Battle for the Sun von rokugatsu-go ================================================================================ Kapitel 8: Where the weight of the world and the weight of a tear are exactly the same -------------------------------------------------------------------------------------- „Where the weight of the world And the weight of a tear Are exactly the same“   Placebo, „Try better next time“   Eindringlich betrachtete Fukuzawa die Brille in seinen Händen. Klammerte er sich an eine unsinnige Hoffnung? Er hatte keine Ahnung, was mit Ranpo geschehen war, doch dass Taro so sehr an diesem Gegenstand hing, hieß vielleicht … „Chef.“ Derart tief in Gedanken versunken schreckte Fukuzawa leicht zusammen, als er angesprochen wurde. Seine Verärgerung über seine eigene Fahrlässigkeit hinunterschluckend, blickte er von seinem Platz auf dem Sofa im Empfangsbereich der Detektei zu Yosano auf, die ihn mitleidig beäugte. „Hast du seine Wunde versorgt?“ Die Ärztin senkte zustimmend ihren Kopf. „Es war nicht so schlimm. Ich musste sie nur klammern, nicht einmal nähen.“ Fukuzawa nickte schwermütig. „Verstehe.“ Yosano atmete hörbar aus, als würde sie damit hadern weiterzusprechen. „Er hat sehr wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung, deswegen ruht er sich jetzt im Arztzimmer aus. Kenji passt auf, dass er nicht einschläft … oder abhaut.“ Eine quälend lange Pause entstand, in der der Blick des Älteren wieder zu der Brille in seinen Händen wanderte. „Gut.“ Yosano seufzte erneut. Diese Rolle, die ihr gerade unfreiwilligerweise zukam, war ungewohnt für sie. Normalerweise war es Ranpo, der für die Motivation aller zuständig war. Und nun sollte ausgerechnet sie ausgerechnet den Chef aufmuntern? Verquerer konnte die Welt kaum werden. „Chef? Ich denke, Kunikida hat Recht mit seiner Theorie, dass es sich bei Ranpos Zustand um eine Fähigkeit handelt. Ranpo hat mich zwar eben nicht mehr als seine Kopfverletzung behandeln lassen, aber außer einer Beule neben der Verletzung von vorhin habe ich nichts Auffälliges an ihm bemerkt. Das heißt, sobald wir Dazai und den Befähigten, der hierfür verantwortlich ist, gefunden haben, wird Ranpo wieder ganz der Alte werden.“ Ein letztes Mal betrachtete Fukuzawa die Brille, schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder, als er die schwarz umrandeten Gläser in seinen Kimonoärmel steckte. „Habt ihr irgendetwas aus Ranpo herausbekommen können?“ „Ihr ist gut.“ Die Detektivin zuckte mit den Schultern. „Er redet hauptsächlich mit Kenji, weil dieser ihn an eine 'seiner' Schwestern erinnert.“ Der Gedanke, dass Ranpo wildfremde Leute als seine Familie bezeichnete, ließ sie sich auf die Unterlippe beißen. „Wenn wir ihnen noch ein paar Minuten geben, wird Kenji sicher etwas Brauchbares in Erfahrung bringen.“ „Ich bin mir nicht sicher, was unser Versprechen von eben betrifft.“ Mit ernster Miene gesellte sich Kunikida neben die Ärztin. „Wir versprachen ihm, seiner Familie zu helfen, aber diese Leute sind Entführer und haben kein Problem damit, auf uns zu schießen.“ „Meinst du deswegen?“ Fukuzawa holte den Revolver, den er Ranpo abgenommen hatte, aus seinem Ärmel und legte ihn auf den Tisch vor sich. „Deswegen müssen wir uns keine Sorgen machen.“ Irritiert wanderten Kunikidas Augen von der Waffe zu seinem Vorgesetzten. „Wie meinen Sie das?“ „Die Waffe … ist überhaupt nicht geladen.“ Verständnislos und endgültig verwirrt, fasste Kunikida sich an den Kopf. „Ich verstehe überhaupt nichts mehr! Sie haben Ranpo eine ungeladene Waffe mitgegeben??“ „Er hat noch nie einen Revolver in der Hand gehalten“, sagte Fukuzawa, „daher kennt er den Unterschied nicht. Aber ich bezweifle, dass dies ein Versehen seitens der Entführer war.“ Unverkennbar grübelnd kam Atsushi zu ihnen hinzu. „Ich habe über meine Begegnung mit Kyoka und Lucy nachgedacht. Diese Entführer scheinen ihnen nichts zuleide getan zu haben. Nein, vielmehr schienen beide so … ich weiß nicht genau, befreit und gelöst und so auffallend empathisch zu sein. Und dann dieser Umstand, dass sie sich alle als 'Familie' bezeichnen.“ Atsushi fasste sich mit einer Hand ans Kinn, sich selbst unbewusst, dass er sich diese Geste von jemand anderem abgeschaut hatte. „Es … es klingt total verrückt, aber wäre es möglich, dass die Entführer die Waisenkinder mitgenommen haben, um ihnen eine Familie zu geben?“ „Ja. Das klingt verrückt. Vollkommen verrückt“, konterte Yosano skeptisch. „Wieso“, warf Tanizaki aus der zweiten Reihe ein, „wieso verändern sie dann die Erinnerungen der Kinder?“ „Und nehmen sie gegen ihren Willen mit?“, bekräftigte Naomi den Einwand ihres Bruders. „K-keine Ahnung.“ Atsushi wedelte überfordert mit den Händen. Woher soll ich das wissen? Ich bin doch nicht Dazai!, wollte er sagen. Kunikida und Yosano stutzten plötzlich. Da waren doch leise Schritte im Flur zu hören. Sie drehten sich zur Tür um, just als diese vorsichtig geöffnet wurde. „Hey, hört mal!“ Kenji stand in der Tür und hielt Ranpo an einem seiner Ärmel fest. „Taro will euch etwas sagen.“ Nach dieser Ankündigung stand Fukuzawa geschwind auf und trat aus dem Separee heraus – nur um zu sehen, dass Taro bei seinem Anblick sofort zurückwich. Keinem der restlichen Detektive entging der flüchtige Hauch von Enttäuschung, der über die gesamte Gestalt des Chefs huschte. „Was möchtest du uns sagen?“, sprang Kunikida in die Bresche, als die angespannte Atmosphäre wieder zuzunehmen drohte. Taro machte einen Schritt nach vorne. „Ich habe doch in einem Nebensatz erwähnt, dass ich der größte Meisterdetektiv aller Zeiten bin, erinnern sich eure Minigehirne daran?“ Ranpo bleibt eben Ranpo, dachte Atsushi erneut. „Das haben wir nicht vergessen, nein“, antwortete Kunikida gefasst. Das ihnen allen so vertraute arrogante Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen. „Tja, für solche geistigen Normalos wie euch wird das schwer zu verstehen sein, aber ich besitze eine Fähigkeit, die mich umgehend die Wahrheit erkennen lässt und nachdem ich mich mit eurem netten und wirklich unglaublich arglosen Kollegen unterhalten habe …“ Kenji lächelte, als hätte er gerade ein großes Kompliment erhalten, „ … habe ich den Eindruck, dass man euch vielleicht ein wenig vertrauen kann.“ Die Detektive spitzten die Ohren. „Heißt das, du bist bereit, mit uns zu kooperieren?“ Kunikida formulierte seine Frage so vorsichtig wie irgend möglich. „Bedingt, ja.“ Die Miene des Meisterdetektivs wurde nachdenklich. „Ich verstehe nur nicht, warum meine Tante und meine Geschwister mich vor euch gewarnt haben … das gibt nicht so richtig Sinn ...“ „Weil sie nicht wollen, dass dir etwas zustößt.“ Fukuzawas ruhige Stimme erfüllte den Raum. „Sie machen sich Sorgen um dich und wollten daher, dass du besonders vorsichtig bist.“ Verwundert blickte Taro auf und sah den Chef an. „Es ist sehr wichtig, dass wir mit deiner Tante reden.“ Fukuzawa erwiderte den Blick des jungen Mannes. „Bitte, Taro, bring uns zu ihr. Es hängt eine Menge davon ab.“ Die Verwirrung war klar und deutlich in den Augen des Meisterdetektivs zu sehen. Unschlüssig schaute er zu Kenji, der ermutigend nickte. „Na schön. Aber dann bekomme ich endlich meine Brille wieder. Abgemacht?“ „Abgemacht.“   Es sah nach Regen aus, als Fukuzawa sich gegen die Mauer drängte, welche das Grundstück der verlassenen, in einem europäischen Stil gebauten Kaufmannsvilla umgab. Die Villa lag abgelegen in einer Senke des höher gelegenen Gebietes von Yamate und hatte ihre Glanzzeit wohl schon einige Zeit hinter sich. Das Dach war nicht mehr ganz gedeckt, die Fensterläden hingen herab oder lagen bereits am Boden und im Vorgarten wucherten hohes Gras und Unkraut. Ein perfektes Versteck. Fukuzawa konnte sich immer noch kein genaues Bild davon machen, wer ihre Gegner waren. Sie waren sehr wahrscheinlich bewaffnet, aber würden sie das Feuer auf sie eröffnen? Inzwischen war es Mittag und da von Dazai nach wie vor überhaupt keine Spur zu finden war, hatte er Atsushi, Tanizaki und Yosano noch einmal nach Suribachi geschickt. Er hatte nicht aussprechen müssen, was er dachte, denn dass Yosano mitkommen sollte, sagte mehr als tausend Worte. Dazai verschwand nicht einfach so, wenn es darauf ankam. Fukuzawa war sich der Vielzahl an Problemen, die der Brünette trotz seines jungen Alters mit sich herumschleppte, durchaus bewusst, auch wenn er sie nicht näher kannte. Dennoch war er von der Ehrlichkeit seiner Seele überzeugt. Dazai würde sie nicht im Stich lassen und das wiederum ließ nur einen Schluss zu: Ihm musste etwas zugestoßen sein. Dazais Tendenz, auf eigene Faust Dinge anzugehen, war ihm im Angesicht so vieler unbekannter Faktoren möglicherweise zum Verhängnis geworden. Fukuzawa verfluchte sich innerlich selbst, dass er Dazai wegen seines leichtsinnigen Verhaltens nie auch nur einmal gemaßregelt hatte. Und warum hatte er dies nie getan? Weil es bisher immer gut ausgegangen war. Nein, nicht Dazais Leichtsinnigkeit war schuld, sondern seine Nachlässigkeit. Er hatte es versäumt, sich besser um ihn zu kümmern. Ein Ellbogen des neben ihm zappelnden Taro traf ihn beinahe. „Ihr habt gesagt, ihr wollt mit ihnen reden!“, quäkte dieser, während er von Kenji festgehalten wurde. „Warum schleicht ihr dann wie Attentäter um das Haus herum?! Sowieso, alter Mann, du bist so einer, stimmt's? Und ein Lügner bist du auch! Du hast mir versprochen, mir meine Brille wiederzugeben, wenn ich euch her-“ „Kunikida“, sagte Fukuzawa unaufgeregt in Taros Schimpftirade hinein und der Blondschopf nahm seufzend ein Tuch aus seiner Hosentasche. „Ich tue das wirklich nur sehr ungern.“ Er positionierte sich vor dem schmollenden Schwarzhaarigen. „Und ich hoffe, du verzeihst mir das, wenn du wieder Ranpo bist.“ „HMMMMPFFF!!“ Kunikida band ihm das Tuch als Knebel um. „Was mache ich mir falsche Hoffnungen?“ Der Idealist seufzte abermals. „Ranpo wird mir so etwas niemals verzeihen.“ Auf ein Zeichen des Chefs hin zog Kunikida seine Pistole und beide stürmten pfeilschnell bis zu einer Außenwand des alten Hauses. Neben einem großen, durch einen Vorhang verdeckten Fenster blieben sie stehen. „Beruhige dich, Tante, beruhige dich!“, hörten sie eine Frauenstimme durch die dünne Verglasung rufen. „Polly muss irgendwo sein, wir werden sie finden!“ „Hätte ich die Kinder doch nur nicht in dieses Viertel geschickt!“, lamentierte eine andere Frau atemlos und außer sich vor Verzweiflung. „Wie konnte ich so nachlässig sein? Wie konnte ich nur? Wie konnte ich nur??“ „Der Detektiv ist auch nicht wieder aufgetaucht“, warf eine Männerstimme ein und entlockte der Frau damit noch mehr lautstarke Tränen. „Du Idiot“, zischte die erste Frau, „reg sie nicht noch mehr auf!“ „Ich habe doch nur gesagt, dass er auch verschwunden ist.“ „Argh! Halt die Klappe! Manchmal habe ich echt das Gefühl, ich bin die einzige, die hier mitdenkt!“ „Entschuldigt, dass ich störe -“ Fukuzawa und Kunikida tauschten Blicke aus, als sie die neu hinzugekommene Stimme erkannten. „- aber draußen schleichen ein paar Leute ums Haus“, beendete Kyoka ihren Bericht. „Ähm, Chef …?“ Fukuzawa drehte sich um, als er Kenjis ungewohnt verunsichert klingende Stimme vernahm. Der Junge ging vorsichtig, mit Taro im Schlepptau, rückwärts auf sie zu. Vor ihnen schwebte mit gezogener Klinge Weißer Dämonenschnee. Aus dem Inneren der Villa drang noch mehr Aufregung und Gepolter nach draußen, bis die Haustüre aufgerissen wurde und Frances, ein Gewehr im Anschlag, zu ihnen stürmte. „Keine Bewegung und Waffen fallen lassen!“, schrie sie ihnen resolut entgegen. Hinter ihr preschte Felix aus dem Haus heraus und fasste sich theatralisch mit beiden Händen an den Kopf. „Oh, oh Gott, das sind die Detektive. Der Kerl da ist ihr Anführer, über den habe ich so einiges in Erfahrung gebracht. Na toll, großartig, jetzt stecken wir richtig in der Klemme.“ Unbeirrt richtete Frances weiter das Gewehr in Fukuzawas und Kunikidas Richtung. „Waffen runter oder ich schieße.“ „Oh Gott, bloß nicht“, jammerte ihr Gefährte. „Du bist gerade keine Hilfe“, zischte sie. „Was soll ich denn da helfen? Du weißt, ich fasse keine Waffen an.“ „Chef?“ Überfragt sah Kunikida aus dem Augenwinkel zu seinem Vorgesetzten. Er war schon in allerlei seltsame und gefährliche Situationen geraten, aber was in aller Welt ging hier vor sich? „Soll ich schießen oder …?“ Fukuzawa schüttelte den Kopf. „Wir legen unsere Waffen nieder.“ Er zog sein Schwert aus seinem Obi-Gürtel, legte es auf das Gras und hob seine Hände. Kunikida legte seine Pistole auf der Erde ab und tat es ihm gleich. „Taro!“ In diesem Moment eilte die andere Frau aus der Tür, blieb mit Tränen in den Augen vor dem Meisterdetektiv stehen und nahm ihm dem Knebel ab. „Tante!“, entgegnete er freudestrahlend, was Fukuzawa aufhorchen ließ. „Sind Sie die Anführerin dieser Leute?“, fragte er sie. Bedächtig wandte die Dame sich zu ihm um. Trotz ihrer verheulten Augen hatte sie eine ehrfürchtige, fast erhabene Aura. „So würde ich mich nicht bezeichnen, aber ja, ich bin diejenige, die für diese Kinder sorgt.“ Kunikida entwich ein abfälliges Brummen. „Sorgt? Das sehen wir anders.“ Als hätte sie auf ihr Stichwort gewartet, steckte auch Kyoka den Kopf zur Tür hinaus. „Kannst du Weißer Dämonenschnee bitten, die Waffen einzusammeln?“, bat Frances sie. „Jemand anderes kriegt das nicht hin.“ „Jemand anderes kriegt das nicht hin“, äffte Felix sie eingeschnappt nach. Mit großen Augen beobachtete Kenji wie Kyokas Fähigkeit sich von ihm entfernte und das tat, was von ihr verlangt worden war. Dann beäugte er seine Kameradin, der dies stutzend auffiel. „Kyoka, erkennst du mich denn auch nicht mehr?“ Irritiert runzelte das Mädchen die Stirn und Kenjis Schultern sanken für alle gut ersichtlich herab. „Ah, ich verstehe. Es ist wie bei Ranpo, oder? Der erkennt mich auch nicht mehr.“ Der Junge gab sich hörbar Mühe, nicht traurig zu klingen. Es war so hörbar, dass es herzzerreißend war. Vielleicht, so ging es Kunikida durch den Kopf, hatte er bis zu diesem tragischen Moment nicht einmal daran gedacht, dass Kenji überhaupt traurig werden konnte. Was für ein massiver Fehler. Kenji war ein Kind. Hatte er das bei all dem Irrsinn, den sie in der Detektei Alltag nannten, etwa vergessen? Ein erneuter Blick aus seinem Augenwinkel heraus verriet ihm, dass der Chef wohl gerade etwas Ähnliches denken musste. „Tante, tut mir leid“, sagte Taro, der sich aus Kenjis locker gewordenem Griff freigestrampelt und zu der Dame mit dem geflochtenen Haarkranz gesellt hatte, „diese Möchtegern-Detektive haben mich überredet, sie herzubringen. Ich glaube allerdings, dass sie gar nicht gefährlich sind. Nur dämlich. Vielleicht könnten sie uns trotzdem helfen. Was meinst du?“ Die Angesprochene legte mütterlich einen Arm um Taros Schultern und spürte umgehend Fukuzawas Augen auf sich. Aufmerksam richtete sie ihren Blick auf den silberhaarigen Mann und musterte ihn. Sichtbar nachdenklich werdend kreuzten sich letztlich ihr Blick und der des Chefs. Ein Platzregen prasselte plötzlich auf sie nieder – und trotzdem rührte sich keiner der beiden auch nur einen Millimeter. Als Taro anfing zu jammern, weil er nass wurde, holte dies beide aus ihrer Trance. „Lassen Sie uns drinnen sprechen“, sagte die Frau und gab Frances ein Zeichen, das Gewehr hinunter zu nehmen. Die drei Detektive folgten der Frau, Taro und ihren restlichen Schützlingen ins Hausinnere. Im Eingangsfoyer blieben sie erstaunt stehen. Durch den Flur und die angrenzenden Räume flitzten zwei Dutzend Kinder, aus dem oberen Stockwerk, in das eine große, hölzerne Treppe aus dem Foyer führte, hörten sie noch weitere Kinderstimmen. Fukuzawa stellte sich neben das Treppengeländer und blickte von dort in das, was wohl eine Art Salon war. Er brauchte nicht lange, um anhand der Beschreibung, die sie von ihren jungen Klienten erhalten hatten, eines der vermissten Waisenkinder aus Suribachi zu erkennen. „Es gibt hier unglücklicherweise kaum Mobiliar“, erklärte die Anführerin, die nicht so genannt werden wollte, entschuldigend. „Verzeihen Sie daher bitte, wenn wir hier reden.“ Stillschweigend gab Fukuzawa sein Einverständnis, während er beobachtete, wie Weißer Dämonenschnee sein Schwert und Kunikidas Pistole hoch oben auf einem hohen Schrank ablegte. So kam keines der Kinder daran. „Kyoko, Taro, holt euch ein Handtuch zum Abtrocknen, sonst erkältet ihr euch noch“, richtete die Frau mit so viel Sanftheit an die zwei, dass Fukuzawa zweifelsfrei von der Echtheit ihrer Sorge überzeugt war. Die zwei trotteten los und an ihrer statt kam ein Mädchen mit strohblonden Zöpfen hinzu. „Haben wir Besuch?“, fragte sie erfreut und strahlte, als sie Kenji erblickte. „Bleibst du jetzt auch bei uns?“ Ohne dies bewusst zu tun, stellte Fukuzawa sich augenblicklich schützend vor den blonden Jungen. „Sie sind nur zu Besuch, Eleanor“, erläuterte die Dame mit plötzlichem, greifbaren Schwermut und richtete ihren betrübten Blick auf die Detektive. „Wir haben einen schrecklichen Fehler gemacht.“ Den letzten Satz brachte sie mit brüchiger Stimme hervor. „Wer sind Sie?“, fragte Kunikida harsch. „Was wollen Sie hier? Und was haben Sie mit unseren Kollegen angestellt? Ihre Einsicht ist schön und gut, aber wir brauchen Antworten.“ Obwohl Kunikida sie so grob anfuhr, blieb die Frau ruhig und nickte bedächtig. „Lassen Sie mich bitte alles erklären. Mein Name ist Johanna Spyri. Ich … ich nehme mich schon seit sehr langer Zeit Waisenkindern an. Die ersten, um die ich mich kümmerte, waren diese beiden hier: Frances Burnett und Felix Salten. Gemeinsam nahmen wir weitere Kinder auf, doch die Kinder waren oft von ihren schlimmen Erfahrungen traumatisiert und wir konnten ihnen nicht helfen.“ Bei diesen trübsinnigen Erinnerungen sammelten sich neue Tränen in ihren Augen. „Das änderte sich, als wir das junge Fräulein Porter, unsere liebe Eleanor, fanden. Sie hat auch jeden, der ihr lieb und teuer war, verloren, aber trotzdem ist sie immer fröhlich. Wir vermuten, das hängt mir ihrer Fähigkeit zusammen.“ Die Detektive stutzten. „Was für eine Fähigkeit ist das?“, hakte Fukuzawa nach. „Eleanors Fähigkeit überschreibt traurige Erinnerungen mit fröhlichen“, fuhr Spyri fort. „Die Kinder, auf die sie ihre Fähigkeit anwendet, vergessen ihre gesamte Vergangenheit und leben stattdessen in dem Glauben, schon immer bei uns gewesen zu sein.“ „Deswegen also. Deswegen erkennen Kyoka und Ranpo uns nicht mehr und halten Sie für ihre Familie.“ Selten hatte Kunikida so verbittert ausgesehen und geklungen wie in diesem Moment. „Aber wie funktioniert diese konstruierte Lebensgeschichte, wenn ständig neue Kinder hinzukommen?“ Burnett zuckte mit den Schultern. „Die Fähigkeit aktualisiert sich von selbst. Kommt ein neues Kind hinzu, ist es für alle, als wäre es von Anfang an bei uns gewesen.“ „Lässt sich dieser Prozess rückgängig machen?“, warf Fukuzawa ein. „Nein“, antwortete Salten, „Eleanor kann ihre Fähigkeit nicht zurücknehmen. Sobald sie auf ein Kind – oder anscheinend auch einen kindlichen Erwachsenen – angewendet wurde, geht sie auf dieses über und Eleanor kann nichts mehr daran beeinflussen.“ „Verstehe.“ Es war offensichtlich, dass Fukuzawa sich eine andere Antwort erhofft hatte. Auch Kunikidas Anspannung nahm zu. „Das heißt doch nur, dass Dazai Ranpo, Kyoka und Lucy berühren muss und nicht die Befähigte selbst, oder?“ Kunikida und der Chef schreckten aus ihrer Resignation hoch, als Kenji ihnen mit seiner Schlussfolgerung unwissentlich neue Hoffnung gab. Dazai. Sie brauchten Dazai. „Warum haben Sie überhaupt diese drei und auch die anderen Kinder aus Suribachi mitgenommen?“ Fukuzawa wollte nicht vorwurfsvoll klingen, aber es war nicht zu leugnen, dass er dies trotzdem tat. „Waisenkinder von der Straße aufzulesen ist unsere normale Herangehensweise“, erklärte Burnett. „Was das Mädchen im Kimono betrifft …“ Sie blickte zerknirscht drein. „... Das war meine Schuld. Meine Fähigkeit, 'Herzlieb', lässt mich bei Berührung die traurigen Erinnerungen im Herzen eines jeden sehen und ich bin zufällig in das Mädchen hineingelaufen und was ich da gesehen habe, hat mich vollkommen erschüttert. Ich wollte ihr nur helfen, wirklich! Ich hatte ja keine Ahnung, dass es doch jemanden gibt, der sich um sie kümmert.“ „Bei dem Mädchen aus dem Restaurant war es ähnlich“, ergänzte Spyri. „Ich hatte mich zufällig mit ihr unterhalten und sie hat mir leid getan.“ „Und der Meisterdetektiv“, begann Salten, „na ja, der ...“ „Ist Ihnen auf die Schliche gekommen“, schloss Kunikida erbost. Peinlich berührt bejahte Salten seine Schlussfolgerung. „Was uns zu der Frage bringt, was Sie in Yokohama wollen und mit den Morden der letzten Zeit zu tun haben“, fuhr der bebrillte Detektiv fort. „Wer ist Charlie?“ Die drei Europäer tauschten bestürzte Blicke aus. Selbst Eleanor wirkte ein kleines bisschen weniger fröhlich. „Unser Bruder“, sagte sie, tapfer lächelnd. „Wir müssen ihn wiederfinden, bevor es die bösen Leute tun.“ „Die bösen Leute?“ Unbewusst verfinsterte sich Fukuzawas Blick und ließ Eleanor einen Schritt hinter Spyri zurückweichen. Diese tätschelte der Jüngeren beruhigend auf den Arm und richtete sich noch ein Stück gerader auf. „Charlie, das heißt, sein richtiger Name ist Charles Dickens, ist ein Waisenjunge, der von einem inzwischen eingestellten Programm des britischen Militärs offiziell zu einem Kämpfer ausgebildet wurde. Wir erfuhren von ihm, nachdem uns ein Brief ohne Absender erreicht hatte. Dort stand, dass in Wahrheit einer der an diesem Programm beteiligten Wissenschaftler den Jungen für Forschungen zu Fähigkeiten missbrauchte. Mit den Informationen aus diesem Brief gelang es uns, den Jungen zu befreien und Eleanor überschrieb wie gewohnt seine Erinnerungen, jedoch … kam es zu Komplikationen.“ Kunikida ächzte und begann, seine Schläfen zu massieren. „'Komplikationen' ist ein Wort wie 'Dazai'“, raunte er entschuldigend. „Beides löst bei mir sofort Migräne aus.“ „Was für Komplikationen?“, hakte Fukuzawa unbeirrt nach. „Fagin, der Wissenschaftler“, erzählte Spyri weiter, „hat es sich in den Kopf gesetzt, den perfekten Soldaten zu erschaffen, einer, dessen Physis die Grenzen von dem sprengt, wozu ein gewöhnlicher Mensch in der Lage ist. Bei seinen Experimenten sind, so weit wir das in Erfahrung gebracht haben, nicht wenige umgekommen. Deswegen ist das Programm der Regierung zu heiß geworden und sie haben es eingestellt. Sie wissen nicht, dass ein Erfolg dabei herumgekommen ist.“ „Ein Erfolg?“ Kunikida war dazu übergangen, die Stelle zwischen seinen Augen zu kneifen. „Sie meinen den Jungen, den Sie suchen.“ Er warf dem Chef einen gequälten Blick zu. „Ein perfekter Soldat, ein wahnsinniger Wissenschaftler; wieso geraten immer wir an solche Fälle?“, sollte dieser Blick sagen. „Charlie ist ein guter Junge“, sagte Spyri mit fester und doch aufgebrachter Stimme, „er würde niemandem etwas zuleide tun. Aber Fagin kann ihn dazu bringen.“ „Wie?“ Fukuzawas Frage kam wie aus der Pistole geschossen. Er befürchtete bereits das Schlimmste und wartete nur auf die Bestätigung. „Er beherrscht ebenso eine Fähigkeit, die die Gedanken manipuliert.“ Wie hätte es auch anders sein können. „Als diese Fähigkeit, die den Jungen dazu bringt, als Feinde deklarierte Personen zu töten“, fuhr Spyri fort, „auf Eleanors Fähigkeit traf, entbrannte in Charlies Innern ein Kampf um seine Seele. Ohne dies wirklich steuern zu können, rastet er immer mal wieder aus und tut dann Dinge, an die er sich hinterher nur noch vage oder überhaupt nicht mehr erinnern kann.“ „Moment.“ Kunikida atmete hörbar durch. „Dieser Junge ist für die ganzen Morde verantwortlich? Die Mordfälle hängen zusammen, Sie können uns nicht weismachen, er wüsste nicht, was er tut.“ „Im Gegensatz zu Fagins Programmierung“, übernahm Burnett die Erklärung, „tötet Charlie durch Eleanors Intervention nicht mehr auf seinen Befehl oder wahllos. Er rastet immer aus, wenn Kindern Leid angetan wird. Das ist sein Trigger. Dann übernimmt Fagins Befehl, alle zu töten, die er als Feinde ansieht, die Kontrolle über ihn.“ „Was übrigens viel schwerer wäre, wenn ihr auf mich gehört hättet und wir die Waffen dieser dubiosen Truppe vernichtet hätten. Aber hat jemand auf mich gehört? Nein.“ Salten kreuzte beleidigt die Arme vor der Brust. „So hat er sie sich wieder gegriffen und ist durchgedreht, als er nach unserer Ankunft in Yokohama von dieser Waisenhausaffäre erfahren hat.“ „Wir bräuchten keine Waffen, wenn Fagin und seine Schläger uns nicht verfolgen würden“, gab Burnett gereizt zurück. „Sie sind hinter uns her, seit wir Charlie in England vor ihnen gerettet haben. Wir sind seitdem ständig auf der Flucht und schließlich kamen wir heimlich mit einem Containerschiff nach Yokohama. Aber selbst hier haben sie uns aufgespürt! Das haben wir der kleinen Spion-Ratte Noah zu verdanken!“ „Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe.“ Kenji lugte hinter Fukuzawas breitem Rücken hervor. „Aber wenn dieser Fagin etwas Illegales macht, warum sind Sie nicht zur Polizei gegangen?“ „Das ging nicht“, antwortete der Chef zur Überraschung ihrer ausländischen Gegenüber. „Niemand darf von der Existenz dieses Jungen erfahren. Die Regierung hat das Programm zwar eingestellt, als es zu Todesfällen kam, aber wenn sie erfahren würden, dass einer der Versuche geglückt ist, würden sie dieses Kind erneut in eine Forschungseinrichtung bringen und vielleicht auch an anderen Kindern weiter forschen. Deswegen hatten Sie auch Angst davor, dass wir uns in diese Angelegenheit einmischen. Sie dachten, wir könnten den Jungen unserer Regierung übergeben.“ Sprachlos starrten Spyri, Burnett und Salten abwechselnd sich und Fukuzawa an. „Sie sind ein kluger Mann, Herr Fukuzawa.“ Spyri lächelte betrübt, während der Chef ein Kopfschütteln andeutete. „Ich schlussfolgere lediglich aus Beobachtungen, die ich gemacht habe. Leider ist die Menschheit noch weit davon entfernt, sich zivilisiert zu nennen, solange sie so mit denen umgeht, die am meisten unseres Schutzes bedürfen.“ „Es scheint, wir haben schrecklich viele Fehler gemacht.“ Ohne ihre stolze Haltung aufzugeben, fielen einige Tränen Spyris Wangen hinab und ließen Eleanor ganz hibbelig werden. „Oh, nicht weinen, Tante! Nicht weinen! Gibt es denn nichts, über das du froh sein kannst?“ Salten fuhr sich grübelnd mit den Fingern durch seinen Schnurrbart. „Jetzt, wo wir alle den Schaden haben, kommt das eventuell etwas unverfroren daher, aber …“ Er schaute die Detektive direkt an. „Ich sehe das richtig, dass Sie unseren Charlie nicht irgendeiner Regierung übergeben würden?“ „Das ist richtig“, bestätigte Fukuzawa ihm. „Würden Sie uns dann helfen?“ Burnett blickte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. „Als würden die uns jetzt noch helfen! Bei dem, was wir getan haben!“ Salten wackelte widersprechend mit einem Finger. „Versöhnung ist vielversprechender als Hass. Der gute Mann hat eben von zivilisiert gesprochen. Was steht mehr für ein zivilisiertes Miteinander als Versöhnung?“ „Ich hätte noch eine Frage“, äußerte Fukuzawa unvermittelt in die Diskussion hinein. „Verändert die Fähigkeit des Mädchens das Wesen der Kinder?“ Nun blickten die Ausländer verdutzt drein. „Nein“, gab Burnett zur Antwort. „Nein, sie bleiben, wer sie sind. Nur mit veränderten Erinnerungen.“ „Hat Ihre Frage mit Atsushis Bemerkung zu tun, dass Kyoka und Lucy mitfühlender und gelöster als sonst schienen?“, hakte Kunikida nach. „Hmm?“ Burnetts Miene hellte sich auf. Zum ersten Mal blickte die Frau nicht wie von ihren Sorgen erdrückt drein. „Ach, das meinen Sie. Wie soll ich das erklären? Durch die glücklichen Erinnerungen werden die Kinder einfach gutherzig und heiter. Wenn einem etwas Gutes widerfahren ist, so vergisst man das doch ein Leben lang nicht, ist es nicht so?“ Unbewusst ging Fukuzawas rechte Hand zu der Stelle, an der er Ranpos Brille aufbewahrte. „Man vergisst es ein Leben lang nicht“, flüsterte er leise, bevor er seine Stimme wieder erhob. „Sie brauchen unsere Hilfe, um den Jungen zu finden?“ „Sie wollen uns wirklich helfen?“ Spyri sah die Männer vor sich völlig entgeistert an. „Wir können nicht zulassen, dass er weiter mordet“, entgegnete Fukuzawa, auch in Kunikidas Richtung, der ihn ebenso fragend anblickte. „Außerdem kann einer meiner Mitarbeiter sehr wahrscheinlich die Gedankenmanipulation dieses Fagins aufheben. Ist Ihnen zufällig ein großer Mann mit braunen Haaren begegnet? Sein Name ist Osamu Dazai.“ Die in Gedanken versunkenen Gesichter der anderen waren Kunikida Antwort genug. „Das heißt dann wohl nein. Sie wüssten es sofort, wenn Sie ihm begegnet wären.“ „Bitte!“, rief Spyri plötzlich aus. „Wir vermissen seit letzter Nacht ein weiteres unserer Kinder. Sie hatte uns helfen wollen, diesen Slum nach Charlie abzusuchen und ist zu keinem der verabredeten Treffpunkte zurückgekehrt. Wenn ihr etwas zugestoßen ist, dann ...“ Ihre zitternden Hände umklammerten das Kreuz um ihren Hals. „Kunikida, gib Atsushi Bescheid, das ein Mädchen vermisst wird. Was Charlie betrifft, brauchen wir Ran- … Taro.“ Aufgeregt nickte Spyri und schickte Eleanor los, den verlangten Bruder zu holen. „Haben Sie eine Zeitung von heute da?“, fragte Fukuzawa. „Öh, ja.“ Salten nahm die auf einer Fensterbank abgelegte Zeitung und gab sie Fukuzawa, gerade als Taro um die Ecke in den Flur schlappte. „Was soll ich machen? Ich habe Kopfschmerzen.“ Der Chef hielt ihm die Zeitung hin. „Kannst du hier drin nach Hinweisen suchen, wo Charlie als nächstes auftauchen könnte?“ „Huh?“ Taro blinzelte ihn mit großen Augen an. „Die Idee ist gut, alter Mann, aber ...“ „Bitte, Taro“, bat Spyri ihn. „Mach, was er sagt. Die Detektive wollen uns helfen.“ „Natürlich wollen sie das, das habe ich doch gesagt, aber ich brauche meine Brille, um meine Fähigkeit einzusetzen!“ Der junge Mann rollte mit den Augen. „Stimmt.“ Burnett beäugte ihn. „Als wir ihn fanden, hatte er eine Brille auf. Wo ist die?“ Ein anklagender Finger zeigte auf Fukuzawa. „Der alte Mann hat sie mir weggenommen!“ Zögerlich zog der Chef die Brille aus seinem Ärmel und betrachtete sie abermals. „Ranpo denkt wieder, er sei ein Befähigter“, raunte Kunikida ihm zu. „Das ist seltsam.“ Ohne darauf zu reagieren, hielt Fukuzawa dem Schwarzhaarigen den gewünschten Gegenstand hin. Hastig schnappte Taro sich die Brille, seufzte wohlig, als er sie wiederhatte und setzte sie freudestrahlend auf. „Das ist besser, viel besser!“ Grinsend schlug er die Zeitung auf. „Ah, alles klar. Charlie wird diese Leute da umbringen wollen.“ Kunikida und Burnett eilten so schnell an Taros Seite, um in die Zeitung zu blicken, dass sie fast mit ihren Köpfen aneinander schlugen. „Den Vorstand dieser Firma?“ Verwirrt runzelte Kunikida die Stirn, als er das Bild zu einem Bericht auf der Wirtschaftsseite erblickte. „Wieso?“ Der Meisterdetektiv schnalzte mit der Zunge. „Ist doch offensichtlich. Sie spekulieren mit Immobilien. Das Waisenhaus der vernachlässigten Kinder steht auf einem profitablen Grundstück. Und auf dem Foto, das nach der Ermordung der Kirchenoberen aufgenommen worden war, war auf einem Schreibtisch im Hintergrund die Visitenkarte dieser Firma zu sehen.“ Ein kleines Detail an diesen Erklärungen erregte Fukuzawas Aufmerksamkeit. „Er hat weiterhin die Erinnerungen an diesen Fall?“ Salten zuckte mit den Schultern. „Fragen Sie mich nicht. Das war das erste Mal, dass wir Eleanors Fähigkeit bei einem Erwachsenen angewendet haben. Und bei Gott, es war das letzte Mal!“ „Diese Firma hat ihren Sitz in der Nähe von Suribachi. Wenn wir davon ausgehen, dass dieser Junge sich hier nicht auskennt, haben wir immerhin ein wenig Zeit, bis er dort eintrifft und wir können ihm zuvorkommen. Ich rufe sofort Atsushi an.“ Kunikida zückte sein Handy, als ein plötzliches Geräusch alle aufschrecken ließ. Jemand hämmerte wie wild gegen die Eingangstür. Nein, nicht nur wie wild. Wie in einer Panik. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)