Pretty Liar von MellyMond (Kein Wort zu niemanden) ================================================================================ Kapitel 15: Nicolas Palladium ----------------------------- Ihre Worte, reißen mein Herz in zwei, als sie davon redet, dass ich sie Hassen soll, damit meine Arbeit nicht wegen ihr gefährdet wird. Warum ist dem Mädchen, das ich nicht lieben darf, dieses Mädchen, dem wichtig ist, was ich mir so sehr wünsche. Ich ertrage es nicht, dass sie glaubt, dass ich sie hasse. Mein ganzer Körper sehnt sich nach ihr und ihrem Körper. Ich will sie fühlen, küssen, schmecken und ihre Stimme hören. Meine Hand setzt sich ganz von allein in Bewegung und streicht ihre Haare zurück. Ihren Nacken gelten trete ich näher an sie heran und sehe, wie sie ihren Kopf zur Seite neigt, sie will es auch. Flora stellt sich auf ihre Zehnspitzen und ich überbrücke die letzte Distanz zwischen uns komme ihr entgegen und lege meine Lippen auf ihre ab. Es ist, als würden unsere Lippen perfekt zusammenpassen, als gehörten sie zusammen. Ihr leises Stöhnen setzt meinen Mund in Bewegung und treibt mich an. Ihre Hände streichen über meinen nackten Oberkörper und wandert hoch zu meinem Brustkorb, wo sie diese ruhen lässt. Ich lege meine eine Hand auf ihre und drücke sie fester an mich. Ich möchte ihre Hand und ihre Wärme auf meiner Haut spüren. Ich will sie spüren. Ihre Lippen teilen sich und lassen meine Zunge in ihren Mund eintreten, was ich sofort annehme. Ihr leichtes zittern bemerkt, halte ich sie noch näher an mich und öffne Augen ein wenig. Ihre sind verschlossen, doch ihr Herz ist weit geöffnet. Ihre Gefühle sind für mich kein Geheimnis, doch meine für sie. Wie kann ich ihr das antun, wie kann ich ihre Liebe hier und jetzt so nehmen, und ihr aber meine nicht geben. Langsam trenne ich unsere Münder voneinander und sehe zu wie die Hoffnung in ihren Augen verblasst. »Es tut mir so leid, Flora« hauche ich die Schuld raus und lasse auch ihre Hände los, während ich den Abstand von ihr versuche zu halten. Nervös lecke ich unauffällig über meine Lippen und will den Geschmack ihrer Lippen nicht verlieren. Noch immer sagt Flora nichts und sieht mich nur an, als würde sie auf etwas noch warten. Schwer schlucke ich und suche nach den Richtigen Worten. Doch was waren die Richtigen denn, in einer solchen Situation? »Ich darf das nicht. Das darf niemals wieder passieren« teile ich ihr mit und richte meinen Blick auf sie. »Darum darfst du nicht hier sein. Ich habe mich nicht unter Kontrolle und werde dir nur weh tun, Flora« ihre Augen füllen sich mit tränen und ich bemerke ihren Klos im Hals, der ihr das Schlucken erschwert. »Bleib von mir weg und auch von meinem Bruder« bitte ich sie noch einmal eindringlich und wende mich von ihr ab. In Richtung Tür gelaufen, spüre ich das tiefe Stechen in meinem Herzen. Ich wünschte, es wäre anders. Ich wünschte, ich dürfte sie lieben. Die restliche Nacht verläuft ohne weitere zwischen fälle. Auch wenn ich zwischenzeitig einmal noch aufwachte, weil ich ein lautes Geräusch höre. Doch ich schlafe recht schnall wieder ein und beachte es nicht weiter. Ein Fehler, der mir erst am nächsten Morgen bewusst ist. Ich reibe meine Augen, richte mich auf und sehe das helle Sonnenlicht, das durch mein Fenster strahlt. Die Gardinen halten nicht sehr viel Licht ab, was mich schon öfters nervt. »Ich brauche unbedingt neue« klage ich, weiß aber im selben Atemzug, dass ich mir keine neuen holen werde. Seufzend stehe ich auf und trotte in die Küche. Es ist unglaublich still in meiner Wohnung. Ich öffne den Kühlschrank, drehe mich zurück, um zu Uhr zu sehen und kneife leicht die Augen zusammen, um die Uhrzeit zu lesen. »6:02 Uhr« Murmel ich und sehe wieder in den Kühlschrank. Ich räume einige Sachen heraus, für ein Frühstück. Als ich nach der Marmelade greife, die kleine Erdbeeren auf dem Glas abgebildet hat, erinnere ich mich an gestern Nacht. An den Kuss, mit Flora, kann ich mich nur zu gut erinnern. Ihre Lippen waren so weich und schmeckten nach den süßesten Erdbeeren, die ich je probiert habe. Ich könnte glatt süchtig danach werden. Doch ich muss diesem drang widerstehen. Das Marmeladenglas auf die Arbeitsfläche gestellt, sehe ich mich um. »Ich sollte sie erst fragen, ob sie überhaupt etwas essen möchte« ich lasse alles stehen und Ligen und laufe zu meinem Schlafzimmer. Den Türgriff runder gedrückt, trete ich leise in mein eigenes Zimmer und nähere mich meinem Bett. Doch als ich neben dem Bett stehe, öffnet sich mein Mund leicht und meine Augen weiten sich. Mein Herz sticht und ich spüre das Zittern in meinen Händen und Beinen. Sie ist bereits weg. Ungläubig sehe ich mit meinen Augen das Bett ab und zur Decke die ungemacht und zerknittert da liegt. Auf meinem Kissen deutet sich ab, wo sie gelegen hat, doch nicht schläft. Mein Hals verengt sich und das Schlucken schmerzt dadurch jedoch nur. Ich kenne dieses Gefühl. Es ist die Erkenntnis, dass sie niemals wieder zurückkommt. Kann es aber wirklich sein? Habe ich… Liebeskummer, vermisse ich sie denn tatsächlich jetzt schon so sehr? Ich gebe zu, ich glaubte sie noch etwas länger hier halten zu können und mit ihr zu Frühstücken. Ich laufe zurück in die Küche, stelle mir einen Teller vor mich und suche dann mürrisch nach Brot. »Natürlich, nicht mal das habe ich da« meine Laune ist wirklich auf einen null Punkt. Plötzlich klopft es an der Tür. »Ich komme« rufe ich und trotte dort hin. schnaufend öffne ich die Tür und sehe entnervt raus. Egal wer da ist, ich habe keine Lust, und dass darf diese Person auch ruhig wissen. »Ja, was ist?« ziche ich und bereue es sofort wieder, als ich in diese wunderschönen grünen Augen sehe. Ihr lächeln wird zu einem unsicheren blick und ihr zusammenzucken, lässt vermuten, dass sie sich erschreckt hat. Ich schweige sie an. Sie öffnet den Mund, der gestern noch nach Erdbeeren schmeckte. »Ich war beim Bäcker hier um die Ecke. Du… hattest keine Brötchen da« ein sachtes Lächeln endgleitet mir. Ich lasse Flora eintreten und spüre diese ungewohnte Freude in mir, weil sie zurückgekommen ist. Ihr nachgesehen, wie sie zur Küche läuft, kann ich mir das Grinsen nicht mehr verkneifen und das wärmende Gefühl in meiner Brust. »Ist Daemon auch schon wach?« höre ich sie aus der Küche und folge ihr dort hin. In der Küche legt sie die frischen Brötchen in eine Schüssel und läuft dann auf mich zu. Ihr blick ist so wunderschön und wieder voller Hoffnung. »Kannst du die nehmen?« fragt sie, während sie mir die Schüssel hinhält. Aus meinen Gedanken gezogen, nehme ich sie ihr ab und bringe die Schüssel an den Tisch, vor der Couch. als ich sie abgestellt habe, bemerke ich Flora hinter mir vor Kommen. Sie geht um mich herum und stellt sie anderen Sachen hin, auf den Tisch. Ich sehe ihr dabei zu und schaue dann zum Tisch. Es ist das erste Mal, dass ich ein solches Frühstück hier habe. Flora beugt sich leicht vor, um die Marmelade noch einen Platz zu geben und richtet sich dann wieder auf. In der Morgensonne strahlen ihre Haare. Ich hätte nicht gedacht, dass mir ihre Echten Haare doch so viel besser gefallen als die, die sie mir vorgegaukelt hat. Doch so ist es. »Also, was ist jetzt?« fragt sie erneut und sieht mich an. Ich schüttle meinen Kopf um wach zu werden und sehe sie unsicher an, weil ich ihre Frage vergessen habe, oder erst gar nicht gehört habe. doch als sie ihre Braue fragend hebt erinnere ich mich wieder. »Äh, nein Daemon schläft wahrscheinlich noch. Ich schaue mal, ob er noch am Leben ist« hektisch drehe ich mich um mich selbst und laufe dann zum Bad. Ich höre noch ihr zartes Lachen. Die Tür zum Badezimmer geöffnet, sehe ich meinen jüngeren Bruder auf dem Boden gekauert. Um ihn herum liegen Handtücher und auch eine Decke, auf der er gemütlich vor sich hin schnarcht. Er liegt in Seiten Lage, ein wenig eingerollt und hat dabei seine beiden Hände unter seiner Wange geklemmt. Ich grüble darüber, wie er an die Decke kam, da ich sie ihn nicht gegeben habe und ich bezweifle, dass er sich die selbst geholt hat. Die nah liebendste Erklärung hierfür ist klar: Flora muss ihm diese gegeben haben. Sie war so führsorglich und liebevoll, zu einfach jedem. Langsam nähere ich mich meinem Bruder und hocke mich neben ihn auf meine Knie. Langsam und vorsichtig, berühre ich seine Schulter und rüttle ein wenig an ihm. »Wach auf, Daemon. Es ist morgen, steh auf« mürrisch gegrummelt, dreht er sich auf die andere Seite und kehrt mir den Rücken zu. Erneut rüttle ich an ihm herum. Er war schon immer ein Morgen Muffel, doch wenn er einen Kater hat, ist er noch schwieriger aus den Federn zu bekommen. »Daemon, los jetzt steh jetzt auf, es gibt Frühstück.« »Ich habe keine Lust« murmelt er undeutlich in den Boden, während er sein Gesicht dagegen drückt. »Das ist mir doch egal, beweg dich jetzt« »Beweg dich doch selbst, Palladium« antwortet er mir, was mich nur schmunzeln lässt, weil er selbst schuld daran ist, in was für einer Lage er ist. Erbarmungslos reiße ich Daemon die Decke vom Körper und werfe sie aus dem Raum in den Flur. Sein schnelles aufrichten und sein finsterer Blick, verraten mir, wie sauer er jetzt ist. Doch mich beeindruckt sein böses Schauen nur wenig. Er ist mir sowohl körperlich, Mental als auch Kräfte massig, weit unterlegen. »Mach jetzt, anderenfalls werde ich einen kalten Wasser- Eimer holen und dich damit Duschen« spreche ich ein macht Wort und verlasse das Badezimmer wieder, in der Hoffnung, dass er es verstanden hat. Ich höre ihn noch fluchen, doch das kümmert mich nicht weiter, solange er dann kommt. Den kurzen Flur zurückgelaufen, sehe ich zu Flora, die drei Gläser auf den Tischversucht zu stellen. Unsicher steht sie da und scheint nicht so ganz zu wissen, wo sie diese noch abstellen soll, da dort kein Platz mehr ist. Ich lache und aufgeschreckt sieht sie zu mir. »Ich glaube ich brauche einen größeren Tisch« unsicher sieht Flora wieder zum vollgestellten Tisch. Ihr fragender Blick ist unendlich süß und wie sie es immer weiter versucht, das Problem zu lösen. »Vielleicht habe ich auch einfach zu viel hingestellt.« vermutet sie. Ich grinse zu ihr rüber. »Nein, es gibt kein zu viel, Flora« korrigiere ich sie grinsend, während ich mich ihr nähere und ihr die Gläser aus der Hand nehme. Behutsam stelle ich sie auf die Teller. Ihre Augen verfolgen mich dabei und sieht mich dann blinzelnd, als ich sie wieder ansehe. »Siehst du, passt doch« zucke ich mit den Schultern. Über ihre Lippen erscheint ein Lächeln und auch ihre Augen leuchten, in dem schönsten Grün, dass ich Jeh gesehen habe. Floras lächeln ist so echt, genauso wie das Gefühl, dass ich gerade fühle. »Alter, habt ihr beiden mal auf die Uhr geschaut?« klagt es plötzlich hinter mir von Daemon. »Es ist gerade mal halb Sieben« »Ja genau, und um Acht will ich in Alfea sein, also Jammer nicht und Esse was.« meinen Schroffen Unterton bereue ich sofort wieder, als ich zu Flora ansehe und ihre weit geöffneten Augen bemerke. Es muss so geklungen haben für sie, als wollte ich sie so schnell wie möglich loswerden. Sie wende ihren Blick ab. Starrend beobachte ich, wie Flora zum Tisch heruntersieht. Ihr fallen ihre Langen, Honig-braunen Haare ins Gesicht, was sie wohl störte, denn sie streicht sie hinter ihre Schulter und dann vorsichtig hinter ihr Ohr. Sie setzt sich langsam vor den Tisch auf den Boden und wagt keinen blick mehr zu mir. Doch ich sehe, wie die Sonne hinter ihr scheint und es durch den Winkel so wirkt, als würde sie Leuchten. Verzaubert von diesem Anblick, schaffe ich es nicht, von ihr weg zu sehen. Dann höre ich Daemans Stimme. In Gedanken gewesen, weiß ich nicht, was er erzählt, und wende mich an ihn. Ich bin noch immer nicht ganz bei mir und will eigentlich nicht von Flora wegsehen. Doch ich zwinge mich dazu, als ich Floras erschrocken Gesicht bemerke, das auf meinen Bruder gerichtet ist. Was habe ich gerade nur verpasst? »Was meinst du, Daemon?« Entsetzt sieht er mich an und nickt in Floras Richtung, die schlag artig ihre Haare nachvorne holt und diese mir ihren Händen umklammert, als würden sie gleich abfallen. Irritiert sehe ich die beiden abwechselnd an. »Ich dachte zwischen euch wäre nichts mehr?« »Was redest du da, Daemon?« frage ich ihn ertappt und sehe zu Flora. »Zwischen uns ist auch nichts« ohne nur einmal zu blinzeln spreche ich diese Worte aus, mit denen ich mich selbst belüge und sehe dabei in Floras immer trauriger werdenden Augen. Ich kann ihr Herz sogar weinen hören. Ich schlucke meine Schuld herunter und richte meinen Blick von ihr ab. »Willst du mich verarschen?« vergreift sich mein Bruder am Ton. »Wie kannst du das sagen, Palladium, ohne mit den Schultern zu zucken? Ich sehe doch den riesigen Knutschfleck an ihrem Hals« sofort horchte ich auf und drehte meinen Kopf zu Flora. Unsere Blicke treffen sich und ihr habe nur eins im Kopf: Das wir gestern geküsst haben, ja, doch ich war nicht an ihrem Hals gekommen. Von mir hatte sie ihn jedenfalls nicht. Als ich in Floras grünen Augen blicke, bemerke ich ihre Distanz und ihre verschlossene Körperhaltung. Sie verdeckte ihren Körper, hinter ihren Haaren und ihren Armen. Ihr war dies mehr als unangenehm, vor allem vor mir. es sollte mir egal sein, es dürfte mich nichts angehen, Ich bin ihr Lehrer. Doch es war mir nicht egal und es beschäftigte mich, als wäre sie mir fremd gegangen. Ich hasse dieses Gefühl, weil es nicht richtig ist, so etwas zu fühlen. In meiner Brust kocht das Blut über und ich spüre das Verlangen zu schreien. Einfach laut hals loszubrüllen. Doch ich unterdrücke dieses verlangen und atme durch die Nase durch. Ich schlucke und rede mir ein, es gehe mich nichts an. Flora schweigt noch immer und ihr beschämter blick macht mich nur noch besorgter. Sie soll sich nicht so fühlen, wegen mir. »Ich war das nicht« spreche ich mit monotoner Stimme und sehe dabei zu Flora, die schuldig zum Boden sieht. Meine Stimme klang fasst schon enttäuscht, dass der Knutschfleck nicht von mir kommt. Ihre Augen zeichnen so viel Gefühle: Schuld, Scharm, Angst aber auch Panik. Warum, sehe ich Panik? Wovor hat sie solche Angst? Wortlos aufgerichtet, steht Flora da und sieht langsam auf zu mir und Daemon. Ich setze meinen Fuß an und bin bereit mich auch zu erheben, falls sie weglaufen will. Sie müsste an mir vorbei gehen, und ich bin fest endschlossen, sie davon abzuhalten zu gehen. »Ich sollte gehen« spricht sie mit zitternder Stimme. Warum hört sich ihre Stimme so an, als würde sie sich dafür bestraffen wollen. Daemon öffnet den Mund, doch aus diesem kommt nichts heraus. Er ist womöglich genauso verwirrt wie ich. Wie ich es schon befürchtet habe, setzt Flora einen Fuß nach dem anderen und ist dabei einfach zu gehen. Ich springe auf, strecke meinen Arm aus und halte sie mit meiner Hand am Handgelenk fest. Ihr zusammenzucken und ihr erschrockenes Gesicht, verunsichern mich, weil ich womöglich gerade eine Grenze überschritten habe. Ich will sie nicht ängstigen. Angst liegt in ihren Augen und versetzt mir einen Stich. »Warum willst du gehen, Flora?« fragt Daemon, da ich es nicht schaffe. Ihre Blicke lassen mich nicht los. Etwas beschäftigt sie, es ängstigt sie und quellt sie bis in sie Seele. »Ich sollte nicht hier sein« sagt sie in mein Gesicht und fleht mich mit ihren Augen an, sie loszulassen. Doch ich kann nicht. Ich will sie nicht gehen lassen ich möchte wissen, wer der Kerl war, der ihr so nah sein durfte. Als ich diesen Gedanken realisierte, erinnere ich mich an gestern Abend, wie ich Flora in der Damen Toilette gefunden habe. Sie war verheult, verängstigt und zitterte am ganzen Körper. Sie wollte mir da nicht sagen was los ist, doch vielleicht, konnte sie mir nichts sagen, weil sie so sehr unter Schock stand. War dieser Knutschfleck ein sichtbarer beweis dafür, dass sie angegangen wurde? »Hat dir jemand weh getan, Flora?« spreche ich es aus und bemerke meine Anspannung, weil ich ihre Antwort, in ihren erschreckenden Blick ablesen kann. Ich weiß, dass es so ist, und es löst etwas in mir sterben. Ich will Flora beschützen, nicht weil sie mir hilflos erscheint, nein. Ich möchte sie Beschützen, weil es in meiner Natur liegt, die zu beschützen, die ich liebe. »Hat dich gestern Abend in dem Club jemand angefasst?« Ich weiß genau wie sich das anhört, doch ich kann nichts gegen diesem drang tun, der das wissen muss. Der Gedanke, dass Flora belästigt wurde und einfach geküsst wurde brachte mein Blut zum Kochen. Floras Augen füllen sich mit Tränen, die mir als Antwort genügen. Langsam lasse ich sie los und sehe zu wie sie langsam innerlich zerbricht. »Was hat er dir angetan?« werde ich lauter und verzweifelter. Meine Eigenen Gefühle überschlagen sich regelrecht und lassen mich nur ein Bruchteil von dem spüren, was in Flora vorgehen muss. Sie hält einen Moment inne, dann schaut sie mich an. »Hör auf, Nicolas« fleht sie schon fasst und zittert am ganzen Körper. Ihre Tränen fließen über ihre rosigen Wangen und ihre Augen werden rot, durch das Salz in ihren tränen. »Flora« Fiberhaft sehe ich in ihre Augen und bemühe mich so sehr, in ihrem Blick die Antwort zu sehen. Ich schaffe es nicht, von ihr weg zu sehen und setze meine Hand in Richtung ihres Gesichts. Wie von allein, streichen meine Finger ihre Haarsträhnen von ihrer Schulter und lege ihren Hals damit frei. Mein Blick haftet an diesem und dem großen Fleck, der dort ragt. Meine Augen wandern rauf zu ihrem Mund, der zu einem dünnen strich gepresst ist. Meine Gedanken darüber, was heute Nacht passiert sein könnte, Brassel unkontrolliert in meinem Kopf ein. Die Frage, ob dieser Kerl ihre Lippen küssen und berühren durfte, oder ob er sich diese einfach mit Gewalt nahm, prasselte auf mich ein. »Was soll das? Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Nicolas« höre ich ihre Stimme wimmern. Ihre Augen sind hinter einem leichten Tränenschleier versteckt, den ich nur zu gern wegschieben möchte. »Das bist du auch nicht, Flora« Sehe ich sie weiter an, obwohl sie meinen Blick zu umgehen versucht. Ich sehe von ihr weg und fahre mit meinen Augen durch den Raum, in dem wir sind. es ist plötzlich so dunkel. Mir ist nicht aufgefallen, wie die Wolken sich draußen vor die Sonne geschoben haben und meine Wohnung mit in einen dunklen Schatten überzieht. Es sieht nach regen aus, als ich zum Fenster sehe und das zuckende Wehen der Vorhänge beobachte. Der Wind ist frisch, zieht die kühle in unsere Richtung. Erst jetzt bemerke ich auch, dass ich noch immer ohne T-Shirt dastehe. Ich drehe mich zur Seite, beuge mich zur Couch und greife nach meinem Oberteil, dass noch an der lehne liegt. Es mir übergezogen, sehe ich zurück zu Flora, die mich erwartungsvoll ansieht. »Worauf wartet sie?« frage ich mich und sehe sie musternd an. Siehe Augen halten an meinem Blick, ihre Lippen öffnet sich ein Stück und schließt sich dann aber sofort wieder. Ihr Atmen ist schwer und stockend, als bekäme sie keine Luft. Sie hat Angst und ihre ganze Körpersprache schreit um Hilfe. Flora will nicht gehen, sie möchte hierbleiben und fleht mich mit ihren Augen an, ihr entgegenzukommen. Niemals würde sie mich jetzt darum bitten, dableiben zu dürfen. Wie sie schon sagte, sie dürfte überhaupt nicht da sein. Ich schlucke und mache einen kleinen Schritt auf sie zu. Sie sieht mich unsicher an. »Wir müssen nicht darüber reden« es ist einen Moment lang leise. Flora muss wohl die Worte einen Augenblick auf sich wirken lassen. Ihre Augen richten sich zum Boden und ich höre ich schniefen. Als sie ihr Kopf hebt, bemerke ich ein helles Licht streif im Augen Winkel, der Floras halbes Gesicht hell erstrahlen lässt. Ihr grün in den Augen leuchtet auf und funkelt in dem Licht, wie ein Kristel. Ihre Tränen sind wie kleine perlen, so rein und klar. Das Licht erlischt wieder und alles ist einem dunklen grau getaucht. Noch immer sehe ich Flora an und schaffe es nicht, von ihr abzusehen. Es waren nur wenige Sekunden, doch es fühlt sich an, als wäre die Zeit stehengeblieben. Das Fenster wird durch einen heftigen Wind stoßt aufgedrückt und öffnet sich weit, mit einem Knall an die Wand. Flora zuckt zusammen und sieht in dessen Richtung. Meinen Blick auch von Flora losgerissen, sehe ich zum weit geöffneten Fenster. Die Vorhänge wehen weit in den Raum und flattert im Wind auf und ab. Es beginnt zu Regnen und zu stürmen. Der herrliche Sonnenschein, der noch eben da war, ist nun vollständig verschwunden. Plötzlich ertönt ein lautes und tiefes grollen. Flora steht noch immer wie angewurzelt da und hält ihre Arme unsicher an ihrem Körper gepresst. Ihren Blick aber fest an dem Fenster gehalten, sehe ich ihr zittern. Hat sie Angst? Ich setze mich in Bewegung, gehe auf sie zu und zögere dabei, meine Hand aber nach ihr auszustrecken. Meine zögernde Bewegung blieb aber Daemon nicht verborgen. Ihn habe ich völlig vergessen. Er erreicht die Fee noch vor mir, weil ich im Gegensatz zu ihm, gezögert habe. erprobt bleibe ich stehen, sehe wie mein Bruder seine Hände an ihre Schultern legte, und sie ansieht. Wie er in ihre wunderschönen grünen Augen sehen darf. Wie er sie trösten darf. Wieder spüre ich dieses ekelhafte Gefühl: von Eifersucht. »Alles gute Flora?« fragt er. Ich sehe schnell weg und petze meine Augen zusammen. Ich will das nicht sehen. Widerwillig laufe ich an ihnen vorbei und bewege mich wie in trans zum Fenster, um dieses zu schlissen. Unweigerlich sehe ich zum Himmel und spüre dabei, wie der Regen gegen mein Gesicht peitscht. In meinen Ohren nehme ich den Sturm betäubend war und verliere mich, dabei dem Gedanken, dass das Wetter gerade so passend ist, zu meinen Gefühlen. Der Himmel ist bedeckt mit dunklen und dicken Wolken. Die Regen Tropfen sind groß und schwer, während sie wie aus Eimern zu Boden fallen. In wenigen Sekunden ist die ganze Straße bereits nass. Wieder erscheint ein helles Licht am Himmel, und sticht mir geradewegs in die Augen. Als der Blitz verschwindet wieder, spüre ich diese wärme an meinem Arm. Irritiert sehe ich links neben mich und sehe Flora von der Seite an. Ihr Blick richtet sich dabei auf, denn dunklen Himmel. Ihr Gesicht wird immer nasser, doch es scheint ihr nichts auszumachen. Noch vor wenigen Minuten, hat sie noch tränen in ihren Augen gehabt, jetzt war ich mir nicht mehr sicher, ob das was über ihre rasa Wangen läuft Regen oder Tränen sind. »Achtung, Floras« spreche ich zu ihr. Meine Hand nach dem Fenster gestreckt, schließe ich es. Sie geht bei Seite und sieht mich dabei an. »Es ist besser, wenn ich das Fenster schlisse« Ihr Blick wirkt erneut so, als wollte sie etwas sagen. Das Fenster fest verschlossen, richte ich den Vorhang davor und drehe mich zu der Fee. Es ist noch immer das Prasseln des Regens zu hären an der Scheibe, so wie das tiefe grummeln des Donners. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)