Gâteau Sucré - One Shots so süß wie Kuchen von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 27: Camping mit den Fatui - Scaramouche ----------------------------------------------- Das leise Knistern des Feuers vor uns ist das einzige, was man hört gemeinsam mit den Wellen weiter entfernt und der Natur hinter uns. “Ich gehe mal meine Waffen sauber machen, und unseren Schlafplatz vorbereiten.” der rothaarige Fatui richtet sich auf, und lässt uns hier am Feuer zurück. Auch Signora sucht schnell die Weite, zumindest geht sie wieder zurück an ihre Stelle wie vorhin, sobald Childe ihr den Rücken zudrehte. Nun ist es nur noch Scaramouche und ich. Oder eher Kunikuzushi, aber sein wirklicher Name ist noch etwas ungewohnt für mich. “Wie ist es so in den Fatui?” frage ich ihn um eine Unterhaltung anzufangen. Mein abgenagten Rest schmeiße ich ins Feuer, welches sofort höherer Flammen schlägt. “Was soll es schon sein?” “Ich meine nur,....ich habe deine Geschichte von Ei´s Schreinmaiden gehört. Ich bin einfach nur neugierig.” vorsichtig taste ich mich vor, um nicht irgendwelche Wunden zu öffnen. Er schnaubt und verschränkt seine Arme. “Mit ihr habe ich nichts weiter zu tun, aber wenn du es unbedingt wissen willst, es ist eigentlich ein ziemlicher Spaß. Man sieht die Welt, hat seine Untertanen die alles für dich machen, mal hier und da ein Gnosis stehlen gehen oder ein Land in Chaos stürzen…” so wie er es so casual herab zählt, jagt mir einen leichten Schauder über den Rücken. “Und Freunde? Sollten dann doch schwierig sein.” Er sieht mich an mit einem Gesichtsausdruck, der irgendwo zwischen traurig und “meinst du das ernst?” liegt. “Die Fatui können einander schon nicht leiden, und mich erst recht nicht. Diese Frage erklärt sich von selbst.” “Das ist schade, ich finde, du hast irgendwie doch Qualitäten in dir.” Scaramouche´s Augen weiten sich vor Schreck, doch findet er seine Komposition schnell wieder. “Würden wir heute nicht hier ausgemacht haben, friedlich zu sein hätte ich dich schon lange mit einem Blitz in den Boden gebrannt.” “Tut mir Leid, ich habe meine Gedanken einfach ausgesprochen.” winke ich ab und versuche, die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Der dunkelhaarige Typ sieht mich weiter an, aber lockert seine verschränkten Arme und beugt sich mir ein wenig entgegen. Die Flammen erleuchten sein Gesicht und lassen ihn beinahe schaurig aussehen. “Ich nehme dein Kompliment an, aber nur…” “Schon okay.” unterbreche ich ihn. “Es ist nur traurig so jemanden wie dich zu sehen, unbeliebt und dennoch so passioniert. Du magst deine Arbeit, auch wenn sie von meiner Perspektive her die böse ist. Das ist bewundernswert. Und naja, das ist dann auch alles.” Langsam stehe ich auf, um Childe zu helfen. Doch als ich an dem Fatui vorbeigehe, hält er mein Rock fest. “Warte.” Das klang beinahe wie ein Befehl. Ich sehe auf ihn herab, was in mir so viele Gefühle weckt. Zu meiner eigenen Überraschung beuge ich mich herab und gebe ihm einen Kuss auf die Stirn. “Das ist alles was ich dir momentan geben kann.” Ohne ihn weiter anzusehen, lasse ich ihn zurück am Feuer sitzen und versuche mein pochendes Herz unter Kontrolle zu bekommen. Jetzt wird er mich umbringen! Aber zu meiner Erleichterung passiert nichts weiter. Ein Stück entfernt vom Feuer lege ich meine Schlafutensilien aus, und vermeide den Blickkontakt zu Scaramouche, aus Scham und irgendwo Angst. Er hat den Rücken zu uns allen zugedreht, genauso wie Signora kein Wort mehr wechseln will mit uns. Also sind wir einfach nur schweigend zu Bett gegangen. Am nächsten Morgen ist das Feuer nur noch ein kleines Knistern. Aber gleichzeitig ist es nun deutlich wärmer, und die Sonne scheint ungeschützt auf uns herab. Ein wunderbarer hellblauer Himmel begrüßt uns. “Und, wie sieht es aus?” ungeduldig tippt Signora mit ihrem Fuß auf den Sand, die Arme verschränkt. “Es kommt jemand euch abholen, sie sollten in jedem Moment hier sein.” winkt Childe ab, und packt seine Sachen zusammen. Da er und ich zusammen hergekommen sind, werden wir auch wieder gemeinsam gehen. “Wir sehen uns dann im Hauptquartier wieder, nehme ich an!” Childe, aufgeweckt wie immer liest die Stimmung wenig. Scaramouche sieht ein wenig grummelig aus wie so oft, und Signora würdigt ihm erst keines Blickes. “Bis...zum nächsten Mal.” meine ich und drücke mir ein Lächeln hervor. “Mögen wir einen guten Kampf haben, oder so.” Die beiden sehen mich nur kalt an, und scheinen ihre Antwort auf meine sich zu verdrücken. Das war dumm und ungeschickt, aber ab heute sind wir wieder Gegner. So schmerzhaft es auch ist. In Zukunft vielleicht wird es sich eine Chance ergeben, in der wir auf der gleichen Seite stehen können. Als die Silhouetten hinter uns kleiner werden, hänge ich weiter an diesem Gedanken fest. Wenn es mit Childe so gut klappen kann, dann auch eines Tages mit den beiden. Ich werde diese Hoffnung noch lange in meinem Herzen festhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)