Der Wolf ist das kleinste Problem von Chucks (PP Adventskalender 2018 - Türchen 21) ================================================================================ Kapitel 3: Im Büro ------------------ Kapitel 3- Im Büro Thomas und Miles „Sieh mich an, Thomas!“ Nun zwang sich der Gryffindor endlich zu seinem größeren Bruder zu blicken. „Was’n?“ Mit einer nicht zu verleugnenden Trotzhaltung hatte der Junge die Hände vor der Brust verschränkt und man sah dem jungen Werwolf deutlich an, dass er gerade nicht wirklich gewillt war sich weiter mit seinem Bruder auseinander zu setzen. Miles allerdings kannte kein Erbarmen. „Was ist denn los mit dir?“ Ratlos fuhr er sich durch die Haare und blickte zu seinem kleinen Bruder hinunter. Verstockt ließ Thomas lediglich kurz die Schultern zucken. „Mit mir ist nichts… alles wie immer… du hast mit vom Essen abgeholt, wie n verdammtes Kind von der Bushaltestelle.“ Der Blick des Lehrers wurde finsterer. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er mit dem trotzigen Verhalten seines kleinen Bruders durch und durch nicht einverstanden war. „Ich mach mir Sorgen, Tommy. Ich hab seit dem letzten Mond nicht mit dir gesprochen.“ Ohne es verhindern zu können, brodelte die ohnehin herrschende Frustration in Thomas weiter hoch und platze ohne Vorwarnung aus ihm heraus. „Das ist auch nicht nötig. Ich bin kein verdammtes Baby mehr! Ich brauch keinen großen Bruder, der sich wie eine Glucke aufführt.“ Er konnte förmlich sehen wie der Blick seines Bruders zunächst etwas verletztes bekam, dann langsam wütend wurde. 
Sollte er doch. Sollte er sich aufregen und sich mit ihm streiten. Gerade wäre Thomas sogar bereit sich mit ihm zu prügeln. Mittlerweile konnte er - dem Wolf sei Dank - definitiv mit seinem großen Bruder mithalten. Aber der Gryffindor wusste ganz genau, dass es nie zu so einem Zwischenfall kommen würde. Dazu hatte Miles sich schlicht und ergreifend zu gut im Griff und dazu kam auch noch sein Beschützerinstinkt, den er vermutlich niemals ablegen würde. Ganz gleich was für Fähigkeiten Thomas noch an den Tag legen würde. „Das im Unterricht gerade… zur Hölle, Tommy! Was war da los? Hattest du vor dich vor der ganzen Schule zu outen?“ Bei dem anklagenden Unterton in Miles Stimme fuhren bei Thomas direkt die Scheuklappen wieder hinunter. Er ging in die Verteidigung. „Was denn? Hätte ich zulassen sollen, dass sie zerquetscht werden? Wolltest du das?“ Bei der vorherigen Stunde Pflege magischer Geschöpfe hatte Miles ihnen einen ausgewachsenen knallrümpfige Kröter vorgestellt. Das massigen Tiere maß locker drei Meter und in einem unachtsamen Moment hatte das angriffslustige Tier mit einem einzigen Hieb des Skorpionartigen Schwanz einen nahestehenden kleineren Baum gefällt. Um ein Haar hätte der Stamm Gracie und Harry unter sich begraben. Der Hufflepuff hatte sich schützend über seine Freundin gebeugt, zu wenig Zeit war ihnen geblieben um sich in Sicherheit zu bringen. Für die Außenstehenden hatte es ausgesehen als hätte Thomas schlicht mit sehr viel Glück rechtzeitig die Beiden aus dem Weg gestoßen. Fakt war aber, dass er den Stamm schlecht und ergreifend mit seiner Schulter zur Seite geschoben hatte. Und das ohne wirklich lange Schmerzen zu haben. Bereits beim Mittagessen spürte er lediglich nur noch ein leichtes Ziehen, wie bei einem Muskelkater. „Ich hatte den Zauberstab schon gezogen. Außerdem weißt du selbst wie Schwebezauber gehen - wir haben sie zusammen geübt.“ „Ich hab den Zauberstab halt nicht griffbereit gehabt, okay?“ Noch immer ließ Thomas die Arme trotzig vor der Brust verschränkt. Der Zorn war aus Miles Gesicht gewichen. Stattdessen lag dort wieder die übliche Sorge. Es war ihm anzumerken, dass er nicht gut damit umgehen konnte, dass sein kleiner Bruder sich derart patzig verhielt. War das nur die Pubertät oder war da mehr… „Tommy… ich hab Sorge, dass du langsam die Kontrolle verlierst. Du willst nicht mehr, dass ich dich in die Hütte begleite und ziehst Impulsen dem Einsatz deines Verstandes vor. Das ist nicht gut. Vielleicht fragen wir doch Henry ob-“ Thomas unterbrach ihn noch während er sprach. „Ich lass mich sicher nicht unter Drogen setzen.“ „Das sind keine Drogen. Der Wolfsbanntrank-“ „Vergiss es! Erzähl’s doch gleich der ganzen Schule, wenn du das willst.“ „Tommy-“ „Dann kannst du dir sicher gehen, das alle sofort zu dir petzen kommen, sobald ich auch nur einen Schritt mache. Die komplette Überwachung. Dann hast du deinen Willen.“ „Thomas!“ Er wusste, dass er unfair war. Miles machte sich einfach nur Sorgen um ihn. Das hatte er schon immer - auch bevor er gebissen worden war. Trotzdem waren die Worte einfach nur so aus ihm heraus gesprudelt. Mit einem tiefen Knurren, was irgendwo aus seinem Brustkorb zu kommen schien, war Thomas Türen knallend aus dem Büro verschwunden. Ein wenig Putz bröckelte durch die Wucht in Richtung Boden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)