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Stars in the Shadow

von

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Wie konnte er sich nur auf sie einlassen? War er denn von allen guten Geistern verlassen? Eigentlich hätte er sich ja denken können das dass schief gehen würde, aber er hatte sich von seinem besten Freund und Gildenmeister überreden lassen mit ihr auszugehen.

Er schwor sich Fäuste schwingend das Sting dass auf jeden Fall zurück bekommen würde. Natürlich hätte es mit Minerva nicht gepasst, und nun war die Schwarzhaarige wie eine Furie wenn er nur den Raum betrat. Rogue hatte wirklich panische Angst vor diesem Weib. Vor allem davor was sie mit ihm machen würde wenn sie ihn alleine antraf.
 

Bestimmt würde sie ihn durch ihre Magie in einen winzig kleinen Raum sperren und dort für immer versauern lassen. Der Gedanke daran ließ ihm schon eiskalten Schweiß den Rücken runter laufen. Diese Frau konnte echt furchteinflößend sein, und dabei hatte er ihr nur gesagt das er glaubte die beiden würden nicht zusammen passen. Sie hatten doch  gerademal 3 Dates gehabt.
 

Aber Minerva hatte sich ihn wohl sofort in den Kopf gesetzt und nun hatte er den Salat.  Der Schwarzhaarige war je eigentlich ein Mensch der Konflikten so gut es ihm gelang aus dem Weg ging, aber hier in der Gilde war das fast unmöglich, vor allem da er zusätzlich noch böse Blicke von Yukino erntete, die mittlerweile gut mit Minerva befreundet war.
 

Selbst Sting gab seinen Senf dazu. Naja, diesem blieb auch nichts anderes übrig, da Yukino und er seit geraumer Zeit ein paar waren und der Blonde seine Freundin nicht verärgern wollte, indem er sich gegen sie stellte. Somit blieb Rogue nichts anderes übrig als niedergeschlagen zu seufzen und sich neben Rufus auf einen Stuhl in der nächstgelegenen Ecke zu setzen.
 

„Wow, die ist ja echt finster drauf…“ stelle der Blonde erschreckend fest. Rogue schluckte und stimmte seinem Gildenkammeraden durch ein nicken zu. Was sollte er auch noch groß sagen? Das es ihm leid tat? Das hatte er mittlerweile fast eine Millionen Mal zu ihr gesagt, doch sie war immer noch so drauf, also beließ er es dabei und hielt sich liebe fern.

Er war jemand der nicht wirklich gut mit dem andern Geschlecht konnte und diese Situation war mal wieder ein Paradebeispiel dafür. Seeligst wünschte sich der Schwarzhaarige einen Auftrag ganz, ganz weit weg. Am liebsten auf einem anderen Kontinent, aber es hing so gut wie nichts am Brett. Wenn er sich in der Gilde so umsah merke er auch schnell das mehr als die Hälfte der Mitglieder ausgeflogen waren. So eine pleite aber auch.
 

Und da kam auch schon die nächste… Sting sah ihn fast schon finster an als er zu Rogue hinüber trat. „Auf ein Wort in meinem Büro" sprach der sonst so fröhliche Gildemeister ernst. Rogue schluckte wieder, folgte aber auf dem Fuße wie ein zweiter Schatten. „Was gibt es denn?“ nuschelte der Schattendrache während er leise die Tür des Büros ins Schloss fallen ließ.
 

„Oh man bin ich froh das ich Minerva mal ne Minute los bin… ich kann dich sowas von verstehen man, das du mit der nicht zusammen kommen wolltest“ lachte der Blonde als er sich in seinen Schreibtisch Stuhl fallen ließ. Wie? Sting war gar nicht sauer auf ihn? „Nein, ich bin nicht sauer auf dich, also schau nicht so. Aber Yukino macht mir die Hölle heiß wenn ich dir beistehen" grinsend betrachtete er ein Blatt das auf dem Schreibtisch lag „…Und warum bin ich dann hier?“ nun packe Rogue doch die Neugierde.
 

„Ach weißt du, ich dachte ein wenig Ruhe und Frieden würde uns beiden mal gut tun, und da hab ich uns kurzerhand bei unseren Freunden von Fairy Tail eingeladen" das Grinsen des Lichtdrachens wurde immer breiter. „Du verbindest die Worte Ruhe und Frieden in einem Satz mit Fairy Tail? Sicher das du die gleiche Gilde meinst wie ich, Sting?“ Diese beiden Wörter waren bestimmt die weit entferntesten die er sich bei dieser Gilde nur vorstellen konnte, aber Urlaub würde ihm sicher gut tun und vielleicht auch Minerva wieder zur Ruhe kommen lassen.

Wortlos stimmte der Schwarzhaarige seinem Meister zu.  „Gut so, dann pack schon mal deine Koffer. Morgen früh geht es zum Bahnhof" das letzte Wort hatte Sting nur noch geflüstert, da ihm bei dem Gedanken daran schon Kotzübel wurde, hatten doch alle Dragonslayer diese verdammte Reisekrankheit.
 

Am nächsten Morgen schulterte Rogue seine Reisetasche und verließ die Wohnung zügig Richtung Bahnhof. Er redete sich immer zu ein, je schneller er da war, desto schneller würden sie im Zug nach Magnolia sitzen und desto schneller waren sie auch an ihrem Reiseziel angekommen. Da hatte er aber mal wieder die Rechnung ohne Sting gemacht. Hätte er ihn doch einfach von zuhause abgeholt, dann müsste er nicht wieder ewig auf ihn warten weil dieser bestimmt mal wieder verschlafen hatte.  Schmunzelnd schüttelte er den Kopf und stellte sich schon mal in die Schlange für die Fahrkarten an. Denn wie er seinen Kumpel kannte hatte dieser mit Sicherheit noch keine gekauft.
 

Die Fahrt nach Magnolia schien unendlich lang und qualvoll zu sein, denn sie wollten einfach nicht an ihrem Reiseziel ankommen. Der Zug fuhr so langsam, dass Rogue fast seine Übelkeit vergaß und den Schaffner im vorbeigehen am liebsten gefragt hätte ob er aussteigen und schieben helfen solle. Sogar Sting war mehr als genervt von dieser Situation. Das einzige was sie fröhlich stimmte waren das Lektor und Frosch, die beiden kleinen exeeds, munter umher sprangen und somit das komplette Abteil bei Laune hielten.
 

Ja, sie waren schon eine lustige Reisetruppe. Zwei denen dauerhaft übel war und dann auch noch 2 Katzenähnliche Wesen mit sich führten, bei dem eines ein rosa Frosch Kostüm trug und auch noch Frosch hieß.  Er liebte dieses kleine quirlige Katerchen, denn es war alles was Rogue nicht war. Der Schwarzhaarige war nicht quirlig oder lebhaft, auch nicht dauerhaft fröhlich oder unbeschwert. Er war mehr der auf dem Boden gebliebene, der Philosoph, der sich über alles und jeden den Kopf zerbrach. Oft wurde er von Sting dafür gerügt, denn dieser würde es wohl auch lieber sehen wenn sein Kumpel mal aus sich heraus kommen würde.

Einige Zugstunden später waren sie eeeendlich in Magnolia angekomme.
 

Sting sprang als erster aus dem langsam einrollenden Zug und Küsste erstmal metaphorisch gesehen den Boden unter seinen Füßen. Sie hatten etliche Stunden Verspätungen. Eigentlich sollte der Zug schon am Mittag in der Stadt ankommen, doch stattdessen hatten sie fast Abend. Soweit sie es mitbekommen hatten war etwas an dem fahrenden Metallhaufen, wie es Sting immer liebevoll nannte, kaputt gegangen während der Fahrt, und erst im Magnolia wieder repariert werden können. Eigentlich interessierte es ihn nicht, aber das war dann doch mit Abstand die schlimmste Zugfahrt seines Lebens.
 

„Ich dachte du hast uns angemeldet bei Fairy Tail? Warum ist hier dann niemand um uns abzuholen?“ Rogues Blick ging nach links und nach rechts in der großen Eingangshalle, doch weit und breit keine Spur von einem der Gildenmitglieder. Sting Kratze sich sichtlich nervös am Hinterkopf als er seinem Freund gestand das er meinte sie fänden schon alleine dort hin. Na toll…typisch Sting… ging es dem Schattendrachen durch den Kopf während er diesen grummelnd schüttelte. Wahrscheinlich wäre der Weg auch einfach zu finden sein, wenn er nicht die Aufenthalte in der Feengilde an nur einer Hand abzählen könnte. Also machten sie sich mit einer groben Richtungsangabe zur befreundeten Gilde auf.
 

Rogue lief wie immer wie ein Schatten hinter dem Lichtdrachen her und grummelte in seinen nicht vorhanden Bart. Am liebsten hätte er ihn hier mitten in der Stadt zurecht gewiesen, aber erstens der Blonde war als Gildemeister sowas wie sein Chef und zweitens war es einfach nicht seine art. Meist fraß er das ganze einfach in sich hinein und drohte dadurch des Öfteren komplett in den Schatten zu versinken. Sting war es dann immer der ihn aus diesem Loch wieder heraus zog und somit konnte er seinem Freund nicht lange böse sein.
 

Irgendwann dachte sich Rogue einfach das wenn sie jetzt eh schon so planlos hier rumirrten, dann könne er auch mal seinen Blick schweifen lassen und sich die Verkaufsstände in der Straße durch die sie gerade schlenderten beim vorbeigehen anzuschauen. Magnolia war wirklich eine sehr schöne Stadt mit ihren ganzen Fachwerkhäusern und der großen anmutigen Kathedrale. An vielen Gebäuden hingen pompöse Blumenkästen mit noch pompöser wirkenden Blumen drinnen. Überall blühte es und strahlte somit das pure Leben aus. Also schon wieder genau das Gegenteil von dem Schwarzhaarige, aber ihm gefiel dennoch was er sah.
 

Wenig später kamen sie an einen Park, in dessen Mitte ein gigantischer Kirschbaum stand. Daran konnte sich Rogue sogar noch erinnern. Sie waren letztes Jahr von den Feen zum alljährlichen Kirschblüten Festival eingeladen worden. Diesen Anblick würde er niemals vergessen, wie anmutig und schön die Natur alles in rosa tauchte, und dann noch abends als all die Bäume in den verschiedensten Farben leuchteten. Noch nie in seinem Leben hatte er etwas schöneres gesehen als die in der Nacht leuchtenden Bäume.
 

Rogue merkte gar nicht das Sting stehengeblieben war, erst als er fast in seinen Vordermann hinein gerannt war.  „Was soll denn der Mist, Sting?“ Genervt sah er seinen Kumpel an der mit dem Finger in eine Richtung deutete. Rogue folgte dem Deut des Fingers und landete schließlich bei einer kleinen zierlichen Blauhaarigen weiblichen Person. Levy war ihr Name wenn er sich recht entsinne. Eine der weiblichen Mitglieder der Feengilde. Freudig begrüßte sie die beiden Dragonslayer und deren Exeeds und bot ihnen an sie zur Gilde zu führen. „Zum Glück haben wir dich getroffen, Levy. Sting-kun und Rogue haben nämlich keinen guten Orientierungssinn musst du wissen" Lector gefiel die kleine wohl, denn er plapperte wild drauf los ohne Punkt und Komma und flog dabei immer wieder um sie herum.
 

Rogue war ebenfalls sehr angetan von der Blauhaarigen, wusste er allerdings das diese mit dem Eisendrachen Gajeel zusammen war. Schade eigentlich, sie war schon sein Typ Frau: zierlich, intelligent, belesen, vielleicht etwas zu quirlig, aber so hätten sie immer genug Spaß zusammen. Allerdings würde ihm nie in den Sinn kommen seinem Vorbild Gajeel die Frau auszuspannen, dafür war er einfach nicht der Typ und außerdem war er eine Niete im flirten.
 

Nach nicht mal 10 Minuten Fußweg standen sie endlich vor der Gilde und Rogue konnte es kaum erwarten sein Gepäck im Gästezimmer zu verstauen und sich ein kühles Getränk an der Bar zu bestellen. Seine Füße taten ihm mittlerweile doch ganz schön weh, hatten sie ja den kompletten Weg zu Fuß abgelegt, und sich dann auch noch ein paar mal verlaufen. In der Gilde herrschte wie sie es gewohnt wahren reges treiben. Zuerst wurden sie gar nicht bemerkt, doch dann kam der Meister der Gilde, Makarov, zu ihnen und begrüßte sie herzlich. Natürlich ließ sich der kleine, mittelwelle an den Rollstuhl gebundene, Mann es nicht nehmen Sting erstmal in Beschlag zu nehmen. Schließlich war er ja der Meister der Sabertooth Gilde und somit konnte man sich bestimmt bestens austauschen.
 

Rogue grinste seinen Meister frech an als dieser ihm einen flehenden Blick zuwarf der sagte „lass mich bitte nicht allein mit ihm" doch das war nun mal das Tagewerk eines Gildenmeisters und da musste er durch, ob er nun wollte oder nicht. Levy war so freundlich und zeigte Rogue noch schnell das Gästezimmer bevor sie sich in die Bibliothek verabschiedete. Das Zimmer das er gerade betreten hatte war eher karg eingerichtet. Es gab ein Bett, einen Schreibtisch mit zugehörigen Stuhl, einen kleinen Schrank und eine Tür die ins Zimmereigene Badezimmer führte. Für ihn war das mehr als genug Luxus, da er sowieso alles minimalistisch hielt. Nachdem er und Frosch dann alles verstaut hatten machten sich beide auf den Weg zurück in den großen Hauptraum der Gilde. Sie war ähnlich aufgebaut wie seine eigene und beinhaltete somit eine Bar, eine kleine Bühne, mehrere Tische und Bänke die wie hätte es anders sein können als Sitzgelegenheiten genutzt wurden, einige gemütlich wirkende Sofas und einen Treppe in das obere Stockwerk. Alles in allem also sehr übersichtlich wie er fand.
 

Zuerst führte ihn sein Weg zu Mira an die Bar, die gerade ein Glas polierte. Er konnte es sich nicht erklären, aber irgendwie fand er die Weißhaarige gruselig. Sie wirkte zwar immer so gutherzig und zierlich, aber wenn er dran dachte was sie für ein Monster im Kampf sein konnte lief es ihm kalt den Rücken runter. Dennoch nahm er bei ihr Platz und gönnte sich erstmal ein eiskaltes Bier. Das war genau das was er brauchte nach diesem endlos wirkenden Tag. Um diese Uhrzeit waren wohl nicht mehr viele Mitglieder in der Gilde, nur an wenigen der vielen Tische saßen noch Leute und unterhielten sich angeregt. Einige der noch anwesenden kamen auch zu Rogue um ihn zu begrüßen und ein wenig zu reden. Zum Beispiel Makao und Wakaba, die ihn allerdings eher zum saufen einladen wollten, oder auch Cana, die, wie sich herausstellte, genau den gleichen Gedanken hegte. In Fairy Tail wurde nun mal gerne gefeiert.
 

Freundlich lehnte er jedoch jegliche Einladung ab. Für heute hatte er echt genug mitgemacht und wollte nur in Ruhe noch etwas trinken bevor er zu Bett ging. Mit dem Bierkrug in der Hand drehte er sich auf dem Barhocker um, sodass er gute Sicht auf das Geschehen in Raum hatte. Irgendwann viel ihm eine hübsche Blonde junge Frau auf, mit einem hohen seitlichen Topf. Lucy war also auch noch hier, aber ganz alleine. Niemand saß bei ihr. In Gedanken versunken starrte sie Löcher auf die Tischplatte und drehte dabei mit einem Finger Kreise auf ihrem Glas. Für den Dragonslayer nun wirklich kein schönes Geräusch, aber ihn störte das weniger als Gajeel, der von irgendwo her schrie, das „Bunnygirl" verdammt nochmal mit dem krach aufhören solle. Leider konnte er den Eisendrachen nirgendwo sehen, also schweifte sein Blick zurück zu der einsamen Blondine.
 

Eigentlich hätte er sie ja angesprochen, doch er war so müde von der Reise das er sich lieber in sein Zimmer begab und zu Bett ging. Frosch hatte sich als er merkte das sein Freund den Raum verließ auch auf ins Zimmer gemacht und erzählte noch fröhlich das er sich mit Gajeels Exeed Phanter Lilly unterhalten hatte. Natürlich freute sich Rogue über die Erlebnisse seines kleinen Freundes im Froschkostüm und schlief recht zügig ein an diesem Abend.

Die Nacht war dann doch schneller rum als Rogue es sich erhofft hatte. Lautes Gegröle aus der Gildenhalle ließ ihn aus seinem mollig warmen Bett aufschrecken. Da fing der Urlaub ja super an, dachte der Schwarzhaarige genervt und stand auf. Beim verlassen seines Zimmers stellte er fest das auch Sting dadurch geweckt wurde, denn dieser verließ ebenfalls gerade grummelnd seinen Raum. „Hattest du mir nicht Urlaub mit Ruhe und Frieden versprochen, Meister? „ stichelte Rogue und lief in Richtung der großen Halle. „Sieh es doch einfach als dein persönliches weckkomando“ diese ausrede war mehr als nur schwach von dem blonden.
 

In der Halle fanden sie auch sehr schnell die Quelle des Lärms. Eigentlich hätten sie es sich ja denken können… Natsu und Gray zankten sich wohl gerade um einen Auftrag, denn sie standen Stirn an Stirn davor und funkelten sich finster an. Rogue hätte nie gedacht dass ausgerechnet Natsu so früh schon in der Gilde war, hatte er doch schon mehrfach erzählt bekommen was für ein Langschläfer der rosahaarige war. Lautlos beobachtete mittlerweile fast die ganze Gilde das Schauspiel der zwei Freunde. „Oh hallo Sting, hallo Rogue, schön euch hier zu sehen. Seid ihr zu Besuch? „ Erza hatte die beiden Neuankömmlinge sofort bemerkt und freundlich begrüßt. „Ja sozusagen, wir machen Urlaub, aber eure Meister Makarov hat mich gleich als seinen Praktikanten eingestellt, und nun hab ich hier ein paar Pflichten aufgezwungen bekommen…“ grummelte der Blonde genervt was Rogue amüsiert schnaufen ließ und keine Sekunde später einen finsteren Blick erntete.
 

Nun wurden auch diejenigen auf die beiden Sabertooth Mitglieder aufmerksam die gestern zu später Stunde nicht mehr anzutreffen waren. „Oh das ist ja cool, dann können wir ja mal richtig ausgiebig miteinander reden" mittlerweile hatten auch die beiden Streithähne die Zwillingsdrachen bemerkt und sich in das Gespräch eingemischt. Natsu wedelte dabei triumphierend mit dem Auftrag in seiner Hand, während er das sagte. „Naja Feuerheini, du wohl eher weniger, schließlich hast du gerade einen Auftrag an Land gezogen" witzelte der Eismagier auf Kosten seines Kumpels. Genervt zog der Feuerdrache von dannen. „Geht Natsu dann mit Lucy auf Mission? „ wollte Erza wissen. „Nein, mit Lisanna. Seit sie beiden zusammen sind führen sie sogut wie jeden Auftrag gemeinsam aus" antwortet ihr Gray und die Titania nickte verstehend. War das vielleicht der Grund warum sie gestern so niedergeschlagen wirkte? Eigentlich ging es ihn ja überhaupt nichts an, denn schließlich kannten sich die beiden fast gar nicht.
 

Nachdem das Schauspiel zu Ende war löste sich die Menge auch wieder auf, und jeder ging seine gewohnten Wege. Rogue und Sting nahmen bei Erza, Juvia und Gray Platz. Während Sting mal wieder wie ein Wasserfall plapperte, hielt sich Rogue lieber aus dem Geschehen raus und hörte einfach nur zu. So erfuhr er auch das Gray und Juvia mittlerweile ein paar waren und ebenfalls immer gemeinsam auf Mission gingen. Bei Fairy Tail lag wohl liebe in der Luft. Naja Es war ja auch schon Frühling, und das war, wie man so schön sagte, die Jahreszeit der verliebten. Sogar Erza hatte es endlich geschafft mit Gerard zusammen zu kommen, allerdings war dieser viel mit seiner eigenen Gilde unterwegs, und so sahen sich die beiden doch nicht so oft wie sie gerne hätten.
 

„Oh Lucy, guten morgen, kommst du gerade aus der Bibliothek? „ Erza begrüßte ihr Freundin und bot ihr an sich zu ihnen zu setzen. Lucy nahm dankend an und setzte sich Rogue gegenüber. „Ja, fast die ganze Nacht…woanders bekomme ich kaum Ruhe" seufzte die Blonde genervt. „So schlimm also? „ Gray sah sie mitleidig an. „Ja ich war schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr in meiner Wohnung, und nun sind auch noch beide Gästezimmer belegt…nichts gegen euch Sting und Rogue…“ fügte sie noch schnell hinten an. „Also hast du bei den ganzen Büchern gepennt, Blondie? „ Sting klang amüsiert, was der Blonden sichtlich missfiel. „Mach dich nicht lustig über Lucy-san, sie hat es zur Zeit wirklich nicht einfach" meldete sich nun Juvia zu Wort. „Danke Juvia, aber die beiden können es ja nicht wissen" Lucy wirkte müde und ihre Augen hatten kaum noch Glanz. Was war ihr nur widerfahren das sie schon fast in der Gilde wohnte?
 

Der Tag an sich verstrich Ereignislos, zumindest wenn man über die ständigen Kabbeleien zwischen Gray und Natsu hinweg sah. Sodass am Abend wieder nur noch wenige Mitglieder der Feengilde zugeben waren. Rogue hatte Sting schon Gefühlte Stunden nicht mehr gesehen, da dieser von Makarov nur so mit Aufgaben überhäuft wurde. Der Schattendrache fand da allerdings nicht schlimm, fand er sowieso das Sting seine Tätigkeiten als Meister einer Gilde oft vernachlässigte und ihm diese kleine Lektion sicher nicht schaden würde. Schmunzelnd sah er sich von seinem Barhocker aus im Raum um und blieb erneut an der traurig wirkenden blonden Stellarmagierin hängen. Sollte er sie ansprechen? Oder war das vielleicht doch zu persönlich? Nach Minuten langem abwiegen über das für und wieder, gewann dann zum Schluss doch die Neugierde und er setzte sich in Bewegung.
 

„Darf ich mich setzen? „ Lucy schreckte bei diesen Worten sofort aus ihren Gedanken auf und sah verwirrt in das Gesicht des Schwarzhaarige Schattendrachen. Einen Moment lang musste sie wohl über Rogues Worte nachdenken, denn es kam nur ein zögerliches nicken. Eine ungemütliche Stille erfüllte die Luft zwischen ihnen, bevor Lucy endlich das Wort ergriff. „Und? Wie gefällt es dir bis jetzt bei uns? „ sie wirkte trotz aller Bemühungen fröhlich zu klingen immer noch sehr traurig und besorgt. „…Ähm, ganz gut denke ich… eure Gilde ist auf jeden fall sehr… wie sage ich das jetzt am besten? „ nuschelte er leise beim überlegen „Chaotisch? Ja das trifft es“ nahm ihm Lucy die Worte aus dem Mund „…Eigentlich wollte ich lebhaft sagen" log er frech, er konnte ihr ja schlecht sagen das sie trotz der Sache mit der Weltrettung immer noch als Chaosgilde Nummer 1 bekannt waren. Obwohl, er war sich eigentlich ziemlich sicher das sie das wusste, schließlich war die hübsche Blonde nicht auf den Kopf gefallen.
 

„Ja, das sind wir auch…“ sie wollte den Satz wohl fröhlich klingen lassen, allerdings kamen die Worte doch eher verbittert rüber. „Was ist los mit dir, Lucy?“ oh Gott, hatte er das gerade laut ausgesprochen? Er wollte sich die Frage doch nur in Gedanken stellen, schließlich war das viel zu persönlich und ging ihn nichts an. Für einen Moment wirkte sie wieder verwirrt, fing sich aber schnell und legte ihr Kinn auf den Händen ab. „Tut mir leid, zu persönlich? „ mit einem leicht verunsicherten Lächeln schüttelte sie den Kopf, wodurch ihre Haare, die sie zu einem hohen seitlichen Zopf gebunden hatte, locker mitschwangen. „Weist du Rogue, ich dachte so ein Buch zu schreiben wäre eine super Idee…Am Anfang war sie das auch…ich hatte mich über alle Maße gefreut das ich sogar eine Auszeichnung erhielt, aber leider hat das Autoren Dasein auch viele Schattenseiten…“ kurz machte sie eine Pause um an ihrem Getränk zu nippen. „Mein Verleger häng mir seit Monaten in den Ohren das die Deadline für mein neues Buch bald ablaufen würde, aber ich habe irgendwie eine Schreibblokade und komme einfach nicht voran…es ist zum Mäuse melken. Ich verstecke mich hier in der Gilde, da er von Makarov verboten bekommen hat mich hier zu nerven… zuhause habe ich einfach keine ruhe, ständig klopft er an der Tür, egal ob Tag oder Nacht…“ wow, okay, er konnte ihre Beweggründe mehr als nur verstehen sich hier zu verschanzen. Er selbst wäre wohl einfach in die Schattenwelt abgetaucht, aber sie konnte das ja schlecht.
 

Rogue hatte wirklich Mitleid mit der blonden Frau ihm gegenüber „und woher kommt diese Blockade? „ für einen Moment schloss Lucy die Augen „Naja, seitdem ich nur noch selten Aufträge annehme, da ich nicht alleine gehen möchte, fehlt mir einfach die Inspiration" gestand sie ihm ehrlich, zumindest spiegelte sich das in ihren Augen wieder. „Meinst du wegen Natsu und seiner Freundin? Magst du sie nicht? „ Warum war er ausgerechnet heute so ein Plappermaul? Das ging ihn doch wirklich nichts an. „Doch, ich mag Lisanna, aber ich möchte dem jungen Glück nicht im Wege stehen, weißt du" Rogue verstand das nur zu gut, hielt er sich doch auch noch mehr im Hintergrund, seitdem Sting und Yukino ein Paar waren. „Ich muss ehrlich gestehen, ich dachte immer das du und Natsu ein Paar währt“ leise kicherte die Blonde „ja, das dachten wohl die meisten, aber wir sind nur freunde, nicht mehr und nicht weniger und das ist auch gut so. Natsu ist ein ziemlicher Kindskopf und meist ein richtiger Trampel, das mit uns würde nicht gut gehen"
 

Eine ganze Weile unterhielten sie sich so weiter bis Lucy beschloss zu Bett zu gehen. Rogue wollte ihr sein Zimmer anbieten, doch sie lehnte höflich ab mit den Worten das sie es sich schon in der Bibliothek gemütlich gemacht hätte. Nachdem der Schwarzhaarige seine Zimmertüre ins Schloss geworfen hatte, begab er sich erstmal ins Badezimmer.  Er wusch sich gründlich sein Gesicht und blickte danach gedankenverloren in den Spiegel. Das was Lucy ihm erzählt hatte ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Eine Schreibblokade konnte was richtig gemeines sein, vor allem wenn man Autorin war und dann auch noch so einen unausweichlichen Verleger im Nacken sitzen hatte. Am liebsten würde er ihr irgendwie helfen, aber ihm fiel einfach nichts ein. Genervt legte er sich ins Bett, an dessen Fußende Frosch schon seelenruhig schlummert. Morgen würde ihm sicher etwas passendes für Lucy einfallen, aber nun war es erstmal Zeit fürs Bett.
 

Rogue hatte die halbe Nacht nicht geschlafen,  in Gedanken war er immer bei Lucys Problem. Genervt davon keine Lösung finden zu können stand er auf und zog sich an. Unruhig wanderte er in der Gilde umher, ohne zu wissen wo er eigentlich hin wollte. Zu seiner Überraschung blieb er vor der Bibliothek stehen. Wir war er denn in den Keller gekommen? Fragend sah er zur Treppe hinter sich, da er gar nicht bemerkt hatte wie er sie herunter gegangen war. Aber wenn er jetzt schon mal da war, könnte er sie sich auch ansehen. Nachdem Rogue die großen Flügeltüren aufgeschoben hatte staunte der Schwarzhaarige nicht schlecht. Die Bibliothek hatte eine gigantisch hohe Decke und die Bücherregale die rechts und links standen waren bis auf ein paar Zentimeter genauso hoch. Es mussten etwa 6 Meter bis ganz oben sein, schätze er grob.
 

Sichtlich beeindruckt schlenderte er durch die unzähligen Gänge und besah sich dabei Bücher. Über jedes erdenkliche Thema konnte hier nachgelesen werden. Makarov hatte sich echt Mühe gegeben diese zu pflegen und sortieren. Allerdings glaubte der Schattendrache das er das bestimmt nicht händisch gemacht hatte. Als er in den nächsten Gang einbog hielt er vor einem der Tische in der Mitte an. Über diesen war ein großes Tuch gelegt worden, das bis zum Boden reichte auf jeder Seite und an allen vier Ecken mit Bücherstapeln fixiert war. Nur an einer der herabhängenden Seiten war ein Schlitz zu sehen der einem Eingang glich. Das meinte Lucy also damit als sie sagte sie habe es sich dort gemütlich gemacht. Diese Kreativität musste man ihr schon lassen, denn er selbst hätte wohl einfach nur ein Feldbett in den Raum gestellt. Der Tisch war auf jeden Fall hoch genug um da runter aufrecht zu sitzen.
 

Rogue hatte schon eine Ewigkeit nicht mehr auf die Uhr gesehen, aber er hofft das es schon spät genug am Morgen war das er auf den Tisch klopfen konnte, um die Blonde aus ihrem versteck zu locken. Gesagt, getan. Zaghaft klopfte er auf die Tischplatte und wartete kurz einen Moment bis er die Bewegungen der Magierin unter dem Tisch vernahm. „Haben wir denn schon wider morgen, Levy?“ verschlafen kroch sie mit noch halb geschlossenen Augen unter dem Stoff hervor, stand auf und streckte sich genüsslich.  Sie trug nur eine Jogginghose und ein Top, das beim Strecken ihren Bauch leicht freigab und ihre Haare hatte sie zu einem lockeren Dutt geknotet.  Rogue drehte sich verlegen zur Seite, denn es war eigentlich nicht seine Art Menschen so auffällig zu mustern. „Oh, guten Morgen, Rogue, mit dir hatte ich jetzt gar nicht gerechnet" gab die Blonde zu bevor sie sich locker gegen den Tisch lehnte. „Ich bin nur durch Zufall hier vorbei gekommen" das war ja auch nicht gelogen, es war Zufall, naja bis auf die Tatsache das er nur hier gelandet war weil er genau über die Person gegenüber von ihm nachgedacht hatte.
 

„Ich geh kurz ins Badezimmer und mache mich frisch, lass uns dann grad in der Gildenhalle wieder treffen" bot sie Rogue an, während sie sich Klamotten und Kulturbeutel schnappte. Der Angesprochene nickte nur leicht und schon Schritt Lucy an ihn vorbei Richtung der Gemeinschaftsbadezimmer. Es dauerte auch nicht lang, da saßen sie schon an einem der Tische und aßen gemeinsam ihr Frühstück das Mira gezaubert hatte. Ein paar belegte Brote, ein wachsweiches Ei und ein bisschen Obst war auf dem Teller neben einem großen Becher voll Kaffee zu finden. Rogue war sichtlich beeindruckt, denn bei ihnen in der Gilde musste jeder selbst in die Küche gehen wenn er sowas wollte. Lucy hatte wohl seinen verdutzten Gesichtsausdruck bemerkt und kicherte leise „Mira ist hier für alle wie eine große Schwester oder Mutter. Sie kümmert sich sehr gut um uns „ dem Schwarzhaarigen blieb nichts anderes übrig als anerkennend zu nicken.
 

Nach dem Frühstück plauderten beide noch ein bisschen miteinander, da von den meisten noch weit und breit keine Spur war. Als Rogue hinter Lucy das Auftragsbrett ins Auge fiel hatte er doch tatsächlich eine zündende Idee wie er ihre Schreibblokade lösen könnte, aber war das nicht zu anmaßend? Schließlich kannten sie sich doch so gut wie nicht. Sie würde sicher „Nein" sagen, aber sein Mund war mal wieder schneller, also fragte er ganz frei heraus: „Lucy? Möchtest du mit mir auf einen Auftrag gehen? „

Bei Rogues Frage blieb Lucy der Mund leicht offen stehen und mit einem leisen plumps fiel ihr ein Stück Apfel aus der Hand. Oh man, er hätte das lieber doch nicht tun sollen. Viel zu anmaßend wiederholte er in Endlosschleife in seinem Kopf, während er auf Lucys Antwort wartete. Was war nur mit ihm los? War er denn von allen guten Geistern verlassen? Seitdem sie bei Fairy Tail waren, war er zu einem richtigen Plappermaul mutiert. Was zum Henker Taten die hier bloß in die Getränke? Das war doch nicht er der da sprach. Lucy fing leise an zu kichern, was nun Rogue irritiert aufschauen ließ „Was ist denn daran so lustig? „ „Du müsstest mal dein Gesicht sehen, wie ein Reh das gleich überfahren wird" kicherte die Blonde vor vorgehaltener Hand. Na wenigstens hatte er sie zum Lachen bringen können…
 

„Das ist wirklich total lieb von dir, Rogue, aber hältst du das für eine gute Idee?“ Lucy stellte die gleiche Frage die ihm schon die ganze Zeit im Kopf herum schwirrte. „Vielleicht hilft das ja deiner Kreativität auf die Sprünge wenn du mal was anderes siehst außer dem inneren der Gilde. Und außerdem wärst du dann mal deinen Verleger los" Rogue klopfte sich innerlich selbst auf die Schulter für diese Schlussfolgerung und Lucy schien nun auch nicht mehr so angespannt. „Ja, du hast wahrscheinlich recht. Na dann, auf zum Auftragsbrett“
 

Mit einem zarten Lächeln auf den Lippen stand die Blonde auf und Rogue tat es ihr nach. Zusammen studierten sie die vielen verschiedenen Aufgaben „na wie wärs? Das 5000ste Monster für die 5000ste Stadt erschlagen?“ gefühlt hingen wirklich nur solche banalen Kleinigkeiten an dem großen Brett vor dem sie standen. Lucy kicherte leise, schüttelte dann aber den Kopf „Bitte nicht… Da werf ich mich ja lieber meinem Verleger zum fraß vor" Rogue schnaubte amüsiert. Sie hatte ja recht, sowas war doch eher etwas für angehende Magier und nicht für welche die bei der Weltrettung geholfen haben.
 

„Morgen Leute, was macht ihr denn da?„ Gray war an das neu gebildete Team aus 2 verschiedenen Gilden heran getreten „Guten Morgen Gray, wir suchen uns gerade einen Auftrag aus" der Eismagier schien einen Moment verwirrt, grinste kurz darauf aber auch schon wieder „oh Lucy, find ich gut das du dich endlich mal wieder raus traust" danach wandte er sich zu Rogue um „Wenn ihr etwas passiert, bist du fällig, kapiert?“ Der Schattendrache fing den eisigen Blick seines Gegenübers gekonnt auf und versprach ihm gut auf Lucy acht zu geben. Die Fairy Tail Gilde war nun mal wie eine große Familie, das wusste er, und er wusste auch das die Blonde hier sehr vielen am Herzen lag.

„Mensch Gray, jetzt hör schon auf, ich bin doch kein kleines Kind mehr" natürlich hatte Lucy alles mitbekommen und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Sorry Lucy, ich mache mir halt einfach Sorgen wenn du mit jemandem mitgehst den du kaum kennst" „Mit wem geht Luce mit?“ Natsu war wohl gerade erst die Tür rein gekommen und sah verwirrt in die Runde „Rogue und ich wollen auf einen Auftrag gehen" Lucy schien immer noch gut gelaunt, wohingegen sich Natsus Blick verfinsterte und Rogue böse anfunkelte. „Ich sag es dir nur ein Mal: wenn ihr was passiert, mach ich dich kalt"

Oweija, Natsu konnte wirklich furchteinflößend sein wenn es um seine Kameraden ging. Der Schwarzhaarige musste schlucken „Natürlich passiert ihr nichts, wir sind doch Profis" gab er dann nur karg zur Antwort. Wie auf Kommando kam auch sofort Frosch angeflogen, nahm auf Rogues Schulter Platz und nickte aufgeregt. Rogue war sich sicher das der kleine grüne Exeed keine Ahnung hatte um was es ging, aber die Rückenstärkung tat trotzdem gut. „So, genug Androhungen für einen Morgen“ damit wandte sich Lucy wieder dem Schattendrachen zu „Wir müssen uns immer noch einen Auftrag aussuchen" die Blonde hatte recht, sie hatten ja bis jetzt nur grob drüber geschaut.
 

Weiter ging die muntere Auftragssuche und nach einer halben Stunde genaustem studieren wurden sie dann endlich fündig. Es war jetzt bestimmt nicht die größte Herausforderung, aber so ein mysterium zu lösen fand Lucy einfach zu spannend. In dem Auftrag ging es darum das verschwinden von einigen Dorfbewohnern aufzuklären und diese wohlbehalten zurück zu bringen. Auch Rogue fand das alles sehr Interessant und stimmte sofort zu als Lucy ihm das Blatt hin hob. Hoffentlich hatte Sting keine Probleme damit das er einfach so mit der blonden verschwinden würde.
 

Kaum hatte Rogue seinen Satz zu Ende gedacht stand auch schon der Blonde vor ihm mit fragender Miene „Willst du mich verarschen? Ich komm mit dir hier her um Urlaub zu machen und du ziehst einfach mit Blondie los?“ Sting klang schon wie ein altes Eheweib, was die Umstehenden zum Lachen brachte. „Ach komm schon Sting-kun. Du hast hier doch genug Arbeit vom Meister bekommen. Lass sie doch“ nun fiel ihm sogar schon sein Exeed Lector in den Rücken. Der Blonde war sichtlich genervt von dieser Aussage und ging schnurstracks auf Lucy zu „Wenn ihm was passiert, dann blüht dir was, Blondie" Lucy kicherte leise „Aye Sir" salutierte sie gespielt, woraufhin sogar Rogue leise lachte.
 

Sting konnte echt sowas wie ein Muttertier sein wenn es um die Gilde ging, was Rogue ihm immer hoch anrechnete, aber das hier war dann doch wieder zu viel des Guten. Bei den Mädels konnte er es ja verstehen wenn sich Sorgen gemacht wurde, aber er? Der Schwarzhaarige zählte schließlich zu den besten Kämpfern von Sabertooth. „Ich hol mir mal was zu trinken" kam nur trocken von dem Schattendrachen bevor er sich zur Bar begab „Gute Idee“ stimmten ihm die anderen zu und folgten auf dem Fuße. Nur Sting blieb genervt am Auftragsbrett zurück.
 

„Und wann wollt ihr los?“ Gray stellte echt eine Frage nach der anderen und auch Natsu war kaum ruhig zu bekommen „Ähm…morgen früh?“ Lucy nickte dabei in Rogues Richtung „Wo ist denn der Auftrag?“ wollte Natsu wissen „in einem kleinen Dorf namens Koseto, an der Grenze zu Bosco wie es aussieht" Lucy studierte ihren Auftrag aufs genauste, was dem Schwarzhaarigen sehr gut gefiel, machte er das schließlich auch vor jeder Mission. „Apropos los fahren. Wollten du und Lisanna nicht heute morgen schon los?“ nun waren alle Augenpaare auf Natsu gerichtet „Ja, wir fahren heute noch, mein Gepäck steht schon am Eingang. Ich muss nur noch auf Lisanna warten, sie kommt wohl etwas später" dabei deutete der Feuerdrache mit dem Daumen hinter sich zur Eingangstüre.
 

„Entschuldige die Verspätung, ich hatte noch was im Wohnheim zu erledigen“ Lisanna betrat gerade die Gilde und ging schnurstracks auf die kleine Gruppe zu und gab ihrem liebsten einen Kuss. „Kein Problem, lass uns los gehen" gut gelaunt stand Natsu auf. Doch bevor er endgültig vom Tisch weg ging wandte er sich nochmal an Rogue „Pass bloß gut auf unsere Luce auf" drohte er dem Schwarzhaarigen, bevor er mit einer irritiert schauenden Lisanna von dannen zog. Man hörte nur noch vor dem Gildengebäude ein „erzähl ich dir später" bevor die Tür auch schon wieder zu ging. Gray war mittlerweile zu Juvia gegangen die mit Gajeel an einem der Tische saß.

„Alles okay Lucy? Du siehst jetzt doch etwas niedergeschlagen aus" stellte der Dragonslayer fest „Ja, soweit schon, mir ist nur eingefallen ich brauche ja noch meine Sachen von zuhause…“ Das stellte nun doch ein kleines Problem für die Blonde dar. „Dann lass uns los gehen und deine Sachen holen, ich halte dir den Typen schon vom Hals" Sie sah ihn daraufhin mit einem dankenden Lächeln an und beide verließen die Gilde in Richtung von Lucys Wohnung.
 

Rogue war noch nie bei Lucy zuhause gewesen, geschweige denn das er wusste wo sie wohnte, aber er konnte es sich schon denken denn von weitem sah man einen Mann vor einem der Wohnhäuser herumtigern und durch sein Drachengehör vernahm er leise fluchen. Die Blonde neben ihm verkrampfte sich mit jedem Schritt den sie auf die Wohnung zugingen mehr und mehr. „Gibt es einen Hintereingang zu dem Gebäude?“ Fragte Rogue leise um nicht die Aufmerksamkeit des kleinen rundlichen Mannes vor Lucys Tür zu erregen „Naja, nicht wirklich. Es gibt einen Hinterhof, aber zu dem kommt man nur durch eine Tür im Erdgeschoß" das reichte ihm schon. Er zog die Magierin schnell in eine Seitenstraße und hob sie auf seine Arme, nur um im nächsten Moment mit ihr von Dach zu Dach zu springen und leichtfüßig im Hinterhof landete.
 

Rogue dachte im Augenwinkel einen leichten Rotschimmer auf ihrem Gesicht vernommen zu haben, er konnte sich natürlich auch irren. „Vielen Dank, Rogue“ leicht verbeugte sie sich, bevor beide zur Hintertüre in das Wohnhaus herein traten. „Ich warte vor deiner Wohnung, falls der Typ hier doch irgendwie rein kommt. Lucy nickte leicht und verschwand hinter der Tür. Anscheinend hatte er die beiden reden hören, denn kaum eine Minute später betrat der kleine rundliche Mann das Gebäude. Rogue hörte noch eine Frauenstimme die hinter dem Mann eintrat das er hier nichts zu suchen hatte, aber das interessiere den Verleger herzlich wenig.
 

Keine Sekunde später stand er auch schon press vor Rogue und funkelte diesen finster an „Geh aus dem Weg Jungchen, ich habe hier etwas mit Miss Heartfilia und klären" dabei versuchte er sich an dem Schwarzhaarigen vorbei zur Wohnungstür zu drücken, doch dieser wich nicht von der Stelle „ Lucy möchte sie aber gerade nicht sehen" sprach der Schattendrache mit ruhiger Stimme. „Das ist mir egal was sie will oder nicht, sie hat einen Vertrag mit mir und der besagt das sie mir das Gottverdammte Buch so langsam mal vorlegen muss, sonst wird es Konsequenzen geben“ Der brauchte nun wirklich nicht so zu schreien, schließlich stand Rogue direkt vor ihm.

Lucy kam leise aus ihrer Wohnung heraus und traute sich kaum ein Wort zu sagen. Dieser Mistkerl hatte ihr bestimmt schon des Öfteren gedroht. Rogue wurde das Theater nun wirklich zu bunt: er nahm Lucy samt Gepäck wieder auf seine Arme, sprang über den kleinen Mann hinweg, der mit seiner Körperfülle den Weg zur Treppe versperrte, und ging mit ihr die Eingangstür hinaus. Allerdings nicht ohne sich vorher noch mal zu ihm zu drehen und dem nervigen Typen die Zunge raus zu strecken. Die Blonde musste leise kichern und ließ sich von Rogue weiter tragen.
 

„So ein Eckel Paket“ kam es von Rogue genervt, als er Lucy in der nächsten Seitenstraße absetzte und beide noch einen Moment warteten ob er ihnen hinterher kam. „Das kannst du laut sagen" gefrustet lehnte sich die hübsche Blonde an die Wand ihm gegenüber und schloss die Augen „Sind das nur leere Drohungen die er da von sich gibt?“ Der Schwarzhaarige sah sie eindringlich an „Nein, wohl eher nicht. Der Verlag ist in Fiore leider sehr einflussreich und er hat schon mehrfach gedroht das wenn ich es verbocke, ich nie wieder irgendwo anders einen Vertrag für ein Buch bekomme…“ Rogue schluckte, das war ja richtig fies von dem Kerl, wodurch der Wunsch ihr zu helfen umso größer wurde. „Lass uns zur Gilde zurück gehen" Lucy hatte sich schnell wieder gefangen und zog dadurch Rogue aus seinen Gedanken heraus. Dieser nickte nur leicht und so begaben sie sich auf den Rückweg.
 

In der Gilde erzählte Lucy, Gray, Juvia, Gajeel und Levy sofort wie cool Rogue die Situation mit dem Arsch von Verleger gerettet hatte „Hätte ich dir gar nicht zugetraut“ kam anerkennend von Gajeel, während er einen Arm um Levy legte. Auch Juvia und Gray mussten gestehen das sie wohl einfach wieder in die Wohnung gegangen wären oder ihre Magie eingesetzt hätten, was Lucy bestimmt endgültig ruiniert hätte. Es war schon gut so wie es gelaufen ist, dachte der Schwarzhaarige bei sich und nahm einen schluck seines kalten Bieres. „Ohne Natsu ist es hier echt ruhig in eurer Gilde" fiel Rogue auf als ein Moment der Stille zwischen ihnen eintrat. „Ja toll oder? Endlich mal in Ruhe was trinken, ohne den Feuerheini“ natürlich musste so etwas von Gray kommen, schließlich war ja jedem bekannt das die Zwei sich immer und überall auf die Schippe nahmen.
 

„So, ich werde nun in die Bibliothek gehen um etwas über unser Reiseziel zu erfahren. Vielleicht steht ja in einem der Bücher etwas" somit stand Lucy auf und machte sich auf den Weg in den Keller. Rogue folgte ihr wie ein Schatten, denn auch er wollte mehr über ihren Auftrag erfahren. Neben dem Tisch unter welchem Lucy ihr neues „Zuhause“ eingerichtet hatte stand noch ein freier Tisch mit jeweils 2 Stühlen rechts und links. Lucy nahm sich einige Bücher über diese Region aus den Regalen und packe sie in die Mitte des Tisches. Rogue nahm dieses Mal neben ihr Platz, um im Falle das einer von ihnen etwas fand sie sofort in das jeweilige Buch schauen konnte.
 

„Oh, schau mal Rogue, hier steht was interessantes“ Lucy schob das Buch, welches sie gerade las, in die Mitte.  

Der Text war in einer älteren Sprache verfasst die er allerdings nicht wirklich lesen konnte, also musste Lucy vorlesen „Da steht das vor ca. 100 Jahren etwas ähnliches in dem Ort passiert war. Allerdings sind damals nur junge Frauen verschwunden“ „und wurden sie wiedergefunden?“ Eigentlich wusste Rogue die Antwort auf seine Frage schon, sonst würden sie wohl kaum dort hin beordert werden. Lucy schüttelte den Kopf „Nein. Sie sind einfach über Nacht ohne jede Spur verschwunden. Eine nach der Andern. Das ging wohl genau einen Monat und dann war es plötzlich rum und die Bevölkerung des Dorfes ist um fast 1/3tel geschrumpft“ Das klang alles mehr als Beunruhigend für die beiden Magier, aber sie würden das Rätsel schon lösen können.

Früh am Morgen brachen die beiden jungen Magier auf zum Bahnhof. Sting war immer noch nicht sehr angetan von der Idee und ließ Rogue nur zähneknirschend gehen. Aber auch Levy, Juvia und Gray waren gemischter Gefühle was diesen Auftrag betraf, machten sie sich doch große Sorgen um Lucy. Natürlich gehörte die Blonde mittlerweile zu einer der stärksten Magierinnen der Gilde, aber das hieß noch lange nicht das sie unverwundbar war. Rogue musste Lucys Gildenkameraden erneut versprechen gut auf sie acht zu geben. Den emotionalsten Abschied hatten allerdings Frosch und Lector. Schließlich waren Rogue und Sting fast immer zusammen auf Mission gewesen und somit auch deren Exeeds.
 

Lector sprach immer wieder leise „nicht heulen, nicht heulen" aber es brachte alles nichts, schluchzend lagen sich die beiden Freunde in den Armen „ Nun komm schon Frosch, wir sind doch nicht lang weg. Wenn alles gut läuft vielleicht eine Woche, oder ein klein bisschen länger" Rogue packte seinen kleinen Freund unter den Armen und lief mit ihm in Richtung Bahnhof. Auch Lucy verabschiedete sich schnell, nahm ihr Gepäck und ging hinter dem Schwarzhaarigen her.
 

Am Bahnhof herrschte wie immer reges treiben, aber am Ticketschalter war nichts los. Somit hatten sie innerhalb weniger Minuten ihre Fahrkarten erhalten. „Zum Glück bin ich nicht alleine unterwegs" freute sich Rogue leise, was Lucy allerdings gehört hatte „Ach stimmt ja, ihr Dragonslayer habt ja alle die gleiche Transportmittel Krankheit“ erinnerte sich die Blonde. „Ja, alleine zu reisen oder mit Sting ist jedes Mal für mich echt eine Tortur“ das war nicht übertreiben, der Blonde konnte wirklich anstrengend sein, da er gerne den sterbendem Schwan mimte. Lucy hatte wohl den gleichen Gedanken, denn Sie kicherte leise vor sich hin, während beide auf dem Weg zum Bahnsteig waren.
 

Rogue sah sich beim Warten auf den Zug ihr Reiseroute genaustens an. Leider gab es keine direkt Verbindung zu Ihrem Reiseziel, wodurch sie ein mal umsteigen müssten. „Oh schau mal, in Clover haben wir 3 Stunden Aufenthalt. Lasst uns dann was essen gehen" schlug Lucy vor als sie auf die Karte Spickte „oh ja, fro denkt das auch" stimmte ihr sofort der kleine grüne Exeed zu und auch Rogue nickte. Er war wirklich froh das Lucy so aufmerksam war und nicht wie Sting nur vom hier aufs Jetzt dachte.
 

Nachdem sie in den Zug gestiegen waren und dieser losfuhr musste sich Rogue wirklich sehr beherrschen nicht wie ein Häufchen Elend auf der Bank zu versacken. Diese verdammte Reiseübelkeit, ging dem Schwarzhaarigen durch den Kopf und versuchte sich dabei abzulenken. Sein Blick blieb an Lucy hängen, die ihre Beine übereinander geschlagen hatte. Darauf hatte ganz frech Frosch Platz genommen und ließ sich durchkraulen, während die Blonde gedankenverloren aus dem Fenster sah. Er wünschte sich gerade auch nichts sehnlicher als so locker wie die beiden die Fahrt genießen zu können, aber das war ihm nun mal vergönnt.
 

„Wie geht es dir, Rogue?“ Lucy musste seinen Blick bemerkt haben, denn sie sah mitleidig zu dem Dragonslayer, der mit aller Macht versuchte sich nichts anmerken zu lassen „Es geht schon" brachte dieser leise heraus und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn es nicht geht dann musst du dich echt nicht zusammen reißen, Natsu hängt meist viel schlimmer da wenn wir unterwegs sind" lachte die Blonde „am besten ist es immer wenn Erza mitreist, die knockt ihn einfach aus und wir haben unsere Ruhe" Lucy erzählte das so als ob es das normalste von der Welt wäre. Rogue musste schwer schlucken bei dem Gedanken daran einmal mit Erza reisen zu müssen, hatte er sowieso schon größten Respekt vor der Titania.
 

„Und was war wenn ihr beide alleine gereist seid?“ das interessierte den Schwarzhaarigen, den er wollte wissen ob Natsu genauso jammerte wie Sting. „Naja…“ fing die Blonde an und wurde dabei rot um die Nase „Wenn wir alleine unterwegs waren dann hat Natsu immer seinen Kopf auf meinen Schoss gelegt, er meinte das würde dann nicht so wackeln" leicht beschämt sah sie wieder aus dem Fenster. Da hatte er wohl einen wunden Punkt getroffen, was ihm mehr als nur unangenehm war. War Lucy doch mal in Natsu verliebt gewesen?
 

Die restliche Fahrt bis zum Zwischenstopp verlief wortlos. Am Bahnhof von Clover mussten sie sich dann erstmal orientiert, da beide bis jetzt erst ein Mal dort gewesen waren. „Schau mal, Rogue" Frosch wirkte sehr aufgeregt „Was gibt es denn, Frosch?“ allerdings musste der Schwarzhaarige nicht weit schauen um zu sehen um was es sich handelte: Ein Süßwaren stand war direkt vor dem Bahnhof aufgebaut. „Du bekommst was bevor wir weiter fahren, aber nun lass uns erstmal was richtiges essen gehen" Frosch nickte fröhlich und flog immer wieder um Rogue und Lucy herum, während sie auf der Suche nach einem Restaurant waren.
 

Die Stadt war allerdings so riesig das sie sich fast verlaufen hätten und somit nur noch Zeit hatten sich an einem Straßenstand etwas zu kaufen, bevor sie wieder zurück zum Bahnhof mussten. „Das war ja ne pleite" sprach Lucy nachdem sie im Zugabteil gegenüber von Rogue platzgenommen hatte. Nur Frosch schien zufrieden, da dieser an einem pinken Lolli lutschte und fröhlich vor sich hin schmatzte. Wenigstens einer von ihnen hatte seinen Spaß, dachte sich Rogue, während der Zug zu rollen begann. Zum Glück hatte er nicht allzu viel gegessen, den kaum hatte sich der Zug in Bewegung gesetzt wurde ihn wieder speiübel.
 

Sie fuhren bis in den Nachmittag hinein zu Ihrem Zielbahnhof und mussten dann sogar noch ein paar Kilometer zu Fuß laufen, da das Dorf keine Zuganbindung besaß. Mit der untergehenden Sonne trafen die beiden Magier und der kleine Exeed dann auch endlich ein und beschlossen sich ein Gasthaus zu suchen. Um den Bürgermeister aufzusuchen war es heute eindeutig zu spät. Rogue musste feststellen das sie in einem echt hübschen Dorf gelandet waren. Überall standen alte Fachwerkhäuser in Reih und Glied. Das einzige was dieses schöne Dorfidyll störte waren die verrammelten Fenster und Türen.
 

„Die Leute scheinen richtig Angst zu haben" stellt Lucy fest und Rogue nickte zustimmend. Das einzige Gasthaus des Ortes war zum Glück nicht weit vom Dorfzentrum gelegen und so hatten sie sich schnell ins Innere begeben. Es war ein typische 3 stöckiges Gebäude mit einer Gaststube im Erdgeschoß. „Guten Abend, Werte Reisende. Schön Sie zu sehen. Wir bekommen nicht mehr oft Touristen dieser Tage" sprach der freundlich wirkende großgebaute Gastwirt hinterm Tresen. „Das liegt daran das wir keine Touristen sind" Rogue hatte wie immer einen monotonen Ton drauf, woraufhin der Gastwirt ihn verwirrt ansah.

„Verzeihen sie meinem Kameraden, er meint wir sind Magier von einer Gilde und wollen uns ihrem Problem annehmen“ Lucy war zum Glück sehr redegewandt und der Wirt setzte sofort wieder eine freundliche Miene auf „Sagt das doch gleich meine Freunde“ fröhlich schenkte er den beiden schnell 2 Gläser seines besten Bieres ein. „Die gehen aufs Haus. Magier die uns helfen wollen sind hier gerne gesehen, und sagt mal habt ihr schon eine Unterkunft?“ dabei zwinkerte er Lucy zu „Darum sind wir ja hier rein gekommen" antwortete die Angesprochene ihm freundlich.
 

„Hervorragend! Wunderbar! Dann kommt mal mit ihr lieben. Ihr wollt bestimmt ein Zimmer mit Doppelbett, oder?“

Lucy und Rogue sahen sich mit hochrotem Kopf an und schüttelten diesen schnell „Nein, bitte zwei Einzelzimmer" korrigierte der Schwarzhaarige schnell bevor der Wirt nur einen Schlüssel vom Brett nahm. „Oh, ach so. Dabei wärt ihr beide sicher ein hübsches Paar" Rogue wäre fast im Boden versunken bei dem Gedanken daran die Blonde als seine Freundin zu bezeichnen. Dieses Gesprächsthema war ihm dann doch mehr als unangenehm, hatte er doch erst Minerva einen Korb gegeben. Lucy fand das wohl genauso abwegig wie er selbst, denn sie wurde ganz leise neben ihm. „Fro denkt das auch“ kam nur von dem kleinen Exeed im Froschkostüm, was den beiden Magiern den Gnadenstoß gab.
 

„Jetzt hört aber mal auf, Lucy ist jetzt wirklich nicht mein Typ…“

Rogue wirkte sehr aufgebracht, was die beiden angesprochenen zum Lachen brachte. „Geben sie mir den verdammten Schlüssel“ fauchte er den Gastwirt an, riss ihm den Schlüssel aus der Hand und verschwand die Treppe hoch in sein Zimmer. Im letzten Moment flog Frosch noch schnell hinein, bevor die Tür mit einem lauten knall im Schloss landete.

Genervt warf er seine Tasche aufs Bett und ging erstmal duschen. Die Reise war lang und draußen war bestes Wetter, wodurch er stark am schwitzen war. Nach dem Duschen fühlte er sich schlecht, hatte er doch ganz schön überreagiert. Wie es wohl Lucy geht? Dachte er bei sich und verließ den Raum um nach ihr zu sehen.
 

Sie hatte das Zimmer gleich gegenüber von seinem und so klopfte er zaghaft an. „Lucy, hier ist Rogue" langsam öffnete sich die Tür und er wurde freundlich von der Blonden hinein gebeten. Sie trug nur eine Hotpants und ein lockeres Top was ihr langen Beine und den üppigen Busen gut zur Geltung brachte. Rogue schluckte schwer aus sein Blick in ihrem Dekolleté landete. „Ähm… es tut mir leid das ich dich hab einfach stehen lassen im Gang" schnell sah er verlegen zur Seite und Kratze sich am Hals. „Ach schon gut, mir war das genauso unangenehm. Wir ein Paar? Ich bitte dich" zum Glück sah sie das genau wie er und machte sich nichts weiter daraus.
 

Als Wiedergutmachung schlug er vor Abendessen zu organisieren. Lucy war hellauf begeistert von der Idee, hing ihr Magen auch schon in den Kniekehlen. Rogue ließ noch schnell Frosch aus dem Zimmer und zusammen holten sie beim Gastwirt drei Tabletts mit Essen darauf. Der Schwarzhaarige rollte beim nach oben gehen nur mit den Augen da der Wirt wieder etliche Bemerkungen darüber gemacht hatte das die Blonde bestimmt eine gute Partie wäre. Auf dem Weg zurück ins Zimmer dachte er auch weiterhin über sie nach. Natürlich war sie irgendwie sein Typ Frau: Intelligent, Redegewandt, Witzig und hübsch war sie obendrein auch noch. Aber er konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen eine Beziehung mit ihr einzugehen, beziehungsweise das sie auch etwas für ihn übrig hatte.
 

Seufzend betrat er den Raum und stellte die Tabletts auf dem kleinen Tisch in der Mitte ab. Lucy bedankte sich höflich bei ihm, und zusammen nahmen sie ihr Abendessen zu sich. „Ich sollte nun wieder gehen" Rogue war gerade vom Tisch aufgestanden und machte sich bereit den Raum zu verlassen „Bleib doch noch etwas, ich habe gerne Gesellschaft“ antwortete ihm die Blonde daraufhin „Also ich bin wirklich nicht die beste Gesellschaft, aber okay…“ Lucy schmunzelte und schüttelte dabei leicht den Kopf, als ob sie sagen wollte ‚so ein Unsinn‘ Das Zimmer in das die Magierin einquartiert wurde war tatsächlich etwas größer als seines und hatte sogar ein Erkerfenster mit Sitzbank. Darauf sitzend ließ sich gut der Dorfplatz beobachten, in der Hoffnung es würde sich heute Nacht etwas tun.
 

Rogue brannte eine Frage immer noch auf der Zunge und da Frosch schon eingeschlafen war konnte er sie ohne Probleme stellen „Sag mal Lucy, kann es sein dass du in Natsu verliebt bist?“ Die Angesprochene sah ihren Gegenüber ungläubig an. Es dauerte einen Moment bis sie sich wieder gesammelt hatte „Ähm… ich war in ihn verliebt, dass stimmt… warum?“ nun war Rogue in Erklärungsnot geraten „Naja, du sahst im Zug so traurig aus als wir über Natsu geredet haben" Lucy nickte „Ja, das war auch eine sehr schöne Zeit damals. Ich hatte mir wirklich Hoffnung gemacht, aber als ich merkte das ich für ihn immer so etwas wie eine schwerster bleiben werde, habe ich mich damit abgefunden" ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. Durch das Straßenlampenlicht wurde sie zusätzlich noch angeschienen, wodurch Rogue plötzlich einen trockenen Hals bekam. ‚Wieso hat dieses Mädchen keinen Freund?‘ Er verstand es einfach nicht, sie war doch eine wirklich tolle Person. Sogar als sie merkte das ihr Schwarm nichts von ihr will war sie die verständnisvolle und hat Natsu weiterhin unterstützt.
 

„Und wie ist es bei dir?“ Der Schwarzhaarige wurde mal wieder seiner Gedankenwelt entrissen „Wie?“ er verstand nicht ganz „Na, hast du eine Freundin oder etwas ähnliches?“ Diese Situation entwickelte sich wohl gerade zu einem Frage-Antwort-Spielchen. Aber er hatte es begonnen, also machte er nun sicherlich keinen Rückzieher „Ich habe niemanden zurzeit. Ich dachte ich hätte das, aber es hat sich dann herausgestellt das sie doch nicht mein Typ ist" „verstehe“ war alles was Lucy dazu zu sagen hatte. An diesem Abend passierte nichts mehr was ihnen in ihrem Auftrag weiterhelfen würde, beziehungsweise, wussten sie ja auch nicht genau worauf sie hätten achten sollen. Allerdings fand Rogue den Plausch mit Lucy sehr angenehm. Er schnappte sich Frosch und verließ nicht ohne gute Nacht zu sagen den Raum und ging in sein Zimmer. Am nächsten Morgen wollten schon früh vor dem Rathaus stehen um sich alle weiteren Information zu holen.
 

Das Rathaus war zum Glück direkt gegenüber von dem Gasthaus, und so schafften es die beiden Magier und der Exeed noch zu frühstücken bevor die Pflicht rief. Vom Bürgermeister des Dorfes wurden sie genauso freundlich begrüßt wie schon am Tag zuvor von dem Gastwirt. Er bat die beiden für ein Gespräch allerdings lieber in sein Büro. „Haben sie vielen Dank das sie gekommen sind, junge Magier" begann er seinen Satz „Ich möchte ehrlich mit ihnen sein, wir dachten schon unser Anliegen wäre den Gilden egal, aber das dann auch noch Magier aus zwei Gilden hierher finden ist einfach grandios“ fröhlich schenkte er sich und seinen Gästen jeweils eine Tasse Kaffee ein. Für Frosch gab es natürlich Saft. „Wir sind hier um zu helfen, Herr Bürgermeister, also erzählen Sie uns alles was Sie wissen“ Gespannt warteten die beiden darauf was ihnen der nette ältere Bürgermeister zu berichten hatte.

Mit der Tasse Kaffee in der einen und dem Untersetzer in der anderen Hand berichtete der Bürgermeister alles was er wusste. So erfuhren sie das mittlerweile 89 Menschen verschwunden waren. Männer, Frauen, Kinder, das Alter spielte hierbei keine Rolle. Sie wären wohl einfach so aus ihren Betten verschwunden, über Nacht. „Haben Sie noch mehr Informationen die Sie uns mitteilen möchten?“ Lucy schreib sich alles ganz akribisch auf. Rogue war beeindruckt, wusste er allerdings das sie einmal für den Weekly Sorcerer gearbeitet hatte. „Wir haben im Keller irgendwo noch alte Akten von dem Vorfall vor 100 Jahren, vielleicht bringt sie das ja weiter" der Bürgermeister reichte daraufhin Rogue einen Schlüssel.

Die beiden bedankten sich höflich und machten sich auf den Weg ins Kellergewölbe zum Aktenwälzen.
 

„Wow, wie viele das sind…ich hol uns mal noch einen Kaffee" mit diesen Worten war der Schwarzhaarige aufgestanden und die Treppe nach oben gegangen. Im Voyer hörte er Stimmen miteinander reden und kam nicht umhin zuzuhören. Die Sekretärin versuchte eine aufgebrachte Mutter zu beruhigen, dessen Kind wohl zu den verschwundenen zählte. Diese Leute taten ihm wirklich leid, hatten sie doch anscheinend nichts böse getan.
 

„Und hast du was?“ Rogue reichte Lucy den Kaffee. „Ja, so in etwa“ sie nahm schnell ein paar der Papiere von einem der vielen Stapel „Hier, sieh mal, damals sind nicht nur junge Frauen verschwunden, sondern auch Kinder, aber keine Männer“ das ergab einfach alles keinen Sinn. War Es ein Zauber? Ein Fluch? Steckte eine dunkle Gilde dahinter? Für nichts gab es Anzeichen, niemand hatte bis zum nächsten Morgen etwas mitbekommen.

Es fehlte jede Spur. „Hier ist auch eine Liste mit allen damals vermissten Personen" Lucy reichte sie ihm weiter „Ich habe sie gezählt, es sind aber keine 100 wie es überall in den Akten steht, sondern nur 99“ Das war dann doch mehr als seltsam, warum sollte man denn aufrunden? „Kannst du mir bitte eine Liste mit den aktuellen Einwohnern besorgen?“ Rogue nickte und ging erneut nach oben.
 

Die Sekretärin müsste kurz überlegen wo sie diese abgeleg hatte, kam aber kurze Zeit später mit einem Ordner zurück „Wir sind ja so froh das sie und ihre Freundin sich unserer Misere annehmen“ sprach die nette ältere Dame hinter dem Empfangstresen, wodurch Rogue wieder leicht rot anlief „Sie…Wir… wir sind kein Paar…“ stotterte er zusammen, woraufhin die Sekretärin kicherte „Tut mir leid, ich dachte halt weil sie die junge Dame so liebevoll angesehen haben" hatte er das? Das wäre ihm gar nicht aufgefallen. Wahrscheinlich irrte sich die gute Frau aber. Mit dem Kopf schüttellnd bedankte er sich und ging wieder nach unten zu Lucy.
 

Diese saß immer noch zwischen den gefühlt meterhohen Unterlagen und wälzte eine Akte nach der anderen. Leicht musste er schmunzeln als er sah wie vertieft sie in die Arbeit war, da sie wohl gar nicht mitbekommen hatte das Rogue zurück war. Kurze Zeit beobachtete er sie auch, wie sie auf einem Stift herumkaute und sich ihre Notizen machte. Der Schwarzhaarige fand das ja irgendwie schon verdammt süß, aber diese Gedanken musste er nun hinten anstellen. Ihr Auftrag ging schließlich vor.
 

Rouge wedelte mit dem Ordner vor Lucys Gesicht rum, wodurch die Blonde leicht erschrak „Oh, wundebar, danke Rogue" freudig nahm sie ihn entgegen und blätterte sofort die ersten Seiten auf. „Wonach suchen wir hier genau, Lucy?“ der Dragonslayer verstand nicht sofort was sie damit vorhatte „es klingt jetzt zwar etwas weit hergeholt, aber ich schaue mal ob noch jemand lebt der vor 100 Jahren dabei war" das war gar nicht mal so eine schlechte Idee. Darauf wäre er sicher nicht gekommen.
 

Die Stunden vergingen und jeder arbeitete seinen Stapel ab. Rogue wäre fast aus allen Wolken gefallen als er sah wie viele Einwohner das Dorf heute hatte.  Vor hundert Jahren waren es noch 300 aber mit der Zeit ist es immer weiter gewachsen und hatte nun geschlagene 921 Seelen. „Ich habs" rief Lucy aufgeregt, was Rogue aufhorchen ließ „hier schau mal, eine Frau Karin Michello, sie ist zwar mittlerweile 112 Jahre alt, lebt aber noch. Lass uns mal zu der Adresse gehen" schlug Lucy vor und Rogue nickte. Er war wirklich mehr als nur glücklich darüber die Blonde dabei zu haben, da sie so ambitioniert war.
 

An der Adresse angekommen klopfen sie gegen die Tür und warteten darauf dass ihnen geöffnet wurde. Die Tür ging nur zaghaft auf und heraus trat ein kleines Mädchen. „Ja bitte? Wie kann ich ihnen helfen?“ Freundlich erklärte Lucy der kleinen ihr Anliegen diese nickte und ging hinein um wahrscheinlich ihre Eltern zu holen. „Sie wollen also zu der Schwester meines Großvaters?“ Ein großgewachsener Mann mit blonden Haaren trat zusammen mit dem kleinen Mädchen aus dem Haus. Lucy und Rogue nicken „Na dann kommt mal rein, aber sie wird euch nicht viel erzählen können" erklärte der Mann „Wieso nicht?“ Wollte Rogue wissen „Seit dem Vorfall vor 100 Jahren ist sie nicht mehr ganz richtig im Kopf müsst ihr wissen. Aber ich habe meinem Großvater versprochen auf Karin zu achten nach seinem Ableben. Sie bedeutete ihm wirklich viel"
 

„Dann erzählen sie uns doch bitte etwas über sie, falls das möglich ist" bat ihn Lucy freundlich und der Mann, der sich ihnen als Dean vorstellte, nickte. „Ich kann euch nur erzählen was ich selbst von meinem Großvater erzählt bekommen habe" „Das würde uns schon sehr weiterhelfen" Rogue bat ihn fortzufahren „Karin war damals 12 Jahre alt und mein Großvater war schon 18. Viele seiner Freude sind damals verschwunden und auch Karin wurde als vermisst gemeldet. Niemand weiß bis heute was vorgefallen ist. Karin kam 3 Tage nach ihrem verschwinden zurück und hat von da an nur noch wirr geredet. Sie wiederholt ab und an ein paar Worte, aber wir wissen nicht was sie uns sagen will" Rogue schluckte schwer. Die Frau trat ihm leid. Da hatte sie schon das Glück wieder zurück zu finden und dann wurde sie wie es schien geisteskrank.
 

Im Obergeschoss des kleinen Fachwerkhäuschens saß die alte Dame mit den langen weißen Haaren in einem Schaukelstuhl und sah aus dem Fenster „Bitte hier herein, ich lasse euch kurz alleine mit ihr" Die beiden nicken wieder und Lucy ging daraufhin auf Karin zu „Hallo Karin" fing sie an „Mein Name ist Lucy und der junge Mann neben mir ist Rogue" „Und ich bin Frosch" erklärte der kleine Exeed noch schnell „Genau, und Frosch. Wir sind Magier und untersuchen das verschwinden vieler Einwohner ihres Dorfes“ keine Reaktion der Gegenseite, aber Lucy gab nicht auf „Sie waren doch vor 100 Jahren darin involviert, können sie uns vielleicht irgendwas dazu sagen?“ Die beiden Magier warteten ab, und tatsächlich begann die alte Frau zusammenhanglose Worte zu brabbeln. „100 Seelen…. Ewigkeit….gefangen….Raum und Zeit…." Rogue fand das dass schon fast wie ein Reim klang wenn man es zusammen aussprach.
 

Sie wiederholte sich immer und immer wieder, also beschlossen die beiden sich zu verabschieden und mit dem neugewonnenen Wissen zurück zum Rathaus zu gehen um dort weiter in den Akten zu suchen. „Findest du nicht das dass was die alte Frau gesagt hat wie ein Zauberspruch klang?“ Lucy schien das gesagte nicht mehr aus dem Kopf zu gehen „Ja, jetzt wo du es sagst, ich dachte erst es wäre einfach nur ein Reim oder so.“ Lucy nickte „Ich brauche dringend eine Lacrima. Ich muss mal in der Gilde anrufen.“ Die Blonde hatte wohl eine Idee, also gab ihr der Schwarzhaarige seine Mobile Lacrima.
 

Es dauerte nur kurz bis jemand ran ging „Oh Lucy, wie schön dich zu sehen, wie läuft der Auftrag?“ die hübsche Weißhaarige Mira war auf der anderen Seite zu sehen „Ganz gut bis jetzt. Kannst du mir Levy kurz her holen, zumindest falls sie da ist" Mira nickte freundlich und verschwand aus dem Bild, nur um im nächsten Moment von der kleinen Blauhaarigen, für die Rogue so schwärmte, ersetzt zu werden. „Ahhhh Lucy, wie schön dich zu sehen. Wir vermissen dich alle schon" plapperte Sie fröhlich „Ich vermisse euch auch, Levy, aber ich brauche deine Hilfe" Levy nickte sofort und Lucy erzählte ihr was sie erfahren hatten. Sie bat die kleinere darum die Bibliothek zu durchforsten nach der genannten Formel, da sie beide keine Möglichkeit hatten von dem Dorf aus darauf zuzugreifen. Von Levy kam ein kurzes „Aye, aye, Madam“ und schon hatte sie aufgelegt.
 

„Levy ist einfach die beste" freute sich Lucy und Rogue stimmte ihr mit einem Lächeln auf den Lippen zu „Ja, sie ist schon echt toll" die Blonde vor ihm stoppte abrupt und drehte sich zu dem Dragonslayer um. Hatte er etwas falsches gesagt? „Du stehst auf Levy, oder?“ Lucy war schon ziemlich neugierig wie er fand „Ähm…ja, also… ich weiß ja das sie mit Gajeel zusammen ist, aber ich mag ihren Typ Frau. Mir würde es niemals einfallen sie ihm auszuspannen“ mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen wandte sich Lucy wieder dem Weg zu und ging weiter „so ist das also" hörte er die Blonde noch leise sagen, bevor sie still voraus lief.
 

Warum war sie denn auf einmal traurig? Tat er ihr Leid, weil seine Liebe einseitig war und sie das nur zu gut kannte? Oder war es wegen ihm? Mochte sie ihn vielleicht und er hatte sie verletzt? Tausende von Gedanken schwirrten in seinem Kopf umher und mit keinem wurde das Knäuel entwirrt. Der Schwarzhaarige drängte es erstmal in die nächste Ecke. Ihr Auftrag war einfach zu wichtig, und außerdem wollte er ihr doch helfen ihre Schreibblokade zu lösen. „Weißt du was Rogue?“ der Dragonslayer horchte auf „Lass uns mal in den Wald gehen und dort umsehen. Ich meine, vielleicht finden wir ja etwas verdächtiges" „Gute Idee" pflichtete der Angesprochene ihr bei.

Der an das Dorf angrenzende Wald war schon ziemlich düster und schaurig musste Rogue feststellen. Obwohl er ja eigentlich keine Probleme mit Dunkelheit und Schatten hatte , wirkte es auf ihn dennoch bedrohlich. „Ich spüre hier eine böse Spannung, Lucy" Rogue schloss näher zu der Blondine auf „Ja, irgendetwas oder jemand treibt hier sein Unwesen" Es beruhigte ihn sehr das sie es auch wahrgenommen hatte, so musste er nicht für sie beide aufpassen. Sogar Frosch schien es bemerkt zu haben, denn der kleine Exeed klammerte sich fest an Rogues Ärmel.
 

„Warum haben wir das vom Dorf aus nicht gespürt?“ Rogue sah zu Lucy „Vielleicht wollte jemand nicht das Magier, die das Dorf bereisten, etwas mitbekamen" die Blonde nickte. Sie folgten dem Trampelpfad noch eine ganze Weile und je tiefer sie in den Wald gingen desto stiller wurde es. Kein Tier war zu hören und auch das rauschen des Windes durch die Bäume verstummte. Die Stille um sie herum war beklemmend. „Rogue, dieser Ort hier macht mir Angst" Frosch sah ziemlich aufgelöst aus und auch Lucy wirkte stark verängstigt. „Lasst uns umkehren, es ist schon spät" selbst er wollte nur noch hier weg. 
 

Zurück im Gasthaus machten sie es sich erstmal an einem der Tische gemütlich und bestellten bei dem netten Wirt etwas zu essen. „Ich hoffe wir müssen da nie wieder rein" Frosch zitterte immer noch am ganzen Körper „Tut mir leid Frosch, aber ich denke das wir uns auf den Wald besonders konzentriert sollten“ Lucy stimmte ihm durch ein nicken zu, war wohl aber selbst nicht so begeistert davon „Keine Sorge ihr Zwei, ich beschützt euch schon wenn es hart auf hart kommt. Schatten und Dunkelheit sind schließlich mein Element“ versuchte Rogue seine Gefährten zu beruhigen.
 

Nach dem Essen wollte Rogue schon in sein Zimmer gehen, als Lucy ihn am Ärmel fest hob „Können wir heute Nacht alle in einem Raum schlafen?“ die Blonde wirkte nervös „Ähm.. ja, klar, warum nicht. Ist alles in Ordnung, Lucy?“ der Schwarzhaarige sah sie besorgt an „Ich…weiß es nicht. Seitdem wir aus dem Wald zurück sind habe ich das Gefühl verfolgt zu werden…“ seltsam, er hatte nachdem sie aus dem Wald raus waren ein Gefühl der Erleichterung verspürt, genau so wie Frosch.
 

„Ich hole nur schnell meine Sachen" damit verschwand der Schattendrache und packte seine Tasche, um zu Lucy umzuziehen. Wieder saßen die beiden am Erkerfenster und starrten auf den beleuchteten Dorfplatz. „Rogue?“ von dem angesprochenen kam nur ein kurzes „hm?“ „Ich hab wirklich ein ungutes Gefühl bei der Sache hier" Lucy wirkte sehr ernst „Keine Sorge, Lucy, es wird bestimmt alles ein gutes Ende nehmen" zuversichtlich nickte die Blonde.
 

Lucy bot Rogue an im Bett zu schlafen, da sie ihm das hier ja eingebrockt hatte, aber dieser lehnte ab und schlief auf der Sitzfläche des Erkerfensters. In den nächsten beiden Tagen verschwanden 10 weitere Leute, was den beiden Magiern viele Sorgen bereitete, da ihnen berichtet wurde das so viele auf einmal bis jetzt noch nicht verschwunden waren. Falls es eine Person war die dafür verantwortlich war, hatte sie es wohl ziemlich eilig. Rogue war sich sicher das es an ihnen lag und falls das was die alte Frau immer und immer wieder wiederholte stimmte fehlte nur noch eine einzige Person zur Vollendung von es auch immer sich hier zu trug.
 

„Hallo, Lucy? Seid ihr da?“ Aus Rogues Manteltasche meldete sich die mobile Lacrima mit der Stimme von Levy zu Wort. „Ja, hallo Levy, wir empfangen dich" sprach Lucy nachdem ihr der Schwarzhaarige das kleine Gerät in die Hand gab. „Ich habe ein Buch gefunden wo etwas über diese Wortfolge steht die ihr mir genannt habt" berichtete die kleine Blauhaarigen fröhlich und auch Rogues und Lucys Miene erhellte sich. „Ich werde die Loki schicken um es zu holen" noch bevor sie den Satz vollständig zu Ende gesprochen hatte stand schon der Rothaarige Stellargeist neben ihnen „Du hast gerufen, Lucy"
 

Die Blonde zuckte leicht zusammen „Du sollst das nicht immer machen" rügte Sie ihn. „Tut mir leid. Ich mach mich mal auf den Weg, bis in ein paar Minuten" und schon war er wieder verschwunden, nur um 5 Minuten später mit dem Buch in der Hand wieder aufzutauchen. „Fro will das auch können" sprach er und hob dabei eine Hand. „Bedaure, aber das ist uns Stellargeistern vorbehalten" und weg war er. Lucy schlug sofort das Buch auf und begann zu lesen.

Lucy legte das Buch auf den Tisch, damit Rogue auch mitlesen konnte. Dieser rutschte so nah mit seinem Stuhl an Lucy das sich schon ihre Schultern berührten und er ihren Duft in die Nase bekam. Ihm war das vorher nicht aufgefallen, aber sie roch so gut, wie er es bei noch niemandem vernommen hatte. Der Schwarzhaarige konnte nicht leugnen das er diesen Duft sehr anziehend fand, beziehungsweise das wollte er auch gar nicht. Eigentlich hätte er sich auf das Buch konzentrieren sollen, aber das gelang ihm nicht sonderlich gut, da er lieber die Blonde beobachtete.
 

Ihre Haare die Sie einfach offen gelassen hatte hingen locker über ihre Schultern und durch das offene Fenster im Zimmer wurden sie leicht vom Wind hin und her geweht. Sie schien das zu stören und strich sich eine lästige Strähne hinters Ohr, sodass ihr Hals zu sehen war. Rogue gefiel die elegante Blässe ihrer Haut. Der Magier musste schwer schlucken als ihm bewusst wurde das er am liebsten in diesen zierlichen Hals reingebissen hätte. Was war nur los mit ihm? Er wollte diese Frau einfach für sich haben und niemand anders dürfte sie berühren.
 

Er schwor sich das er sie vor allem was noch kommen würde beschützte und sie nicht aus den Augen ließ. „Erde an Rogue" zwei Finger schippten vor seiner Nase, wodurch er erschrak „oh, tut mir leid Lucy. Ich war in Gedanken“ schnell nahm er ein klein wenig Abstand zu ihr um nicht erneut abzudriften. „Ja, das habe ich bemerkt" kicherte die Magierin zu seiner linken „Hier schau mal, ich habe glaub ich was gefunden“ damit schob sie das Buch weiter in die Mitte und erklärt ihren Fund. „Diese Wörter von der alten Frau gehören zwar zusammen, aber sie sind kein einzelner Satz" Lucy fuhr dabei mit ihrem Finger über die Zeilen.
 

„Es ist wirklich ein Zauberspruch, der wohl so eine Art Parallelwelt öffnet, aber man braucht keine 100 Seelen dafür, lediglich einen fähigen Magier“ okay einen Teil hatten sie schon entschlüsselt, aber was hatte es nun mit diesen 100 Seelen auf sich? „Und was machen wir nun?“ Frosch wollte wohl auch wissen was nun Sache war „naja, wir gehen in den Wald und testen die Formel. Ich gehe stark davon aus das diese beklemmende Stille etwas damit zu tun hat" Rogue hatte gleich verstanden was Lucy damit sagen wollte und nahm ihr die Erklärung ab. Die drei waren zwar nicht sehr begeistert davon, aber ihnen blieb keine andere Wahl.
 

Vor dem Wald blieben sie erst einmal kurz stehen. „Da ist es wieder" Lucy begann zu zittern „was denn?“ wollte der kleine Exeed wissen „Das Gefühl verfolgt zu werden“ Sie wich einen Schritt zurück „Fro spürt nichts" irritiert legte er den Kopf schief. Rogue trat an die Blonde heran und legte eine Hand auf ihre Schulter „keine Sorge Lucy, ich lasse nicht zu das dir etwas oder jemand zu nahe kommt" er meinte das mehr als nur ernst, was sie wohl bemerkte, da sie sofort leicht rot um die Nase wurde und sich stotternd bedankte.
 

Im Wald drin passte Rogue immer auf das er hinter Lucy ging um diese nicht aus den Augen zu verlieren und sah aufmerksam nach links und rechts. An dem Punkt den sie als den stillsten ausmachten blieben sie stehen und Lucy begann einige Zeichen aus dem Buch auf den Boden abzumalen. „So, fertig. Nun nur noch die Formel sprechen“ sprach sie und legte den Stock den sie für die Zeichnung benutzt hatte beiseite. Sie stellte sich in die Mitte und begann, während Rogue und Frosch still zusahen „Öffne dich Raum der Zeit, fangen sollst du uns in der Ewigkeit. Andümeon" Nichts passierte. Hatte sie es falsch ausgesprochen? Rogue blätterte in dem Buch auf die Seite und las den Spruch in seinen Gedanken erneut. Es stimmte jedes Wort, aber warum klappte es nicht?
 

„Das war ja eine schöne pleite…“Lucy war sichtlich frustriert „Lass es uns doch einfach nochmal probieren“ versuchte ihr Rogue Mut zuzusprechen „Das wird nicht nötig sein mein guter" hörten sie eine ihnen fremde Stimme und im nächsten Moment ging ein in Violett gefärbtes Portal auf. Eine knochige Hand kam heraus, packte Lucy am Handgelenk und zog sie hindurch. Der Schwarzhaarige war zwar schnell, aber das Portal war leider schneller und schloss sich direkt vor seiner Nase. „So ein verfluchter Mist“ schrie er zornig, und schlug gegen den nächsten Baum.
 

Er hatte ihr doch versprochen sie zu beschützen und nun wurde sie einfach von wem auch immer in eine andere Welt gezogen. Nachdem sich der Dragonslayer beruhigt hatte stellte er sich in die Mitte des Kreises der immer noch auf dem Boden zu sehen war und sprach die Formel die Lucy schon vor ihm benutzt hatte. Seltsamer Weise klappte es bei ihm auf Anhieb und die beiden konnten hindurch gehen.
 

Die Welt die sie betraten war nicht anders als ihre, mit der Ausnahme das alles in ein leichtes lila getaucht war. Rogue schnupperte in der Luft ob er Lucys Geruch irgendwo wahrnahm, aber es waren so viele Fremde Düfte das er ihren nicht herausfiltern konnte. Also machten sie sich erstmal auf den Weg ins Dorf.
 

Dort angekommen fanden sie niemanden. Diese Welt schien komplett leer zu sein. Kein Vogel am Himmel, kein Mensch in den Häusern, selbst im Brunnen auf der Mitte des Dorfplatzes schwamm kein einziger Fisch. Was war das bloß für ein Ort? Und wo hatte man Lucy hingebracht?

Stunde um Stunde durchkämmten sie jedes Haus nach einem Anhaltspunkt und tatsächlich fanden sie in einem auch Spuren eines Kampfes oder ähnlichem. Ein kleiner Zettel lag auf dem Boden mit einer Art Karte darauf gezeichnet. „Ob das jemand mit Absicht hiergelassen hat?“
 

Rogue betrachtete das Blatt auch auf der Rückseite und bemerkte dabei eine Notiz ‚Egal wer das hier findet, bitte helft uns' stand dort so klein wie nur möglich drauf. Anscheinend hatte es jemand geschafft abzuhauen, wurde dann aber nach kurzem Handgemenge wieder eingefangen.

Rogue und Frosch folgten der Karte bis zu einem kleinen am Waldrand gelegenen Friedhof. Na toll… dachte sich der Schwarzhaarige, während er das große Eisentor aufschob. „Halte die Augen offen, Frosch. Ich glaube nicht dass wir hier so einfach durch laufen können" damit hatte er auch nicht Unrecht, denn schon im nächsten Augenblick standen bewaffnete Skelettkrieger vor ihnen und forderten zum Kampf heraus.
 

Der Schwarzhaarige schätzte seine Feinde auf ca. 100 mit Schwert und Schild bestückten Skeletten, die unverkennbar verzaubert waren. Rogue und Frosch standen Rücken an Rücken, da sie mittlerweile umzingelt waren. „Versteck dich Frosch. Ich schaffe die hier auch locker alleine" der grüne Exeed nickte und flog schnell hoch in den nächsten Baum um nicht von den Schwertern erwischt zu werden. Die Anspannung stieg immer mehr und mehr, da jeder darauf wartete wer den ersten Zug machen würde.
 

„Scheiß drauf" rief Rogue und stürmte geradeaus auf die ersten Skelette zu. Er hatte schließlich nicht ewig Zeit wenn er Lucy und die anderen verschwundenen noch rechtzeitig retten wollte, den es ging ihm nicht aus dem Kopf das die Frist bald abgelaufen war. Mit ausgebreiteten Armen schrie er „Klaue des Schattendrachen" und schickte ein gutes dutzend seiner Gegenspieler sofort ins Nirwana. Der Überraschungsmoment lag damit auf seiner Seite, aber seine Gegner waren stark. Die dunkle Magie die verwendet wurde um diese Krieger zu Formen war enorm, doch Rogue gab nicht auf.
 

Immer wieder driftete er in den Schatten der Bäume und Grabsteine hin und her, nur um kurze Zeit später aufzutauchen und den nächsten Schattendrachen Angriff auszuführen. Diese Typen hielten ihn echt auf Trab und schafften sogar den ein oder anderen Treffer gegen ihn, wodurch er mittlerweile mehrere kleine Wunden am Körper hatte und seine Kleidung leicht zerrissen wurde. Schnaufend stellte er sich den letzten beiden Gegnern die zwischen ihm und dem Ort standen an dem Lucy gefangen gehalten wurde. An diesen beiden hingen sogar noch fetzen was wohl einmal Gewebe war.
 

Rogue schätze das es sich bei den Skeletten um tote handelte die hier begaben wurden vor langer Zeit. Einen der beiden pustete er mit einem „Gebrüll des Schattendrachen“ von der Bildfläche und nutze den erzeugten Schatten um zu driften. Im nächsten Moment stand er hinter dem Krieger, trat ihm in den Rücken und Schlitze ihn mit seinen Schattendrachenkrallen auf.Schwer atmend stand er leicht in die Knie gebeugt da und wischte sich erstmal den Schweiß aus dem Gesicht. Obwohl es nur Skelette waren, hatten sie ihm ziemlich zugesetzt.
 

„Ob das die verschwundenen Dorfbewohner von vor 100 Jahren wahren?“ überlegte Rogue laut „Fro denkt das auch“ kam darauf hin als Antwort von dem kleinen Exeed der alles aus sicherer Entfernung beobachtet hatte. „Nun aber weiter, Lucy und die anderen schweben immer noch in Gefahr" damit lief er schnellen Schrittes in die Richtung die Ihnen die Karte Vorgab. Alles an diesem Ort war einfach nur merkwürdig, denn die Inschriften auf dem Grabsteine waren spiegelverkehrt geschrieben, als ob sie beim eintreten in diese Welt einfach als umgekehrt hätten.
 

Weit hinten, fast am Ende des Friedhofs, stand eine kleine Kapelle für Andachten, in der die beiden ein Licht schimmern sahen. Leise schlichen sie ins Innere. Dort du standen jeweils rechts und links 2 vor sich hin modernde Bänke und in der Mitte ein steinerner Altar mit brennenden Kerzen darauf. Der vergilbt Teppich auf dem Boden war leicht verrutscht und ließ so eine Falltür erahnen die wohl in den Untergrund führte. „Müssen wir da wirklich runter?“ japste Frosch nervös als Rogue leise den Deckel nach oben zog. „Wenn wir Lucy und die anderen retten wollen bleibt uns keine andere Wahl"

Entschlossen ging der Schwarzhaarige voraus.
 

Durch seine Schattendrachenfähigkeiten konnte er zum Glück auch gut im Dunkeln sehen und brauchte somit keine Fackel die ihn verraten würde. Die langen Flur des Kellergewölbes glichen einem Labyrinth  also musste er sich auf sein gutes gehör verlassen. Die Minuten vergingen in denen er nur horchte. Er hörte Froschs panische schnaufen, den Wind der durch die offene Falltür pfiff und eine Stimme, die von weit hinten mit jemandem zu sprechen schien.
 

Je näher sie kamen desto mehr verstand Rogue auch. Die Stimme, die unverkennbar zu der Person gehörte die Lucy entführt hatte,  erzählte irgendwas über ewiges Leben und Opferung. Das klang auf jeden fall mehr als nur Beunruhigend und seine Schritte wurden immer schneller bis er ein Licht sah das aus einem kleinen Fenster fiel. Mit einer Handbewegung machte er Frosch klar leise zu sein und schlich sich an um nicht bemerkt zu werden.
 

Unbemerkt konnte er einen Blick durch das Fenster auf seinen Gegenspieler erhaschen und fand so heraus das es sich um ein altes knochiges Weib handelte. Allerdings ging eine starke magische Aura von ihr aus. Als er sich so im Raum umsah fiel ihm Lucy ins Auge, die an beiden Armen über ihrem Kopf an dicken Anti-Magiefesseln an der Wand befestigt war. Sie war bewusstlos, aber ihren Gegenüber schien das nicht zu stören, denn die alte Hexe führte wohl gerne Monologe.
 

Genervt lief sie im Raum umher und sammelte einige Zutaten zusammen „Ich sag dir mal was liebes Kind, wenn das ganze vor 100 Jahren geklappt hätte, wärst du jetzt nicht in solch einer Situation, aber wer hätte schon ahnen können das 2 von diesen dummen Gören meinen Plan heraus bekommen und vorehelichen Sex haben" aufgebracht wedelte sie dabei mit den Händen in der Luft. „Warum erzählst du mir das alles?“ kam es schwach von der Stellarmagierin.
 

Lucy war also doch wach, ein Glück, dachte sich Rogue und hörte weiter zu.

„Na weil Du, mein liebes Kind, auch nicht mehr lange leben wirst wenn die Zeremonie abgeschlossen ist" dabei piekte sie mit dem Finger gegen Lucys Brust „schließlich brauche ich auch noch magische Kraft für später" lachte sie „Aber jetzt zurück zum eigentlichen Text: Beschmutzt hatten sich die beiden, die waren nicht mehr rein, hatten keine schönen Seelen mehr. Und willst du wissen was ich dann mit ihnen gemacht habe?“ kurze Stille trat ein „natürlich willst du das, ich Dummchen. Den Jungen habe ich getötet und dem Mädchen habe ich geistige Umnachtung geschenkt und sie zurück nach Hause geschickt“ lachte sie hysterisch. Was für ein ekelhaftes altes Weib. Rogue war mehr als nur angewidert.
 

„Ich dachte mir: was solls,  wird bestimmt auch mit 98 Seelen Funktionieren und führte die Zeremonie durch… und was soll ich sagen? Wie du siehst es hat nicht funktioniert....“ frustriert mischte sie in einem Kessel mehrerer Zutaten miteinander „Das mit dem ewigen Leben ist zwar toll, aber was nützt es dir wenn du keine ewige Jugend und Schönheit hast? Und dann auch noch diese dumme 100 Jahre Regelung, bla bla bla. Aber nun ist die Zeit gekommen in der ich meinen Plan endlich vollenden kann“ euphorisch hielt sie eine kleine Flasche in die Luft und füllte sie sogleich mit dem Trank im Kessel.
 

Ziemlich mittelalterliche Methoden hatte die Gute drauf, solche Tränke hatte er bis jetzt nur in Büchern gesehen, da heutzutage bekannt ist das man Magie auch anders einsetzen kann. „Und nun, mein Kind, entschuldige mich, aber ich muss eine Zeremonie vorbereiten. Um dich kümmere ich mich später" damit wollte sie schon den Raum verlassen „Das wirst du niemals schaffen" In Lucys Stimme lag Zuversicht „Aha? Und wer, deiner Meinung nach, soll mich jetzt noch aufhalten?“ Siegessicher stand die alte vor Lucy „Rogue wird kommen und mich befreien, und dann machen wir dir die Hölle heiß"
 

Die Alte lachte weiter „Das glaube ich ja kaum liebes Kind. Dafür müsste dein Freund schon die Magie der Dunkelheit beherrschen, sonst bekommt er das Portal nicht auf" Ach deswegen hatte es bei ihm geklappt und bei Lucy nicht. Sein Element war der Schatten, also indirekt auch die Dunkelheit. „Also dann, wir sehen uns später" kicherte die Knochige bevor sie den Raum endgültig verließ. Rogue verhielt sich weiterhin ganz still, bis er keine Schritte mehr vernahm. So schnell und leise es ihm möglich war ging er um die nächste Ecke zu der Tür hinter der Lucy gefangen war, betrat den Raum und löste sie von ihren Fesseln.
 

Zum Glück war es ein ziemlich altmodisches System und so konnte er sie ohne Probleme befreien. Die hübsche Blonde fiel ihm sofort um den Hals „Rogue, ein Glück" schluchzte sie und der Angesprochene schlang seine Arme fest um den schlanken Körper der Magierin. Es tat so gut sie in den Armen zu halten, das er fast einen Moment vergaß wo sie eigentlich waren. Am liebsten hätte er sie nie wieder losgelassen, aber sie hatten eine Mission, also lösten sich die beiden voneinander „Na los Lucy, wir müssen die alte Hexe aufhalten“ sprach der Schwarzhaarige und hielt ihr seine Hand hin.

 

Lucy nahm seine Hand und schon waren sie auf dem Weg der alten Hexe hinterher. „Rogue, nicht so schnell, es ist Stock dunkel hier, ich sehe nichts" Lucy zog leicht an Rogues Hand um ihn auszubremsen „keine Sorge Lucy, ich sehe für uns beide, aber nun still, ich muss horchen wo wir lang müssen" von der Blonden kam nur ein knappes „Okay" und schon irrten sie weiter durch die zahllosen Gänge.
 

Als sie um die nächste Ecke bogen wurden sie automatisch langsamer, da sie auf ein grün schimmerndes Licht zu liefen. Leise schlichen sie die letzten paar Meter zu dem Tor das leicht offen stand und aus dem das Licht drang. Es war wirklich imposant: Aus schwarzem Stein gehauen mit vielen filigranen Schnörkel verziert und vor allem angsteinflößend, da mittig ein riesiger Totenschädel prangerte.
 

Die 3 entschlossen sich dafür erstmal still zu beobachten was darin überhaupt passierte. Die Halle die sich hinter dem Tor befand war gigantisch. Über 10 Meter hohe schwarze Säulen stützen die ebenso schwarze Decke die das grüne Licht, das aus einer Art Altar strahlte, reflektierte. Der Altar stand in der Mitte des Raumes und drum herum im Kreis standen 100 Glassärge. Sie hatten diese nicht gezählt, aber die Vermutung lag nahe.
 

Die Knochige Hexe hatte die drei Eindringlinge noch nicht bemerkt und fuhr fort mit ihrem Ritual. Auf dem Altar stellte sie die Mixtur ab, sowie einige Kerzen und zündete sie an. Lucy und Rogue schauten sich ernst an. Sollten sie nun eingreifen? Oder warten was noch so passierte? Frosch nahm ihnen die Entschuldigung ab, indem er einfach in den Raum flog und die Särge begutachtete. „Na toll…“ flüsterte Rogue und schlich sich zusammen mit Lucy in den Raum.
 

Leider blieben sie nicht lange unbemerkt, denn was sie nicht sahen war das überall zwischen den Särgen Skelette patrouillierten, damit wohl niemand den Vorgang störte. Der Schwarzhaarige hatte den Vorteil das er sich in den Schatten verstecken konnte und Frosch konnte fliegen, aber Lucy war ihnen schutzlos ausgeliefert. Rogue hörte irgendwann nur „Öffne dich Tor des Löwen, Loki" ein goldenes Licht erstrahlte einige Reihen weit weg. Er hörte sie weiter rufen „Stardress" und wieder wurde der Raum erhellt.
 

Er beeilte sich zu ihr zu kommen, denn sie würde keine Magie verwenden wenn sie nicht in Schwierigkeiten stecken würde. Kaum war er angekommen blieb er abrupt stehen, denn sie schien die Situation unter Kontrolle zu haben. Einige der Skelette standen um sie und den Stellargeist Loki den Löwen herum. Als er Lucy sah wunderte er sich doch sehr, war das ihre Magie? Sie trug plötzlich ein schwarzes Korsagen Kleid, hatte ein Hochsteckfrisur und ihre Hände leuchteten genau so wie Lokis in Gold.
 

„Los Rogue, wir schaffen das hier schon, kümmre du dich um die Hexe“ Aus seinen Gedanken gerissen nickte er nur kurz und wies Frosch an ihn in die Mitte zu fliegen. Der kleine Exeed hörte aufs Wort und trug seinen Partner weit nach oben, über die Köpfe der Skelette hinweg, und ließ ihn direkt vor dem Altar fallen, hinter dem ihn die alte Hexe verdattert anstarrte. „Mit mir hast du nicht gerechnet, was?“ wütend fauchte sie ihn an „Wie hast du das geschafft Bursche? Beherrschst du dunkle Magie?“ Rogue grinste „Nein aber die Schatten"
 

Damit sprang er über den Altar hinweg, schnappte sich dabei das Fläschchen mit dem Trank und wollte nach der alten Frau greifen, doch diese wich im letzten Moment aus und orderte einige ihrer Krieger. Nun stand der Schattendrache schon wieder diesen Skeletten gegenüber. Er konnte sie so langsam nicht mehr sehen und freute sich schon auf den Moment in dem er die alte dingfest machen würde.
 

„Rogue" Lucys Stimme drang an sein Ohr und schon war die schöne Blonde neben ihm. „Sorry, hat etwas gedauert, diese Knochen haben mich aufgehalten" lachte sie „Nicht schlimm, lass sie uns fertig machen" Lucy nickte und hob einen ihrer goldenen Schlüssel in die Luft „Öffne dich Tor des Stieres, Taurus“ ein Ding Dong ertönte neben ihnen und schon tauchte der Muskulöse Stier im knappen Höschen mit der großen Axt auf „Stardress“ nun sah er auch endlich mal was mit der Blonden passierte.
 

Goldenes Licht umhüllte sie und verwandelte ihr aussehen. Sie stand jetzt in einem Kuhflecken Bikinioberteil und einer Lederhose bei der ein Bein fehlte neben ihm. Ihre Haare wurden zu 2 großen Dutts jeweils rechts und links. Er hatte diese Magie bei ihr zwar schon einmal gesehen, hatte es aber damals als Nebensache abgestempelt. Der Schwarzhaarige musste zugeben das er stark beeindruckt war wie sie so neben ihm stand und zum Angriff bereit war.
 

„Oh Miss Lucy, ihre Euter sehen heute wieder fantastisch aus" Schwärmte der Kuhmann neben den beiden, während er Lucy lüstern musterte. „Hör auf zu flirten Taurus und greif an!“ befahl Sie ihm genervt während dieser nur seine Axt schwang und brüllte „dann lass ich doch mal meine Muhskeln spielen" dieser typ war echt eine Nummer für sich, dachte Rogue als er ihn im Augenwinkel auf einige Feinde zu rennen sah.
 

„Los Rogue, lass sie uns fertig machen" Lucy sah entschlossen aus, nahm ihre Peitsche vom Gürtel und stellte sich Rücken an Rücken zu dem Schwarzhaarigen. „Die können was erleben" sprach dieser nur und tauchte seine Hände in Schattenmagie. Rogue verpasste einem Gegner nach dem andern seine Schattenkrallen und auch Lucy schlug sich gut soweit er diese beobachten konnte. Sie schwang ihre Peitsche gekonnt um einen Gegner und schmetterte diesen mit Wucht zu Boden.

Der Kampf war mehr als nur hart, da sie das Gefühl hatten das für jedes besiegte Skelett zwei neue auftauchten.
 

Mittlerweile waren die beiden auch schon ganz schön aus der Puste und hatten einiges einstecken müssen. Die alte Hexe hingegen lachte hämisch und fuhr munter mit ihren Vorbereitungen fort. „Frosch, beschäftige das alte Weib ein wenig" kam Rogue die Idee und der kleine Exeed setzte es sofort in die Tat um in dem er immer wieder die Kerzen auspustete oder an ihre Kapuze zog.
 

 „Rogue, ich glaube nicht dass wir noch allzu lange Zeit haben" bemerkte Lucy als die Halle um sie herum leicht zu leuchten begann. Der Angesprochene zertrümmerte gerade noch einen Gegner und hechtete zur blonden „Okay, und wie gehen wir das nun an?“ Wieder standen beide Rücken an Rücken „Ich kümmere mich um die hier und du hältst die Magierin auf" dieser Vorschlag gefiel ihm überhaupt nicht. Es waren noch so viele Gegenspieler und er sollte Lucy hier alleine lassen?
 

„Nun geh schon" blaffte sie ihn an. Der Schwarzhaarige wollte es sich mit der hübschen Blonden lieber nicht verscherzen, also tat er wie ihm gesagt. Leichtfüßig sprang er einem der Skelette auf den Kopf und von dort von einem auf den anderen, bis er letztendlich vor der alten Magierin stand. „Duuuu" zischte diese während sie mit den Armen in de Luft wedelnd versuchte Frosch von sich fern zuhalten.
 

„Ihr nervigen Gören“ sprach sie wütend „Ihr ruiniert mir meinen schönen Plan" „Was war denn dein Plan? Ich meine, jetzt wo du eh so gut wie festgenommen bist, kannst du es uns auch erzählen“ lachte Rogue, was die alte nur noch wütende werden ließ „Arroganter Mistkerl… Du hast doch deine kleine Freundin wieder, geht und lasst mich in Ruhe. Diese paar Kinder wird niemand vermissen. Du bist doch auch der dunklen Magie nicht abgeneigt, also warum lässt du mich nicht diese Gören Opfern?“
 

Rogue war etwas verwirrt, wollte sie ihn jetzt überreden? Oder war das ein Ablenkungsmanöver? „Nur weil der Schatten mein Element ist, heißt das noch lange nicht das ich deine bösen Absichten gutheiße“ Im Hintergrund hörte der Schattendrache die angestrengten Laute der Stellarmagierin. „Genug gefaselt, altes Weib“ Rogue stürzte auf sie zu, doch die alte wendete sich gekonnt hin und her.
 

Wie konnte sie mit über 100 Jahren noch so flexibel sein? Dem Schwarzhaarigen reicht es jetzt endgültig. Er nutze den Schatten des Altares, tauchte darin ab, und erschien in dem Schatten der Magierin wieder. Diese wusste wohl nicht so recht wie ihr geschah und drehte sich verdutzt um.  Rogue nutze diesen Moment der Verwirrung und legte der alten Frau ein paar Anti-Magie-Fesseln um die Handgelenke.
 

Augenblicklich fielen alle Skelette in sich zusammen. Nun konnte er auch Lucy sehen. Diese hatte schon wieder ihre normalen Klamotten an und sackte kraftlos an einem der Glassärge herab. Mit einem Daumen hoch gab sie ihm zu verstehen das soweit alles okay war, also widmete sich der Schattendrache erneut der dunklen Magierin zu „Ach verdammt" stöhnte sie genervt und ließ sich auf den Boden plumpsen.
 

„Frosch, du musst mir jetzt gut zuhören" Rouge wirkte ernst und der kleine Exeed nickte. „Ich Öffne nun das Portal und du gehst zum Bürgermeister des Ortes und lässt die Armee holen“ wieder ein nicken des kleinen Grünen. Kurz darauf ließ Rogue das Portal erscheinen, da auf dem Boden der Halle die Zeichen für die Öffnung eingraviert waren. Danach stellte er sicher das die Magierin nicht abhauen konnte und ging zu Lucy.
 

Er kniete sich vor sie „Geht es dir gut?“ Die Blonde nickte „Ja, soweit schon. Ich bin nur ziemlich erledigt vom kämpfen. Sowas hab ich schon lange nicht mehr gemacht" gestand sie lachend. Stimmt ja, sie hatte im letzten Jahr nur kleinere Lieferaufträge erledigt um ihre Miete stemmen zu können. In den beiden Tagen, in denen sie auf Levys Rückruf warteten hatten sie viel Zeit zum reden wenn sie nicht gerade die Gegend observierten.
 

Rogue lehnte seine Stirn an die ihre „Das hast du toll gemacht, Lucy" Die Blonde wurde wieder etwas rot um die Nase und die alte Hexe stöhnte nur genervt „könnt ihr bitte wo anders flirten? Ich würde gerne in Ruhe auf meine Verhaftung warten" Beide zuckten zusammen und drehten den hochroten Kopf von einander weg.  Sie taten der Magierin den Gefallen und sprachen nur das nötigste miteinander bis die Armee eintraf und die Hexe abführte.
 

„Na endlich, ich dachte schon ich müsste mir dieses Trauerspiel hier noch länger mitansehen. Diese beiden Magier sind wirklich verkorkst was liebe angeht" War das der alten ihr ernst? Sie liebten sich doch nicht. Rogue hatte sich einfach nur Sorgen gemacht, oder nicht? Er mochte Lucy schon sehr, war gerne in ihrer Nähe und fand sie interessant. Aber reichte sowas schon aus um jemanden zu lieben?
 

„Hör nicht auf sie, Rogue“ Lucy stellte sich neben ihn „Lass uns gehen. Die Armee kümmert sich schon um den Rest“ Der Schwarzhaarige nickte und zusammen gingen sie durch das Portal. Zu ihrer Verwunderung kamen sie nicht wie angenommen unter dem Friedhof raus, sondern in einem Keller. Wahrscheinlich gab es dieses Gewölbe nicht in ihrer Welt. „Zumindest müssen wir jetzt nicht mehr so weit laufen" freute sich die Stellarmagierin „Ich bin Hundemüde"
 

Das Haus in dessen Keller sie sich befanden war verlassen und sah sehr mitgekommen aus. „Ob sie hier früher gelebt hat?“ Dank Rogues guten Gehör verstand er jedes Wort das Lucy vor sich hin nuschelte. „Kann gut möglich sein. Es ist auf jeden fall ein gutes Versteck gewesen“ in dem Haus war allerdings nichts was darauf Hinweis das hier einmal jemand gelebt hatte. Nirgendwo standen Möbel oder Deko, aber überall lag Staub.
 

Beim heraustreten standen sie in einer Seitengasse des Dorfes, nicht weit weg vom Dorfplatz. Von weitem hörten sie schon die Jubelschreie der Bewohner und als sie dann auf den großen Platz kamen wurde es nur noch lauter um sie herum. Von überall liefen die Menschen auf die beiden zu, klopfen ihnen auf die Schulter oder schüttelten ihre Hände. In so einem kleinen Dorf verbreiten sich Nachrichten nun mal sehr schnell.
 

Es war wohl auch mehr als ein Tag vergangen seit sie die andere Welt betreten hatten, denn es dämmerte schon wieder. Nun spürte auch Rogue die Müdigkeit in seinen Knochen und wünschte sich nur noch in sein Bett im Gasthaus. Doch vorher wurde er noch von einer Horde Mädchen und junger Frauen umgarnt die wild aufgeregt kreischten. Er konnte einige Sätze herausfiltern, aber das meiste ging einfach unter. „Oh mein Gott, du bist Rogue von Sabertooth" eine kleine Rothaarige warf sich ihm an den Hals „Danke das du meine kleine Schwester gerettet hast" weinte sie glücklich „Darf ich dich mal zum Essen einladen? Hast du eine Freundin?" Die kleine war ihm schon fast zu direkt.
 

Seine Augen wanderten kurz zu Lucy rüber, die gerade Frosch ein High Five gab und dann belustigt in Rogues Richtung blickte. Sie fand das wohl äußerst amüsant das der sonst so zurückhaltende Dragonslayer so von Mädels umzingelt wurde und ihm das sichtlich unangenehm war. Der Schwarzhaarige schüttelte seine Verehrerinnen ab, in dem er sagte dass er müde sei.
 

Natürlich interessierte das die Mädels herzlich wenig, also drängte er sich schnell durch die Menge, packte Lucy am Handgelenk und beide verschwanden im Inneren des Gasthauses. Von drinnen hörten sie noch die empörten Rufe der jungen Frauen und Mädchen, aber das war ihm schlichtweg egal. Lucy kicherte derweil „Das hat dir doch gefallen, gibs zu" stichelte sie ihn an, während sich die Blonde an die geschlossene Eingangstür lehnte.
 

Der Schattendrache fand das allerdings gar nicht so lustig wie die Stellarmagierin, stellte sich vor sie und stemmte seine Hände links und rechts neben ihren Kopf an die Tür. Ernst sah er sie an „Tut mir leid… ich weiß doch das du nicht gerne im Mittelpunkt stehst, das war doch nur ein Witz" entschuldige sie sich bei ihm, doch dieser sah sie einfach nur an „Ist…ist alles okay mit dir, Rogue?“
 

„Natürlich ist alles okay mit ihm, Lucy" drang die Stimme des Wirtes an ihre Ohren und Rogue ließ sofort von der Blonden ab „Meine Freunde, das habt ihr großartig gemacht. Ich bringe euch etwas zu Essen" gut gelaunt lief der nette Wirt in die Küche und zauberte ein regelrechtes Festmahl für die drei. Nach dem Essen wurde Rogue nur noch müder und gähnte vor sich hin „Gut ihr lieben, ab ins Bett mit euch, morgen geben wir ein Fest zu euren Ehren, es ist schon alles mit dem Bürgermeister abgesprochen" fröhlich schob er Rogue und Lucy die Treppe hinauf und verabschiedete sich von ihnen für heute.
 

Auch Lucy wünsche Rogue eine gute Nacht und ging in ihr Zimmer. Am liebsten wäre er ihr ja hinterher. Er war es schon so gewohnt bei ihr auf der Fensterbank zu schlafen und sie vorher noch zu beobachten wie sie friedlich schlummerte, aber das war wohl nun nicht mehr drin nachdem sie die böse Hexe besiegt hatten. Mit einem Schulterzucken betrat er seinen verwaisten Raum und ging zu Bett.

Am nächsten Morgen fühlte sich Rogue immer noch wie gerädert. Der Kampf gegen die böse Magierin und ihre Skelettschergen war härter als gedacht, und so schleppe er sich verschlafen unter die Dusche. Das warme Wasser das auf seine Haut prasselte wirkte wahre Wunder und nur ein paar Minuten später fühlte er sich wie neu geboren. Er fragte sich beim wieder anziehen ob Lucy schon wach war, zog seine Schuhe an und verließ zusammen mit Frosch den Raum.
 

Der kleine Exeed hing schlapp über die Schulter des Schwarzhaarigen. Anscheinend war der kleine Grüne auch total fertig, also ließ er ihn dort einfach. Zaghaft klopfte er an die Tür der Blonden „Herein" hörte er ihre Stimme durch die Tür und betrat den Raum. Lucy stand mit dem Rücken zu ihm und Band sich ihre Haare zu dem gewohnten seitlichen Zopf. Rouge fand Es schon immer sehr faszinierend wie gekonnt die Frauen das machten, saß sein eigener doch irgendwie immer schepp.
 

„Guten Morgen, Lucy. Hast du gut geschlafen?“ Der Schwarzhaarige sah verlegen zur Seite, da er merkte das er sie schon wieder gemustert hatte und sie ihm auch nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Was war nur los mit ihm? Hatte diese Alte doch recht und er war verliebt in sie und hatte es einfach nicht gemerkt? Das war doch absurd, wie sollte man sich nach nicht mal einer Woche in einen anderen Menschen verliebt haben? Die beiden kannten sich doch kaum.
 

„Guten Morgen, Rogue. Der Schlaf hat gut getan. Jetzt fühle ich mich nicht mehr so platt" holte sie ihn mal wieder aus seiner Gedankenblase. „Lass uns runter frühstücken gehen, ja?“ Da war es wieder, dieses kleine Lächeln von ihr das sein Herz einen Moment aussetzen und kurz darauf im doppelten Tempo weiter schlagen ließ. Dieses verräterische Herz, er konnte einfach nicht abstreiten das er Gefühle für die hübsche Magierin hatte, redete sich aber ein das es nur eine Schwärmerei war und nichts sonst.
 

Rogue nickte kurz und folgte Lucy dann auf dem Fuße. Sie wirkte endlich wieder fröhlich und unbeschwert. Unten angekommen wurden sie aufs herzlichsten von dem netten Gastwirt begrüßt „Guten Morgen meine Freunde. Habt ihr gut geschlafen? Kommt setzt euch, das Frühstück wartet" Der Schwarzhaarige war von der Gastfreundschaft die er schon am ersten Abend verspürt hatte immer noch gerührt und nahm gegenüber von Lucy an einem der Tische Platz.
 

Die beiden staunten nicht schlecht als sie sahen was alles aufgetischt wurde. Von Brötchen über Aufschnitte, frisches Obst, Müsli, Marmelade, Honig, alles was das Herz begehrte. Sogar Kaffee und Orangensaft stand schon da und war bereit in Gläser und Tassen gefüllt zu werden. „Für die Retter unseres Dorfes nur das Beste. Ruft mich wenn ihr noch etwas braucht. " Sprach der Wirt und ging gut gelaunt zurück in die Küche.
 

Nun wurde sogar Frosch wieder wach, setzte sich auf den Tisch und begann einen Apfel zu essen. Rouge sah seinen Freund sanft an und freute sich darüber das der kleine Exeed nun wieder munterer wirkte. Gegenüber von ihm kicherte Lucy „Was ist denn so lustig?“ Der Schwarzhaarige verstand nicht so recht „Nichts, ich finde es einfach nur richtig schön wie liebevoll du mit Frosch umgehst" Hatte sie ihn gerade beobachtet? „Ähm… ja, Frosch ist nun mal mein bester Freund“ Antwortete er knapp und blickte verlegen auf seinen Teller.
 

Das Frühstück verlief ab da größtenteils wortlos, bis Lucy einen Notizblock auspackte und munter anfing Wörter aufzuschreiben während sie immer wieder von ihrem Brötchen abbiss. „Was schreibst du denn da Lucy?“ fragte Frosch interessiert „Ich schreibe Ideen für mein Buch auf" freute sich die Blonde und lächelte Rogue dabei an. „Danke das du mir geholfen hast, Rogue. Ich habe so viele tolle neue Ideen hierdurch bekommen" sie wirkte richtig ausgeglichen, was den Schwarzhaarigen mehr als nur glücklich machte „Sag mal, Rogue?“ von dem angesprochenen kam nur ein knappes „hmm?“
 

„Darf ich dich für mein neues Buch benutzen? Also….ähmmm…nicht namentlich…. Aber Charakterlich“ stotterte die hübsche Blonde und wurde dabei rot. Rogue musste lachen, fand er es einfach zu süß wie sie sich gerade benahm „Ähm… ja klar. Es wäre mir eine Ehre" sprach er verlegen und eine unangenehme Stille trat zwischen den beiden auf. „So ihr Turteltäubchen“ brach die stimme des Wirtes diesen unangenehmen Moment „Ihr müsst so langsam mal los zum Bürgermeister, er wartet schon auf euch" Rogue erschrak, natürlich der Bürgermeister. Irgendwie war ihm das komplett entfallen, dabei war dieser doch ihr Auftraggeber.
 

Die drei bedankten sich höflich bei dem Wirt und gingen zur Tür hinaus. Draußen staunten sie nicht schlecht, da anscheinend schon das ganze Dorf auf den Beinen war und den Dorfplatz festlich schmückte. Das war also kein Scherz als es hieß heute Abend würde ein großes Fest für sie stattfinden. Beim überqueren des Platzes kamen sie nur Stückchen weit voran, da sie immer wieder von den Bewohnern aufgehalten wurden. Jeder wollte nochmal Danke sagen oder erfragen was sie den so gerne Aßen oder tranken, damit auch bloß nichts fehlen würde heute Abend.
 

Nach über einer halben Stunde kamen sie endlich am Rathaus an, das eigentlich nur eine Minute Fußweg vom Gasthaus entfernt lag. „Wow, so viel Gastfreundschaft bin ich nicht gewohnt“ lachte Lucy und Rogue sah sie fragend an „Na wenn ich mit Natsu und den anderen unterwegs bin geht immer etwas zu Bruch, was wir am Schluss bezahlen dürfen und die Hälfte der Leute ist sauer auf uns. Vielleicht sollten wir sowas öfter machen, Rogue. Ich könnte mich an diese Art des Danks gewöhnen“ vergnügt betrat die Blonde das Rathaus und der Schattendrache folgte ihr verlegen. Ihn freute es sehr zu hören dass sie gerne mit ihm auf Mission ging.
 

Auch im Rathaus drin wurden sie von der Sekretärin und dem Bürgermeister aufs herzlichste empfangen. „Meine lieben Magier, habt vielen Dank das ihr unsere Kinder und Mädchen zurückgebracht habt" begann er und riss imposant die Arme nach oben „Kommt in mein Büro für das finanzielle" Das hörte der schwerste Schwarzhaarige gerne, obwohl er sich dafür entschied seine Hälfte der hübschen Blonden zu überlassen.
 

„Wir haben wirklich gerne geholfen“ sprach Lucy während sie die Treppen zum Büro empor stiegen. „Wissen Sie Details über die Magierin die wir festgenommen haben?“ Rouge war wirklich neugierig ob der Bürgermeister etwas wusste und auch Lucy blickte gespannt zu dem netten älteren Herrn.
 

„Naja…ja…also zumindest aus dem Archiv. Die Armee hat sie mitgenommen zum Verhör, aber sie hat vor über 150 Jahren hier in diesem Dorf gelebt. Madame Jeanette war eine angesehene Magierin. Sie konnte mit ihrer Magie die Toten sprechen lassen und war bei vielen älteren Leuten die Kontakt mit ihren geliebten verstorbenen aufnehmen wollten anlaufpunkt Nummer 1“ Nervös wischte er sich mit einem Stoff Taschentuch über die Stirn. 
 

„Und eines Tages war sie einfach weg?“ Lucy wusste schon worauf er hinaus wollte „Ja, und ein paar Tage darauf verschwanden die ersten Kinder. Die Dorfbewohner taten das wohl damals als blöden Zufall ab, aber ihr drei habt uns eines besseren belehrt. Wir stehen tief in eurer Schuld" Dabei nahm er Lucys rechte Hand fest in seine und schüttelte sie intensiv. Danach tat er das gleiche bei Rogue und Frosch, wobei der letztere ganz schön durch die Luft gewirbelt wurde.

„Heute Abend findet ein Fest zu euren Ehren statt, mit Essen, Trinken, Tanz, Gesang und so weiter. Seht euch doch bis dahin ein wenig unser schönes Dorf an" Der Bürgermeister drücke Lucy ein braunes Kuvert in die Hand in der die Juwel für den Auftrag waren, verabschiedete sich herzlich für den Moment und schloss seine Tür hinter den drei Freunden.
 

„Na dann sollten wir das auch machen, oder?“ Lucy wante sich an Rogue und Frosch „Gerne“ sprach der Schattendrache, Frosch quietschte nur freudig und so machten sie sich auf das Dorf zu erkunden. Natürlich kannten sie sich mittlerweile gut aus da sie ja jeden Winkel durchsucht hatten, aber keiner der drei hatte dabei auf die Schönheit geachtet die das kleine Dorf zu bieten hatte. Überall waren kleine Gassen in denen es etwas zu entdecke gab. Manche waren überdacht mit Weinreben, von denen rote und weiße Trauben herab hingen, durch andere floss ein kleiner Bach und wieder andere waren überwuchert von Efeuranken und Blumen. Man konnte es einfach nur als überaus romantisch beschreiben.
 

Rogue war begeistert und auch Lucy schien es zu gefallen, denn diese strahlte übers ganze Gesicht, während sie mit Frosch voraus lief und fröhlich plauderte. Ja, er könnte sich wirklich gut vorstellen mit ihr zusammen zu sein. Es war einfach alles harmonisch und stimmig wenn die drei zusammen unterwegs waren. Nicht wie mit Minerva, die bei jedem Date irgendetwas auszusetzen hatte. Mal waren die Blumen die er ihr mitbrachte nicht bunt genug, dann war das Restaurant nicht das edelste. Einmal hat sie sogar wegen seiner Garderobe genörgelt. 
 

Wieso dachte er ausgerechnet jetzt an diesen Drachen von Frau? Vielleicht weil er sich schon seelisch darauf vorbereitete dass sie ihn umbringen würde wenn sie das mit Lucy erfuhr? Dabei wusste er ja nicht mal ob die Blonde auch etwas für ihn empfand. „Rogue? Lass uns da in das Café gehen, ja?“ Die Magierin lächelte ihn fröhlich an, wodurch der Angesprochene sich fast nicht mehr halten konnte. Er wollte sie am liebsten in den Arm nehmen, sie küssen und mit ihr Händchen haltend dort hin gehen. Ja, er konnte es einfach nicht mehr abstreiten, er war verliebt in eine Fee.
 

Doch stattdessen setzte er seine allseits bekannte starre Miene auf und nickte gleichgültig. Idiot, Feigling, schimpfte er sich in Gedanken und ging weiterhin lautlos hinter Lucy her. Das Café in welchem sie nun saßen war ein Traum. Er glaubte sogar nie ein schöneres betreten zu haben. Alle drei bestellten sich einen Milkshake und ein Stück Kuchen,  welches sie ohne große Worte zu verlieren, aßen. Nachdem sie gegessen hatten brachte Lucy schon erste Anzeichen bezahlen zu wollen, doch Rogue drücke ihr das Portemonnaie wieder entgegen und ließ dies somit nicht zu.
 

Aber auch er durfte nicht bezahlen, denn die nette Besitzerin sprach sofort „Oh nein, das geht aufs Haus" Beide schüttelten sofort den Kopf und Lucy ergriff das Wort „Aber das geht doch nicht" „Und wie das geht. Dank euch habe ich meine kleine Tochter wieder" fröhlich zeigte die Dame hinter sich auf die Theke, hinter der sich ein braunhaariges ca. 10 Jahre altes Mädchen verstecke und schüchtern hervor linste.
 

Sie ließen sich dann doch breit schlagen die Einladung anzunehmen. Lucy wollte unbedingt noch für Erza ein kleines Erdbeerküchlein als Souvenir kaufen, da sie morgen ja schon wieder nach Hause aufbrachen. Ja, die hübsche Blonde war schon eine gute Seele die immer zuerst an ihre Freunde dachte und so kaufte sie noch viele weitere Unikate aus dieser Region als Mitbringsel für die Gilde. Naja, zumindest soweit man sie bezahlen ließ, denn fast jeder bestand darauf dass es ein Geschenk sei, als dank dafür die verschwundenen Bewohner zurückgebracht zu haben.
 

Gut bepackt ging es zurück zum Gasthaus und dort wurden dann auch erstmal die Andenken in Taschen verstaut. Auch Rogue hatte etwas für Sting und Lector gekauft und hoffte inständig das es ihnen gefallen würde, schließlich gingen die beiden sehr selten getrennt auf Mission und der Schwarzhaarige hatte von daher noch nie ein Souvenir mitbringen müssen. Mittlerweile war es auch schon Nachmittag und somit fing die Feier bald an.
 

Lucy verabschiedete sich von den beiden mit den Worten das sie noch duschen und sich umziehen wollte und auch Rogue tat es ihr gleich. Allerdings hatte er keinerlei Klamotten für so einen Anlass dabei, also schlüpfte er einfach in eine schwarze Jeans und ein Rotes T-Shirt. Warm genug war es draußen allemal. Als es an seiner Tür klopfte rief er zaghaft „herein“ und die hübsche Blonde Magierin betrat das Zimmer. Das ging ja schneller als gedacht, schoss durch seinen Kopf, war er es einfach nicht gewohnt das eine Frau nicht Ewigkeiten im Bad vor dem Spiegel verbrachte.
 

Lucy ging es wohl ähnlich mit der Kleiderauswahl, den diese trug eine weiße Hotpants, ihre Overkneestiefel dazu und einen rosa schulterfreien weiten Pulli, der trotzdem noch ihre schönen kurven betonte. Ihr Haar hatte sie geflochten und seitlich über die linke Schulter gelegt. „Du siehst sehr hübsch aus, Lucy" sogar etwas geschminkt hatte sie sich, obwohl das bei ihrem hübschen Gesicht wirklich nicht nötig war. „Vielen Dank, Rogue. Dir steht das aber auch sehr gut" gab sie leicht errötend zurück, hatte sie ihn ja noch nie in Alltagskleidung gesehen.
 

Zusammen liefen die drei auf den großen Platz heraus auf dem schon die meisten Dorfbewohner versammelt waren und ihre Helden freudig begrüßten. Einige Mädchen kreischten wie am Spieß als Rogue ihnen auf seine typische Art zuwinkte. Wirklich Beachtung schenkte er dabei den wenigsten, war er doch mehr auf die Schönheit vor ihm fixiert, die fröhlich mit ein paar der Einwohner sprach.
 

Lucy war wirklich eine Frohnatur und tanzte schon den halben Abend bei den munteren Volkstänzen mit, obwohl sie keinen davon beherrschte. Der Schwarzhaarige hingegen wurde wieder von den Mädchen vom Vortag belagert und über alles mögliche gelöchert „Hast du eine Freundin?“ „Kann ich dich mal in deiner Gilde besuchen?“ „Bleib doch noch etwas länger hier und geh mit mir aus" Er mochte diese Aufdringlichkeit überhaupt nicht, doch jeder Versuch sich von seinen Verehrerinnen zu lösen scheiterte kläglich.
 

Doch dann drücke sich seine Rettung durch die Menge der Mädels: Lucy stand vor ihm, nahm ihn an beiden Händen und zog ihn auf die Beine „Tanz mit mir, Rogue“ forderte sie ihn auf. Der Dragonslayer war so verwirrt das er einfach „O-okay" stotterte und mitging. Hinter ihm stöhnte die Mädchengruppe genervt auf, was er allerdings äußerst amüsant fand. Rogue sah aus dem Augenwinkel den netten Wirt bei der Band stehen, und wusste sofort was dieser vorhatte und genau in diesem Moment wechselt auch schon das fröhliche Volkslied zu einem langsamen Kuschelsong. Viele Pärchen bildeten sich auf der Tanzfläche und Lucy und Rogue waren mittendrin.
 

Vorsicht legte er seine Hände auf ihre Hüften und ihre landeten auf seinen Schultern. So tanzten sie mit hochrotem Kopf und etwas Abstand voneinander, bis sie angerempelt wurden und somit eng an eng standen. Rogue war das reinste Nervenbündel, so kannte er sich gar nicht. Jede Berührung der Blonden kribbelte angenehm auf seiner Haut und ihr Körper an dem seinen fühlt sich einfach nur richtig an. Tief sahen sie sich verlegen in die Augen, doch keiner sprach während dem Lied auch nur ein Wort. Ihr Augen waren so wundervoll Haselnussbraun und tiefgründig, sodass er sich schnell in ihnen verlor und anscheinend ging es Lucy ebenso, denn ihr Blick klebte förmlich an dem Dragonslayer.
 

Das Lied war leider schneller wieder vorbei als er gehofft hatte und so lösten sich die beiden voneinander „I-ich geh uns was zu trinken holen" sprach Rogue schnell und war an einen der Getränkestände geflohen um für ihn und Lucy jeweils ein Bier zu organisieren und seine Gedanken zu sammeln.

Am Getränkestand war einiges los und so dauerte es gefühlt ewig bis Rogue an der Reihe war. Natürlich ging für ihn alles aufs Haus, so wie es an den anderen Ständen zuvor auch schon war. Auf dem Rückweg zu Lucy hatte er ein paar Minuten um nachzudenken. Als sie so eng miteinander getanzt hatten bekam er ihren Geruch volle Dröhnung in die Nase und war sofort hin und weg. Sie roch einfach so verdammt gut für ihn und fast hätte er sich nicht mehr halten können, doch die vielen Leute um die beiden herum ließen ihn einfach nicht aus seiner Haut fahren.
 

Frustriert ging er zu der Blondine zurück, die es sich auf einer der Bierbänke bequem gemacht hatte und fröhlich mit ein paar älteren Damen plauderte. Als sie Rogue jedoch sahen kicherten sie wie kleine Mädchen und nuschelten „Wir lassen euch zwei hübschen mal alleine" Lucy lief sofort rot an als sie den Schwarzhaarigen bemerkte. Über was hatten sie bloß gesprochen das die Magierin jetzt noch schüchterner wirkte? „Hier Lucy, für dich" damit gab er ihr den Bierkrug in die Hand, sie bedankte sich zaghaft und beide stießen an.
 

Je später der Abend wurde, desto mehr Alkohol floss auch und schon bald war Rogue etwas angetrunken. Lucy hatte ebenso wie er einen leichten Schwips und lachte fröhlich bei allem was man ihr erzählte. Der Schwarzhaarige liebte ihre Lachen, es klang so aufrecht und süß. Obwohl das Fest auf dem Dorfplatz schon vorbei war, ging die Feier im Gasthaus weiter. Zuerst saßen Rogue und Lucy zusammen an der Bar, doch dann wurde der Schattendrache von einer Horde junger Männer vertrieben, die sich alle um Lucy scharrten.
 

Dies gefiel ihm natürlich gar nicht, also nahm er an einer Ecke an der Bar Platz, von der aus er die Blonde gut beobachten konnte. Allerdings merkte er recht schnell das ihr die Situation nicht behagte, vor allem dann nicht als einer der Typen seine Hand auf ihren Oberschenkel legte und ihr versuchte etwas ins Ohr zu flüstern. Rogue platzte der Kragen. Er stand auf, knallte sein leeres Bierglas auf den Tresen und ging zu der Männertraube, in dessen Mitte Lucy gefangen war.
 

Mit einem grimmigen Blick verjagte er die meisten von ihnen sofort, nur der dreiste Kerl der Lucy angrapschte wollte nicht verschwinden. Also nahm Rogue die Hand der Blondine und zog sie hinter sich her, die Treppe hinauf bis auf den Zwischenabsatz. „Danke Rogue, du bist mein Retter“ freute sie sich und lehnte ihren Rücken gegen das kühle Buntglasfenster. Hier oben konnte sie zum Glück keiner sehen, also konnte der Schwarzhaarige auch endlich wieder so sein wie er es wollte.
 

Er mochte nun mal die vorwurfsvollen oder neugierigen Blicke der Leute nicht, also hielt er sich meist bedeckt. Ob es nun der Alkohol war oder er selbst, was er als nächstes tat war ihm völlig egal. Er ging einen Schritt auf Lucy zu, wodurch ihre Körper nur noch ein paar Zentimeter voneinander trennte und legte seine Hände wie schon beim tanzen auf ihren Hüften ab. Die Magierin sah ihn irritiert an, kam aber nicht mehr dazu zu fragen was das sollte, denn Rogue hatte sich zu ihr runter gebeugt und ihre Lippen mit den seinen verschlossen.
 

Es war wie ein Feuerwerk in seinem Inneren als sie einen kurzen Moment später ihre Arme um seinen Hals schlang und ihn somit noch näher an sich zog. Sie erwiderte seinen Kuss zwar nur zaghaft, war sie wohl etwas überrumpelt, aber er war sehr glücklich darüber das sie ihn nicht von sich stieß. Der Kuss der beiden wurde immer intensiver und schon bald fand Rogues Zunge Einlass in Lucys Mund und ein liebevolles Zungenspiel entbrannte.
 

Am nächsten Morgen wurde der Schwarzhaarige von den ersten Sonnenstrahlen geweckt die durch die nicht ganz zugezogenen Vorgänge des Zimmers fielen. Die Decke weit über sich gezogen kuschelte er sich noch näher von hinten an seine Wärmequelle heran und realisierte nur Stück für Stück wen er da im Arm hielt. Trotz das er es schon ahnte musste er etwas die Decke wegziehen und erblickte einen blonden Haarschopf vor sich, mit dem Rücken zu ihm gewandt.
 

Sein Atem stockte einen Moment. Hatten sie etwa? Er hob die Decke nun ganz hoch und bemerkte zu seinem Glück das sie bis auf ihre Schuhe noch alle Kleidungsstücke anhatten. Erleichtert atmete er auf und dabei fiel sein Blick auf Lucys freiliegenden Hals, da ihre Haare immer noch auf der anderen Seite geflochtenen waren. Hatte er sie gestern wirklich geküsst? Und sie hatte ihn zurück geküsst? Und was war dann? Der Alkohol hatte wohl seinen Teil dazu beigetragen und ihm die Erinnerung vernebelt.
 

Die hübsche Blonde schlief wie ein Engel in seinen Armen und er konnte sein Glück kaum fassen. Er kuschelte sich wieder näher an seine Angebetete, legte eine Hand auf ihrem Bauch ab und biss ihr leicht in den Hals. Lucy seufzte genussvoll auf, was dazu führte das dem Schattendrachen ein angenehmer Schauer über den Rücken lief. Sein ganzer Körper bebte vor Erregung. Sie schmeckte einfach zu gut, also liebkoste er ihren Hals weiter.
 

Weiteres heißeres Stöhnen entfuhr ihrer Kehle, sie rekelte sich im Schlaf und presste sich an ihn, was dem Schwarzhaarigen fast den Verstand raubte. Doch mit einem Mal drehte sie sich in seinen Armen um und sah ihn aus glasig erregten Augen an. Sie war so wunderschön mit dem Rotschimmer auf ihren Wagen und diesem Blick der nach mehr verlangte. „Guten Morgen" flüsterte Rogue und ein „Guten Morgen“ flüsterte sie ebenso leise zurück.
 

Dann lehnte sich der Schattendrache zu ihr und Küsste Lucy erneut, nur das sie diesmal seinen Kuss sofort erwiderte. Erst schüchtern und ruhig dann immer verlangender. Irgendwann meldete sich dann auch seine Männlichkeit zwischen den Beinen, was Lucy allerdings nicht zu stören schien. Ihm allerdings war es etwas unangenehm und versuchte sich zurück zu ziehen. Die Blonde kicherte als sie seine Reaktion bemerkte und schüttelte sanft den Kopf. Sie verstanden sich auch ohne zu reden.
 

Rogue würde sicher nicht sofort mit ihr schlafen und auch Lucy schätze er nicht so ein das sie sofort mit ihm intim werden wollte. Sie löste sich schwer atmend von ihm „Ich gehe jetzt in mein Zimmer und ziehe mich um und du kümmerst dich um dein Problem,  okay?“ Der Angesprochene nickte. Noch einmal gab sie ihm einen zarten Kuss auf den Mund, stand auf und verschwand mit ihren Schuhen in der Hand aus dem Raum.
 

Der Schwarzhaarige drehte sich auf den Rücken und schlug sich mit der flachen Hand auf Augen und Stirn. Tausend Gedanken rasten durch seinen Kopf, die alle nicht ungedacht bleiben wollten, doch jetzt musste er sich erstmal um seine Erregung kümmern die unangenehm gegen das innere seiner Hose drücke. Er war halt auch nur ein Mann und diese Situation mit Lucy war so völlig neu für ihn das er seine Gefühle kaum im Zaum halten konnte.
 

Nach dem Duschen mit eiskaltem Wasser ging es ihn schon viel besser und mit einem Mal fiel ihm auf das er ganz alleine im Raum war. Wo war Frosch? Hatte er mitbekommen was zwischen ihm und Lucy lief? Und vor allem behielt er es für sich und plauderte es nicht bei der erstbesten Gelegenheit aus? Es war nicht so das es ihm peinlich wäre, aber er mochte einfach nicht wen er die komplette Aufmerksamkeit abbekam.
 

Als er zum Frühstück nach unten ging fand er seinen kleinen Freund sofort. Er saß zusammen mit Lucy am Tisch und Trank einen Orangensaft. Als die Blonde den Schwarzhaarigen sah erötete sie leicht, lächelte ihn aber zärtlich an. Rogue ging immer das Herz auf bei ihrem Lächeln und nahm gegenüber von ihr am Tisch Platz. „Wo warst du denn heute Nacht, Frosch?“ wollte der Schattendrache wissen.
 

Der kleine Exeed ließ von dem für ihn viel zu großen Glas ab und schaute fröhlich zu seinem Partner auf „Fro hat bei Lucy im Zimmer geschlafen. Fro wollte nicht stören“ Na toll, er wusste bescheid. „Aber Fro hat Lucy versprochen nichts zu erzählen" mit einer Handbewegung tat der kleine grüne so als würde er seinen Mund mit einem Reißverschluss zuziehen. Sie hatte also schon mit ihm drüber geredet.
 

„Ähm…“ fing die hübsche Blonde an und wurde wieder rot „Ich hoffe das ist okay für dich? Aber ich möchte wirklich nicht so viel Aufmerksamkeit auf mich ziehen…also ich meine, für meine Gilde ist das kein problem mit dir, aber ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt“ Rogue lachte leise, fand er es einfach zu süß wie sie genau so wie er tickte. Der Schwarzhaarige nickte. „Ja, das wäre mir auch sehr recht. Allerdings glaube ich nicht das meine Gilde da so locker reagiert wie deine" Lucy verstand wohl sofort „Ach, wegen den Dates mit deiner Gildenkammeradin?“ wieder nickte der Schattendrache.
 

Zum Glück wusste Lucy nicht mit wem er ausgegangen war, sonst würde sie wohl vom Glauben abfallen. Lucy hatte Minerva zwar schon vor einiger Zeit verziehen, aber er war sich sicher das sie immer noch daran dachte. Bei dem Gedanken an die Magischen Spiele damals drehte sich sein Magen um, denn wenn Minerva Lucy wirklich umgebracht hätte, würde er jetzt nicht mit ihr hier sitzen und darüber reden das sie ihre Beziehung zueinander lieber im Hintergrund behielten.
 

Er war auch allerdings der einzige aus seiner Gilde der nicht über sie gelacht hatte, da er das Verhalten der Schwarzhaarigen missbilligte. Diese Brutalität von Minerva hätte damals einfach nicht sein müssen, dennoch stand er seiner Gildenkammeradin bei. Dem Schattendrachen Drachen wurde speiübel und legte seufzend sein Brot aus der Hand „Ist alles okay mit dir Rogue? Du wirkst so nachdenklich" Lucy macht sich wohl Sorgen um ihren Freund.
 

„Ach, es ist nichts. Wir müssen nur bald los und die Erinnerung daran Zug zu fahren bereitet mir Bauchschmerzen“ log er ganz frech. Obwohl es war ja nicht wirklich eine Lüge, denn er hasste Transportmittel, genauso wie alle anderen Dragonslayer auch. Gepackt hatten beide sehr schnell, da sie ja auch nicht viel dabei hatten, und begaben sich auf den Weg in die nächste Stadt, von wo aus ihr Zug fahren sollte.
 

Die Dorfbewohner und der Bürgermeister verabschiedeten die drei herzlich und hofften auf ein baldiges Wiedersehen ohne wegen eines Auftrages berufen worden zu sein. In diesem Dorf Urlaub machen klang für Rogue eigentlich ganz verlockend und nickte zustimmend, und auch Lucy schien davon nicht abgeneigt zu sein.
 

Der Weg den sie nun gingen beschritten sie Händchen haltend, so wie Rogue es sich erhofft hatte. Sie waren leider auch schneller an ihrem Ziel angekommen als gedacht und stiegen in den gerade eingetroffenen Zug. Zum Glück fuhr dieser erst in einer halben Stunde ab, wodurch der Magen des Schwarzhaarigen noch etwas verschont blieb. Im Abteil saß außer ihnen auch sonst niemand, wodurch sich Rogue neben Lucy setzte und seinen Arm um ihre Schulter legte. Zufrieden lehnte sich diese gegen seine Schulter und beide genossen den Moment.
 

Zumindest bis der Zug losfuhr.

Denn von dort ab musste sich Rogue wieder zusammenreißen nicht loszureiern. Mit einem Mal wurde er allerdings an seinem Arm nach unten gezogen und landete mit dem Hinterkopf auf Lucys Schoß. Verwirrt sah er in ihr hochrotes Gesicht „Naja, Natsu ging es damit auch immer besser" der Schwarzhaarige lachte leise, denn sie hatte vollkommen recht. Es ging ihm wirklich schon besser und schloss zufrieden seufzend die Augen, während die Blonde ihm durch die Haare strich.
 

Ab und an öffnete er auch die Augen,  nur um zu sehen wie Lucy mit einer verträumten Miene die vorbeiziehende Landschaft beobachtete. Frosch währenddessen schlief seelenruhig auf seinem Oberkörper.
 

So hätte es ewig für ihn weitergehen können, wäre die Zugfahrt nicht schon nach wenigen Stunden vorbei gewesen. Das war das erste Mal das er sich wünschte länger in einem Fahrzeug sitzen bleiben zu können. Da er wusste das Sting in Magnolia auf ihn warten würde konnte er zumindest noch etwas Zeit mit der Blondine verbringen, auch wenn sie in der Gilde wie gewohnt neutral miteinander umgehen würden, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
 

Er liebte es einfach das Lucy in dieser Hinsicht genau so tickte wie er und vermisste sie jetzt schon wenn er nur an den Abschied dachte. Der Weg zur Gilde war schnell beschritten und schon stemmte Rogue die große Eingangstür für sie auf. Im Inneren wurde Lucy fröhlich von ihren Freunden begrüßt, die sie umarmten oder ihr ein High Five gaben. Auch Sting ließ die von Master Makarov gegebene Aufgabe links liegen und begrüßte seinen zurückgekehrten besten Freund.
 

„Lucy, Rogue, Sting! In mein Büro" kam es ernst von Makarov und alle drei fragten sich was sie verbrochen hatten, waren zwei von ihnen ja nicht mal da gewesen die letzten Tage. „Ich habe gerade ein Schreiben vom Bürgermeister von Koseto bekommen, das an Sting und mich gerichtet ist. Ich nehme an ihr habt dem Bürgermeister erzählt das er hier ist, sonst wäre es ja direkt zu Sabertooth gegangen" schlussfolgerte der kleine Meister der Feen, und die beiden angesprochenen nickten.
 

Keiner der drei traute sich auch nur ein Wort zu sagen und so sprach Makarov einfach weiter „Ich bin außerordentlich zufrieden mit dir mein Kind" dabei sah er zu Lucy „Ihr scheint euren Job sehr gut gemacht zu haben, und es ging auch nichts zu Bruch. Das hier ist ein Dankesschreiben! Das wohl schönste das ich je bekommen habe" fügte er noch an und reichte Sting dabei seinen Brief.  „Und somit wird heute Abend gefeiert“ schrie er fröhlich und entließ die drei wieder nach unten. „Gut gemacht Kumpel" Sting klopfte seinem Freund anerkennend auf die Schulter und lief freudig die Treppe nach unten an die Bar, an der Mira gerade die Information über die Party an alle weiter gab.
 

Die ganze Gilde war in Aufruhr, denn jeder wollte helfen. Einige schmückten die Gildenhalle, andere rollten große Fässer mit Alkohol herein, und wieder andere halfen in der Küche. Nur Rogue und Lucy durften nicht helfen, waren sie schließlich der Anlass für die Feier.

Die Feier war schon im vollen Gange als Natsu das erste Mal mit Gray einen Streit anfing und die Einrichtung nur so durch die Gegend flog. Rogue, Lucy, Erza und  Juvia saßen zusammen an einem Tisch und beäugten das ganze eher argwöhnisch. „Oh man…können die beiden sich nicht ein mal benehmen?“ Damit stand Erza auf und ging zu den beiden Streithähnen rüber. Jeder der Anwesenden der die Rothaarige nur ein bisschen kannte, wusste genau das diese Auseinandersetzung somit beendet war.
 

Sting kam zu der kleinen Gruppe und quetschte sich auf die Bank neben Rogue und Lucy. „Bei euch geht es echt heiß her" lachte er amüsiert über die gerade erlebte Prügelei und Trank von seinem Bier. Die Umsitzenden nickten genervt, kannten sie es einfach nur schon zu gut. Rogue hörte dem Gespräch nur nebensächlich zu, hatte er doch mehr Interesse an seiner neuen Freundin, die unbemerkt ihr Hand unter die seine geschoben hatte die auf seinem Bein ruhte.
 

Er wurde nervös. Hoffentlich sah es keiner. Auf so einer Party wollte er ganz bestimmt nicht über sein aufstrebendes Liebesleben reden, aber Lucy beruhigte ihn indem sie sanft über sein Bein strich mit ihrem Daumen. Sie wusste genau das Sting es hören würde wenn sie jetzt etwas sagte, hatten alle Dragonslayer ja die gleichen geschärften Sinne. Gray, Natsu und Erza gesellten sich wieder zu ihren Freunden und versuchten nun Rogue und Lucy über ihren Auftrag auszuquetschen.
 

„Na, erzählt mal ihr beiden, wie war es so mit jemandem aus einer anderen Gilde zu arbeiten?“ Gray hatte diese Frage gestellt und sah die beiden Magier ihm gegenüber konzentriert an. Auch alle anderen Blicke der am Tisch sitzenden ruhten nun auf Rogue und Lucy, was den Schattendrachen etwas beunruhigte. Lucy hingegen wirkte ruhig, waren es schließlich ihre Freunde die diese Frage stellten, also beantwortete sie diese auch.
 

Gespannt verfolgen alle die Nacherzählung der Stellarmagierin. Sogar Sting interessierte es brennend was sein bester Freund und die Blonde erlebt hatten. Bei der Stelle mit Lucys ‚Entführung' verfinsterte sich Natsus und Grays Aura zusehends, doch die Blonde setzte sofort nach das Rogue sie rechtzeitig retten konnte und fasste dem Schwarzhaarigen dabei an die Schulter. Diese Berührung ließ ihn zusammenzucken. Er vermisste die Blonde jetzt schon und wünschte sich gerade nichts sehnlicher als sie zu küssen und zu umarmen, aber die Menschenmassen im Raum ließen einfach nicht zu das seine Maske bröckelte.
 

Lucy beschrieb alles haargenau wie es passiert war, allerdings ließ sie den Teil weg in dem es um die Beziehung der beiden zueinander ging, worüber Rogue mehr als nur froh war. Er liebte sie einfach und das würde er ihr auch noch sagen, sobald sie wieder alleine waren. Nachdem Lucy zu Ende erzählt hatte, stand sie auf und sagte ihren Freunden das sie nun frische Luft brauchte. „Willst du nicht mal nach deiner neuen Freundin sehen, Rogue“ grinste Sting belustigt.
 

Er hatte es bestimmt nicht bemerkt, war der Blonde dafür einfach zu blauäugig, wie damals als Yukino ihm seine Gefühle für sie erklären musste, doch wusste der Lichtdrachen immer genau wenn seinen besten Freund etwas beschäftigte. Manchmal war er einfühlsam und redete behutsam mit dem Schwarzhaarigen, aber meist war er genau so wie jetzt und ärgerte ihn damit. Rogue wusste allerdings nur zu gut das dass einfach nur eine Fassade war um den taffen Gildenmeister zu mimen. Der Schattendrache nickte seinem Gegenstück noch kurz zu und lief dann ebenfalls aus der Gilde und Lucy hinterher.
 

Er fand sie recht schnell durch seinen guten Geruchsinn. In einer Seitengasse saß sie auf einer großen Kiste und bemerkte sein näher kommen gar nicht bis er vor ihr stand. „Ist alles mit dir in Ordnung?“ dabei strich er der Blonden eine lästige Strähne hinters Ohr. Das wollte er schon immer mal machen, ging es ihm durch den Kopf und seine Mundwinkel zuckten bei dem Gedanken nach oben.
 

„Mir geht es gut, ich brauche nur mal eine Pause von dem Gelöchere der anderen“ Verlegen von Rogues spielen mit ihrem Haar sah sie zur Seite. Hier waren sie soweit er das beurteilen konnte ungestört. Er drehte ihren Kopf mit dem Zeigefinger wieder zu sich, ließ seine Hand in ihren Nacken gleiten und presste seine Lippen auf die ihren. Lucy erwiderte den Kuss sofort und krallte sich an Rogues Oberteil fest.
 

Sie war so verlangend, aber auch er wollte mehr. Seine Zunge hatte sich einfach Einlass in ihren Mund verschafft und forderte die ihre zum wilden Gefecht auf. Es tat so gut sie zu küssen und so zu halten. Er wusste gar nicht wie er die Zeit ohne die hübsche Blonde überleben sollte. Schließlich fuhren sie morgen schon zu ihrer Gilde zurück. „Hab Ichs mir doch gedacht“ drang eine piepsige Stimme an ihre Ohren.
 

Rogue und Lucy ließen voneinander ab und der Schwarzhaarige trat sogar ein Stück zurück. „Lector, was soll das? Warum bist du uns gefolgt? Solltest du für Sting spionieren?“ er hätte es wissen müssen das Sting seine Worte mit bedacht gewählt hatte um Rogue hinter Lucy her zuschicken. Wie dumm war er denn bitte? „Sting-kun macht sich halt auch so seine Gedanken“ Schulterzuckend landete er auf der Kiste neben Lucy.
 

„Du wirst es ihm aber nicht erzählen, oder?“ lächelte Lucy und graulte dem kleinen roten Fellball das Kinn. „Und wieso sollte ich das nicht tun?“ Lector wirkte Siegessicher „Na weil ich sonst Charle erzählte dass du auf sie stehst, während Happy dabei ist" Woher wusste die Blonde das denn? Hatte Frosch es ausversehen ausgeplaudert? So wie er es dem Schwarzhaarigen damals versehentlich gesagt hatte?

Der kleine Rote erstarrte „Aber woher weißt du?“ „Ich habe Augen im Kopf mein lieber, und wir beide wissen das Happy dich dann niemals wieder in Ruhe lassen wird" wow, seine Freundin konnte ja richtig sadistisch sein. Mit Happy zu drohen war wirklich fies, aber wohl die einzige Möglichkeit ihre Beziehung geheim zu halten.
 

„Okay, abgemacht. Ich halte meinen Mund wenn ihr euren haltet" Die beiden Magier nickten und beschlossen wieder in die Gilde zu gehen, dicht gefolgt von einem geknickten roten Exeed. „Du kannst ja richtig hinterlistig sein" grinste Rogue zu Lucy die nur frech die Zunge raus streckte „Tja, leg dich nie mit einer verliebten Frau an" Das Herz des Schwarzhaarigen schlug höher als er hörte das Lucy wirklich in ihn verliebt war und nicht doch nur irgend eine Nummer.
 

Zurück in der Gilde nahmen sie wieder bei ihren Freunden Platz die nun versuchten nicht alle auf einmal zu reden. Rogue beobachtete währenddessen Lector und Sting. Der kleine Exeed schüttelte zum Glück den Kopf als er leise ein „Und?“ Von Sting vernahm. Gutes Katerchen, ging es dem Schattendrachen durch den Kopf und wandte sich wieder dem Gespräch der Fairys zu, die immer noch damit beschäftigt waren Lucy tausend und eine Frage zu stellen.
 

Die Feier ging noch ziemlich lang bis tief in die Nacht. Die meisten waren schon längst nach Hause gegangen und auch Sting war schon vor einer Weile im Gästezimmer verschwunden. Nur Rogue und Lucy waren noch wach und zogen sich in ihr Behelfs Zuhause zurück. „Gemütlich hast du es hier" der Schwarzhaarigen war sichtlich beeindruckt als er durch die kleine Öffnung im Stoff gekrabbelt war und nun in einem wirklich komfortablen ‚Zelt‘ saß.
 

Sie hatte sich eine ausgemusterte Matratze geholt, diese frisch überzogen und mit Kissen und Bettdecke  ausgestattet, sowie einen kleinen Nachtisch aus Büchern gepennt gebaut auf dem ihr Wecker stand. Zur Beleuchtung diente eine Lacrima-Lichterkette, die alles in ein warmes goldenes Licht tauchte. Rouge beschloss heute bei seiner Freundin zu schlafen da sie ja bald auf unbestimmte Zeit getrennt würden.
 

Lucy erzählte ihm das sie bis zur Vollendung ihres Buches hier bleiben würde, da sie Zuhause einfach keine ruhe hatte. Entweder nervte sie ihr Verleger, oder wenn dieser nicht da war saß immer einer oder mehrere ihrer Freunde bei ihr rum, als hätten diese keine Zuhause. Aber hier in die Bibliothek würde sich wohl nur Levy oder Laki hin verirren, und diese waren zum Glück genau solche Bücherwürmer wie die Blonde selbst.
 

Müde quetschten sich beide auf die kleine Matratze. Rouge nahm Lucy in den Arm und sie legte ihren Kopf auf seiner Brust ab. Der Schattendrache schlief mit seiner liebsten im Arm auch sehr schnell ein und so rückte der nächste Morgen näher und näher. Und mit dem nächsten Morgen kam auch die Ernüchterung, dass er Lucy nun bis zur Vollendung ihres Romans nicht mehr sehen würde.
 

Zum Glück gehörten die beiden zu den Frühaufstehern ihrer Gilden und waren schon lang vor allen anderen in der großen Gildenhalle. Obwohl Rogue hier kaum Zeit verbrachte wurde er irgendwie nostalgisch und schwelgte in Erinnerung an seine und Lucys gemeinsame Zeit, als wäre es ein Abschied für immer.
 

Mit der Verabschiedung der beiden Säbelzähne begannen auch einige sehr einsame Monate für den Schattendrachen, in denen er zum Glück von Zeit zu Zeit mit der hübschen Blonden über die Lacrima sprechen konnte. Anscheinend ging ihr Roman gut voran, denn sie erzählte ihm das Levy schon fleißig am Korrekturlesen war und somit nur noch der gewisse Feinschliff fehlte.
 

In der Sabertooth Gilde lief währenddessen alles wie immer. Sting versuchte sich so gut es ging vor dem Papierkram zu drücken. Yukino bläute dem blonden daraufhin zum gefühlt eine millionsten mal ein dass das nun mal zum Gildenmeister Dasein dazu gehörte, Minerva war immer noch sauer auf ihn wegen der Abfuhr, und Rufus und Orga machten sich immer noch über ihn lustig deswegen.
 

Der einzige der zu ihm zu halten schien war sein kleiner grüner Exeed im rosa Froschkostüm. „Fro will Lucy wiedersehen“ quengelte der kleine Grüne gerade als er angeflogen kam und vor Rogue auf dem Tisch platz nahm. Rufus und Orga sahen verwundert zu dem kleinen Katzenähnlichen Wesen „Meinst du die Blonde von Fairy Tail? Die Stellarmagierin?“ Orga legte verwirrt den Kopf schief. In Rouge stieg bei Froschs Satz die Panik auf. Hoffentlich verplapperte er sich nun bloß nicht.
 

„Ja, Fro und Rogue mögen Lucy" fröhlich grinste der kleine die drei Magier abwechselnd an. „Ach ist das so?“ Rufus schien nun sichtlich interessiert, was bei dem Schwarzhaarigen sämtliche Alarmglocken schrillen ließ. „Ja“ antwortete ihm Rogue in seiner bekannt monotonen Art „Wir hatten einen Auftrag zusammen, sie war nett und aufmerksam, wodurch wir den Fall schnell gelöst hatten. Anders als wenn Sting dabei ist“ hing er zum Schluss noch an, im wissen der Blonde würde es von der Bar aus hören und sich nun ärgern.
 

Rufus unterdessen nickte anerkennend „Verstehe, das Dankesschreiben das die Gilde dank euch bekommen hat lässt uns nur noch mehr im Glanz erstrahlen" dieses poetische Getue des Blonden konnte einem schon richtig in den Ohren wehtun, weswegen Orga nur abfällig lachte und dann das Thema wechselte. Rogue seufzte erleichtert. Zum Glück hatten die beiden kein sonderlich gutes Gespür für sowas. Wenn der kleine Exeed diese Anspielung gegenüber Yukino gemacht hätte, dann wüsste diese sofort bescheid.
 

Eines der neuen Mitglieder der Gilde, dessen Name Rogue sich noch nicht merken konnte, kam auf die kleine Gruppe zu „Rogue-san? Draußen ist Besuch für Sie" Besuch? Wer würde ihn denn schon ohne Ankündigung besuchen? Er konnte sich nicht vorstellen das es Lucy war. Schließlich waren erst ein paar Monate vergangen, und sie hatte ihr Buch mit Sicherheit nicht so schnell fertig schreiben können.
 

Allerdings nahm er leicht den Geruch der Blondine war und folgte diesem vor die Tür. Draußen angekommen blieb er gute 2 Meter vor seinen unangekündigten Gästen stehen. Kein Wunder das er Lucys Geruch in der Nase hatte, standen dort vor ihm doch zwei der Feen. Gray und Juvia! Mit ihnen hatte sich der Schwarzhaarige gerne unterhalten. Aber was wollten sie hier? „Ähem" begann der Eismagier ihm gegenüber. „Du fragst dich sicher weshalb wir hier sind…“ Kurz stockte der ebenfalls Schwarzhaarige und ließ seine liebliche Begleitung weiter sprechen.
 

„Juvia und Gray-sama sind wegen ihr hier“ „Wegen ihr?“ Rogues Frage verflüchtigte sich allerdings nachdem Gray einen Schritt zur Seite trat und somit die Sicht auf die hübsche Blondine hinter ihm freigab die keck lächelte. Lucy war hier! Seine Lucy! Und es war kein Traum. Fröhlich umarmte ihn die Stellarmagierin zur Begrüßung, immer bedacht darauf ihre ‚geheime Beziehung‘ nicht aufliegen zu lassen.
 

Nachdem der erste Moment der Verwunderung überstanden war legte er seine Arme um sie und begrüßte seine Angebetete herzlich. „Lucy hat Juvia und Gray gefragt ob sie zusammen auf einen Auftrag gehen wollen und meinte das Rogue-san das bestimmt auch gut gefallen würde" Antwortete die Wassermagierin auf seine ungestellte Frage. Der verwirrte Ausdruck in seinen Augen musste ihn verraten haben.
 

„Und was ist mit deinem Buch?“ stellte er der Blonden die Frage nachdem sie nun freundschaftlich nebeneinander standen. „Ist gerade im Druck, und da ich nun nichts mehr zu tun habe, außer warten natürlich, dachte ich wir könnten mal wieder einen Auftrag zusammen machen" Dies zu hören freute den Schwarzhaarigen ungemein und machte sich daran seine Tasche zu packen, ohne zu fragen worum es sich denn bei ihrem Auftrag handelte. Aber das war ihm in diesem Moment auch egal, da er gerade auf Wolke sieben zu schweben schien.
 

Juvia und Gray waren demnach wohl nur als Tarnung dabei, konnte er sich allerdings keine besseren dafür vorstellen, da er die beiden schnell ins Herz geschlossen hatte. Juvia redete zwar für seinen Geschmack etwas zu viel, aber mit Gray verstand er sich dafür umso besser, war der Eismagier genau so wortkarg wie er selbst.
 

Das Ziel Ihrer Reise war zum Glück nicht weit weg, und so mussten sie nicht mal mit dem Zug fahren, sondern konnten gemütlich zu Fuß dort hin laufen. Auf dem Weg erzählten die drei dann noch um was es sich handelte, während Lucy fröhlich Frosch in den Armen trug. „Wir haben diesen Auftrag erst vor ein paar Tagen ans Schwarze Brett bekommen. Die Stadt in die wir müssen heißt Roselinia, und liegt wohl nicht weit von hier. Dort treiben ein paar dunkle Magier ihr Unwesen und tyrannisieren die Bewohner der Stadt. Plünderungen, Morddrohungen, und so weiter, das volle Programm halt" leierte  Gray wie auswendig gelernt runter.
 

Doch Rogue hörte ihm nicht mehr wirklich zu, waren seine Gedanken doch alle bei ihr,  die sich gerade mit der Wassermagierin unterhielt. Gray schien das allerdings nicht zu bemerken, da der Schattendrache immer mal wieder ein „okay" oder „mhm" von sich gab. Er hatte auch ohne alle Details zu kennen verstanden um was es sich handelte und freute sich innerlich riesig darauf Zeit mit Lucy verbringen zu können, auch wenn sie eigentlich auf einer Mission waren.

Der Weg zu Ihrem Ziel war wohl doch weiter als sie gedacht hatten, und kamen somit erst nachmittags in der Stadt Roselinia an. Eine muntere und belebte Handelsstadt wie sie feststellten und irgendwie nicht glauben konnten das hier Verbrecher ihr Unwesen trieben, wie es in dem Steckbrief am Auftragsbrett geschrieben war. Rogue hatte sich von Gray die Stadtkarte geben lassen und zeigte in die Richtung in der das Rathaus stand.
 

Tatsächlich mussten sie nicht lange laufen, aber dafür durch eine Marktstraße in der sie von fast jedem Händler dessen Waren angepriesen bekamen. Lucy und Juvia waren natürlich ganz Frau und sahen sich vor allem die Schmuck und Kleidungsstände genauer an. Gray hingegen schien es keinen Meter zu interessieren, denn dieser ging mit den Händen in den Hosentaschen Schnurstracks geradeaus.
 

Rogue fand das wilde Markttreiben auch eher lästig, kamen sie durch die vielen Menschen nur schlecht voran. Außerdem hasste er zu große Menschenansammlungen und ging ihnen so gut es ging aus dem Weg. Die einzige Ausnahme waren Lucys und seine Gilde, waren sie ja wie Familie für den jeweiligen. Das Rathaus prangerte am Ende der langen Straße imposant hervor. Ein wunderschönes Sandsteingebäude mit einer großen hölzernen Tür und vielen großen Fenstern die sich über mehrere Stockwerke erstreckten.
 

Gray stieß einen anerkennenden Pfiff aus und sah das Gebäude hinauf „Diese Stadt scheint wirklich Geld zu haben. Kein Wunder das hier Banditen ihr Unwesen treiben“ Er hatte recht, stellte Rogue schnell fest. Fast jedes Gebäude an dem sie vorbei gingen wirkte moderner als das davor. Der Eismagier löste sich aus seiner starre, ging an seinen Kameraden vorbei und öffnete für sie die schwere Holztür. „Kommt ihr jetzt oder soll ich das alleine machen?“ stellte dieser genervt die Frage an seine Freunde die sofort hinter ihm her kamen.
 

Im Foyer meldeten sie sich noch schnell bei einer der Sekretärinnen an und wurden auch gleich darauf gebeten schon mal platz zu nehmen, der Bürgermeister hätte sofort Zeit für sie. Auch im Inneren des Gebäudes wirkte alles hochmodern. Überall standen gemütliche Sessel und dazu passende Beistelltische, und auf jedem dieser Tische stand eine Wasserflasche mit Gläsern Drumherum. Von irgendwo her spielte sogar leise Musik und eine große Leinwandlacrima, die die Nachrichten aus aller Welt abspielte, hing an einer der Wände die nicht mit modernen Kunstwerken behangen war.
 

Sie mussten den Leuten hier wie die letzten Hinterwäldler vorkommen so wie sie gafften. Selbst der Bürgermeister dieser Stadt schien ein moderner junger Mann zu sein, der sich ihnen in einem schicken blauen Blazer, dazu passender Anzughose und weißen Hemd mit schwarze Krawatte vorstellte. Der junge Bürgermeister sah sehr schnittig aus mit seinen kurzgeschorenen braunen Haaren und dem lässigen Lächeln auf den Lippen. Er hatte das Amt allerdings wohl noch nicht sehr lange inne, da er ebenso wie sie auch sehr nervös wirkte, aber irgendwie machte es die Situation gleich viel angenehmer.
 

Lucy übernahm wie so oft das Wort für die kleine Gruppe und stellte sie schnell kurz vor, bevor der Bürgermeister ins Detail ging. Die Verbrecher die sie zur Strecke bringe sollten waren wohl ziemlich von sich selbst eingenommen, da ihnen erzählt wurde das sie gleich bei ihrem ersten erscheinen geäußert hatten das sie ihr Lager am Fuße des Berges in den Wäldern hätten und jeder der sich mit ihnen anlegen will doch einfach herkommen sollte. ‚Sich profilierende Vollidioten‘ ging es dem Schattendrachen kurz durch den Kopf bevor er weiter den Erzählungen lauschte.
 

Alles in allem schien dies ein einfaches unterfangen zu werden und so begaben sie sich in das nächstgelegene Hotel, da es eine schlechte Idee wäre mitten in der Nacht in das Lager der Banditen einzumarschieren. Schließlich kannten sie die Lage nicht und wussten auch nichts über ihre Gegenspieler. Im Hotel angekommen baten sie um zwei Einzel und ein Doppelzimmer um den Schein zu wahren das sie ja nur freunde wären, doch das Schicksal ging nun mal seine eigenen Wege, und so kam es das aufgrund vieler durchreisender Geschäftsleute nur noch Doppelzimmer zur Verfügung standen.
 

Zuerst schlug Juvia vor das sie sich mit Lucy ein Zimmer teile, doch diese winkte ab, wollte sie die beiden liebenden nicht trennen, und es war ja auch so das Rogue und die Blonde ein paar waren, was nur niemand außer ihnen, Frosch und Lector wusste. Die Zimmer waren für den geringen Preis wirklich schön anzusehen. Ein großer Raum in dem auf der einen Seite mittig ein Doppelbett stand, rechts und links davon kleine Schränkchen mit Zimmer Service Lacrima darauf und auf der linken Seite führte eine Tür ins Badezimmer während auf der anderen ein schön verzierter Kleiderschrank stand.
 

Vor dem Bett stand ein Zweisitzer Sofa mit Tischchen und zwei bequem wirkenden Sesseln. Es gab einen kleinen Schreibtisch mit Stuhl davor und eine Garderobe an der sie ihre Jacken und Schuhe ließen. Gray und Juvia gingen nur kurz in ihr Zimmer um das wenige Gepäck das sie mit sich führten loszuwerden und kamen dann sofort wieder für eine Lagebesprechung. Nach ca. 10 Minuten kamen sie zu dem Entschluss das es wohl das beste wäre wenn sie heute Nacht in Schichten durch die Stadt patrouillierten, um sicher zu gehen das die Verbrecher nicht ihr Unwesen treiben während sie schliefen und um auch die Umgebung besser kennenzulernen.
 

Juvia und Gray übernahmen die erste Wache und würden somit erst in 3 Stunden wieder da sein zur Ablösung. Endlich waren Lucy und Rogue alleine und der Schwarzhaarige ließ es sich nicht nehmen seine Freundin in seine Arme zu schließen und sie sanft zu küssen. Wie sehr hatte er doch ihre Lippen auf den seinen vermisst die ganzen Monate. Diese wundervollen perfekten rosa Lippen die immer nach Erdbeeren zu schmecken schienen und von denen er einfach nicht genug bekam.
 

Ein leises schnarchen ließ die beiden verwirrt auseinander fahren, und sie mussten feststellen das Frosch eingeschlafen war und nun das Bett belagerte. Obwohl er ein so kleines Kätzchen war und sie ihn einfach hätten wegheben können, entschieden sie sich trotzdem dafür auf dem Sofa mit einem Buch in der Hand platz zu nehmen. Rogue saß aufrecht da, während Lucy es sich längs gemütlich gemacht hatte und ihre Beine auf dem Schoß des Dragonslayers bettete.
 

Für die beiden war das eine der schönsten Arten miteinander Zeit zu verbringen. Sie mussten nicht die ganze Zeit reden oder wild knutschend da liegen. Sie genossen einfach ihre gemeinsame Zeit mit einem guten Buch. Anscheinend waren die drei Stunden auch schneller vorbei als sie dachten, denn auf einmal klopfte es an der Tür und Gray und Juvia traten ein. Leicht verwirrt sahen sie zu Rogue und Lucy die immer noch auf der Couch saßen und keine Anstanden machten sich anders hinzusetzen.
 

„Alles ruhig bis jetzt da draußen“ fing Gray an zu erzählen „Bei euch hier drin wohl auch. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich ja denken ihr seid ein Paar, so wie ihr da sitzt“ Rogue blickte zu Lucy, die leicht nickte und dann ihr Buch zur Seite legte. Die beiden vertrauten dem Magier Pärchen aus der Feengilde. „Das liegt daran das wir auch ein Paar sind“ Sofort fiel dem Eismagier die Kinnlade runter und Juvia quietschen nur entzückt auf. Sie rannte zu Lucy, nahm ihre Hände in ihre und fiepte nur etwas von „Endlich jemand für ein Doppeldate“
 

„Warm erzählt ihr uns das? Und seit wann geht das schon mit euch?“ Gray hatte es wohl immer noch nicht wirklich verarbeitet und ließ sich in einen der Sessel fallen „Ähm…Seit dem letzten Tag unseres ersten gemeinsamen Auftrages“ erklärte die Stellarmagierin „Und wir erzählen euch das weil wir euch vertrauen das ihr es nicht weiter erzählt oder lauthals rausposaunt“ beendet der Dragonslayer den Satz seiner liebsten. „Juvia freut sich so für Lucy und Rogue-san, aber warum wollt ihr nicht das es die anderen wissen?“
 

„Naja…du kennst doch unsere Gilde…“ Juvia verstand wohl sofort was Lucy damit sagen wollte „Oh…ja…“ Nun war es Rogue der verwirrt in die Runde sah, bevor die Blonde es erläuterte „Mira und Cana würden mich nie wieder in Ruhe lassen mit dem Thema, da sie ja sowieso der Meinung sind ich bräuchte auf jeden Fall einen Freund und Natsu und Gray drohen dir alles mögliche an wenn du mich verletzt“ Was wohl nun auch gleich der Fall sein würde, da besagter Eismagier schon aufgesprungen war  „Lucy ist eine meiner besten Freunde, behandle sie gut oder du bekommst es mit mir zu tun“
 

Lucy konnte sich wirklich glücklich schätzen so tolle Freunde zu haben, ging es Rogue durch den Kopf als er sah wie ernst es Gray mit dieser Aussage war. Der Angesprochene hob nur beschwichtigend die Hände und versicherte ihm das er der Liebe seines Lebens niemals schaden könnte“ Als er dabei zu Lucy sah wurde diese knallrot im Gesicht, lächelte ihn aber liebevoll an. Von Juvia kam nur ein „Kyaaaa, wie süß“ und warf sich dabei Gray an den Hals.
 

„Und was ist dein Grund Rogue?“ Er mochte Gray, redete dieser nur selten um den heißen Brei. „Meine Gilde und eure sind zwar mittlerweile gut miteinander befreundet, aber für die meisten meiner Kameraden würde es nie in Frage kommen mit jemandem aus einer anderen Gilde etwas anzufangen. Leider sind einige sehr voreingenommen“ „Was meinst du mit voreingenommen?“ Diese Frage kam von Juvia „Naja, sie haben Vorurteile… Lamia Scale wären eitel,  genau wie die Jungs und Mädels von Blue Pegasus. Bei Quattro Kerberos sind nur Idioten und so weiter“
 

Eigentlich wollte er das nie jemandem erzählen, aber er glaubte das die drei ihn verstehen würden „Und was denken die über uns?“ Rogue seufzte „Über euch gibt es zum Glück nicht viel negatives, zumindest nicht von allen… aber einige denken das ihr es nicht verdient habt die stärkste Gilde Fiores zu sein“ Nun war die Katze aus dem Sack. Zur Verwunderung des Schattendrachen wirkte keiner von den dreien sonderlich überrascht über diese Aussage, vielmehr fanden sie es wohl amüsant und Gray lachte sogar.
 

„Haha, ja das bekommen wir oft gesagt. Wir sind eben eine Chaosgilde“ Auch Juvia und Lucy mussten nun lachen „Selbst unser Master weiß das, jeder weiß das, um genau zu sein, aber deswegen liebt Juvia diese Gilde auch so, weil es uns einfach egal ist was die anderen über uns denken“ Anscheinend hatte wirklich jedes Mitglied der Feengilde diese Einstellung, was Rogue sehr begrüßte, wirkten sie dadurch nur noch sympathischer.
 

Lucy neben ihm legte im aufstehen ihr Buch auf den Tisch und sah zu Rogue „Es wird Zeit für unsere Schicht“ Der Schattendrache nickte, stand ebenfalls auf und ging zur Garderobe um sich seine Stiefel und Mantel zu schnappen. Juvia und Gray folgten den beiden aus dem Raum und verschwanden in ihr Zimmer das zum Glück genau gegenüber lag, während Lucy und Rogue das hotel verließen.
 

Hand in Hand schlenderten die beiden durch die mittlerweile verlassenen Straßen der Stadt. Um nicht so viel aussehen zu erregen ließen sie Frosch im Hotelzimmer weiter schlafen, denn so eine geflügelte grüne Katze im rosa Froschkostüm konnte selbst mitten in der Nacht fremde Leute anziehen die sich über ihn informieren wollten. Außerdem konnten die beiden Magier so noch etwas Zeit zusammen verbringen ohne gestört zu werden. 
 

Auf einem kleinen Platz, in dessen Mitte ein schön beleuchteter Brunnen stand machten sie kurz Pause, da ihnen nun doch etwas die Füße wehtaten nach dem permanenten herumlaufen. Der Schwarzhaarige lauschte in die Dunkelheit hinein, vernahm aber keinen Laut der auf ein Verbrechen hinweisen könnte. Die Stadt war ruhig um diese Uhrzeit und bis auf ein paar Feierwütige Bürger war alles still. Lucy nahm auf einer Bank vor dem Brunnen platz und lud ihren Freund durch eine Handbewegung ein sich neben sie zu setzen.
 

Das ließ sich dieser nicht 2 mal sagen, setzte sich neben sie und hüllte die Blonde in seinen Mantel ein, damit diese nicht froh, da sie ja kein Hochsommer mehr hätten und somit die Nächte immer Kälte wurden. Sofort kuschelte Lucy sich an seine Brust und seufzte einmal zufrieden. Rogue überkam eine angenehme Gänsehaut als ihre Atem seinen Arm streifte und gab ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe.
 

Wäre dies keine Observation gewesen, wäre es sicherlich der ausklang eines wundervollen Dates. Apropos Date, wenn sie hier fertig wären würde er sie auf jeden fall zu einem Date einladen. Auch wenn sie schon zusammen waren, aber er wollte es einfach tun um sie glücklich zu machen. Die Frau in seinen Armen hatte seiner Meinung nach nun mal nur das Beste verdient. Bloß wie sollte er das anstellen ohne das jemand aus Lucys oder seiner Gilde Wind davon bekam?
 

Über diese Frage würde er sich noch früh genug Gedanken machen, war es nun erstmal wichtig sich auf den Auftrag zu konzentrieren. Im großen und ganzen passierte in der Nacht auch nichts. Alles war still geblieben und so hatten es sie Magier auch noch geschafft ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, bevor am nächsten Morgen in der Früh ihre Wecker klingelten.
 

Genüsslich streckte sich die Blondine neben ihm aus dem Schlaf und sah ihren liebsten verträumt an. Mit einem sanften „Guten Morgen“ gab sie ihm einen Kuss, nur um kurz darauf im Badezimmer zu verschwinden. An diese Art des Weckens könnte er sich wirklich gewöhnen, dachte er bei sich, während er seine Klamotten anzog. Am liebsten würde er jeden Morgen mit der Blondie im Arm aufwachen, aber dafür müsste er erstmal mit seiner Gilde reden und davon war er mehr als nur eingeschüchtert. Nur zu gut wusste Rogue wie Sting und die anderen reagieren würden.
 

‚Was? Ich organisiere dir extra ein Date mit Minerva und du wählst eine der Feen?‘ Ja, Sting wäre mehr als nur eingeschnappt, da er seitdem er mit Yukino zusammen war dachte, er sei der perfekte Verkuppler für seinen schüchternen besten Freund. Rogue wusste das Sting von ihm dachte ohne den Blonden würde er nie eine Freundin finden und wäre somit ziemlich in seinem Stolz verletzt wenn er es erfuhr. Aber der Schattendrache wusste auch das sie es nicht für immer geheim halten konnten.
 

Vielleicht würden sie es erstmal in der Feengilde erzählen, da diese wesentlich aufgeschlossener wirkte als seine eigene, und vielleicht würde er dann auch vorerst in Magnolia bei Lucy bleiben, bis er sich aufrappeln könnte. Aber nun machten sie sich erstmal auf den Weg in den Speisesaal, in dem schon Juvia und Gray an einem der Tische auf die warteten.

„Zum Wald geht es dort entlang“ wurde Rogue gerade von Gray aus seinen Gedanken gerissen, indem er die Richtung vorgab, in die sie zu gehen hatten. „Ist alles okay, Rogue?“ Lucy trat an ihn heran und verschränkte ihre Finger mit den seinen „Ähm, ja… ich denke schon. Lass uns später reden okay? Wir müssen uns doch auf den Auftrag konzentrieren“ Lucy nickte zur Bestätigung und zog ihn dann leicht an der Hand, damit er sich auch in Bewegung setzte.
 

Bei Tag wirkte die Stadt nochmal komplett anders als in der Nacht. Überall waren Leuten auf den Straßen und ein wildes Gewusel herrschte überall um sie herum. Plötzlich vernahm er ein lautes schreien und sah ein paar Meter vor ihnen eine junge verzweifelt wirkende Dame. Sofort gingen die 4 Freunde auf sie zu und boten ihre Hilfe an, bei was auch immer passiert sei. „Wie kann das möglich sein? Das Fenster ist kaputt aber niemand hat etwas gehört, und nun fehlt auch noch mein ganzer Schmuck und 400.000 Juwel.“ Regte sie sich auf.
 

Wie konnte das möglich sei,  war auch die Frage die wohl durch die Köpfe der Umstehenden ging und vor allem bei den  Magiern hängen blieb. Sie hatten doch mehrfach in der Nacht patrouilliert und alles kontrolliert. Das Geräusch eines zerspringenden Fensters dieser Größenordnung hätten sie nie im Leben überhören können, geschweige denn die Anwohner. Diese Verbrecher hatten anscheinend ein paar fiese Tricks auf Lager, vor denen sie sich besser in Acht nehmen sollten.
 

Die Dame bedankte sich herzlich für die angebotene Hilfe, lehnte dann jedoch ab als sie mitbekam das die ihr gegenüber stehenden eh schon darauf abzielten die Ganoven dingfest zu machen und wünschte ihnen viel Glück bei ihrem unterfangen. „Okay, da wir Natsu nicht dabei haben können wir uns ja einen Plan überlegen“ witzelte Gray während er die Hände hinter dem Kopf verschränkte. „Am besten observieren wir erstmal die Gegend und schauen auch nach möglichen Fluchtwegen, falls was schief läuft“ grübelte die Blonde laut genug das es alle hören konnten.
 

Juvia und Gray nickten zustimmend und waren wohl genauso glücklich wie Rogue darüber Lucy dabei zu haben. Auf dem restlichen Weg besprachen sie noch die letzten Details, bevor sie leise durch den Wald schlichen. Der Dragonslayer der Gruppe ging voraus, da er einfach das beste Gehör und Geruchssinn von allen hatte und somit ihre Gegner schon früher als alle anderen wahrnehmen konnte. Am einfachsten von ihnen hatte es allerdings der kleine Exeed Frosch, den dieser flog unhörbar neben ihnen her, während Juvia, Gray und Lucy Probleme damit hatten nicht auf jeden herumliegenden Ast zu treten.
 

Jedes kleinste Geräusch das sie mit ihren Füßen fabrizierten wirkte in dem ruhigen Wäldchen wie ein donnergrollen. Zum Glück hörte man hier allerlei Tiere im Unterholz, sodass sie vielleicht doch nicht so sehr auffielen wie sie dachten. Es war wirklich nicht schwer der Karte des Bürgermeisters zu folgen, da geradewegs ein Trampelpfad zu dem Versteck führte, das irgendwie gar kein Versteck war. Die letzten Meter verteilten sie sich in den Büschen und sahen sich so das Gelände von jeder Seite an.
 

Zu Ihrem erstaunen hatten es sich die Verbrecher in einer alten Bergwerkshütte bequem gemacht. Viel los war dort nicht, schienen die meisten noch zu schlafen von ihrem nächtlichen Raubzug in der Stadt, wodurch nur ein paar einzelne Personen herum liefen. Der Plan der Freunde war es erstmal sich wieder etwas entfernt zu sammeln und jeder sollte erzählen was er gesehen hatte. Gray hatte einen alten Mieneneingang ein paar Meter neben dem Gebäude entdeckt, konnte aber nichts unauffälliges daran erkennen.
 

Juvia hatte versucht die Eingänge zu zählen, aber da die Rückseite der Hütte durch den Fels geschützt war konnte sie nur raten. Lucy hatte alldem konzentriert zugehört und legte sich wohl gerade einen Plan zurecht, da sie auf ihren Namen nicht reagierte. „Okay Leute ich hab’s“ sprach die Blonde enthusiastisch und erklärte wie sie es anstellen könnten ohne sofort gesehen zu werden. Allerdings ging dieser Plan wohl nach hinten auf, da plötzlich einer der Banditen vor ihren stand und sie auf die freie Fläche der alten Miene trieb.
 

Wie war das möglich? Rogue hatte ihn nicht kommen hören? War das seine Art der Magie? Er hoffte inständig das es das nicht war. Aber seine Gebete wurden nicht erhöht, denn auf einmal war alles still um ihn herum. Um die anderen wie es schien auch, da diese versuchten miteinander zu kommunizieren aber kein Ton ihren Mund verließ. Rogue sah zu den Dieben die hämisch grinsten. Jetzt wusste er auch wie das Fenster eingeschlagen werden konnte ohne das ein Geräusch entstand. Aber war es wirklich der Magier, der sie entdeckt hatte, der diese Magie mit sich führte? Oder vielleicht einer der anderen die gerade auf den Plan getreten waren?
 

Der Dragonslayer hatte keine Zeit großartig drüber nachzudenken, denn schon kamen die ersten Gegner auf die kleine Gruppe zu gestürmt und verwinkelten sie in einen Kampf. Zum Glück waren Rogue Reflexe auch ohne gehör gut geschult, wodurch sein Gegner ihn meist verfehlte, aber auch dieser hatte einiges auf dem Kasten und setzte dem Schwarzhaarigen ganz schön zu. Aus dem Augenwinkel strahlte das goldene Stellarlicht das ihm anzeigte das Lucy einen ihrer Stellargeister gerufen hatte, und ihr Outfit gegen ein Stardress wechselte.
 

Scorpio war erschienen und wirbelte das Feld wortwörtlich auf, da es hier keinen befestigten Boden gab sondern nur lockeren Kies und Sand  ließ er somit einen regelrechten Tornado entstehen. Rogue hatte ihn zum Glück schon mal bei den magischen Spielen gesehen, sonst hätte er sich wohl durch die Faszination zu sehr ablenken lassen. Lucys Stardress war für ihn schon Ablenkung genug, trug sie doch ein hautenges Outfit, bestehend aus roter tief ausgeschnittener Korsage und brauner Hose. Ihre Haare hatten zu einem hohen Pferdeschwanz gewechselt, mit rotem Stirnband um den Kopf. Wenn sie wieder zuhause waren musste er sie unbedingt bitten ihm all diese Dresse zu präsentieren, so fasziniert war er davon.
 

Diese Moment der Unachtsamkeit kostete ihn allerdings fast den Sieg, den sein Gegner hatte versucht ihn von hinten anzugreifen, was auch funktioniert hätte, wäre Rogues gute Nase nicht. Er drehte sich blitzschnell um, machte einen Satz nach hinten und schleuderte dem Ganoven unhörbar seine Schattenmagie entgegen. Dieser ging zwar nicht sofort zu Boden, war aber schon ganz schön am schwanken. Als zwei weitere zwielichtige Gestalten das sahen, halfen sie ihren Kumpel natürlich sofort und standen nun zu dritt vor dem Sabertooth Mitglied.
 

Diese drei Wichte waren wirklich keine Gegner für ihn, hatte er noch nicht mal im entferntesten ernst gemacht. Gray und Juvia schlugen sich soweit er sehen konnte auch sehr gut, waren diese allerdings etwas abgeschlagen vom Rest der Truppe. Überall um sie herum erschienen auf einmal Zacken aus Eis, die wohl von Gray ausgingen, und eine Welle aus Matsch traf ein paar ihrer Gegenspieler. Wahrscheinlich hatte Juvia Scorpios Tornado ausgenutzt um ihr Wasser damit zu vermischen und die Feinde regelrecht wegzuspülen.
 

Trotz das die Fairy Tail Magier immer für Chaoten gehalten wurden musste er zugeben das gerade diese beiden Mädels echt super zu harmonieren schienen mit ihrer Magie. Nun musste sich Rogue aber wieder seinem eigenen Kampf widmen, denn drei Gegner auf einmal sollte man doch nicht so auf die leichte Schulter nehmen wie er es gerade tat. Immer wieder attackierten sie ihn mit roher Gewalt, war er sich mittlerweile sicher das nicht alle von ihnen Magiebegabt waren. Definitiv ein Vorteil für die in der Unterzahl stehenden Truppe.
 

Wieder rauschte eine Welle aus Schlamm an ihm vorbei und plötzlich nahm sein Gehör die Umgebung war. Einige ihrer Feinde lagen nun am Boden oder waren in Grays Eis eingefroren. Unter anderem wohl auch der Magier mit der Silence Magie, wie es Rogue einfach mal nannte, kannte er schließlich den korrekten Begriff nicht. Durch den Wechsel von Still zu laut musste sich sein Drachengehör allerdings erstmal wieder gewöhnen, was einer der Bösen nutze und ihm mit einem in dunkle Magie gehülltem Fuß geradewegs gegen die Schläfe trat und der Schattendrache somit einige Meter nach hinten gegen die Felswand geschleudert wurde.
 

Mühselig rappelte er sich auf und vernahm mehrfach die Stimmen seiner Freude die erschrocken und besorgt klangen. Aber der Schwarzhaarige dachte gar nicht daran aufzugeben. Sofort zeigte er einen Daumen hoch und sprang in Windeseile seinem Peiniger entgegen um ihm den letzten Rest zu geben. Mit einem gekonnten in Schatten gehüllten rechten Hacken beförderte er diesen ins Land der Träume.
 

Somit war auch diese Schlacht geschlagen und gewonnen. Alle bösen Magier bekamen von ihnen Anti-Magie-Fesseln angelegt und diese bei denen sie keine Magie spürten banden sie einfach Hände und Füße zusammen. Sollte sich doch die Armee um den Rest kümmern und die Verbrecher in Gewahrsam nehmen. Es dauerte zum Glück auch nicht lange, da wohl in der Nähe ein Außenposten stand der sofort nach Rogues Anruf ausrückte. Einer der Männer bedankte sich noch schnell bei ihnen und ging dann wieder zu seiner Truppe, um die Banditen abzuführen.
 

Der Dragonslayer wahr froh darüber das dieser Auftrag fast reibungslos von statten ging und lief zu Lucy rüber um ihr einen Kuss zu geben. Er war wirklich heilfroh das ihr nichts passiert war und flüsterte noch in ihr Ohr wie heiß sie doch in diesem Outfit aussah, was die Blondine sofort erröten ließ. „Los Leute kommt, wir sollten unserem Auftraggeber Bericht erstatten“ Gray war wirklich immer geradeaus ohne Umschweife, doch das mochte der ebenfalls Schwarzhaarige auch so an ihm.
 

Der Weg zurück in die Stadt erschien Rogue unendlich lang, hatten sich doch mit der Zeit pochende Kopfschmerzen und Übelkeit bei ihm eingeschlichen. Merkwürdig fand er es schon, schob es allerdings erstmal auf die Tatsache das sie solange ohne gehör gekämpft hatten und sich seine Dragonslayer Sinne noch nicht wieder an die normale Umgebung gewöhnt hatten. Lucy nahm im laufen seine Hand und sah ihn besorgt an, doch Rogue winkte ab und sagte dass alles in Ordnung wäre, wollte er seine Freundin keinesfalls beunruhigen.
 

Im Rathaus fiel es ihm dann immer schwerer die Konzentration zu halten und auch als sie ihre Sachen packten und aus dem Hotel auscheckten um zurück zu Sabertooth zu gehen wurde um ihn herum alles immer verschwommener. Was war bloß los? Der Schwarzhaarige versuchte sich so gut es ging nichts anmerken zu lassen. Er war zum Glück schon immer der Stille Typ gewesen und so fiel es nicht sonderlich auf das er sich nicht an den Gesprächen beteiligte, sondern einfach nur Lucys Hand hielt um irgendwie halt zu finden.
 

Die Übelkeit brachte ihn regelrecht um den Verstand. Seine Sinne waren getrübt, alles schummerte irgendwie und am liebsten hätte er sich auf der Stelle übergeben, aber er wollte seine Freunde nicht mit dieser Besorgnis in den Augen sehen, also kämpfte er sich halt durch, wie er es immer tat. Doch kurz bevor sie die Gilde erreichten lagen seine Nerven blank. Seine Schläfe pochte unaufhörlich und alles drehte sich um ihn herum. Rogue ging auf die Knie und dann war alles schwarz.
 

Immer wieder flackern seine Augen und er nahm schemenhafte Silhouetten um sich herum wahr, die sich über ihn beugten und unverständliche Worte von sich gaben. Die schwärze füllte seinen Kopf aus, doch wenn es wieder etwas nachließ hörte er vertraute Stimmen um sich herum, die ihn anflehten aufzuwachen und ihm gut zuredeten. Er wollte ja seine Augen aufschlagen, aber sie kamen ihm tonnenschwer vor und auch sein Magen drehte sich immer noch, wodurch er bei jedem Versuch sich zu bewegen Angst hatte das sich sein innerstes nach außen stülpe.
 

Mit abschwellen der Übelkeit und dem Druck auf seinem Kopf öffnete er langsam die Augen und sah an eine weißgestrichene Zimmerdecke. Rogue kannte den Geruch um sich herum, das Krankenzimmer von Sabertooth war also gerade sein Habitat. Jeder Knochen in seinem Körper schmerzte, allen voran sein Schädel, der so groß schien wie die Erdkugel selbst und unaufhörlich hämmerte. Durch einen Blick nach links erkannte er einen blonden Haarschopf auf seinem Bett liegen. Lucy saß, oder lag, wie man es sehen wollte, auf einem Stuhl neben seinem Bett und hatte ihren Kopf auf den Armen gebettet welche auf seiner Matratze lagen.
 

Sie musste sich schreckliche sorgen um ihn gemacht haben, zierten ihre Wangen doch dunkle Furchen die von Tränen gezeichnet waren. Sanft strich er ihr über den Kopf in der Hoffnung sie würde einfach weiter schlafen. Seine Glieder waren immer noch schwer und so kam es das diese kleine Bewegung ausreichte um ihn wieder zurück in die Schwärze zu befördern.

Blinzelnd öffnete der Schattendrache seine Augen. Es dauerte eine Weile bis er sich an das grelle weiße Licht im ebenso weißen Raum gewöhnt hatte. Kurz musste er überlegen, bis ihm wieder einfiel wo er sich befand. Das Krankenzimmer der Sabertooth Gilde war noch genau so eingerichtet wie bei seinem letzten Besuch und dadurch unschwer zu erkennen.
 

Er erinnerte sich daran das Lucy an seinem Bett geschlafen hatte, aber nun war seine Blonde Freundin im Raum nicht mehr zu finden. Wahrscheinlich brauchte sie auch mal frische Luft oder etwas zu essen. Mühsam versuchte er sich in dem weißen Bett aufzusetzen und bemerkte dabei das sein Kopf immer noch unermesslich dröhnte. Was war denn eigentlich passiert? Er wusste noch genau das die Gilde in Sichtweite kam und dann war alles schwarz geworden.
 

Lange überlegen konnte Rogue allerdings nicht, da die Tür zum Krankenzimmer aufging und eine nicht ganz so fit wirkende Lucy mit einem Tablett voll essen den Raum betrat. Ihr Blick fiel sofort auf den im Bett sitzenden, stellte das Tablett auf einen Tisch im Raum und eilte zu ihrem Freund. Freudig warf sie sich ihm an den Hals und drücke ihn an sich „Rogue, zum Glück, du bist wieder wach“ Der Schwarzhaarige hörte die Erleichterung in ihrer Stimme und ein wohliges seufzen verließ seine Kehle als er sie ebenso umarmte.
 

„Was ist denn eigentlich passiert? Ich weiß nur noch das ich umgekippt bin“ dabei drückte er sich etwas von ihr weg um der Blonden ins Gesicht sehen zu können „Ja, du hast uns allen einen riesigen Schreck eingejagt. Sting wäre fast mit dir in Ohnmacht gefallen“ witzelte Lucy kurz bevor sie weiter erzählte „Sting kam nämlich gerade in dem Moment zur Tür heraus. Er wird uns gerochen haben“ mutmaßte sie weiter „Gray und Sting haben dich dann gestützt und hier her befördert. Euer Heiler ist zum Glück ziemlich auf zack und hat sich gleich um dich gekümmert“ sprach sie freudig.
 

„Aha, und was habe ich nun? “ mit hochgezogener Augenbraue musterte der Schwarzhaarige seine Freundin „Oh, tut mir leid, ich bin halt so froh das du wieder wach bist das ich einfach so drauf los geplappert habe“ entschuldigte sich Lucy schnell bevor sie fortfuhr „Du hast eine Gehirnerschütterung. Dieser Kerl hat dich wohl schlimmer erwischt als es den Anschein hatte“ dabei stand sie auf und holte das Tablett vom Tisch um es Rogue zu geben. Er hatte nun wirklich einen Bärenhunger, nachdem die Übelkeit verflogen war.
 

Eine Gehirnerschütterung also? So etwas hätte er noch nie, soweit er sich zurückerinnern konnte, aber es gab ja schließlich für alles ein erstes Mal. „Und was bedeutet das jetzt?“ „Das bedeutet, mein lieber“ dabei tippte ihm Lucy gegen die Brust, wodurch er etwas tiefer in die weichen Kissen gedrückt wurde „Das du jetzt erst mal das Bett hüten musst“ Daraufhin nahm sie seitlich auf dem Bett platz.
 

Das gefiel dem Dragonslayer ja gar nicht. Ans Bett gefesselt sein mochte er noch nie „Also, wenn ich im Bett bleiben muss, dann musst du mich aber auch bei Laune halten“ während er das sagte packte er die Blonde bei der Hüfte und zog sie näher an sich, wodurch sie ihre Hände auf seiner Brust ruhen ließ, um nicht den Halt zu verlieren. „Das ich mal so einen Satz von dir höre, ich dachte immer sowas ist eher Stings Masche“ kicherte Lucy und beide kamen sich dabei mit den Gesichtern immer näher.
 

In dem Moment in dem sich ihre Lippen sanft berührten wurde die Zimmertür aufgerissen und das nächste was sie hörten war wie jemand scharf die Luft einsog. Augenblicklich fuhren sie ein stück auseinander als dann auch noch der kleine grüne Exeed mit einem quietschen auf seinen Partner zugeflogen kam und sich ihm an die Brust drückte „Rogue“ fiepte Frosch fröhlich „Du bist wieder wach. Fro hat sich Sorgen gemacht“
 

Der Schwarzhaarige freute sich über den Besuch seines kleinen Freundes und streichelte ihm behutsam über den Kopf. Die Person die immer noch wie angewurzelt in der Tür stand hatte er schon fast wieder vergessen, weil dieser anscheinend zur Salzsäule erstarrt war und keinen Ton rausbekam. „Hey, Erde an Sting“ Rogue war nun doch etwas genervt von der Reaktion seines Gildenmeisters und schleuderte eine kleine Kugel aus Schatten auf ihn.
 

In Windeseile wich der Lichtdrache dem Schattenangriff aus und schien sich nun auch wieder gefangen zu haben. Wütend trat er auf die beiden Magier zu „Ist das eigentlich dein Ernst?“ fragte er Rogue in einer höheren Tonlage als wohl beabsichtigt „Ich verschaffe dir ein Date mit Minerva und du bandelst mit einer Fee an?“ Beide sahen den Blonden baff an, bis Lucy dann die Stille brach und laut loslachen musste „Ernsthaft? Dein Horrordate von dem du erzählt hast war mir Minerva?“ Sich den Bauch haltend vor Lachen liefen ihr einige Tränen die Wangen hinab „Was ist denn daran so komisch, Blondie?“ wollte Sting wissen und zog dabei das ‚Blondie‘ absichtlich in die Länge.
 

„Naja, Minerva ist doch eigentlich immer so taff, aber nach Rogues Erzählung dachte ich er hatte ein Date mit einem schüchtern Fan Girl“ Kurz musste Lucy sich sammeln, indem sie die letzten Tränen aus ihren Augenwinkeln wischte. „Es ist einfach nur schön zu erfahren das sie auch so süß sein kann. Ich bin mir sicher sie findet bestimmt bald den richtigen für sich.“ Rogue staunte immer wieder über seine Freundin, dachte er erst sie würde sich über seine Gildenkammeradin lustig machen, war es doch eher ein Lachen aus Freude und Hoffnung für die Schwarzhaarige.
 

„Aha, naja, wie dem auch sei“ Sting verschränkte daraufhin seine Arme vor der Brust „Ich finde es nur schade das du es mir nicht eher erzählt hast. Das bedeutet wenn du wieder fit bist darfst du erst mal die ganze Gilde putzen“ grinste der Blonde seinen besten Freund hämisch an und diesem blieb nichts andere übrig als zu seufzen. „Und nun zu dir Blondie“ eindringlich sah er Lucy an „Ich hoffe du weißt worauf du dich da eingelassen hast? Behandle Rogue gut, er ist mein bester Freund und verdient nur das Beste“ Die Stellarmagierin nickte verstehend und sah wieder zu ihrem Freund der ihr liebevoll in die Augen blickte.
 

„Ich liebe dich Rogue Cheney“ kam ihr sanft über die Lippen, während seine von einem zufriedenen Lächeln umspielt wurden. „Ich liebe dich auch Lucy Heartfilia“

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„Und was ist dann passiert?“ fragte das kleine Mädchen mit den Goldblonden Haaren ihrer Mutter und den rot stechenden Augen des Vaters. „Naja, ein paar Jahre später bist du dann zur Welt gekommen“ Antwortete Rogue seiner kleinen 10 jährigen Tochter wahrheitsgemäß. „Und haben du, Mama und Frosch dann noch viele Abenteuer erlebt?“ Die kleine Liliana wirkte aufgeregt „Ja mein Schatz, aber davon erzähle ich dir ein andermal“

Ende~


Nachwort zu diesem Kapitel:
So meine lieben, das war es dann mit diese Geschichte. Ich hoffe sie hat euch gefallen und ihr lest auch bei der nächsten wieder rein :)

Wie immer würde ich mich über Reviews freuen ^^ Habt noch eine schöne Zeit bis dahin.

Eure Ruby~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Bambi-Becca1985
2021-08-30T13:48:37+00:00 30.08.2021 15:48
Ich fand Deine Geschichte sehr schön, vor allem sind Lucy und Rouge mal ein Paar das man nicht so oft liest, dass hat mir sehr gefallen. Du hast einen sehr angenehmen Schreibstil, mach weiter so. Deine Geschichte verdienst meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit :-) LG
Antwort von:  Ruby_Photography
31.08.2021 08:55
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, es hat mich wirklich gefreut das zu lesen :D ♡
Liebe Grüße, Ruby~


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