Typisch du! von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Missverständnisse ---------------------------- Reika war genervt, schon drei Tage hatten sie und Aomine nicht mehr an ihrem Referat gearbeitet, weil ihm sein Training wichtiger war. Dabei wusste sie von Satsuki, dass er sehr gerne schwänzte und nur dann kam, wenn er Lust hatte. Und heute Abend war auch noch Theaterprobe. Normalerweise war sie mit Leib und Seele Theaterchefin und delegierte. Aber in der letzte Zeit gab es Streit um die Hauptrolle und gerade die Mädchen zeigten ihre Krallen. Sie waren immer schwerer zu bändigen. Dann regnete es heute auch noch. „Das reicht, der nächste Freund wird einer mit Auto sein.“ murmelte sie vor sich hin. Aber es nützte nichts, mit Jacke, Mütze, Schal und Handschuhen ging es nach draußen. Der Bus war schon weg und nun hieß es, sich beeilen denn die Chefin durfte nicht zu spät kommen. Ihre Theaterschüler waren schon da und heute lief die Probe ganz friedlich ab. Es wurde sogar richtig gut, denn ihre Darsteller gaben sich richtig Mühe. Nach zwei Stunden war das Beste dann im Kasten. Alle waren schon am zusammen packen, als zwei ihrer Schülerinnen tuschelten, kicherten und zur Tür guckten. Reika folgte ihren Blicken und sah Aomine, der den Raum betrat. „Willst du zu mir?“, fragte sie ihn. „Zu wem sonst. Sind wir mit dem Referat eigentlich schon fertig?“ „Nein, sind wir nicht! Du kommst doch schon seit drei Tagen nicht mehr zum Arbeiten.“, rief sie vorwurfsvoll und warf ihm ihren typischen Reika Blick zu. „Ich habe auch noch andere Sachen zu tun als dieses blöde Referat! Meine Noten sind gut genug, wenns nur eine Drei wird, geht die Welt auch nicht unter.“, knurrte er. Reika schaubte vor Wut. „Für dich vielleicht nicht, aber für mich! Ich habe noch nie irgendwo eine Drei gehabt und ich habe auch nicht vor, damit anzufangen, nur weil du kein Bock hast!“ Aomine sah sie nur an, wand sich ab und ging ein paar Schritte. Dann drehte er sich noch einmal um. „Morgen. Aber dieses Mal bei mir. Sei pünktlich.“ Dann verschwand er endgültig und auch Reika machte sich kopfschütteld und Flüche murmelnd auf den Heimweg. Die Kälte und den eisigen Wind merkte sie nicht, ihr war heiß genug vor Wut. Am nächsten Morgen war der Zorn verraucht. Wäre ja wohl noch schöner, wenn sie sich von einem Jungen aus der Fassung bringen ließe. Nachdem die Schule beendet war, wartete Aomine am Tor auf sie. „Können wir?“ „Ja.“ Beide hatten nicht viel Lust zu reden und so kamen sie schweigend an Aomines Haus an. Es war niemand zu Hause. Reika sah sich um. Hübsch war es hier. „Hast du Geschwister?“, fragte sie. „Nein, zum Glück nicht. Willst du es in der Küche tun oder in meinem Zimmer?“, fragte Aomine. „Was!?“, rief Reika erschrocken. „Na, Hausaufgaben? Oder möchtest du vorher ein bisschen rummachen?“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören. Trotzdem lief Reika rot an, hatte aber doch noch Zeit für einen schrägen Blick nach oben. „Schön durchatmen! Als ob ich dich nackt sehen möchte!“ „Ich sagte nur rummachen, nackt hast du gesagt!“ „Oh Gott... lass uns anfangen, ehe ich noch Dinge sage und tue, die ich bereue.“ stöhnte sie. Sie öffnete einfach die Tür, an der ein Poster von Michael Jordan hing, und trat ein. Es war ein typisches Jungenzimmer mit Postern von Basketballspielern, Autos, Motorrädern und leichtbekleideten Frauen. Und es war unordentlich, es lagen Klamotten herum und Schulbücher sowie lose Zettel. „Du wusstest doch, dass ich kommen wollte. Hättest du nicht aufräumen können?“, fragte sie vorwurfsvoll. „Oh Entschuldige Prinzessin! Das nächste Mal schicke ich vorher ein Aufräumkommando durch die Wohnung!“, rief er. „Nicht durch die Wohnung, nur durch dein Zimmer.“ Aomine griff sich in die Haare. „Die macht mich wahnsinnig.“, zischte er. Und trotzdem schafften es die beiden, in den nächsten zwei Stunden ruhig zusammen zu arbeiten. Doch Reika hatte so das Gefühl, dass er sich nur zusammen riss, um sie schnell wieder los zu werden. „So, machen wir Schluss für heute. Wir sind gut voran gekommen.“, meinte sie versöhnlich. „Ja.“, nickte er. Amüsiert grinste sie ihn an. „Sagst du das nur, weil du deine Ruhe willst?“ „Wenn ich Ja sage, lässt du mich dann in Ruhe?“, fragte er zurück. „Natürlich, ich habe auch noch andere Dinge zu tun, als hier meine Zeit zu verschwenden!“ „Ach ja? Du warst doch ganz scharf darauf, Zeit mit mir zu verbringen. Was ich dir nicht übel nehmen kann, ich bin toll und jeder will mit mir zusammen sein.“ „Jaa... ich habe mich darum gerissen, mit dir zu arbeiten. Angefleht habe ich Frau Arisawa, damit ich dir nah sein kann.“ „Siehst du, ich wusste das du auf mich stehst.“ Das Wort- und Blickbattle was die beiden sich lieferten, war schauspielreif. Plötzlich tauchte groteskerweise Kagamis Gesicht vor Aomines geistigem Auge auf. Die beiden belauerten sich beim spielen so ähnlich und keiner wollte den Blick abwenden. Nur das hier kein Ball im Spiel war, sondern Worte. Doch jetzt beendete Reika ihr Gerangel, mit einem Blick auf die Uhr. „So, ich geh jetzt. Bringst du mich nach Hause?“ „Dein Ernst?“ „Reingelegt! Ich wusste, dass du so nett nicht bist und eine arme Jungfrau zu begleiten. Küsschen!“, rief sie gespielt affektiert, ging zur Tür und war verschwunden. „Blöde Kuh.“, murmelte Aomine, konnte aber nicht verhindern, dass ein Grinsen sich in sen Gesicht schlich. Ein paar Tage später, war die nächste Theaterprobe. Reika merkte schon beim rein kommen, dass irgendetwas anders war. Die Jungs schauten sie ehrfürchtig an, die Mädchen bewundernd. Und die Mühe die sich heute alle gaben, war fast schon gespenstisch. „Super gelaufen heute, schönen Abend noch!“, rief sie zum Schluss. Sie ging zu ihrer Tasche und verstaute ihr Kostüm, als zwei ihrer Schülerinnen zu ihr kamen. „Dir auch einen schönen Abend, Reika. Du verbringst ihn doch sicher in netter Begleitung, nicht wahr?“, fragte Kikki vielsagend. „Ja, in netter und ziemlich hübscher Begleitung.“,nickte ihre Schwester Nikki. Verständnislos wanderte Reikas Blick von einer zur anderen. „Was redet ihr denn da? Wieso Begleitung? Und wieso nett und hübsch?“ „Na, du gehst doch jetzt mit einem der Basketballer.“, rief Nikki. „Aomine Daiki, das Wunderkind! Der ist sexy.“, kicherte Kikki. „Wie kommt ihr denn darauf, dass ich mit ihm gehe? Wir arbeiten zusammen an einem Referat, mehr nicht!“, stieß Reika hervor. „Er ist doch gar nicht in deiner Klasse.“, stellte Nikki kritisch fest. Plötzlich mischten sich auch Junko und Akemi ein. „Mensch Mädels, ist doch klar, dass die beiden ihre Beziehung erst mal geheim halten wollen.“, sagte Junko. „Ja, sonst kommen doch die Neider aus allen Ecken gekrochen. Ihr habt aber auch gar kein Feingefühl!“, rügte Akemi kopfschüttelnd. Reika hatte der Unterhaltung fassungslos zugehört und wollte gerade etwas sagen, da tauchte - natürlich - Aomine auf. „Bist du fertig?“, fragte er, die anderen Mädchen ignorierend. „Er hat nur Augen für sie, wie romantisch.“, wisperte Kikki ihrer Schwester zu. „Komm, gehen wir. Sie möchte sich bestimmt küssen und dabei stören wir nur.“, giggelte auch Nikki. Auch Junko und Akemi kicherten und zusammen verließen die Vier den Raum. Aomine guckten ihnen hinterher. „Was ist mit den dummen Gänsen denn los?“ Reika winkte ab „Das erzähle ich dir lieber nicht. Aber ich habe so das Gefühl, dass ich gerade eine wahnsinnig interessante Person geworden bin.“ „Ich versteh kein Wort aber das ist wohl besser so. Lass uns gehen, wir haben schon genug getrödelt.“, seufzte Aomine. Pubertierende Mädchen waren so anstrengend. Er wusste schon, warum er sie lieber nur auf Glanzpapier bewunderte. Die beschwerten sich wenigstens nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)