Umwege einer Liebe von Iwa-chaaan ================================================================================ Kapitel 24: Geschenk Planung ---------------------------- Samstag, 19.05. Oikawa grinste, als er sein Smartphone in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Iwa hatte ihm eine Nachricht geschickt, was Makki seinem Freund schenken würde und die Idee seines besten Freundes war wirklich genial und passte so gut zu beiden! „Also? Was möchtest du Makki zu eurem dreijährigen schenken?“, fragte Toru neugierig und saß mit ihm in einem Cafe am Fluss Sumida mit Blick auf das Ufer und den dahinter liegenden Tokyo Sky Tree. Am Abend war es bestimmt romantisch hier, besonders weil es noch eine Terrasse gab, von wo aus man bestimmt eine schöne Aussicht über den Fluss hatte. Auch das Cafe an sich war in Torus Augen wunderschön eingerichtet, in Pastellfarben im westlichen viktorianischen Stil eingerichtet. Er hatte sich sofort in das Cafe verliebt, kaum dass er es betreten hatte. Am liebsten hätte er sich auch draußen hingesetzt, aber da es hier kein Date war, saßen sie drinnen und hatten Kaffee und Kuchen vor sich auf dem Tisch stehen. Einen Augenblick schien Mattsun ihn zu beobachten, wie er einen Schluck trank und begann erst zu sprechen, als er die Tasse wieder abgestellt hatte. „Ich will ihm einen Antrag machen.“ Oikawas Augen wurden riesengroß und erschrocken quietschte er los. „Du willst ihn heiraten?“ Matsukawa, dem die Reaktion sichtlich unangenehm war, nickte nur und versuchte den Rotschimmer hinter seiner Tasse zu verbergen. Vor Aufregung trommelte Torus Herz in seinem Brustkorb und plötzlich stellte er sich vor, wie Iwa ihm einen Antrag machte. Etwas hilflos, weil ihm so eine Situation bestimmt nicht liegen würde, aber mit viel Liebe geplant, irgendwo an einem Strand, weil das Ass das Meer so sehr liebte. Und während des Sonnenuntergangs, weil er das Rot des Himmels so faszinierend fand. Ja, das wäre wirklich schön! „Bist du noch da, Oikawa?“, murmelte Matsukawa ihm gegenüber und hatte die Augenbraue hochgezogen, wie es Iwa auch oft tat. Leicht räuspernd bejahte er und schob die Wunschvorstellung beiseite. Jetzt musste er seinem Kumpel helfen, den perfekten Antrag zu machen! „Und wo willst du ihn fragen?“ Seine Nervosität ließ den Setter mit dem Kaffelöffel in der Hand spielen. Das war alles so aufregend! Und er würde daran beteiligt sein, dass seine Freunde den Bund der Ehe eingingen! Das war so toll und er freute sich jetzt schon so sehr für die Beiden! „Genau da, auf 350 Metern Höhe“, erwiderte der Schwarzhaarige und deutete auf den Tokyo Sky Tree. „Immerhin hatten wir in dem Cafe damals unser erstes Date.“ Oikawa nickte wild, damit Mattsun noch weiter erzählte, doch offenbar war dieser nicht gewillt, ihm freiwillig den Gefallen zu tun. Also gut, dann würde er eben so lange nachbohren, bis er alle Details dieses Treffens kannte. Immerhin war das wichtig für die Planung des perfekten Antrags! Und er wollte ja auch nur helfen! Außerdem konnte er genauso penetrant wie sie sein. „Das war bestimmt bei Sonnenuntergang, oder? Hach, das muss so romantisch gewesen sein“, schwärmte der Violetthaarige vor sich hin und sein Gegenüber schmunzelte. „Ja, das war es in der Tat, obwohl wir da eigentlich beide nicht so ein Händchen für haben. Aber in diesem Fall hatte es sich so ergeben, weil Makki vorher noch einen Termin hatte und deswegen nicht früher da sein konnte.“ „Verstehe. Also dann der Antrag auch bei Sonnenuntergang! Das ist klar, aber – Hey, warte mal! Wann wart ihr Zwei denn bitteschön zusammen in Tokyo und hattet da auch noch euer erstes Date!?“ „Wir sind kurz vor Ende der Schulzeit an einem Freitag nach der Schule mit dem Zug losgefahren, weil wir Hanamakis Schwester besuchen waren. Und den Samstag habe ich ein wenig sightseeing gemacht, während er mit seiner Schwester unterwegs war, weil sie Hilfe brauchte und abends sind wir dann auf den Sky Tree, weil wir uns beide die Aussicht anschauen wollten. Und aus einem Impuls heraus habe ich ihm dort oben meine Liebe gestanden.“ Das war so eine schöne Geschichte! Er wollte auch so ein romantisches, perfektes Date haben, wo ihm die Liebe gestanden wurde. Das musste ein wunderbarer Augenblick sein, den man für immer in Erinnerung behielt. Ob er eines Tages so ein Date haben würde? Vielleicht sogar mit …? Nein, er musste sich von diesen Gedanken freimachen. Auch würde er nie diesen leicht verpeilten, aber liebevollen Heiratsantrag bekommen, weil es nie eine Beziehung geben würde. Aber vielleicht würde es irgendwann jemand anderen geben, der ihm so ein schönes Date bescherte. Um die Dämpfung seiner Stimmung zu überspielen, aß er etwas von seinem Kuchenstück und seufzte schließlich doch. „Ich bewundere dich für deinen Mut, Mattsun.“ „Vielleicht liegt es daran, dass wir uns erst in der Oberschule kennengelernt haben. Wenn ich Makki so lange kennen würde wie du Iwaizumi, hätte ich es vielleicht auch für mich behalten. Mal ganz davon abgesehen, dass ich ihn trotzdem komplett damit überfallen habe und er nicht wusste, wie er reagieren sollte. Und du scheinst ja auch wieder besser zu Recht zu kommen, oder? Seit du dich mit diesem Hodaka triffst, wirkst du zumindest entspannter.“ Zögernd nickte Oikawa. Es stimmte, dass es ihm besser ging, seitdem er sich mit ihm traf und ihn näher kennenlernte. Doch sobald er sich an die Party erinnerte oder Iwaizumi glücklich lachte, schlug sein Herz sofort schneller. Er gab sich wirklich Mühe, von ihm loszukommen, aber es war so verdammt schwer, wenn man in einer WG lebte. Außerdem fehlte Hodaka das gewisse etwas. Etwas, von dem er wusste, dass Iwa es hatte, auch wenn er nicht benennen konnte, was es war. „Ja, es wird jeden Tag ein kleines Stückchen besser. Aber es wird noch dauern, bis ich wirklich über ihn hinweg bin.“ „Kann ich verstehen. Ist ja nicht so, als gäbe es für diese Gefühle einen Aus Knopf und alles ist gut. Aber ich bin sicher, dass du es schaffen wirst. Und dann wirst du auch wieder ganz normal mit ihm umgehen können“, prophezeite Matsukawa und aß sein Stück Kuchen auf. Toru hoffte, dass er recht behielt, denn es war ihm das Wichtigste, sein Verhältnis zu Iwaizumi zu normalisieren, damit es wie früher wurde. Dass sie ungezwungen miteinander umgehen konnten und über alles reden. „Aber genug von mir. Wir sind hier, um uns über deinen Antrag zu unterhalten. Also wie genau willst du es machen? Wie willst du ihn zum Sky Tree locken? Wie genau soll das dann ablaufen? Erzähl doch mal!“ „Ich hatte gehofft, dass Iwaizumi da als Fahrdienst helfen könnte. Und es sollen auch alle Freunde dabei sein. Auch wenn er das nie zugeben würde, weiß ich, dass er sich wünscht, dass seine Freunde an so einem Ereignis teilhaben. Also habe ich die anderen eben bereits per LINE informiert. Du kannst natürlich auch Hodaka mitbringen, wenn du möchtest.“ „Nein, so weit sind wir noch nicht, aber danke. Iwa wird bestimmt gern den Fahrdienst machen. Der Rest von uns wird dann schon im Cafe oben sein, nehme ich an? Singen wir noch irgendwas, oder so?“ „Nein, um Gottes Willen! Ihr seid einfach nur dabei und freut euch“, erklärte Matsukawa erschrocken und der Setter grinste. Er hätte ja gern etwas gesungen, aber gut, es war ja nicht sein Antrag, also würde er sich Mattsun fügen. Er war jetzt schon ganz aufgeregt, wenn er nur daran dachte! Wenn er den richtigen Partner irgendwann vielleicht gefunden hatte, wollte er auch unbedingt heiraten. Und dann vielleicht auch Kinder adoptieren, damit sie nicht in einem Heim aufwachsen mussten. Aber das war entfernte Zukunftsmusik. Jetzt ging erst einmal um den Antrag seines Kumpels! „Du bestellst dann für euch Essen und Trinken, was ihr damals hattet, oder?“ „Also so genau hab ich das Date auch nicht mehr im Kopf“, murmelte sein Gegenüber und schaute auf sein Smartphone. Er begann zu lächeln und steckte es wieder weg. Bestimmt eine Nachricht von Makki. Oikawa lächelte. Es war so schön zu sehen, wie vertraut die Zwei waren. Es gab Dinge, wo sie nicht mal reden mussten, um zu wissen, was der andere dachte. Und sie turtelten nicht so nervend, wie andere Pärchen das taten. Das Zusammenleben mit ihnen war wirklich entspannt. „Die beiden wichtigsten Dinge sind die Location und dass alle Freunde dabei sind. Der Rest ist Nebensache, also mach dir da nicht so einen Kopf“, beruhigte ihn der Schwarzhaarige und holte ihn so aus seinen Gedanken wieder heraus. Er musste sich mehr konzentrieren! „Okay verstanden!“ „Gut, dann lass uns zum Tower und fragen, ob wir Teile des Cafes reservieren können, weil wir wahrscheinlich etwa 15 Leute sein werden. Wäre ja blöd, wenn wir nicht alle rein können, weil es so voll ist.“ „Das stimmt! Auf geht’s, Mattsun!“ Voller Motivation stand Oikawa auf, bezahlte essen und trinken und schlenderte glücklich summend aus dem Laden, gefolgt von seinem Kumpel. Sie schlenderten über eine Brücke über den Sumida Fluss und spazierten in Richtung des Sky Trees, während sie sich über verschiedene Dinge unterhielten, wobei sie Beziehungsthemen ausklammerten, wofür er nicht undankbar war. Es war schön, sich auch mal über belanglose Dinge unterhalten zu können. Es blieb dem Setter allerdings nicht verborgen, dass Matsukawa immer nervöser wurde, je näher sie kamen und er fand das so süß, wie viel Mühe sich Matsukawa mit Allem gab! Extra im Sky Tree anzufragen, ob sie mit 15 Leuten das Cafe überfallen durften, um einen Heiratsantrag zu machen! Hoffentlich würde sein Partner sich irgendwann auch einmal so viel Mühe geben. Das wäre wirklich schön. „Nur Mut, Mattsun! Ich bin doch da!“ „Manchmal frage ich mich, ob das wirklich eine Beruhigung ist“, erwiderte er mit einem schiefen Grinsen und Toru schaute ihn entgeistert an. „Natürlich ist es das! Was sollte es denn sonst sein? Hm? Hmmm?“ „Wir sind da“, lenkte sein Kumpel ab und er ließ ihn das ausnahmsweise durchgehen, weil er gerade etwas sehr, sehr cooles plante. Aber auch nur dieses eine Mal! Sie betraten den Tower und wandten sich direkt an eine der Angestellten, da die Schlange sehr lang war und sie gar nicht nach oben wollten. „Verzeihen Sie?“, fragte Toru höflich. „Ja? Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Mein Freund hier plant gerade seinen Heiratsantrag nächste Woche Samstag und ihr erstes Date hatten die Beiden hier bei Sonnenuntergang und er würde gern das Cafe für 15 Leute reservieren, damit er ihm dort unter den Augen ihrer Freunde den Antrag machen kann. Wäre das wohl möglich?“, erklärte Oikawa mit seinem unwiderstehlichen Lächeln und deutete immer wieder auf Matsukawa, der unruhig neben ihm stand. „Oh, wie romantisch!“, quietschte die Frau vor ihnen und wurde leicht rot, als sie ihr Walkie-Talkie aus der Halterung am Gürtel zog und mit jemandem sprach. „Der Cafe Besitzer kommt gleich hierher und wird sich um euer Anliegen kümmern. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass es so schön wird, wie ihr es euch vorstellt!“, sagte sie zwinkernd und schwärmte noch etwas, während sie warteten. Grinsend schaute er zu Matsukawa rüber und zeigte ihm ein Victory Zeichen, was ihn leicht lächeln ließ. Der Ärmste konnte wahrscheinlich kaum noch stehen vor Aufregung, also würde er mit dem Besitzer sprechen. Damit er hier nicht noch umkippte, so bleich, wie er war. „Ich habe gehört, hier wird ein Antrag geplant“, sagte eine Stimme leicht vergnügt und ein Mann mittleren Alters kam auf sie zu. Adrett in einem Dreireiher gekleidet, blieb er vor ihnen stehen und die Angestellte erklärte kurz. „Okay, 15 Leute ist okay. Wollt ihr für die Zeit das komplette Cafe? Das wird sehr teuer …“ „Nein nein, es können gern andere Gäste da sein. Das stört mich nicht. Ich möchte nur sicher gehen, dass all unsere Freunde in dem Cafe sein können. Das ist alles.“ „Klar, das lässt sich machen. Ich sage den Angestellten Bescheid. Ihr müsstet dann gegen 17:30 Uhr da sein, dann habt ihr noch ein paar Minuten Zeit, ehe die Sonne untergeht. Wenn jeder von euch was isst und trinkt, verzichten wir auf Gebühren. Sag das deinen Freunden, ja?“ „Na klar, vielen Dank!“ Matsukawa verbeugte sich leicht und Oikawa tat es ihm gleich. Damit war auch diese Hürde genommen. Sehr gut! „Alles klar, dann bis nächste Woche und viel Erfolg!“ Der Besitzer verschwand wieder in der Menge und sie bedankten sich auch bei der Angestellten, die Mattsun ebenfalls alles Gute wünschte und dann machten sie sich glücklich grinsend auf den Rückweg. Das nächste Wochenende könnte kommen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)