Ein Abend am Feuer von Drakea ================================================================================ Kapitel 1: Ein Abend am Feuer ----------------------------- Titel: Ein Abend am Feuer Autor: Drakea Thema: Dragon Age 2 Genre: Gen, One Shot, Short Story Altersfreigabe: ab 12 Jahren / PG-13 Wortzahl: 727 Disclaimer: Die Figuren, Handlungsorte, usw. sind nur geliehen und alle Rechte bleiben bei ihren Erschaffern. Geld wird mit dieser Geschichte nicht verdient. Unzählige Sterne blinkten hell über dem kleinen Lager in den Bergen. Auf einer Lichtung brannte ein Feuer, das mehr Licht als Wärme spendete, um das Hawke und seine Gefährten sich verteilten. Die meisten von ihnen schliefen bereits. Varric lag hinter irgendeinem Gebüsch und hielt seine Armbrust fest im Arm. Merill und Aveline hingegen lagen dicht aneinander gekuschelt im Sichtbereich des Feuers. Vielleicht um sich zu trösten oder lediglich zu wärmen. Hawke wusste es nicht und er wollte nicht fragen. Im Moment würde er Avelines gequälten Gesichtsausdruck nicht ertragen, wenn er sie nach ihrem Gemütszustand fragte. Das Aveline alles, selbst ihren Ehemann, für ihn und seine Überzeugungen aufgegeben hatte, wusste er selbst. Aber nicht, ob Donnic noch lebte oder wie die Dinge nach ihrer Flucht aus Kirkwall standen. Wer wusste schon, was die Templer jetzt tun würden. Vielleicht war Cullen genauso wahnsinnig wie Meredith und ließ alle hinrichten, die auf Hawkes Seite gestanden hatten. Um der Kälte und vor allem seinen trüben Gedanken zu trotzen, nahm Hawke einen tiefen Schluck von dem Wein. In einer verlassen Hütte, die sie vor ein paar Tagen gefunden hatten, waren einige Flaschen von diesem billigen Fusel versteckt gewesen. "Vielleicht hätten wir in der Hütte bleiben sollen, anstatt hier draußen zu erfrieren", murmelte Hawke und zog die löchrige Decke enger um sich. "Die Hütten durchsuchen sie zuerst", erinnerte ihn Fenris, der neben ihm saß und die Flasche entgegennahm, als Hawke sie ihm reichte. Auch er vorzog das Gesicht. "Nicht vergleichbar mit dem Wein aus Tevinter?", witzelte Hawke und sah den Elf von der Seite her an. "Nein", sagte Fenris, "Bei allem was Danarius war, Geschmack hatte er." "Ja", antwortete Hawke gedehnt und er merkte, wie sich Fenris zu ihm um drehte. Sein Freund kannten ihn gut genug, um zu wissen, dass diese Antwort eine zweite Bedeutung hatte. "Warum ist nie etwas aus uns geworden, Fenris?", fragte Hawke und seufzte, als er an die einfachen Zeiten in Kirkwall dachte, in denen die Qunari ihre größte Sorge gewesen waren. "Ich dachte immer Euch hatte mein Flirten gefallen. Ihr habt mich jedenfalls nie abgewiesen. Aber irgendwann war es einfach vorbei." Überrascht bemerkte Hawke, wie Fenris erneut von dem Wein trank. Einen wirklich großen Schluck. "Das dachte ich auch", flüsterte Fenris und ließ die Flasche sinken. "Und ich glaube, in dieser Nacht hätte ich Euch nicht abgewiesen. Egal ob Ihr ein Magier seid oder nicht. Doch Ihr ward ein verdammter Freund." "Welche Nacht?", fragte Hawke verwirrt. "In der Nacht, als ich Danarius tötete." Für einen Moment schwieg Hawke und erinnerte sich an die Begegnung im Gehängten Mann. Nachdem Fenris mal wieder davon gestürmt war, hatte ihn Hawke in seiner Villa aufgesucht. "Ihr wart betrunken und aufgewühlt, da wollte ich Euch nicht auch noch meine Gefühle aufbürden." "Ich war nicht betrunken", grollte Fenris, starrte in eine andere Richtung und fügte leise hinzu, "Als ob Euch sonst gestört hat, wie ich mich fühlte." "Immer", sprudelte es aus Hawke hervor, "sonst wäre ich bestimmt nicht jedes Mal hinter Euch hergelaufen, wenn Ihr nach irgendeinem Vorfall regelrecht geflohen seid." Fenris sah immer noch weg, aber Hawke bemerkte, wie sich seine Hand fester um die Flasche schloss und er befürchtete Fenris würde sie zerbrechen oder in die Flammen schleudern. Oder nach ihm. "Jedenfalls habt Ihr damals aufgehört mit mir zu flirten", schloss Fenris und ließ die Weinflasche heil. "Und Ihr habt angefangen mich einen Freund zu nennen", erinnerte sich Hawke und lächelte. So seltsam es auch klingen mag, er war froh wenigstens mit Fenris befreundet zu sein, auch wenn sie sich niemals näher gekommen waren. Aber wer wusste schon, ob er nicht morgen dort anknüpfen würde, wo er vor einiger Zeit aufgehört hatte. "Als Ihr kurzzeitig auf Meredith Seite standet, dachte ich, wir würden nie wieder ein freundliches Wort miteinander wechseln. Eigentlich nicht einmal, dass einer von uns beiden noch den nächsten Tag erleben würde. Und das ich noch einen Freund töten müsste." "Ihr habt ziemlich viel gedacht an diesem Tag", gab Fenris böse zurück und drehte sich mit einem kleinen Lächeln zu ihm um. "Aber ich werde bestimmt nicht mehr für Magier kämpfen. Am Ende geht es immer nur um Abscheulichkeiten." Leider hat Fenris Recht, gestand sich Hawke ein. Viele Magier waren an diesem Tag gestorben, aber zu viele von ihnen waren davor der Blutmagie verfallen, was eine Gegenargumentation sinnlos machte. "Solange Ihr weiterhin zu mir haltet, bin ich damit einverstanden." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)