Hajimete no kurisumasu sesshomarus - Sesshomarus erstes Weihnachten von Kibo-kamichan ([Sesshomaru X Kagome]) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Gerade erschlug ich einen Youkai. Wie immer nur ein kleiner Fisch, der sich einfach groß aufplusterte. Mit Leichtigkeit hatte ich mich ihm entledigt und verfolgte schon meine nächsten Schritte, als mir mein dummer Halbbruder in die Quere kam. Da stand er, knurrend und schnaubend wie ein tollwütiger Hund. »Was willst du, Brüderchen?«, fragte ich so gehässig, wie es nur ging. Wollte er mir meinen Ruhm stehlen, in dem er sich mit dem Blut meines Feindes besudelte? »Steh endlich dazu!«, spuckte er nur aus und ich musste angeekelt feststellen, wie seine Spucke mich fast traf. »Was meinst du?«, fragte ich gerade heraus. Ungern zeigte ich, dass ich etwas nicht wusste, doch auf ein längeres Gespräch war ich auch nicht aus. »Steh zu deinem Kind!« Eben wollte ich schon gehen, als ich innehielt. Kind? Ich zwinkerte. Wieso Kind? »Was meinst du?« Er stürzte vor und ich wich ihm im letzten Moment aus, er versuchte es wieder und wieder, bis er aufgab und mich schnaubend ansah: »Du Dreckskerl hast Kagome geschwängert!« ›Ist das nicht die Dame im aufreizenden Hexenkostüm, die uns gehört?‹ »Weiter?« »Sie will es abtreiben lassen!« Ich erstarrte und riss etwas die Augen auf. ›Sie will unsere Brut töten? Wie kann sie es wagen?‹ »Was sagst du da?« »Da du Schwein nicht zum Kind stehst und keine Hanyous willst, hat sie die Entscheidung getroffen, es abzutreiben. In ihrer Zeit gibt es die Möglichkeit. Heute hat sie ein Termin. Wehe, wenn sie danach verändert ist, dann bring ich dich um!« Ein Kloß steckte in meinem Hals. Ich hatte sie wirklich geschwängert und sie? Sie tötete es einfach? »Wieso tut sie es?« »Weil du es nicht willst?«, fragte Inu Yasha und betrachtete mich eingehend. »Warte… sie hat nicht mit dir geredet?« Ich knurrte leise, meine Augen wurden rot und mein Biest tobte. Nein, sie hatte nicht mit mir geredet. Ja, ich verabscheute Hanyous, doch dass sie einfach mein Kind tötete, war unglaublich. »Sie ist durch den Brunnen?« »Äh… ja… warte, du willst ihr nicht nach oder?« »Hn!«   Danach eilte ich schon los. Es war mir in dem Moment egal, was mein Bruder von mir dachte, ich wollte zu ihr, mit ihr reden, sie sehen. Für mich waren diese wenigen Monate im Nu vergangen, doch ich hätte es früher prüfen sollen. ›Hättest du dich im Dorf blicken lassen, wüssten wir davon und müssten jetzt nicht so laufen.‹ ›Sei still. Wer konnte schon ahnen…‹ ›Wir sind sehr potent. Sie hätte uns damals einfach begleiten müssen.‹ ›Vergiss nicht, sie wollte nicht.‹ ›Dann holen wir sie jetzt und machen sie zu unserer Frau!‹ ›Das ist sie schon längst, auch wenn sie es nicht akzeptieren will.‹ ›Dann wickle sie in unser Fell und lass sie nicht mehr los! Unser erstgeborener darf nicht einfach so ausgelöscht werden!‹ ›Ich weiß, sei einfach still!‹   Nach kurzer Zeit war ich schon am Brunnen und durchquerte ihn, nur um auf der anderen Seite von eisiger Kälte empfangen zu werden. Geschwind sprang ich aus dem Brunnen, riss die Tür der Kammer auf und erblickte eine schneeweiße Pracht. Schnee? Ich hasste diese Jahreszeit, da der Schnee die Spuren verwischte. Meine Nase zuckte, doch ich roch sie nicht. Meine Füße trugen mich über den Schreinboden und ich konnte nicht verhindern, immer wieder einzusacken, sodass meine Hose nach und nach nass wurde. Wo nur? »Miko!«, bellte ich und ging Richtung Haus. Dort wohnte sie, bestimmt verschanzte sie sich, darauf wartend, dass ich durch die Nachricht aufgeschreckt wurde. Wie sie mich doch im Griff hatte. ›Dein Wort in meinen Ohren klingt sehr optimistisch. Wir können nur hoffen, dass sie es noch nicht getan hat.‹ Ich knurrte nur zur Antwort, als ich schon vor der Haustür stehen blieb und sie betrachtete. Dort war ein Schloss. Musste ich etwa klopfen? Gerade erhob ich die Hand, als die Tür aufschnellte und eine ältere Frau vor mir stand. Sie war noch nicht ergraut, doch älter als Kagome. Womöglich ihre Mutter? »SIE!«, wetterte sie sofort los, sodass ich zu den Seiten schielte. War hinter mir jemand? »Sie sind der Vater, hab ich Recht?« »Hn?«, machte ich nur, als sie mich schon packte und reinzog. Was für ein Temperament. Eindeutig ihre Mutter. ›Gefällt mir, wie wäre sie als Zweitfrau?‹ ›Sie ist ihre Mutter und alt.‹ ›Sagt der Youkai mit knapp 1000 Jahren.‹ ›Hn.‹ »Sind sie wegen Kagome hier?« »Ja.« Ich blickte sie durchdringend an, während sie auf einmal nach oben rannte und mit einem Stapel Kleidung wiederkam. »Anziehen und mitkommen, sie ist schon in der Klinik! Sie wollen es doch verhindern oder?« »Ja«, sagte ich kurz angebunden und nahm ihr schon die Kleidung ab. War ich nicht eigentlich derjenige, der Panik schieben musste? »Gut. Sie müssen wissen, eine Abtreibung kann seelische Folgen mit sich bringen und ich will nicht, dass sie ihr erstes Kind abtreibt… ich… finde das Leben eines Kindes sollte man nicht leichtfertig wegwerfen, überhaupt, da man ihr mitteilte, dass sie danach vielleicht nicht mehr schwanger werden könnte…« Ich zog mich vor ihr einfach um. Sie sah nicht einmal wirklich weg, als wäre es ganz natürlich. Bestimmt hatte sie in ihrem Leben genug nackte Männer gesehen oder starrte nicht wie Kagome auf bestimmte Zonen. Geschickt war die Hose angezogen, wie auch das Hemd, bevor sie mir einen langen Mantel reichte: »Der gehörte meinem verstorbenen Mann. Kommen sie, es ist Eile geboten!« Ich nickte, bevor sie sich auch eine Jacke anzog und mir noch Schuhe hinstellte. Stiefel. Sie passten und saßen überaus bequem. Wunderwerk der modernen Welt, ich sollte später nach weiteren Dingen Ausschau halten. ›Erde an Youkai! Erstmal müssen wir die Miko holen!‹ Fluchend folgte ich der Frau, die schon die Treppen herabeilte und auf ein Schild starrte, was ich nicht erkennen konnte. »Mist, wir haben den Bus verpasst!«, fluchte sie und sah sich hektisch winkend um. »Hoffentlich bekommen wir ein Taxi.« »Wo müssen wir hin?«, fragte ich und hob sie einfach auf die Arme. So panisch wie sie war, übersah ich diesen Fehltritt meinerseits und würde sie tragen. »Deute in die Richtung.« Die Frau nickte, während sie sich etwas an mich klammerte und auf ein riesiges Gebäude in einiger Entfernung deutete. »Das ist die Klinik.« »Gut.« Mehr brauchte es nicht, als ich mich schon auf den Weg machte und durch die Straßen eilte. Teilweise nutzte ich die Gassen, sprang über Häuser und kam somit der Klinik sehr schnell näher. Wir landeten davor und dann stürzte sie schon rein, suchte nach den Schildern, die fragwürdige Namen hatten und wies mir den Weg. Es war ein Labyrinth von Gängen, doch sie schien zu wissen, wo wir hinmussten. Zwischendurch waren wir sogar in einen Kasten, der nach oben fuhr. Mir wurde kurz schlecht, als mich der Ruck ereilte. Was für eine Technik, doch alles war nebensächlich, nur die Miko zählte, die meinen Erbe töten wollte.   Endlich waren wir da und ich roch sie. Geschwind waren wir am Schalter vorbei. »Ich rieche sie.« Mehr brauchte ich ihr nicht zu sagen. Sie nickte mit ernsten Blick. Wenigstens war sie auf meiner Seite. Wir stürzten zu einer Tür, die ich einfach aufriss. Dort war sie. Kagome. Sie saß auf einem bequemen mit Tierleder bezogenen Sessel an einem Tisch, hinter dem eine ältere Frau saß und überrascht aufsah. Auch Kagome blickte zu mir, starr vor Schreck. »Bitte verlassen Sie das Besprechungszimmer.« »Sesshomaru…«, brachte Kagome raus und die Frau schien zu bemerken, dass wir zu ihr gehörten. »Ist das der Vater?«, fragte sie und sah mich genauer an. Ich ging langsam nach vorne und die Frau verneigte sich, was ich ihr etwas gleichtat. »Sagten Sie nicht, er hege kein Interesse am Kind?« »Tut er auch nicht. Mama, hast du das zu verantworten?« »Nein, er ist wegen dir hier, ich habe ihm nur den Weg gezeigt«, sprach ihre Mutter und schob mich ein wenig vor. »Hast du es ihm überhaupt gesagt?« Kagome biss sich auf die Lippe und konnte keinen Blickkontakt halten. Nicht nur Inu Yasha hatte sie belogen. Dummes Ding. »Mein Bruder hat es mir vorhin gesagt.« »Was? Wieso hat er?«, fragte sie zittrig und stand schon, während die Frau eine Hand beruhigend auf ihre Schulter legte. »Frau Higurashi, Sie hatten mir doch versprochen, mit dem Vater zu reden. Sie wissen, so einen Eingriff kann man nicht rückgängig machen.« ›Wir lassen das nicht zu!‹ Mein Biest tobte. »Er hielt mir vor, nicht zu meinem Kind zu stehen, dabei wusste ich nicht einmal davon. Wann gedachtest du mir mitzuteilen, dass du es getötet hast?« Das saß. Sie sackte leicht ein, bevor sie ihre Hände auf ihrem Bauch verschränkte, der ein wenig gewölbt war. Ich hätte vorher nachsehen müssen. ›Du warst so dumm und wir fast zu spät. Wir müssen sie bewachen, damit sie es nicht tut. Frag, ob es eine zeitliche Begrenzung gibt!‹ »Wieso wolltest du es jetzt tun?« »Sie müssen wissen, nur bis zum dritten Monat wird der Vorgriff legitim vorgenommen, nach diversen Gesprächen, die sie durchlaufen hat. Das liegt daran, dass danach das Herz zu schlagen beginnt und in unserem Rechtsstaat das Baby als Mensch angesehen wird und es somit zu Mord werden würde.« ›Kranke Welt, also gibt es ein Gesetz? Vorher ist es kein Mord, unser Fleisch und Blut zu töten?‹ »Kagome, wir gehen«, war das nächste was ich sagte und zog sie aus den Armen der Frau. »Ich sehe es schon vorher als Mord, wenn du dem Kind ein Leid zufügst.« »Du willst es doch nicht, warum heuchelst du auf einmal dieses Interesse? Wenn es weg ist, musst du mir nie wieder nahe sein, versprochen!« Ich knurrte, ignorierte den geschockten Blick der Frau neben mir und zog sie dichter an mich heran, bevor ich mich zu ihr herabbeugte. »Warum sollte ich Interesse heucheln?« »Weil du deinen Bruder doch gerade deswegen hasst, weil er nicht reinrassig ist.« Die Frau schien immer verwirrter, aber verständlich. »Darum ging es nicht.« »Aber du sagtest…« »Ich sage es zu ihm, weil er mein Halbbruder ist.« ›Echt?‹ ›Sei still.‹ ›Sesshomaru…‹ ›Ruhe.‹ »Aber…« Die Frau klinkte sich ein und schien mir zur Hilfe kommen zu wollen: »Wenn ich Ihren Freund richtig verstehe, haben Sie ihn falsch verstanden. Halbgeschwister haben oft einen Hang zum Übertreiben, um den anderen eins auszuwischen. Er verabscheut seinen Bruder, aber nicht das was er ist, nur wie es dazu kam. Das kommt in den besten Familien vor. Sagen Sie nicht, dass Sie nur Aufgrund des Geschwisterhasses, nicht mit ihm geredet haben.« Kagome schluckte, das reichte der Frau. »Reden Sie mit Ihm. Noch im nächsten Monat ist eine Abtreibung möglich. Ich werde Ihnen einen Termin geben lassen. Aber reden Sie erst in Ruhe mit Ihrem Freund und Sie kümmern sich um ihre Freundin. Es ist ein großer Eingriff, kein Kinderspiel. Sollte Ihnen etwas an Ihr liegen, dann stehen Sie zu Ihrem Kind.« Ich nickte und zog Kagome schon mit mir. Kagomes Mutter kam zu uns und seufzte erleichtert, während wir den Raum verließen und Kagome noch neben sich stand. Anscheinend brauchte sie noch, um zu begreifen, dass ich gerade hier bei ihr stand und verhindert hatte, einen Hanyou abzumurksen. Ich verstand mich ja selbst nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)