Ideensammlung | Slash Edition von Teilzeit_Otaku (Slash Edition) ================================================================================ Kapitel 2: Oliver and Owen | Hasch mich --------------------------------------- Oliver and Owen | Hasch mich __________________________________ „Bitte Oliver, bleib stehen …“, bat Owen seinen Klassenkameraden energisch und spielte, indem er versuchte Oliver den Weg abzuschneiden, Hasch mich mit ihm um einen Tisch. „Bleib weg!“, forderte Oliver und war für den momentanen Abstand sehr dankbar. Guter Tisch, dachte er sich und versuchte seinen aufgeregten Atem zu beruhigen. „Erst wenn du mir zuhörst“, Owen, welchen Oliver normalerweise als eher bestimmend wahrnahm, klang schon fast verzweifelt. Oliver hatte den Kapitän der hiesigen Footballmannschaft noch nie so aufgelöst gesehen. Er verspürte den Drang ihn in den Arm zu nehmen und ihm zusagen, dass alles in Ordnung war, doch es wäre eine Lüge, denn nichts war auch nur annähernd in Ordnung. „Nein. Das ist doch krank“, entkam es Oliver, „Du hast diesen Schrank einfach abgefangen, als wäre er federleicht. Verflucht, das Ding wiegt mindestens 70 Kilo. Wir müssten beide zerquetsch darunterliegen!“ Eigentlich musste Olivers einem Klassenkameraden dankbar sein, denn wäre er nicht gewesen, dann hätte ihn der Schrank vermutlich erschlagen. Oliver wollte nur eine Kiste zurück auf den Schrank stellen, allerdings verlor er auf der Leiter das Gleichgewicht und versuchte sich am Schrank festzuhalten. Ein Fehler, wie sich wenige Augenblicke später herausstelle, denn der Schrank kippte mit ihm. Wie durch ein Wunder tauchte in diesem Moment Owen auf und find den Schrank ab, bevor er auf Oliver stürzte. Oliver gab sich jede Mühe seine Angst mit rationalen Gedanken zu verscheuchen, doch sobald er rational über das Geschehen nachdachte, krabbelte erneut die Panik in ihm hervor – eine Endlosschleife. „Ich tue dir nichts Oliver, immerhin sind wir Freunde!“ Okay, gut, normalerweise sind wir Freunde, dachte sich Oliver und krallte seine Finger in das Oberteil, welches er trug. Hierbei handelte es sich eigentlich sogar um Owens Ersatztrikot, was Oliver in letzter Zeit des Öfteren trug. Auch wenn es etwas zu groß für ihn war. „Später vielleicht, jetzt lasse mich bitte einfach gehen, Owen …“, bat Oliver, „Ich werde auch niemanden davon erzählen, versprochen …“. „Jetzt hör auf so zu tun, als müsstest du Angst vor mir haben und beruhige dich endlich!“, kam prompt die Antwort. Mit einem kurzen Aufschrei, packte Owen den Tisch zwischen ihnen und schmiss ihn beiseite als würde er nicht mehr als eine Feder wiegen. Innerlich bat Oliver, irgendjemand würde den Krach wahrnehmen und ihm zur Hilfe eilen, doch um diese Uhrzeit waren die meisten Nachmittagskurse bereits vorbei und nur noch vereinzelt trieben sich Schüler im Gebäude herum. Owens Körperhaltung, das wutverzerrte Gesicht und der schnelle Atem beruhigten Oliver allerdings überhaupt nicht. „Nicht, fass mich nicht an!“, Oliver hastete zur Tür, doch noch bevor er diese erreichte packten zwei Hände sein Oberteil und rissen ihn zu Boden. „Nein. Geh runter von mir! Owen, geh runter!“, der junge Mann hatte sich auf Olivers Hüfte niedergelassen und unterband damit jeglichen Fluchtversuch. „Du hörst mir jetzt zu!“, Owen ergriff Olivers Hände, als dieser versuchte nach ihm auszuholen, „Du musst keine Angst vor mir haben, ich würde dir niemals wehtun. Nicht dir Oliver …“. Es lag so viel Zärtlichkeit in Owens Blick, dass Oliver für einen Moment seine Angst vollkommen vergaß. Erst als er etwas Ungewöhnliches in Owens Augen erkannte, kehrte sie zurück, vermischt mit Faszination. Die sonst fast schwarzen Augen schienen golden zu schimmern, beinahe als würden tausend Glühwürmchen darin tanzen. „Ich …“, begann Owen und schien, um Worte zu ringen, „Ich bin immer noch der Owen, den du kennst, das was ich bin macht mich nicht zu einem anderen Menschen, Oliver …“ Oliver zögerte, bevor er seine Frage stellte: „Was zum Teufel bist du …“. Er konnte das Zittern in seiner Stimme kaum verheimlichen und erntete einen sorgevollen Blick seitens Owen, doch konnte dieser es dem jüngeren wohl kaum verübeln. Man erfuhr nicht jeden Tag, dass ein eigentlich sehr guter Freund wohl nicht so menschlich war wie bisher vermutet. „Ich komme dem, was ihr Werwolf nennt, wohl am ehesten …“, Oliver glaubte sich verhört zu haben. Ein Werwolf? Die Fantasiewesen aus Film und Fernseher? So was konnte doch unmöglich tatsächlich existieren. „Du verarscht mich“, rutschte es Oliver über die Lippen, was ihn einen strengen Blick ernten ließ. „Natürlich, ich werfe Tische mit Leichtigkeit durch den Raum, schaffe es ohne Probleme 70 Kilo zu stemmen, aber Wölfe sind für dich zu weit hergeholt? Soll ich mich jetzt wie in diesen Teeniefilmen verwandeln um das du mir glaubst?“ „Das kannst du?“ „Nein, verdammt!“ „Also doch kein Werwolf?“ „Du machst mich wahnsinnig…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)