Initiation - Die Geschichte einer unmöglichen Liebe von GingerSnaps ================================================================================ Kapitel 1: Initiation - Die Geschichte einer unmöglichen Liebe -------------------------------------------------------------- Mein Name ist Noki und ich bin 16 Sonnenkreise alt. Dies ist die Geschichte meiner unmöglichen Liebe. Ich erinnere mich noch genau an den Tag meiner Abreise. Meine Mutter hat mir mein Bündel gepackt und sie hat den ganzen Morgen geweint. Ich bin ihre jüngste Tochter und dies ist der Tag an dem sie mich wegschicken muss, damit ich meine Reise in das Erwachsenwerden antrete. So macht es mein Volk seit dem großen Zusammenbruch, der beinahe die gesamte Menschheit vernichtet hat: Die Jungen müssen sich beweisen und die Schwachen von uns sterben auf dem Weg. Der Tag meines Aufbruchs liegt nun bereits einen ganzen Sonnenkreis zurück und alles hat sich seither geändert. Ich habe mich verändert. Ich bin nicht mehr dasselbe Mädchen, dass damals sein zuhause verlassen hat. Damals kannte ich Binta noch nicht. Die Alten haben uns einander zugeteilt, denn auf den Weg der Initiation gehen die jungen Menschen stets zu zweit; ein Junge geht mit einem Jungen und ein Mädchen mit einem Mädchen. So macht es mein Volk schon seit ewiger Zeit. Es werden stets zwei zusammen auf die Reise geschickt, die am selben Tag geboren wurden und die einander zuvor nicht kannten. Wir gehen zu zweit, damit wir einander gegenseitig unterstützen und beschützen können und um etwas über Kameradschaft zu lernen. Der Weg ist voller Gefahren, doch wenn wir überleben, dann haben wir uns als würdig erwiesen, bei unserem Volk als Erwachsene zu leben, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Dies ist der Lohn für unsere Leiden. Nach allem, was ich in den letzten zwölf Monden erfahren haben, erscheint es mir heute wie die schlimmste Strafe! Das erste, was mir an Binta aufgefallen ist, ist die Farbe ihres Haares. Meines ist dunkel und gelockt, wie bei den meisten von meinem Volk, doch ihres ist glatt und in der Sonne sieht es aus, wie ein Fluss aus Gold. Sie ist hübsch, so unwahrscheinlich hübsch! Alles an ihr ist winzig und elegant; ihr Mund, ihre Nase, ihre Hände und ihre Füße. Niemand hat mich je hübsch genannt. Ich bin größer als alle Mädchen die ich kenne, knochig, stark wie ein Pferd und mein Gesicht ist dunkel und voll von Sommersprossen. Binta ist scheinbar in allem das genaue Gegenteil von mir und natürlich auch ist ihre Haut hell, rosig und vollkommen. Ihre Augen sind riesig vor Furcht am Tag unseres Aufbruchs. Auch sie hat ihr kleines Bündel unter dem Arm und wir werden von unseren Müttern zueinander geführt. Unsere beiden Familien sind heute hier versammelt und sie stimmen den rituellen Gesang an. Die Schamanin legt Bintas Hand in meine und windet ein goldenes Band um unsere verschränkten Finger. Mit ihrer tiefen, sonoren Stimme mahnt sie uns, auf unserer Reise treu zusammen zu stehen, für einander zu sorgen und mit dem Leben für einander einzustehen. Sie erinnert uns daran, dass es von nun an für das Jahr, welches vor uns liegt, nur noch uns Zwei gibt und dass wir uns in jeder Lebenslage auf einander verlassen müssen. Es wird eine Prüfung für unseren Mut, unsere Stärke und unsere Klugheit werden und wenn wir heimkehren, dann wird unser Volk uns mit Stolz empfangen. Und dann werden wir fortgeschickt, ja beinahe vertrieben. Alle die vorgeben uns zu lieben, wenden uns den Rücken zu, als Zeichen, dass wir nicht mehr hierher gehören. Wie Vogeleltern, die ihre Brut zum Fliegenlernen aus dem Nest werfen. Ich erinnere mich noch deutlich an dieses Gefühl der absoluten Verlorenheit in diesem Augenblick. Gelegentlich werfe ich einen Blick zurück und sehe, wie die Siedlung hinter uns immer kleiner wird, bis sie vollkommen hinter den Hügeln verschwunden ist. In unseren ersten gemeinsamen Stunden sagt keine von uns ein Wort. Wenn ich verstohlen einen Blick zur Seite werfe, dann sehe ich stille Tränen. Ich habe keinen Trost anzubieten, nur meine eigene Angst, also schweige ich. „Es wird Zeit einen Ort für die Nacht zu finden.“ sage ich am Abend und sogar in meinen eigenen Ohren erscheint mir meine eigene Stimme viel zu laut. Binta zuckt zusammen, dann strafft sich ihr Körper. Mit ihrem Ärmel fährt sie sich über die Augen, um sie zu trocknen. Sie nickt, blickt sich um, deutet auf eine Lichtung im Wald und dort schlagen wir unser Lager auf. Rasch suchen wir vor dem Dunkelwerden Holz und große Steine für eine befestigte Feuerstelle zusammen und Binta macht sich daran die Flamme zu entfachen. Unzählige fruchtlose Versuche mit den Feuersteinen und ihre großen blauen Augen schwimmen schließlich wieder in Tränen, als ihr Blick darum bittet, dass ich es doch versuchen möge. Ich lächle schüchtern und mache es dann so, wie mein Vater es mich gelehrt hat. Es klappt beim ersten Versuch und Binta senkt betrübt das Haupt. Ich will etwas zu ihrem Trost sagen, doch mir fällt nichts ein, was nicht dumm, missverständlich und wenig hilfreich wäre, weswegen ich einfach nur zaghaft lächle. Als das Feuer brennt, verzehren wir gemeinsam jene Mahlzeit, welche unsere Familien uns mitgegeben haben. Ab morgen sind wir auf uns selbst gestellt und werden nur dann etwas zu essen haben, wenn wir etwas finden. Wir breiten unsere Felle aus, in welche zuvor unsere gesamte Habe gewickelt war, lassen uns darauf nieder und mit meinem Messer verwandele ich im Schein des Feuers einen kräftigen Ast in einen Speer, um uns zu verteidigen, falls uns nachts ein wildes Tier, oder ein feindlicher Mensch angreifen möchte. Erneut senkt Binta traurig das Haupt. Ich kann ihre Gedanken beinahe hören. Sie wirft sich vor, nicht selbst daran gedacht zu haben. Wieder versuche ich, sie mit einem Lächeln zu trösten. Wieder habe ich damit keinen rechten Erfolg. Als die Sterne aufziehen legen wir uns auf gegenüberliegenden Seiten des Feuers zur Nacht hin. Es ist bereits die Zeit der Saat und das erste Grün zeigt sich an Bäumen und Büschen, dennoch ist es noch immer recht kalt. Nun zieht auch noch ein heftiger Wind auf, welcher graue Wolkenfetzen über das dunkle Firmament jagt. Trotz des wilden Rauschens in den Baumwipfeln höre ich das Klappern ihrer Zähne und schließlich erhebe ich mich, richte mein Lager an ihrer Seite ein und lege von hinten den Arm um sie: „Es tut mir so leid!“ murmelt sie unerwartet: „Mit mir hast du ein schlechtes Los gezogen. Ich bin schwach, unwürdig und sicherlich wirst du beizeiten mein Grab ausheben müssen. Ich werde dir immer bloß zur Last fallen.“ Nun kann ich nicht länger schweigen, nehme meinen Mut zusammen und erwidere feierlich: „Ich weiß, dass das nicht stimmt. Ich weiß, dass du all´ die Dinge können wirst, die ich selbst nicht kann. Ich vertraue dir und lege mein Leben in deine Hände.“ Sie antwortet nicht und obwohl ich ihr Gesicht nicht sehen kann spüre ich, dass sie lächelt. Es soll sich schon bald zeigen, dass ich Recht habe. Binta kennt alle Pflanzen, Bäume, Pilzen, Beeren, Moose und Flechten des Waldes, weiß welche giftig, welche genießbar und welche Medizin sind. Ohne ihr Wissen wären wir gewiss verhungert. Ich lerne von ihr und werde nicht müde ihr zu sagen, wie klug und wunderbar sie ist. Wir sprechen nicht darüber, es passiert von ganz allein, doch Binta und ich schlafen nun jede Nacht ebenso eng aneinandergeschmiegt ein, wie in jener allerersten, frostigen Frühlingsnacht, in welcher meine schöne Begleiterin so furchtbar gefroren hat. Ich stelle mir vor, dass all die Initiaten vor uns es gewiss genauso gemacht haben, um die Einsamkeit, die Trennung von zuhause zu überwinden und um sich sicher zu fühlen. Das ist doch ein ganz natürlicher Wunsch, nicht wahr? Wir wissen, dass wir uns von anderen Menschen fernhalten müssen. Junge Initiaten werden manchmal von Mitgliedern anderer Stämme geraubt, versklavt, getötet, oder missbraucht. Dies haben unsere Eltern uns wieder und wieder eingeschärft und eine ganze Zeit lang ist es Binta und mir auch sehr gut gelungen, menschliche Siedlungen zu umgehen, uns von Jägern und Sammlern im Wald fernzuhalten, oder einen neuen Kurs einzuschlagen, sobald wir Fußspuren, oder kalte Feuerstellen antreffen. Doch eines nachts werden wir trotzdem entdeckt. Die drei Männer finden uns in unserem Schlaf, greifen nach uns, reißen uns von einander fort und zerren uns auf die Beine, noch ehe wir gänzlich wach sind. Ich bin starr vor Angst, in dem Wissen, dass dies unser Ende bedeuten könnte und im Schein des Mondlichts und unseres sterbenden Feuers kann ich sehen, wie groß auch Bintas Furcht ist. Die Männer lachen dreckig und der, der mich in seinem Griff hat sagt: „Die hier ist hässlich, aber sie ist stark. Sie wird auch starke Kinder bekommen!“ Er prügelt mich und dann zerreißt er vorn mein Kleid. Ich bin noch fast ein Kind, dennoch weiß ich, was jetzt kommen wird. Ich weine, zappele in seinem Griff, flehe und versuche zu entkommen, auch angesichts seiner überlegenen Stärke und der Hoffnungslosigkeit meiner Situation. Dieser Fremde ist ein Wolf und ich nichts weiter als seine wehrlose Beute. Doch dann geschieht das Unmögliche. Irgendwie hat Binta sich losgerissen. Irgendwie hat sie meinen Speer zu fassen bekommen. Und irgendwie hat meine winzige, zarte Freundin es geschafft, die Waffe einmal quer du den Körper meines Angreifers zu treiben. Direkt vor meinem Blickfeld erscheint die Spitze, von welcher dick und klebrig sein Blut tropft. Doch damit nicht genug, zieht Binta die Waffe wieder aus seinem Leib und der Fremde fällt um wie ein Baum, den man gefällt hat. Sie wendet sich ruckartig den anderen beiden zu und sie sieht aus wie eine Rachegöttin; wild, schön und gefährlich und nun geht sie auf die Männer los. Ich denke, nun ist es sicherlich gleich vorbei! Jeder von den beiden wiegt wohl doppelt so viel, wie meine Freundin und auch sie sind bewaffnet. Die Männer können scheinbar gar nicht fassen, was gerade geschieht. In ihren Gesichtern sehe ich tatsächlich Furcht. Doch in Bintas Gesicht ist nichts weiter als wilde, zornige Entschlossenheit. Die Fremden flüchten, sie flüchten tatsächlich und lassen ihren verletzten Freund zurück. Binta und ich stehen einen Augenblick lang da, wie erstarrt, können selbst kaum glauben, was gerade geschehen ist, doch dann raffen wir unsere Sachen zusammen, nehmen auch dem Verletzten sein Messer, denn es ist besser als die unsrigen und dann rennen, rennen, rennen wir. Es ist seltsam? So oft habe ich mir diese Situation vorgestellt; meine Weggefährtin und ich geraten in eine lebensgefährliche Situation und immer war es in meiner Fantasie so, dass ich selbst über mich hinausgewachsen bin, um SIE zu retten. Nun war es genau anders herum. Nach etwa einer Stunde gelangen wir zu einer Felshöhle nahe einem Fluss. Nachdem wir uns davon überzeugt haben, dass hier keine wilden Tiere hausen, suchen wir darin Zuflucht. Erst jetzt wo ich zur Ruhe komme, spüre ich die Schmerzen überall dort, wo die Fäuste des Angreifers mich getroffen haben. Ich raffe mein zerrissenes Kleid um mich, denn mit einem Mal ist mir unendlich kalt. „Ist gut, mein Liebling! Alles ist gut, ich kümmere mich um dich.“ sagt Binta sanft und ich mag, wie das klingt. Dennoch muss ich ein wenig weinen. Binta wickelt mich in unsere Felle ein und hält mich einen Augenblick im Arm. Dann geht sie zum Fluss, kommt mit einem feuchten Tuch zurück zu mir und kühlt meine Prellungen. Ich werde auf einmal ganz ruhig. Dann beugt sie sich plötzlich vor und küsst mich. Ich kann kaum glauben, was gerade passiert? Sie küsst mich nicht so, wie meine Mutter mich geküsst hat, als ich noch klein war, sondern eher so, wie meine Mutter es mit meinem Vater getan hat. Ich hatte bis zu diesem Moment keine Ahnung, dass ein Mädchen ein anderes Mädchen küssen kann, dass das überhaupt möglich ist? Ich habe ebenfalls nicht gewusst, dass ein Mädchen, winzig und zart, wie meine Binta, gegen drei Männer kämpfen und sie besiegen kann. Ich habe auch nicht gewusst, dass ein Mädchen ein anderes Mädchen von Herzen lieben kann, doch ich liebe sie. Es ist wahr: ICH LIEBE SIE! All´ die Bewunderung für meine schöne, wunderbare Freundin, das unbestimmte Verlangen, welches ich in ihrer Nähe manchmal bis in meine Fingerspitzen fühlen konnte, das schnellere Klopfen meines Herzens in ihrer Gegenwart, ergeben mit einem Mal einen Sinn. Ich bin ein Mädchen und sie ist auch eines. Doch sie ist mein und ich bin ihres. Auch wenn es eigentlich unmöglich ist, ist es ist dennoch wahr! Und auf einmal steht nichts mehr zwischen uns, keine Hürden, keine Hindernisse und so fließen unsere Körper schließlich auf ganz natürliche Art und Weise auf einander zu. Ihre Haut auf meiner Haut löst unerhörte Gefühle aus und Hände, Blicke, Münder machen sich auch den Weg, dem Verlangen folgend, hin in Richtung Erfüllung. Von da an wissen wir, dass wir zusammen gehören. Wir lieben uns jeden Tag, sprechen davon, niemals nachhause zurückzukehren, sprechen von unserem Leben zu zweit, von dem Haus, das wir gemeinsam bauen wollen, dem Gemüsegarten und dem Feld, welches wir bestellen werden, so als wäre all´ das wirklich eine Option, denn Träume sind billig und jedes große Glück verlangt unbescheiden und unverfroren nach der Ewigkeit. So verbringen wir einen seligen Sommer Seite an Seite und unsere Herzen singen „Für immer!“, so legen wir im Herbst zur Erntezeit Vorräte an, konservieren Früchte ebenso wie Träume und so zehren wir von beidem glücklich einen ganzen, endlosen, kalten Winter lang. Aber dann kommt die Sonne wieder, die Bäume beginnen auszuschlagen und wir wissen beide, was das bedeutet. Unsere gemeinsame Zeit neigt sich dem Ende zu, der Jahreskreis nähert sich unaufhaltsam seiner Vollkommenheit. Und allem was gewesen ist zum Trotz, treten wir unsere Heimreise an. Wir kehren ganz pünktlich am Tag unseres sechzehnten Geburtstages zu unserem Volk zurück. Unsere Familien sind überglücklich, uns wieder in die Arme schließen zu können und es wird ein großes Fest gefeiert. Es gibt mehr zu essen, als Binta und ich im gesamten vergangenen Jahr gehabt haben. Es wird gesungen, getrommelt und getanzt, bis spät in die Nacht. Es ist ein glücklicher Tag für unsere Familien. Binta und ich treffen erstmals die Männer, denen wir versprochen sind und wir erhalten die goldenen Brautgeschenke. Am liebsten wäre ich tot! Als tief in der Nacht endlich wieder Ruhe einkehrt und ich zum ersten Mal seit einer Ewigkeit wieder in meinem eigenen Bett liege, kommt meine Mutter zu mir. Sie lächelt und sieht unendlich stolz aus. Sie setzt sich an meine Seite: „Ich erinnere mich noch deutlich an den Tag meiner eigenen Heimkehr.“ berichtet sie mir : „Es ist schwer, die Zeit der Kindheit loszulassen, ebenso wie die Freundschaft, die zwischen deiner Weggefährtin und dir entstanden ist, ist es nicht so, mein Kind? Die Ungewissheit über das was vor einem liegt macht einem Angst, nicht wahr, meine kleine Noki?“ fragt sie. Ohne eine Antwort abzuwarten fährt sie fort: „Ich verspreche dir, dass es sich lohnen wird! Dich erwartet nämlich ein noch viel größeres Abenteuer, als jenes, welches hinter dir liegt und das ist die Liebe! Tyro ist ein guter Mann. Wir haben weise für dich gewählt, mein Kind. Er wird dich sehr glücklich machen. Du wirst Kinder haben und wirst sie aufwachsen sehen. Es wird ganz wunderbar werden. Das verspreche ich dir!“ Ich nicke, weil ich weiß, dass sie Zustimmung erwartet. Dann will ich wissen: „Hast du deine Weggefährtin nach eurer Reise eigentlich jemals wiedergesehen, Mutter?“ Sie lächelt wieder: „Sicher habe ich das, anfangs zumindest, als wir beide noch jung waren. Doch wir hatten ja beide unser Leben, unsere Kinder, unsere Arbeit. Unsere Treffen wurden mit der Zeit immer seltener. Wir haben wohl erkannt, dass unsere gemeinsame Zeit vorüber war. Das ist ganz normal, Noki. Du wirst sie vergessen.“ Binta vergessen? Mir wird eiskalt! Ich liebe meine Mutter, meine Familie, meine Heimat. Ich liebe meine Binta. Ich gebe vor müde zu sein und meine Mutter zieht sich zurück. Doch ich schlafe nicht. Ich schreibe meiner Mutter einen langen Brief, der alles erklärt und ich weiß, dass sie es dennoch nicht verstehen wird. Dann packe ich die Dinge zusammen, die ich brauchen werde und stehle mich aus meinem Elternhaus. Auf dem Weg zu Binta überkommt mich mit einem Mal erstickende Angst. Was wenn sie bereits begonnen hat zu vergessen? Was wenn ich ganz einfach nicht normal bin? Was wenn sie mich einfach wieder fortschickt? Während ich mich noch frage, wie ich in Bintas Schlafzimmer gelangen kann, ohne dass ihre Eltern mich entdeckten, erhebt sich vor ihrem Haus eine dunkle Gestalt: „Endlich! Da bist du ja!“ flüstert meine geliebte Freundin, als hätten wir tatsächlich eine Verabredung miteinander getroffen: „Lass´ uns endlich gehen!“ Sie nimmt meine Hand in ihre. Wir lassen unseren Blick noch einmal über unseren, im Schatten der Nacht liegenden Heimatort schweifen. Dann kehren wir ihm für immer den Rücken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)