REQUIEM - 7. Akt: Das Ende aller Dinge von CyberneticNemesi ================================================================================ Kapitel 16: Die Schlacht um Hogwarts ------------------------------------ Als Severus mit den anderen Im Schlepptau auf der der anderen Seite des Verbotenen Waldes ankam war die Schlacht schon in vollem Gange. Die Todesser schossen von den Zinnen herunter und einige kamen aus dem Schloss gerannt, um die angreifende Armee direkt abzuwehren. Flüche sausten über ihre Köpfe. Die Zentauren stürmten mit erhobenen Schwertern und Speeren nach vorn. Hinter ihnen die Halbtrolle und Vampire mit ihren Maschinenpistolen. Dazwischen kämpften ehemalige Gefangene, Schüler und Ordensleute. Es war ein unglaubliches Bild. Explosionen. Feuer. Menschen, die leblos zu Boden fielen. Schreie. Severus lotste sie am Rand des Sees entlang zu einem alten von einem Gitter versperrten Abflussschacht. Der indirekte Weg war manchmal der einfachere. Severus schob das Metallgitter beiseite und offenbarte den von Moos und Ranken überzogenen Gang dahinter. Wasser tropfte von der Decke und auf dem Boden sammelte sich alles in schlammigen Pfützen. „Wo führt das hin?“, fragte Harry hinter ihm. „In ein Lager in den Kerkern. Bleibt direkt hinter mir. Sicher wimmelt es im Schloss von Wachen.“, sagte Severus. „Wenn wir einmal drin sind müssen wir uns ein Bild der Lage verschaffen. Das Schloss ist noch voller Schüler. Mit etwas Glück können wir sie gegen die Todesser mobilisieren. Das verschafft uns vielleicht ein- oder zweihundert Zauberstäbe mehr.“ „Und Voldemort?“, fragte Harry. „Den überlasst ihr mir, verstanden?“, sagte Severus und sah Harry sehr ernst an. „Verstanden, Harry?!“ „Ja, ich hab's kapiert.“, sagte Harry. „Was ist mit den Slytherins?“ „Was soll mit denen sein?“, fragte Severus. „Werden sie sich gegen uns wenden?“ Severus blieb stehen und drehte sich zu Harry um. „Ich bin auch ein Slytherin, schon vergessen?“, sagte er. „Ja, aber Sie und ich sind ja auch Hochverräter und Terroristen. Wie werden Sie reagieren, wenn wir auftauchen und meinen sie sollen die Todesser angreifen?“, fragte Harry. „Ach, Herr Gott!“, grollte Severus unbewusst. „Immer diese Klischees! Ich werde schon dafür sorgen, dass sie nicht alle weinend zu Voldemort laufen.“ John lachte laut auf als er das sagte. „Sorry.“, meinte sein Sohn, konnte sich jedoch ein unterdrücktes Grinsen nicht verkneifen. „Du hältst einfach den Mund und lässt mich machen.“, sagte Severus zu Harry. „Ich kann keine stumpfen Streitereien gebrauchen!“ „Was ist wenn sie uns verraten?“, entgegnete Harry. „Dann zieh ich ihnen Punkte ab!“, antwortete Severus genervt und drehte sich wieder um. Zu seiner eigenen Überraschung versuchte Harry nicht ihn weiter zu bedrängen. Sie folgten dem Gang bis zu dem Regal, dass vor den Ausgang geschoben wurde. Severus tippte mit dem Zauberstab dagegen und es rutschte unter einem unangenehmen Knarzen zur Seite. Er kam aus dem Geheimgang und ging durch das Lager zur Tür. Vorsichtig öffnete er sie und sah in den Flur dahinter. Niemand da. Mit einer Handbewegung bedeutete er den anderen ihm zu folgen. Sie schlichen durch die Kerkergänge bis zum Eingang der Slytherin-Gemeinschaftsräume. „Passsssswort?“, zischelte das Abbild einer Schlange. Severus antwortete nicht, denn er wusste es ja ohnehin nicht. Stattdessen zog er seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Stelle an der sonst der Eingang erschien. Wortlos zwang er die Tür sich zu öffnen und sie tat es. Severus trat ein. Seine Schüler wirkten verängstigt und umso überraschter als sie erkannten wer da vor ihnen stand. „Pr-Professor?“, fragte jemand vorsichtig. Severus ließ den Blick über die Schüler schweifen. Draco saß in einer Ecke. Er wirkte verunsichert. „Wie ihr sicher wisst, findet da draußen gerade eine Schlacht statt.“, sagte Severus. „Ebenso werdet ihr wissen, dass ich auf jedem Fahndungsplakat des Ministeriums stehe. Die Gründe dafür sind kompliziert und sollten Euch nicht interessieren. Die einzige Frage, die ihr mir beantworten müsst ist, ob ihr bereit seit euch gegen die Todesser zu erheben.“ Langes Schweigen, welches erst von einer Schülerin durchbrochen wurde, die Severus nur zu gut kannte: Pansy Parkinson. „Er ist ein Verräter! Los, wir sollten ihn schnappen und …!“, rief sie hysterisch. „Ach, Parkinson, du alte Petze! Immer gleich dieses rumgekeife! Das hält doch keiner aus!“, warf ihr Severus entgegen. Sie sah ihn mit großen Augen an. „Ich bin nicht mehr euer Professor, aber wenn ihr jemals wahre Slytherins sein wolltet, dann habt ihr jetzt die Chance. Wer nicht kämpfen will oder kann, der soll hier bleiben. Alle anderen könnte ich jedoch gebrauchen.“ Pansy setzte sich wieder hin. Einige Schüler warfen sich Blicke zu und lautes Gemurmel brach aus. Draco erhob sich von seinem Platz und stellte sich vor sie. „Was sollen wir tun?“, fragte er. „Wir bereiten den Todessern eine Mordsüberraschung. Vorher muss ich jedoch wissen wer jetzt das sagen hier hat.“, sagte Severus. „Die Carrows.“, sagte ein Schüler. „Urgs.“, machte Severus. Er kannte die Carrows. Ein Geschwisterpaar, das auf Bestrafung stand. Nicht so durchgeknallt wie Bellatrix und Rodolphus, aber arg genug. Hinter sich hörte er jemanden, der die Treppe hinunter kam. „Deckung!“, sagte Severus. Harry, John, Jason und Jennifer gingen hinter dem Portaleingang in Deckung. Als Severus herumfuhr und schon mit dem Zauberstab auf die Person angelegt hatte erkannte er wer da kam. Es war Horace Slughorn. „Du meine Güte.“, machte Slughorn als ihm der Zauberstab ins Gesicht gehalten wurde. Er sah zu Harry und dann wieder zu Severus. „Was tun Sie hier?“, fragte Slughorn und hob vorsichtig die Hände. Severus ließ seinen Zauberstab sinken. „Wollen Sie uns dabei helfen die Todesser aus der Schule zu vertreiben?“, fragte Severus. „Aber Sie … und Harry Potter … wie …?“ Slughorn war völlig von der Rolle. „Keine Zeit für lange Erklärungen. Also, helfen Sie uns oder nicht?“, fragte Severus. „Ja, natürlich.“, antwortete Slughorn. „Gut, ich brauche ein bisschen Ablenkung, während wir versuchen die anderen Schüler zu holen.“, sagte Severus. „Aber die Schlacht … Sie wollen doch nicht?“, fragte Slughorn. „Die Zeiten des Weglaufens sind vorbei, Horace. Heute entscheidet es sich. Es wird sicher nicht mehr lange dauern bis der Dunkle Lord hier auftrifft. Sie können sich entweder unter dem Bett verkriechen oder sie helfen mir!“, entgegnete Severus. Die Schüler sahen ihren Hauslehrer und ihren ehemaligen Hauslehrer gespannt an. Schließlich knickte Slughorn unter ihren Blicken ein. „Dann tun wir, was wir können!“, sagte Slughorn. Einige der Schüler rissen triumphal die Fäuste hoch. Draco nährte sich Severus. Er sah unsicher zwischen ihm und Harry hin und her. „Also stimmt es?“, fragte Draco. „Du und Potter …?“ Severus atmete tief. Eigentlich hatte er gar keine Lust auf dieses Gespräch. „Nach dem was passiert ist hätte ich geglaubt, dass der Dunkle Lord dich und deine Familie nicht aus den Augen lässt.“, sagte Severus und versuchte so das Thema von ihm und Harry weg zu bewegen. „Hat er auch nicht. Mutter hat sich jedoch bei ihm eingesetzt damit ich hierher zurück kehren darf. In Wahrheit wollte sie mich nur aus der Schusslinie haben.“, sagte Draco. Wieder sah Draco zu Harry, der ihm einen finsteren Blick zu warf. „Geh zu den anderen.“, sagte Severus zu seinem Patensohn. „Warum?“, fragte Draco. „Weil ich es sage.“, antwortete Severus. „Ist es wegen ihm?“, fragte Draco und nickte in Richtung Harry. „Es reicht schon, wenn ich mich um einen Teenager kümmern muss. Außerdem wäre deine Mutter sehr unglücklich, wenn sie erfahren würde, dass ich dich mitschleppe.“ Draco verzog unzufrieden das Gesicht. Er warf Harry noch einen Blick zu und ging dann zu den anderen. Als Severus sich umwandte sah er im Gesicht des Auserwählten ein seltsames Erstaunen. „Was?“, fragte Severus. Harry zuckte nur mit den Schultern. „Also gut, dann weiter.“, sagte Severus und verließ den Gemeinschaftsraum. Sie gingen möglichst leise die Kerkertreppen hoch bis sie beim Aufgang vor der Großen Halle ankamen. Der Kampflärm von draußen drängte zu ihnen. Severus duckte sich und zeigte den anderen mit einer Handgeste es ihm gleich zu tun. Leise schlichen sie die Treppe hoch. In der Vorhalle waren Todesser. Einige von ihnen schrien Befehle und rannten in Richtung der Front. Severus sah den Treppenaufgang nach oben. Er hörte wie in den oberen Stockwerken ebenfalls Befehle durch die Flure hallten. Ohne Kampf würden sie nicht davon kommen. Er richtete seinen Zauberstab auf sie und feuerte einen grünen Blitz ab. Einer der Todesser fiel um und blieb reglos liegen. Die anderen drehten sich um, um zu sehen, was passiert war. Severus blockte ihre Flüche ab. In jeden Augenblick kamen John, Harry und Jason hinter ihm hervor. Sie schossen auf die anderen Todesser. Blitze zuckten. Flüche schlugen im Mauerwerk ein. Nach ein paar Minuten war alles vorbei. „Schnell jetzt.“, sagte Severus und sie rannten die Treppe nach oben. Auf ihrem Weg begegneten sie weiteren Kämpfern. Severus streckte einige von ihnen nieder. Es war keine Zeit darüber nachzudenken. Sie arbeiteten sich von Deckung zu Deckung die Treppe nach oben vor. Die Todesser hatten viele Wachen aufgestellt und der Kampf gegen die anrückenden Männer zog sich hin. Stockwerk für Stockwerk bis sie endlich in die Nähe des ersten Turms kamen. „Harry, du gehst vor!“, sagte Severus. „Warum ich?“, fragte er zurück. „Weil deine Kumpels auf mich bestimmt nicht gerade entzückt reagieren werden.“, antwortete Severus. Harry trat an das Portrait der Fetten Dame heran. Severus zwang mit dem Zauberstab erneut die Pforte sich zu öffnen. Harry betrat als erstes den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Als die Schüler ihn erkannten begann ein frenetischer Jubel wie ihn Severus noch nie gehört hatte. Er atmete tief durch bevor er hinter Harry geduckt ebenfalls eintrat. Die Menge verstummte jäh als sie ihn erkannten. Ein buschiger, brauner Kopf löste sich aus der Menge und kam schnelles Schrittes auf Harry zu. Severus erkannte die Schülerin. Es war Hermine Granger. Harry grinste sie an und wollte sie gerade begrüßen da bekam er ohne Vorwarnung eine gepfeffert. Severus verzog kurz das Gesicht. „Wo warst du?“, rief Granger aufgebracht. „Ich dachte du wärst tot! Und wo ist Ron!?“ Harry kam nicht dazu zu antworten da bekam er glatt noch eine Ohrfeige von ihr. „Weißt du überhaupt was ich hier wochenlang durchgemacht habe? Hast du eine Ahnung wie furchtbar es hier war?“ Granger hob schon wieder die Hand, um Harry noch eine zu verpassen, doch Severus erbarmte sich und schritt ein. Er hielt Granger am Arm fest. „Ich glaube, er hat genug.“, sagte Severus zu ihr. „Und Sie!“ Jetzt beschimpfte Granger ihn. „Sie!? Was machen Sie eigentlich hier? Mit Harry?“ „Das ist eine lange Geschichte.“, sagte Harry und rieb sich die Wange. „Verdammt, Hermine, das hat weh getan!“ „Das sollte es auch!“, rief sie aufgebracht. „Und Sie, lassen Sie mich los!“ Severus ließ ihren Arm gehen in der Hoffnung, dass sie nun genug Ohrfeigen verteilt hatte. „Was soll das hier werden?“, fragte ein rothaariges Mädchen, dass Severus als Ginny Weasley kannte. „Wir kämpfen gegen die Todesser.“, sagte Harry. „Mit ihm?“, fragte Neville Longbottom. Er sah furchtbar aus. Als habe ihm jemand ordentlich verprügelt und das vor nicht allzu langer Zeit. „Ich weiß, dass ihr mir nicht vertraut und das werde ich euch nicht übel nehmen.“, sagte Severus. „Aber Mister Potter hier und meine Wenigkeit haben nichts mehr zu verlieren. Der Dunkle Lord wird heute Nacht sterben – mit oder ohne eure Hilfe. Besser wäre natürlich mit.“ „Traust du ihm?“, wollte Hermine von Harry wissen. „Er hat Dumbledore ermordet!“ „Ich traue ihm.“, sagte Harry. „Ich weiß, er ist als Lehrer eine einzige Katastrophe und er macht es einem nicht leicht, aber er hat in den letzten Wochen viel für mich getan. Mehr als einmal hat er mein Leben gerettet. Ich stehe hier vor euch als jemand, der Severus Snape vertraut und das solltet ihr auch.“ Severus hätte es niemals für möglich gehalten, dass Harry Potter ihn je so flammend verteidigen könnte. „Wer bereit ist zu kämpfen, kann das tun. Ich mache niemanden Vorwürfe, der Angst hat und nicht kämpfen möchte.“, sagte Harry weiter. Severus spürte plötzlich einen argen Druck auf seinem Schädel, den er zuerst nicht einordnen konnte. Erst als sich Harry und die anderen im Raum schmerzend an den Kopf fassten wusste er, was geschah. Mit einem Mal hallte die Stimme des Dunklen Lords in ihren aller Köpfen wieder. „Ich bin gekommen um euch zu vernichten! Ganz besonders bin ich jedoch gekommen, um die zu zerstören, die es wagen mich herauszufordern. Severus Snape und Harry Potter, ich werde euch verbrennen. Euch und eure sinnlose Rebellion! Ich werde euch gar nicht erst anbieten aufzugeben, denn ihr seid Ungeziefer, dass ich zertreten werde. Ganz besonders du, Snape. Ich dulde keinen Verrat! Ich werde dich auslöschen!“ Der Druck ließ nach. Harry sah ihn an. „Er ist hier.“, sagte Severus. „Wir brauchen die Leute aus den anderen Häusern. Jemand muss ihnen bescheid geben.“ Ausgerechnet Longbottom meldete sich und rannte los in Richtung des Ravenclawturms. Ein anderer, Seamus Finnigan, machte sich auf den Weg zum Turm der Hufflepuffs. Severus begab sich wieder in das Treppenhaus. Als er mit Harry und den anderen die Stufen hinab eilte sahen sie durch die Fenster plötzlich wie der Himmel über Hogwarts grün leuchtete und das ganze Schloss in ein seltsam, entfremdetes Licht tauchte. Wenig später spürte sie eine Druckwelle. Sämtliche Fenster zerbarsten und auch Teile der oberen Zinnen und Türme wurde fortgerissen als wäre Hogwarts einem einzigen, zornigen Sturm ausgesetzt. Severus und die anderen fielen hin. Sie schlugen die Arme über den Kopf, um sich vor den umherfliegenden Splittern zu schützen. „Was war das?“, rief Harry hinter ihm. Severus brauchte diese Frage nicht zu beantworten. Voldemort war gekommen und er versuchte sie mit einer einzige Welle aus reiner magischer Energie zu begraben.  Trümmer durchschlugen das Dach und fielen knallend das Treppenhaus hinab. „Kommt! Schnell!“, rief Severus. Sie rannten so schnell es ging und immer den herabstürzenden Ziegeln und Dachbalken ausweichend nach unten. Sie hörten das knallen dutzender Apparierzauber. Der Dunkle Lord kam nicht allein. Das war zu erwarten. In den unteren Ebenen des Schlosses herrschte Chaos. Die Armee war mittlerweile ins Schloss vorgedrungen. Die Flure waren voller Leichen und Blut. Todesser, Ordensleute, Halbmenschen. Es machte keinen Unterschied. Die Schlacht tobte unerbittlich. Auf dem Vorhof von Hogwarts stand der Dunkle Lord umringt von seinen Männern. Er beschwor eine weitere mächtige Welle hervor. Sie traf das Schloss und die Kämpfenden ohne Gnade. Die Mauern bekamen Risse und einige Leute, ob Todesser oder nicht, wurden von den herabstürzenden Trümmern erschlagen. Anderen vielen von den Zinnen als der Zauber die alten Mauern von Hogwarts traf. Voldemort war es egal, ob seine eigenen Männer dabei starben. Er wollte diesen Ort in Schutt und Asche legen. Severus feuerte grüne Blitze gegen einige der Todesser ab. Er kämpfte sich den Weg nach draußen mühsam frei. Schlug mit seinem Zauberstab auf alles ein, was sich vor ihm bewegte. Es war ein Blutbad, doch er dachte nicht daran. Das einzige, was Severus wollte war seinem einzig wahren Feind gegenüber zu stehen und ihn niederzustrecken. Als er endlich auf dem Hof stand wollten die Todesser um Voldemort ihn angreifen, doch ihr Meister hielt sie zurück. „Er gehört mir!“, rief der Dunkle Lord energisch. Severus sah wie Nagini aus dem Schutz ihres Herren glitt. Sie zischte ihn gefährlich an. Severus wusste, dass er nur eine Chance hatte es endlich zu Ende zu bringen. Er zog das Schwert aus der Tasche und richtete es auf seinen alten Meister. Voldemort begann aus voller Kehle zu lachen. „Wie witzig.“, sagte der Dunkle Lord. „Selbst der treuste meiner Todesser kennt doch nichts als Lüge und Verrat.“ Severus antwortete nichts. Seine Augen huschte zwischen Voldemort und seiner Schlange hin und her. Der Dunkle Lord trat auf ihn zu und breitete seine Arme aus. „Ich war blind. Harry Potter versperrte mir die Sicht darauf wer wirklich mein ärgster Feind ist.“, sagte Voldemort. „Severus Snape. Der Mann der scheinbar als Einziger mir immer ergeben war, der jeden Befehl ohne ein Wiederwort ausführte und nie auch nur zuckte, wenn Dinge getan werden mussten von denen sich andere voller Ekel abgewandt hätten. Ich hätte wissen müssen, das du es bist. Hätte ahnen müssen wer mich hintergeht.“ „Schluss mit dem Gequatsche!“, entgegnete Severus ruhig. „Wie du willst.“ Voldemort sprach etwas auf Parsel und Nagini sprang direkt auf ihn zu. Mit aufgerissenen Maul wollte sie ihre Giftzähne in Severus versenken. Er wisch im letzten Augenblick seitlich aus. Das Schwert Gryffindors fuhr auf sie hernieder. Einmal. Zweimal. Dreimal. Mit einem matschigen Laut fiel der Kopf der Schlange zu Boden. Voldemort blickte ihn an als könne er nicht glauben, was er da sah. „Es wird mir ein Vergnügen sein dich zu töten. Nein, nicht töten. Du wirst leiden und unendliche Qualen erleiden für das, was du getan hast!“ „Ja, ja, sind wir dann mal fertig?“, fragte Severus genervt. Er wusste, dass nichts Voldemort mehr in Rage versetze als wenn man seine selbstgefälligen Monologe unterbrach. Der Dunkle Lord ließ seine Robe von den Schulter gleiten. Sein nackter, bleicher Oberkörper stand im harten Kontrast der nächtlichen Umgebung. Die aufblitzenden Lichter der Schlacht hinter ihnen und der Schein des Mondes verliehen ihm ein unnatürliches Glimmen. Voldemort hob seinen Zauberstab. Noch bevor der schwarze Magier sein Wort sagen konnte stürmte Severus schon auf ihn zu und versenkte die Klinge in seiner Brust. Der Dunkle Lord stöhnte auf und ließ seinen Zauberstab fallen. Aus seinem Mund tropfte eine schwarze Flüssigkeit. Kein Blut. Voldemort packte Severus am Hals und hob ihn hoch. Das Schwert in seinen Rippen schien ihn nicht im Geringsten zu interessieren. „Du glaubst ernsthaft du könntest einen Gott vernichten?“, sagte Voldemort. Bei jedem seiner Worte lief ihm mehr von den schwarzen Schleim aus dem Mund. „Du bist kein Gott, Tom Riddle.“, brachte Severus nur sehr schwer heraus. „Das ist nur das, was du dir selbst angetan hast.“ Severus griff nach dem Schwertheft in Voldemorts Brust und zog es mit einem kräftigen Ruck heraus. Unter einem Schmerzensschrei ließ der Dunkle Lord ihn fallen. Aus der Wunde auf seiner Brust blubberte die schwarze Flüssigkeit. Voldemort ging in die Knie. Die Todesser um sie herum wischen furchtsam zurück. Severus legte ihm das Schwert an den Hals. Voldemort lachte nur. Sein lachen wurde von Augenblick zu Augenblick immer wahnsinniger. „Du hast dich redlich bemüht, aber man kann mich nicht töten.“, sagte der Dunkle Lord. Severus holte mit dem Schwert aus und schlug Voldemort mit einem kräftigen Hieb den Kopf ab. Aus seinem Hals sprudelte schwarzer Schleim. Er hob den Kopf auf und zeigte ihn den Todessern. „Lord Voldemort ist tot!“, sagte Severus laut. Die Todesser rannten panisch davon. Er ließ den Kopf fallen. Mit einem Mal wurde Severus gewahr dass er in einer Pfütze dieser schwarzen Flüssigkeit stand. Sie breitete sich aus Voldemorts Wunden wie ein Pilzgeflecht über den Hof aus. Verschlang Mauerwerk und Pflanzen. Schließlich erhob sich ein gewaltiges Ding aus schwarzen Schleim. Ein unförmiger Klumpen mit mehreren Mäulern und Augen. Ein Blob aus den letzten Resten der Boshaftigkeit des Dunklen Lords. Die kläglichen Reste von dem, was man noch hätte eine Seele nennen können. „Das ist doch nicht sein ernst!“, fluchte Severus. Er stach mit dem Schwert in eines der Mäuler. Aus diesem wand sich eine klebrige, schwarze Zunge um die Klinge. Mit einem Ruck entriss sie Severus das Schwert aus der Hand. Der Blob kaute darauf herum und verschluckte schließlich das Schwert Godric Gryffindors mit einem gewaltigen Rülpser. In diesem Augenblick kehrte seltsame Ruhe auf dem Schlachtfeld ein. Ob Todesser, Halbmensch oder Ordenskämpfer, alle starrte sie dieses Ding an. Und es wuchs und wuchs weit über sie alle hinaus. Seine gierigen Mäuler und und langen Zungen wandten sich nun der erstarrten Menschenmenge zu. Sie schnappten sich einige Todesser, die schreiend von der riesigen Zunge umwickelt und ins Maul gestopft wurden. Severus rannte zu den anderen zurück. „Was zum Teufel ist das?“, rief Harry Potter ihm zu. Er war blutverschmiert, aber am Leben. „Ich habe keine Ahnung.“, gab Severus zu. Er sah sich bei den Leichen um. Einige der Halbmenschen hatten Granaten dabei. „Was wird das, wenn es fertig ist?“, wollte Jennifer von ihm wissen. Sie sah ähnlich schlimm aus wie Harry. „Das blöde Vieh hat das Schwert gefressen, okay! Und die einzige Idee, die ich habe ist eine komplett bescheuerte!“, sagte Severus gestresst. Er schnappte sich so viel Sprengstoff wie er finden konnte und band ihn zusammen. „Du willst doch nicht …!“, wandte seine Frau ein. „Doch!“, entgegnete Severus harsch. Ihm fiel wirklich nichts besseres ein. Aus seinen Laboruntersuchungen wusste er, dass dieses Zeug auf normale Magie nicht reagierte und wie es aussah war dieses dunkle Schleimmonster noch nicht mal vom Koboldstahl des Schwertes beeindruckt. Ganz im Gegenteil, es war dadurch gewachsen! Severus packte seine provisorische Bombe unter den Arm und rannte auf das gefräßige Blob-Monster zu, dessen Mäuler sich gerade einige Halbmenschen einverleibte.   „He, du großes, verfressenes Scheißvieh!“, rief Severus. „Ich hab hier was für dich!“ Das Ding wandte seine Mäuler ihm zu. Eine der Zungen umschlang sein Bein. Severus konnte fühlen wie sich der schwarze Schleim durch sein Hosenbein ätzte. Er kniff die Zähne zusammen als es ihn hoch hob und über seinem sabbernden Maul baumeln ließ. Severus war sich sicher, das Folgende würde höllisch weh tun. Mit einem Schwung seines Zauberstab löste er alle Granatenstifte und ließ die Bombe in das offene Maul fallen. Das Monster schluckte gierig. Erst passierte gar nichts, dann nach einigen Augenblicken erschütterten mehrere Explosionen den Körper des Blobs. Schließlich, in einer gewaltigen Explosion aus Schleim, Glibber und schwarzem, wabbeligen Fleisch, wurde Severus durch die Luft geschleudert. Die Druckwelle schleuderte ihn gegen ein bereits brüchiges Stück Mauer. Etwas in ihm knackte ganz fürchterlich als er zu Boden fiel. Noch bevor er genau darüber nachdenken konnte, was genau er sich alles gebrochen hatte und ob er dieses elende Schleimmonster nun endgültig erledigt hatte, brach ein Stück des Mauerwerks über ihm ab und begrub ihn unter sich. Dunkelheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)