Bleib wie du bist von KleinAya ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Siegerehrung war vorbei und nachdem die Volleyballmannschaft von Shiratorizawa sich fertiggemacht hatte, verließen sie die Halle. Hinter ihnen konnten sie immer noch die Fans von Karasuno jubeln hören, was aber deutlich leiser wurde, als die Tür sich hinter ihnen schloss. Keiner von ihnen hatte mit einer Niederlage gerechnet, umso größer war die Enttäuschung. Immer noch rollten große Tränen über Tsutomu´s Gesicht und Tendou Satori hatte eine Hand auf den Rücken des Jüngeren gelegt und schob ihn sanft vorwärts. In der großen Halle warteten bereits eine Menge Fans und Schüler der Shiratorizawa. Es war mucksmäuschenstill und die Menge öffnete sich ein wenig, so dass die Sportler ungehindert hindurchgehen konnten. Plötzlich wurde die Stille von einem langsamen Klatschen einer Person unterbrochen. Nach und nach klatschten immer mehr von den Fans und nach kürzester Zeit wurden die Verlierer des Finales lautstark bejubelt. Keiner der Spieler hob den Blick, konnten sie ihren Fans momentan nicht in die Augen sehen, aber es tat gut zu wissen, dass die Leute immer noch hinter ihnen standen. Auch in Tendou´s Hals bildete sich ein schmerzender Kloß, doch war der Rothaarige gut darin solche Gefühle zu unterdrücken. Zumindest nach außen hin. Die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung und als sie aus dem Gebäude kamen wurden sie kurz von der untergehenden Sonne geblendet. Langsam stiegen Einer nach dem Anderen in den Bus und Tendou setzte sich in die vorletzte Reihe ans Fenster. Er stützte seinen Arm ab und legte sein Kinn in seiner Handfläche ab und fixierte nichts Besonderes mit seinen Augen, als er ein Mädchen in der Schuluniform von Shiratorizawa aus dem Gebäude und in Richtung Bus rennen sah. Es war Michi Itô, seine beste Freundin, seit dem 2. Schuljahr in der Highscool. Sie blieb mit etwas Abstand zum abfahrenden Bus stehen und winkte ihrem Freund zu und formte dann mit ihren Händen ein Herz um ihm zu zeigen, dass es ihr leidtat, dass sie verloren hatten. Tendou winkte zurück und musste lächeln. Tsutomu hatte sich neben ihn Gesetzt und schluchzte immer noch. „Na, na.“ Sagte der rothaarige Drittklässler, während er Goshiki´s Knie tätschelte. „Du bekommst deine Chance nächstes Jahr.“ Der Jüngere wischte sich mit dem Arm die Tränen aus dem Gesicht, atmete tief ein und nickte entschlossen. Tendou sah wieder aus dem Fenster. Normalerweise war er bester Laune, wenn er mit seinem Team unterwegs war, auch wenn sie ein Spiel verloren, was ja nicht oft vorkam, genoss er die Zeit mit ihnen, jedoch hatte diese Heimfahrt einen bitteren Beigeschmack. Es war das letzte Mal, dass Tendou Satori mit dieser Mannschaft von einem Spiel nach Hause fahren würde. Es war auch das letzte Mal überhaupt, dass er ein offizielles Spiel gespielt hatte. Er wollte nicht sagen, dass er nie wieder Volleyballspielen würde, so rein zum Spaß, aber in einer Mannschaft würde er nicht mehr spielen. Allerdings war es auch ein guter Abschluss gewesen. Das Spiel gegen Karasuno´s Krähen war schon ein ziemlich episches Spiel gewesen. Doch hätte er gerne noch etwas länger gespielt. Nachdem sie sich in der Sporthalle von Shiratorizawa versammelt hatten und sie eine kleine Nachbesprechung des Spiels hatten, wobei der Coach nicht so laut war wie die Schüler gedacht hätten, durften sie nach Hause gehen. Die 100 Aufschläge die sie hätten machen müssen konnten sie auch am nächsten Tag machen, hatte ihr Coach gesagt und war gegangen. Der Coach wusste, dass seine Mannschaft gut gespielt hatte und trotz ein paar Fehlern hätten sie es kaum besser machen können. Die nächsten zwei Wochen würden die 3.Klässler noch am Training teilnehmen, aber nicht mehr so oft, weil dann die Abschlussprüfungen anstanden. Deshalb verschob der Coach das Essen, das für nach dem Spiel geplant war auf den Tag, an dem sie die 3.Klässler verabschiedeten. Er sah in den Augen seiner Schüler, dass sie allesamt völlig ausgepowert, müde und niedergeschlagen waren und er wollte ihnen für heute Ruhe gönnen. Niedergeschlagen gingen die Sportler aus der Halle und langsam gingen einer nach dem Anderen nach Hause, hatten sie doch keine Lust noch etwas zu unternehmen. Als Tendou zusammen mit Semi und Goshiki durch das Schultor gingen bemerkte er Ushijima, der etwas Abseits stand und wahrscheinlich darauf wartete abgeholt zu werden. Sein großer und muskulöser Körper wirkte viel kleiner als sonst. Aber nicht nur, weil es ein sehr anstrengendes Spiel war. Tendou entschuldigte sich bei seinen Freunden, die zusammen ein Stück in dieselbe Richtung gingen und ging dann auf Ushijima zu. „Wakatoshi-kun, lass den Kopf nicht hä…“ Tendou wollte gerade seine Hand tröstend auf Ushijima´s Schulter legen, doch stoppte er seine Bewegung, als ihn der Blick des Anderen traf. Ein Schatten hatten sich über die Augen von Shiratorizawa´s Ass gelegt, doch wie bei einem großen Raubvogel schienen seine grün-braunen Augen fast zu leuchten. Nachdem sie sich einen Moment lang in die Augen gesehen hatten wandte Ushijima seinen Blick wieder ab und starrte wieder auf den Boden. Nebeneinanderstehend schwiegen die Beiden. Normalerweise wusste Tendou seine Kameraden aufzubauen, aber gerade jetzt, als Ushijima es dringend brauchte, vielen ihm keine Worte ein, die hätten helfen können. So legte er nun doch seine Hand auf die Schulter des Anderen und drückte sie sanft, bis ein Auto um die Ecke bog. Es war inzwischen schon dunkel und die Scheinwerfer blendeten die zwei Schüler. Tendou klopfte noch einmal auf die Schulter seines Freundes. „So, ich wird dann mal ins Wohnheim gehen, wir sehen uns morgen.“ Dann machte er auf seinen Fersen kehrt und marschierte los. „Danke…“ hörte er hinter sich eine dunkle und etwas heißere Stimme sagen. Ohne sich umzudrehen ging Tendou weiter, aber hob seine Hand noch einmal zum Abschied. Er hörte wie eine Autotür zugeknallt wurde und das Auto abfuhr. Der Rothaarige seuzfte, steckte seine Hände in die Jackentasche seiner Uniform und sah nach oben. Nun war er allein und es versuchte sich wieder ein dunkler Schleier über seine Gedanken zu legen, wie es oft vorkam, wenn ihn nichts ablenkte. Er hasste dieses Gefühl, doch konnte er es nicht verhindern. Es war als würde sich jemand auf seine Brust setzen und ihm die Luft zum Atmen nehmen. Er ballte seine Hände in der Jackentasche zu Fäusten um zu verhindern das diese anfingen zu zittern. Sein Herz fing an heftig gegen seinen Brustkorb zu schlagen und Tendou spürte jetzt schon, dass es ihm gleich wirklich schlecht gehen würde. Er holte ein paar Mal tief Luft und versuchte Ruhe zu bewahren. „Satori-kuuuun!“ hörte er hinter sich eine nur allzu vertraute Stimme rufen. Er drehte sich in die Richtung aus der er gekommen war und sah Michi winkend auf ihn zulaufen. Seine Hände hatte er immer noch zu Fäusten geballt, doch er spürte, dass er sich etwas Entspannte. Er zwang sich dazu, zu lächeln. „Mi-chan! Was machst du denn hier?“ Völlig außer Atem musste sich das Mädchen erstmal an ihren Knien abstützen und es dauerte einen Moment, bis sie wieder anständig Luft bekam. Als sich wieder aufrichtete umarmte sie ihren Freund und weil er über 20cm größer war als sie, drückte sie ihr Gesicht in seine Brust. Tendou ließ die Hände an den Seiten herunterhängen. Er wiederstand dem Drang sie auch zu umarmen. Der Rothaarige wollte nicht aufdringlich sein. Eine Zeit lang standen sie so da und Tendou konnte den warmen Atem seiner Freundin durch das Hemd auf seiner Brust spüren und bekam davon eine leichte Gänsehaut. Nach ein paar Minuten löste sich das Mädchen wieder von ihm, sie schämte sich ein wenig, denn die Umarmung hatte länger gedauert als sie eigentlich wollte. Tendou sah sie mit leicht geneigtem Kopf und großen Augen an. „Das beantwortet meine Frage nicht.“ Das Mädchen sah ihm in die Augen. Er war schon irgendwie ein komischer Kauz. Anfangs hatte man sie sogar davor gewarnt sich mit ihm anzufreunden. Schnell hatte Michi bemerkt, dass Tendou zwar etwas seltsam und anders war, aber auf keinen Fall gefährlich oder bösartig, so wie man es ihm unterstellt. Allerdings gab es in ihm auch noch eine andere Seite. Jedes Mal wenn er auf dem Volleyballfeld stand war er Selbstsicher, Stark und der sonst so sanfte Kerl konnte richtig provozierend werden. Aber er war ihr bester Freund und sie kannte ihn nur zu gut. Sie war die einzige Person, mit der Tendou über seine „dunklen Momente“ wie er sie nannte gesprochen hatte und einmal hatte sie einen solchen Moment sogar miterlebt. Damals hatte sie wirklich Angst um ihn. Deshalb war sie jetzt hier. Michi wusste, dass es sein letztes Spiel war und wollte sichergehen, dass es ihm gut geht. Verlegen kratzte sie sich an der Nase. „Naja, ich kann dich doch an so einem Abend nicht alleine lassen.“ Tendou legte den Kopf auf die andere Seite und machte noch größere Augen, was wohl hieß er wüsste nicht, worum es ging. „Du weißt was ich meine, Blödmann!“ Michi boxte ihm in die Brust und Tendou rieb sich die Stelle völlig übertrieben, doch dann lachten sie Beide. „Lass uns noch irgendwo hingehen!“ schlug das Mädchen vor. Tendou schien nicht begeistert zu sein und er ließ Kopf und Schultern hängen. „Mir tut alles weh, ich bin müde und habe noch nicht geduscht, ich stinke sicher wie ein alter Esel!“ Michi beugte sich zu ihm nach vorne und atmete tief durch die Nase ein. „Nein tust du nicht, du hast genug Deo benutzt.“ Sie lächelte ihn an. „Außerdem musste du doch nach so einem anstrengenden Spiel hunger haben, lass uns etwas essen gehen!“ „Ich hab keinen Hunger…“ „Und ich lasse dich jetzt nicht alleine!“ Er sah sie verdutzt an. „Du magst ja alle anderen um dich herum täuschen Tendou Satori, aber mich nicht. Ich sehe es in deinen Augen. Ich lasse dich jetzt nicht allein!“ Tendou seufzte. Er erinnerte sich daran, als Michi ihn damals hinter der Sporthalle gesehen hatte. Er wird nie vergessen, wie sie ihn angesehen hatte. Er hatte ihr solche Angst gemacht. Aber nicht, weil sie VOR ihm Angst hatte, sondern weil sie UM ihn Angst hatte. So etwas hatte er vorher noch nicht erlebt. Und es tat ihm schrecklich leid, dass sie das damals miterlebt hatte. „Na gut, lass uns was essen.“ Gab er sich geschlagen. „Aber ich möchte wirklich vorher duschen.“ Damit konnte Michi leben. Sie ging mit ihm zusammen zu dem Wohnheim, in dem viele Schüler der Shiratorizawa wohnten. Da viele Minderjährige dort wohnten, hatte jedes Stockwerk zwei Betreuer. Da Tendou zu den älteren Schülern gehörte, kannte er seine Betreuer kaum und sie ließen die Schüler meist in Frieden. Tendou´s Zimmer war im 3. Stockwerk. In dem Stockwerk hatten die Zimmer zwar eigene Toiletten, aber keine Duschen, dazu mussten sie in die Gemeinschaftsdusche in dem Stockwerk gehen. Der Rothaarige brachte Michi in sein Zimmer und bat sie zu warten, er würde nicht lange brauchen. Michi setzte sich auf sein Bett und sah sich um. Das Bett auf der anderen Seite des Zimmers war leer. Ansonsten befand sich nur noch ein Schreibtisch, ein Schrank und eine Mini-Küche in dem Raum. Ein paar Kleidungsstücke zusammen mit ein paar Ausgaben der Shonen Jump lagen auf dem Boden verstreut und ein Poster von einer Band mit dem Namen Babymetal (Michi kannte sie nicht) hing an der Wand. Ansonsten wirkte das Zimmer ziemlich leer. Nach nicht einmal 10 Minuten war Tendou zurück, nur mit einer Boxershorts bekleidet, ein Handtuch über seinen Kopf gelegt und der Schuluniform unterm Arm. Für einen Moment verharrte Michi´s Blick auf dem fast nackten Körper des Rothaarigen. Unter seiner Kleidung wirkte er immer sehr dünn, was auch an seiner Größe lag, aber so konnte sie sehen, dass er eigentlich eine sehr gute Figur hatte. Schnell sah sie mit erröteten Wangen weg. Was dachte sie da nur? Tendou warf die Schuluniform achtlos aufs Bett neben Michi und wühlte in seinem Schrank. Er zog sich eine weite, graue Stoffhose und ein fast noch weiteres schwarzes T-Shirt an. Nur noch die nackten Arme, die aus den Ärmeln des T-Shirts heraussahen deuteten an, dass er einen sehr muskulösen Körper hatte, ansonsten war er wieder gut unter den viel zu großen Kleidern versteckt. Mit dem Handtuch wuschelte er noch einmal seine Haare trocken, diese waren jetzt völlig durcheinander. Ein kurzer Blick in den Spiegel. „Passt.“ Meinte der Rothaarige zu seinem Spiegelbild. Michi schüttelte den Kopf und lachte. „Was gibt’s da zu lachen?“ „Nichts. Ich mag es, wenn deine Haare so aussehen.“ Tendou zuckte nur mit den Schultern. Die Beiden gingen nach draußen und standen vor dem Wohnheim. Tendou steckte seine Hände in die Hosentasche. "Und? Wo willst du hin?" Michi überlegte. "Hmmm... da gibt es dieses kleine Lokal, da war ich mal mit meinen Freundinnen, da ist nie viel los, ist aber echt super." Der Rothaarige hob nur wieder mal die Schultern. "Von mir aus." Während sie zu dem Lokal gingen, bemühte sich das Mädchen sehr, eine Unterhaltung am Laufen zu halten, doch Tendou wurde immer schweigsamer. Das Lokal war nicht weit weg und es war wirklich nicht viel los. 'Gott sei Dank' dachte sich Michi. Sie wusste, dass Tendou nicht gerne unter vielen Leuten war, außer beim Volleyballspielen, dort genoss er es. Aber wenn sie etwas unternahmen kam es oft vor, dass sie von anderen Leuten schief angesehen wurden und Tendou merkte es immer, auch wenn er nicht direkt hinsah. Die Zwei setzten sich in eine Ecke von der aus sie alles sehen konnten. "Bestell dir was du willst, ich lade dich ein." meinte Michi während Tendou die Speisekarte studierte. Eigentlich hatte er die ersten Seiten sofort übersprungen und war schon bei den Süßspeisen. "Ich nehm das Schokoladeneis" sagte er immer noch hinter der Karte versteckt. Michi seufzte. "Solltest du nicht erst was richtiges Essen? Ich meine, das war heute ein wirklich anstrengender Tag." Tendou legte die Karte auf den Tisch und darauf legte er seine Stirn ab. "Und deshalb will ich Schokoladeneis..." Zwecklos. Michi, seine Teamkameraden und der Coach hatten bereits Tendou´s Essgewohnheiten angesprochen, aber er aß nur, auf was er gerade Lust hatte. "Na gut, dann Schokoladeneis." gab das Mädchen nach und sie hörte wie Tendou, der sein Gesicht immer noch auf dem Tisch liegen hatte leise "Yes." sagen was sie zum Lächeln brachte. Die Bedienung sah zwar etwas verwirrt aus, denn Tendou hob seinen Kopf auch nicht, nachdem sie die Bestellung aufnehmen wollte, aber Michi übernahm es, die Bestellung aufzugeben und die Bedienung war sehr freundlich. Eine Zeitlang saßen sie schweigend da. Tendou mit dem Kopf auf dem Tisch und Michi, die ihn vorsichtig beobachtete. "...ich dachte ich hätte noch etwas mehr Zeit..." Tendou sprach so leise das Michi ihn kaum verstand. "Wofür? Volleyball? Du kannst immer noch spielen, wenn du..." "Nein, das meinte ich nicht..." Tendou hob leicht seinen Kopf, sah Michi kurz in die Augen und dann sah er zur Seite. "Was meintest du?" fragte sie mit ruhiger Stimme. "Ich..." Tendou zögerte einen Moment und Michi merkte, dass seine Wangen sich röteten. "Ich dachte ich hätte mehr Zeit, bei ihm zu sein..." und wieder war Tendou so leise, dass Michi sich anstrengen musste, zu verstehen was er sagte. Daraufhin erinnerte sie sich an ein Gespräch, dass sie mit Tendou hatte. Eines der wenigen Gespräche, in denen er wirklich ehrlich war und ihr von sich selbst erzählt hatte. Damals hatte Tendou mit ihr auf den Bus gewartet. Sie saßen zusammen auf einer Bank und niemand sonst in der Nähe gewesen. Michi hatte ihm gestanden, dass sie auf einen Jungen stand, der in eine Parallelklasse ging, er aber keine Ahnung davon hatte und es sehr schwer war, den Jungen jeden Tag zu sehen. "Ich verstehe, was du meinst." Hatte Tendou mit ganz ruhiger Stimme gesagt. Danach hatte er ihr gestanden, dass auch er einen Jungen toll fand, der in eine andere Klasse ging. Für einen Moment war Michi schockiert gewesen. "Aber... stehst du nicht total auf diese Schauspielerin, die Sadako gespielt hat?" war ihre Frage gewesen und er hatte nur mit. "Na und?" geantwortet. An dem Tag hatte er ihr erzählt, dass er sowohl Mädchen auch als Jungs anziehend fand. Kam eben immer auf die Person an. Sie war die einzige Person, der er sich anvertraut hatte und das machte Michi ein klein wenig stolz, auch wenn er danach nicht mehr über so etwas mit ihr gesprochen hatte. Jetzt erinnerte sich Michi kurz an das Gespräch. "Du redest von Ushijima-kun, nicht wahr?" fragte sie Tendou leise. Als das Mädchen Ushijima´s Namen erwähnte sah sie, wie Tendou kurz zusammenzuckte. Also lag sie richtig. Als die Kellnerin ihre Bestellung an den Tisch brachte, schwiegen Beide. Sie stellte Tendou einen großen Becher mit Schokoladeneis und Sahne hin und Michi bekam eine Portion Gyoza und für beide jeweils ein großes Glas Wasser. Nachdem die Kellnerin gefragt hatte ob alles in Ordnung sei und Michi es mit ja beantwortet hatte, ließ sie die Beiden wieder allein. Bis Michi sich versah, hatte Tendou bereits fast die Hälfte des Eisbechers verputzt. Auch sie machte sich jetzt über ihr essen her und eine Zeitlang war es völlig still zwischen den Beiden, bis Tendou seinen Kopf in den Nacken fallen ließ. "AAhhh... ich hätte nie gedacht, das wir verlieren würden!" meinte er ziemlich laut und Michi hätte vor Schreck fast das Gyoza, dass sie zwischen den Stäbchen hielt fallen lassen. Das Mädchen wusste zwar, dass Tendou wirklich wegen der Niederlage schlecht drauf war, aber inzwischen wusste sie auch, dass dies nur eine seiner Versuche war, das Thema abzulenken, da ihm das Gespräch sonst zu Tiefgründig wurde, deshalb "überhörte" sie seine Aussage einfach. "Es ist ja nicht so, dass du ihn nicht mehr sehen kannst, schließlich geht die Schule noch ein paar Wochen." meinte sie, nachdem sie hinuntergeschluckt hatte. Sie wartete einen Moment ob Tendou was dazu sagen wollte, doch als dieser sich stumm einen weiteren Löffel Eis in den Mund schob sprach sie weiter. "Wenn du ihn wirklich magst, solltest du mit ihm reden. Sicher werdet ihr auch noch ein paar Mal zusammen im Training sein. Es würde sich bestimmt eine Gelegenheit geben, in der du." Tendou unterbrach sie. "Und was soll ich ihm sagen?" Ernst sah er das Mädchen an. "Sag ihm, was du fühlst!" Michi hielt seinem Blick stand. Tendou lachte. "Und was soll das bringen? Außer dass ich mich mal wieder zum Idioten mache? Denkst du wirklich, auch wenn er auf Jungs stehen sollte, er könne MICH mögen?" Das Mädchen versuchte ruhig zu bleiben. "Ich weiß es nicht. Aber wenn du es nicht tust, bereust du es irgendwann sicher." "Tss…" War alles was ihr der Rothaarige als Antwort gab. Wieder hämmerte das Herz in seiner Brust. Er war so wütend und musste sich sehr zusammenreißen, diese Wut nicht an seiner Freundin auszulassen. Sie war ja nicht schuld an allem. Tendou spürte wie Tränen in seine Augen schossen und versuchte diese mit aller Kraft zurückzuhalten. Die Niederlage, die Tatsache, dass es sein letztes Spiel war, auch wenn er sich selbst dazu entschlossen hatte mit Volleyball aufzuhören, war es doch schwerer als er angenommen hatte. Er bereute die Entscheidung zwar nicht, aber er war auch davon überzeugt gewesen, bis in die Endrunden zu kommen und dort noch ein paar Spiele spielen zu können. Das sie heute Verloren hatten kam ziemlich überraschend. Er hasste sich selbst dafür, dass sich Michi solche Mühe gab und er ihr das Gefühl gab, dass es Nutzlos sei, obwohl er wirklich froh war, dass sie bei ihm war. Tendou versuchte sich etwas zu beruhigen, atmete tief ein und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Hör zu Mi-chan, ich weiß du meinst es gut aber… ich will diesen Tag einfach beenden. Ich bin wirklich müde und mir tut alles weh.“ Michi nickte verständnisvoll. „Das versteh ich, aber ich will dich einfach nicht alleine lassen, wenn es dir nicht gut geht. Ich hab Angst, dass..“ Tendou hob die Hand und unterbrach sie. Er wusste worauf sie anspielte. „Ich weiß, aber mach dir keine Sorgen. Wenn ich ausgeschlafen habe, geht’s mir besser.“ Sagte der Rothaarige lächelnd, aber Michi war sich nicht sicher ob das Lächeln ernst gemeint war oder nicht. Dieser Kerl war echt schwer zu lesen, er gab sich die größte Mühe, dass man ihn nicht durchschaute. Ob das Absicht war, wusste sie nicht. Plötzlich hatte sie einen Einfall. Sie beugte sich nach vorne und legte ihre Hand auf Seine, die fast doppelt so groß war. „Weißt du was? Wie wäre es, wenn ich heute Nacht bei dir bleibe?“ Tendou sah sie mit großen Augen an und legte den Kopf schief. „Nicht so, du Idiot!“ Sofort ließ sie seine Hand wieder los. „In deinem Zimmer ist doch das zweite Bett frei oder? Da kann ich schlafen. Ich sag meinen Eltern ich übernachte bei einer Freundin, heute ist doch Freitag und du musst morgen erst nachmittags zum Training.“ Jetzt beugte sich Tendou etwas vor und zeigte mit dem Zeigefinger auf sich selbst. „Du weißt schon… dass ich ein Junge bin, oder?“ Michi zuckte mit den Schultern. „Ich vertraue dir.“ Das ließ Tendou´s Gesicht fast dieselbe Farbe wie seine Haare annehmen. Dann kratzte er sich verlegen an der Nase. „Aber... ob ich dir vertrauen kann? Vielleicht kannst du meinem unglaublichen Charisma nicht widerstehen und vergehst dich an mir.“ Michi warf ihrem Freund die Serviette ins Gesicht. „Du bist manchmal so blöd!“ Worauf der Rothaarige nur lachte. Michi ging kurz nach draußen um zu telefonieren. Das Telefonat mit Michi´s Eltern war nur kurz. Im letzten Moment hatte sie sich dazu entschlossen, ihre Eltern nicht anzulügen und sagte ihrer Mutter am Telefon die Wahrheit, nämlich, dass es ihrem Freund nicht gut ginge und sie bei ihm bleiben würde. Ihre Mutter antwortete, dass sie ihr vertrauen würde, aber sie jederzeit anrufen könne, wenn sie etwas brauchen würde. Kurz nachdem Michi aufgelegt hatte bekam sie eine Nachricht von ihrem Vater. - Ich Vertraue dir - und ein erhobener Zeigefinger Smiley. Sie wusste, dass ihr Vater nicht böse war und ihr wirklich vertraute. Nachdem sie sich wieder zu ihrem rothaarigen Freund setzte sah dieser sie mit großen Augen an. „Was ist?“ „Naja…“ er zögerte etwas. „Willst du wirklich über Nacht, bei MIR bleiben?“ Der große Rothaarige lehnte sich in seinem Stuhl zurück und hatte seinen Blick nach unten gerichtet. „Wieso nicht?“ Sagte Michi und meinte jedes Wort ernst. Tendou rutschte nervös auf dem Stuhl hin und her. „Ich…“ fing er an, aber sprach nicht weiter. Obwohl er diesem Mädchen mehr vertraute als jedem anderen auf der Welt, war es sehr schwer, offen zu sein. Er hatte gelernt, dass es besser ist, eine Mauer um sich herum zu bauen, dann wurde einem das Herz nicht gebrochen. Er hatte es auf eine schmerzhafte Weise gelernt. Tendou spürte die warme Hand seiner Freundin, wieder auf der Seinen. Sie gab ihm Zeit, seine Worte zu finden. „Ich kann mir… einfach nicht vorstellen, dass… jemand… so viel Zeit mit mir… ich bin…“ Er fand die richtigen Worte nicht und plötzlich spürte er, dass Tränen über sein Gesicht liefen. Michi sprang auf und ging um den Tisch um ihren Freund fest zu umarmen, jetzt da er saß, war sie sogar etwas größer als er und sie legte ihren Kopf auf dem Seinen ab, ihre Arme um seinen Hals geschlungen. „Du bist ein so großer Idiot...“ flüsterte sie in seine Haare hinein. Ganz vorsichtig, hob Tendou seine Hand und berührte erst ganz leicht den Arm seiner Freundin. Sie reagierte nicht. Schien nicht angewidert zu sein oder zurückzuschrecken. Seine Hand zittere, doch er hielt sich nun an ihrem Arm fest, seine Hand so groß, dass er locker um den Arm herumgreifen konnte. Sie zog den Arm immer noch nicht weg, so wie er es erwartet hatte und sein Griff wurde etwas fester. Für einige Minuten verharrten sie in dieser Position, bis Michi schließlich ihren Kopf hob, dem Rothaarigen ein Küsschen auf seine roten Haare drückte und den griff um ihn herum löste. Wenige Zeit später machten sich die Beiden auf den Weg in das Wohnheim in dem Tendou sein Zimmer hatte. Während sie unterwegs waren sprachen Beide kein Wort, aber Tendou genoss die Anwesenheit seiner Freundin. Kurz vor dem Wohnheim, bremste Tendou Michi indem er sie an dem Gurt ihrer Tasche festhielt. „Was zum…! Was ist los?“ Tendou sah sie ernst an. „Also… ich denke... naja, ich habe nicht aufgepasst, als sie die Hausordnung vorgelesen haben, aber ich glaube es ist nicht erlaubt, dass wir Mädchen mit aufs Zimmer nehmen…“ sagte er mit einem schrägen Lächeln im Gesicht. Dann hob er seinen Zeigefinger. „Also müssen wir schnell sein, normalerweise ist keiner um diese Uhrzeit unterwegs.“ Michi nickte und ihr Herz raste. Sie hatte noch nie etwas Verbotenes getan, auch wenn sie nichts Falsches darin sah, bei Tendou zu übernachten. Schnell huschten sie die Treppen hinauf und dann in Tendou´s Zimmer. „Ok, ich glaube uns hat niemand gesehen.“ Meinte der Rothaarige, während Michi völlig außer Atem war. Sie konnte kaum Treppen GEHEN ohne fast zu ersticken und nun war sie ins 3. Stockwerk GERANNT. Tendou lächelte, denn er hatte es bemerkt, sagte aber nichts. Sie zogen ihre Schuhe aus und Tendou machte das Licht an. „Oje!“ meinte Michi und Tendou erschrak fast zu Tode. „Was ist?“ fragte er, während er sich an der Brust hielt, da er dachte sein Herz springt heraus. „Ich hab keine Schlafsachen dabei!“ Tendou überlegte. „Hmm… wenn es dir nichts ausmacht, kannst du eins meiner T-Shirts anziehen. Ich finde sicher noch ein sauberes.“ Sagte er und ging auf seinen Schrank zu. „Dürfte für dich ja, wie ein Nachthemd sein.“ Dann lachte er. Er wühlte eine Zeitlang in seiner Kleidung und schnüffelte an vielen Shirts, bis er eins fand. „Da, das riecht frisch.“ Er hielt es Michi entgegen. Als diese zögerte es zu nehmen, zog er das Shirt wieder etwas zurück. „Oder findest du es eklig, etwas von mir anzuziehen? Würde ich verstehen.“ „Nein! Das ist es nicht! Blödmann!“ sie riss ihm das Shirt aus der Hand. „Aber… wo soll ich mich umziehen?“ „Da vorne ist die Toilette, sie ist nicht groß, aber du kannst dich dort umziehen.“ Er zeigte auf die Tür, die sich fast neben der Eingangstür befand, gleich hinter der kleinen Küche. Das Mädchen nickte und ging in Richtung Toilette. Tendou setzte sich auf sein Bett und wartete. Als sie unterwegs waren, hörte sich das alles nach einer super Idee an, aber jetzt, da sie hier in seinem Zimmer waren, ganz allein, fühlte er sich etwas unwohl. Was hatten sie sich dabei gedacht? Wenn sie jemand sehen würde, würden sie riesen Ärger bekommen. Nicht auszudenken, was für Gerüchte herumgehen würden und was es für Michi bedeuten würde. Er selbst war es Gewohnt, Opfer von seltsamen Gerüchten zu sein, aber seiner Freundin wollte er so etwas eigentlich nicht antun. Schnell stellte er den Wecker für den nächsten Tag sehr früh, damit sie zur Bushaltestelle gehen konnten, bevor die anderen Schüler wach wurden. Michi stand in der Zwischenzeit in dem kleinen Raum, mit Waschbecken und Toilette. Kurz sah sie sich um. Am Waschbecken stand eine Tube Zahnpasta. Da war auch noch eine Zahnbürste, ein Kamm und etwas Haarwachs, welches Satori wohl benutzte um diese verrückte Frisur hinzubekommen. Dann starrte das Mädchen in den kleinen Spiegel. Was hatten sie sich dabei gedacht? Genau wie Tendou begann sie zu zweifeln, ob das eine gute Idee war. Sie wollte für ihn da sein, ja, aber es fühlte sich trotzdem seltsam an, mit ihm hier in der Nacht in dem Zimmer zu sein. Obwohl sie ihm tatsächlich vertraute, war es ein seltsames Gefühl. Als sie sich ihre Schuluniform auszog und sauber zusammengefaltet auf den Toilettendeckel legte und dann Tendous Shirt anzog, musste sie lachen. Das Shirt, das dem rothaarigen Riesen wahrscheinlich, wie alle seine Klamotten, zu groß war, ging ihr bis zu den Knien und hing völlig locker an ihr herunter, als hätte sie sich einen Kartoffelsack angezogen. Irgendwie ging es ihr jetzt besser. Sie ging mit nackten Füßen ins Zimmer zurück und drehte sich vor ihrem Freund, der sie mit offenem Mund anstarrte, was sie aber nicht bemerkte. „Und, steht es mir?“ Tendou schluckte, bevor er antwortet konnte. „Naja, an mir sieht es besser aus…“ antwortete er, obwohl er sie kaum ansehen konnte, so süß sah sie gerade aus. Als das Mädchen zurück in die Toilette ging um ihre Kleidung zu holen, klatschte sich Tendou auf die Stirn. Was dachte er da? Gerade noch, war er am Verzweifeln wegen Wakatoshi-kun und jetzt glotzte er seine beste Freundin an, nur, weil sie gerade total umwerfend aussah? Michi legte ihre Kleidung auf dem Schreibtisch ab und legte ihre Brille darauf. Dann kroch sie in das leere Bett. „Mann, ist das bequem. Vielleicht zieh ich hier ein.“ Und sie lachte. Tendou lachte mit, aber er konnte sie kaum ansehen. Sie vertraute ihm und er würde sie nicht wie ein verrückter anglotzen, dafür mochte er sie zu sehr. Normalerweise schlief Tendou in den Sachen, die er gerade anhatte, nur eben ohne Hose, aber da er sich vor Michi nicht blamieren wollte, zog er sich in der Toilette, die definitiv zu klein zum Umziehen für seine langen Arme und Beine war, ein anderes T-Shirt an. Er konnte aber nicht sagen ob es frisch war. Mit dem neuen schwarzen T-Shirt und Boxershorts kam er zurück in das Zimmer. Vorher, als er aus der Dusche kam, hatte er weniger an, machte sich aber nicht so viele Gedanken wie gerade. Es war ihm unangenehm und er ging schnell in sein Bett und deckte sich zu. Als er sich etwas Entspannte merkte er erst, wie sehr seine Muskeln schmerzten. Es würde morgen schwer sein, aus dem Bett zu kommen. Das Spiel heute hatte ihn wirklich viel Kraft gekostet. Langsam drehte er seinen Kopf, so dass er Michi sehen konnte. „Tut mir leid, ich werde nicht mehr lange wach sein… ich bin K.O.“ Michi lächelte ihn an. „Schon ok, ich bin auch müde. Gute Nacht.“ Tendou streckte seinen langen Arm aus und schaltete das Licht aus. Dann sah er an die Decke. Wann hatte ihm das letzte Mal jemand eine gute Nacht gewünscht? Er konnte sich nicht daran erinnern. Er merkte erneut, dass die Freundschaft mit Michi für ihn unbezahlbar war. „Mi-chan?“ „Hmmm?“ „Ich bin froh, dass du hier bist…“ Er hörte wie sich das Mädchen im Bett drehte, sah aber nicht in ihre Richtung, sondern starrte weiter an die Decke. Michi hingegen, versuchte, ohne Brille und im Dunkeln ihren Freund zu erkennen. Das Licht, dass durch das Fenster hereinschien war hell genug, dass sie seine Umrisse erkennen konnte. Eigentlich war sie auch noch gar nicht Müde, aber da sie wusste was für einen anstrengenden Tag ihr Freund hatte, hatte sie nicht widersprochen, schon ins Bett zu gehen. Es dauerte auch nicht lange, dass sie ein gleichmäßiges Atmen vom Bett an der anderen Seite des Zimmers hörte und das Mädchen musste lächeln. Er musste wirklich müde gewesen sein, wenn er so schnell einschlief. Sie zog sich die Decke über den Kopf und spielte unter der Decke, damit sie Tendou nicht aufweckte noch einige Zeit an ihrem Smartphone ein paar belanglose Spiele. Nach ungefähr einer Stunde hörte sie komische Geräusche von außerhalb der Decke und zog sich diese Vorsichtig vom Kopf. Es war Tendou, der sich anscheinend in seinem Bett wälzte und schwer atmete und stöhnte. Er musste einen Alptraum haben. Besorgt sah das Mädchen wieder in seine Richtung, aber durch das grelle Handylicht, in das sie vor kurzem noch gesehen hatte, mussten sich ihre Augen erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen, aber sie sah trotzdem, wie der Rothaarige in seinem Bett herumzappelte. Es musste ein wirklich schlimmer Traum sein. Er sprach auch etwas vor sich hin, doch konnte sie erst nicht verstehen, was er sagte. Doch plötzlich und ruckartig richtete sich Tendou auf und schrie. „NEIN!“ Dann war es still. Michi, deren Augen sich langsam an die Dunkelheit gewohnt hatten sah die dunklen Umrisse ihres Freundes, wie er in dem Bett saß und sein Gesicht in den Händen vergrub. Dann hörte sie ein schluchzen. Er weinte. Tendou weinte. Auch wenn sie ihn heute schonmal weinen sah und ihn vorher schon weinen sah, war es für sie immer unwirklich, wenn der Rothaarige weinte. Man kannte ihn als den, der andere aufbaute, mit seinen dummen Sprüchen zum Lachen brachte und sich nichts daraus machte, was andere von ihm hielten. Ihn dann weinen zu sehen, war das genaue Gegenteil von dem Tendou Satori, der er nach außen hin zu sein schien. Leise schob das Mädchen die Decke von ihrem Körper und warf ihre Beine über den Rand des Bettes. Fast geräuschlos stand sie auf und ging durch das Zimmer. Als sie die Decke in dem Bett gegenüber anhob, erschrak der Junge der darin saß und sein Körper zuckte zusammen. Keiner von ihnen sagte ein Wort, aber sie setzte sich neben ihn und warf sich die Decke über ihre nackten Beine. Sie konnte die Wärme des Anderen unter der Decke spüren und sie umarmte ihn. Er war sehr warm. Sogar leicht verschwitzt, wahrscheinlich vom Alptraum. Sein großer Körper zitterte. Ob es von dem Traum kam oder von der sanften Berührung konnte das Mädchen nicht sagen. Nun konnte sie spüren, wie er seine langen Arme um sie schlang und sie fest an sich drückte. Da ihr Kopf gegen seine Brust gepresst war, konnte sie seinen Herzschlag hören. Er war sehr schnell und auch ihr Puls beschleunigte sich und sie drückte sich noch mehr an Tendou´s warmen Körper. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)