Stars in the Shadow von Ruby_Photography ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Lucy legte das Buch auf den Tisch, damit Rogue auch mitlesen konnte. Dieser rutschte so nah mit seinem Stuhl an Lucy das sich schon ihre Schultern berührten und er ihren Duft in die Nase bekam. Ihm war das vorher nicht aufgefallen, aber sie roch so gut, wie er es bei noch niemandem vernommen hatte. Der Schwarzhaarige konnte nicht leugnen das er diesen Duft sehr anziehend fand, beziehungsweise das wollte er auch gar nicht. Eigentlich hätte er sich auf das Buch konzentrieren sollen, aber das gelang ihm nicht sonderlich gut, da er lieber die Blonde beobachtete. Ihre Haare die Sie einfach offen gelassen hatte hingen locker über ihre Schultern und durch das offene Fenster im Zimmer wurden sie leicht vom Wind hin und her geweht. Sie schien das zu stören und strich sich eine lästige Strähne hinters Ohr, sodass ihr Hals zu sehen war. Rogue gefiel die elegante Blässe ihrer Haut. Der Magier musste schwer schlucken als ihm bewusst wurde das er am liebsten in diesen zierlichen Hals reingebissen hätte. Was war nur los mit ihm? Er wollte diese Frau einfach für sich haben und niemand anders dürfte sie berühren. Er schwor sich das er sie vor allem was noch kommen würde beschützte und sie nicht aus den Augen ließ. „Erde an Rogue" zwei Finger schippten vor seiner Nase, wodurch er erschrak „oh, tut mir leid Lucy. Ich war in Gedanken“ schnell nahm er ein klein wenig Abstand zu ihr um nicht erneut abzudriften. „Ja, das habe ich bemerkt" kicherte die Magierin zu seiner linken „Hier schau mal, ich habe glaub ich was gefunden“ damit schob sie das Buch weiter in die Mitte und erklärt ihren Fund. „Diese Wörter von der alten Frau gehören zwar zusammen, aber sie sind kein einzelner Satz" Lucy fuhr dabei mit ihrem Finger über die Zeilen. „Es ist wirklich ein Zauberspruch, der wohl so eine Art Parallelwelt öffnet, aber man braucht keine 100 Seelen dafür, lediglich einen fähigen Magier“ okay einen Teil hatten sie schon entschlüsselt, aber was hatte es nun mit diesen 100 Seelen auf sich? „Und was machen wir nun?“ Frosch wollte wohl auch wissen was nun Sache war „naja, wir gehen in den Wald und testen die Formel. Ich gehe stark davon aus das diese beklemmende Stille etwas damit zu tun hat" Rogue hatte gleich verstanden was Lucy damit sagen wollte und nahm ihr die Erklärung ab. Die drei waren zwar nicht sehr begeistert davon, aber ihnen blieb keine andere Wahl. Vor dem Wald blieben sie erst einmal kurz stehen. „Da ist es wieder" Lucy begann zu zittern „was denn?“ wollte der kleine Exeed wissen „Das Gefühl verfolgt zu werden“ Sie wich einen Schritt zurück „Fro spürt nichts" irritiert legte er den Kopf schief. Rogue trat an die Blonde heran und legte eine Hand auf ihre Schulter „keine Sorge Lucy, ich lasse nicht zu das dir etwas oder jemand zu nahe kommt" er meinte das mehr als nur ernst, was sie wohl bemerkte, da sie sofort leicht rot um die Nase wurde und sich stotternd bedankte. Im Wald drin passte Rogue immer auf das er hinter Lucy ging um diese nicht aus den Augen zu verlieren und sah aufmerksam nach links und rechts. An dem Punkt den sie als den stillsten ausmachten blieben sie stehen und Lucy begann einige Zeichen aus dem Buch auf den Boden abzumalen. „So, fertig. Nun nur noch die Formel sprechen“ sprach sie und legte den Stock den sie für die Zeichnung benutzt hatte beiseite. Sie stellte sich in die Mitte und begann, während Rogue und Frosch still zusahen „Öffne dich Raum der Zeit, fangen sollst du uns in der Ewigkeit. Andümeon" Nichts passierte. Hatte sie es falsch ausgesprochen? Rogue blätterte in dem Buch auf die Seite und las den Spruch in seinen Gedanken erneut. Es stimmte jedes Wort, aber warum klappte es nicht? „Das war ja eine schöne pleite…“Lucy war sichtlich frustriert „Lass es uns doch einfach nochmal probieren“ versuchte ihr Rogue Mut zuzusprechen „Das wird nicht nötig sein mein guter" hörten sie eine ihnen fremde Stimme und im nächsten Moment ging ein in Violett gefärbtes Portal auf. Eine knochige Hand kam heraus, packte Lucy am Handgelenk und zog sie hindurch. Der Schwarzhaarige war zwar schnell, aber das Portal war leider schneller und schloss sich direkt vor seiner Nase. „So ein verfluchter Mist“ schrie er zornig, und schlug gegen den nächsten Baum. Er hatte ihr doch versprochen sie zu beschützen und nun wurde sie einfach von wem auch immer in eine andere Welt gezogen. Nachdem sich der Dragonslayer beruhigt hatte stellte er sich in die Mitte des Kreises der immer noch auf dem Boden zu sehen war und sprach die Formel die Lucy schon vor ihm benutzt hatte. Seltsamer Weise klappte es bei ihm auf Anhieb und die beiden konnten hindurch gehen. Die Welt die sie betraten war nicht anders als ihre, mit der Ausnahme das alles in ein leichtes lila getaucht war. Rogue schnupperte in der Luft ob er Lucys Geruch irgendwo wahrnahm, aber es waren so viele Fremde Düfte das er ihren nicht herausfiltern konnte. Also machten sie sich erstmal auf den Weg ins Dorf. Dort angekommen fanden sie niemanden. Diese Welt schien komplett leer zu sein. Kein Vogel am Himmel, kein Mensch in den Häusern, selbst im Brunnen auf der Mitte des Dorfplatzes schwamm kein einziger Fisch. Was war das bloß für ein Ort? Und wo hatte man Lucy hingebracht? Stunde um Stunde durchkämmten sie jedes Haus nach einem Anhaltspunkt und tatsächlich fanden sie in einem auch Spuren eines Kampfes oder ähnlichem. Ein kleiner Zettel lag auf dem Boden mit einer Art Karte darauf gezeichnet. „Ob das jemand mit Absicht hiergelassen hat?“ Rogue betrachtete das Blatt auch auf der Rückseite und bemerkte dabei eine Notiz ‚Egal wer das hier findet, bitte helft uns' stand dort so klein wie nur möglich drauf. Anscheinend hatte es jemand geschafft abzuhauen, wurde dann aber nach kurzem Handgemenge wieder eingefangen. Rogue und Frosch folgten der Karte bis zu einem kleinen am Waldrand gelegenen Friedhof. Na toll… dachte sich der Schwarzhaarige, während er das große Eisentor aufschob. „Halte die Augen offen, Frosch. Ich glaube nicht dass wir hier so einfach durch laufen können" damit hatte er auch nicht Unrecht, denn schon im nächsten Augenblick standen bewaffnete Skelettkrieger vor ihnen und forderten zum Kampf heraus. Der Schwarzhaarige schätzte seine Feinde auf ca. 100 mit Schwert und Schild bestückten Skeletten, die unverkennbar verzaubert waren. Rogue und Frosch standen Rücken an Rücken, da sie mittlerweile umzingelt waren. „Versteck dich Frosch. Ich schaffe die hier auch locker alleine" der grüne Exeed nickte und flog schnell hoch in den nächsten Baum um nicht von den Schwertern erwischt zu werden. Die Anspannung stieg immer mehr und mehr, da jeder darauf wartete wer den ersten Zug machen würde. „Scheiß drauf" rief Rogue und stürmte geradeaus auf die ersten Skelette zu. Er hatte schließlich nicht ewig Zeit wenn er Lucy und die anderen verschwundenen noch rechtzeitig retten wollte, den es ging ihm nicht aus dem Kopf das die Frist bald abgelaufen war. Mit ausgebreiteten Armen schrie er „Klaue des Schattendrachen" und schickte ein gutes dutzend seiner Gegenspieler sofort ins Nirwana. Der Überraschungsmoment lag damit auf seiner Seite, aber seine Gegner waren stark. Die dunkle Magie die verwendet wurde um diese Krieger zu Formen war enorm, doch Rogue gab nicht auf. Immer wieder driftete er in den Schatten der Bäume und Grabsteine hin und her, nur um kurze Zeit später aufzutauchen und den nächsten Schattendrachen Angriff auszuführen. Diese Typen hielten ihn echt auf Trab und schafften sogar den ein oder anderen Treffer gegen ihn, wodurch er mittlerweile mehrere kleine Wunden am Körper hatte und seine Kleidung leicht zerrissen wurde. Schnaufend stellte er sich den letzten beiden Gegnern die zwischen ihm und dem Ort standen an dem Lucy gefangen gehalten wurde. An diesen beiden hingen sogar noch fetzen was wohl einmal Gewebe war. Rogue schätze das es sich bei den Skeletten um tote handelte die hier begaben wurden vor langer Zeit. Einen der beiden pustete er mit einem „Gebrüll des Schattendrachen“ von der Bildfläche und nutze den erzeugten Schatten um zu driften. Im nächsten Moment stand er hinter dem Krieger, trat ihm in den Rücken und Schlitze ihn mit seinen Schattendrachenkrallen auf.Schwer atmend stand er leicht in die Knie gebeugt da und wischte sich erstmal den Schweiß aus dem Gesicht. Obwohl es nur Skelette waren, hatten sie ihm ziemlich zugesetzt. „Ob das die verschwundenen Dorfbewohner von vor 100 Jahren wahren?“ überlegte Rogue laut „Fro denkt das auch“ kam darauf hin als Antwort von dem kleinen Exeed der alles aus sicherer Entfernung beobachtet hatte. „Nun aber weiter, Lucy und die anderen schweben immer noch in Gefahr" damit lief er schnellen Schrittes in die Richtung die Ihnen die Karte Vorgab. Alles an diesem Ort war einfach nur merkwürdig, denn die Inschriften auf dem Grabsteine waren spiegelverkehrt geschrieben, als ob sie beim eintreten in diese Welt einfach als umgekehrt hätten. Weit hinten, fast am Ende des Friedhofs, stand eine kleine Kapelle für Andachten, in der die beiden ein Licht schimmern sahen. Leise schlichen sie ins Innere. Dort du standen jeweils rechts und links 2 vor sich hin modernde Bänke und in der Mitte ein steinerner Altar mit brennenden Kerzen darauf. Der vergilbt Teppich auf dem Boden war leicht verrutscht und ließ so eine Falltür erahnen die wohl in den Untergrund führte. „Müssen wir da wirklich runter?“ japste Frosch nervös als Rogue leise den Deckel nach oben zog. „Wenn wir Lucy und die anderen retten wollen bleibt uns keine andere Wahl" Entschlossen ging der Schwarzhaarige voraus. Durch seine Schattendrachenfähigkeiten konnte er zum Glück auch gut im Dunkeln sehen und brauchte somit keine Fackel die ihn verraten würde. Die langen Flur des Kellergewölbes glichen einem Labyrinth  also musste er sich auf sein gutes gehör verlassen. Die Minuten vergingen in denen er nur horchte. Er hörte Froschs panische schnaufen, den Wind der durch die offene Falltür pfiff und eine Stimme, die von weit hinten mit jemandem zu sprechen schien. Je näher sie kamen desto mehr verstand Rogue auch. Die Stimme, die unverkennbar zu der Person gehörte die Lucy entführt hatte,  erzählte irgendwas über ewiges Leben und Opferung. Das klang auf jeden fall mehr als nur Beunruhigend und seine Schritte wurden immer schneller bis er ein Licht sah das aus einem kleinen Fenster fiel. Mit einer Handbewegung machte er Frosch klar leise zu sein und schlich sich an um nicht bemerkt zu werden. Unbemerkt konnte er einen Blick durch das Fenster auf seinen Gegenspieler erhaschen und fand so heraus das es sich um ein altes knochiges Weib handelte. Allerdings ging eine starke magische Aura von ihr aus. Als er sich so im Raum umsah fiel ihm Lucy ins Auge, die an beiden Armen über ihrem Kopf an dicken Anti-Magiefesseln an der Wand befestigt war. Sie war bewusstlos, aber ihren Gegenüber schien das nicht zu stören, denn die alte Hexe führte wohl gerne Monologe. Genervt lief sie im Raum umher und sammelte einige Zutaten zusammen „Ich sag dir mal was liebes Kind, wenn das ganze vor 100 Jahren geklappt hätte, wärst du jetzt nicht in solch einer Situation, aber wer hätte schon ahnen können das 2 von diesen dummen Gören meinen Plan heraus bekommen und vorehelichen Sex haben" aufgebracht wedelte sie dabei mit den Händen in der Luft. „Warum erzählst du mir das alles?“ kam es schwach von der Stellarmagierin. Lucy war also doch wach, ein Glück, dachte sich Rogue und hörte weiter zu. „Na weil Du, mein liebes Kind, auch nicht mehr lange leben wirst wenn die Zeremonie abgeschlossen ist" dabei piekte sie mit dem Finger gegen Lucys Brust „schließlich brauche ich auch noch magische Kraft für später" lachte sie „Aber jetzt zurück zum eigentlichen Text: Beschmutzt hatten sich die beiden, die waren nicht mehr rein, hatten keine schönen Seelen mehr. Und willst du wissen was ich dann mit ihnen gemacht habe?“ kurze Stille trat ein „natürlich willst du das, ich Dummchen. Den Jungen habe ich getötet und dem Mädchen habe ich geistige Umnachtung geschenkt und sie zurück nach Hause geschickt“ lachte sie hysterisch. Was für ein ekelhaftes altes Weib. Rogue war mehr als nur angewidert. „Ich dachte mir: was solls,  wird bestimmt auch mit 98 Seelen Funktionieren und führte die Zeremonie durch… und was soll ich sagen? Wie du siehst es hat nicht funktioniert....“ frustriert mischte sie in einem Kessel mehrerer Zutaten miteinander „Das mit dem ewigen Leben ist zwar toll, aber was nützt es dir wenn du keine ewige Jugend und Schönheit hast? Und dann auch noch diese dumme 100 Jahre Regelung, bla bla bla. Aber nun ist die Zeit gekommen in der ich meinen Plan endlich vollenden kann“ euphorisch hielt sie eine kleine Flasche in die Luft und füllte sie sogleich mit dem Trank im Kessel. Ziemlich mittelalterliche Methoden hatte die Gute drauf, solche Tränke hatte er bis jetzt nur in Büchern gesehen, da heutzutage bekannt ist das man Magie auch anders einsetzen kann. „Und nun, mein Kind, entschuldige mich, aber ich muss eine Zeremonie vorbereiten. Um dich kümmere ich mich später" damit wollte sie schon den Raum verlassen „Das wirst du niemals schaffen" In Lucys Stimme lag Zuversicht „Aha? Und wer, deiner Meinung nach, soll mich jetzt noch aufhalten?“ Siegessicher stand die alte vor Lucy „Rogue wird kommen und mich befreien, und dann machen wir dir die Hölle heiß" Die Alte lachte weiter „Das glaube ich ja kaum liebes Kind. Dafür müsste dein Freund schon die Magie der Dunkelheit beherrschen, sonst bekommt er das Portal nicht auf" Ach deswegen hatte es bei ihm geklappt und bei Lucy nicht. Sein Element war der Schatten, also indirekt auch die Dunkelheit. „Also dann, wir sehen uns später" kicherte die Knochige bevor sie den Raum endgültig verließ. Rogue verhielt sich weiterhin ganz still, bis er keine Schritte mehr vernahm. So schnell und leise es ihm möglich war ging er um die nächste Ecke zu der Tür hinter der Lucy gefangen war, betrat den Raum und löste sie von ihren Fesseln. Zum Glück war es ein ziemlich altmodisches System und so konnte er sie ohne Probleme befreien. Die hübsche Blonde fiel ihm sofort um den Hals „Rogue, ein Glück" schluchzte sie und der Angesprochene schlang seine Arme fest um den schlanken Körper der Magierin. Es tat so gut sie in den Armen zu halten, das er fast einen Moment vergaß wo sie eigentlich waren. Am liebsten hätte er sie nie wieder losgelassen, aber sie hatten eine Mission, also lösten sich die beiden voneinander „Na los Lucy, wir müssen die alte Hexe aufhalten“ sprach der Schwarzhaarige und hielt ihr seine Hand hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)