderen etwas mitbekommen. Plötzlich öffnet sich die Tür und reißt Nicolas Aufmerksamkeit auf diese. »Endschuldigen Sie die Störung« tritt Miss Griselda ein. Ihre Haltung ist wie immer distanziert und aufrecht. Auch ich wende mich ihr zu, als ich ihre Stimme höre, sehe jedoch auch jedes Mal zu Nicolas rüber. Ich weiß nicht was miss Griselda möchte, doch ich habe noch immer Angst davor, dass irgendjemand etwas von Nicolas und mir mittbekommen hat und dies nun der Zeitpunkt ist, an dem alles auffliegt. »Kein Problem, wie kann Ich Ihnen denn helfen, Miss Griselda?« fragt Nicolas, mit einem zarten Lächeln. Ich sehe selbst von meinem Platz aus, wie seine Grübchen hervorstechen und verliere mich in diesen fast. »Ich wollte Sie wissen lassen, dass das Schulfest nächste Woche ansteht. Jedoch brauchen wir noch einige Schüler, die bei der Vorbereitung mithelfen oder am Programm teilnehmen wollen.« »Sollen diese Sachen dann während des Unterrichts stattfinden?« Nicolas sieht sich in der Klasse um, während er sie fragt. »Leider ja. Natürlich können nicht alle ihren Unterricht ausfallen lassen, doch wenn einige gute Ideen haben, wäre das eine schöne Sache« Was Griselda erzählt, kommt mir gerade wie gerufen. Ich will nicht länger hier sitzen und Nicolas zuhören, geschweige denn ansehen. Voller Alphori String ich auf, hebe meinen Arm und sehe geradewegs zu Griselda. »Ich melde mich freiwillig, um mich für die Deko zu kümmern« Nicolas weit aufgerissene Augen entgehen mir nach diesem Ausruf jedoch nicht. »Ich würde gerne ein Song singen für den Tag, wenn es möglich ist« höre ich eine mir vertraute Stimme. Es ist Musa, die hinter mir ebenfalls von ihrem Platz aufgesprungen ist und nach vorne sieht. Leicht wandern meine Augen zu Nicolas, der noch immer mich ansieht. Ich wende meinen Blick zu Boden und schweige weiter vor mich hin. »Das ist doch großartig, dann werde ich euch beide auf meine Liste setzten, vielen Dank euch zwei« zwang mich Griseldas Stimme, wieder zu ihr zu sehen. »Ihnen danke ich auch.« wendet sie sich an Nicolas und macht anschließend auf dem Absatz kehrt. Ich sehe ihr noch nach, bis mein Fokus wieder auf Nicolas liegt und darauf, dass er mich ebenfalls ansieht. Langsam setze ich mich wieder und atme schwer aus. Endlich erklingt der gong und sofort packe ich alles in meine Tasche. Mit alles Mitteln will ich es vermeiden, als letzte noch in der Klasse zu sein. Allein mit Nicolas zu sein ist das letzte, was ich jetzt noch will. Also stopfe ich alles in meine Tasche hänge sie mir um und laufe schnurstracks an Nicolas Pult vorbei. »Flora« höre ich dann ihn dann jedoch meinen Namen sagen, was mich zusammenzucken lässt. Unsicher drehe ich mich zu ihm um und bemerke nur, wie alle anderen den Raum verlassen. Ich jedoch sitze hier mit Nicolas ferst. »Ja, was ist?« frage ich unschuldig und meide seinen blick. Ich will ihn nicht noch ansehen müssen, wenn ich ihn schon hören muss. »Ich dachte du… wolltest den Kurs wechseln« fängt er an und an seinen Schritten über den Boden, höre ich das er auf mich zu kommt. »Ist irgendwas passiert, Flora?« schnell hebe ich mein Gesicht und weiche nach hinten, von ihm aus. Sein Gesicht wirkt überrascht, fasst schon erschrocken. »Nein, es ist alles gut, Professor« beantworte ich seine letzte Frage und bemühe mich Distanz zwischen uns zu halten. »Es ist zurzeit einfach nur kein Platz frei in einem anderen Kurs. Wenn sich aber etwas ergeben sollte, dann…« »Wirst du es annehmen« beendet Nicolas meinen Satz und sieht betroffen auf den Boden zwischen uns. Es tut mir weh ihn so zu sehen, er wirkt so traurig, doch das bin ich auch. Ich muss jetzt an mich denken und auf mich achten. »Genau, dann werde ich gehen« finde ich meine eigenen Worte wieder, um es selbst zu sagen und noch mehr. Denn gerade als ich gehen will, habe ich dieses innere Verlangen, Nicolas noch einmal wegen Samstag zu fragen. »Was sollte das bei dir? Warum hast du mich nur so, behandelt?« Ich sehe ihm an, wie schwer es ihm fällt, daran zu denken und die richtigen Worte zu finden. Dennoch muss ich es wissen. Nicolas geht erneut auf mich zu. Ich weiche zurück, da seine Nähe mich nur schwach macht. »Sag schon.« befehle ich ihm lauter und petzt meine Augen fest zusammen, um den Mut in mir zu finden, überhaupt zu fragen. »Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was in dieser Nacht passiert ist, Flora.« Mich etwas beruhigt, öffne ich meine Augen, sehe ihn an und fühle noch immer diesen Schmerz in meinem Herzen. Er erinnert sich nicht mehr. »Ich weiß nicht was ich dir gesagt habe oder was wir, getan haben« erklingt vorsichtig und wehmütig. »Ich wünschte mir, aber ich könnte mich daran erinnern. Du bist zu mir gekommen, als ich jemanden gebraucht habe. Vermutlich habe ich dir gesagt, warum ich in diesem Club war, oder?« leicht nicke ich Nicolas zu. »Ja, das hast du. Und hast du es schon Daemon gesagt?« »Ich habe es noch nicht übers Herz gebracht, nein.« »Wenn du Hilfe dabei brauchst, es ihm zu erzählen« stottere ich unsicher und weiche seinem Blick erneut aus. Leise höre ich Nicolas auflachen, was mich doch zu ihm aufsehen lässt. Er Lächelt mich an. Es ist ein zartes Lächeln, das mich tief im Herzen trifft. Es ist ein echtes Lächeln, das auch seine Augen erreicht. »Das weiß ich Seher zu schätzen, Ich danke dir, Flora.« Ich nicke ihm bestätigend zu und laufe langsam Rückwerts zurück, ohne Nicolas aus den Augen zu lassen. Als ich mich für die Dekoration gemeldet habe, habe ich nicht gedacht, wie viel Arbeit das eigentlich ist. Jeden einzelnen Flur, jede Ecke und jeden Raum, habe ich bereits geschmückt. Natürlich habe ich Unterstützung von anderen Schülerinnen, doch es ist trotzdem eine Menge zeug, selbst mit Magie. Zwischenzeitig, während Ich zu dem nächsten Korridor laufe, Züge ich mein Handy und verfasse gerade eine Nachricht an Krystal. Ich habe Daemon noch ein Treffen mit ihr versprochen, von dem meine Liebe Cousine noch nichts weiß. »Wir gehen noch mal in den großen Tanzsaal, Flora« informieren mich die anderen Mädchen. Ihnen zugenickt laufe ich schon mal weiter und richte meine Aufmerksamkeit wieder meinem Handy. Unbeirrt laufe ich während des Tippens weiter und gelange, ohne es zu bemerken in den Großen Musik Raum. Der klang von Gitarrenseiten und das Hämmern des Schlagzeuges lässt mich dann jedoch auf Sehen und erstarren. Wie erstarrt bleibe ich an der eingangs Tür stehen und sehe mit weit auf gerissenen Augen zur Großen Probebühne, die auf der anderen Seite des Raumes steht. Die Seiten der Gittere klingen in meinen Ohren noch nach und verklingen langsam. Meine Augen liegen jedoch nicht auf den Gitarristen, sondern auf den jungen Mann in der Mitte, der mit beiden Händen das Mikrofon umschließt und auf seinen Einsatz gewartet hat. Seine hellgrünen Augen stechen in meine und sein schlagendes schiefes Grinsen, jagt mir einen Schauer über den Rücken. Warum ist er hier? Frage ich mich immer wieder und spüre zugleich, wie ich kaum noch Luft bekomme. »Na was für eine schöne Überraschung, Flora« spricht Amarok mit seiner dunklen und rauen Stimme zu mir rüber. Ich bin noch immer außerstande, mich nur einen Zentimeter zu bewegen. »Jungs, seht mal wer uns hier zuhören will« nun fallen mir auch die anderen beiden auf. Natürlich mussten alle drei hier sein. »Was macht ihr hier?« frage ich zögerlich und sehr leise, das ich annehme, dass keiner von ihnen etwas hört, doch Amarok hat es gehört. »Heute nicht mehr so mutig, was?« fragt er weiter grinsend. Er spielt wahrscheinlich auf den Abend an, als ich in dem Club war, um Nicolas abzuholen. Amarok nimmt seine Hände von dem Mikrofon und springt anschließend von der Bühne herunter. Mein Herz schlägt gegen meine Brust und meine Beine werden unangenehm schwer. Mein Atem stockt als ich ihn auf mich zukommen sehe. »Vielleicht will sie uns ja ein bisschen zu hören?« spricht Jace lachen und beugt sich dabei auf sein Schlagzeug, das unter seinem Gewicht einen kurzen knack macht. »Tolle Idee, dann kannst du mir gleich, auch ein bisschen was von deinem Freund erzählen.« Amarok ist nun direkt neben mir, legt seinen Arm auf meine Schultern und zieht mich an sich. Ich kann kaum atmen, das Atmen ist plötzlich wie aus meinem Gedächtnis gelöscht und mein Körper zittern so sehr, dass ich glaube, gleich einfach umzufallen. Doch vor allem weiß er das noch mit Nicolas. Das ich ihn in dem Club abgeholt habe. Die drei müssen hier ganz dringend weg, bevor sie rausfinden, dass Nicolas hier arbeitet und mein Lehrer ist. Mich schleunigst aus Amaroks griff befreit, trete ich einige Schritte zurück und sehe mich unsicher um. »Was macht ihr hier?« frage ich sie erneut, nun jedoch fordernder und mit finsterem Blick. »Wir dürfen auf eurem kleinen Fest hier Auftreten. Fühlt euch besser geehrt, Flora.« Amaroks großkotzige Art ist schon immer zum Kotzen oder seine Vorstellung, dass man sich glücklich schätzen soll, dass man dieselbe Luft wie er atmen darf. Seine grünen Augen mustern mich und ich fühle mich unter seinem Blick so unwohl. Man kann richtig in seinen Augen sehen, wie viel Spaß es ihm macht, mich zu verunsichern und zu verängstigen. Seine Hand zu meinem Gesicht geführt, streicht er mir eine Strähne aus dem Gesicht und klemmt diese hinter mein Ohr. Seine Berührung ist so kühl und seine Finge lassen meine Haut unter ihnen erfrieren. »Ich kenne dein Geheimnis schon meine Schöne« flüstert er mir zu. Meine Augen weiten sich und ich unterbreche erneut das Luft holen. Er blufft. Amarok weiß Garnichts. Er lächelt mich an. Sein blick ist bedrohlich und seine Hand wandert langsam an meinem Hals herunter. Mein Herz hämmert gegen meine Rippen und meine Knie drohen einfach unter mir nachzugeben. Ich versuche noch immer meine Haltung zu bewähren und mir nichts anmerken zulassen, doch dann… Amarok umgreift meine Taille, zieht mich an sich, gleitet mit seiner einer Hand unter mein Top und sieht mir tief in die Augen. »Er hat uns aufgemacht und uns hier rein gelassen.« Amarok muss gar nicht weiterreden oder seinen Namen sagen. Ich verstehe ihn auch so schon gut genug. Amarok weiß das Nicolas mein Lehrer ist. Ich weiß auch gar nicht was mehr weh tut. Dass Amarok mit seiner Hand an meinen Rippen entlang streicht oder, dass er genug weiß, um Nicolas von der Schule fliegen zu lassen. Schließlich weiß er, dass ich Nicolas Nachhause gebracht habe und das als er Sturzbetrunken war und er mich auch nicht, als seine Freundin bezeichnet hat. »Sag schon, Amarok« fauche ich leise. »Was willst du, für dein schweigen? Sicherlich wirst du nicht einfach so die Klappe halten, oder?« Amaroks hämisches grinsen verschwindet. Er sieht nun noch bedrohlicher aus. Ich weiß genau zu was er alles in der Lage ist. Langsam sieht er von meinen Augen ab ich mustert nun meinen Körper was sogar noch widerlicher ist, als ich es in Erinnerung habe. Meine Haut brennt unter seinem Blick. Wieder zu meinen Augen gesehen, zieht er seine Hand aus meinem Top und geht dann langsam zurück. »Das wirst du noch früh genug erfahren, meine Fee.« sein widerliches Grinsen erscheint daraufhin erneut in seinem dunklen Gesicht. Beschämt verdecke ich mein Körper mich meinen Armen. Ich hasse dieses Gefühl. »Du musst sicherlich weiter oder nicht? Bevor dich noch jemand sucht. Und denk daran« bei seinem letzten Satz, legt Amarok seinen Zeigefinger gegen seine Lippen und gibt nur noch ein leises »Shh…« von sich. Ich verstehe jedoch auf Anhieb, was er mir damit sagen will. Ich sehe geradewegs in das hellgrün seiner Augen, die mich tief in ein dunkles loszuziehen scheinen und mich hypnotisch von der Außen Welt abschneiden. Seine unmittelbare Nähe versetzt meinen Körper in starre und verweigert jede Regung. Meine Hände zittern und in meinem Hals spüre ich den festen Kloss, der ein Schreien verhindert. Ich habe Angst. Schreckliche Angst, vor dem, was er mit angetan hat und wieder antun will. Doch ich habe auch Angst davor, was er Nicolas antun kann und wird, wenn ich nicht tue, was er sagt. Widerwillig nicke ich Amarok zu. Er grinst und geht von mir weg, zurück zur Bühne. Er springt mit einem Satz hinauf und stellt sich hinter das Mikrofon, als hätte er mich gerade nicht eingeschüchtert oder bedroht. Allmählig finde ich den Mut wieder, mich zu bewegen und laufe sofort aus dem Raum. Meine Umgebung völlig ausgeblendet, laufe ich einfach weiter bis ich an einer Wand halt mache, die mir den weiteren Weg versperrt. Völlig aufgelöst drücke ich meine Hände dagegen und stütze mich gegen die Wand mit all meinem Gewicht. Ich habe das Gefühl unter all der lasst zu verbrechen. Als bekomme keine Luft. Hechle regelrecht danach und schnappe heftig nach Luft, um nicht zu ersticken. Meine Tränen fallen unkontrolliert über meine Wangen, zu meinem Kinn und dann auf den Alten dreckigen Schulflur Boden, wo sie in diesen einsickern. Alles schmerzt in mir. Einen kurzen schmerzt befreienden Schrei Stöße ich aus und wimmere, werden ich mich langsam auf den Boden fallen lasse und auf meine Knie lande. »Flora« höre ich eine mir nicht unbekannte Stimme hinter mir. mit meinem Ärmel wiche ich meine Tränen weg und dreh mich erschrocken um, zu der Hinder mir stehenden Person. »Was machst du hier, Musa?« frage ich meine Freundin, die mich schockiert ansieht. Sofort lässt sie einen Schnellhefter fallen, der einige Notenblätter verliert, als dieser auf den Boden aufkommt. Ich sehe zu den Blättern, bevor mein Blick sich wieder zu Musa hebt. Ihr Mund ist leicht geöffnet, bereit etwas zu sagen. Ihre Augen sind weit aufgerissen und ihre Haltung ist starr, wie eine Statue. »Was ist passiert, Flora?« ich kann ihr noch immer nicht antworten und weiche ihrem Blick beschämt aus. Keiner soll davon wissen. Keiner darf davon wissen, denn dann wüssten sie auch von Nicolas und mir. Alles ist miteinander verbunden und verstrick. Ich komme aus diesem Knoten aus Lügen nicht mehr raus. Musa lässt nun auch ihre Tasche über ihre Schulter und ihren Arm rutschen, die dann wie ihre Musik Blätter auf den Boden fällt. Anschließend kommt sie weiter auf mich zu, sinkt auf ihre Knie und schließt mich in ihre Arme. Fest drückt Musa mich an sich und hält dabei ihre eine Hand an meinen Hinterkopf, den sie beruhigend streichelt. Fölling perplex und aufgelöst, fließen mir noch immer Tränen über mein Gesicht und klammere mich an sie und ihre Schultern. »Willst du darüber reden, Flora?« fragt sie leise und streicht weiter über meine Haare, die hin und her fliegen, weil ich meinen Kopf verneinend schüttle. »In Ordnung, aber wenn du doch reden willst, wir sind für dich da, Ja?« »Ich danke dir« hauche ich heraus und zwinge mich dabei zu lächeln. Langsam geht Musa ein Stück zurück, sieht mich an mit einem Lächeln und streicht mir einige helle Strähnen aus dem Gesicht. Nachdem Musa mich in die WG zurückbringt, beruhige ich mich ein wenig und konzentriere mich dabei, langsam zu atmen. »Was ist nur los mit mir?« frage ich mich, auf dem Weg in die WG immer wieder. Endlich durch die Tür gegangen verschwinde ich in meinem Zimmer, werfe mich auf mein Bett und drücke mein Gesicht in das Kissen. Ich höre schritte, welche immer näher zu mir kommen und hebe daher langsam den Kopf wieder. Es ist immer noch Musa, die mich mit ihren dunklen Augen verwundert ansieht. »Möchtest du nicht doch darüber reden?« fragt sie erneut und setzt sich langsam zu mir. Ich liege noch immer da und richte meinen Blick zum Boden an Musa vorbei. Kurz denke ich tatsächlich daran ihr alles zu sagen, doch ich darf das nicht tun. Zufiel hängt damit drin. Ich würde damit Nicolas Zukunft gefährden und seine Träume. Ich muss es auch so schaffen, das bin ich ihm Schuldig, nachdem ich ihn damals belogen habe. Ich schüttle den Kopf und presse meine Lippen zusammen. »Ich danke dir, Musa« Setze ich an, sehe zu Musa und lächle zu ihr. »Doch ich es besser, wenn du nix weißt« unsicher sieht sie zu mir runter und runzelt die Stirn. Ehe sie noch etwas einwerfen kann, nicke ich ihr zu, lächle und sehe dann zur Tür. Musa versteht die Andeutung, dass ich jetzt lieber allein wäre und erhebt sich. Sie drückt ein letztes Mal meine Hand und sieht mich dennoch besorg an, bevor sie schließlich geht. Nachdem Musa draußen ist, greife ich unter mein Bett, wo ich das kleine grüne Buch hervorziehe und es an mich drücke. Es gibt mir das Gefühl, dass Nicolas bei mir ist und mich hält. In gewisser weiße ist es schließlich auch so. Von ihm habe ich es bekommen, mit dem Hinweis, alles aufzuschreiben, was in meinem Kopf so vor geht. Mit meinen Fingern gleite ich langsam über den einband und spüre dieses Stächen in meiner Brust. Dann werde ich jedoch aus meinen Gedanken gerissen. Mein Handy, das neben mir auf dem Bett liegt, blinkt auf und auf dem Display erscheinen die Buchstaben: »Mama«. Das Buch beiseitegelegt, greife ich nach meinem Handy und nehme den Anruf, ohne zu zögern an. »Hallo Mama« spreche ich gedrückt und wiche mich unter der Nase die letzten Tränen weg, die noch von Amaroks zusammen treffen stammen. »Hallo meine, Blüte. Ich habe schon länger nichts mehr von dir gehört. Ist alles gut bei dir?« höre ich ihre freundliche Stimme fragen und beginne zu grinsen. Meine Mama ist die liebste und beste Person, die ich kenne. sie ist immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, fasst so, als könnte sie spüren, wenn mit mir etwas ist. »Ja Mama, bei mir ist alles gut. Der Unterricht ist zurzeit nur echt hart und die Tests werden auch nicht gerade leichter« lüge ich sie mit schlechtem Gewissen an. Ich will sie nicht belügen, doch ich habe keine andere Wahl. Zumindest rede ich es mir so ein. »Ich bin so stolz auf dich, Flora« spricht sie und ich höre richtig, wie sie lächelt. »Du hörst dich aber auch sehr angesträngt an, ist sonst noch etwas, mein Blümchen?« kurz stockt mein Atem und ich spüre, ich mein Puls hoch schisst. Ich schlucke schwer und sehe mich mit meinen Augen in meinem Zimmer um, als wäre dort irgendwo ein Ausweg, um diesem Gespräch zu entfliehen. »Ich kann hören, dass es dir gerade nicht so gut geht, Flora.« »Ja, ich habe etwas stress« rede ich mich weiter raus und fasse mit meiner Hand an meine Stirn. »Nein, das meine ich nicht. Da ist doch noch etwas anderes? Ich höre es an deiner Stimme, du hast geweint.« »Mama, lass bitte die Therapeuten Karte.« bitte ich sie und kichere, um sie zu beruhigen. Doch sie gibt nicht auf. »Sag schon, Flora.« Ich gebe mir schließlich doch einen Ruck und versuche aber nicht zu viel zu sagen. »Ich habe Amarok getroffen« es ist, als wusste sie genau, was es für mich bedeutete. Sie stellt keine weiteren Fragen, doch ich höre sie schwer Atmen. »Ich könnte diesen Kerl noch nie leiden.« Ihr trockener stand punkt über Amarok bringt mich zum Lachen, was ich auch nicht unterdrücken kann. »Das verstehe ich« »Ich weiß nicht, warum dein Vater ihn immer so großartig fand?« »Weiß ich auch nicht« »Was ist sonst noch so los bei dir, Flora?« ich überlege einen Moment nach, dann grinse ich, als ich daran denke, ihr von Nicolas zu erzählen. Doch dann verschwindet es wieder, als mich die Realität wieder zurückholt. »Hast du einen netten Kerl kennen gelernt?« langsam beschleicht mich das Gefühl, sie würde mich verfolgen. »Mama, Ich ähm.« stottere ich los und weiß gar nicht was ich sagen will. »Ich mach doch nur Spaß, Blümchen« Ich atme erleichtert aus und puste die Luft aus meiner Lunge raus. »Ich habe aber wirklich jemanden kennen gelernt« gestehe ich ihr dann aber doch und wickle ein paar Haare um meinen Zeigefinger. »Aber daraus ist leider nichts geworden« meine Stimme wird wieder trauriger, was selbst mir auffällt. Meine Haare losgelassen, halte ich meine Hand auf das grüne Buch. »Das tut mir leid, Flora.« »Es ist nur…« zittert meine Stimme erneut, was mir Angst macht, da ich weiß, dass ich jetzt nicht mehr aufhören kann zu reden. »Es tut so weh« bricht es aus mir heraus, zusammen mit meinen Tränen. »Ich habe alles falsch gemacht« Wimmere ich meiner Mutter zu und lasse meinen Kopf fallen. »Jeder macht einmal Fehler, Blümchen« beruhigt sie mich. »Du bist noch jung, Fehler gehören dazu.« Meine Mutter redet noch Stunden lang mit mir und sagt mir immer wieder, wie wundervoll ich bin, und dass alles gut werden wird. Ich will ihr nur zu gern glauben. Doch ich kann nicht. Als ich mit meiner Mutter fertig telefoniere, greife ich wieder nach meinem Buch. Sofort schlage ich es auf und nehme mir eine Leere Seite. Mit einer Schrift bewaffnet, beginne ich aufzuschreiben, was damals passiert ist. Ich schreibe diese Zeilen nicht, damit er es liest, es ist für mich. Ich kann es niemanden Sagen, doch so ist es, als würde ich es Nicolas erzählen, ohne dass er Mitleid mit mir hat. »Es fällt mir schwer manchmal einzuschlafen, weil ich die Bilder noch im Kopf habe, wie sie mich festhalten. Ich sehe ihr Grinsen und höre ihre Stimmen. Sie lachen und redendavon, dass ich zu schwach bin, um mich zu währen. Vor allem Er, ist direkt auf mir sein Atem spüre ich auch heute noch an meinem Hals und sein hämisches lachen, klingt in meinen Ohren wieder wie ein leises Echo. Seine Hände greifen unter mein T- Shirt und berührt meine Haut. Ich flehe und winde mich immer wieder, doch die anderen beiden halten mich weiter fest. Für sie ist das alles nur ein Spiel, doch für mich ist es ein Alptraum. Er beginnt meinen Hals zu küssen und haucht mir immer wieder in Ohr, was er gerne alles mit mir jetzt tun würde. erst als Er den Knopf meiner Jeans öffnet, um hineinzugreifen, begreife ich den wahren ernst meiner jetzigen Lage und finde den nötigen Mut, um mich gänzlich aus ihren Griffen zu befreien. Lange versuchte ich das erlebte zu verdrängen und völlig zu vergesse, doch nun ist Er und seine Freunde zurück und kennen mein Geheimnis. Ich habe Angst davor, was sie tun wollen und was sie von mir jetzt wollen.« Den letzten Satz geschrieben, lasse ich meinen Stift auf das Bett fallen und versuche durchzuatmen. Ich will es nicht noch einmal lesen, also blättere ich zurück, um es nicht noch länger vor mir zu sehen. Doch als ich zurück blättere sehe ich den letzten Eintrag von Nicolas, denn ich bisher noch nicht gelesen habe. Er musste es geschrieben haben, bevor er es mir gab, in der Klasse. Mit heftigem Herzklopfen lese ich seine Letzten Worte, die er für mich darin aufgeschrieben hat. »Seit dem Autounfall, musss ich unweigerlich daran denken, was alles passiert ist, zwischen uns. Um ein Haar hätte ich dich für immer verloren. Doch während ich darüber nachdenke, begreife ich, dass ich dich bereits schon vorher verloren habe. Ich habe dir nie wirklich die Chance gegeben, alles zu erklären oder dir zu sagen, was in mir vorgeht. Als ich dich in meinem Auto fest an mich gehalten habe, und nichts vor dir hörte, glaube ich, es dir Mahls sagen zu können mehr. Daher sage ich es dir jetzt auf diese weiße, weil ich Angst habe, keine Gelegenheit mehr zu haben. Ich liebe es, dich im Arm zu halten, weil ich das Gefühl bekomme, nicht mehr allein zu sein. Ich liebe es, wenn du mich ansiehst, da deine Augen geradewegs in meine Seele blicken und keine Angst hast, vor dem, was du siehst. Ich liebe es, dir zuzuhören, weil deine Stimme so klingt, als wären deine Worte nur für mich bestimmt. Ich liebe, dass deine Lippen nach Erdbeeren schmecken, die ich immer wieder küssen will. Ich liebe dich, weil du mich wieder etwas fühlen lässt, und es mir keine Angst mehr macht. Und was ich dir damit sagen will, ist Warte auf mich bitte, Flora. Du hast es verdient, dass jemand deinen Namen in die Welt hinausschreit, wie fiel du diesem jemand bedeutest. Und ich will dieser jemand sein.« Mit Tränen in meinen Augen, sehe ich zu Nicolas Worten. Ich fühle mich wie zwischen zwei Stühlen. Ich will Nicolas so gerne sagen, dass ich ihn liebe und auf ihn Warten werde, doch ich muss mich jetzt von ihm verhalten, da Amarok zufiel weiß und Nicolas Leben zerstören wird. Kapitel 24: Nicolas Palladium ----------------------------- Stur starre ich ins nichts, stütze meinen Kopf auf meine Hand, während meine Elenbogen auf dem Tisch liegen. Es ist schon spät, doch ich bin noch immer in Alfea. Wir haben eine Lehrer Konferenz, was alles paar Wochen ansteht. Es ist eine kommende Abwechslung, wenn man bedenkt, dass zuhause mein Bruder hockt und noch keine Ahnung hat, dass unser Vater Schwerverletzt ist. Ich kann es ihm noch nicht sagen, er würde sofort zurück gehen wollen, was ich verhindern muss. Ich habe auch schon darüber nachgedacht selbst nach Gondolin zugehen und das Risiko Einzug gehen, nur um meinen Vater zu sehen. Ich weiß, dass ich dann nicht mehr zurück könnte nach Magix. Nach Alfea. Zurück zu Ihr. Ich habe bereits eine Kündigung geschrieben und sie in meiner Tasche gelegt, in einer hellgrünen Mappe. Ich bin jederzeit dazu bewaffnet, die Kündig einzureichen. »Wow, worüber grübelst du denn nur so intensiv, Palladium?« Aus meinen Gedanken gerissen sehe ich neben mich hoch. Es ist der neue Professor Avalon. Von ihm habe ich noch nicht so viel mitbekommen. Was aber auch nichts Schlechtes sein muss. Ich lege meinen Arm auf die Tuschplatte vor mich und sehe weiter zu meinem Kollegen. »Über nichts Besonderes« »Du hast jetzt Fünfzehn Minuten dort an die Wand gestarrt« erklärt er und zeigt mit seinem Zeigefinger zur Wand auf der anderen Seite des Raums. »Also, was bringt dich so zum Grübeln?« »Ich habe nur gerade etwas Familiäre Probleme.« »So schlimm?« fragt er nach und sängt seine Brauen. Ich nicke ihm zu, versuche aber dennoch nicht allzu bedrückte zu wirken. »Und wer macht dir da Probleme, Palladium?« »Mein Vater geht es nicht gut« erkläre ich grob und erhebe mich darauf hin. »Ich will aber nicht darüber reden, sorry« Ich höre meine zischende Stimme und wie sie klinkt, doch ich habe einfach keine Lust darüber zu reden. Zufiele Dinge hängen noch mit und zu sehr bin ich in Gedanken auch noch bei Flora. Zur Kaffeemaschine gelaufen, lasse ich mir eine Tasse füllen, achte ich nicht weiter auf Avalon. Es sollte gleich auch so weit sein, dass ich endlich Heim kann. Plötzlich spüre ich einen leichten Druck auf meiner Schulter. Mich umgedreht sehe ich zu Griselda die mich mit ernstem Blick an sieht. Schwer schlucke ich, weil ich bei ihrem Anblick, mit dem schlimmsten rechne. »Kann ich mit dir Sprechen« es klingt bei ihr weniger als eine Frage und mehr wie ein Befehl. Ich nicke ihr lediglich zu und folge ihr. Meine Tasse lasse ich stehen. Ich werde schließlich, gleich zurückkommen. Der älteren Dame gefolgt nach draußen in den Gang, frage ich mich unweigerlich, was sie wohl von mir will. Die Tür fällt hinter mir zu und ich sehe weiter zu Griselda. Durch ihre doppelt verglaste Brillen Gläßer, wirken ihre braunen Augen riesig, die geradewegs in meine Augen sehen. Sie räuspert sich kurz ehe sie beginnt zu sprächen. »Ich wollte mit dir über eine ihrer Schülerinnen sprechen, Palladium« ich drücke meine Lippen zusammen, es kommt wir so vor, als könnte sie anhand von diesen sehen, was zwischen Flora und mir war. Ich weiß auch einfach, dass es bei diesem Gespräch gerade um Flora geht. Griselda muss ihren Namen nicht einmal sagen. »Sie möchte gerne ihren Kurs verlassen.« ich nicke nur. »Ich weiß.« »Ich würde gerne wissen, was der Grund ist. Ist etwas vorgefallen?« meine Augen aufgerissen, macht sich sorge in mir breit, dass ich mich damit verraten habe. »Ja, also nein« korrigiere ich mich wieder selbst hektisch. »Es war wohl nichts für sie. Ich weiß nicht die Gründe« widerspreche ich mir selbst, weil ich nicht weiß, ob Flora ihr etwas gesagt hat. Griselda nickt bloß, doch es wirkt nicht so, als würde sie mir wirklich glauben. »Ich habe ihren Antrag leider ablehnen müssen, da ich keinen ersichtlichen Grund gesehen habe, warum sie deinen Kurs wechseln sollte. Ich habe ihr jedoch gesagt, wenn ein anderer Kurs frei werden sollte, würde ich ihre Bitte beachten.« »Natürlich, dass verstehe ich.« nicke ich ihr zu. Gerade als ich mich wieder entspannen will, weil alles gut gegangen ist, höre ich das schnelle und heftige klackern von hohem Absetzen. Der klang ist fest und schon fasst mit Wut vergleichbar. In die Richtung gesehen, wo das Klackern herkommt, sehe ich Faragonda, dessen finsterer Blick mich zurücktreten lässt. Eigentlich ist sie kurz in ihr Büro gegangen, um noch einige unterlagen zu holen, die sie vergessen hat. Doch anscheinend muss sie etwas verärgert haben. »Alle sofort zurück in den Raum« zischt sie und läuft an uns vorbei. Griselda und ich sehen uns fragend an, folgen der Direktorin jedoch sofort. Wieder im Besprechungsraum, gehe ich um den Tisch, zurück zu meinem Platz, als Faragonder eine Mappe auf den Tisch knallt. Einige zucken zusammen. Ich spüre meinen flachwerdenden Atem. »Wir habe ein Problem« spricht Faragonder mit Fassungslosigkeit. Dann fühlt es sich alles an, als würde alles in Zeitlupe passieren. Sie zieht einen Zettel raus, hält ihn hoch und lässt ihn schließlich um den Tisch wandern. Sie spricht, doch ich kann kein Word verstehen. Erst als der Zettel bei mir ankommt, verstehe ich und spüre, wie mein Herz aufhört zu schlagen. Es ist, als würde meine Lunge gleich kollabieren. »Mittlerweile ist es in Alfea sogar üblich, dass Lehrkräfte ihren Schülerinnen Nachhilfe beim Küssen geben. Was wohl noch alles so getrieben wird, wenn der Unterricht auf später verschoben wird?« »Jemand hat diesen Brief auf meinen Tisch gelegt. Wenn das hier kein Scherz ist, muss ich es ernst nehmen und handeln.« höre ich nun doch Fragenda sagen. Geschockt gebe ich den Zettel weiter und kann nicht aufhören, darüber nachzudenken, dass jemand Bescheid weiß. »Ihr könnt euch wohl vorstellen, wie wütend ich darüber bin.« spricht Faragonda weiter. Es fühlt sich an, als würde sie mit mir reden und wissen, dass es dabei um mich geht, was jedoch kompletter quatsch ist. »Was sollen wir jetzt mit dieser Anschuldigung machen?« fragt DuFour, eine Kollegin, mit silbernen langen Haaren und einem roten Hut. Ihre Frage ist völlig gerechtfertigt, doch ich weiß genau, was Faragondas nächster Schritt ist. Und ich kann es ihr nicht einmal übelnehmen. »Morgen Früh werden wir eine Schulverwaltung abhalten. Wir müssen damit offen umgehen und jede Schülerin damit konfrontieren. Und solang wir nicht wissen, was an diesen Anschuldigungen Tran ist, muss ich jede Männlichen Lehrkraft ein disziplinar verfahren unterziehen lassen« Faragonda sieht immer abwechselnd zu Amarok mir und Wizgiz. Wobei letzterer wohl weniger auf ihrer Verdächtigen Liste steht. Sie tut dies wohl nur, damit wir uns nicht al zu schlecht fühlen. »Ich muss euch drei leider so lange Suspendieren, bis wir Klarheit haben.« Ich nicke Verständnis voll. Etwas anderes bleibt mir auch nicht üblich außer, alles andere würde ich mich nicht wagen zu sagen, da es lügen sind. Die Gewissheit, dass die Wahrheit bald ans Licht kommt, lässt mich selbst zuhause nicht runterkommen. Ich schaffe es nicht, mich nur eine Sekunde zu endspannen, weil ich die ganze Zeit damit rechne, einen Anruf zu bekommen, dass Faragonder einen weiteren Hinweis bekommen hat und mein Name dabeisteht. Auch kommt mir der Gedanke, ob es Flora gewesen ist, die diesen Brief geschrieben hat, doch dieser Gedanke schüttle ich so schnell ab wie er sich in meine Gedanken geschlichen hat. »Mach dich jetzt nicht verrückt, es wird sich alles aufklären.« versucht Daemon mich zu beruhigen, der auf der Couch liegt und Fern sieht, während ich auf und ab laufe. »Das ist doch das Problem, was wenn jetzt alles rauskommt« bleibe ich stehen und sehe zu meinem Bruder. Er versieht einfach das Ausmaß nicht, oder die Konsequenz daraus. Ich würde nie wieder als Lehrer Arbeiten könne. »Ich werde niemals wieder irgendwo einen Job bekommen.« werde ich dann noch lauter, was zur Folge hat, dass Daemon erschrocken zu mir sieht. »Und…« füge ich hinzu zögernd. »Wenn Flora, als diese Schülerin entlarvt wird, kann es auch für sie nicht einfacher werden.« Meine Stimme ist wieder ruhiger, doch nicht weniger ernst als zu vor. »Du machst dir immer noch Gedanken um sie, Palladium?« Daemon dreht sich zu mir und hebt seine Augenbrauen. Ich will es nicht zugeben, doch ich kann nicht so tun, als wäre es mir egal, was aus Flora wird. »Ich kann nicht dabei zusehen, wie ihr Leben damit auch zerstört wird. Flora muss nicht noch mehr leid ertragen« fragend sieht mich mein Bruder nun an. Er weiß nichts darüber, was bei Flora in der Familie los ist. Ich jedoch schon, sie hat mir gesagt. Gesagt, dass ihr Vater sie unterdrückt, ihre Familie zerstört hat und ihr die Schuld für sein versagen gibt. Was würde er also mit ihr machen, würde er von dieser Sache erfahren? Ich werde nicht darauf warten, um es herauszufinden. »Was willst du dagegen aber machen? Ihr sagen, sie soll Lügen und behauten, dass sie nichts davon wollte?« »Ja, zum Beispiel« gebe ich Daemon zurück, ohne eine Miene zu verziehen. »Das wäre dein Untergang dann. Du wirst dann niemals wieder einen Job bekommen, dass hast du doch selbst gesagt« redet er auf mich weiter ein. »Das wird so oder so der Fall sein. Aber Flora würde auf diese weiße nicht ihr Gesicht verlieren« Ich habe mich bereits endschieden, Flora zu beschützen. Denn sie hat es auch getan. Ihr ist meine Arbeit die ganze Zeit wichtig, weil sie mir wichtig war. Jetzt ist es so weit, dass mir Floras Leben und ihre Zukunft wichtig ist. Bevor ich nach Alfea Heute gehe, zum womöglich letzten Mal, laufe ich noch mal in den kleinen Bäcker rein, in den ich normalerweise jeden Tag gehe, doch heute fühlt es sich anders an. Ich bestelle einen Kaffee wie jeden Tag und bedanke mich wie immer. Das Geld lege ich auf den Tressen, wie jeden Tag und verlasse den Lagen wieder, wie immer. Dann warte ich auf den Bus, der heute pünktlich kommt und steige ein. Faragonda bestand gestern noch darauf, dass wir heute noch einmal kommen, jedoch nur für die Schüler Versammlung. Es ist seltsam. Ich habe ein gutes Gefühl und meine Hände zittern, wenn ich daran denke, dass ich in nächster Zeit nicht nach Alfea zurückdarf. An meiner Haltestelle angekommen, seige ich aus und gehe zum gefühlt letzten Mal durch das Alfea Tor. Die Schülerinnen auf dem Campus, machen alle noch einen so normalen Eindruck. Sie winken mir zu, rufen mir guten Morgen und lächeln. Ich lächle ihnen zurück und wünsche ihnen ebenfalls einen schönen Morgen. Ich gehe weiter und betrete das Schulgebäude, mit einem schrecklichen Gefühl. Mir kommt in diesem Moment auch Avalon entgegen, der genauso unsicher schaut. Er fühlt sich wohl ebenfalls so, als würde er gerade etwas Verbotenes tun. Dabei muss nur ich mich so fühlen. »Morgen« nicke ich ihm zu. »Morgen, Palladium.« entgegnet er. Es ist eine seltsame Spannung zwischen uns, so als wüsste er genau, dass ich der bin, der gesucht wird. Ich kann es ihm nicht übelnehmen, ich hasse mich in diesem Moment ja selbst auch. Unser Anstarren wird durch das näherkommende Klackern von Schuhen unterbrochen. Es kommt von Faragonder die auf uns zu gelaufen kommt. »Guten Morgen, Miss Faragonda« begrüßen Avalon und ich wie aus einem Mund. Faragonda sieht uns dennoch mit Misstrauen an. »Das werden wir in ein paar Stunden herausfinden, ob der Morgen gut wird.« ich nicke und Laufe ihr dann nach, in den großen Saal. Schon einige Plätze sind besetzt und die Feen hört man auch schon tuscheln um was es gesehen könnte. Ich sehe mich um, kann Flora jedoch noch nirgends sehen. Mein Herz schlägt mir nervös gegen die Rippen und meine Hände werden langsam immer feuchter, durch den ganzen Stress, in meinem inneren. Ich reibe sie gegen meine Hose und verstecke sie schließlich hinter meinem Rücken. »Ich habe eine Durchsage gemacht, dass der Unterricht heute ausfällt und alles Schülerinnen sich hier einfinden möchte.« informiert uns Faragonda. »Danach werdet Ihr jedoch gehen müssen« teilt sie uns dann noch mit, was Avalon und ich annehmen, ohne zu zögern und nicken aber nur. Der Saal füllt sich schließlich immer mehr und endlich sehe ich auch Flora. Sie trägt ein grünen Top mit einer großen Blume auf der rechten Seite und eine Blaue Jeans. Ihre schönen grünen Augen wandern durch den Raum und sehen schließlich zu mir. Ihr Blick hält mich wenige Sekunden gefangen, ehe ich es schaffe mich aus diesen zu befreien und weg zu sehen. Nur Zugern würde ich ihr sagen was los ist oder ihr schreiben, doch ich bin ihrer bitte, ihre Nummer endgültig zu löschen gestern nachgegangen. Ich wünsche mir aber, es nicht getan zu haben. Faragonda greift schließlich nach ihrem Mikrofon, schaltet es an und für einen kurzen Moment, erklingt ein scheußliches Geräusch. Als es wieder verklingt beginnt sie zu sprächen und ich, stehe daneben und bemühe mich dabei, nicht zu oft, zu Flora zu sehen. Sie wirkt ängstlich und geschockt, das kann ich von meiner Position genau sehen, auch wenn Flora, sehr weit oben sitze. Ich weiß einfach genau, wie ich ihr Gesicht und ihre Bewegungen lesen muss. Ihr immer wieder geradeaus starren. Ihre Finger, die sie berührt und an ihnen herumspielt. Flora ist für mich ein offenes Buch, zumindest glaube ich das. »Aufgrund dieser schrecklichen fortwürfe, die ich auch ernst nehme. Daher werden eure Lehrer vorerst von ihren Tätlichkeiten suspendiert vorerst, bis alles geklärt ist. Doch möchte auch, dass die Fee, die diesen Brief an mich geschrieben hat, sich bei mir meldet.« Weiter sehe ich mich um und bemerke Flora, die zu ihrem Handy sieht. Unsicher sieht sie erneut runter und blickt geradewegs zu mir. Ihre Augen wirken so glanzlos und müde. Ihr ganzes Wesen kommt mir wie verändert vor. Sie wirkt zögernd und ängstlich. Plötzlich erhebt sie sich als Faragonda das Mikrofon senkt. Dann ruft Flora runder. »Ich bin es gewesen« irritiert sehen alle zu ihr. Etwas in mir will so weit laufen, wie meine Beine mich tragen können. Faragonda erhebt das Mikrofon in ihrer Hand erneut und hält es an ihren Mund. »Wie bitte?« langsam läuft Flora die Treppen herunter und bleibt einige Meter vor der Direktorin stehen, ohne mich nur einmal anzusehen. »Ich habe Ihnen diesen Brief geschrieben« gesteht Flora nun. Ich bekomme kaum noch Luft, fühle wie mein Herz unkontrolliert, gegen meine Brust hämmert und ich das Gefühl habe, den halt unter meinen Füßen zu verlieren. Flora hat diesen Brief geschrieben. Sie ist es. Mein Blut beginnt zu kochen und ich atme angestrengt die Luft aus meiner Nase, da ich meine Zähne mit aller Kraft zusammenpresse. Dann höre ich Faragonders Stimme. »Ist an diesen Vorwürfen etwas dran, Flora?« ganz genau beobachte ich Flora und spüre dabei, wie meine Wut immer mehr steigt. Egal was ihre Antwort nun ist, sie hat es getan. »Nein« sie schüttelt den Kopf. »Es war, eine Lüge.« spricht sie ruhig und wehmütig. Doch ich spüre noch immer diese Wut in mir. Flora hat es darauf angelegt. Doch wofür? Um es mir heimzuzahlen? Ist sie so gekrängt, dass sie tatsächlich bereit ist, meine Kariere aufs Spiel zu setzten? Das werde ich ihr nie verzeihen. Faragonder ist ebenfalls austrisch und senkt ihr Mikrofon, während sie die nächsten Worte sagt. »Darüber werden wir weiter in meinem Büro besprächen. Das wird Konsequenzen für dich haben, das ist dir hoffentlich bewusst, Flora« Flora nickt stumm. »Also gut, die Versammlung ist beendet« teilt Faragonda noch mit, ehe sie das Mikrofon ausschaltet. »Kommt ihr bitte auch mit, in mein Büro« bittet die Direktorin meine beiden Kollegen und mich. Während ich ihr folge, sehe ich nach vorne und starre länger als mir lieb ist, auf Floras Hinterkopf. Ihre Honigbraunen Haare schwingen sachte hin und her und glänzen, während sie an den Fenstern vorbei geht. Ich kann nicht glauben, dass sie zu so etwas in der Lage ist, dass sie mich fasst ins Messer laufen gelassen hat. Kapitel 25: Flora ----------------- Alle Schülerinnen und Lehrer versammeln sich heute im großen Saal. Auch die Winx und ich finden uns endlich dort ein, nachdem Stella sich extra noch mal umgezogen hat. Oben an der oberen Tribüne Platz genommen, sehe ich hinunter und bemerke dort dann Nicolas. Seine Augen sehen in meine und sein Gesicht wirkt nervös. Er sieht mich einige Sekunden lang an, bis er seinen Blick los reist und weitersieht. Irgendetwas muss los sein, da bin ich mir sicher. Schließlich beginnt Faragonda zu sprächen und alles im Saal, verstummt bei ihren Worten. »Ich habe einen anonymen Brief erhalten, in dem schwere Vorwürfe zutage gebracht wurden. Ich möchte jedoch diese ernst nehmen und handeln. Es soll sich dabei um eine unangebrachte Schüler- Lehrer Beziehung handeln« Große Empörung geht im Saal herum und verunsichert jede der Feen. »Aufgrund dieser schrecklichen fortwürfe, die ich auch ernst nehme. Daher werden eure Lehrer vorerst von ihren Tätlichkeiten suspendiert vorerst, bis alles geklärt ist. Doch möchte auch, dass die Fee, die diesen Brief an mich geschrieben hat, sich bei mir meldet.« Mit dem Blick auf Nicolas gerichtet, sehe ich genau, wie sich die Schlinge, um seinen Hals, immer fester zusammenzieht. Jemand weiß Bescheid und ich weiß genau, dass dies hier eine Warnung ist. Das Vibrieren meines Handys lässt mich von Nicolas absehen. Ich sehe zu meinem Gerät und entsperre es. Dort sehe ich dann eine Nachricht. - Überraschung, Flora. Wenn du deinen liebsten davon bewahren willst, von der Schule zu Fliegen, solltest du lieber schnell sein. Sonst werde ich allen, die Wahrheit sagen. -A Geschockt halt ich meine Hand vor den Mund und sehe zögernd nach unten. Amarok meint es ernst. Er wird Nicolas Leben zerstören, wenn ich nicht tue, was er sagt. Allen Mut zusammengenommen, Springe ich auf, ohne noch einmal darüber nachzudenken. Es ist Nicolas Traum hier in Alfea zu sein, er darf nicht wegen meiner Vergangenheit, darunter leiden. »Ich bin es gewesen« rufe ich raus und spüre, wie meine Knie zittern und mein Herz wie Wild klopft. Meine Lippen Bibbern und meine Hände kann ich kaum stillhalten. Sie berühren sich gegenseitig und fühlen sich taub an. »Wie Bitte« fragt Miss Faragonda, worauf hin ich langsam hinunter zu ihr und meinen Lehrern laufe. Ich versuche Nicolas zu ignorieren. Ich kann ich nicht ansehen, nicht, nachdem was ich jetzt gesagt habe. er wird mich hassen. Doch vielleicht, weiß er ja auch, dass ich zu so etwas Nachdem ich vor Faragonder stehe und bereitwillig lüge, in dem ich behaupte den Brief geschrieben zu haben und darin jedoch nur Lügen stehen, werde ich in ihr Büro geschickt. Ich fühle mich schrecklich, vor allem, weil ich auch Nicolas Blick hinter mir spüren kann, als wir durch die Schule Laufen. In Miss Faragondas Büro, herrscht dicke Luft, was nur verständlich ist. Ich warte nervös darauf, dass die Direktorin mich zum Sitzen bittet. »Setz dich, Flora Bitte« erklingt ihre kühle Stimme. Faragonda ist wütend. Ihrem Befehl nachgehend, setze ich mich auf den Stuhl vor mir und sehe schuldbewusst zu ihr, obwohl ich eigentlich nichts getan habe. Doch das von denen hier keiner wissen. Faragonde umschlingt ihre Finger ineinander und sieht mich, mit enttäuschtem Blick an. Neben mir sehe ich aus den Augenwinkel Nicolas, der langsam nach vorne läuft. Er sieht mich nicht an. »Also, was hast du dir dabei gedacht, Flora?« fragt Faragonda und sieht mich musternd an. Mir fehlen jegliche Worte, doch ich zwinge mich dazu, weiter zu lügen. Ich stottere und meine Stimme ist zitternd, wie meine Hände. »Es war eine Mutprobe, mit einigen Freunden, Nachdem wir auf einer Feier waren« Ich knoble an meinen Fingern erneut und sehe zu ihnen runder. »Ich habe niemanden in Schwierigkeiten bringen wollen« gestehe ich und sehe wieder auf. »Leider wäre es fast dazu gekommen, junge Dame« höre ich Griselda, zu der ich dann ebenfalls blicke, die neben Faragonda steht. Ich nicke. »Das wird Konsequenzen haben für dich, Flora« übernimmt Faragonda. »Wie sollen wir dir da jemals wieder etwas glauben? Eine Fee, Lügt nicht bei einem so einem sensiblen Thema.« in ihrer Stimme ist noch immer Fassungslosigkeit. »Diese Woche, wirst du jeden Tag, nach dem Unterricht Nachsitzen. Wir werden noch abklären bei wem« Faragonda sieht sich in der Runde um. Dann schaut sie mich erneut an. »Die Feier am Freitag, wirst du auch nicht besuchen und am Sonntag« sie holt tief Luft und ich frage mich, was jetzt noch kommen könnte. »Wirst du Alfea verlassen.« geschockt erstarre ich auf den Stuhl und öffne dabei meinen Mund. Ich kann es nicht glauben. Ich muss Alfea verlassen. Ich werde rausgeworfen. In meinen Augen sammeln sich tränen und ich spüre einen tiefen stich in meiner Brust. Was werden meine Eltern sagen? Was mache ich nur jetzt? »Ich soll Alfea verlassen?« frage ich wimmernd. Faragonda nickt und sagt dabei nichts. Ich lasse meinen Kopf sinken, kann es noch nicht glauben. »Darf ich jetzt gehen?« flehe ich schon fasst. »Natürlich, Flora« spricht Miss Faragonda und steht auf, gleich nachdem ich mich erhebe. Ich unterdrücke den jetzt auch noch aufkommenden drang, zu Nicolas zu sehen, der noch immer neben mir steht. er muss doch aber wissen, dass ich lüge. Das ich es nicht bin, die diesen Brief geschrieben hat. Er kennt mich doch. Oder etwa nicht? Dieser Gedanke spuckt selbst n och in mir, als ich auf dem Campus von Alfea bin. Faragonda wird meinen Vater kontaktieren, und wenn er erfährt, was los ist, wird er außer sich vor Wut sein. Ich habe ihn dann in diese unschöne Situation gebracht, dass er wirkt, als habe er als Vater versagt. Natürlich ist es auch so, doch er will es nicht von anderen hören. Ich habe ihn blamiert. »Hallo, Flora« höre ich eine mir vertraute, tiefe- und raue Stimme. Vor mich sehen, bemerke ich den widerlichen Kerl, dem ich dies alles zu verdanken habe. »Und wie lief es, meine süße?« fragt er scheinheilig, mit einem Grinsen auf seinen Lippen. In mir staut sich die Wut auf ihn, die dann einfach so ausbricht. »Ich darf nicht zu der Feier, am Freitag und werde aus Alfea geworfen, wegen deiner Aktion.« ziche ich ihm zu. Amarok schüttelt lediglich den Kopf. Für ihn muss das alles ein Riesen spaß sein. »Nein, ich habe dich zu nichts gezwungen. Du hättest auch ablehnen können, doch du wolltest lieber den Typen schützen, dem du völlig egal bist, Flora.« »Ich bin ihm nicht egal.« »Ach ja, hat er sich für dich eingesetzt, so wie du für ihn?« Ertappt sehe ich zum Boden. »Dacht ich es mir. Das war doch alles nur ein kleines Abenteuer für ihn« meine Tränen fallen erneut über mein Wangen und ich wiche sie schleunigst weg, damit Amarok es nicht bemerkt. »Hör auf, wegen einem solchen Kerl Weinen, ist doch totale Zeitverschwendung. Danke mir lieber, dass du jetzt sein wahres Gesicht kennst.« Weiter an seine Worte denken müssen, sehe ich im Augenwinkel wie Amarok um mich herum geht und spüre langsam wie seine Finger meine Haare am Nacken zur Seite streift. Erschrocken Spange ich nach vorne weg und drehe mich zu ihm um. Er sieht mich, mit einem kalten Blick an und seine Augen brennen sich regelrecht in meinen Körper. »Halt dich von mir fern« drohe ich. Amarok lacht. Warum lacht er? »Wer soll mich davon abhalten?« er geht erneut auf mich zu, während seine Augen mich wie gelähmt festhalten. Ich kann mich kaum bewegen. Seine Hand berührt meine Wange. Seine Berührung schmerzt auf meiner Haut und in meiner Seele. »Hör auf, Amarok.« »Nein, noch nicht. Unser Spiel hat gerade erst angefangen« näher zu mir gebeugt, legt Amarok seine Lippen auf meine und küsst mich. In meinem Herzen spüre ich dieses ziehen, dass ich nur allzu gut kenne, es bricht erneut in tausend teile. Meine Lunge ist wie verengt und will das Atmen einstellen. Ich kann nicht glauben, dass es wieder passiert. Ich wollte mich nicht mehr so von ihm behandeln lassen. Ich will dieses Gefühl nicht heben. Ich will keine Gefühle mehr haben. Warum kann mir denn jetzt keiner helfen? Als Amarok meine Lippen wieder frei gibt, grinst er. Es macht ihm solchen spaß, mich so zu demütigen. In seinen hellgrünen Augen kann ich es genau sehen, wie viel Freude es ihm macht, mich so zu quellen. Mich zu brechen und mich am Boden zu sehen. Amarok nimmt seine Hand von mir und läuft an mir vorbei, als wäre nichts passiert. Doch mein Körper zittert noch immer und mein Kopf weiß genau, was gerade passiert ist und mein Unterbewusstsein, spielte bereits die nächsten Schritte vor, um mich darauf vorzubereiten. Doch heute kommt es nicht dazu. Es ist noch nicht so weit, dass hat Amarok mir klar gesagt. »Wir sehen uns wieder, Flora.« Aamarok lacht kurz auf und geht dann auch weiter. Noch immer bekomme ich schwer Luft und weiß genau, dass dieses Gefühl noch lange bleiben wird. Es wird genauso lange in meiner Seele sein, so wie auch das erste Mal. Dieser Tag ist bisher einer der Schlimmsten, den ich Jeh hatte. Vertieft starre ich in den Himmel. Die untergehende Sonne taucht alles in ein Orange Ton und die Blätter von dem Baum, unter dem ich liege, fallen einen nach den anderen herunter. Der Wind weht an meinen Schultern und lässt mich zusammenzucken. Es fühlt sich alles gerade an, wie eine ungewollte Berührung. Ich will nicht mehr angefasst werden. Ich sehe weiter nach oben zum Himmel und bemerke die Vögel, wie sie fliegen. Sie fliegen gemeinsam davon, jetzt wo es langsam kälter wird. Der Herbst fängt langsam an und ich kann genau spüren, wie die Winterkälte in meinem Herzen bereits einzieht. Wie soll ich bloß mit allem fertig werden? Wie soll ich das Nächste Jahr bestehen? Werde ich es eigentlich noch erleben? Ich weiß genau, dass Miss Faragonda meinem Vater anrufen wird. Wenn er von dem allen erfährt, wird er wütend. Er wird mich bestrafen, und dass nicht ein wenig. Ich kann es schon spüren, auf meiner Haut und in meinem Gesicht. »Hey, woran denkst du?« höre ich eine mir vertraute Männerstimme. Zur Seite gesehen, blicke ich in seine lächelnden eisblauen Augen. Seine braunen Haare wehen im Wind und er streicht sie mit seinen Händen und Fingern zurück. »Daemon, was macht du hier?« frage ich ihn, lächle aber auch. Seine Anwesenheit jetzt, ist wie ein Geschenk, von dem ich nicht wusste, dass ich ihn brauche. Sein Liebes lächeln breitet sich weiter aus und in seinem Gesicht, erscheinen die gleichen Grübchen, wie bei seinem Bruder immer. Mein Lächeln verschwindet, bei dem Gedanken, an Nicolas. »Ich habe schon länger nichts mehr von dir gehört, Flora« beginnt er zögernd zu sprächen. Er hat meinen Stimmungs- Umschwung sicherlich bemerkt. Ich vermeide seinen Blick, sehe zum Rasen, des Campus und setzte mich aufrecht hin. Daemon weiß sicherlich auch schon, was heute passiert ist. Nicolas hat es ihm sicherlich schon berichtet. »Es war einiges los« spreche ich leise. Daemon setzt sich neben mich, zieht seine Beine an seinen Körper und sieht eben falls zum Gras nach vorne. Ich riskiere einen kurzen Blick und sehe, dass er plötzlich nicht mehr so glücklich aussieht. »Was ist passiert?« frage ich mich selbst tief in mir. »Ich weiß, Nicolas hat mir davon erzählt« verrät mir schließlich Daemon, bevor er zu mir rüber schaut. Ich atme erschrocken nach innen und reiße meine Augen weit auf. Ich spüre die Tränen in meine Augen steigen und bemühe mich sie weg zu blinzeln. »Du hast diesen Brief nicht geschrieben, habe ich recht, Flora?« überrascht zu Daemon gesehen, nicke ich leicht, ohne dass ich es selbst merke. Sofort greift Daemin nach meiner Hand und hält diese mit seinen Beiden fest. An vorhin gedacht, mit der unschönen Begegnung mit Amarok, reise ich meine Hände hektisch los und springe anschließend auf. Daemons Verwirrung steht ihm im Gesicht geschrieben. Er muss mich für irre halten. Für übergeschnappt. »Alles ok bei dir, Flora?« ich schniefe kurz, dann schüttle ich den Kopf. Bei mir ist nichts ok. Und womöglich wird es auch nie wieder, ok sein. Daemon erhebt sich, geht auf mich zu und sieht mich an, als wollte er all meinen Schmerz wegschicken. Doch dazu ist er nicht in der Lage. Es gibt nur einen dessen bloße Anwesenheit mich beruhigt, und dieser hasst mich jetzt. »Was ist passiert?« seine Stimme klingt so ruhig, als wüsste er, was genau was los ist. Doch Daemon weiß nichts, er kennt nicht einmal den kleinsten teil, von meiner Geschichte. Ich stehe vor Daemon und es fühlt sich an, als stände ich vor einem Fremden. Vor jemanden, der nicht weiß, wer ich bin. Ich höre in, trotz meiner gestiegenen Abwesenheit seufzten, was mich zurück ins hier und jetzt zurückbringt. Unsicher und mit zitternden Händen sehe ich Daemon an. Habe ich jetzt auch im allen ernst Angst vor Daemon? Er hat mir noch nie etwas getan. Er ist nett und freundlich, und hat sich mir nie unangenehm genähert. Was ist bloß mit mir los? Was auch immer mit mir los ist, ich bin mir sicher, dass es etwas mit Amarok zu tun hat. Ich schaffe es nicht mehr irgendjemanden zu vertrauen. Und jetzt, wo nicht einmal mehr Nicolas mir vertraut, fühle ich mich noch mehr wie allein. »Sprich bitte, Flora.« »Ich kann nicht, Daemon.« ich sehe in seinem Gesicht, dass ihm jedes Verständnis dafür fehlt, wie ich mich jetzt verhalte. »Wen versuchst du mit dieser Aktion zu schützen, Flora? Egal wer es ist, er ist es nicht wert« ich lache, weil es einfach zu absurd ist. »Deinen Bruder« antworte ich dann aber, und kann die träne auf meiner Wange spüren. »Ich versuche Nicolas zu beschützen, sonst verliert er alles, was ihm wichtig ist.« Ich sehe Daemon an, dass er nichts von dem, was ich ihm sage, versteht. »Flora, Doch für welchen Preis?« »Ich werde Alfea verlassen, ich bin nicht länger euer Problem.« »Du bist unsere Freundin, und wenn etwas los ist, haben wir doch das Recht es zu wissen« »Nein, jetzt nicht mehr, Daemon. Ich habe euch genug Probleme gemacht.« Ich lasse Daemon stehen und laufe in Richtung Alfea. Sofort spüre ich Daemons Hand, die mich am Handgelenk festhält und mich vom Gehen abhält. »Was soll das?« frage ich ihn. Er sieht mich grimmig an. »Du kannst nicht einfach in sein Leben auftauchen, alles auf den Kopf stellen und dann einfach wieder gehen, Flora.« »Das will ich auch nicht, doch ich muss. Anderen Falls, wird Nicolas gehen müssen.« langsam lässt Daemon mich los. Sein Blick auf den Boden gesichtet, sieht er mich nicht an. »Dir ist mein Bruder wirklich wichtig, habe ich recht?« er sieht wieder zu mir. Daemon klinkt fast so, als würde ihm erst jetzt wirklich bewusstwerden, wie sehr ich seinen Bruder mag. Ich nicke ihm zustimmend zu. Nicolas bedeutet mir auch einfach so fiel, ich will nicht, dass er wegen mir, alles verliert. »Ich muss jetzt aber wirklich gehen, Daemon« teile ich ihm dann mit und will gerade wieder los und mich von ihm wegdrehen, als ich seine Stimme erneut in meinen Ohren höre. Er klinkt wehmütig, fast schon schuldig. Ich sehe Daemon an. Daemon sieht mich an. »Ich glaube dir, Flora. Und Palladium wird es auch tun, wenn du ihm alles sagst. Gib ihm die Möglichkeit, dich zu verstehen« »Wofür?« frage ich, mit einem gezwungenen lächeln. Daemon geht auf mich weiter zu. Er greift mit seinen Händen mein Gesicht und sieht mir dabei tief in die Augen. Das Blau seiner Augen, ist so unendlich tief und endlos. Meine Lippen zittern. Ich habe das Vertrauen in andere gänzlich verloren. Nicht einmal mehr Daemon traue ich blind. Ich bin Kaput. Amakok hat mich zerstört und mir alle Hoffnung genommen. »Für euch. Palladium empfindet genauso viel für dich, wie du für ihn, Flora.« Daemon lässt mich los. Ich sehe ihn weiter an, gehe dann jedoch ohne ihm eine klare Antwort zu geben. Ich bin nicht mehr in der Lage, um uns zu kämpfen. Wir haben nie eine Chance gehabt. Während ich zurück in meinem Zimmer, in der WG bin, setze ich mich an mein Bett. Ich sitze am Rand und starre nachdenklich zum Boden. Im Augenwinkel sehe ich leicht verschwommen auf meinem Nachtisch, mein Lieblingsbuch. Ich habe es schon länger nicht mehr gelesen. Irgendwie schaffe ich es nicht mehr, darin zu lesen und dabei nicht an Nicolas zu denken. Ich vermisse ihn. Doch er mich nicht. »Flora« höre ich Layla meinen Namen rufen. Sie steht am Tür rahmen und sieht zu mir rüber. Als sie mein geknicktes Gesicht sieht, wandelt sich ihr Ausdruck in Besorgnis. Sie kommt auf mich zu gelaufen und setzt sich zu mir an den Rand meines Bettes. Sie legt ihre Hand auf meine. Sie duftet nach Meer. Layla muss bis eben noch Schwimmen gewesen sein, dass tut sie auch öfters, weswegen es mich nicht verwundert. »Was ist los, Flora?« »Es ist gerade nur alles so viel« spreche ich leise und bemühe mich meine Tränen erneut zu unterdrücken. »Geht es um Ihn« sofort sehe ich Layla an. Ihr Blick ist wenig überrascht, als wusste sie von Anfang an, dass ich gelogen habe. »Du hast nie mit ihm Schluss gemacht, oder?« »Doch, bloß war es da schon zu spät. Er war wütend auf mich, doch das hat sich nach einer Weile gelegt. Aber jetzt…« stottere ich und hole immer wieder Luft, um nicht zu ersticken. »Jetzt hasst er mich, weil er glaubt ich habe diesen Brief geschrieben. Dabei will ich ihn nur schützen.« »Wenn er dir so wenig vertraut, hat er deinen Schutz vielleicht nicht verdient, Flora.« »Das will ich nicht glauben« Layla sieht zum Boden und dann zu ihrer Hälfte des Zimmers. Ich sehe sie an und weiß, dass sie nichts von alledem versteht, was bei mir los ist. »Warum hast du erst gesagt, dass du diesen Brief geschrieben hast, wenn es doch nicht stimmt, Flora?« »Wenn ich es nicht behauptet hätte, hätte der wahre Verfasser alles gesagt. Palladium würde seine Stelle verlieren und es wäre meine schuld gewesen.« »Doch jetzt musst du Alfea verlassen, und Ihm ist es auch völlig egal« Layla sieht mich verständnislos an. Sie ist wütend. Ich sehe es ihr an. »Du solltest ihn nicht so schützen, er macht das gleiche schließlich auch nicht bei dir. Er lässt dich einfach hängen, Flora.« »Mein Vater wird Morgen nach Alfea kommen. Miss Faragonda möchte mit ihm sprechen.« erzähle ich weiter und wechsle das Thema dabei. Ich sehe ihr an, dass sie etwas sagen will. »Glaubst du er wird sehr wütend sein?« ich nicke Layla stumm zu. »Alles andere würde mich überraschen« zucke ich dabei mit den Schultern. Ich habe keine Angst davor, dass mein Vater mich anschreit, nein. Ich habe Angst, dass er diesen Fehler von mir nutzt, um mich für alles zu bestrafen, wofür er mir die Schuld gibt. Mein Vater wird mich für alles bestrafen, und ich kann nichts tun. Kapitel 26: Nicolas Palladium ----------------------------- »Ich bin zurück, Daemon« rufe ich durch die Wohnung, während ich meine Schlüssel auf die Arbeitsplatte fallen lasse. Zwischen all den Schlüssel habe ich einen neuen dazu bekommen heute. Nachdem Mein Auto verschrottet werden musste, nach diesem Unfall, habe ich es endlich geschafft, mir ein neues zu besorgen. Einen schwarzen Mercedes Kombi. Es ist noch ein seltsames fahr Gefühl, doch daran werde ich mich noch gewöhnen, da bin ich mir sicher. Zumindest will ich mir das einreden. »Und hast du ihn, Palladium?« höre ich Daemon aus meinem Zimmer rufen. Ich lasse ein genervtes stöhnen aus, weil Daemon erneut in meinem Zimmer rumschnüffelt. Sofort setze ich mich in Bewegung und laufe in mein Zimmer. Die Tür aufgedrückt, die nicht im Schloss war, sehe ich um die Ecke zu meinem Schrank, wo auch mein Bruder stand. »Was machst du schon wieder hier drin? Raus hier« pfeife ich ihn zurück und will ihn auch gerade am Kragen packen als er sich zu mir dreht. »Sorry, aber ich habe ein Date« sofort bleibe ich in der Bewegung stehen und sehe ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Du, hast ein Date?« hacke ich nach und hebe meine eine Braue fragend an. Daemon sieht mich schief an. »Ja, also hilf mir lieber, Palladium« zischt er. »Na gut, was brauchst du?« frage ich grinsend, weil ich nicht glauben kann, dass mein kleiner Bruder echt ein Date hat. »Schon gut ich habe alles, Palladium« spricht Daemon jetzt ruhiger als eben. Er sieht mich nun kaum noch an. Es ist, als läge ihm etwas auf dem Herzen. Als würde ihm etwas belasten. »Was ist noch los?« frage ich. Daemon atmet angesträngt aus. Er wirkt so, als wollte er es nicht sagen. Doch zugleich, möchte er es auch. Daemon geht an mir vorbei und setzt sich auf mein Bett, zusammen mit meinen Klamotten in der Hand, die er dann auf seinen Schoß ablegt. »Weißt du, dass Flora Alfea verlassen muss?« nun sieht er mich an. Jetzt bin ich es, der schwer einatmet und wieder aus. Ich sehe zum Fenster, als wäre dort die Antwort auf Daemons frage, die ich jedoch schon längst kenne. Ich weiß es genau so lange, wie Flora selbst. Ich blicke Daemon wieder an. »Ja das weiß ich schon« antworte ich ihm. Daemon schüttelt den Kopf. Ich weiß schon, was er denkt. »Warum lässt du es einfach so gesehen? Sie liebt Alfea genauso wie du« Ich kann Daemons Vorwürfe nicht länger hören. Ich weiß genau, wie sehr Alfea, Flora bedeutet, doch ich kann nichts für sie tun. Ich bin sauer auf sie, wegen dem was sie getan hat, doch dass sie Alfea verlassen muss, will ich nicht. »Es liegt nicht in meiner Macht, dass zu endscheiden, Daemon. Ich kann nichts für Flora tun« »Kannst du nicht oder willst du nicht?« Daemons Worte sind Schorf und schneiden tief in mich hinein. »Es reicht jetzt, ich will nichts mehr von ihr hören. Flora verlässt Alfea am Sonntag und dann wars das, hast du mich verstanden?« Ich spüre, dass verzweifelte zittern meiner Hände und das zudrücken meines Halses. Der Gedanke Flora niemals wieder zu sehen, jagt mir so viel mehr Angst ein, als es mir lieb ist. Der Gedanke allein, sie nie wieder nur zu hören, ist schrecklich. Doch ich muss mich endscheiden. Schon wieder. »Mach dich für dein Date fertig, Daemon.« beende ich dann das Thema und kehre Daemon daraufhin den Rücken zu. Ich will nicht länger darüber nachdenken, was aus Flora wird. Schließlich hat sie es auch selbst darauf angelegt. Das Durchstreifen der Flure, in Alfea kam mir noch nie so unendlich vor, wie heute. Bis ich in der Klasse bin durch Strömen so viele Gedanken in meinem Kopf. Der Gedanke Flora dort zu sehen, sie anzuschauen, sie sprächen zu hören, macht mich noch immer Wütend. Und doch will ich diese Momente Genießen und in meinen Kopf ein Brennen, um diese niemals zu vergessen. Ich will sie nicht vermissen. Ich darf Flora nicht vermissen. Endlich bin ich an meinem Flur angekommen, jetzt ist es nicht mehr weit, bis zu meiner Klasse. Ich gehe geradewegs weiter, bis ich von einer Männlichen stimme aus meinen Gedanken rissen werde. Ich kenne die Stimme nicht und ich habe auch keine Ahnung zu wem diese gehören könnte. »Hey, Entschuldigung« ich bleibe stehen und drehe mich zu dieser Stimme um. Ein Braunhaariger älterer Mann mit grauen kommt auf mich zu, mit einem Blick, als würde er seit Stunden hier hilflos umherirren. Ich lächle ihm zu und bemühe mich meine eigene schlechte Laune zu verbergen. »Hallo, wie kann ich ihnen helfen?« »Ich wurde hierher geordert, ich solle unverzüglich zu Miss Faragonda. Es würde wohl um meine Tochter gehen« als er den letzten Satz sagt, bleibt mir das Herz stehen. Dieser Mann ist Floras Vater. Der von dem sie mir an unserem ersten Zusammentreffen erzählt hat. Ihr Vater: Der Mann, der ihre Familie zerstört hat, und bei dem ich fürchte, er würde Flora wehtun. »Also wie komme ich da hin?« fragt er erneut. Ich räuspere mich und deute mit meinem Zeigefinger in Richtung Treppe, die immer geradeaus steht. »Sie laufen die Treppe hoch bis ganz nach oben und dann Rechts, bis Sie zu einer großen Glas Tür gelangen.« erkläre ich ihm und senke anschließend meinen Arm wieder. Ich sehe den Mann erneut an. Sein Dunkler Bart lässt nur vermuten das Floras Vater lächelt, als er mir zu nickt und weiter geht. Ein Gefühl von Unwohlsein macht sich in mir noch weiter breit und zehrt an mir. Warum mache ich mir nur weiterhin solche Gedanken um Flora, warum kann ich es nicht einfach abhacken und gut sein lassen? Sie ist nicht mehr mein Problem. Während des Unterrichts bemühe ich mich so gut es geht, Flora zu ignorieren, auch wenn ihre grünen Augen immer wieder zu mir sehen. Sie sieht schrecklich unglücklich aus. Ihre Augen sind unten an den Rändern rot. Ich vermute Flora hat wieder geweint. »Was bereut sie wohl so sehr?« Frage ich mich immer wieder, wenn ich zu ihr sehe. Endlich ertönt das Klingeln. Ich bleibe noch kurz sitzen und sortiere meine Blätter, während alle anderen schon fast fluchtartig den Raum verlassen. Als ich aufsehe, bemerke ich die grünen Augen, die mich ansehen und der betörende Duft von Erdbeeren. Ich schlucke schwer und unterbreche das Blätter sortieren. In diesem Augenblick, wo ich Flora ansehe, spüre ich wieder, wie sehr ich sie will. Wie gern ich sie halten will und sie Küssen möchte. »Wo soll ich hingehen, wegen dem Nachsitzen meine ich?« fragt Flora unsicher, mit gedrückter Stimme. Während sie mich so ansieht und so traurig schaut, kann ich nur noch daran denken, wie sie mich verraten hat. Ich spüre erneut diese Wut in mir, doch ich bin nicht wütend. Ich will wütend sein, denn dann fällt mir dieser abschied leichter. Ich will Flora nicht vermissen. Ich weiß, dass ich das nicht noch ein weiteres Mal schaffe. Nicht sie. »Also?« hackt sie nach. Ich springe auf, packe meine Blätter und stecke alle in meine Tasche, ohne Flora anzusehen. »Eigentlich habe ich mich bereit erklärt, aber ich kann das nicht. Geh bitte zu DuFour.« Ich hänge mir die Tasche sofort um, und will bereits gehen, als Floras Stimme erneut in meinen Ohren erklingt. »Es tut mir leid was passiert ist, und das mit diesem Brief, Nicolas.« Floras Stimme zittert und ich höre das Wimmern, weil ihr die Tränen erneut in die Augen schießen. Ich muss sie nicht einmal ansehen dafür. Ich kenne Flora mittlerweile schon so gut und das darf ich eigentlich gar nicht. Ich dürfte all diese Gefühle nicht für sie haben. »Es reicht Flora, ich will nichts mehr davon hören« ich sehe sie an. Flore zuckt zusammen. Sie blinzelt ihre Tränen weg, eine taktig die völlig nutzlos ist. Sie weint dennoch. »Du hast meinen Job riskiert, Flora« erinnere ich sie. »Ich wollte das nicht« Flora senkt ihren Kopf. Langsam greift sie in ihre Tasche. Irritiert sehe ich ihrer Hand nach und folge dieser, als sie wieder rauskommt. In ihrer Hand hält Flora dann das Grüne Buch, dass sie von mir hat. Ich sehe Flora an. Ich weiß genau, was sie versucht, doch ich darf das jetzt nicht zulassen. Ich würde, nein, ich werde ihr sonst verzeihen. Ich muss meine Wut aufrecht behalten und daran festhalten. »Nimm es bitte« spricht sie zu mir und sieht mich an. Ich schüttle den Kopf. »Nein, ich will es nicht zurück« zische ich Flora an. Doch sie lässt sich nicht von sich stoßen. Sie ist es gewohnt. Ich spüre in mir dieses ziehen, diesen stich, weil ich ihr noch mehr weh tun muss. Dabei will ich sie nicht verletzten. Ich will sie halten und ihr sagen, was sie mir bedeutet. »Wenn du es liest, wirst du es verstehen« sie stottert, als wäre es ihr wirklich wichtig. »Ich du musst mir nur glauben, bitte. Ich vertraue nämlich nur dir, Nicolas« sieh geht weiter auf mich zu, drückt mir das Büchlein gegen den Brustkorb und sieht mir tief in die Augen. Ihr Anblick schmerzt. Ich bin nicht stolz auf mich, doch der Anblick von ihr und ihre Worte, dass sie mir vertraut und ich ihr etwas glauben soll, lassen die Wut wieder aufkommen, denen ich mich hingebe. Ich halte meine Hand an das Buch gleiten, bis sie es loslässt und sehe es an. Ich denke noch einmal an ihren Verrat, dass ich wegen ihr fasst alles verloren habe. Als ich sie ansehe, sehe ich in ihren Augen Hoffnung, etwas das ich auch einmal bei ihr verspürte. »Ich glaube dir Garnichts mehr, Flora« Floras Augen weiten sich und ihre Lippen teilen sich. »Ich will dich niemals wieder sehen. Verschwinde einfach nur« ohne darüber nachzudenke werfe ich das Buch in den Papiermüll neben meinem Tisch. Als ich zu Flora sehe, sehe ich ihr geschockten Blick. Doch ich komme auch aus meiner Wut nicht mehr raus. »Ich hätte dir dieses Scheiß Buch niemals geben sollen. Das war alles ein riesengroßer Fehler. Ich hätte dich nie ansprechen dürfen, Flora« ich sehe kaum noch zu Flora, doch ich weiß, dass sie weint. Ich höre, wie sie weint. »Bitte, hass mich nicht, Nicolas.« »Du solltest jetzt gehen, Flora« ziche ich und sehe sie an. Ihre Augen sind rot und ihr Gesicht ist nass. Ihre Lippen zittern und an ihren Armen sehe ich ihre Gänsehaut. Flora nickt mir zu, dreht sich um und läuft in Richtung Tür. An der Tür angekommen sieht sie noch mal zu mir und dann zum Mülleimer. Ich weiß das es eine Aufforderung sein soll, die ich ignorieren sollte, doch sobald Flora weg ist, greife ich nach dem grünen Buch. Ich sehe es eine Minute an, doch als ich es aufschlagen will, höre ich eine Laute Stimme, die vom Flur kommt. Es ist eine Männer Stimme und mein Unterbewusstsein weiß genau was los ist. Sofort lege ich das Buch auf meinen Tisch, laufe zur Tür, öffne diese und gehe ein paar Schritte. Ehe ich überhaupt reagieren kann oder verstehe was los ist, verlinkt die Stimme. Doch stattdessen höre ich ein Klatschen, gefolgt von stille. In die Richtung gesehen, beginnt mein Atem zu stocken und alles in Zeitlupe zu laufen. Ich sehe zu Flora, die ihre Hand an ihre Wange bewegt, um diese zu halten. Ihr Blick wandert zu mir rüber. Ihr Gesicht wird bleich und ich sehe ihren tiefsitzenden Schmerz. Vor ihr steht ihr Vater, der seine Hand gerade wieder hebt. Ich renne auf die beiden zu, lasse meine Tasche fallen und greife nach der Hand von Floras Vater. Er sieht mich erschrocken an und erstarrt für einen Moment. »Wenn sie noch einmal, die Hand gegen ihre Tochter erheben, werde ich sie Bekanntschaft mit meiner Faust machen lassen.« fauche ich ihn an. Es ist mir in diesem Augenblick völlig egal, dass ich ihm drohe und ich dadurch auch Probleme bekommen kann. Ich sehe zu Flora, die hinter mir steht und noch immer geschockt dasteht. »Geht’s, Flora?« Flora sieht mich kaum an und sagt auch kein Wort. Wo ist nur das fröhliche und glückliche Mädchen hin, dass sie war, als ich sie kennen gelernt habe. das Mädchen, dass mich daran erinnert hat das Gefühle etwas Gutes sind, wo ist meine Flora hin? Ich sehe zu dem Mann zurück und lasse seine Hand endlich los. »Sie gehen jetzt« spräche ich, während ich meine Zähne feste zusammenpresse. Ich koche innerlich und würde ihm am liebsten sämtliche Knochen dafür brechen. »Was mischen Sie sich da ein? Das ist meine Tochter« »Und hier in Alfea, ist Flora meine Schülerin. Sie gehen jetzt, ehe ich die Leitung davon informieren werde« Widerwillig stimmt er zu und geht endlich. Flora ist noch immer komplett aufgelöst und bewegt sich auch nicht. Als ich ihre Oberarme berühre, um sie zu halten, zuckt sie heftig zusammen und drückt sich weiter von mir weg. Tut sie es, weil ich so ein Arsch zu ihr war oder weil ihr Vater sie geschlagen hat? Womöglich ist es aber beides. »Los komm, Flora.« führe ich sie langsam zurück in das Klassenzimmer. Sie schaut mich noch immer nicht an. Behutsam setze ich Flora sei an einem Platz ab und knie mich vor sie. Ich sehe sie weiterhin an. Doch ihre Augen meiden mich. Ich vermute, sie hasst jetzt mich. Ich räuspere mich, presse meine Lippen zusammen und lege dann meine unsichere und zitternde Hand auf ihr Knie. Jetzt sieht sie mich an. Ich nehme sie haptisch weg. Was habe ich mir nur dabei gedacht? »Tut es noch weh, Flora?« Flora weint erneut und ihre Tränen, kullern nur so herunter. Ich sehe in ihren Augen so fiel schmerz, für den auch ich verantwortlich bin. »Was ist passiert?« Langsam öffnet sie ihren Mund. Flora beginnt wie immer an ihren Finger zu knobeln und starrt auf diese drauf. »Ich will nicht mehr da sein« irritiert, was sie meint, sehe ich Flora fragend an. »Es würde doch jedem besser gehen, wenn es mich nicht mehr…« Flora den Satz nicht zu Ende sprechen lassen, springe ich auf und nehme sie in meine Arme. Ich drücke sie an mich und petze dabei meine eigenen Augen fest zusammen. Ich will nicht daran denken, dass Flora nicht mehr da wäre, dass sie nicht mehr, Leben würde. Eine solche Situation habe ich schon erleben müssen. Ich will es nicht noch einmal. Ich spüre ihr schlürfen und ihr heftiges zittern, doch ich merke auch ihre Hand, so wie ihre Nägel, die sich an mein T-Shirt krallen. »Ich bin da, Flora« flüstere ich leise und höre selbst mein Zittern in der Stimme. Leicht spüre ich, wie Flora ihren Kopf schüttelt und sich allmählig versucht sich von mir zu drücken. Ihre rot geweinten Augen sehen mich an, und ich suche in diesen weiterhin nach dem Schönen Leuchten, dass mich verzaubert immer. Doch ich finde es nicht mehr. Flora hält es vor mir verborgen. Oder sie hat es wirklich verloren. »Du verletzt mich genauso, wie alle andere auch. Und du willst mich doch auch nicht mehr sehen« stößt Flor mich plötzlich wütend von sich. Ich weiche von ihr zurück, wobei mir ihr hektischer Atem und ihre schwere Luft holen auffällt. »Versteh mich doch auch bitte, Flora.« »Du traust mir zu, dich so zu hintergehen und deinen Traum zu zerstören, Nicolas.« »Du hast recht, das habe ich, doch nur weil du es gesagt hast, und ich glaube dir einfach alles, was du sagst.« widerspräche ich Flora, während ich tief durchatme. Flora hat plötzlich richtige Schnappatmung und ihre Stimme zittert so wie ihr ganzer Körper. Es erinnert mich an damals, als sie bei mir war das erste Mal und sie eine Panikattacke hatte. Flora hält ihre Hand an ihre Brust, an die Stelle, an der auch ihr Herz liegt. »Tut ihr etwas weh?« frage ich mich und sehe den Schmerz in ihrem Gesicht. »Atme langsam, Flora« besänftige ich sie und hebe dabei meine Hände, damit sie diese sehen kann. »Ganz ruhig, ich …« »Fass mich nicht an, Nicolas« faucht Flora und weicht von mir zurück. Ihre feindlichen Worte treffen mich, doch ich bin mir auch sicher, dass sie nicht anders kann, Flora ist enttäuscht. »Ich werde nichts tun, dass du nicht möchtest. Wenn du sagst du willst nicht das ich dich anrühre werde ich es nicht tun.« verspräche ich ihr. Meine Arme hochgenommen sehe ich Flora an. Ihr panischer blick lassen mich noch immer nicht aus dem Auge, auch wenn der schmerz in ihr, so tief zu sein scheint. »Atme ruhig, ganz langsam, Flora.« Flora versucht es, meine Aufforderung zu folgen, doch sie gibt auf und wird noch panischer. »Ich bekomme keine Luft« stottert Flora, mit ängstlicher und heißerer Stimme aus. Hecktisch sieht sie um sich, hält ihre Hände verzweifelnd an ihren Kopf und scheint mich nun auch nicht einmal mehr wahr zu nehmen. Flora ist nun Komplet in ihrer Angst gefangen, aus welcher ich sie nicht zu befreien scheinen, kann. »Bleib ruhig, Flora, du bist nicht allein. Ich bleibe bei dir, bis es dir besser geht« sage ich schließlich und breche mit diesen Worten mein Versprechen an ihr, da ich sie trotz ihrer bitte, sie nicht zu berühren, meine Hände an ihre Wangen lege. Ihr Herz rast und Flora hat eine Heiden Angst, sie ich in ihren leeren grünen Augen sehen kann. Doch ich versuche es immer weiter sie zu beruhigen und versuche mich daran zu erinnern, wie ich mich beim ersten Mal verhalten habe, als ich für sie auch nur ein Fremder war. Flora hat mir an diesem Abend vertraut und zugelassen, dass ich sie beruhige. Doch hat sie dieses Vertrauen zu mir noch immer? Flora sieht mich endgeistert an, lässt es jedoch auch geschehen, dass ich die anfasse. »Weißt du noch als wir über unsere peinlichsten Dinge gesprochen haben?« flüstre ich ihr zu, worüber ich leicht schmunzeln muss. Flora nickt. »Kannst du dich daran erinnern, was ich dir gesagt habe?« »Ja, du hast einen Zauber trank vermasselt, als du die Eltern deiner Ex kennen gelernt hast, Nicolas.« »Genau, nur das ich diesen kleinen Trick aufgeführt habe als ihre Eltern dabei waren. Ich habe die Haare ihrer Mutter angekokelt« während ich Flora die Geschichte genauer erkläre und was eigentlich passiert ist, sehe ich ein leichtes Schmunzeln auf ihren Lippen. »Sie muss dich danach doch gehasst haben, Nicolas?« »Ja, das hat sie« lache ich und höre auch Floras leichtes lachen. Es klingt so schwach und doch voller Gefühl. Ihre Atmung hat sich wieder beruhigt und ihre panische Angst, habe ich sie ebenfalls geschickt vergessen lassen. »Geht es dir jetzt etwas besser?« nehme ich das Thema dennoch wieder auf, um ihr zu zeigen auch, dass ich für sie da bin, auch wenn sie glaubt, allein zu sein. Stumm nickt Flora, ihre Wangen färben sich leicht dabei rot und ihre Augen richten sich zum Boden Zeichen uns. Noch immer finde ich, dass Flora das wunderschönste Mädchen ist, das ich kenne. Langsam lasse ich Flora los und sehe sie an. Ihr Make-up ist völlig verschmiert, und doch sieht sie wunderschön aus. In Gedanken bei Flora, stütze ich meine Stirn gegen ihre. Sie fühlt sich so warm an. Meine Augen schlisse ich sofort und lasse langsam meine Hände an Flora gleiten. Floras Atem ist wieder ruhiger und ich höre, wie sie leise zu weinen beginnt. Flora berührt schließlich meine Hände mit ihren, weswegen ich meine Augen aufschlage. Sie sieht mich nicht an. Floras Blick klebt an unseren Händen und wie sie sich ineinander verhakt haben, als gehörten sie einfach zusammen. Ich schweige, Flora sollte als erste etwas sagen, und dies tut sie auch, zu meiner Verwunderung. »Warum gibst du dir nur immer solche Mühe, bei mir?« ich lache, da sie mich dies schon einmal gefragt hat. Flora sieht mich irritiert an. »Das hast du mich schon mal gefragt.« »Ach ja?« »Ja.« ich nicke und sehe, wie sie langsam zu meinen Augen schaut. »Und es hat sich nicht geändert, ich tue es, weil du mir wichtig bist, Flora.« gestehe ich ihr erneut. »Ich habe diesen Brief nicht geschrieben, Nicolas« gesteht Flora. Sie sieht zu meinem Schreibtisch, auf welchem das Buch liegt. Ich folge ihrem Blick und sehe zu ihr zurück. Flora will noch immer das ich darin lese. Mein Brustkorb zieht sich zusammen, als ich daran denke, was ich ihr vor wenigen Minuten noch gesagt habe: Das ich es bereue, ihr dieses Buch geschenkt zu haben oder dass sie an mich heranzulassen ein Fehler war. Am liebsten würde ich mich dafür ohrfeigen, weil ich mich von meiner Wut so kontrollieren lassen habe. »Ich habe es vorhin nicht so gemeint, Flora« versuche ich, Flora zu erklären. »Weder das Buch dir zu geben noch dich Kennengelernt zu haben, waren beide keine Fehler. Du hast allen Grund auf mich wütend zu sein, doch bitte, versteh mich auch.« Flora nickt. Sie geht mit leisen schritten zu meinem Tisch greift nach dem Grünen Buch und reit es mir Schließlich. Ich will es nicht lesen, ich weiß nicht was darinstehen soll, dass sie für so wichtig empfindet. Vielleicht steht darin, dass sie Todkrank ist, oder dass sie endgültig mit mir abgeschlossen hat, einen Freund hat und ihn liebt. Der Gedanke daran, zureist mich innerlich. »Bitte, ich brauche Hilfe und ich kann nur dir davon erzählen, Nicolas.« »Warum nur mir, was ist mit deinen Freundinnen?« »Ich vertraue eben nur dir, auf diese weiße« sie klingt, als ginge es hier um ihr Leben. Doch womöglich geht es auch darum. Ich nehme ihr das Buch ab, setze mich an einen Platz ich sehe Flora entgegen. Sie kommt auf mich zu. Ihre Arme schlingt sie vor ihre Brust, als würde sie sich vor mir entblößen gerade. Was auch immer ich gleich lesen werde, es ist etwas, dass ihre Seele betritt und sie zutiefst schmerzt. Bevor ich das grüne Büchlein aufschlage, kommt Flora mit zwei schnellen Schritten zu mir und legt ihre Hand auf das Einband Und hält es noch einmal zu. Hat sie es sich anders überlegt? Irritiert sehe ich Flora ins Gesicht. Sie schluckt ihre Angst herunter und öffnet den Mund. »Ich will nicht, dass du glaubst ich würde dich Manipulieren oder so etwas. Ich weiß nur nicht mehr weiter und ich will nicht, dass du länger glaubst, ich würde dich Beruflich zerstören wollen.« Ich nicke ihr zu und langsam nimmt sie ihre Hand weg. Die in mir aufgekommene Wärme durch Floras Nähe und ihrem Blick, verschwindet wieder und ich spüre, wie ich ihre unmittelbare Nähe bereits vermisse. Flora setzt sich neben mich auf den freien Platz und legt ihre Hände auf ihren Schoss. Ich sehe zu dem Buch vor mir, öffne es und nachdem ich angestrengt die Luft aus meinem Mund puste, beginne ich leise in mir zu lesen. Es kommt mir so vor, als würde ich die Zeilen nicht lesen, sondern, als würde ich Floras Stimme hören, die mir davon erzählt. Ich kann sie mir richtig vor mir stehen sehen und wie sie mit zitternder Stimme ihre Erlebnisse mir anvertraut. Ich will nicht glauben, was ich lese, und zwinge mich dazu, Flora neben mir nicht anzusehen. Alles, was ich glaubte über Flora zu wissen, versinkt in einem Loch. Ihr lächeln, dass ich so gerne sehe, werde ich es jemals wieder sehen? Ihre Hand ihre Wärme, werde ich sie wieder spüren? Ich glaube nein. Flora ist nie für mich bestimmt gewesen. Es sollte mir klar gewesen sein, als sie das erste Mal bei mir war. Sie hatte an diesem Abend diese große Angst, dass ich sie anrühre. Während ich daran denke, fällt mir jedoch auch ein, dass sie sich wieder beruhigt hat und bei mir geblieben ist. Sie hat bei mir die Nacht verbracht und nicht nur diese eine. Auch in dem Club hat sie mir vertraut und ist ruhig geblieben, als es ihr schlecht ging. Flora hat mir die ganze Zeit über vertraut, obwohl sie die Erfahrung gemacht hat, dass jemand sie zu dingen zwang, die sie nicht wollte. Ich schlage das Buch zu, welches ich ihr einst gab, damit Flora ihre tiefsten Gedanken aufschreiben kann, die sie mit mir vielleicht teilen möchte. Nun war es das erste Mal, dass sie mir ihre Seele vollkommen entblößt. In keinem Augenblick, als ich ihre Worte lese denke ich nur daran, dass sie Lügen könnte. Ich sehe zögernd zu ihr rüber und suche noch nach den richtigen Worten. Doch wie sage ich ihr, wie schrecklich leid es mir tut, dass sie damals fast vergewaltigt wurde? »Ich weiß, was du sagen willst« spricht Flora und sitzt noch immer ruhig da. Ich habe solche Angst, Angst davor, dass ich sie jetzt anders sehe. Kann ich sie jetzt noch als diese fröhliche Fee sehen, die sie am Anfang war? »Es tut dir leid, was passiert ist und dass du es gerne früher gewusst hättest, Palladium.« »Ja, ich hätte es gerne schon früher gewusst, doch ich verstehe auch, dass du mir in dieser Hinsicht nichts sagen wolltest.« »Ich konnte es nicht. Ich wollte das alles nur vergessen.« »Jetzt weiß ich es, ja. Und ich schwöre dir, Flora, ich werde dir so etwas niemals antun.« Als ich Flora ansehe und mich zwinge, ihre Hand nicht sofort zu ergreifen, sehe ich auf ihren zarten Lippen ein Lächeln. Es erhält ihr Gesicht und erreicht selbst ihre grünen Augen. »Ich weiß« nickt Flora. Ich lächle sie an. Plötzlich ist es still und starre Flora nur an. Ich sehe sie ganz genau an, als würde ich sie zum ersten Mal sehen. Nein, ich sehe Flora so an, weil es das letzte Mal sein wird. Sie wird Alfea verlassen und ich werde sie niemals wieder sehen. »Das mit diesem Brief, dieser Kerl, der dir das angetan hat« stottere ich herum und traue mich kaum es Auszug sprächen. »Hat er ihn geschrieben?« »Ja.« Flora nickt. »Er hat gedroht, wenn ich nicht sage, dass ich es war, die ihn geschrieben habe, wird er sagen, dass er es war und dass er uns gesehen hat.« meine Augen weiten sich, als Flora sagt, dass er uns gesehen hat. »Wo hat er uns gesehen, Flora?« Kapitel 27: Flora ----------------- Palladium sieht mich fassungslos an, seine Augen lassen mich seit Minuten nicht mehr los und seine starre hat etwas Geschocktes. Natürlich ist er geschockt, er weiß jetzt, was Amarok mir angetan hat und dass er den Brief geschrieben hat. Doch glaubt Palladium mir auch wirklich? »Wo hat er uns gesehen, Flora?« fragt Palladium, als ich ihm sage, dass Amarok mich bedroht hat und droht, alles zu verraten, was Palladium und mich betrifft. »Er hat uns an dem Abend gesehen, als du mich betrunken angerufen hast. Er war der Typ Hinder der Bar.« »Ich erinnere mich daran. Du warst an dem Abend dort so seltsam, Flora.« Palladium erinnert sich schwach daran, bemüht sich jedoch weiter nachzudenken. »Wenn ich das gewusst hätte, Flora.« »Was dann? Du hättest nichts daran ändern können« »Ich hätte ihn aber vor die Bar gezogen und ihn nachträglich dafür bearbeitet, was er dir angetan hat.« »Das würde an der jetzigen Lage nichts ändern« Ich sehe zum Boden und spiele an meinen Fingerkuppen. In Gedanken versunken, spüre ich seine Wärme und sehe Palladiums Hand auf meinen. Ich sehe auf und in seine braunen Augen. »Ich hätte an deiner Seite gestanden und dich nicht so behandelt, Flora« seine Worte sind ehrlich. Ich höre es am klang seiner Stimme. »Es tut mir leid, dass du glaubst allein zu sein. Du bist es nämlich nicht, ich lasse dich nicht gehen, Flora.« Ich lächle ihn an. Leider hat er nicht die macht dazu, mich in Alfea zu halten. Ich werde Alfea verlassen und dann, werden wir nur noch eine Erinnerung füreinander sein. »Dieser Typ wollte, dass du ohne Schutz bist und dass du am Boden bist, doch das bist du nicht, Flora. Wenn er wieder auftauchen sollte, rufst du mich an oder schreibst mir, es ist dabei völlig egal wann und wo. Ich werde zu dir kommen.« meine Lippen zittern und mein Körper sehnt sich ihm nur noch mehr nach ihm. Ich will seine Wärme, seine Berührung und seine Liebe. Ich fühle mich zu Palladium hingezogen. Nein, Ich habe mich in ihn verliebt. »Er hat es ja fasst Geschäft, ich kam mir allein vor und verlassen« Palladiums Hand hebt sich langsam und ruht schließlich an meiner Wange. »Das geschieht nicht noch einmal, Flora. Ich beschütze dich, weißt du noch? Ich lasse nicht zu, dass dir jemand Etwas antun.« Palladiums Augen sehen aus, als würde in ihnen ein Feuer brennen. Ein heißes Feuer, dass alles verbrennt, dass sich mir nähert. »Du wirst Alfea nicht verlassen, dafür werde ich sorgen, Flora. Auch nachdem was dein Vater getan hat, werde ich dich dem nicht aussetzen.« »Tue es nicht, Palladium« bitte ich ihn, weil ich weiß, zu was Amarok im Stande ist und ich nicht will, dass er auch noch Palladiums Leben zerstört. »Mein Vater weiß, wer du bist und Amarok genauso, zudem weiß er auch, was du mir bedeutest.« »Aber der Kerl weiß nicht, was du mir bedeutest, und das ist auch gut so. Er hat sich mit dem falschen angelegt« ich sehe Palladium an. Nicht einmal ich weiß eigentlich, was ich ihm bedeute. Weiß er selbst eigentlich, was ich ihm bedeute? Seine Hand ruht noch immer an meinem Gesicht, während sein Daume über meine Wange streicht. Es ist so beruhigend und, liebe voll. »Was bedeute ich dir denn?« frage ich ihn, weil ich diese Ungewissheit nicht mehr aushalte. Ich muss wissen, was das mit uns ist, und ob es eine gemeinsame Zukunft geben kann. Seine Augen beginnen zu funkeln und sein Gesicht nähert sich meinem. Ich kann seine Lippen schon spüren, obwohl er mich nicht küsst. Ich will das Palladium mich küsst. Ich möchte das er mir sagt, dass er mich will. Nur mich. »Es tut mir leid, Flora, doch ich werde es dir nicht sagen.« »Weil du mich nicht verletzen willst?« frage ich, vorsichtig Palladium, der noch immer mit ruhiger Stimme zu mir spricht. »Weil es besser ist für dich, wenn du über meine Gefühle zu dir nichts weißt.« Obwohl das, was Palladium sagt, nicht das ist, was ich hören will, nicke ich und verstehe ihn auch zum Teil. Er will mir nicht länger unnötig Hoffnung machen, und sich nicht länger schlecht fühlen. »Ich versteht.« »Tust du das? Ich will mir nicht vorstellen, Flora wie, du dich fühlen musst.« »Sag mir nur, ob du mich hasst« »Ich könnte dich nie hassen, dass ist unmöglich« Palladium lacht verlegen. Seine Grübchen stechen hervor, was mich glücklich werden lässt. Ich liebe es dieses wunderschöne Lächeln von ihm zu sehen und noch glücklicher, der Grund dafür zu sein, dass er so lächelt. Palladium ist mir noch immer so nah. Ich bin auch sicher seinen herrlichen Duft zu riechen, der mich so schwach werden lässt. Palladium hingegen grinst noch immer in mein Gesicht. »Was ist los?« frage ich ihn kichernd. Seine Mundwinkel heben sich noch weiter und seine Augen strahlen, als wären sie Sterne, von denen ich mir etwas wünschen darf. Ich habe auch nur einen Wunsch. »Du nennst mich Palladium, Flora.« »Ja, das tue ich« ich spüre die röte in meinen Wangen steigen und ich langsam zum Boden sehe. Palladium hat mich damals darum gebeten, ihn so zu nennen, da es ihm aus irgendeinem Grund wichtig ist. Nachdem streit habe ich es abgelehnt, weil ich keine Ahnung habe, wer er eigentlich ist. Jetzt sehe ich ihn an und ich sehe in Palladium meinem Professor, aber auch den netten jungen Mann aus der Bar, der sich mir als Nicolas vorstellte. Er ist beide. Palladium ist Nicolas, und andersrum. »Das war dir doch so wichtig« erkläre ich. Ich sehe ihn an. Mir fällt jedoch auch wieder ein, dass er mich darum gebeten hat, als er zufiel getrunken hat. Palladium kann sich an diesen Abend gar nicht erinnern. »Also, ich meine, du hast an diesem Abend gesagt, dass du nicht willst, dass ich dich weiter Nicolas nenne.« »Ich sollte jetzt gehen« sagt Palladium zögernd und beschämt. Ich weiß genau, warum er jetzt so schnell wie möglich weg von mir will. Seine Hand ruht noch immer auf meine Wange und seine Augen sehen mir schon fasst in die Seele. Die ganze Zeit über, spüre ich seine Hitze. Während ich ihn ansehe, schweift mein Blick zu seinen Lippen. Mein Wunsch, diese mit meinen zu berühren, habe ich noch nicht gänzlich aufgegeben. So sehr sehne ich mich nach einem Kuss von ihm. Palladium entfernt seine Hand von mir und mit ihr, das warme und wohlige Gefühl, welches sich in meiner Brust ausgebreitet hat. »Ja, ich gehe wohl jetzt auch besser.« sofort gehe ich in Richtung der Tür, um Palladium nicht noch länger anzustarren. Ich drehe mich noch einmal zu ihm um und atme aus, als ich in sein Gesicht sehe. Palladium hasst mich nicht, er hat Gefühle für mich und, er vertraut mir auch noch immer. »Palladium« er sieht fragend zu mir. Ich sehe zu ihm rüber. »Danke, dass du mir noch immer glaubst und mich nicht allein lässt.« »Das werde ich nie tun, Flora versprochen« glücklich nicke ich und verlasse den Raum schließlich. In meiner Brust spüre ich mein Herz heftig schlagen und halte meine Hand daran, weil ich endlich wieder das Gefühl spüren kann, welches man glück und Freude nennt. Zurück in meinem Zimmer in der WG, schmeiße ich mich auf mein Bett und greife dann nach meinem Buch. Ich sehe es mir an. Ein leichtes Lächeln breitet sich in meinem Gesicht aus und mein Körper füllt sich noch immer, mit dieser schönen wärme. Ich weiß, dass aus Palladium und mir nichts werden darf, das wie nie ein paar sein können, solang er mein Professor ist. Doch jetzt werde ich Alfea verlasen, mehrere Km von ihm Wegsein und auch so, kann aus uns nichts werden. Doch ich bin endschlossen zurückzukommen und auf Palladium zu warten. So wie er mich darum gebeten hat, weiß ich, dass er es auch möchte. Er liebt mich, ganz sicher. Mein Buch aufgeschlagen, beginne ich darin zu lesen und ignoriere dabei vollkommen die Zeit. Nach ungefähr einer Stunde, lege ich das Buch, mit dem Lesezeichen in der Seite weg und stehe von meinem Bett auf. Ich laufe zum Fenster in meinem Zimmer und sehe nachdenklich hinaus. Morgen Abend ist die Feier in Alfea, auf welche ich jedoch nicht gehen darf. Ich werde nicht Tanzen, keine Musik hören, nichts trinken. Doch vor allem werde ich Palladium nicht sehen. Das Piepsen meines Handys reißt mich aus meinen Gedanken und ich drehe mich zu meinem Zimmer zurück. Auf meinen Nachttisch zugelaufen greife ich nach meinem Handy und entsperre es, als ich den Namen lese. »Kystal« Ich öffne ihre Nachricht, und beginne gleich zu lesen. - Hallo Flora, ich wollte dir noch von meinem Date erzählen, welches ich nur wegen dir hatte. Ich will dir als aller erstes einmal sagen, wie gemein ich es von dir finde, dass du mich einfach so verkuppeln willst. Doch ich danke dir auch. Es hat großen Spaß gemacht, und Daemon war wirklich nett. Aber dafür werde ich mich noch rächen, süße hihi. -K Ich muss schmunzeln, als ich ihre Antwort lese. Doch ich habe das Gefühl, dass es ihr sehr gefallen hat und womöglich, wird sie Daemon noch mal treffen. - Ich bin froh, dass du solchen spaß hattest und nicht allzu sauer bist auf mich, Lieblingscousine. -F - Ich werde morgen in Alfea sein, Daemon hat mich gefragt, ob ich dort hinkommen will, weil sein Bruder dort irgendwie arbeitet und er nicht so allein sein will. Du bist doch bestimmt auch dort, oder? -K Ich zögere mit meiner Antwort. Wie soll ich es ihr nur erklären? Ich kann nicht dort sein, aber wie sag ich es ihr nur? Ich belasse es dabei, lege mein Handy bei Seite und sehe mich im Zimmer um. Das alles hier, werde ich so schrecklich vermissen. Erneut blinkt mein Handy Display auf und zieht meine Neugier erneut darauf. Was will Krystal denn noch? Frage ich mich, als ich die Nachricht öffne, bei der ich mir sicher bin, dass sie von ihr ist. Als ich jedoch auf die Nachricht tippe und den Namen des Absenders lese, lasse ich mein Hany aus meiner Hand gleiten. Es fällt auf die Matratze und hüpft noch einmal auf, ehe es still vor mir liegen bleibt. Die Nachricht hat sich jedoch bereits in meinen Verstand gebohrt, und lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. - Du unterschätzt mich, Flora. Wenn du glaubst ich würde schätzen, irrst du dich. Ich weiß Bescheid, dass du deinem Lover alles erzählt hast. Ich habe dich gewarnt, süße. Doch scheinbar muss ich dir noch mal deutlich machen, dass ich dich in der Hand habe. Er wird dir nicht helfen, wenn es darum geht, seinen Job oder dich zu schützen. -A »Amarok weiß Bescheid« wispere ich schockiert und fühle mich, durch Amaroks Worte, vollkommen ungeschützt. Er wird nicht aufhören und Palladium weiter Probleme machen und mir. Er wird nicht aufhören. Amarok will nicht aufhören. Erneut erhellt sich mein Handy Display und zögernd sehe ich darauf. Ich sollte seine Nachrichten ignorieren, doch ich möchte auch nichts tun, dass ihn verärgern könnte, um ihn mehr gründe zu geben, noch weiterzugehen, wenn dies überhaupt noch möglich ist. Doch das ist es. Auf meinem sehe ich dann, dass Amarok mir ein Foto geschickt hat. Auf diesem sieht man ganz deutlich Palladium und mich, wie er seine And an meiner Wange hat und mich ansieht. Amarok muss es gemacht haben als Palladium und ich in der Klasse gesprochen haben, nachdem ich ihm alles erzählt habe. Es ist nicht zu leugnen, dass man unsere enge Vertrautheit in unseren Blicken und Körper nähe sieht. Jeder blinde, kann sehen, dass wie viel Gefühl in diesen Blicken ist. Und wenn Amarok im Besitz, von so einem Bild ist, kann das nichts Gutes heißen. - Ich habe ein kleines Foto, und ich frage mich, was wohl die Schulleitung dazu sagt? Wenn du mich verpfeifst, fliegst du mit auf, und dein Lover gleich mit, Süße. -A Ich kann es nicht fassen, egal was ich tue, es endet im Chaos. Ich darf Amarok nicht weiter provozieren, doch ich will mich auch nicht von ihm länger einschüchtern lassen. Er darf nicht länger solche macht über mich haben. Den ersten Schock überwunden greife ich wieder nach meinem Handy und gehe zu meinen Kontakten. Schnell suche ich nach Palladiums Nummer und fliege mit meinem Finger über diese. Noch immer steht da »Nicolas«, worüber ich ein wenig schmunzeln muss. Ich bin froh, dass ich ihn endlich Palladium nennen kann. Es ist, als wäre der Schleier unserer ersten Begegnung, bis zu der Enthüllung wer wir eigentlich sind, endlich weg. Wir können endlich völlig Erlich sein. Ich tippe auf den Namen und dann auf Anrufen. Ich muss sofort mit Palladium sprechen, ihn wahren und hoffen, dass er eine Idee hat. »Hallo?« Ich höre seine Stimme, die so klingt, als wäre er gerade erst aufgestanden. Sie hat einen leichten Bruch und klingt so verdammt heiß, dass ich glatt vergesse, was ich eigentlich will. »Hallo?« fragt Palladium erneut und weckt mich aus meinen Gedanken. »Ja, ich bin es Flora. Ich muss dringend mit dir reden, Palladium« ich rede so schnell, dass ich das Gefühl habe, gleich über meine eigene Zunge zu stolpert. Doch Palladium kann meinen Worten folgen, unterbricht mich dann jedoch. »Flora, warum rufst du mich an? Was ist passiert?« »Bis her noch nichts.« »Was meinst du damit? Sag mir bitte was los ist.« »Mir hat gerade Amarok geschrieben, er hat uns belauscht, als wir im Klassenzimmer allein waren. Er hat ein Foto von uns gemacht, als du mich getröstet hast« ich spüre das Zittern meiner Hände und wie sich meine Lunge zudrückt, während ich spräche. »Was ist, wenn Palladium mich nun wieder von sich stößt? Wenn er mir die Schuld gibt« Ich möchte so etwas nicht von ihm denken, dass er dies nicht tun würde, doch die Angst ist da und ich kann sie nicht abstellen. »Was will er?« höre ich Palladium fragen. Ich zucke mit den Schultern und sehe zu meinen Füßen, die ich eng an mich heranziehe. »Ich weiß es nicht.« »Tue nichts, was er von dir verlangt, Flora.« »Er will das Bild der Schulleitung präsentieren, wenn ich ihn nicht ernst nehme.« »Es ist völlig egal. Du tust nichts, was er von dir verlangt« Seine bitte klingt mehr wie ein Befehl, den ich nur allzu gern gehorche. »Was ist aber mit dir, Palladium?« »Du machst dir jetzt keine Gedanken um mich, Flora. Denk erst einmal jetzt an dich, hast du das verstanden?« ich nicke. »Ja, habe ich, Palladium.« »Gut, dann mach dir jetzt keine Sorgen mehr, bitte« der klang seiner Stimme ist wieder sanft und weich. Ich liebe es, wenn er so spricht. Ich lächle und die röte in meinem Gesicht, zeigt nur noch deutlicher, wie verlegen Palladium mich immer wieder macht. »Schlaf gut, Flora.« »Du auch Palladium« einen kurzen Moment ist stille, obwohl ich deutlich hören kann, wie Palladium atmet. Noch legt er nicht auf, was mich nur vermuten lässt, dass er noch etwas sagen möchte. Schließlich höre ich ihn sich räuspern. »Flora, ich …« er holt Luft und ich spüre dieses kribbeln in meinem Bauch. Dieser Gedanke, dass er mir jetzt sagen könnte, dass er mich liebt, ist fest in mir verankert. Doch ich möchte nicht, dass er es sagt. Palladium hat selbst gesagt, dass es besser ist, wenn ich es nicht weiß, wie stark sein Gefühl zu mir sind. »Ich sollte jetzt Schafen, es ist schon spät.« unterbreche ich Palladium. Er stammelt. »Ja. Natürlich. Klar. Ich sehe dich morgen vielleicht.« »Das wäre schön« beende ich das Gespräch, lege auf und lege mich darauf hin in das Bett. Meine Denke über mich gelegt, ziehe ich dann mein Buch an mich. Es ist vielleicht etwas seltsam mit einem harten Buch zu Kuscheln, doch ich liebe es einfach so sehr. Allem voran, wegen dem Autoren. Ich liege bereits in meiner Decke eingekuschelt, zusammen mit meinem Buch an meiner Brust, als ich das schnelle Öffnen meiner Zimmertür bemerke. Ich springe haptisch auch und sehe zu der nun offenen Tür. Das Licht des Gemeinschaft Raums strahlt durch den offenen Spalt, wobei nicht alles doch dringt, da das Licht von einer Person abgehalten wird. An der Steht Musa, die aufgeregt zu mir schaut. Als sie eintritt, um zu mir zu laufen sehe ich ebenfalls auch die anderen Winx. »Was ist denn los?« frage ich verwundert. Meine Freundinnen kommen zu mir und setzen sich zu mir ans Bett. Ich weiß noch immer nicht was los ist und setze mich auf. »Musa hat eine Großartige, die gehabt« beginnt Bloom zu sprächen. Stella erzählt weiter. »Die Idee hätte von mir sein können« kichert sie und fährt fort. »Wir machen unsere eigene Party, wenn du schon nicht auf die in Alfea darfst, Flora.« »Nein, ich würde Riesen ärger bekommen und…« versuche ich die Winx davon abzuhalten, es wirklich zu machen. »Was wollen die machen? Du bist schon von Alfea beflogen« erinnert mich Layla. »Also kannst du auch gegen all die anderen Regeln verstoßen, Flora.« Ich sehe zu meiner Decke runder. Sie haben recht. Ich kann nicht noch mehr ärger bekommen. »Wir haben es uns folgendermaßen vorgestellt« beginnt Musa nun und grinste mich an, weil sie weiß, dass ich nicht nein sagen werde. »Die ganze Schule wird draußen sein auf dem Campus, und das bedeutet niemand wird im Gebäude sein, wir haben Alfea für uns allein.« »Und wo genau sollen wir hingehen?« frage ich in die Runde. »Wir dachten dabei an den Großen Sall oder wir bleiben in der WG.« »Es wäre sicherlich sicherer, wenn wir in der WG bleiben würden« die Winx stimmen meinem Vorschlag zu. »Dann machen wir das so. Wir werden unsere eigene Party feiern, hier in unserer WG. Wir besorgen uns morgen noch was zu trinken und Snacks« fasst Stella grinsend noch einmal alles zusammen. Kapitel 28: Nicolas Palladium ----------------------------- Floras Anruf am Abend hat mich überrascht und zugleich auch gefreut. Es zeigt mir, dass sie keine Geheimnisse mehr haben möchte und meine Bitte, wenn sich dieser Misst- Kerl bei ihr meldet, ernst nimmt. Ich hoffe nur inständig, dass sie sich nicht von ihm erpressen lässt. Ich will mir nicht ausmalen, zu was er sie alles zwingen würde, wenn sie ihm die Gelegenheit gibt. Selbst jetzt noch zehn Stunden nach unserem Telefonat, mach ich mir noch sorgen um Flora. Was mir Flora erzählt hat, was ich gelesen habe, hängt mir auch noch im Gedächtnis und die Vorstellung, was Flora angetan wurde, ist schrecklich. Und doch bin ich von ihr nur noch mehr beeindruckter als zuvor. Sie hat etwas so Schreckliches erlebt und doch, hat sie es nicht verlernt zu vertrauen. Denn sie vertraut mir. Ich habe es nicht einmal verdient, und doch tut sie es. Ich will Flora nicht allein lassen, sie enttäuschen oder sie verletzen. So gern ich auch über Flora nachdenke und sie nur zu gern in meinen Gedanken spuken lassen, brauche ich jetzt einen klareren Kopf. »Es ist mir ganz gleich, was du machst, Nicolas Palladium« wieder spricht meine Mutter mich mit beiden Namen an. Sie weiß ganz genau wie sehr ich es hasse, und dennoch tut sie es immer wieder, wenn sie wütend auf mich ist. Ihr schnaufen ist selbst durch das Handy ganz deutlich zu hören, was sie womöglich auch mit Absicht macht. Es geht mal wieder um dasselbe Thema, wie beim letzten Mal. Meine Mutter verweigert mir, mit meinem Vater zu sprächen und besteht auch noch immer darauf, dass Daemon nichts von den Verletzungen unseres Vaters zu erfahren. Ich will meinen Bruder nicht länger vorenthalten, was los ist, er hat genau so ein Recht darauf zu wissen was los ist. »Eurem Vater geht es zum Glück besser, und das soll auch so bleiben. Er braucht nicht schon wieder stress, weil du so dickköpfig bist.« »Ich möchte doch nur mit ihm reden, das ist alles, Mom.« »Er schläft und ruht sich aus« zischt meine Mutter und ich kann deutlich ihr Augenrollen sehen, selbst durch das Handy. Ich reibe mit meiner Hand übers Gesicht. Es ist einfach sinnlos mit ihr zu diskutieren, und dennoch versuche ich es immer wieder. Zur Seite gesehen zu meiner Tür sehe ich wie dich diese Öffnet. Daemon tritt ein und winkt mir sorglos zu. Wenn er nur wüsste. Ich lächle ihn zu, hebe meine Hand und gebe mich völlig normal. Er soll nichts Ahnen oder Märgen, dass etwas nicht stimmt. Daemon sieht mich mit einem breiten Lächeln an und deutet fragend auf mein Handy. Mit seinem Mund formt er die Worte: »Wer ist das?« Ich lege mein Handy auf meine Handfläche, damit unsere Mutter uns nicht hört. »Es ist Mom« antworte ich leise. Daemon nickt wissend und legt auf meine Schlüssel auf die Arbeitsplatte. Unsicher folge ich Daemon mit meinen Augen, als er an mir vorbeiläuft und sich auf die Couch wirft. »Sag ihr einen Gruß« ruft er mir schließlich zu und sieht mich dabei jedoch nicht einmal an. Es ist wohl wirklich nicht schwer zu sehen, dass wir ein eher schwieriges Verhältnis zu unserer Mutter haben. Es ist nicht so, dass wir sie nicht lieben, denn das tun wir, doch sie war nie jemand gewesen, die ihre Gefühle offen vorgetragen hat oder uns solche gegeben hat. Wir habe gelernt, dass wir bei ihr keine großen Gefühle erwarten dürfen. »Ja, ich muss dann auch auflegen Mom. Ich soll dir noch einen Gruß von Daemon sagen, er ist gerade reingekommen« erkläre ich, während ich das Handy an mein Ohr wieder halte. »Hey, Mom« ruft plötzlich Daemon dazwischen, sieht jedoch noch immer nicht zu mir. »Stellt nichts an, Jungs« sind Moms letzte Worte, ehe sie dann auflegt. Nachdenklich sehe ich auf mein Handy und schüttle leicht mit dem Kopf. Es ist mir einfach ein Rätzel, warum meine Mutter so ist. Sie lässt wirklich keinerlei Gefühle zu und das nicht einmal bei uns, ihren Söhnen. »Was wollte Mom jetzt schon wieder?« fragt Daemon skeptisch. Mein Bruder weiß genau, dass unsere Mutter niemand ist, umzuhören, wie es einem geht. er muss ahnen, dass da etwas ist. »Ich habe sie angerufen, ich wollte nur wissen, wie lang sie dich noch bei mir abstellen will, Daemon.« »Vergiss es, du wirst mich nicht mehr los, Bruder« lacht er und dreht seinen Kopf zu mir rum. »Das glaube ich auch« Daemon nickt. Ich rolle mit meinen Augen. Dann sehe ich zu meinen Schlüsseln und erinnere mich daran, dass Daemon mit diesen reinkam. »Was hast du eigentlich gemacht und wo kommst du her?« frage ich ihn. Daemon sieht mich nervös grinsend an. Es ist so ein, ich habe etwas angestellt aber sei nicht Böse- Grinsen. Ich ahne schon schlimmes und Stöße die Luft aus meinem Mund aus. »Was hast du angestellt, Daemon?« »Nichts, ich war nur kurz mit deinem Auto unterwegs« spricht er immer vorsichtiger und versucht sich bereits auf der Couch, Hinder der Lähne zu verstecken. »Was soll der scheiß. Wenn der Wagen auch noch kaputt geht, zahlst du ihn.« »Warum? Beim letzten Mal war ich gar nicht Schult. Ich bin nicht einmal dabei gewesen.« »Du fährst trotzdem nicht einfach, mit meinem Wagen« Daemon stöhnt auf, ein Zeichen dafür, dass er genervt ist. »Und warum hast du mein Auto so dringend gebraucht?« frage ich ihn. Daemon sieht mich kaum an. Er will es nicht sagen, doch warum? »Ich war nur kurz unterwegs, versprochen beim nächsten Mal frage ich dich Palladium« ich nicke nur. Daemon klingt mir sehr betrügt, vielleicht verlief sein Date gestern doch nicht ganz so gut, wie er es sich erhofft hatte. Also lasse ich es ihm heute noch einmal durch gehen, jedoch nur ausnahmsweise. »Das will ich auch hoffen, Daemon« Ich lege mein Handy zu meinen Schlüsseln und laufe dann in mein Zimmer. Wenige Minuten später folgt mir auch schon Daemon, dieser steht unsicher am Türrahmen, meines Schlafzimmers und Schaft es kaum, mich anzusehen. Ich lege gerade meine Sachen raus für heute Abend in Alfea, da ich als Lehrkraft dort sein muss. Wirklich Lust habe ich nicht, doch ich habe keine Wahl. »Was ist noch los?« frage ich Daemon, den ich schon bemerkt habe. Er sieht auf und ich lege meine Klamotten auf mein Bett. »Ich wollte nur sagen, dass ich gestern mit« er zögert. »Ich habe Flora gesehen die Tage. Sie hat mir gesagt, dass sie dich nie die Absicht hatte, dich in Schwierigkeiten zu bringen« ich sehe Daemon abwartend an. Ich weiß dies mittleierweile auch, doch ich will dennoch wissen, was er alles weiß. Neugierig verschränke ich meine Arme vor meine Brust und sehe ihn weiter an. »Sie hält sich für das Problem und macht, dass alles nur, um dich zu schützen, Palladium. Aber ich glaube das sie dabei vergisst sich zu schützen. Palladium, bitte hör auf damit, sie so zu quellen.« »Ich Quelle Flora nicht. Ich habe mit ihr gesprochen, Gestern. Ich weiß was passiert ist, und ich glaube ihr, dass sie mich nicht hintergangen hat« Daemon schaut überrascht zu mir. »Sie wird erpresst, doch damit wird es jetzt aufhören.« »Wie willst du das machen, Palladium?« ich lächle meinen Bruder an. »Es wird nichts mehr geben, womit dieser Kerl sie erpressen kann, wenn ich nicht mehr in Alfea bin.« »Ist das dein Ernst? Palladium, wenn du das machst« »… kann ich ihr helfen.« beende ich Daemons Satz. »Sie ist wegen mir in dieser Lage, und ich werde Flora nicht allein lassen. Sie soll wieder lachen und glücklich sein können« Alfea hat mir eine Richtung gegeben, wo ich hinwill, und hat mir etwas ganz Besonderes gegeben. Es hat mich Flora kennenlernen lassen. Jetzt möchte ich wissen, wie es mit Flora und mir weiter gehen kann, doch dafür muss ich alle Hindernisse aus dem weg schaffen, damit wir uns nur aufeinander konzentrieren können. Doch ich konnte Flora noch nicht sagen, was ich empfinde, sie soll es nicht auf diese weiße hören. Wenn ich ihr sage, was ich für sie fühle, sollte nur Flora im Vordergrund stehen und nicht ihre Vergangenheit. Sie muss auch erst alles, was passiert verarbeiten und mir wieder lernen vertrauen zu können. Ich werde so lange warten, bis sie bereit dafür ist und für sie da sein, wenn sie mich braucht. »Sei mir nicht Böse, Palladium, aber vielleicht ist es besser, wenn du es einfach gut seinlässt. Flora würde es auch nicht wollen, dass du deinen Job wegen ihr, kündigst« ich will Daemon gerade unterbrechen, doch er spricht einfach weiter und lässt mich gar nicht erst zu Wort kommen. »Und nein, auch nicht, nur weil du glaubst das sie die richtige ist, Palladium.« »Ich habe schon einmal meinen Beruf, meinen Gefühlen vorgezogen, ich will das nicht noch einmal tun, Daemon.« »Ok, und was dann? Willst du mit ihr verschwinden, sie Heiraten, eine Familie mit ihr? Und was hält sie von diesen Dingen? Du hast doch im Grunde keine Ahnung, was sie möchte« Daemons Worte rütteln mich zum Teil wach. Ich habe keine Ahnung, was Floras Zukunftspläne sind. Ich wollte nie Kinder. Ich kann mich als Vater einfach nicht vorstellen und habe dies auch nicht in meine Zukunftspläne berücksichtigt. Doch was ist mit Flora? Möchte sie irgendwann einmal Mutter sein? Ich würde ihr dabei jedoch nur im Weg stehen, und mit meiner festen Meinung, würde ich sie beeinflussen. Flora würde nie das Leben haben, welches ihr bestimmt ist, und dass nur, weil ich sie um jeden Preis an meiner Seite wissen will. »Du hast recht, Daemon. Ich möchte keine Kinder, und ich weiß nicht, wie Flora dazu steht. Auch kann ich nicht von ihr verlangen, ihre Träume meinet wegen zu ändern.« »Solang du all diese Dinge nicht sicher weißt, darfst du auch deine Träume nicht einfach so wegwerfen. Ihr würdet euch nur beide immer fragen, was wohl gewesen wäre, wäre es anders gekommen.« »Wann bist du nur so vernünftig geworden?« Lache ich Daemon an, der mich mahnend ansieht. Er ist eigentlich immer der gewesen, der einfach ohne nachzudenken, Blödsinn anstellt und nicht an die Konsequenzen nachdenkt. »Ich mach mir nur sorgen um dich, du bist mein Bruder und ich weiß besser als jeder andere, wie schlimm die Trennung mit Athris für dich war. Ich will nicht, dass du noch einmal so leidest.« »Das werde ich nicht, versprochen.« Ich weiß, dass ich Daemon nichts versprächen sollte, worauf ich keinen Einfluss habe, doch ich möchte nicht, dass sich mein kleiner Bruder weiter sorgen um mich macht. Es ist meine Aufgabe als großer Bruder, ihn zu beschützen, nicht andersherum. Kapitel 29: Flora ----------------- Es freut mich wirklich, dass meine Freundinnen extraeine Party in der WG für mich machen möchten, doch ich mach mir auch sorgen. Wenn jemand davon erfährt, bekommen die Winx riesigen ärger. Ich möchte nicht, dass sie ebenfalls von Alfea fliegen, so wie ich. Während ich weiter in Gedanken versinke und mir immer mehr Sorgen mache, stehe ich in der kleinen Küche, der WG. Vorsichtig und langsam, schneide ich meine selbst eingepflanzten Erdbeeren und lege die Stücke in eine große Glasschüssel. Für heute Abend habe ich angeboten eine Erdbeerbowle zu brauen. Die Winx freuen sich darauf. Mit ruhiger Hand lasse ich alle Erdbeeren in die Schüssel fallen und greife anschließend nach dem Wein und dem Sekt. Natürlich soll die Bowle auch Alkohol enthalten, vor allem Stella, ist dies sehr wichtig. »Flora, gut, dass ich dich hier sehe« höre ich Musa reinkommen, die hinter mir zum Stehen kommt. Ich drehe mich zu hier, nachdem ich die Flaschen abgestellt habe und sehe zu Musa rüber. »Was ist los?« frage ich sie lächelnd lege meinen Kopf ein Stück zur Seite auf meine Schulter. Musa hebt ihre Hände ein Stück und senkt sie dann darauf wieder, so als würde sie mich irgendetwas beruhigen wollen. »Ich habe völlig vergessen, dass ich heute einen Auftritt habe, bei der Feier, Flora.« »Das ist doll toll, dass du einen Auftritt hast« freue ich mich und lächle Musa weiter an. »Ich werde dann aber später kommen, zu unserer Party, versprochen.« »Mach dir keinen Stress, Musa. Du rockst erst einmal die Party unten auf dem Campus und danach kommst du zu uns.« »In Ordnung, Flora« nickt Musa mir erleichtert zu. »Und da ist noch etwas. Ich habe eine super Idee bekommen, wo wir unsere Party noch machen können.« neugierig sehe ich Musa an. Ich hatte gedacht das wir damit alle einverstanden waren, dass wir in der WG bleiben, da uns hier auch keiner sieht. »In der Schule werden alle Klassenräume leer sein und niemand wird dort sein. Wir verlagern unsere Party in einen der Klassenzimmer ganz hinten« Musa klingt überzeugt von diesem Plan und sicher, dass wir dort wirklich keine Bedenken haben müssen. Ich lasse mich auf den neuen Ort ein und nicke Musa zu. »Super, dann sag ich den anderen auch noch Bescheid, und wo wir genau hingehen, damit ihr die Sachen dorthin bringen könnt, Flora.« anschließend geht Musa in ihr Zimmer. Ich höre nur noch wie sie ihre Boxen anschaltet und wie zu singen beginnt. Musa hat wirklich eine wunderschöne Stimme und mit nichts zu vergleichen. Ich würde sie nur zu gerne heute Abend hören. Doch ich muss mich damit abfinden, dass dies nur ein weiterer Wunsch von mir ist, der nicht umsetzbar ist. So wie ich nichts lieber wollen würde, als Palladium zu sehen. Ihm zu sagen, wie sehr ich ihn vermissen werde und dass ich ihn niemals vergessen werde, dass ich auf ihn warten werde und er auch auf mich warten soll. Ich sehe zu meiner Schüssel zurück und atme angestrengt aus. Wie soll ich nur diesen Tag überstehen, ohne in Tränen aus zu brächen? Nachdem ich die Bowle fertig gemacht habe, stelle ich sie in den Kühlschrank, damit sie noch gekühlt bleibt. In mein Zimmer verschwunden suche ich mir meine Klamotten raus und lege mir alles auf mein Bett. Ich habe mich für mein Gelb- Grünes Kleid endschieden, mit den blauen Blumen und den goldenen Perlen. Ich streiche es noch mal glatt und sehe dann zu meinem Handy. Auf dem Display sehe ich, dass ich bereits mehrere Nachrichten habe, alle von meiner Lieblingscousine. Sofort rufe ich sie zurück. »Hallo, Krystal hier« meldet sich Krystal selbst bewusst. Ich höre an ihrer Stimme wie sie lächelt und strahlt. Sofort lächle ich auch und kichre ein wenig. »Hallo, Krystal. Hier ist Flora.« »Hallo, schön dass du dich auch mal wieder meldest.« »Ja, Entschuldigung. Ich habe viel zu tun gehabt« erkläre ich schnell und knapp und hoffe dabei, dass sie nicht weiter nachfragt. »So- so, du hatest also viel zu tun? Ich musste mich ganz ohne deine Hilfe für ein Date fertig machen« ich lache, als ich Krystals klangen höre. Als ob sie Schwierigkeiten hätte, gut auszusehen. Sie sieht einfach immer und in allem super aus. »Das ist nicht lustig, Flora.« »Entschuldigung, erzähl weiter.« »Ich gehe heute nach Alfea, will Daemon mich zu dieser Party eingeladen hat. Bitte sag mir, dass du auch dort bist und du mich nicht allein lässt.« »Ich dachte du magst Daemon?« hacke ich nach und setze mich auf mein Bett, neben mein schon bereit gelegtes Kleid. Ich höre Krystal seufzen. Findet sie Daemon womöglich doch nicht so gut? »Das tue ich auch, Flora. Doch was, wenn er mich nicht so mag? Vielleicht bin ich ihm zu aufgedreht oder er mag mich einfach nicht.« »So ein Unsinn. Du bist fantastisch und wenn er das nicht sieht, ist er es nicht währt.« »Lass mich einfach nicht allein, bitte, Flora« fleht Krystal nun schon fasst, weswegen ich schlecht nein sagen kann. »Ok in- Ordnung. Ich werde mit meinen Freunden in Alfea sein in einem Klassenzimmer. Wir machen da unsere eigene Party. Ich schreib dir dann, wo genau, weil ich es selbst noch nicht weiß, wo wir genau sein werden.« »Ihr macht eure eigene Party? Das finde ich Maga, ich bin dabei« lacht Krystal. Ich höre auch ihre Freude darüber und wie sie springt, vor Freude. Krystal und ich sind eigentlich im selben alter, und doch kommt es mir manchmal so vor, als wäre sie meine große Schwester. Wir sind zusammen groß geworden und fiel zusammen gemacht früher. »Dann sehen wir uns später, Krystal« sage ich nochmal zum Abschied und lege auf, nachdem auch Krystal sich verabschiedet. Ich leg mein Handy auf die Seite und erhebe mich von meinem Bett. Nachdem Musa endlich verraten hat, wo wir unsere Party feiern, räume ich zusammen mit Layla und Bloom, alles in das verlassene Klassenzimmer. Heimlich und leise laufen wir durch die leeren Flure. In meinen Händen halte ich meine Schüssel mit der Bowle und bemühe mich dabei, nicht allzu viel zu verschütten. Auf meinem Kleid sind schon ein paar kleine tropfen gelandet, die mich jedoch nur wenig stören. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass es schon trocknen wird. Vorsichtig öffnet Bloom die Tür zum Raum. Ich folge ihr und Layla, die dicht hinter mir läuft, schaltet anschließend das Licht an. Die Tür fällt hinter uns zu. Unsicher sehe ich zurück. Nachdem ich mich umsehe, bemerke ich wo wir gerade sind und spüre, wie mein Herz einen Stich bekommt. Mein Mund ein kleines Stück geöffnet, versuche ich ruhig zu atmen. Ich sehe zum Lehrerpult und wie von allein laufe ich darauf zu. Meine Bowle dort drauf abstelle, lege ich meine Handfläche auf das kalte Holz. So oft habe ich hier gestanden und von hier auf Palladium gesehen, der mir tief in die Augen gesehen hat. Er hat mich aber nie einfach nur angesehen, Palladium hat mich gesehen. Er wollte mich immer verstehen und kennen. Ich bin ihm wichtig. »Flora?« höre ich Layla, die mich dadurch aus meinen Gedanken reißt. Meine Bowle stehen gelassen, laufe ich zu ihr rüber und helfe Layla und Bloom dabei die Tische und Stühle zur Seite zu schieben. Einige Tische übereinandergestapelt, machen wir uns so genügend Platz, damit wir auch tanzen- und uns bewegen können. »Das waren die letzten« teilt Bloom uns mit und wicht sich mit dem Handrücken über ihre Stirn. Wie auf Stichwort, öffnet sich die Tür, worauf hin unsere Blicke sich zu dieser richten. Es sind Tecna und Stella, die am Türrahmen lässig dastehen. Als sie bei Seite gehen tauchen dann auch die Spezialisten auf, die zu uns stoßen. »Man, ihr habt euch ja ganzschön Mühe gegeben« erkennt Sky und geht geradewegs zu Bloom. Auch die anderen Jungs betreten jetzt den Raum und stellen beim vorbei laufen des Pultes, ihre Getränke ab. Jeder von ihnen hat nochmal Bier mitgebracht, was mit Sicherheit, die ganze Nacht reichen sollte. Doch kaum das ich diesen Gedanken zu Ende denke, erscheint Riven, der nochmal zwei Flaschen Waka auf den Tisch knallen lässt. Zusammengezuckt, petze ich meine Augen zusammen. Das dumpfe Geräusch halt in dem Raum und wird dann von den Wänden verschluckt. »Hast du dich also doch dazu endschieden, auch hier zu sein?« Fragt Layla Riven der ihr nur wenig Beachtung schenkt. Ich öffne meine Augen wieder und sehe mich um, da das Knallen so laut war, habe ich sorge, dass es jemand von draußen gehört haben könnte. Doch dies ist unwahrscheinlich und unmöglich. »Wenn ich nicht hier bin, wird das auch eine lahme Party. Ich werde eure kleine Feier nur etwas auf.« »Wie du meinst« rollt Layla mit ihren Augen. Bloom ergreift dann das Wort. »Musa hat gesagt, dass sie zu uns stößt, sobald sie ihren Auftritt hatte. Bis dahin können wir alles noch herrichten.« sie geht zu den Getränken und stellt diese sortiert nebeneinander auf. Mit meinen Kräften schmücke ich währenddessen den Raum. Blumen hängen nun von der Decke herunter. Nun ist wirklich alles perfekt. Die Musik läuft ebenfalls schon und auch die Party draußen ist schon im vollen Gange. »Wir gehen nochmal raus« überrascht sehe ich zu Bloom die am Arm ihres Freundes hängt und mich tröstend anlächelt. Es war mir schon bewusst, dass sie sich Musas Auftritt ansehen wollen, doch ich habe dennoch ein bisschen gehofft, dass sie dableiben würden. Ich will ihnen aber auch nicht den Amend ruinieren und lächle Bloom an, als wäre es für mich völlig ok. »Natürlich, sagt Musa viel Spaß von mir« setzte ich mein bestes vorgetäuschtes strahlen auf und gebe mich weiterhin fröhlich. Dabei bin ich innerlich traurig. Sie gehen und ich bin allein in dem Zimmer. Meine Arme um meinen Körper geschlungen, fühle ich diese kühle Einsamkeit und das Gefühl von Verlassenheit in mir. Während ich dastehe, erinnere ich mich daran, dass ich noch Krystal schreiben wollte und hole im nächsten Moment mein Handy raus. Ich schreibe ihr und lege mein Handy daraufhin auf den Tisch. Es ist alles so ruhig, nur ganz schwach hört man die Musik von Draußen. Die Musik bei mir ist aus. Ich will Musa auch hören, selbst wenn es nur ganz schwach sein soll. Das Lied ist zu Ende und ich höre nun wie Musas Stimme leise beginnt zu singen. Sie ist wirklich talentiert. Ich würde mir so sehr wünschen sie richtig zu hören. Ich laufe zum Tisch und meinem Handy zurück und greife nach einem Glas. Ich fülle es mit meiner Bowle und führe das Glas zu meinem Mund, als ich das Öffnen der Türe höre. Zum Quetschen gedreht, dass das Öffnen der Tür verursacht hat, weiten sich meine Augen und vor Schreck lasse ich mein Getränk einfach zum Boden fallen. Die Scherben verteilen sich auf dem Boden und die Flüssigkeit versickert langsam im Holz. Ich unterbreche das Atmen und das Bewegen meines Körpers, während ich in zwei hellgrüne Augen starre. Sein verschlagenes und schiefes grinsen, lässt mein Blut gefrieren und versetzt mir eine Gänsehaut. »Was tust du hier, Amarok?« frage ich ihn verwirrt und weiche endlich zurück. Lässig verschränkt Amarok seine Arme vor der Brust lehnt sich gegen den Türrahmen. Seine grünen Augen glitzern, während sie über mein Gesicht und meinem Körper hinweg gleiten. Am liebsten möchte ich an Amarok vorbei nach draußen rennen. Doch ich bin wie erstarrt. Ich habe Angst, mich auch nur einen Millimeter zu rühren. Angst davor, ihm irgendwie näher zu kommen. Doch seine Stimme zu hören ist sogar noch furchterregender, als ihn nur zu sehen. »Was ich hier mache?« Amarok stößt sich von dem Rahmen ab und ein breites Grinsen entsteht auf seinen Lippen. Die Tür zieht er hinter sich zu und ich zucke erschrocken zusammen. »Tja, also deine Musik begeisterte Freundin hat mir von eurer Party erzählt und mich eingeladen« er hält kurz inne, während er mich glühenden Augen festhält und immer näher auf mich zu kommt. »Erst hatte ich gar keinen Bock, aber als hörte, dass du hier so allein bist, war ich wirklich angetan« Amarok kommt immer weiter auf mich zu. Der Moment ist gekommen. Der Moment, in dem ich Amarok hilflos ausgeliefert bin. Es gibt keinen Ausweg. Mein Verstand schreit mir zu, dass ich versuchen soll, mich an Amarok vorbei Zudrängen und mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu wehren. Doch mein Körper reagiert Einfach nicht. Es fühlt sich an, als wäre er gelähmt. Meine Beine wollen sich nicht in Bewegung setzen, meine Arme sich nicht mehr heben. Die Angst nimmt mir die Luft zum Atmen und lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. »Was willst du, Amarok?« presse ich hervor, während meine Hände bereits zu zittern beginnen. Amaroks Gesicht lächelt wieder dieses hinterhältige Lächeln, das ich so sehr verabscheue. Er kommt auf mich zu und beugt sich zu mir herab, dass sein heißer Atem an meinem Ohr streift. »Ich denke du weiß ganz genau, was ich möchte« haucht er und ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken. Dies ist der Augenblick, in dem ich mich endlich aus meiner starre löse. Von einen auf die nächste Sekunde mache ich einen Satz nach vorne und versuche an ihm vorbeizudrücken. Mein Herz klopft so schnell, dass ich fürchte es könnte jeden Moment in meinem inneren zerspringen. Doch noch bevor ich überhaupt einen Schritt machen kann, packt Amarok mich grob an meinem Oberarm. Mit einem gewaltigen ruck schupst er mich zurück, sodass ich das Gleichgewicht verliere. Mein Herz pumpt Adrenalin durch jede einzelne Vene meines Körpers. Wild rudere ich mit meinen Armen, finde jedoch keinen Halt mehr und stürze nach hinten. Allerdings kann ich mich im letzten Moment noch drehen, um den Sturz mit meinen Händen abzufangen. Erschrocken schnappe ich nach Luft. Mein Puls rast vor Angst und keuchend versuche ich mich wieder aufzurichten, irgendwie Kraft zu schöpfen, um einen weiteren Fluchtversuch zu starten. Ich fühle mich gefangen, wie ein Tier, das in die enge getriebenen wird. Panik erfüllt meinen gesamten Körper und lässt meinen Atem nur noch stoßweise über meine Lippen gehen. Als ich mich wieder Aufrichte, spüre ich Amaroks Hand an meinem Hinterkopf. Er greift mir in mein Haar und zieht mich mit einem kräftigen Ruck brutal nach hinten, sodass ich ihm direkt in die Augen sehen muss. Durch den Schmerz schießen mir Tränen in die Augen und nur mit Mühe schaffe ich es, ein Wimmern zu unterdrücken. »Weißt du, Flora, eigentlich turnt es mich ja, wenn du dich so wehrst, aber du musst lernen, mich mit etwas mehr Respekt zu behandeln« er schürzt sich verärgert die Lippen. »Es war unhöflich von dir, mich in der Bar so zu behandeln, als würdest du mich nicht kennen.« Ein Schluchzen kommt über meine Lippen und wieder versuche ich mich gegen seinen erbarmungslosen Griff in meinem Haar zu Wehr zu setzen. Doch je mehr ich versuche, mich dagegen zu wehren, desto fester zieht seine Hand an meinen Strähnen. Meine Kopfhaut schmerzt unerträglich und die Tränen laufen mir unaufhaltsam über die Wangen. Grob zerrt Amarok mich an den Haaren auf die Füße, woraufhin ich vor schmerzt aufschreie. »Hör auf zu heule, sonst lasse ich mir besonders viel Zeit und mach dir keine Hoffnungen, davon haben wir genügend« Die Furcht in meinem inneren steigt ins Unermessliche. Die Tränen fließen und fließen. Mit aller Kraft versuche ich mich mit Händen und Füßen zu wehren. Ich schlage verzweifelt mit den Armen um mich. Versuche ihn zu kratzen. Ihn wegzuschubsen. Zu beißen. Aber nichts scheint zu helfen. Amarok ist viel stärker als ich. Viel größer. Als nächstes spüre ich seine Hand, die mich an der Schulter zurück auf den Boden drückt. Immer hektischer beginne ich zu schlagen und zu schreien. Meine Kehle brennt bereits und meine Stimme wird immer schriller. Als ichschließlich das Gewicht seines Körpers auf mir spüre, verstummen die Schreie in meinem Hals und ich bringe nur noch ein leises Wimmern zustande. Übelkeit erschüttert meinen Magen und die Galle kämpft sie einen Weg nach oben. Mit einem Mal überkommt mich das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Ich unterdrücke den Würgereiz und versuche mich weiterhin aus Amaroks Schraubstockgriff zu befreien. Doch nichts scheint zu helfen. Amarok lacht ein lautes, kehliges lachen und ich kann sehen, wie dieses widerliche, anzügliche Grinsen wieder auf seinen Lippen erscheint. Mit der linken Hand hält er meine Handgelenke über dem Kopf fest, während er mit seiner rechten über meine Wange fährt, bis hinab zu meiner Brust. Verzweiflung erschüttert mich, lässt meinen Körper erbeben. Seine Berührungen widern mich an. Sie fühlen sich wie Säure an, die meine Haut verätzt. Als ich auch noch seine Erregung spüre und den lustvollen Blick, der sich in seinen Augen ausbreitet, wird mir dermaßen übel, dass ich ein Würgen nicht mehr länger unterdrücken kann. »Hör auf zu jammern« befielt er und packt mich mit seinen Fingern grob am Kinn, um meinen Kopf wieder zu sich herumzudrehen. Bevor ich überhabt reagieren kann, fährt er mit seiner rauen, schwierigen Hand unter den Saum meines Kleides am Bauch bis hoch zu dem Ansatz meines BHs. Dann schlägt seine Hand eine andere Richtung ein. Sie fährt weiter nach unten und beginnt, sich an dem Band meines Höschens zu schaffen zu machen. Langsam, aber sicher beginnt sich Hoffnungslosigkeit in mir auszubreiten, meine Stimme droht zu versagen und geht letztlich in ein Schluchzen über. Mein Körper beginnt zu erschlaffen, mein Widerstand bricht. Ich habe keine Kraft mehr. Ich kann nicht mehr. Die ganze Zeit über habe ich versucht diesem Moment aus dem Weg zu gehen. Dies ist nun mein ganzpersönlicher Alptraum, aus dem ich nicht erwachen kann. Amarok hat mir schon einmal die erste sexuelle Erfahrung genommen. Jetzt wird er mir sogar dieses große und besondere Erlebnis nehmen. Ich weiß nicht, ob ich über das, was er gerade im Begriff ist anzutun, jemals wieder hinwegkommen werde. Ob meine Seele es verkraftet. Aber eines weiß ich mit Sicherheit; ich will nur noch, dass es vorbei ist. Hätte ich doch nur vorher gewusst, wie dieser Abend endet. So vieles hätte ich anders gemacht. Aber es ist zu spät. Dies ist nun der Augenblick, in dem ich mich innerlich von mir entferne. Es ist vorbei. Amarok hat gewonnen, ich habe keine Chance mehr. Meine Augen richten sich starr auf einen Punkt an der Decke, während salzige Tränen stumm über meine Wangen laufen. Ich bin zu schwach, zu kraftlos, zu willenlos. Ich bin gebrochen. Ich schlisse die Augen, um es einfach über mich ergehen zu lassen. Plötzlich und völlig unerwartet ertönt das laute Scheppern einer Tür, die krachend gegen eine Wand schlägt. Amarok zuckt erschrocken zurück und fährt herum. Mit letzter Kraft hebe ich benommen den Kopf und Starre unter einem Tränenschleier in ein paar Honigbraune Augen. Palladium bleibt wie angewurzelt im Türrahmen stehen, während seine Augen über mich und Amarok hinweg gleiten. Mir ist klar, dass Palladium nur einen einzigen Blick benötigt, um die Situation einzuschätzen. Einen einzigen Blick, um zu erkennen, was Amarok gerade im Begriff gewesen ist, mir anzutun. Ich spüre, wie sich der Knoten in meinem Magen sich löst. Es ist jemand hier. Jemand der mir zur Hilfe kommt. Amarok kann mir nun nichts mehr anhaben. Es ist vorbei. Es ist vorbei. Es ist vorbei. Alles, was mir in diesem Moment durch den Kopf geht, ist die Tatsache, dass ich erlöst bin, dass Amarok mir diese Erfahrung nicht nehmen wird. Ein Schluchzen entweicht meiner Kehle beim Gedanken daran, was soeben fasst passiert ist. Die Tränen fließen ununterbrochen, während alles um mich herum verschwimmt. Kapitel 30: Nicolas Palladium ----------------------------- Diese Feier in Alfea könnte mir nicht Egaler sein. Kaum bin ich mit Daemon hier, wünsche ich mir bereits wieder gehen zu dürfen. Ich würde jetzt sogar lieber Tests korrigieren oder mir einen schülervortrag anhören. Während ich mich auf dem bereits vollen Campus umsehe, der durch die hellen Lampen erhält wird umsehe, beschleicht sich in mir wieder dieses Gefühl. Es fühlt sich an, als würde mit etwas fehlen. Als hätte mir jemand die Lust auf alles genommen. Meine Augen sehen wandernd durch die Menge. Mein Kopf ist noch immer voll und leer zugleich, doch mein Herz, weiß genau, was ihm fehlt. Es ist sie, das Mädchen, das nicht hier sein kann. Das Mädchen welches ich nie wiedersehen werde. Ich vermisse Flora jetzt bereits und würde alles tun, damit sie nicht gehen muss. Ich will ihr sagen, was sie mir bedeutet und dass sie mir wichtiger ist als meine Arbeit. Noch will ich sie oder uns nicht aufgeben. An den Rand des Schulgebäudes gelaufen, beobachte ich das Treiben und die Feier von dort aus. Auch Daemon ist dort am Tanzen mit seiner neuen Freundin Krystal. Ihre Haare sind lang und Flieder-farben. Ihre Haut ist hingegen sehr hell und ihre grünen Augen stechen nur so hervor. Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe und Daemon sie mir vorgestellt hat, blieb mir für einen Moment der Atem weg, weil sie mich so Seher an Flora erinnert hat. Obwohl Krystal Flora eigentlich nicht einmal ähnlichsieht, haben sie dennoch etwas Ansicht, dass sie wie Schwestern wirken lässt, oder wie verwandte. Nachdem Daemon mir dann erklärt hat das sie und Flora Cousinen sind, war mir alles klar. Noch immer stehe ich am Rand, mit überkreuzten Armen vor der Brust und sehe zu meinem kleinen Bruder, der noch nie glücklicher aussah. Plötzlich sehe ich eine Gruppe von Feen und Spezialisten aus dem Schulgebäude schleichen. Sie versuchen so sehr unauffällig zu sein, dass sie mir auffallen, und ich irritiert eine Braue hebe. Die Feen, sind mir auch nicht gerade unbekannt, die aus dem Gebäude schleichen. Dabei handelt es sich um die Freundinnen von Flora, die auch noch bekannt dafür sind alles Mögliche anzustellen. Nur ist Flora nicht bei ihnen, was mich tatsächlich etwas überrascht, anderer Seitz auch wieder nicht. Ich stelle mich wieder richtig auf, lasse meine Arme hängen und will gerade auf diese zu gehen, als sich vor mir eine Wand aus Tanzenden Feen bildet. Suchen sehe ich an diesen vorbei, verliere jedoch die Gruppe. Schnaufend sehe ich um mich und würde am liebsten fluchen, doch ich nehme mich zurück. Als ich wieder zur Stelle sehe, wo gerade noch die Gruppe lief, bemerke ich nun ein einen Jungen man, mit Lila Haar, der nun durch die Tür in die Schule geht. Ich habe bereits ein mulmiges Gefühl und etwas in mir will sofort hinterher, doch in dem Moment höre ich Daemon, der noch mir ruft. Aus den Gedanken gerissen, sehe ich zu ihm rüber. Daemon sieht noch immer überglücklich aus, was ich ihm nur zu sehr gönne. Er weiß auch noch immer nichts von unserem Vater, doch es geht ihm auch langsam besser, also wird es nicht nötig sein, ihm irgendetwas zu sagen. »Was ist los, Daemon?« frage ich ihn, als Daemon lächelnd vor mir hält. »Krystal hat gerade eine Nachricht von Flora bekommen. Wir würden sie jetzt suchen gehen.« »Flora ist nicht hier auf der Party, Daemon. Aber das weißt du doch« ich sehe Daemon prüfend an. Auf seinen Lippen erscheint ein kleines lächeln, was wohl bedeutet, dass er mehr weiß als ich. In meinen Ohren klingt die Gesangstimme der nächsten Fee, die auf der Bühne steht. Alles ausgebländet, verlange ich noch immer eine Erklärung von meinem Bruder, der nun zu stottern beginnt. »Sie hat Krystal gerade geschrieben, dass sie im Schulgebäude ist« antwortet mein Bruder vorsichtig und zieht dabei den Kopf etwas ein. Natürlich ist Flora doch hier und natürlich hat sie sich nicht an ihr Verbot gehalten. Es war mir schon klar, als ich ihre Freunde gesehen habe, die aus der Schule eben geschlichen kamen. Es überrascht mich nicht einmal wirklich. »Wo ist sie genau?« hacke ich weiter nach, bleibe dabei aber ruhig. Ich will mich nicht aufregen über etwas, dass so offensichtlich ist. Daemon zögert etwas über Floras Aufenthaltsort zu sagen, doch Krystal hingegen gibt es schnell preis. Mit unsicherer Haltung und ausgestecktem Arm, drängt sich Krystal zwischen Daemon und mich. In ihrer Hand hält sie ihr Handy, auf welchem ich die Nachricht von Flora lese. Ich lese gehetzt durch die Zeilen und ziehe dann die Luft scharf ein. Flora ist in meinem Klassenzimmer. Meine Augen fest zusammen gepetzt, fühle ich diese Wut in mir. Ich kann nicht einmal sagen, warum ich eigentlich wütend bin. Bin ich es, weil Flora weiterhin gegen jede Art von Regeln verstößt? Oder weil sie so naiv ist zu glauben, dass ich es nicht mitbekomme, dass sie dort ist? Gerade will ich nichts lieber, als zu ihr zu stürmen, um sie anzuschreien. Ihr sagen, wie riskant das ist, was sie da macht. Frustriert balle ich meine Faust und reiche es Krystal zurück. Ich sehe die Fee nicht an, doch ich bin mir sicher, dass sie genau weiß, was ich nun tuen will. »Was ist denn los?« Fragt sie unschuldig. Krystals Stimme klingt ruhig und doch beunruhigt. Allmählich sehe ich wieder auf. Das Gesicht von Krystal ist bleich und ihr Blick deutet auf Unsicherheit. Selbst ihre Körperhaltung ist zurückhaltend und vorsichtig. »Ich muss los« ist alles, was über meine Lippen kommt, ehe ich mich von Krystal und meinem Bruder wegdrehe. Die ersten Schritte gemacht spüre ich eine Hand an meiner Schulter, welche mich Packt und festhält. Ich weiß das es Daemon ist. »Lass mich los, Daemon« meine Stimme klingt drohend, was selbst mich kurz aufschlucken lässt. Seine Hand verlässt meine Schulter wieder, doch das Gefühl mich aufzuhalten bleibt. »Tu nichts unüberlegtes, Palladium.« Ich sehe Daemon nicht einmal an. Ich weiß aber was er meint. Er weiß genau, dass ich es bereuen würde, wenn ich Flora jetzt so gegenübertrete. Doch ich kann es auch nicht herunter schlucken einfach. Ich muss jetzt zu ihr, und nichts wird mich daran hintern. Mit einem finsteren Blick in Daemons Richtung geworfen, gehe ich weiter. Im Schulgebäude höre ich die Schritte von hohen absetzen hinter mir und im Gang hallen. Auch die Schritte von flachen Schuhen sind zuhören. Daemon und Krystel sind mir nach. Doch mich zu ihnen umzudrehen, wage ich nicht. Leise höre ich stimmen und folge diesen wie gebannt. Sie kommen aus der Richtung, in welche mein Klassenzimmer ist und wird immer deutlicher, Jeh näher ich diesem komme. Auch ein Wimmern ist zu hören, dass mein Herz bereits jetzt schon stocken lässt. Ein ungutes Gefühl breitet sich nun immer mehr in mir aus. Verschmolzen mit meiner eben noch aufkommenden Wut, beschleunigt sich mein Gang, mein Atmen und mein Herzschlag. Erneut höre ich eine Stimme, die mir nur wenig vertraut vorkommt und dennoch aus meinem Klassenzimmer kommt. Sofort gehe ich zu der Tür, strecke meine Hand nach dem Henkel aus, drücke ihn herunter und schlage die Tür heftig auf. Als die Tür gegen die Wand schlägt, glaube ich einen Moment, sie aus den Angeln gerissen zu haben. Doch die Sorge darüber wird ins nichts gedrängt, als ich Floras Angst erfüllte Augen sehe. Floras Augen sind rot und bergen Verzweiflung in sich. Tränen fließen über ihre bereits schon nassen Wangen. Langsam wandert mein Blick weiter, ihr Ganzer Körper zittert und wirkt wie erfroren. Als wollte ich es selbst nicht wahrhaben wollen, zwinge ich mich zu dem Kerl zu sehen, der sie fest gegen den Boden gedrückt hält. Wie erstarrt stehe ich da. Was soll ich auch anderes tun? Der Typ erhebt sich von Flora, sieht zu mir und beginnt etwas zu sagen. Seine Worte erreichen mich jedoch nicht. Alles fühlt sich an wie gelähmt, wie betäubt. Ich balle meine Hände zu Fäusten und sehe nur noch die Schwärze vor meinen Augen. Ich weiß genau, wer dieser misst Kerl ist, Flora muss mir nichts sagen, denn ich sehe es in ihren Augen. Die Augen, in die ich nur zu gerne immer sehe. Die Augen, die voller Hoffnung und liebe sind. Jetzt sind ihre Augen leer und strahlen angst aus. Angst vor dem, was um ein Haar ihr angetan wurde. Ich habe Flora geschworen, sie zu beschützen. Das ich jetzt nicht bei ihr sein konnte, sie nicht vor dem bewahren konnte, macht mich sauer auf mich selbst. Wut, Hass und ekel steigen ins unermessliche. Meine Kaust wird immer fester. Mein Hals und meine Kehle, drücken sich auch immer mehr zusammen, so das mich schon mühe kostet zu atmen. Nur noch wage bemerke ich die Schritte hinter mir, die von meinem Bruder sein müssen und von Krystal. Ich ignoriere sie beide und blende sie aus. Ich will diesen Kerl keine Sekunde aus den Augen lassen. Er muss bezahlen, für das was er meiner Flora angetan hat. Wie in Trance Tretter ich einen Fuß nach dem Nächsten in das Klassenzimmer und laufe auf den Kerl zu. Immer schneller bewege ich mich dann, um ihm keine Möglichkeit zu geben, meine nächsten Schritte vorher zu sehen. Ich sehe sein schüttelten Kopf und sein Bettelndes Gesicht, seine zitternden Hände, die er langsam hochhebt und etwas zu sagen versucht. Doch ich bin zu tief in mir selbst verworren und meine Kroll zu weit vorne. Selbst wenn ich wollte, ich kann jetzt nicht mehr zurück. Und einteilt von mir weiß, dass ich erst ruhe gebe, wenn er am Boden liegt und sich nicht mehr bewegt. So nehme ich meine Hände in sein Hemd verkrallt und ziehe ihn noch weiter von Flora weg. Als er daraufhin das Gleichgewicht verliert und rückwärts zu Boden fällt, stelle ich mich über ihn du versetze ihm einen Schlag mit der Faust. In diesem Moment, in dem meine Faust auf seinen Kieferknochen trifft, wird mir klar, dass ich gerade innerhalb von drei Sekunden alles kaputt gemacht habe, was ich mir innerhalb in den letzten Jahren aufgebaut habe. Mit diesem einen Schlag habe ich dafür gesorgt, dass ich nach diesem Abend keinen Job mehr haben werde. Der Sekundenbruchteil, den diese Erkenntnis braucht, um wieder zur Vernunft zu kommen, reicht diesem misst Kerl, um sich vom Boden hochzurappeln und mir einen Schlag aufs Jochbein zu verpassen, der mich hintenüberfallen lässt. Die Hand Aufs Auge gepresst, spüre ich Warme Flüssigkeit zwischen meinen Fingern hindurchringen. Wie durch einen Nebel höre ich Flora rufen, dass er aufhören soll. Gute Idee, vielleicht sollten wir beide aufhören. Mit einer Schlägerei ist keinem geholfen, und am wenigsten Flora. Als ich aufstehen, sehe ich, wie Flora sich vor diesen Kerl stellt, der sie jedoch, wie nichts zur Seite schupst. Flora stolpert, fallt zu Boden und schlägt gegen das Vorderbrett des Schreibtisches. »Flora!« höre ich eine Stimme hinter mir. Im Augen Winkel sehe jemanden an mir vorbeirennen, der zu Flora geht. Es ist Krystal, die sich zu Flora kniet und sie hält. Die Gefühle, die in diesem Moment in mir auflodern, machen mir selbst Angst. Wut. Rache. Blinder Hass. Ich drücke mich mit meinem Arm auf. »Er hat es nicht anders gewollt« sag ich mir immer wieder. Auch das Bild, als ich in den Raum kam, rufe ich mir erneut ins Gedächtnis auf, um kein Mitleid zu verspüren. »Scheiß auf Moral, scheiß auf Vernunft, Scheiß auf meinen Job.« Ich will dieses Arschloch bluten sehen, also versetze ich ihm einen Faustschlag, der ihn sofort niederstreckt. Und dann schlage ich noch einmal auf ihn ein. Diese mal, um Flora zu rächen. Ich Bruegel immer weiter auf ihn ein. Es ist, als wäre ich in einem tunnelblick gefangen, aus welchem ich nicht wieder rauskomme. Als ich erneuten aushole, packt mich jemand an meinen Arm. Er reißt mich mit so viel Wucht weg, dass wir beide nach hinten stolpern. Es ist Daemon, mein Bruder. Er hält mich mit beiden Armen umschlungen und brüllt mich an, Ich solle mich beruhigen. Ich reiße mich los, atme schwer ein und aus, während ich mich umsehe, um mich selbst wieder zu finden. Ich sehe Wie Flora langsam wieder aufsteht und Krystal sie stützt. Ein Gefühl von Schuld überkommt mich und das Bedürfnis Flora in meine Arme zu schließen. Ihr Gesicht ist schmerzt verkrampft und ihre rechte Hand, hält sie an ihren Hinterkopf. Gerade wo ich zu ihr will, erklingen weitere Stimmen und plötzlich ist mein Klassenzimmer so gefüllt, als würde ich gleich eine Unterrichtsstunde abhalten. »Professor Palladium?« klingen die Feen stimmen gemeinsam. Es sind die Freundinnen von Flora, die überrascht zu Flora sehen und dem ganzen Caos. Wem will ich etwas vormachen, es sieht nicht gut für mich aus. »Was ist passiert?« fragt Bloom als erste und sieht auch zu dem am Boden liegenden Kerl. Zu Flora gesehen, würde ich gerne wollen das sie es erzählt, doch sie beginnt zu wimmern, zu zittern und kann sich selbst, kaum auf den Beinen halten. Ich schlisse meine Augen, atme noch einmal durch und wende ich an die Gruppe. »Das gleiche würde ich auch gerne erfahren« beginne ich fordernd zu sagen, in der Hoffnung, sie stellen keine weiteren Fragen. »Vor wenigen Minuten glaubte ich noch, die Party findet nur Draußen statt. Doch scheinbar ist mein Klassenzimmer Teil der Feier geworden.« »Wir wollten ein letztes Mal mit Flora zusammen feiern« rechtfertigt Stella ihr handeln. Doch der Preis, für ihr unüberlegtes Handeln, ist Floras Psychische Verfassung, so wie auch ihre Körperliche. Es macht mich nur noch wütender. »Ihr habt gegen die Regeln verstoßen, ihr alle. Flora habt ihr in Gefahr gebracht…« ich sehe die protestierenden Blicke und dass sie etwas sagen wollen. Die Gelegenheit sich zu rechtfertigen, gebe ich ihnen aber nicht. »Und eure Ausreden möchte ich gar nicht hören. Wegen eurer Leichtsinnigkeit wäre Flora fast…« »Hör auf!« unterbricht mich Flora mit einem leichten Bruch in der Stimme. Sie klingt verzweifelt, erschöpft und sauer. Ich verstumme, für einen Moment. »Es ist nicht ihre Schuld. Sie wissen davon nichts.« Natürlich wissen sie nichts. Doch es ändert nichts daran, dass sie alle hier nichts verloren haben. Auch das Arschloch, beginnt sich wieder zu bewegen. Er setzt sich langsam auf, greift mit seiner Hand an sein halb blutendes Gesicht und sieht zu mir, während er sich vor schmerzt, krümmt. »Du Wixer, hast mir die Nase gebrochen.« »Du kannst von Glück reden, dass ich dir nur die Nase gebrochen habe« stelle ich klar und blicke ihn finster an. Ich kann spüren, wie das finstere in mir wieder überhandnehmen will, doch ich stelle mich dagegen. Ich habe genug meine weitere kariere ruiniert. Mit den Schlägen und dem, was er alles weiß, werde ich am Montag sicherlich gefeuert. »War es das währt?« frage ich mich selbst. Mein Blick wandert zu Flora, die unsicher dasteht und meine Gedanken zu kennen scheint. Sie weint. Ihre grünen Augen sehen mich bedauernd an, als würde sie sich endschuldigen wollen. Doch von ihr kommt nichts. »Und ihr geht zurück in eure Zimmer, die Party ist für euch alle beendet.« wende mich wieder zu den anderen. Die Feen stehen schuldbewusst da, mit ihren Händen hinter ihren Rücken und starren sehen dabei auf den Boden. Sie nicken stumm in meine Richtung und verlassen schließlich den Raum. Auch Krystal geht zusammen mit Flora hinaus, die sie noch immer stützt. Flora etwas zu sagen, verbiete ich mir selbst, es gibt nichts das jetzt ihr Leid lindern könnte. Am restlichen Abend und der Nacht, bekomme ich in meinem Bett kein Auge zu. Jedes Mal sehe ich Flora vor mir, mit ihren Hilfesuchenden Augen und den Tränen, die über ihre Wangen kullern. Noch immer sehe ich Flora Gesicht, dass sich langsam zu mir dreht und ihn ihrem Blick ein kleines Stück Hoffnung zurückkehrt. Ich bin mir ganz sicher, dass Flora schon aufgegeben hat. Sie konnte nicht mehr. Als ich in diesem Raum reinkam, sah sie mich an, als wäre ich nur eine Einbildung, eine Wunschvorstellung, ein Geist. Doch ich bin wirklich da gewesen. Und ich hätte diesen Kerl auch getötet, wäre Daemon nicht dazwischen gegangen. Und dieser Gedanke, dass ich jemanden getötet hätte, bereitet mir sorgen. Seufzend drehe ich mich in meinem Bett um und sehe zu meinem Fenster, das jedoch durch die leichten Vorhänge verdeckt werden. Tief in Gedanken versunken, weil ich mir sicher bin, am Montag gefeuert zu werden, raube ich mir damit nur selbst den Schlaf. Ich will nicht weiter darüber nachdenken, doch ich muss. Ich überlege, was ich sagen will und wie. Es steht außer frage, ob ich überhaupt am Montagmorgen etwas sagen will. Ich will mich selbst stellen, erklären was vorgefallen ist, und dass ich jede daraus resultierende Konsequenz akzeptieren werde. Auch wenn es bedeutet meinen Job zu verlieren. Es ist das erste Mal, dass ich sogar noch vor Griselda in Alfea bin. Als ich das verwaiste Sekretariat betrete, wünsche ich mir Moment lang fast, sie wäre da. Ich gehe weiter in Richtung des Büros, von Miss Faragonda und werfe einen Blick durch die offene Tür. Miss Faragonda sitzt telefonierend an ihrem Schreibtisch gelegt. Sie Sie sieht mit, lächelt- wobei ihr Gesicht schlag artig ernst wird, als sie die Wunde unter meinem Auge sieht- und hebt dann den Zeigefinger, um mir zu signalisieren, dass sie erst noch ihr Gespräch beenden muss. Das ist der Moment, von dem ich seit Wochen schon träume. Der Moment, in dem ich in Miss Faragondas Büro stehe und meine Kündigung einreiche. Ich habe die ganze Zeit geglaubt, dass mein Weg aus der Schule mich geradewegs in Floras Leben führen würde. Aber die Realität sieht ganz anders aus. Flora ist fort und nichts kann daran etwas ändern. Wie konnte ich nur so die Beherrschung verlieren, und diesem Amarok vor versammelte Mannschaft eine reinhauen? Ich würde mir gerne weiter einreden, dass ich es nur getan habe, um Flora zu beschützen. Sie vor etwas Schlimmeren bewahren wollte. Doch ich muss mir eingestehen, dass ich es auch tat, weil ich es nicht mit ansehen konnte, wie ein anderer sie berührt. Ich hatte vor Floras Hilfe- suchenden Blick keine Ahnung, wer der Kerl war. Ich befürchte schon, sie wäre über mich hinweg. Jetzt schäme ich mich für diese Gedanken und die Erkenntnis zehrreist mich, dass ich Flora nicht beschützten konnte vor ihm, wie ich es ihr doch noch versprochen habe. Das diese Fee mich niemals wieder berühren wird und ich ihr schönes lächeln nicht mehr sehen darf, ist jedoch genau so schrecklich und lässt mich nicht mehr klar denken. »Ob sie mir jemals verzeihen wird?« frage ich in mich hinein. Doch es wäre wohl besser für sie, würde sie es nicht tun. Flora muss mich vergessen, doch ich will nicht, dass ich sie vergesse. Zu schön, waren unsere gemeinsamen stunden. Und ihr bezauberndes Lachen, das mich zum Schmunzeln brachte, will ich weiter in Gedanken behalten. »Professor Palladium?« Miss Faragonda kommt aus ihrem Büro. »Kann das, was Sie von mir wollen, warten, bis ich wieder zurück bin? Ich habe um acht eine dringende Besprechung.« »Tja, also … ich … Na ja, es ist schon ziemlich wichtig.« Miss Faragonda zieht Post aus ihrem Fach und sieht sie durch. Mich beachtet sie kaum. »Wie wichtig ist es denn? So wichtig, dass Sie damit nicht bis zehn warten können?« Ich beschließe, ganz offen zu sein. »Nein, eigentlich kann es nicht warten.«, sage ich. »Ich ähh … bin an der großen Alfea- Feier, gewissermaßen in eine Schlägerei geraten, mit einem … einem Schüler.« Miss Faragonda hört auf, ihre Post zu sortieren, und sieht mich an. Ihr blick ist ruhig und gefasst. Sie wirkt fast so, als würde sie wissend nicken. »Gewissermaßen? Haben sie sich geprügelt oder nicht, Professor?« »Habe ich« antworte ich. »Ja, miss Faragonda. Ich habe mich definitiv gebügelt.« Zwischen ihren Augenbrauen entsteht eine tiefe Falte. Ihr Blick schweift zum Boden und ihr enttäuschtes seufzen, ist deutlich zu hören. Dann sieht sie mich wieder an. »Ich bin froh, dass Sie zu mir gekommen sind, Palladium.« unsicher nicke ich ihr zu. »Doch was hat sie dazu veranlasst, eine Schlägerei mit einem Schüler zu beginnen?« Einen Moment lang stehe ich nur da. Ich wollte Flora nicht hier mit reinziehen, doch ich habe keine andere Wahl. »Er wollte sich an einer meiner Schülerinnen vergreifen« ich sehe Faragonder leicht zustimmend nicken. »Dieser junge Mann, hat sie schon länger belästigt, und war auch dafür verantwortlich, diesen Brief an Sie zu schicken.« Ich kann kaum noch die klappe halten und rede mich bereits in rasche. Es währe nur noch eine Frage der Zeit, bis es aus mir herausplatzt, dass Amarok Flora nur erpressen konnte, weil er wusste das wir uns näherstanden als es sein dürfte. »Er hat Flora erpresst und ihr gedroht …« ich stoppe und presse meine Lippen zusammen, um mich selbst zum Schweigen zu bringen hätte ich aber wohl meine Zunge rausschneiden müssen. »Sie hatte mit diesem Brief nichts zu tun. Sie wollte nur nicht das irgendjemand ärger bekommt.« »Gut, das genügt.« Ich schlucke schwer herunter, was ich noch alles zu sagen habe und drücke hinter meinem Rücken meine Hände fest zusammen, um weitere worte zu unterbinden. Faragonda jedoch wirkt gelassen und ruhig. »Ich danke Ihnen, für ihre Ehrlichkeit und dass Sie zu mir gekommen sind.« mein ganzer Körper zittert, jede nur kleinste Bewegung von mir, spüre ich so Enten Sief, dass ich es vermeide mich zu rühren. Gleich werde ich gefeuert und Alfea für immer verlassen. »Auch Flora ist bereits bei mir gewesen. Ich wusste bereits Bescheid.« Plötzlich fällt all meine Anspannung herunter. Flora war schon da? Ich sehe Faragonda irritiert an, schaffe es jetzt jedoch nicht mehr zu sprechen. »Ja, sie war noch am selben Abend bei mir.« ich sehe mich um und bemühe mich alles zu verstehen, was gerade los ist. »Sie hat mir erzählt, wie viel Angst sie hatte und was ihr angetan wurde. Doch sie hat auch erzählt, dass Sie aufgetaucht sind, und sie vor größerem Schaden bewahrt haben.« ich spüre, wie ich leicht nicke, ohne bewusst zuzustimmen. »Ich habe ihr angeboten Alfea nicht sofort verlassen zu müssen. Aber die junge Fee benötigt jetzt viel Zeit und Ruhe, die sie bei ihrer Familie haben möchte.« Flora ist nach Lynphea zurück, obwohl sie hätte, hierbleiben können. Sie hat sich endschieden und ich muss ihre Entscheidung akzeptieren, egal wie sehr es mir auch wehtut. Vielleicht kommt sie über das alles irgendwann hinweg und kann dann endlich wieder die fröhliche Fee sein, deren Lachen so wunderschön ist, dass selbst die Sonne blass aussieht. Ich wünsche mir für Flora, dass sie glücklich wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)