Die Blüten des Frühlings von TsukikoLight ================================================================================ Kapitel 1: Sie -------------- Ich schaute in ihre unwiederstehlichen blauen Augen. Ihr goldbraunes Haar glänzte in der Sonne und die Blüten eines Kirschbaums flogen um sie herum und umkreisten sie. Sie lachte und ihr Gesicht strahlte. Ich saß auf einer kleinen Bank und fing an sie zu zeichnen. Ich zeichnete jeden ihrer wunderbaren Gesichts und Körperzüge nach. Sie war relativ groß aber das fiel nicht so schnell auf. Ich legte den Stift an und zeichnete ihr wunderschönes Gesicht nach. Sie hatte ein schmales Gesicht und eine süße Nase die einen Bogen runter machte und sich dann nach oben fliegen ließ, die aber trotzdem immer noch klein war. Ihre Lippen waren mittelgroß und so rot wie eine Rose die erblühte. Ihre Zähne die so spitz wie eines Vampires waren tauchten bei ihrem Lächeln hervor. Sie öffnete ihre Arme und drehte sich dabei im Kreis. Sie trug eine enge Jeans die bis zu ihren Knöcheln ging, dazu ein T-shirt mit der Aufschrift: Friends forever das in ihre Hose gestopft war. Sie trug schwarze Schuhe die an den Seiten glitzer hatten und in denen sie herum tanzte. Sie zog jegliche Aufmerksamkeit auf sich, doch es störte sie nicht. Doch, sie war nicht alleine. Ein größerer Junge umschlang ihre kleine Taille von hinten und sie erschreckte sich. Und doch fing sie an zu Lachen. Es war Oliver. Ihr Freund.Oder auch, mein Bruder. Jedes mal wenn ich die beiden sah, verdunkelte sich meine Miene, und das ohne absicht. Ich veruschte mich nicht allzu sehr von ihm abzulenken und konzentrierte mich auf meine Zeichnung. Ich durchfuhr meine Haare, mit dem Stift in der Hand. Das tat ich immer wenn ich zeichnete, das war so eine kleine Macke von mir. Eine lange braune Haarsträhne flog mir ins Gesicht und ich legte sie wieder hinter mein Ohr. "Hey!" hörte ich plötzlich. Ich wusste nicht ob es an mich gerichtet war, aber ich schaute mich trotzdem um, als ich merkte das es von ihr kahm. "Hey Luna!" Ich schaute ihr verwirrt in ihre Augen. Sie kam näher und die Blüten fiel zu Boden. Plötzlich stand sie ganz nah vor mir und ich konnte ihren Atem spüren. "Was malst du denn da schon wieder?" Sie grinste und warf einen Blick auf meine Zeichnung von ihr. "Das ist nichts!" rief ich und steckte hektisch das Buch in meine Tasche. Ich stand auf und wollte eigentlich gehen. "Luna, geh nicht. Komm schon, es ist doch so schön hier." "Ja, aber ich gehe jeden Tag hier hin, also komme ich auch morgen wieder und wir sehen uns so wieso in der Schule morgen. Also, mach dir mal keine Sorgen, Sky." Ich lächelte sie an und sie gab es mir zurück. Das Mädchen von dem ich die ganze Zeit sprach, war Sky. Meine Beste Freundin. Wir kannten uns zwar erst seit der 5. Klasse aber dort merkten wir, das wir gute Freunde werden. Ich bin mit ihr in der 10. Klasse und wir bereiten uns auch schon auf unseren Abschluss vor, vor dem ich eine große Angst habe. Ich hatte mich in der 9. Klasse in sie verliebt und wollte es ihr mal sagen aber da verkündete sie mir, das sie mit meinem Bruder zusammen sei. Oliver. Es war der schlimmste Tag in meinem Leben und reden konnte ich da nicht. Ich verkroch mich in meinem Zimmer und ging nur raus wenn ich zur Schule musste. Es hat sich aber wieder geändert und alles ist okay. Naja, es geht so, was das Okay betrifft. Sie schaute mich mit ihrem unwiederstehlichen Blick an, den sie hatte wenn sie etwas stark wollte. "Bitte! Bleib noch..." "Ja, komm schon Luna." sagte mein Bruder der sein Schweigen brach. "Nein, ich... ich gehe nachhause. Ich lass euch alleine. Wir sehen uns ja noch. Oder, gehst du zu ihr? Ich würde dann nämlich Mom bescheid sagen." "Ähhh, ja... Ich gehe heute zu Sky. Oder zu uns. Sag, sie soll viel kochen. Oder eher sie soll genug kochen." "Okay... Dann bis später, oder bis morgen." Ich winkte beiden zu und ging dann. Ich steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr und machte Musik an. Ich schaltete für einen Moment aus und war wieder bei meiner Zeichnung. Ich sah ein weißes Blatt vor mir auf das ich sie zeichnete und nur ihre Augen und die Blüten die um sie herum schwebten färbte mit wunderschönen Aquarellfarben. Ich steckte meine Hände in die Taschen meiner Jeansjacke und verkroch mich in meinem Schal. Kapitel 2: Zuhause ------------------ Ich ging einen steinigen Weg entlang und spürte wie sich kleine Steine immer wieder in meine Schuhsohle bohrten. Ich stellte meine Musik auf lauter. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit bis ich vor dem riesigen Hochhaus stand und die kleine Asphalt Stufe aufstieg. Ich ratterte die Klingerschielder runter und blieb bei dem Schild mit dem Namen "Fool" stehen. Ich drückte die Klingel und holte noch eine die Zeitung aus dem Briefkasten. Plötzlich gab die Tür ein Surren von sich und ich konnte rein. Ich schob die schwere weiße Tür nach innen und ging die eisigen Treppen nach oben. "Oh, hey Luna. Lang nicht mehr gesehen." sagte ein junge der an einer Haustür lehnte. Es war Jerry. Er versuchte mich schon seit der 8. Klasse zu verführen. Er gab immer so "Anmach" sprüche von sich, doch ich war schlau genug um mich denen zu weidersetzen. "Hey... Jerry. Dir ist schon klar das wir uns gestern gesehen haben, weil ich bei dir auf deiner Party war? Und diese Anmach sprüche setzen bei mir nicht." Ich ging an ihm vorbei und zeigte ihm meine kalte Schulter. "Und deshalb, mag ich dich so gerne Luna Fool." Er lächelte mich an. Ich ging das letzte Stockwerck hoch und stand endlich vor meiner Tür. Sie war offen und ich hoffte das Misses Lanes mich nicht hörte. Sie war unsere Nachbarin und wollte immer mit einem reden. Und das dauerte dann so 3 Stunden. Ich schlich mich rein und schloss die Tür hinter mir. Sofort stieg mir der Geruch von Kaffee und Zigaretten in die Nase. Ich zog meine Schuhe aus und ging den quietschenden Parkett Boden entlang. Ich schaute in die Küche und suchte nach meiner Mutter. Aber sie war nicht da und nur der Kaffee stand in der Küche. "Ich bin im Wohnzimmer." rief sie. Ich ging ins Wohnzimmer und sah sie vor dem Fenster sitzen wie sie nachdachte. Meine Mutter war Schriftstellerin. Sie war nicht sehr bekannt aber trotzdem verdiente sie viel, und ihre Bücher verkauften sich gut. Sie zog an der Zigarette und schrieb etwas auf, während der Qualm aufstieg und durch den Fensterspalt hindurchflog. Es war eine totenstille im Zimmer. Sie brauchte immer Ruhe wenn sie schrieb. "Hey Mom." "Oh, hey Schatz. Was machst du so früh hier und warum ist Oliver nicht dabei?" "Er ist noch im Park." sagte ich leise. "Kommt er denn heute?" "Du sollst viel kochen, hat er gesagt. Er ist sich nicht sicher." sagte ich genervt. "Ist alles okay Luna? Du wirkst etwas unsicher und traurig, seitdem Oliver mir Sky zusammen ist." Sie schaute mich mit diesem typischen Mutter-Blick an und legte ihre Hand an mein Gesicht. Ich lächelte. "Ja, es ist alles okay. Ich gehe in mein Zimmer." "Mach, das und, bitte. Mach die Musik nicht so laut." Ich nickte. Ich bewunderte immer die Arbeit meiner Mutter und wollte auch immer Schriftstellerin werden und schrieb deshalb auch immer Sachen. Aber das wusste niemand. Nur Sky. Ich ging ans Ende des Flures und öffnete meine Tür. Es war dunkel, da meine Rollladen noch unten waren. Ich betrat den weichen Tepichboden und schmiss mich ertsmals auf mein Bett. Ich schaltete ein kleines Licht an und machte mir meine Musik an. Es war eine entspannende und ruhige Musik. Ich schwenkte meinen Kopf nach links und rechts und schloss meine Augen. Ich sah Sky vor mir. Wie wir miteinander tanzten und um uns Blüten herum flogen. Sie lachte und ich schloss sie in meine Arme. Ich konnte ihren Duft riechen und ihre Haare auf meinen Schultern spüren. Ich konnte in ihre wunderschönen Augen schauen. Ich öffnete meine Augen wieder und holte meine Zeichnung aus meiner Tasche heraus. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch der voll mit Teebeuteln und Schokolade und noch anderen Sachen war. Ich schmiss alles mit meinem Arm runter und legte mein Heft darauf. Ich setzte nun ein zweites mal den Stift an. Ich versank in eine Trance und schaltete alles aus meinem Kopf raus und machte alles frei und schaffte Platz für neue Gedanken die mir wichtiger waren. Kapitel 3: Mom -------------- Ich war in meinen Gedanken verschwunden und summte nur eine Melodie von mir vor mir hin. Ich spielte Gitarre und hatte vor kurzem ein Lied angefangen zu schreiben. Viele sagten immer das Gitarre nicht so zu mir passte, aber das war mir ehrlich gesagt völlig egal. Ich hörte auf zu summen als ich hörte das Regen gegen meine Fensterscheibe prasselte. Der Wind fing an zu kreischen und Äste peitschten gegen mein Fenster. Plötzlich hörte ich wie die Haustür auf ging und zu fiel. Ich hörte lachen und Wasser auf dem Boden tropfen. „Ein bisschen leiser bitte!“ rief meine Mom aus dem Wohnzimmer. Ich ging an meine Tür und schaute durch einen kleinen Spalt in den Flur. Oliver und Sky standen dort. Ich hasste es wenn Oliver jemanden mit nachhause brachte (auf Mädchen bezogen, er brachte meistens auch nur Mädchen mit nachhause) denn entweder zockten sie nur oder er schlief mit ihnen. Ich ging dann meistens weg von zuhause, denn mein Zimmer ist direkt neben Olivers. Oliver war Drei Jahre Älter als ich und ging in die 12. Klasse. Er war einer der beliebtesten Jungs und das hasste ich. Ich weiß auch nicht wieso, aber ich hasste es. Er hatte schon 100 Freundinnen gefühlt und das seine jetzige Freundin Sky war, tat echt weh. Ich sah sie wie sie im Flur sich küssten. Wasser tropfte auf dem Boden und sie trockneten sich ab. Oliver flüsterte ihr irgendetwas ins Ohr so das Sky lachte. Da war es wieder. Dieses wunderschöne Lachen von ihr. Ich liebte es. Er ging in sein Zimmer und sie hinter her. Ich wusste was jetzt geschehen würde. Ich schloss meine Tür und steckte den Schlüssel rein. Ich versuchte mich wieder auf meine Zeichnung zu konzentrieren, aber ich hatte sie schon unterbrochen und es würde wieder Tage dauern bis ich weiter machte. Ich konnte meinen Bruder und sie kichern hören. Ich griff nach meiner Gitarre und setzte mich auf einen Sitzsack in meiner Zimmerecke. Ich steckte mir Kopfhörer in meine Ohren und versuchte alles um mich herum auszuschalten und mich nur auf die Musik zu konzentrieren. Ich spielte eine kleine Melodie und schrieb sie auf. Auf einmal entnahm ich ein Klopfen. Jemand klopfte an meine Tür. Ich stand schnell auf und schloss meine Tür auf. Meine Mom stand vor mir mit ihrem Laptop in der Hand. „Kann ich mich zu dir setzen? Ich kann mich nicht konzentrieren bei dem Lärm von denen.“ Sie lächelte und ich lies sie rein. Sie setzte sich an meinen Tisch und ich mich wieder an meinen Platz. Ich lauschte meiner Mutter, wie sie mit ihren Fingern auf die Tasten tippte. Sie bewegte ihren Kopf immer leicht hin und her. „Die Musik ist wunderschön, wer hat das geschrieben?“ „Ich, ich habe das geschrieben.“ sagte ich. Meine Mutter hatte sich nie richtig mit uns beschäftigt und wusste eigentlich auch nicht richtig viel über mich, aber trotzdem war sie immer für einen da. Sie hörte auf zu tippen und drehte sich zu mir. „Es tut mir leid. Ich war nie richtig für euch da, ich weiß nicht mal was deine Stärken sind. Ich bin eine grauenhafte Mutter, ich denke nur an mich und meine Bücher...“ sie seufzte. Ich wusste das sie jetzt ein: Nein, das bist du nicht. Erwartete. „Mom, ich weiß, du erwartest jetzt ein nein bist du nicht. Aber, das stimmt nicht. Zum Teil, denn du hast keine Ahnung von meinem oder Olivers leben weil du immer mit deinen Büchern beschäftigt bist, aber du bist immer da wenn man dich braucht und deshalb habe ich mich damit abgefunden, du machst das was du tun sollst, und das ist okay, ändere nichts, es ist okay so.“ Sie schaute mich wehleidig an. „Es tut mir leid, aber Luna. Rede mit mir wenn etwas ist ja? Ich bin immer hier. Auch wenn ich nicht viel über euch weiß. Ich liebe euch und bin immer da wenn du reden möchtest.“ Ich wusste nicht was das für eine Konversation war, denn so intensiv hatte ich bisher noch nie mit meiner Mom gesprochen. Ich wollte in Tränen ausbrechen und ihr alles erzählen, aber ich konnte mich zusammenreißen. Ich sagte einfach nichts und lächelte nur. Sie drehte sich wieder zum Laptop und ihre Finger tippten wieder auf die Tasten. Ich spielte wieder mit meiner Gitarre. Der Regen wurde stärker und knallte gegen meine Wand. „Mom?“ „Ja.“ sagte sie und ich konnte in ihrer Stimme hören das sie hoffte das ich ihr mein Herz ausschüttete. „Am Samstag ist in der Schule eine Aufführung, also es wurden Leute ausgewählt und….“ „Du wurdest ausgewählt?“ „Ja, ich soll die Hymne singen.“ Es war so. Vor ein paar Wochen gab mir Sky einen Flyer auf dem ein Vorsprechen stattfinden sollte. Und sie hatte mich dahin gedrängt und ratet wer genommen wurde. Ich. Ich sollte die Hymne singen. Vor der ganzen Schule. Ich hatte so eine Angst als ich das hörte aber Sky meinte ich schaff das und das war ein kleiner Trost. Alle wussten es, außer meine Mom, ich hatte ihr wenig erzählen können, da sie immer nur schrieb und schrieb und schrieb. „Ich bin stolz auf dich.“ sagte sie nur. Kapitel 4: Fragen ----------------- Ich spielte weiter an meiner Gitarre und war voll und ganz weg. Ich schloss meine Augen und spielte den Song über Sky. Ich sang nicht dazu aber die Melodie war trotzdem da. Meine Mom schrieb und ich fragte sie: „Worum geht es in deinem Buch?“ Sie hörte mich glaube ich nicht denn sie antwortete nicht, sondern sie murmelte nur immer ihre nächsten Sätze vor sich hin. „Worum geht es in deinem Buch Mom?“ jetzt bemerkte sie mich. „Es geht um ein Mädchen das große Träume hat und Tagebuch führt. Sie umreist die ganze Welt um einen Traum zu verwirklichen. Ihren Bruder zu finden.“ Sie tippte weiter und ich lehnte mich wieder zurück. Der Regen wurde lauter und stärker und der Wind kreischte wie ein Mädchen in einem Horrorfilm. Ich hörte eine Tür aufgehen. Es war Olivers Tür. Auf einmal klopfte es an meiner Tür. „Ja? Komm rein.“ „Die Tür ist zu.“ sagte eine Stimme. Es war Oliver. Ich stand auf und schloss die Tür auf. „Bist du ein Vampir oder warum ist es hier so dunkel?“ sagte er lachend. Ich funkelte ihn Böse an. „Bist du jetzt nur hier wegen diesem lahmen Joke gekommen oder was willst du?“ „Hast du noch den Film den ich dir ausgeliehen habe?“ „Meinst du diesen Liebesfilm der ja so toll ist?“ Er nickte begeistert. Es war lustig, mein Bruder war begeistert von solchen Liebesfilmen und schaute sich immer nur so etwas an. Ich war das Gegenteil. Ich liebte Fantasy und Scifi Filme. Ich weiß nicht, aber so etwas begeisterte mich immer. Aber ich mochte auch Filme gerne die die wahre Welt zeigen, die zeigen das das Leben nicht immer ein Happy End hat, denn es hat ja auch keins, denn wir sterben so oder so irgendwann, was soll daran ein Happy End sein? Sterben ist für die meisten aber auch ein Trost. Es ist was tolles für viele Menschen. Ich rede mal nicht weiter darüber. Denn wer interessiert sich schon für Meinungen eines Kindes die nicht die Gesellschaft hat? Egal. „Ja, genau den.“ Ich ging an ein Regal und suchte den Film als Sky plötzlich hinter ihm auftauchte. Sie lief mit einem viel zu langen Shirt herum. „Hey Luna.“ sagte sie. „Oh, hey.“ sagte ich und war komplett neben der Spur. Ich sah ihre wunderschönen Körper. Das lange Haar was über ihre Schultern fiel. Und ihre Augen, die wie der Ozean aussah. „Hast du ihn?“ Ich erschrak. „Ähhh ja.“ sagte ich und lächelte. „Hier.“ Sie schlossen die Tür und ich setzte mich auf mein Bett. „Ist alles okay Luna?“ Ich konnte sie kaum hören und lies mich nach hinten fallen. „Luna?“ „Ja?“ „Ist alles okay?“ Sie setzte sich neben mich und legte eine Hand auf mein Bein. Da war es wieder. Dieses Gefühl in Tränen ausbrechen zu wollen. Ich schniefte und sagte: „Ja Mom, es ist alles okay.“ „Wirklich? Ich merke es doch. Ich sehe doch wie traurig du bist. Du bist nicht mehr so aufmerksam wie früher. Ist etwas mit Sky?“ „Mom, ich sage es dir wenn ich breit bin.“ „Okay… Aber bitte, lass es dir nicht die Freude nehmen.“ Sie setzte sich wieder an ihren Laptop und ich sang ein Lied vor mich hin. Ich schaute an die Decke und dachte nach. Ich dachte über Dinge nach, die man von einem kleinen Mädchen nicht hören will, da man denkt das sie keine Ahnung davon hat. „Mom, kennst du das wenn du über nichts denkst aber trotzdem über irgendetwas nachdenkst? Du sagst nichts oder denkst nichts aber sagst doch irgendwie irgendwas in deinen Gedanken.“ Sie drehte sich um und schaute mich schief an. „Ja, ja das kenne ich.“ Sie sagte nur das und nichts anderes. Einige Mütter würden fragen wie man auf so etwas kommt, aber meine Mutter war wie ich. Sie wusste was in mir vorgeht. Und zwar nicht das was eigentlich in einem jungen Körper oder jungen Kopf eines Mädchens vorgehen sollte. Aber sie akzeptierte es. Ich schaute wieder an die Decke und schloss meine Augen. Man sagt wenn man die Augen schließt ist alles schwarz, aber das stimmt nicht, man kann viele kleine Farbpunkte erkennen. Und das wissen wir alle. Aber, warum lügen wir dann? Warum lügen wir uns alle selber an? Welcher Grund oder welcher Sinn steckt dahinter? Ich verstehe die Menschen generell nicht. Wir machen die Welt zu einem schlechten Ort. Wir töten Tiere, wir töten Pflanzen und konsumieren nur. Immer und immer weiter. Irgendwann, essen wir uns gegenseitig weil wir nichts mehr haben. Wir haben alles verbraucht. Wir verschmutzen die Erde ohne es zu wissen. Aber vielen ist es doch bewusst und sie tun trotzdem nichts, warum? Mir ist es bewusst, aber ich tue auch nichts. Und warum? Weil es nichts bringt. Niemand hört einem zu. Die Gesellschaft hört sich nicht mal selber zu. „Mom? Wie viel Uhr haben wir?“ Sie schaute mich erstaunt an, das ich nach meinem intensiven Schweigen nur fragte wie viel Uhr wir haben. Aber das ist wichtig. Denn wir drehen uns um die Zeit und die Zeit bestimmt unser Leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)