Machtspiel - Der neue Lord von SarahBFF ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 - Gefangen und verraten -------------------------------------------- "Schon irgendwas hereingekommen?", fragte ein dunkelhäutiger Mann namens Kingsley Shacklebolt seine Sekretärin plötzlich. Die junge Frau seufzte und schüttelte ihren Kopf. "Nein, Mr Shacklebolt, noch gar nichts" "Zu ruhig mal wieder", schimpfte Kingsley vor sich hin, ehe er sich wieder an die Frau wandte. "Eve, bitte sortieren Sie noch die Akten, vielleicht kommt noch was. Ich hoffe es jedenfalls", fügte er mit einem Zwinkern hinzu. "Natürlich, Mr Shacklebolt und noch viel Glück!" "Danke", sagte er lachend. Er ging in das Nebenzimmer, welches einen kleinen Aufenthaltsraum für die Auroren in der Zentrale darstellte, und setzte sich zu einem jungen Anwärter. Bald begann dieser ihm eifrig zu erzählen, was er heute schon getan hatte. Nicht viel, aber Kingsley hörte dennoch zu. Ihm war nämlich schrecklich langweilig. Eve war mit dem Sortieren fast durch, als ein schriller Alarmton sie auf einmal unterbrach. Ein Notruf kam rein. Sie nahm eine kleine Kugel, aus welcher der Ton kam und rannte damit zu ihrem Chef, da sie einen besorgniserregenden Namen gesehen hatte. "Was ist denn los?", fragte Kingsley verwundert, als er seine Sekretärin so aufgelöst sah. "Es kam ein Notruf rein", berichtete sie außer Atem. "Und dort stand ein Name drauf!" "Welcher?" "Harry Potter!" ••• Harrys erste Gedanken als er aufwachte, waren nicht grade klar. Er hatte absolut keine Ahnung wo er war, weshalb er auch zuerst 'Wo bin ich?!' dachte. Er blinzelte ein paar Mal und allmählich klärte sich seine Sicht. Er war in einem kleinen Raum, welcher spärlich eingerichtet war. Ein kleiner Schrank, ein Tisch, zwei Stühle, ein Bett und zwei Türen. Eine war komplett aus Stahl, während die andere... anders aussah. Wo auch immer er war, durch die Tür kam er alleine sicherlich nicht. Harry seufzte und lehnte sich an den Bettpfosten. 'Nein, du wirst hier sicherlich nicht rauskommen!', dachte er zerknirscht. Nur wage bekam er mit, wie der Schlaf ihn wieder einholte. ••• Harry wurde durch ein seltsames Knirschen geweckt. Er blinzelte, richtete sich auf und sein Blick richtete sich auf die stählerne Tür. Sie öffnete sich und gab den Blick auf einen Mann frei. Dieser schloss die Tür und drehte sich dann wieder zu Harry. "Hallo, Harry!", sagte er. Seine Stimme war tief und beruhigend. "H-hallo", stotterte der Junge, bevor er sich fasste. "Wer sind Sie; wo bin ich?" Der Mann lächelte gequält. "Ich darf mich doch setzen, oder?", fragte er und deutete auf einen der beiden Stühle. "Klar", sagte Harry verwirrt. "Gut" Er setzte sich und lächelte Harry beruhigend an. "Also, mein Name ist Kingsley Shacklebout. Ich bin der Leiter der Aurorenzentrale. Und wo du bist... nun" Er machte eine schwere Pause, so als führe er einen inneren Kampf, ob er es sagen sollte oder nicht. Harry schluckte. Es klang nicht gerade gut. Kingsley holte tief Luft. "Du bist im Ministerium, Harry" "Im Ministerium?", fragte er geschockt. Er konnte es nicht glauben! Noch nie war er im Ministerium gewesen, warum jetzt? Und warum war in einem Raum eingesperrt? Statt zu antworten, fragte Kingsley: "Woran kannst du dich erinnern? Die Tage davor?" "Ähm..." Harry war verwirrt. "Also, ich..." Er überlegte, aber ihm fiel es einfach nicht. "Entspann dich und lass dir Zeit!", sagte Kingsley beruhigend. "Es muss nicht sofort kommen!" Harry wurde rot. "Okay", sagte er langsam. Dann dachte er kurz nach ehe er antwortete: "Also, ich weiß noch, dass ich in meinem Zimmer war" "Weißt du noch wann das war?" "Nein... Oh, doch!" Plötzlich fiel Harry wieder vieles ein. "Ich sollte dann meiner Tante helfen. Es sollte jemand zum Essen kommen" "Okay, und dann?" "Mein Onkel und mein Cousin kamen rein. Irgendwann kam dann auch jemand. Er kam mir irgendwie bekannt vor" "Wie sah er aus, Harry?", fragte Kingsley. "Weiß nicht mehr so genau", nuschelte Harry. "Er war gegenüber Tante Petunia ziemlich charmant." Er konnte ein kleines Kichern nicht verkneifen. "Sie wurde ganz rot!" Kingsley war leicht beunruhigt. In all den Jahren als Auror hatte er gelernt, dass oft nette Menschen eigentlich das Gegenteil waren. 'So wie ein gewisser Schulleiter', dachte er bitter. "Und danach?", führte er das Gespräch weiter. Harry dachte wieder nach. "Onkel Vernon bat ihn herein", erinnerte er sich. "Sie sprachen eine Weile. Auch über mich. Ich weiß aber nicht mehr genau was", sagte er mit einem entschuldigenden Blick. "Ist doch nicht schlimm, Harry", sagte Kingsley mit einem beruhigenden Lächeln. "Gut." Harry atmete erleichtert aus. "Er wollte anscheinend einen Vertrag mit meinem Onkel abschließen. Wir, also Dudley und ich sollten danach rausgehen. Tante Petunia ist wahrscheinlich dringeblieben oder in die Küche gegangen. Weiß ich nicht. Jedenfalls bin ich nach einem kurzen Streit mit Dudley nach oben gegangen" "War der Streit schlimm?", fragte Kingsley. Harry schüttelte seinen Kopf. "Nein." "Gut", sagte der Mann erleichtert. Was ist danach geschehen?" "Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern", sagte Harry leise. "Nur verschwommen!" "Sag es bitte trotzdem", bat ihn Kingsley. "Okay... Also, als ich oben war hörte ich einen Schrei. Ich bin wieder runtergerannt, hab aber meinen Zauberstab oben liegen lassen." "Das ist seltsam", unterbrach ihn der Leiter der Aurorenabteilung stirnrunzelnd. "Bist du dir sicher, Harry?" Nachdem der Junge genickt hatte, fuhr er fort: "Dein Zauberstab lag nämlich als wir ankamen neben dir" "Ich habe ihn aber gelassen", murmelte Harry verwirrt. "Ist doch jetzt erstmal egal", sagte Kingsley. "Fährst du bitte fort?" "Natürlich. Jedenfalls stand Voldemort im Wohnzimmer! Er hat meine Verwandten gefoltert und getötet", sagte er verzweifelt. Kingsley seufzte. "Das passt überhaupt nicht" Harry sah auf, Tränen verschleierten seine Sicht. "Warum? Kingsley seufzte. "Ich denke, ich sollte dir mal meine Sicht erzählen" Nach einem Nicken Harrys fuhr er fort: "Es war eigentlich ein ganz normaler Tag. Langweilig, aber normal. Dann kam bei Eve; meiner Sekretärin", erklärte er nach Harrys fragenden Blick. "Ein Notruf rein. Du musst wissen, diese werden mit einer speziellen Art von Flohpulver ausgelöst. Es muss sich also eine magische Person beziehungsweise eine, die von der Existenz von Magie weiß, in deiner Nachbarschaft befinden. Hast du eine Ahnung, wer es sein könnte?" Harry schüttelte seinen Kopf. "Nein…" Kingsley seufzte erneut. "Okay, gut. Ich fahre am besten fort. Fünf Auroren sind mit mir appariert. Als wir ankamen, lagst du auf dem Boden - wimmernd und nicht bei völligem Bewusstsein. Ich versuchte dich zu trösten während die anderen die Gegend untersucht haben. Sie entdeckten, dass die Tode deiner Tante und deines Onkels durch anscheinend deinen Zauberstab verübt wurden. Auch die Aura war die gleiche. Einige Auroren waren sich trotzdem sicher, dass du das nicht warst, aber es gab die vielen Beweise. Schließlich mussten wir dich festnehmen. Ich schaffte es noch durchzusetzen, dass du nicht sofort nach Askaban, sondern hierherkamst." "Ich dachte, dass Sie der Leiter der Auroren sind", sagte Harry verwirrt. "Haben Sie dann nicht mehr Befehlsgewalt?" "Eigentlich schon, aber unser toller Minister hatte seine Hände im Spiel", gab Kingsley zu. "Sie mögen Fudge nicht wirklich, oder?", fragte Harry leise. Kingsley lachte. "Ja, Harry!" "Warten Sie", sagte Harry plötzlich. "Sie sagten, die Tode meiner Tante und meines Onkels. Was ist mit Dudley?" "Dudley? Ist das nicht dein Cousin? Wir haben niemanden sonst dort gesehen, Harry" "Aber wo ist er dann? Ich habe doch gesehen wie Voldemort einen Avada Kedavra auf ihn gewirkt hat!", sagte Harry und sah Kingsley verwirrt an. "Ich weiß es auch nicht, Harry. Jedenfalls", fügte der ältere Mann mit einem Lächeln hinzu. "habe ich dir etwas mitgebracht" Er zog einen Apfel aus seiner Manteltasche. "Ich weiß nicht, wann sie dir Essen bringen werden, oder ob überhaupt, deswegen habe ich ihn dir mit reingeschmuggelt! Es ist nicht viel, aber ich hoffe, es hilft dir. Wasser hast du ja genug", sagte Kingsley. "Danke!", nuschelte Harry und nahm dankbar den Apfel entgegen. "Dafür nicht, Harry!", erwiderte Kingsley lächelnd und warf während er weitersprach einen Blick auf seine Armbanduhr. "Ich weiß nicht genau, wann deine- verdammt!" Er sprang hastig auf. "Harry, ich muss los, sie erwarten mich schon längst! Bis bald Harry und viel Glück! Ich komme bald wieder!", rief er noch. Harry schaffte es gerade noch ein "Danke und tschüss, Kingsley!" zu rufen, als sie Tür schon zuging. Er seufzte, legte sich wieder in sein Bett und starrte hoch zur grauen Decke. ••• Tatsächlich verging einige Zeit, in der Harry sich furchtbar langweilte. Er wusste nicht, wann Kingsley zurückkehren würde und obwohl er ihn erst seit wenigen Stunden kannte, vertraute er ihm schon. Es war eine verzwickte Situation. Er hatte keine Ahnung, was zu diesem Zeitpunkt geschah. Wie sollte er auch? Harry entschloss sich bald, einfach zu schlafen. Als er wieder aufwachte, hörte er tatsächlich wieder dieses seltsame Knirschen und wie schon davor richtete er sich auf und blinzelte den Schlaf weg. War es Kingsley, der zurückgekommen war? Und wenn ja, mit guten oder schlechten Nachrichten? Harry setzte sich rasch auf und als die stählerne Tür geöffnet wurde, war er geschockt. Ron Weasley, sein bester Freund und Hermine Granger, seine beste Freundin traten ein. Hermine sah gleichgültig aus, aber ihre Augen waren leicht verschleiert, während Rons Gesichtsausdruck seine Wut zeigte. Es verwirrte Harry, dass er so wütend auf ihn war. Er hatte nichts getan, was jedoch von seinem besten Freund Sekunden später widerlegt wurde, als dieser ihn mit seiner Faust so hart im Gesicht schlug, dass Harry zurückwich. "Du- du Bastard! Ich kann nicht glauben, dass ich jemals dir vertraut habe!", brüllte Ron. "Du dreckiger Todesser, bist bestimmt froh, dass er zurückgekommen ist! Glaub ja nicht, dass ich dir helfen werde!" "Ron, ich-", begann Harry vorsichtig. "Lass mich in Ruhe, Potter!", unterbrach der Rotschopf ihn. Er wandte sich zum Gehen und wollte Hermine mitziehen, als ihn anscheinend etwas einfiel. Er drehte sich wieder zu Harry und zog einige verkleinerte Gegenstände aus seiner Jackentasche: Die Karte der Rumtreiber, das Fotoalbum und den Feuerblitz und vergrößerte sie. Fast zeitgleich zogen er und Hermine ihre Zauberstäbe, zielten auf die Gegenstände und riefen: "Incendio!" Entsetzt beobachtete Harry, wie seine wenigen Besitztümer verbrannten und wie seine ehemaligen Freunde wieder verschwanden. ••• Harry hatte nicht erwartet, dass so schnell wieder jemand kommen würde. Kurz nachdem Hermine und sein ehemaliger bester Freund verschwunden waren, hörte er sehr leise Stimme. Erst dachte er, dass er verrückt wurde, merkte aber dann, dass es tatsächlich die Beiden und... Sirius und Lupin waren. Er freute sich, dass die beiden kamen und hoffte, dass sie ihm halfen, aber nach der Ablehnung durch Ronald spürte er, wie diese Hoffnung kleiner wurde. Harry beschloss einfach abzuwarten, schließlich konnte er nichts daran ändern. Er seufzte und setzte sich auf und beschloss noch etwas: Zu tun, als ob er überrascht über ihren Besuch wäre. Es war trotz allem ein seltsamer Gedanke. Schließlich ertönte wieder dieses Knirschen, aber anders als zuvor richtete Harry seinen Blick sofort auf die Tür. Sie öffnete sich und dann traten Sirius und Lupin ein, aber sie wirkten nicht so, als wären sie froh ihn zusehen. "Sirius!", rief Harry erfreut, sprang auf und wollte seinen Paten umarmen, aber ein gezielter Fausthieb mitten in sein Gesicht hielt ihn davon ab. "Sirius, was-?", begann er und seine Augen füllten sich mit Tränen. "Wie konntest du nur?", brüllte Sirius ihn an. "ich habe nichts getan", fing Harry schluchzend an, "Wer's glaubt!", bellte sein Pate und sah Harry angewidert an. "Du bist es nicht wert, den Namen Potter zu tragen!" Lupin fing Harrys Blick auf und begann angewidert zu sprechen: "Deine Eltern würde sich im Grab umdrehen, wenn sie davon wüssten! Und falls du dich fragst, warum Sirius hier sein kann." "Pettigrew wurde gefunden!", erklärte dieser hämisch. "Er wurde abgeliefert und seitdem bin ich frei! Und weißt du was? Ich hätte schon viel früher frei sein können, Potter! Wenn du ihn nicht vor zwei Jahren hättest laufen lassen, wäre es nicht so weit gekommen! Du warst immer auf Voldemorts Seite und ich kann nicht glauben, dass ich dir vertraut habe! Der Einzige, der widerlicher und abstoßender und den ich mehr hasse als dich, ist Pettigrew!" "Ich habe wirklich nichts getan!", rief jetzt Harry unter Tränen. "Sirius, bitte!" "Nein! Verrotte in Askaban, für das was du ihnen angetan hast! Deinetwegen sind James und Lily gestorben!", spuckte sein Pate und verließ danach zusammen mit Lupin den Raum. Harry fing an bitterlich zu schluchzen. Erst Ron und dann auch noch Sirius und Lupin! Wer vertraute ihm überhaupt noch? Und mit diesen düsteren und traurigen Gedanken schlief er ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)