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Inazuma Eleven

Road to Ragnarok
von

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Prolog

Die Schüler der Amanogawa Academy saßen im Unterricht und lauschten ihren jeweiligen Lehrern, während im obersten Stock des Schulgebäudes ihrem Direktor der Schweiß ausbrach.

Er saß hinter seinem polierten Mahagonitisch und wischte sich mit einem Taschentuch über die Stirn, während er in der anderen Hand ein schneeweißes Blatt Papier hielt: „Das ist nicht gut... Das ist gar nicht gut. Wie kommen sie auf die Idee gerade uns zu so etwas einzuladen?“

In der Stimme des Mannes schwang panische Angst mit, während er sich immer wieder den neu ausbrechenden Schweiß abwischen musste. Auf der anderen Seite des Tisches stand eine junge Frau mit schwarzem Blazer und schwarzen Hotpants, die mit einem skeptischen Blick das Verhalten des Direktors beobachtete. Sie konnte nicht anders, als das Verhalten als absolut kindisch zu bezeichnen.
 

Immer wieder jammerte der Mann über das Papier in seiner Hand, bevor die junge Frau sich mit der Hand durch ihre langen, grünen Haare fuhr und ihre gelben Augen sich genervt schlossen: „Bei allem Respekt, Direktor Kishimoto, Sie tun ja so, als würde die Welt untergehen. Es ist doch nur ein Fußballturnier.“

„Nur ein Turnier?“, rief der Mann aus und bekam langsam Schnappatmung, während er aufstand und an die großen Fenster hinter seinem Schreibtisch trat: „Ich glaube Sie verstehen den Ernst der Lage nicht, Matsuyama-san. Dieses Turnier ist weitaus mehr, als es auf den ersten Blick scheint und unsere Schule hat nicht einmal ein Fußballteam!“

Der Direktor fuhr sich durch die kaum noch vorhandenen Haare und drohte sich den kläglichen Rest vom Kopf zu reißen, weshalb die Grünhaarige erst mit den Augen rollte.

„Ich dachte genau für diesen Part haben Sie mich zu sich gerufen. Soll ich jetzt ein Team aufstellen, oder nicht?“, fragte sie schnippisch.
 

Die junge Frau stemmte die linke Hand an die Hüfte und warf mit der Rechten ihr Haar etwas zurück, weshalb der Direktor seine Füße anstarrte: „Ich war wohl etwas voreilig. Ich meine, wir können uns wohl kaum mit Schulen wie Teikoku Gakuen oder Kidokawa Seishuu messen...“

„Nicht mit dieser Einstellung“, brummte die Grünhaarige und hob die rechte Hand leicht zum gestikulieren an: „Ich sag Ihnen was: Ich mache das, wofür Sie mich her gebeten haben und Sie lassen Ihre Halbglatze in Ruhe. Hoffen wir mal, dass unser zukünftiges Fußballteam ein bisschen mehr Rückgrat hat als Sie.“

Damit drehte sie sich schwungvoll um und lief zur Tür. Dem Mann klappte die Kinnlade herunter, während er der jungen Frau nur nachschauen konnte.

Vor dem Büro verschränkte die Frau noch einmal die Arme vor der Brust und tippte sich ans Kinn: „Das wird kein leichtes Unterfangen, aber ich habe noch nie so leicht aufgegeben. Mal sehen, ob ich nicht ein paar Spieler von anderen Schulen abwerben kann. Einen Versuch ist es allemal wert. Oder ich finde ein paar vollkommen unbekannte Talente.“

Damit stolzierte sie förmlich den Flur entlang und machte sich ihre Gedanken über das Team, dass sie bald würde aufstellen müssen.
 

Einige Tage später betrat die Grünhaarige das Büro der Sportlehrer und ging zu dem ihr zugewiesenen Platz, auf dem einige Akten verstreut lagen. Die Wahl für die Spieler erwies sich als schwierig, allerdings hatte sie bereits eine Idee, mit der sie an geeignete Spieler kommen würde. Unter einer der Akten lugte eine Zeitung hervor, auf deren Deckblatt ein Artikel über Hakuren, eine Schule aus Hokkaido, abgedruckt war. In dem Artikel wurde die Fußballmannschaft der Schule für ihren Sieg über einen schweren Gegner gelobt, wobei vor allem eine Mittelfeldspielerin im Fokus stand. Allerdings lag das nicht an ihren Leistungen, sondern eher an der Tatsache, dass sie wohl von einem ehemaligen Spieler von Inazuma Japan trainiert wurde.

Leise summend rieb sich die Grünhaarige das Kinn: „Fubuki Shirou hat einen Schützling? Äußerst interessant. Das bringt mich doch auf eine Idee.“

Dabei bildete sich ein triumphales Lächeln auf ihren Lippen, während sie nun begann sich am Computer Informationen zu potenziellen Kandidaten zu suchen, denn wer könnte einen Fußballer besser finden als ein Fußballer. Nach kurzem Suchen hatte sie mehrere Bilder auf dem Bildschirm, die ihre künftigen Talentsucher zeigten. Alles, was jetzt noch fehlte, war ein wenig Überzeugungsarbeit, doch das war ihre leichteste Übung.

 

Ein neuer Anfang

Völlig überrascht starrte ein junges Mädchen mit roten Haaren auf den Strom an Schülern, die gerade aus dem Schulgebäude herauskamen. Die Amanogawa Academy war eine hoch angesehene Schule in Tokio, die im selben Bezirk wie die Teikoku Gakuen lag. Nervös strich sie sich eine ihrer schulterlangen Haarsträhnen hinter das linke Ohr, während ihre goldfarbenen Augen das Schulgelände absuchten. Sie fühlte sich etwas unsicher bei all den Leuten, doch legte sich eine Hand beruhigend auf ihre Schulter.

Sofort hob das Mädchen den Kopf und sah in das Gesicht eines jungen Mannes mit eisgrauem Haar, der ihr ein aufmunterndes Lächeln schenkte: „Keine Sorge, Yumi-chan. Du wirst hier bestimmt gut zurecht kommen.“

Mit einem leisen Jammern senkte das Mädchen den Blick und sah auf ihre Schuhe: „Da bin ich mir nicht so sicher, Shirou-niichan.“
 

Der Grauhaarige sah sich noch einmal um, bis sein Blick auf ein großes Gebäude am rechten Ende des Schulgeländes fiel: „Ich glaube mal, dass das da hinten das Wohnheim ist. Sehen wir mal, ob schon jemand da ist.“

Yumisa fuhr erschrocken hoch, als ihr Begleiter sie einfach stehen ließ und loslief: „Hey, lass mich nicht allein!“

Sie konnte sehr schlecht mit anderen Leuten umgehen und deshalb war sie auf ein vertrautes Gesicht angewiesen. Daher wollte sie so nah wie möglich bei Shirou bleiben, der locker über das Gelände schlenderte. Während die Rothaarige ihm folgte, hielt sie den Blick gesenkt und machte sich einige Gedanken über die Zukunft. Sie war ausgewählt worden, dem neuen Fußballclub beizutreten, doch nicht wegen ihrer Fähigkeiten, sondern lediglich weil sie von dem Grauhaarigen trainiert wurde.
 

Das Wissen darüber machte es für sie nicht unbedingt leichter, doch würde sie es auf jeden Fall versuchen, denn sie hatte oft genug den Kopf in den Sand gesteckt und das wollte sie ändern.

Im leichten Laufschritt erreichte sie das Gebäude und war von der Größe erst einmal völlig erstaunt: „Wahnsinn. Und hier soll ich von jetzt an wohnen? Mama würde vermutlich ausflippen, wenn sie das wüsste.“

Bei dem Gedanken lachte der Grauhaarige laut auf und tätschelte dem Mädchen den Kopf: „Würde sie vermutlich, aber jetzt wollen wir mal sehen, ob schon einer der anderen Spieler da ist.“

Sofort verzog die Rothaarige das Gesicht und seufzte einmal auf: „Na schön, wenn es sein muss.“

Damit öffnete sie die Tür und betrat das Wohnheim, wo ihr direkt die Augen übergingen. Von der Tür führte ein kleiner Gang in den Hauptraum. Dieser hatte links eine große Küche und rechts ein Wohnzimmer mit mehreren Sitzecken und einem großen Fernsehen. Sogar eine Spielekonsole stand vor dem Fernseher, doch war das nicht unbedingt Yumi’s Fall.
 

Neben der Küche und dem Wohnzimmer führte jeweils eine Treppe nach oben in den ersten Stock, doch galt die Aufmerksamkeit der beiden Neuankömmlinge den vier Türen, die gegenüber dem Eingang lagen, je zwei auf der linken und rechten Seite.

Neugierig neigte die Rothaarige den Kopf und musterte die Türen: „Sind das schon Wohnräume?“

„Gut möglich, schauen wir mal nach“, erwiderte der junge Mann und steuerte die erste Tür auf der linken Seite an.Noch bevor Shirou die Tür öffnen konnte, ging sie auf und ein Junge von etwa 15 Jahre trat heraus.

Er strich sich kurz mit der Hand durch sein wuscheliges schwarzes Haar und musterte den Grauhaarigen mit seinen schmalen, grauen Augen: „Nanu? Fubuki-senpai, du bist schon hier? Oh und Matsuyama-chan ist ja auch dabei.“

Dabei grinste er Yumisa an, die sich sofort hinter dem Grauhaarigen versteckte: „Oh... H-hallo, F-Fujiwara-kun.“

Etwas geknickt verzog der Schwarzhaarige das Gesicht und musterte das rothaarige Mädchen, das sich immer noch vor ihm versteckte: „Ernsthaft jetzt? Wir spielen seit anderthalb Jahren im selben Verein und du hast immer noch Angst vor mir, Matsuyama-chan?“

„Gomen...“, murmelte die Kleinere und blieb hinter ihrem Senpai in Deckung, während dieser leicht seufzte: „Du musst es ihr nachsehen, Ryuichi. Du weißt doch wie sie ist.

“Der Schwarzhaarige nickte verstehend, neigte aber dennoch leicht den Kopf. Gut, er kannte das Mädchen, seit er vor sieben Jahren nach Hokkaido gezogen war, aber dass sie immer noch so ängstlich in seiner Nähe war, verletzte ihn schon ein bisschen.

Er wagte einen neuen Versuch und deutete auf die zweite Tür von rechts: „Sieh dir doch einfach mal dein Zimmer an.

Vorne am Eingang hängt eine Liste, wer wo untergebracht ist. Deins ist das zweite von rechts.“
 

Sehr zögerlich nickte Yumisa und zu dritt gingen sie auf die Tür zu, als Shirou sich noch einmal an den Jungen wandte: „Sag mal, Ryuichi, wo ist eigentlich Atsuya?“

„Hm? Atsuya-senpai wollte sich ein bisschen umsehen und wohl ein Wörtchen mit der Trainerin wechseln. Ich glaube allerdings eher, dass er sich am Telefon bei Nae-senpai melden will“, tat der Schwarzhaarige seine Meinung kund, während er sich überlegend ans Kinn tippte.

Nun wandte sich Yumisa an ihren Teamkollegen und konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen: „Ich glaube, Atsuya-nii steht bei Nae-nee ganz schön unter dem Pantoffel.“

Bei der Vorstellung, wie der besagte Mann von seiner Freundin am Telefon rund gemacht wurde, brachen alle drei Anwesenden in schallerndes Gelächter aus.
 

Vorsichtig öffnete die Rothaarige die Tür zu ihrem Zimmer und warf einen vorsichtigen Blick hinein, doch war der Raum menschenleer. Auf jeder Seite hatte das Zimmer je ein Bett, einen Schreibtisch, sowie ein großes Bücherregal und einen Kleiderschrank. Das Zimmer war ansonsten komplett neutral und in weiß gestrichen, was das Mädchen ein bisschen an Schnee erinnerte.

Ryuichi sah sich kurz um, bevor er eine Erkenntnis hatte: „Die Räume scheinen alle gleich auszusehen. Mein Zimmer ist genauso eingerichtet. Wirkt allerdings ein wenig... wie soll ich das sagen?“

„Steril?“, warf Shirou in den Raum und erhielt ein zustimmendes Nicken, als eine ihm vertraute, männliche Stimme durch das Gebäude schallte: „Hey, Ryuichi. Ich bin wieder da!“
 

Die drei sahen sich erst an und verließen dann das Zimmer, wo sie einen jungen Mann mit orangefarbenen Haaren und grau-grünen Augen vorfanden.

Ryuichi grinste den Neuankömmling an, war es doch sein Mentor, der gerade seinen weißen Schal zurechtrückte: „Atsuya-senpai, hast du die Trainerin gefunden?“

„Ja schon, aber die Olle meinte nur, dass das Training losgeht, wenn alle Spieler da wären. Aniki, du bist ja auch schon da“, wandte sich Atsuya an seinen Zwillingsbruder Shirou, der bestätigend nickte, allerdings den Blick auf die beiden Personen richtete, die gerade das Gebäude betraten.

Vorneweg ging ein junger Mann mit gebräunter Haut und hochstehenden weiß-blonden Haaren. Ihm folgte ein Mädchen mit schulterlangen, braunen Haaren, die durch den Seitenscheitel ihr Gesicht einrahmten und auf der linken Seite von einer roten Haarspange gehalten wurden. Kurz weiteten sich ihre ovalen, hellblauen Augen vor Schreck, als sie die vielen Leute sah, doch dann nahm sie ein paar tiefe Atemzüge und folgte dem blonden Mann.

Die Fubuki-Zwillinge sahen den Mann an und begannen zu grinsen, als Shirou die Hand hob: „Gouenji-kun, du bist auch hier? Schön dich zu sehen.“

Der blonde Mann nickte und erwiderte den Gruß mit einem Lächeln: „Shirou, Atsuya, ihr beide seid auch um Hilfe gebeten worden?“
 

Die Zwillinge nickten und tauschten sich ein bisschen mit Gouenji aus, bis Ryuichi sich leicht nach vorne traute: „Sie sind Gouenji Shuuya? Das Stürmerass von Inazuma Japan?“

Die Frage wurde mit einem Nicken beantwortet, was den Schwarzhaarigen leicht Jubeln ließ, denn man begegnete nicht jeden Tag gleich drei Spielern der japanischen Nationalmannschaft. Yumisa musterte den Mann und zog es weiterhin vor, sich hinter Shirou zu verstecken, als sie bemerkte, dass die kleine Brünette dasselbe bei Gouenji tat.

Das schien dieser nun auch zu bemerken und schob sie leicht an der Schulter nach vorne: „Hey, nicht verstecken. Stell dich vor.“

Kurz sah die Braunhaarige den jungen Mann wehleidig an, doch dann wandte sie sich ihren beiden künftigen Teamkollegen zu und verneigte sich leicht unsicher: „Sch-Schön euch kennen zu lernen. Ich h-heiße Itō Arisu.“
 

Gouenji nickte aufmunternd, denn er war stolz auf seinen Schützling, der große Probleme mit solchen Situationen hatte. Die Zwillinge musterten nacheinander die drei Fußballer und schienen stumm einen Vergleich zwischen ihren jeweiligen Schülern zu ziehen.

Der Schwarzhaarige machte einen Schritt vor und hielt die Hand auf: „Schon dich kennen zu lernen, Itō-chan. Ich bin Fujiwara Ryuichi, auf gute Zusammenarbeit.“

Nur sehr zögerlich griff das Mädchen nach der Hand und sah dann zu der Rothaarigen, die sich ebenfalls an sie herangetraut hatte. Das Folgende überraschte die Brünette allerdings sehr, denn Yumisa setzte sich selbst eine Hand auf den Kopf und schob sie dann zu Arisu, wobei sie ihr leicht gegen die Stirn stieß.

Die Brünette war sich nicht sicher, was sie jetzt tun sollte, doch dann hörte sie ein leises Murmeln von der Rothaarigen: „Na super, die ist auch größer als ich...“

Fragend neigte die Braunhaarige jetzt den Kopf und schien zu verstehen, was das Problem war. Ryuichi war anscheinend um die 1,70 Meter groß und sie selbst maß 1,59 Meter. Dennoch überragten beide das rothaarige Mädchen, was dieser offensichtlich missfiel, wobei der Unterschied zu Arisu äußerst gering ausfiel.
 

Die drei Erwachsenen tauschten einen besorgten Blick, während ihre Schützlinge einfach nur dastanden. Arisu und Yumisa sahen betreten auf ihre Schuhe und Ryuichi musterte die beiden Mädchen abwechselnd, während er sich überlegte, wie er die Situation ein wenig auflockern könnte. Yumisa grummelte leise vor sich hin, denn die Situation gefiel ihr überhaupt nicht. Was sie nicht ahnte war, dass es in Arisu’s Kopf nicht anders aussah, denn das Mädchen würde sich am liebsten einfach in ihrem Zimmer verkriechen.

Um sich etwas Sicherheit zu verschaffen ging sie zu ihrem Mentor, der gerade auf sein Handy schaute: „Ähm Gouenji-senpai? Weißt du wo mein Zimmer ist, oder muss ich mir eins aussuchen?“

Etwas überfragt wandte sich der Blonde an seine Freunde. Atsuya deutete auf den Zettel im Flur.

„Da steht drauf, wem welches Zimmer gehört“, meinte er an Arisu gewandt, die sofort zu dem Zettel lief und nachsah.

Sie fuhr leise summend mit dem Finger über die einzelnen Vierecke, die die Zimmer darstellten und fand ihren Namen im Erdgeschoss: „Oh, da steh ich ja. Hoffentlich ist meine Zimmerkollegin nett.“
 

Etwas unsicher ging die Braunhaarige zu ihrem Mentor zurück, der sie auffordernd ansah: „Und? Wo ist dein Zimmer, Ari?“

„Direkt hier vorne. Meine Zimmerkollegin ist eine gewisse Matsuyama Yumisa. Hoffentlich ist sie nett“, murmelte das Mädchen, als Shirou zu grinsen begann: „Keine Sorge, Yumi-chan ist ganz harmlos. Übrigens, das ist der kleine Rotschopf hier.“

Damit deutete er auf seine Schülerin und die Erkenntnis überraschte Arisu doch ein wenig. Dieses schüchterne Mädchen war also ihre Zimmergenossin. Sie schien fast so schüchtern zu sein, wie sie selbst, also würde sie vermutlich nicht viel reden, was ihr ganz gelegen kam.

Gouenji schien ihre Gedanken lesen zu können, denn er stieß ihr neckisch in die Seite: „Auch wenn du ihr lieber aus dem Weg gehen würdest, versuch dich doch mit ihr anzufreunden.“

Sichtlich nervös sah die Brünette immer wieder von Gouenji zu ihrer Zimmergenossin, die ihren Blick unsicher erwiderte. Man konnte sehen, dass es beiden nicht leicht fiel, mit dieser Situation klar zu kommen, als Ryuichi endlich die rettende Idee kam.

„Hey, was haltet ihr davon, wenn wir uns erst einmal unsere neue Schule ansehen?“, schlug der Schwarzhaarige vor und sah die Mädchen an, die sich hilfesuchend an ihre Senpai wandten.
 

Die Älteren machten jedoch nur eine scheuchende Handbewegung, weshalb die beiden Mädchen sich ergaben und dem Schwarzhaarige auf eine Erkundungstour über das Schulgelände folgten.

Stars überall!

Leise pfeifend lief ein Junge von 14 Jahren über den Bürgersteig und musterte die Notizen in seiner Hand. Sein hellblondes Haar wehte leicht im Wind, wobei er es zu einem lockeren Zopf gebunden hatte und eine einzelne Strähne sein rechtes Auge verdeckte. Er sollte eine neue Schule besuchen und dort dem Fußballclub beitreten, weshalb er schon etwas nervös war, doch überwiegte die Vorfreude auf diese Gelegenheit. Schließlich war er persönlich in diese Mannschaft gebeten worden, also war das eine besondere Situation. Wenn er so darüber nachdachte, war es eigentlich dem Mann mit den rosafarbenen Haaren und der Augenbinde zu verdanken, der hinter ihm herlief.

Neugierig drehte der Blonde den Kopf nach hinten und musterte seinen Begleiter, der ihm summend folgte: „Hiroyuki-senpai, was genau ist das für ein Turnier, bei dem wir teilnehmen werden?“

Der Rosahaarige richtete seine Augenbinde, schüttelte allerdings den Kopf: „Tut mir leid, Himaru. Ich weiß es leider nicht, die genauen Details werde ich mir allerdings so bald wie möglich holen.“
 

Der Mann setzte sich nachdenklich die Hand ans Kinn und Himaru tat es ihm gleich. Es war schon seltsam, dass aus dem Nichts, ohne Werbung und dergleichen, ein Fußballturnier aufgezogen wurde.

Gerade als er sich einen Reim darauf machen wollte, zwickte ihn etwas ins Ohr: „Pass auf, wo du hinrennst, Himaru! Ich will nicht wegen dir in einer Wand enden.“

Erschrocken zuckte der Junge zusammen, da er wirklich fast gegen eine Wand gelaufen wäre und trat sicherheitshalber einen Schritt beiseite. Mit großen Augen musterte der Junge das riesige Schulgebäude, an dem sie gerade angekommen waren und sah dann auf seine Schulter, wo er einen kleinen silberfarbenen Fuchs mit saphirblauen Augen und neun Schweifen entdeckte.

Das Tier fiepte leise und erwiderte dann den Blick seines Trägers: „Nicht schlecht die Hütte, was meinst du?“

„Da hast du Recht, Kyo-chan. Hiroyuki-senpai, ist das hier wirklich die Amanogawa Academy?“, wandte sich der Blonde an seinen Begleiter, der nur zustimmend nickte und dann zu dem Fuchs schaute: „Ich hoffe, dass ich dir nicht extra sagen muss, keine Streiche zu spielen, Kyo.“

Eine Antwort kam in Form eines leisen Pupsgeräusches, welches der Fuchs mit seiner Zunge machte und dann laut lachte. Der Blonde musste sich das Lachen verkneifen, während sein Mentor sich leicht gegen die Stirn klopfte.
 

Ein hämisches Lachen erregte Himarus Aufmerksamkeit, als er mehrere Schüler entdeckte, die mit dem Finger auf ihn zeigten und laut auflachten. Dem Jungen war sofort klar, woran das lag. Seine Kleidung war nun mal nicht alltäglich, so trug er doch einen Hakama bestehend aus einem blauen Oberteil und einer schwarzen Hose. Seine Holzsandalen rundeten das typische Tempeloutfit ab, jedoch machte es dem Jungen nichts aus, denn er war nun mal wie er war.

Kyo knurrte leise und legte seine neun Schweife um den Hals seinen Partners, sodass sie fast wie ein Halstuch aussahen: „Die Typen werden schon noch sehen, was wir zusammen drauf haben.“
 

Zustimmend nickte Himaru, als hinter ihm eine leise Stimme erklang: „E-Entschuldigung, wissen Sie vielleicht wo der Fußballclub ist?“

Himaru und Hiroyuki drehten sich um und standen einem jungen Mädchen und einem jungen Mann gegenüber. Während das Mädchen schulterlange, schwarze Haare und dunkelbraune Augen hatte, wies der junge Mann türkisfarbene Haare auf und trug eine Augenklappe. Das Mädchen trat nervös von einem Fuß auf den anderen, während sie an dem Saum ihres weißen T-Shirts herumspielte, in das sie seitlich einen Knoten gebunden hatte.

Der Blonde zuckte leicht mit den Schultern und sah sich kurz um: „Leider nein, wir sind auch erst gekommen. Ich sehe das richtig, dass du auch im Fußballclub bist?“

Auf die Frage nickte das Mädchen zögerlich und wollte schon einen Schritt zurück machen, als der Mann mit der Augenklappe sie aufhielt: „Ganz ruhig, Airi. Yuukoku Hiroyuki, es ist schon ein bisschen her. Wie geht es dir?“
 

Die beiden Männer reichten sich die Hand, während der Rosahaarige ein leichtes Lächeln aufsetzte: „Sakuma Jirou, es ist mir eine Freude dich zu sehen. Dich haben sie also auch gefragt. Sag mal, weißt du etwas über dieses Turnier? Himaru und ich sind da leider etwas planlos.“

Dabei verschränkte er die Arme vor der Brust und der Blonde musterte die Schwarzhaarige, die sich wohl etwas fehl am Platz fühlte. Himaru wusste nur zu gut, wie man sich auf einer neuen Schule fühlte und momentan waren sie beide in der gleichen Situation, weshalb er ihr die Sache etwas erleichtern wollte.

„Ich heiße Yoru Himaru und gehe neu auf diese Schule. Darf ich dich nach deinem Namen fragen?“

Damit hielt er dem Mädchen die Hand hin, welche nur sehr zögerlich ergriffen wurde: „S-Shiroi Airi, f-freut mich, Yoru-kun.“

„Na bitte, es geht doch“, grinste Sakuma zufrieden und klopfte dem Mädchen leicht auf die Schulter, welches daraufhin ein leichtes Lächeln aufsetzte.
 

Die Schwarzhaarige atmete ein paar Mal tief durch und musterte den blonden Jungen, der zu ihrem Erstaunen anscheinend mit sich selbst redete, denn er sah auf seine linke Schulter und murmelte leise vor sich hin. Mit einem leicht verzogenen Gesicht sah sich Airi etwas um, als ihr Blick auf einen schwarzen Sportwagen fiel, der gerade auf das Gelände fuhr und auf dem Parkplatz anhielt. Alle vier starrten auf den Wagen, aus dem eine Person stieg, die Sakuma und Yuukoku die Augen übergehen ließ.
 

Kurz zuvor stand ebendieser schwarzer Sportwagen noch vor einer Baustellenampel und kam seit einer Viertelstunde nicht vom Fleck. Am Steuer saß ein junger Mann mit langen blonden Haaren, der genervt das Gesicht verzog und immer wieder aus dem Augenwinkel zu dem rothaarigen Mädchen schaute, dass neben ihm auf dem Beifahrersitz hockte. Das Mädchen spielte mit dem Anhänger ihres Schlüsselbundes in Form eines Apfels herum und sah nach vorne.

Sie bemerkte den Blick ihres Fahrers und begann frech zu grinsen: „Sind wir schon da?“

„Nein“, erwiderte der Blonde und trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum, als die Rothaarige noch einmal fragte: „Sind wir schon da?“Mit einem Augenrollen brummte der Blonde: „Nein...“

Eigentlich erhoffte er sich jetzt ein wenig Ruhe, doch hatte er die Rechnung ohne seine Beifahrerin gemacht, die sich ihm zuwandte und wie ein Kleinkind auf ihrem Sitz auf und ab hüpfte: „Sind wir schon da?“

„Akane, wir stehen an einer Baustellenampel! Wir kommen nicht vorwärts!“, machte der Blonde seinem Ärger Luft.

Er hatte eigentlich einen sehr langen Geduldsfaden, doch seine Sitznachbarin hatte es zur Perfektion gebracht, mit diesem Faden Seil zu springen.

Mit einem frechen Grinsen setzte der Rotschopf weiter nach: „Sind wir schon da?“

Nun hatte der Blonde genug und sah mit einem strengen Blick aus dem Augenwinkel zu Akane: „Wenn du das noch einmal fragst, wirst du die Strafe der Götter spüren, Aka-chan.“
 

Trotz des verniedlichenden Suffixes konnte man den bedrohlichen Ausdruck in seinen Augen sehen.

Akane kannte diesen Ausdruck, doch schreckte sie dieser schon lange nicht mehr ab, weshalb sie frech weiter machte: „Sind wir schon da? Au!“

Mit einem lauten Klatschen ruckte ihr Kopf nach vorne, als die Hand des Blonden sie am Hinterkopf traf und genau in dem Moment sprang die Ampel auf Grün. Mit einem missgelaunten Brummen rieb sich das Mädchen den Hinterkopf und richtete die Kopfhörer, die um ihren Hals hingen und durch den Klaps fast runtergefallen wären. Dabei verfluchte sie ihren Nachbarn innerlich, der sich anscheinend keiner Schuld bewusst war.

„Du bist ein Sadist, Aphrodi...“, brummte sie, doch hatte der Angesprochene nur ein müdes Lächeln dafür übrig: „Du kannst nicht sagen, dass ich dich nicht gewarnt habe. Pass auf, du hast hier eine besondere Chance, also nutze sie auch.“

Während Aphrodi sprach, machte Akane mit der Hand eine Sprechbewegung, bis sie einen Klaps auf die Hand bekam.
 

Mit einem leisen Seufzer blies sie sich einige Haare aus dem Gesicht, als der Wagen auf dem Parkplatz abgestellt wurde und sofort sprang sie aus dem Fahrzeug. Mit einem langen Pfiff betrachtete Akane das neue Schulgebäude und schulterte ihre Sporttasche, die sie gerade aus dem Kofferraum genommen hatte.

Aphrodi stieg aus dem Wagen und sah zu dem Schulgebäude: „Ich frage mich, was uns hier wohl alles erwarten wird. Akane, ich hoffe, ich muss dir nicht sagen, dass du diese Chance nur hast, weil ich dich trainiere. Das hier ist nicht die Zeus, also versuche einen guten ersten Eindruck zu machen.“

Mit einem fragenden Blick sah das Mädchen zur Seite und murrte anschließend leise: „Ja ja, Onee-chan... ich werd das reinste, liebe Schulmädchen sein.“

Auf die Aussage konnte der Blonde nur belustigt schnauben, was die Rothaarige sauer brummen ließ, doch gerade als sie zu einer Antwort ansetzen wollte, traten vier Personen an sie heran. Zwei der Personen waren ungefähr in Aphrodis Alter und die anderen beiden in Akane’s. Die beiden Erwachsenen begrüßten den Blonden und schienen sich recht gut zu kennen, weshalb Akane sich an die beiden Jüngeren wandte.
 

Airi sah auf den blonden Mann, bei dem es sich um Afuro Terumi handelte, einen ehemaligen Stürmer von Inazuma Japan.

Sie fühlte sich etwas unwohl bei so einer Berühmtheit zu stehen, doch trat in dem Moment das rothaarige Mädchen an sie und Himaru heran: „Heyho, seid ihr beide auch im Fußballclub?“

Die Schwarzhaarige machte nervös einen Schritt zurück und nickte nur knapp, während der blonde Junge freundlich die Hand aufhielt: „Ja, Yoru Himaru mein Name.“

Der Rotschopf nickte fröhlich und verschränkte die Arme vor der Brust: „Tsubame Akane. Welche Position spielt ihr?“

„Linkes, offensives Mittelfeld“, gab der Junge direkt Antwort, was die Rothaarige kurz eine Augenbraue hochziehen ließ.

Airi schluckte schwer, als die Blicke sich ihr zu wandten, weshalb sie den Kopf einzog und ganz leise: „Verteidiger...“ murmelte.
 

Aphrodi zog nun ebenfalls eine Augenbraue hoch und musterte das schwarzhaarige Mädchen, die von Akane zusammen mit Himaru in Richtung eines Gebäudes am Rand des Geländes gezogen wurde. Der blonde junge hatte keine Probleme mit Akane‘s direkter Art, jedoch schien Airi nicht dieser Meinung zu sein, denn sie wurde einfach wie ein nasser Sack mitgeschleift. Die drei Älteren folgten mit dem Gepäck, dass durch Akane einfach liegen gelassen wurde und erreichten kurz darauf das Wohnheim. Die drei Schüler traten nacheinander ein und fanden sich in einer großen Eingangshalle wieder, in der sie auf drei Männer stießen, die sich miteinander unterhielten.

Aphrodi hob den Blick und lächelte dann freundlich: „Sieh an, die Fubuki-Zwillinge und Gouenji-kun. Anscheinend haben die Götter uns wieder zusammen geführt.“
 

Die drei Schüler rissen die Augen auf, als sie die Spieler der damaligen Nationalmannschaft sahen und es war wie ein Traum, der wahr geworden war. Die Schwarzhaarige hätte sich gerne kurz mit ihnen unterhalten, denn sie würden ihnen bestimmt gute Tipps geben können, doch traute sie sich einfach nicht.

Gouenji hatte sich gerade mit Yuukoku und Sakuma unterhalten, als er einen Blick auf die drei Schützlinge warf und sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen konnte: „Oha, da haben wir ja noch zwei von der Sorte.“

Die Schwarzhaarige und der blonde Junge sahen sich an, als sie merkten, dass Gouenji sie damit meinte.

Shirou lachte auf und fuhr sich durch die Haare: „Dann fühlt sich Yumi ja nicht ganz so klein.“
 

Die drei Schüler tauschten einen fragenden Blick, denn sie wussten nicht genau worum es hier ging, doch ging Atsuya dazwischen: „Na super, noch zwei Mini-Knirpse. Als ob wir mit Yumi-chan und Arisu nicht schon genug hätten. Aber wenigstens ist das Mädel da auf Augenhöhe mit Ryuichi.“

Nun schienen auch die anderen Erwachsenen zu begreifen, dass hier auf die Größe der Spieler angespielt wurde. Während Akane so groß wie Atsuya’s Schützling und Himaru so groß wie der von Gouenji war, musste Airi sich wohl eingestehen, dass sie die Kleinste in der Mannschaft sein würde. Das Wissen, dass es aber noch mehr Leute von ihrer Statur gab, ließ das Mädchen lächeln, was vor allem ihren Mentor erfreute.

Sakuma nahm seinen Schützling beiseite und ging leicht in die Hocke: „Es wird dir hier gefallen, du bist nicht alleine. Alles klar?“

„Alles klar, Senpai“, lachte das Mädchen zum ersten Mal und sie fühlte sich gleich besser, vor allem schienen Himaru und Akane sehr nett zu sein.

Neugierig machten sich die drei Spieler auf die Suche nach ihren Zimmern, wobei sie sich schon darauf freuten, ihren künftigen Teammitgliedern zu begegnen.

Totalschaden

Mit einem lauten Quietschen rauschte ein dunkelblauer Kleinwagen durch die Straßen von Inazuma Town und bretterte gerade noch so über eine gelbe Ampel. In dem Wagen saßen zwei junge Männer von 20 Jahren, die beide rote Haare hatten.

Der Mann auf dem Beifahrersitz hatte sich in seinen Sitz gekrallt, während seine türkisfarbenen Augen auf dem Fahrer ruhten: „Du meine Güte, Haruya! Fahr langsamer, oder willst du uns umbringen?“

Der Fahrer drehte den Kopf zur Seite und zog eine Augenbraue nach oben: „So schlimm fahr ich jetzt auch wieder nicht, Tatsuya.“

Der Beifahrer sah nach hinten auf die Rückbank, wo zwei Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren saßen und den Anschein machten, als müssten sie sich gleich übergeben. Die Person hinter Haruya hatte kurzes, verwuscheltes, blondes Haar und große, blaue Augen, auf seinem Kopf thronte ein silberner Kopfhörer mit Katzenohren. Der Mitfahrer hinter Tatsuya hatte rosafarbenes Haar, welches zu einem Zopf gebunden war und ihm seitlich ins Gesicht hing, links und rechts war je eine schwarze Schleife ins Haar gebunden.
 

Besorgt richtete Tatsuya das Wort an die beiden Schüler: „Naoki, Rin, seid ihr beide okay?“

Ersterer richtete seine Kopfhörer und versuchte sich etwas zu beruhigen: „Es geht schon... Haruya-senpai, fahr bitte langsamer. Das Auto gehört Hitomiko-san, die wird dir den Hals umdrehen, wenn da was passiert.“

Der Fahrer schien sich daran nicht zu stören, denn er winkte ab und meinte, dass da schon nichts passieren würde. Wirklich überzeugt war keiner der Autoinsassen, weshalb die Stimmung weiter in den Keller sank.

Als der Wagen um die nächste Kurve bretterte, begann Rin sich zu beschweren: „Tatsuya, mir ist schlecht!“

„Nicht nur dir, Rin...“, erwiderte der Rothaarige und sah wieder nach vorne, wo er das Schulgebäude entdeckte, „Da ist die Amanogawa Academy. Haruya, bring uns einfach sicher auf den Parkplatz, okay?“
 

Der Fahrer rollte mit den Augen und fuhr auf den besagten Parkplatz, wo es leider nur noch sehr wenige freie Plätze gab. Nach einigem Suchen fand Haruya eine Lücke, die ihm angemessen erschien.

Beim Anblick eines schwarzen Sportwagens neben besagter Lücke machten die beiden Schüler große Augen: „Wahnsinn, hast du jemals so einen Wagen gesehen, Rin?“

„Nein, der ist bestimmt so teuer wie der von Hiroto-san“, kam die Antwort von Rin, wobei Tatsuya ein ganz anderes Gefühl hatte.

Haruya drehte das Lenkrad und steuerte die Lücke an, als Naoki ihn darauf hinwies, dass da nur noch sehr wenig Platz war, um zu manövrieren.

Da sein Kommentar wohl nicht gehört wurde, wiederholte Tatsuya den Einwand, weshalb Haruya leicht gekränkt zur Seite sah: „Könnt ihr mich nur kritisieren? Ich kann das scho...“

Weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment ruckten alle nach vorne, als ein lauter Krach direkt hinter ihnen ertönte.
 

Die beiden Schüler schrien leicht panisch auf, als sie sich hilfesuchend umsahen. Langsam stiegen alle aus dem Wagen und sahen jetzt, was den Krach verursacht hatte: Beim Einparken war Haruya leider Gottes in den Sportwagen gekracht, dessen Heck nun völlig deformiert war. Während die beiden Erwachsenen in eine hitzige Diskussion gerieten, standen die beiden Schüler ein Stück abseits.

„Oh nein, das ist ein echt toller Schulanfang...“, murmelte Rin und ließ den Kopf hängen, während Naoki hin und her lief: „Wir werden eingesperrt! Das ist eine Katastrophe! Haruya-senpei, warum hörst du nicht auf mich?“
 

Die rosahaarige Person sah etwas hilflos nach oben in den Himmel, denn dieses übertriebene Verhalten war typisch für Naoki. Er war extrem schreckhaft und so ein Unfall machte ihn mental vermutlich komplett fertig. Immer wieder lief der Blonde um die Autos und murmelte vor sich hin, dass sie dafür ins Gefängnis kommen würden. Manchmal konnte Rin ihn wirklich nur als übertriebenes Kleinkind bezeichnen, so wie er sich verhielt, doch war Tatsuya momentan wichtiger.

Der Rotschopf schüttelte den Kopf und steckte gerade das Handy weg, als sein Schützling die Arme um seine Hüfte schlang: „Tatsuya, was machen wir jetzt?“

„Ich hab jemanden gerufen, der sich darum kümmern sollte. Haruya darf das gerne selbst mit Hitomiko-nee klären, dafür halt ich nicht den Kopf hin“, erklärte er und tätschelte seinem Schützling den Kopf, was Rin ein wohliges Geräusch entlockte.
 

Die Vier standen ein paar Minuten an der Stelle, als eine junge Frau mit schwarzer Kleidung und grünen Haaren an sie herantrat: „Ich dachte mir schon, dass Profisportler wohl einige Schwächen haben, aber nicht einmal rückwärts Einparken können ist schon ein starkes Stück.“

Tatsuya drehte sich mit Rin an seiner Hüfte um und Haruya wollte schon eine Antwort geben, doch blieb ihm das Wort im Hals stecken: „Wow, sie ist wunderschön...“

Der erste Rotschopf rollte mit den Augen, als Rin sich vorwagte: „Es war keine Absicht, das schwöre ich. Bekommen wir jetzt Ärger?“

Naoki jammerte leise und sprach mit sich selbst: „Natürlich kriegen wir Ärger, wir fliegen von der Schule, noch bevor wir drin sind.“
 

Die Grünhaarige strich sich einige Haarsträhnen hinter ihr Ohr und fixierte die beiden Jüngsten mit ihren goldgelben Augen: „Momoshi Naoki und Minami Rin, nehme ich an?“

Die beiden nickten und sahen die Frau neugierig an, wobei Naoki von ihrem leicht herrischen Auftreten etwas eingeschüchtert war.

Rin wiederum sah sie mit strahlenden Augen an, denn selten sah man eine so hübsche Frau, die sich derart durchsetzen konnte: „Sind Sie unsere Trainerin?“

Zustimmend nickte sie und verschränkte die Arme vor der Brust: „Ja, das ist korrekt. Meine Name ist Matsuyama Reina und ich bin die Trainerin des Fußballclubs der Amanogawa. Ich hoffe, dass ihr beide das haltet, was eure Mentoren versprechen. Wie geht es Hitomiko?“
 

Nun war sie in ein Gespräch mit Tatsuya verwickelt, weshalb die beiden Schüler sich ein wenig zurückzogen.

„Das ist unsere Trainerin? Sie wirkt etwas unhöflich... Meinst du, dass sie uns für die Sache böse ist?“, fragte Naoki unsicher und sah traurig zu Boden, weshalb Rin ihm sanft die Hand auf die Schulter legte.

„Werd nicht wieder sentimental, Naoki-kun. Sie wirkt doch ganz nett und... alles in Ordnung?“, fragte Rin erschrocken nach.

Dem Blonden war sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen, weshalb Rin die Hand zurückzog: „Entschuldige, hab ich vergessen. War nicht böse gemeint.“

„Ist okay... geht schon. Danke, dass du mich aufheitern willst, Rin“, versuchte der Junge mit den Kopfhörer seine Angst etwas runter zu spielen, doch so ganz gelang es ihm nicht, weshalb er sich sicherheitshalber zu seinem Mentor stellte, der gerade am Telefon zur Schnecke gemacht wurde.
 

Zur gleichen Zeit ging eine Gruppe von drei Leuten durch die Eingangshalle der Schule. Vorneweg lief ein Teenager mit gebräunter Haut und blonden Haaren, die er unter der Kapuze seines schwarzen Hoodies verborgen hatte. Wütend murrend rieb er sich das linke Ohr, während er aus dem Augenwinkel zu den beiden Personen schaute, die hinter ihm gingen. Rechts lief ein junger Mann mit gebräunter Haut und braunen Haaren, die von einem orangefarbenen Stirnband gehalten wurden. Neben ihm ging eine junge Frau mit hüftlangem rot-braunem Haar, die das Ziel des verstimmten Blickes war.

Sie bemerkte die Aufmerksamkeit des Jungen jetzt und hob tadelnd den Finger: „Du brauchst gar nicht zu meckern, Tatsumi-kun. Das ist eine hoch angesehene Schule und da kannst du nicht einfach so durch ein Fenster einsteigen.“
 

Besagter Junge murrte nur als Antwort, während der Stirnbandträger versuchte, die Situation zu entschärfen: „Komm schon Natsumi, du musst nicht gleich so streng sein.“

„Doch, Endou-kun. Amanogawa ist eine geachtete Schule, vom technischen Stand sogar über Raimon und da muss Tatsumi einen guten ersten Eindruck machen. Das gilt übrigens auch für dich, Endou-kun!“, meinte sie streng, stemmte die Hände in die Hüfte und musterte die beiden Männer, die synchron den Kopf einzogen und ein leisen „Ja...“ von sich gaben. An sich hatte Tatsumi etwas dagegen, wenn ihm jemand Befehle erteilte, jedoch hatte Natsumi eine Art an sich, gegen die er manchmal lieber nicht rebellierte und nachgab. Stattdessen widmete er sich der Schule, die er ab heute besuchen würde.
 

Das Gebäude war locker dreimal so groß, wie seine alte Schule und dabei war diese schon nicht klein gewesen. Vermutlich lag es daran, dass die Amanogawa eine Schule war, in der es jede Altersstufe gab. Das Gebäude hatte einen Ost- und einen Westflügel, wie er auf einem Gebäudeplan in der Eingangshalle feststellte, sowie ganze sechs Stockwerke. Im Erdgeschoss waren die Räume für die Clubaktivitäten, die Bücherei sowie alles andere, was für die Schüler irgendwie interessant sein könnte. Naja, für alle anderen Schüler. Tatsu fand auf Anhieb keine der angebotenen Annehmlichkeiten sonderlich interessant. Die Stockwerke über ihnen waren jeweils für eine Schulstufe reserviert: erster Stock die Grundschule, zweiter Stock die Mittelstufe, dritter Stock die Oberstufe und im vierten Stock waren diejenigen untergebracht, die studierten. Im fünften Stock befanden sich die Räumlichkeiten für die Lehrer und im sechsten Stock war das Büro des Direktors, welches Natsumi gefolgt von Endou und Tatsumi ansteuerte. Die junge Frau setzte ein freundliches Lächeln auf, klopfte an und trat nach der Einladung ein.
 

Tatsumi ließ kurz den Blick durch das Büro schweifen, das mit Vitrinen und Schränken zugestellt war. Ihnen gegenüber stand ein prunkvoller Mahagonitisch, mit dem der Direktor wohl angeben wollte. Er hätte schon fast etwas dazu gesagt, doch brachte ihn die Freundin seines Mentors mit einem leichten Knuff in die Seite zum Schweigen.

Hinter dem Tisch saß ein sehr korpulenter Mann mit Halbglatze, der sich gerade mit einem Tuch die Stirn abtupfte: „Ah, Raimon-san, Endou-san. Ich freue mich sie hier begrüßen zu dürfen, es ist uns eine Ehre. Und dieser junge Mann muss dann Tsukishima Tatsumi sein.“

Die drei Besucher verneigten sich, während der Direktor um den Tisch kam und sich verneigte: „Mein Name ist Kishimoto und ich bin der Direktor. Als meine Kollegin sagte, dass sie Endou Mamoru für unser Team gewinnen konnte, traute ich meinen Ohren nicht.“
 

Tatsumi knurrte leise, denn er konnte solche Schmeicheleien überhaupt nicht leiden und zu seiner Freude, ging auch Endou nicht darauf ein: „Danke für das Lob, aber in diesem Team geht es nicht um mich, sondern um Tatsumi.“

Der Direktor sah nun den Jungen an und verneigte sich erneut: „Verzeih mir, mein Junge, aber wir haben hohe Erwartungen an dich.“

„Die können Sie ruhig haben und ich werde diese auch erfüllen, da können Sie ihre letzten Haare drauf verwetten“, erwiderte der Blonde und verschränkte die Arme vor der Brust, als er wieder einen Knuff in die Seite bekam.

Er sah hoch und bekam einen strengen Blick von Natsumi zu spüren, doch dachte er nicht daran seine Worte zurück zu nehmen, denn er hatte sie genauso gemeint, wie er gesagt hatte.
 

Bevor die Situation eskalieren konnte ging die Tür ohne vorheriges Klopfen auf und eine junge Frau mit schwarzer Kleidung und grünen Haaren trat ein. Ihr folgten vier Leute, von denen Tatsumi einen sofort erkannte: Kiyama Tatsuya, einen Teamkollegen von Endou. Neben ihm stand ein Mann mit ebenfalls roten Haaren und leicht gescholtenem Blick, der immer wieder zu der grünhaarigen Frau schaute. Nun wanderte der Blick des Jungen zu den beiden Personen hinter den Erwachsenen. Ein Junge mit blonden Haaren und silbernen Kopfhörern mit Katzenohren und ein rosahaariges Mädchen mit schwarzen Schleifen in den Haaren. Waren das etwa seine Teamkollegen? Das konnte doch nur in die Hose gehen.
 

Die Rosahaarige hatte seinen Blick wohl bemerkt und winkte ihm fröhlich zu: „Hallo, bist du auch im Fußballclub? Ich bin Minami Rin und das ist Momochi Naoki, schön dich kennen zu lernen.“

Der Blonde hob grüßend die Hand und es schien die Erwachsenen nicht zu stören, denn diese unterhielten sich gerade darüber, dass einer der Rothaarigen eben einen anderen Wagen gerammt hatte.

"Trottel...", kommentierte der Junge trocken, was ihm einen weiteren bösen Blick von Natsumi einbrachte, und wand sich dann wieder dem Mädchen zu, "Oh, ja, ich bin im Fußballclub. Mein Name ist Tsukishima Tatsumi und ich bin Torhüter."

"Cool, dann auf gute Teamarbeit. Ich bin übrigens Verteidiger, also arbeiten wir ja direkt zusammen", wand sie ein, was Tatsu eine Augenbraue heben ließ.

„Hättest du gerne. Ich halte den Kasten alleine sauber, du wirst nicht benötigt“, erwiderte der Blonde und rückte seine Kapuze zurecht, als der Junge mit den Kopfhörern sich einmischte: „Dann halt du den Kasten sauber und ich schieße die Tore. Auf gute Zusammenarbeit, Tsukishima-kun.“
 

„Wehe du versaust es, Catboy. Aber von mir aus, auf gute Zusammenarbeit!“ Nach einem strengen Blick von Natsumi reichte er Naoki die Hand, doch macht dieser keine Anstalten den Händedruck zu erwidern.

Er wollte gerade etwas einwerfen, als ihm die Grünhaarige zuvorkam: „Damit wären neun Spieler schon da. Mir wäre es ja lieber, wenn alle auf einmal kämen, aber was will man machen.“

Die drei Spieler sahen ihre Trainerin neugierig an, als Endou sich nicht mehr bremsen konnte: „Sag schon Reina, wer hilft noch alles mit. Sag schon, bitte.“ Das letzte Wort zog er extrem in die Länge, was Natsumi nur Seufzen ließ.

Reina konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen und warf ihr Haar etwas zurück: „Tut mir leid Mamoru, das wirst du selbst herausfinden müssen. Also warte einfach ab.“
 

Tatsumi wich einen Schritt zurück, was seine Teamkollegen etwas irritierte, doch konnte er die Aura des Zorns sehen, die um Natsumi glühte, als seine Trainerin Endou mit dem Vornamen angesprochen hatte. Diesem Zorn wollte er sich ganz bestimmt nicht aussetzen, weshalb er lieber den Rückzug antrat.

Reina setzte sich den Finger ans Kinn und lächelte dann: „Ich will mal nicht so sein, Mamoru. Von denen, die ich um Hilfe gebeten habe, sind bisher die Fubuki-Zwillinge, Sakuma Jirou, Yuukoku Hiroyuki, Afuro Terumi und Gouenji Shuuya angekommen. Den Rest verrate ich noch nicht.“

Bei den Namen machten die Schüler große Augen, denn ihre Mannschaft hatte damit eine enorme Unterstützung und eins war Tatsumi sofort klar: er wollte Testen, wozu die Schüler von Gouenji und den Fubukis imstande waren. Rin und Naoki schienen auch schon Feuer und Flamme zu sein, doch beorderte die Trainerin sie als erstes ins Wohnheim, damit sie ihr Zimmer besichtigen und vor allem ihre Taschen auspacken könnten.

Höhen und Tiefen

Mit leisen Schritten ging ein 15 jähriger Junge mit dunkelblauen Haaren durch die Gänge der Schule und ließ seinen Blick neugierig schweifen. Seine Mimik wirkte trotz der vielen neuen Ausdrücke vollkommen ausdruckslos, jedoch sah man in seinen violetten Augen, dass er sich freute hier zu sein. Seine Gangart wirkte etwas geknickt, da er immer einen leichten Buckel machte und die Arme hängen ließ, doch sah er sich aufmerksam um.

Neben dem Jungen ging ein junger Mann mit rubinroten, leicht hoch stehenden Haaren, der sich ebenfalls neugierig umsah: „Okay, ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Amanogawa so groß ist. Was hältst du davon, Kiromaru?“
 

Der Angesprochene hob den Kopf und sah zu seinem Begleiter: „Ich freu mich, Sakanoue-senpai. Hier gibt es viel Platz und viel zu entdecken. Aber ich freu mich am meisten auf mein zukünftiges Team, obwohl...“

Er ließ leicht den Kopf sinken und verzog das Gesicht, denn es gab eine Sache, die ihm immer wieder schwer zu schaffen machte, wenn er mit anderen Leuten interagierte. Sakanoue klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und setzte ein freundliches Lächeln auf, um seinen Schützling ein wenig aufzumuntern. Zu zweit gingen sie noch ein Stück durch die Gänge, als Kiromarus Blick auf ein Mädchen mit hellroten Haaren fiel, die mit einer Schleife zu einem Zopf gebunden waren. Neben ihr stand ein Mann mit braunen Dreadlocks und einer grünen Brille auf der Nase, der seine Jacke wie ein Cape trug. Die Augen des Mannes waren durch die Gläser der Brille nicht zu erkennen.
 

Sakanoue hob sofort grüßend die Hand und auch Kiro wusste, wer das war, als sein Mentor die Stimme erhob: „Kidou-san, das ist ja eine Überraschung.“

Der Mann sah zur Seite und musterte die beiden Neuankömmlinge: „Sakanoue, du bist auch an diese Schule gewechselt, wie ich sehe. Dann wirst du also mit Endou und Gouenji zusammen arbeiten.“

Kiromaru neigte leicht den Kopf, denn es klang für ihn nicht so, als würde er ebenfalls das Team unterstützen: „Wenn Sie nicht für die Amanogawa spielen, was machen Sie dann hier, Kidou-san?“

Etwas geschockt sah der berühmte Stratege auf den Jungen und wirkte sehr überrascht: „Wo bist du auf einmal hergekommen?“

Seine rothaarige Begleiterin seufzte einmal und musterte Kiromaru eindringlich: „Du hast ihn nicht gesehen, Kidou-san? Mein Gott... Du kannst dich gut anschleichen, das muss man dir lassen. Könnte gefährlich werden, aber das wird schon.“

„Du hast mich bemerkt? Aber ich hab mich gar nicht angeschlichen“, kam es erst völlig verblüfft und dann kleinlaut von dem Blauhaarigen, der das Mädchen mit großen Augen ansah. Er war es nicht gewohnt, dass man ihn wahrnahm, denn bisher passierte das sehr selten.
 

Kidou rückte seine Brille zurecht und sah zu dem Jungen: „Nein, ich bin nicht an dieser Schule, aber ich bin mir sicher, dass wir uns im Turnier sehen werden. Wie heißt du, Junge?“

„Keruberosu Kiromaru. Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen“, gab der Schüler gehorsam Antwort und sein Mentor sah erst etwas traurig aus, doch dann grinste er: „Schade, dass wir kein Team sind, aber mit Endou-san werden wir nicht verlieren.“

Kiromaru nickte zustimmend und machte einen Schritt zur Seite, als die beiden anderen an ihnen vorbei gingen.

Einen Moment rang er mit sich, doch dann wandte er sich an die Rothaarige: „Entschuldige, darf ich dich fragen, wie du heißt?“

Neugierig drehte das Mädchen sich um und tippte sich ans Kinn, bevor sie mit einem leichten Grinsen abwinkte: „Vielleicht beim nächsten Mal, Keruberosu-kun. Ich freu mich drauf zu sehen, was du so kannst.“

Sie zwinkerte ihm einmal zu und schlenderte mit hinter dem Rücken verschränkten Armen hinter Kidou her, der bereits das Gebäude verlassen hatte.
 

Sakanoue sah auf seinen Schützling, in dessen Gesicht eine freudige Reaktion zu sehen war, was bei ihm nicht so häufig vorkam: „Du strahlst ja förmlich, Kiro.“

„Warum auch nicht, Senpai. Sie hat mich wahrgenommen! Sie hat mich gesehen, ich fühl mich toll!“, grinste der Blauhaarige bei seiner Antwort und streckte sich dabei ausgiebig, was seinen Mentor auch grinsen ließ: „Nur weil sie dich bemerkt hat oder wegen dem Mädchen an sich? Sie ist ziemlich süß.“

Schlagartig wechselte Kiromarus Gesicht die Farbe und ließ ihn zusammenzucken, was den Rothaarigen laut auflachen ließ. Auch wenn er es nicht wollte, das Lachen seines Mentor steckte ihn an und er freute sich auf die neue Schule.

 

***
 

In der Krankenstation der Amanogawa hockte ein Junge mit grauen Haaren und rückte sein Polo-Hemd zurecht. Vor ihm schaute die junge Krankenschwester mit den lavendelfarbenen Haaren und blauen Augen auf ihr Klemmbrett. Der Junge schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch, denn von dem Ergebnis dieser Untersuchung hing ab, ob er für die Fußballmannschaft würde spielen dürfen. Er hasste es wie die Pest, wenn ihm diese Sache in die Parade fuhr, aber mehr als hoffen konnte er nicht.

In der Ecke des Raumes stand ein junger Mann mit zur Seite abstehenden braunen Haaren, der die Krankenschwester musterte: „Wie sieht es aus, Kudou-san? Darf Kazue für die Mannschaft spielen?“

Die Lilahaarige sah von dem Brett auf und musterte ihren Patienten, wobei sie einen strengen Blick aufgesetzt hatte: „Wenn es nach mir ginge nicht. Aber so wie ich dich einschätze, Ichinose-kun, werden weder du noch Hikaru-kun euch an mein Verbot halten, oder?“
 

Der Grauhaarige erhob sich von der Liege und griff nach seiner Tasche, die er sich locker über die Schulter hängte: „Das heißt, ich darf in die Mannschaft, ja? Dann ist ja alles geklärt und ich kann gehen.“

Damit ging er zur Tür und verließ die Krankenstation, was den Braunhaarigen leicht betrübt dreinschauen ließ: „Es tut mir leid, Kudou-san. Er ist etwas speziell.“

„Schon okay, sieh lieber nach ihm. Hoffentlich kommt er klar“, erwiderte die junge Frau und legte die Akte in einem Schrank ab, während Ichinose ebenfalls die Station verließ.
 

Kazue hatte währenddessen das Schulgebäude verlassen und machte sich auf die Suche nach dem Fußballplatz. Auch wenn er es nicht zeigte, er freute sich riesig darüber, dass er spielen durfte und daher war Training jetzt genau das, was er brauchte. Bei seiner Suche kam er am Parkplatz vorbei und sah dort die Polizei mit zwei weiteren Personen stehen. Anhand der beiden Autos, die dort so eng beieinander standen, war klar, was passiert war. Er hatte zwar selbst keinen Führerschein, doch sollte man wenigstens Rückwärts einparken können, ohne so einen Schaden anzurichten. Mit einem leicht abfälligen Schnauben schüttelte er den Kopf und sah aus dem Augenwinkel, wie sein Mentor auf ihn zugelaufen kam.

Obwohl er einfach weiterging holte Ichinose ihn ein und begleitete ihn auf seinem Weg: „Willst du jetzt wirklich schon trainieren, Kazue? Willst du nicht lieber warten, bis ihr das alle zusammen macht?“

„Nein, ich muss so gut wie möglich werden, deshalb gehe ich jetzt trainieren und wenn du mir nicht helfen willst, dann lass mich in Ruhe“, erwiderte der Grauhaarige und sah seinen Mentor abwertend an, doch zuckte dieser nur mit den Schultern: „Du weißt, dass ich mir nur Sorgen um dich mache, oder? Aber wenn du unbedingt loslegen willst, helfe ich dir.“

Für einen kurzen Moment huschte ein leichtes Lächeln über Kazues Gesicht, doch verschwand es so schnell, wie es gekommen war: „Dann los, ich will diese Technik hinkriegen.“
 

Nach einer kurzen Suche, bei der Ichinose mehrere Leute fragen musste, standen sie vor dem Fußballfeld. Es lag etwas außerhalb des eigentlichen Schulgeländes und bestand aus einem kleinen Stadion mit Tribüne. Kazue betrachtete das Stadion und wunderte sich darüber, warum es im Vergleich zu den anderen Sporthallen so klein war, doch musste es wohl an der Tatsache liegen, dass die Amanogawa noch nicht so lange ein Fußball-Team hatte.

Er zog sich um und betrat anschließend den Rasen, wobei Ichinose ihn noch einmal zurückhielt: „Warte kurz, du hast was vergessen.“

Dabei hielt er seinem Schützling ein kleines Döschen entgegen, die dieser missmutig an sich nahm und öffnete: „Wie ich das hasse. Können wir dann jetzt trainieren?“

Ichinose griff sich einen Fußball und betrat mit seinem jungen Freund den Platz.

 

***
 

Viele Kilometer über Japan steuerte ein Privatjet den städtischen Flughafen an, was einen der Insassen in leichte Panik versetzte. Dieser Passagier war ein junges Mädchen mit schulterlangen, schwarzen Haaren, die an den Spitzen ins pinke übergingen.

Sie saß auf ihrem Platz und wirkte so, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen: „Wie lange brauchen wir denn noch?“

Auf einem der beiden Plätze gegenüber des Mädchens saß ein junger Mann mit blonden, verwuschelten Haaren, die an den Enden Tannengrün gefärbt waren.

Er hatte eine Gitarre auf dem Schoß und versuchte sie zu stimmen, wobei er immer wieder zu dem Mädchen hinüberschaute: „Hast du so eine Angst vorm Fliegen? Soll angeblich die sicherste Art zu reisen sein.“
 

Auf die Aussage konnte das Mädchen nur leicht panisch quietschen: „Sicher? Und was ist wenn wir abstürzen und am Boden zerschellen? Ich will hier raus, Asuto!“

In der Reihe neben dem Mädchen saßen zwei erwachsener Männer, die sie besorgt ansahen. Der Angesprochene hatte dunkelbraunes Haar, dass ihm in einigen Zacken vom Kopf weg stand. Der andere hatte weißes, wuscheliges Haar mit einer einzelnen blauen Strähne, die ihm ins Gesicht hing.

Mit einem leichten Lachen sah der Weißhaarige seinen Gegenüber an: „Sie scheint nicht gerne zu fliegen, oder Asuto?“

„Nein, soweit ich weiß, ist sie das erste Mal in einem Flugzeug. Tut mir leid für die Aufregung, Froy“, entschuldigte sich der Braunhaarige, jedoch winkte der Weißhaarige nur ab, denn es störte ihn nicht.
 

Asuto sah wieder auf das Mädchen und versuchte sie etwas zu beruhigen: „Ganz ruhig Mihono, es wird nichts passieren. Lenk dich mit etwas ab, das hilft. Glaub mir.“

Die Schwarzhaarige sah ihren Mentor an und nickte nur zaghaft, bevor sie sich an den Blonden wandte: „Also, ich glaube wir haben uns noch nicht richtig vorgestellt, oder? Ich heiße Asakura Mihono. Und du?“

Der Junge sah aus dem Augenwinkel hoch und stimmte seine Gitarre weiter: „Wakabayashi Eiji, nett dich kennen zu lernen, Asakura.“
 

Neugierig beobachtete Mihono Eiji bei seinem Tun und konnte es einfach nicht mehr halten: „Sag mal, wie lange spielst du schon Gitarre? Spielst du noch was anderes? Wie lange bist du schon Fußballer? Welche Position spielst du? Was machst du in deiner Freizeit?“

Mit einem leicht verstörten Gesichtsausdruck sah sich der Junge einer Flut an Fragen gegenüber, was die beiden Älteren zum Lachen brachte.

Froy grinste und lehnte sich in seinem Sitz etwas zurück, während er seinen Schützling anlächelte: „Na los, Eiji. Man antwortet, wenn eine Dame eine Frage stellt. Oder mehrere.. in deinem Fall.“
 

Missmutig sah der Blonde Froy mit seinen kastanienbraunen Augen an, bevor er die Gitarre beiseite legte und sein Gegenüber ansah, die ihn wiederum mit ihren schwarz-rosafarbenen Augen anstrahlte: „Kannst du die Fragen vielleicht noch einmal nacheinander stellen? Ich versuche, sie zu beantworten.“

„Klar, wie lange spielst du schon Gitarre?“, wiederholte das Mädchen die Frage, welche von dem Jungen nach kurzem Nachdenken beantwortet wurde: „Lass mich überlegen... Gitarre spiele ich seit etwa sechs Jahren. Und um deine anderen Fragen zu beantworten: Nein, ich spiele kein anderes Instrument. Fußball spiele ich seit ungefähr zehn Jahren und ich bin Stürmer... war es zumindest.“

Dabei warf er einen Blick auf Froy, der ihn anlächelte, denn dieser wollte, dass Eiji eine neue Perspektive bekam und ihn daher auf eine andere Position stellen wollte.
 

Nach kurzem Überlegen wandte sich der Blonde wieder dem Mädchen zu und beantwortete noch ihre letzte Frage: „Und in meiner Freizeit mache ich gerne Sport, ich musiziere oder ich koche.“

„Echt du kochst? Ich auch, da haben wir ja was gemeinsam“, rief Mihono euphorisch aus und sprang sogar von ihrem Platz auf, was Eiji leicht kichern ließ: „Du bist ja ein niedliches Ding. Warum freut dich das denn so?“

Auf den Kommentar ‚niedlich‘ lief sie rot an und setzte sich wieder, bevor sie den Jungen wieder ansah: „Ich meine, dann können wir doch gute Freunde werden und vielleicht was zusammen kochen.“

Für einen Moment war der Junge überrascht, denn die Schwarzhaarige schien extrem voreilig zu sein, doch dann lächelte er sanft: „Ich bin mir sicher, dein Essen schmeckt klasse, auch ohne dass ich dir helfe. Würde gerne mal probieren.“

Bei dem Lächeln des Blonden wurde Mihonos ganzer Kopf rot, weshalb sie auf ihre Füße starrte und damit einen besorgten Blick ihres Gegenübers auf sich zog: „Ist alles okay? Du bist so rot im Gesicht. Du wirst doch nicht krank, oder?“

Schnell schüttelte die Schwarzhaarige den Kopf und versuchte sich etwas zu beruhigen, was Eiji noch mehr verwirrte.
 

Froy und Asuto sahen sich an und konnten sich ein Lachen nicht verkneifen, denn die Szene war offensichtlich und Eiji stand anscheinend komplett auf dem Schlauch.

Ein leises Piepen erregte ihre Aufmerksamkeit und kurz darauf ertönte aus einem Lautsprecher die Stimme des Piloten: „Mister Girikanan, wir befinden uns im Anflug auf den Flughafen. Wir sind in 5 Minuten am Boden.“

Froy nickte einmal und betätigte einen Knopf am Lautsprecher: „Danke Sergej, bring uns sicher runter.“

Mihonos gute Laune war sofort wie weg geblasen, denn jetzt wurde sie wieder kreidebleich: „Oh Gott, das geht nicht gut! Was mach ich jetzt?“

Eiji klopfte auf den freien Platz neben sich, auf den sich Mihono nun setzte und ihn leicht besorgt ansah, allerdings reichte der Junge ihr bloß Kopfhörer.

Ihr eigenes Handy funktionierte im asiatischen Raum noch nicht richtig, weshalb sie sich die Kopfhörer lächelnd ins Ohr steckte: „Danke, echt lieb von dir. Oh, du hast ne Nachricht bekommen!“
 

Beide sahen auf das Display, auf dem der Name ‚Hanabi‘ stand und sofort war Mihono wieder neugierig: „Wer ist Hanabi?“

„Ach nur ein Mädchen, dass Eiji jeden Tag anschreibt. ‚Na wie geht es dir?‘ oder ‚Was hast du heute so gemacht?‘, solche Sachen eben“, gab Froy der Schwarzhaarigen Antwort, was den Blonden nur schnauben ließ und er stattdessen die Musik an seinem Handy einschaltete, um den Sinkflug ungestört über die Bühne zu bringen.

Das Ende vom Anfang

Mit einem fröhlichen Pfeifen auf den Lippen hüpfte ein junges Mädchen mit langen, lichtblauen Haaren über den Gehweg und blieb vor einer großen, umzäunten Villa stehen, während sie den Gurt ihrer Sporttasche richtete.

Sie drückte die Klingel am Tor, das zur Auffahrt führte, und wartete einen Moment, bis aus der Sprechanlage eine weibliche Stimme ertönte: „Ja bitte? Tendou-san ist momentan nicht zu Hause, wenn Sie etwas von Ihm wollen, kommen Sie bitte heute Abend wieder.“

Die Blauhaarige kicherte belustigt und gab höflich zur Antwort: „Guten Morgen, Violet-san, hier ist Tamaki. Ich wollte zu Hana.“

Nach einem peinlichen Laut aus dem Lautsprecher ging das Tor auf und das Mädchen konnte bis zur Haustür gelangen, die direkt von einer schwarzhaarigen Frau geöffnet wurde. Höflich verbeugte sich die Frau vor dem Mädchen: „Verzeihen Sie mir bitte, Kaneshiro-san. Hanabi-sama liegt noch im Bett.“
 

Auf den Lippen der Blauhaarigen erschien ein freches Grinsen, während sie die Treppe in den ersten Stock emporstieg: „Och, das ist kein Problem. Das lässt sich ändern.“

Zielsicher wandte sie sich in dem folgenden Gang nach links und öffnete ohne anzuklopfen die zweite Tür auf der rechten Seite. Sie stand nun in einem großen Schlafzimmer, in dessen Mitte ein gewaltiges Himmelbett stand. In diesem Bett lag ein Mädchen mit dunkelblau-schwarzen Haaren und kuschelte sich an einen Kapuzenpulli, während sie leise vor sich hin murmelte. Pfeifend schlenderte Tamaki zu dem Bett und setzte sich auf die Bettkante, wo sie das Mädchen eine Weile beobachtete.

„Ha-na-bi-chan O-ki-te“, säuselte sie fröhlich und bei jeder Silbe stach die Blauhaarige der Schlafenden mit dem Finger in die Wange.
 

Das schlafende Mädchen jammerte leise und schlug die Hand ihrer Peinigerin weg: „Lass mich schlafen...“

„Steh auf, du Faulpelz. Nishikage-senpai und Nosaka-senpai warten schon auf uns“, machte Tamaki weiter und pickte Hanabi weiter in die Wange, bis diese leise Antwortete: „Aki... lass das, oder du spürst meinen Zorn...“

„Herausforderung angenommen“, grinste die Blauhaarige und machte weiter, bis ihre Freundin reflexartig mit einem Kissen zuschlug und Tamaki von der Bettkante fegte.

Wie das reinste Unschuldslamm auf dem Boden sitzend, blickte letztere mit ihren bernsteinfarbene Augen in die silberfarbenen Augen ihrer Freundin, die wütend zurück starrten. Es dauerte einen Moment, bis beide Mädchen in schallendes Gelächter ausbrachen und Hanabi die Beine aus dem Bett schwang.
 

Die Hausbewohnerin streckte sich einmal und gähnte einmal ausführlich, bevor sie sich an ihre Freundin wandte: „Ohayō, Aki-chan. Tut mir leid, ich hab gestern noch sehr lange an einem neuen Kostüm überlegt. Daher hab ich nicht wirklich viel geschlafen.“

„Die Ausrede wird Nosaka-senpai nicht gelten lassen, Hana-chan. Aber mit dieser Haarpracht gehst du wohl nicht vor die Tür, oder?“, grinste Aki, als sie die verwuschelten Haare ihrer Freundin sah.

Hanabi ging zu ihrem Kleiderschrank, griff sich einige Sachen und ging zur Tür: „Ich geh erst mal ins Bad. Kommst du mit?“

„Ich soll mir die Möglichkeit nehmen lassen, eure poolgleiche Badewanne auszuprobieren? Klar komme ich mit!“, rief die Blauhaarige und folgte ihrer Freundin aus dem Zimmer.
 

Kurz darauf spazierten die beiden Mädchen mit ihren Sporttaschen an den Schultern durch die Straßen von Inazuma Town und steuerten das Flussufer an. Dort gab es ein Fußballfeld, dass bei vielen Kindern und Jugendlichen als Trainingsort sehr beliebt war, so auch für Hanabi und Tamaki.

Hanabi sah auf ihr Handy und stieß einen leisen Seufzer aus, was von ihrer Freundin nicht unbemerkt blieb: „Ist alles klar? Hat Eiji sich noch nicht bei dir gemeldet?“

„Nein, sonst hat er jeden Tag zurück geschrieben, aber jetzt hab ich seit einer Woche keine Nachricht von ihm. Ich mach mir Sorgen“, murmelte die Dunkelhaarige und wurde tröstend in den Arm genommen.

Tamaki versuchte ihre Freundin auf andere Gedanken zu bringen, da ihr Schreibpartner wohl die Woche beschäftigt gewesen sein musste. Zum Glück erreichten die beiden in diesem Moment das Fußballfeld, wo sie auch schon auf die Personen trafen, auf die Tamaki gehofft hatte.
 

Auf einer Bank saß ein junger Mann mit rosafarbenen Haaren und unterhielt sich mit einer jungen, orangehaarigen Frau. Neben der Bank lehnte ein großer Mann mit hellbraunen Haaren an einen Baum und drehte den Kopf zur Seite, als die beiden Mädchen ankamen.

Tamaki grinste breit und hob die Hand zum Gruß: „Guten Morgen, Nishikage-senpai. Hast du mich vermisst?“

Auf ihr strahlendes Lächeln seufzte der Braunhaarige nur und sah zu dem Rosahaarigen, der sich Hanabi zuwandte: „Guten Morgen, Hanabi. Hey Tamaki. Ihr seht gut aus.“

Die Dunkelhaarige lief rot an und sah zu Boden, während ihre hellhaarige Freundin breit grinste: „Hey, langsam Nosaka-senpai. Anna-san wird ja noch eifersüchtig, wenn du so mit uns flirtest.“

Nosaka sah grinsend zur Seite, wo die Orangehaarige sich gerade die Haare zurecht machte: „Ich sehe das wie Tamaki, halt dich ein bisschen zurück, Nosaka-kun.“
 

„Sorry, aber ich habe eine besondere Mitteilung für euch!“, eröffnete der Rosahaarige gut gelaunt und musterte die Mädchen mit seinen grauen Augen, was die beiden etwas nervös machte.

Nishikage trat an die Mädchen heran und zeigte ihnen eine Nachricht auf seinem Handy, die sich beide Mädchen aufmerksam durchlasen. In der Nachricht wurden sowohl Nishikage, als auch Nosaka darum gebeten, Spieler für die neue Fußballmannschaft der Amanogawa Academy zu scouten. Beide Mädchen hatten schon von dieser Schule und dem bald anstehenden Turnier gehört. Da Tamaki momentan ein paar Probleme in ihrem Team hatte und Hanabi privat zu Hause unterrichtet wurde, hatten sich beide jedoch keine großen Chancen auf eine Teilnahme ausgemacht.

Umso überraschter waren sie bei der jetzigen Nachricht und das Mädchen mit den hellblauen Haaren sprang sofort fröhlich in die Luft: „Heißt das, dass wir an der ‚Road to Ragnarok‘ teilnehmen dürfen? Das ist echt toll, danke, Nishikage-senpai!“
 

Dabei sprang sie den Braunhaarigen an und umarmte ihn so fest sie konnte, was bei dem Älteren für sichtbare Atemnot sorgte.

Hanabi konnte über ihre Freundin nur schmunzeln, doch dann sah sie zu ihrem Mentor, der ihren zweifelnden Blick fest erwiderte: „Ich kann mir vorstellen, dass du dir unsicher bist, aber ich denke so eine Feuerprobe ist genau das, was du brauchst. Glaub ein bisschen an dich, Hanabi.“

Die Dunkelhaarige zog den Kopf etwas ein, denn sie war alles andere als eine gute Fußballerin. Wie kam Nosaka auf die Idee, sie für ein Turnier vorzuschlagen?

Die junge Frau mit den orangefarbenen Haaren stand auf und legte ihr den Arm um die Schulter: „Nosaka hat Recht, du musst an dich glauben. Du schaffst das schon, Hanabi-chan.“

Sie nahm den Arm weg und hielt nur die Hand auf der Schulter, als Tamaki von ihrem Mentor abließ und sich mit einer Umarmung auf ihre Freundin stürzte: „Keine Sorge, zusammen schaffen wir das. Wir lassen es auf uns zukommen und machen das Beste daraus.“
 

So ganz konnte die Dunkelhaarige den Enthusiasmus ihrer Freundin nicht teilen, doch nickte sie zustimmend, was freudigen Jubel zur Folge hatte.

Nosaka stand von der Bank auf und deutete auf einen Wagen, der oben an der Straße stand: „Dann auf, steigt in den Wagen, dann fahren wir zu eurer neuen Schule.“

Tamaki jubelte fröhlich, als Anna die Euphorie etwas bremste: „Nosaka, hast du eigentlich daran gedacht, das mit den Eltern der beiden abzuklären?“

„Keine Sorge, Anna, Nishikage regelt das schon. Stimmt’s?“, erwiderte der Rosahaarige und sah seinen besten Freund an, der erst nickte und dann geschockt die Augen aufriss: „Natürlich, Nosaka-san... Moment, was?“

 

***
 

„Ich hoffe, dass du keinen Ärger in deiner neuen Schule anzettelst, ansonsten muss ich dafür den Kopf hinhalten“, belehrte ein junger Mann mit braunem Irokesenschnitt ein violetthaariges Mädchen, das neben ihm herlief.

Das Mädchen rollte nur mit den Augen und schien sich anscheinend keiner Schuld bewusst zu sein, die eine derartige Standpauke rechtfertigen würde. Dieser wusste anscheinend, dass sie es einfach abtun würde und blieb stehen. Dabei griff er nach den rückenlangen Haaren des Mädchens, sodass sie unsanft nach hinten gezogen wurde und ruckartig ebenfalls stehenblieb. Verärgert entwich ihr ein leises Quietschen und ihre Hand schnellte zu der schmerzenden Stelle am Kopf.

Wütend fuhr sie herum und funkelte den Mann an: „Hey, was soll das Fudou-senpai? Meine Haare...“

„Ich wollte nur sichergehen, dass du verstanden hast, worum es hier geht. Du hast in deiner alten Schule schon genug Probleme gemacht, oder muss ich dich an die Geschehnisse mit der kleinen Schwarzhaarigen erinnern?“, predigte Fudou mit einem strengen Blick, doch bekam er nur ein weiteres Augenrollen zur Antwort: „Und wenn schon, was kann ich denn dafür, dass die sich vor ihrem eigenen Schatten in die Hose macht?“
 

Die beiden marschierten weiter die Straße entlang, bis sie vor einem großen Schultor stehen blieben. Der Mann mit dem Irokesen nickte kurz anerkennend, während dem Mädchen ungewollt die Kinnlade herunter klappte: „Heilige Scheiße, das ist meine neue Schule? Die ist ja locker fünfmal so groß wie meine alte!“

„Daher solltest du mir dankbar sein, dass ich dich hier unterbringen konnte, Euri“, kam es leicht arrogant von Fudou, der dabei seine Schülerin genauestens im Auge behielt.

Die Violetthaarige zog leicht den Kopf ein und erwiderte den Blick ihres Mentors nur aus dem Augenwinkel. Sie wusste, dass er mit seiner Aussage Recht hatte und sie war ihm auch dankbar dafür, aber dieses selbstgefällige Grinsen von Fudou trieb sie fast zur Weißglut. Wenn er wusste, dass sie wusste, dass er Recht hatte, würde sie ihm am liebsten eine Ohrfeige verpassen, aber sie musste sich zügeln.
 

Euri ließ den Blick ein wenig schweifen und freute sich schon auf die ganzen Aktivitäten, die es hier wohl geben würde, als ein Schnauben ihres Begleiters sie aus ihren Gedanken riss.

Fudou verschränkte die Arme vor der Brust und setzte ein freches Grinsen auf, was das Mädchen etwas erschreckte, doch wandte sich der Irokese an einen Mann, der auf ihn zukam: „Kidou-kun, was für eine Freude. Auf Spionage-Mission unterwegs?“

Die Violetthaarige mustertet den Mann mit der Brille und den hellbraunen Dreadlocks vor ihr, der ebenfalls zu grinsen begann: „Kenne deinen Gegner, Fudou. Ich würde mich gerne mit dir unterhalten, aber leider muss ich weiter. Ich schreib dir, okay?“

Fudou zuckte nur mit den Achseln und trat zur Seite, damit der Braunhaarige an ihm vorbeikam. Euri’s Blick richtete sich sofort auf das rothaarige Mädchen, das hinter Kidou herlief und winkte ihr mit einem freundlichen Lächeln. Der Rotschopf musterte das Mädchen einen Moment und ging ganz dicht an ihr vorbei, wobei sie ihr kurz etwas ins Ohr flüsterte.
 

Für einen Moment entglitten der Violetthaarigen die Gesichtszüge, doch fing sie sich relativ schnell wieder und wandte empört den Kopf ab, als die Rothaarige an ihr vorbeiging.

„So eine arrogante Kuh“, keifte Euri und marschierte mit erhobenem Haupt auf die Schule zu, während Fudou sich lachend den Bauch hielt, denn er konnte sich denken, was der Rotschopf zu seinem Schützling gesagt hatte.

Den restlichen Nachmittag verbrachte das Mädchen damit, sich das Schulgelände genauer anzusehen, wobei sie einigen Schülern über den Weg lief, die sich entweder später auf den Heimweg machten oder solche Streber waren, dass sie schon bis in die Abendstunden lernen mussten. Ein wenig war Euri irritiert, als sie dem Rotschopf von vorhin noch einmal begegnete, doch zeigte Kidou‘s Begleiterin keinerlei Anzeichen eines Wiedersehens, was ihr auch zugutekam. Was die Violetthaarige allerdings am meisten überraschte war, dass sie nicht mehr zu Hause sondern in einem Wohnheim schlafen würde.
 

An sich hatte sie keine Probleme damit, allerdings würde sie mit zig fremden Leuten auf engstem Raum zusammengepfercht werden würde. Dazu müsste sie sich ihr Zimmer auch noch teilen müssen, mit einer Wildfremden, und das ging ihr extrem gegen den Strich, doch wurde ein Protest von Fudou im Keim erstickt. Statt sich auf eine Diskussion einzulassen, nahm das Mädchen den Sportbezirk unter die Lupe und beim Anblick des riesigen Pools, begannen ihre Augen förmlich zu leuchten. Doch so sehr sie gerne sofort eine Runde schwimmen gegangen wäre, es wurde leider nichts daraus, denn es ertönte eine Durchsage, die alle Fußballer zum Wohnheim am Rande des Geländes beorderte. Der Aufforderung kam das Mädchen nur unter Protest nach und machte sich auf den Weg zu dem besagten Wohnheim. Vor dem Schulgebäude lief sie fast in zwei Mädchen mit hell- und dunkelblauen Haaren hinein, die sich ebenfalls suchend umsahen. Fudou schien zu wissen, wo es lang ging und geleitete die drei Damen zu dem großen Gebäude.
 

Das Mädchen mit den hellblauen Haaren strahlte regelrecht und machte einen leichten Hüpfer: „Wie cool, ein Wohnheim. Hey Hana, hoffentlich sind wir in einem Zimmer.“

Die Angesprochene nickte nur und musterte ihr neues Heim, während Euri mit ihrem Zeigefinger kreisende Bewegungen an ihrer Schläfe machte: „Du meine Fresse, haben die nicht mehr alle Tassen im Schrank? Hoffentlich ist von denen keine in meinem Zimmer.“

„Jeder kriegt das, was er verdient, meine kleine Euri“, belehrte der Mann mit dem Iro das Mädchen, die ihm daraufhin einen regelrechten Todesblick zuwarf, doch störte das ihn in keinster Weise. Die vier betraten das Wohnheim und als Fudou sich von ihnen verabschiedet hatte, folgten sie dem Stimmgewirr, das aus dem Aufenthaltsraum kam und dort trafen sie auf elf andere Schüler.
 

Kurz sahen die anderen auf und musterten die Neuankömmlinge, doch das Anstarren störte Euri weniger. Laut Fudou sollten 16 Spieler in der Mannschaft sein, also mussten noch zwei weitere Spieler fehlen. Sie setzte sich auf einen Sessel und sah in die Runde, wobei ihr vor allem drei etwas kleinere Mädchen ins Auge fielen, die es sich auf einer Couch gemütlich gemacht hatten. Die beiden Blauhaarigen von vorhin stellten sich in eine Ecke und schienen sich über etwas zu unterhalten. So ganz wusste sie nicht warum, aber sie fühlte sich beobachtet, doch konnte sie nicht genau zuordnen von wem.
 

Weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, da eine junge Frau mit langen grünen Haaren in den Raum kam und sich den Schülern zuwandte.

Als die Frau die Stimme erhob, war es schlagartig ruhig im Raum: „Meine Name ist Matsuyama Reina und ich bin ab heute eure Trainerin. Damit eins klar ist, ich habe in dieser Mannschaft das Sagen und wer glaubt, dass er meine Anweisungen ignorieren oder nicht befolgen muss, der wird mit den Konsequenzen leben müssen. Haben wir uns verstanden?“

Die meisten Schüler nickten sofort und am liebsten hätte Euri ihr eine freche Antwort gegeben, doch das Auftreten der Frau war einfach zu imposant und sie konnte ihre Trainerin nur bewundern.

Reina sah noch einmal in die Runde und stemmte dann eine Hand an die Hüfte: „Gut, dann will ich mir mal ein Bild von euch machen. Ich rufe eure Namen auf und dann kommt ihr bitte her und stellt euch vor.“
 

Die 14 Schüler sahen ihre Trainerin an, während diese eine Liste hervorholte und kurz überflog.

Anschließend richtete die junge Frau ihre goldgelben Augen auf ihr zukünftiges Team: „Also, ich rufe euch jetzt auf und dann stellt ihr euch kurz vor. Verstanden?“

Ein leises Murmeln ging durch die Schüler, denn irgendwie machte die Frau ihnen ein wenig Angst, dennoch strahlte sie eine Stärke und Autorität aus, für die man sie einfach bewundern musste.

Erneut sah die Grünhaarige auf ihre Liste und las dann laut vor: „Als erstes: Abe Euri.“
 

Die Violetthaarige trat vor und stellte sich der Gruppe vor. Kaum war sie fertig, rief Reina den nächsten nach vorne, wobei bereits der zweite Schüler anscheinend nicht anwesend war, denn die Trainerin stockte kurz, was sie auch kurz vor Schluss noch einmal tat. Nach und nach traten die einzelnen Schüler vor und jeder der Zuschauer machte sich ein eigenes Bild von seinen Kameraden. Drei der Mädchen machten den Eindruck, als würden sie im nächsten Moment in Ohnmacht fallen, während andere nicht mehr als nötig von sich preis gaben. Wieder andere strahlten übers ganze Gesicht und konnten es wohl gar nicht erwarten, sich mit allen anzufreunden. Nun herrschte in dem Raum ein hoher Gesprächspegel, den Reina mit einem Händeklatschen schlagartig reduzierte.
 

Alle Blicke lagen wieder auf der Trainerin, die eine Hand an die Hüfte gestemmt hatte: „Um noch ein paar Sachen anzusprechen: Wir haben morgen ein Testspiel und ich werde mir dann ein Bild von euren Fähigkeiten machen.“

Unter den Spielern entbrannte wieder aufgeregtes Tuscheln, bis Tatsumi das Wort ergriff: „Also werden wir gleich ins kalte Wasser geworfen, sehe ich das richtig? Wann kriegen wir eigentlich unsere Trikots?“

Das schien das restliche Team auch zu interessieren, denn bisher hatte keiner von ihnen das Schultrikot auch nur gesehen, was die Trainerin auch erklärte: „Was bringt es euch ein Trikot zu geben, wenn ihr morgen wieder aus der Mannschaft fliegen könntet?“

Schlagartig wurde es still im Raum und zu ihrem eigenen Erstaunen war es Yumisa, die als erstes die Stimme wiederfand: „W-Wir sind nicht fest in der Mannschaft?“
 

„Egal was die Gründe für euer Kommen sein mögen, wenn ihr mich nicht überzeugt, fliegt ihr aus der Mannschaft. Egal wer ihr seid, oder wer euch scoutet“, erwiderte die Grünhaarige und Yumi hatte das Gefühl, als würde sie in ein tiefes Loch fallen.

Den Gedanken schienen einige ihrer Teamkollegen zu teilen, doch Kazue ballte nur die Faust und erhob die Stimme: „Sie werden schon sehen, mich werden sie nicht rauswerfen!“

„Meine Rede!“, stimmte Tatsumi zu und verschränkte die Arme vor der Brust, doch war ihre Trainerin in keinster Weise beeindruckt.

Stattdessen blätterte sie ihre Liste um und sprach seelenruhig weiter: „Noch eine Sache von mir, dann werde ich euch in Ruhe lassen. Die Zimmerverteilung ist fest und es wird keine Änderungen geben, also versucht es erst gar nicht.“
 

Sie sah noch einmal auf ihre Liste und gab dann die Verteilung preis: „Zimmer 1 sind Fujiwara Ryuichi und Hikaru Kazue. Zimmer 2 bewohnen Tsukishima Tatsumi und Minami Rin.“

Der Schwarz- und der Grauhaarige aus Zimmer 1 sahen sich kurz an und nickten sich dann zu, doch traf den Bewohner von Zimmer 2 der Schlag, war doch sein Zimmergenosse das Mädchen mit den rosafarbenen Haaren, die sich anscheinend nicht daran störte.

Reina ließ sich nicht beirren und machte weiter: „Zimmer 3, Matsuyama Yumisa und Itō Arisu. Zimmer 4, Tendou Hanabi und Kaneshiro Tamaki.“

Die beiden kleineren Mädchen wussten ja bereits, dass sie sich ein Zimmer teilen würden, doch wussten sie nicht genau, was sie zueinander sagen sollten.

Anders verhielt es sich bei den beiden blauhaarigen Mädchen, von denen die Hellhaarige ihrer Freundin um den Hals fiel und jubelte: „Hana, wir sind in einem Zimmer, wie cool ist das denn? Dann kann ich dich jeden Morgen aus den Federn schmeißen.“

„Und ich kann dir jeden Morgen ein Kissen ins Gesicht hauen“, erwiderte die Dunkelhaarige mit einem Grinsen im Gesicht, was beide Mädchen wieder auflachen ließ.
 

Es dauerte einen Moment, bis die Trainerin sich wieder Ruhe verschafft hatte und weiter sprach: „Die anderen Zimmer sind im zweiten Stock und zwar sind im Zimmer 5 Yoru Himaru und Momochi Naoki und im Zimmer 6 Keruberosu Kiromaru und Wakabayashi Eiji.“

Der blonde Junge Himaru sah auf seinen Zimmergenossen, der seine Kopfhörer richtete und Himarus treuer Begleiter schnaubte einmal: „Hält der Typ sich für eine Katze, oder was?“

„Lass ihn doch Kyo, aber wir sollten versuchen mit ihm klar zu kommen“, warf sein Freund ein und hob grüßend die Hand, was sein Mitbewohner kopfnickend hinnahm, da er anscheinend Musik hörte.

Bei den anderen beiden herrschte Verwirrung, denn zum einen schien keiner zu wissen, wer Kiromaru war.

Bei dem zweiten Namen hatte man deutlich gesehen, wie Hanabi’s Augen groß geworden waren und sofort hatte sie aufgeregt mit ihrer Freundin getuschelt. Kiromaru selbst saß abseits und fühlte sich etwas fehl am Platz und es schien so, als wäre sein Zimmergenosse noch gar nicht da. Allerdings konnte der Dunkelblauhaarige nicht verbergen, dass er neugierig auf seinen Mitbewohner war und warum dieser noch nicht da war.
 

Die letzten beiden Zimmer bewohnten jeweils Tsubame Akane und Abe Euri, sowie Shiroi Airi und eine gewisse Asakura Mihono, die ebenfalls nicht anwesend war. Nachdem sie die Liste fertig vorgelesen hatte, ließ die Trainerin sie alleine mit der Erinnerung, dass sie morgen früh losfahren und ein Spiel absolvieren würden. Da es schon spät geworden war, machten sich die Schüler auf die Suche nach ihren Zimmern und man sah besonders Tatsumi an, dass er am liebsten jemanden verprügelt hätte. Warum hatte ausgerechnet er ein Mädchen als Zimmergenosse bekommen? Es müsste doch noch Einzelzimmer geben, aber das war ein Horror. Da der Tag sehr anstrengend gewesen war, herrschte im Wohnheim schnell Ruhe. Euri und Kiromaru wunderten sich, dass das rothaarige Mädchen Akane sich nicht an sie erinnern konnte, obwohl sich beiden definitiv sicher waren, ihr in der Schule begegnet zu sein. Es dauerte noch etwas zehn Minuten und dann waren alle Lichter aus, doch hallte immer noch Tatsumi’s Missmut durch das Wohnheim.



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