Samurai Rebel von keito ================================================================================ Kapitel 12: Das Reich ohne Klingen ---------------------------------- Mit ihrem neuen Begleiter, dem Kuzagaul, wie Kuzanagi das Pferd benannt hatte und auf dessen Rücken er saß, trabten sie zusammen durch das Gebiet des Fürstentums Shibamara auf den Weg in die dortige Hauptstadt. Sie kamen ihrem Ziel, der Hafenstadt Haido, an denen sich ihre Wege trennten immer näher. Goemon hatte nicht vor nach Puroresu mit zu gehen. Die letzten Tage der gemeinsamen Reise hatten sie als Gruppe ziemlich zusammen geschweißt. Zumindest Kuzanagi verstand sich mit Goemon ziemlich gut. Und das obwohl er bisher nie sein ganzes Gesicht gezeigt hatte. „Hast du eigentlich Familie?“ Meinte er, während er gelangweilt mit den Füßen wippte, welche am Pferd hinab baumelten. Goemon blickte lediglich gerade aus. „Ich habe einen großen Bruder. Habe ihn aber lange nicht mehr gesehen. Allerdings war er im Tarnen noch geschickter als ich, also ist er mir vermutlich schon einmal über den Weg gelaufen. Sein Name ist Kusenmaru.“ Der Name sagte weder Kuzanagi etwas, noch Kazuki welcher dem Gespräch schweigend beiwohnte. „Nie gehört..wie sieht er denn aus?“ Goemon machte hierbei jedoch einen Bruch. „Unwichtig. Wir sind fast da. Seht ihr, da vorne? Das ist die Stadt Dai-Henkaku“ Während Kuzanagi die Stadt freudestrahlend anblickte, verzog Kazuki keine Miene. Der Dieb jedoch blickte sie ein wenig nachdenklich an. „Irgendwas war noch mit diesem Fürstentum was ich euch sagen wollte...aber es fällt mir gerade nicht ein..“ Mit einem Schulterzucken tat er es einfach ab, es würde schon nichts wichtiges sein. Die Stadt schien immerhin ziemlich normal zu sein. Typischer Edo Baustil in einer überschaubaren Größe. Es waren in der Ferne einige Felder zu erkennen welche zu Höfen gehörten. Also gab es hier schon einmal gut zu Essen. Ideal dachte sich Kuzanagi dabei und trabte mit dem Kuzagaul durch die Straßen. Die Menschen schienen alle einem geregeltem Alltag nachzugehen. Zumindest bis sie die 3 ansahen und genervt mit der Zunge schnalzten, Augen verdrehten oder sonstige Fratzen schlugen. Scheinbar schienen die Reisenden keine willkommenen Gäste zu sein. Sie ansprechen oder irgendwelchen Ärger verursachen, wagte jedoch niemand. „Ich bin am Verhungern, lass uns was Essen!“ maulte Kuzanagi herum, ehe er vom Pferd abstieg und seinen Blick umherschweifen ließ. Seine geschulten Augen erkannten dabei sofort einen ansprechenden Laden auf welchen er gerade zu zustürmte. Kazuki und Goemon folgten ihm dabei nur gemächlich und banden das Pferd an, bevor sie den Laden betraten. Selbst von der Inneneinrichtung her glich es einem typischen Lokal. Speisen gab es hauptsächlich Reis. Eigentlich gab es hier nur Reis. Etwas anderes wie Fleisch oder Gemüse suchte man hier vergebens. Jedoch war es besser als nichts. Mit lautem Poltern knallte Kuzanagi ein paar Münzen auf den Tisch. „Ich brauch mindestens 3 Schüsseln voll!“ Dabei setzten sich Goemon und Kazuki jeweils Links und Rechts von ihm und nickten dem Koch lediglich zu. Dieser schien wohl zu verstehen. Auch wenn er zunächst wie jeder Andere auch einen genervten Schnalzer abließ. Immerhin war der Reis schnell serviert. Wie erwartet, fade ohne irgendeine Beilage. Doch Kuzanagi ließ sich davon nicht aufhalten. Er holte aus seiner Innentasche 2 private Stäbchen hervor, welche scheinbar aufwendig verziert waren, ehe er begann hastig den Reis runter zu schlingen. Kazuki aß seinen Reis ebenfalls, während der Dieb lediglich die Schüssel begutachtete. „Gibt es einen Grund wieso ihr hier nur Reis habt?“ Meinte er skeptisch und zog die Schüssel näher zu sich. Der Koch zuckte lediglich mit seinen Schultern und wand sich seinem Geschäft zu, da es noch andere Leute zu bedienen galt. „Ohne Messer schwer, oder?“ Gab er lediglich knapp von sich. Goemon konnte mit dieser Information zunächst wenig anfangen, wank es aber auch einfach ab. Im Grunde war es auch egal. Seine Schüssel mit Reis schob er zu Kuzanagi, ehe er seinen Blick wieder durch das Restaurant schweifen ließ. Momentan hatte er ohnehin keinen Hunger. Vermutlich war das seinem jahrelangem Ninjatraining zu verdanken. Kuzanagi nahm die Schüssel natürlich dankend entgegen. Seine ersten 3 hatte er immerhin schon leer. Man sah ihm zwar an, dass er scheinbar viel aß. Doch wo er das alles hinfutterte verstand nicht einmal Kazuki. Als Kuzanagi auch diese Schüssel leer hatte wand er sich an den Koch. „Noch eine Portion!“ Da schlug Kazuki vor Fremdscham lediglich seine Hand vors Gesicht. „Das war jetzt deine 4. Schüssel...du bist die mit Abstand verfressenste Person in diesem Raum.“ Kaum hatte es Kazuki ausgesprochen meldete sich ein anderer Gast weiter hinten zu Wort. Er war groß und stämmig. „Ich brauch noch 'ne Portion Chef!“ Offenbar allerdings kein Krieger. Er besaß nämlich eine dezente Wampe welche ihm das Kämpfen nur erschweren würde. Es war schon ein Wunder, dass Kuzanagi überhaupt ein Schwert führen konnte. Allerdings war sein Körper ohnehin etwas besonderes, da er ziemlich beweglich für sein Gewicht war. Zumindest mehr oder weniger. Der Koch runzelte lediglich die Stirn. „Das ist schon deine 5! Kannst du das überhaupt bezahlen Rukimaru?“ Bei der Zahl wurde Kuzanagi ein wenig hellhörig. In seinem Stolz geknickt korrigierte er seine Letzte Bestellung. „Dann will ich 3 Schüsseln haben!“ Doch das schien Rukimaru nicht wirklich zu gefallen. Er sah nur zu Kuzanagi und hob seine Augenbraue, ehe er sich langsam erhob und auf ihn zu ging. Er haute seine Hände auf den Tresen und sprach mit ihm. „Die schaffst du Bohnenstange doch eh nicht! Dann nehm ich eben nochmal 4 Schüsseln!“ Das provozierte Kuzanagi allerdings lediglich, sodass er seine Forderung einfach erhöhte. „6 Schüsseln!“ Schließlich pressten die konkurrierend ihre Köpfe aneinander und starrten sich mit mächtigen Funken in den Augen an während sie ihre Forderungen immer mehr ins Absurde erhöhten.“ Kazuki versank langsam vor Scham auf seinem Hocker. Stritten die sich gerade darum wer mehr essen konnte? Hatte Kuzanagi überhaupt noch genug Geld?! Ihm wurde ein wenig flau im Magen. „So jetzt reichts mir! Du! Ich! Wettessen! Sofort!“ schrie Kuzanagi dabei fast schon durch den Laden, sodass sie von allen angestarrt wurden. Rukimaru schlug mit seiner Hand auf den Bauch. „Herausforderung angenommen! Ich mach dich halbes Hemd platt!“ Angewidert sahen Goemon und Kazuki zu wie die Beiden eine Schale Reis nach der anderen verschlangen. Die Schüsseln stapelten sich, während ihre Bäuche sich füllten. Dabei ertönte monoton das Klimpern ihrer Stäbchen und das Schmatzen ihrer Münder laut hörbar im gesamten Raum. Natürlich hatten sie auch schon einige Zuschauer angelockt, welche teilweise fassungslos und ungläubig zusahen wie sich immer mehr Schüsseln türmten bis der Koch nichts mehr machen konnte. „D...Die Herren..Sie haben meine Küche ausgeplündert...ich kann nichts mehr für euch tun!“ Krachend fielen die Beiden dabei gleichzeitig zu Boden. Ihre Backen waren aufgeplustert und einige Reiskörner hingen ihnen im Gesicht. Schwer atmend und total verschwitzt sahen sie sich langsam an. „Das...ist wohl ein unentschieden...außer wir machen im nächsten Laden weiter..du..bist ein guter Rivale...“ flüsterte Kuzanagi angestrengt und kaum hörbar, während Rukimaru grinste. „Danke..du auch. Aber es gibt nur dieses eine Restaurant hier im Dorf..also..unentschieden..“ Die Beiden tauschten Blicke aus wie 2 kampflustige Männer welche durch einen harten Kampf eine intensive Freundschaft gebildet hatten. Sie blieben noch eine Weile liegen, da sie keinen Finger rühren konnten. Erst der Koch unterbrach ihre Ruhe als er sich einmischte. „Also..wer genau bezahlt jetzt für den ganzen Reis?“ Er rechnete kurz an seiner Hand den ungefähren Preis ab. „Das wären ungefähr 10.000 Quetzal“ Kuzanagi hob lediglich langsam und geschwächt seinen Kopf und sah zu Rukimaru, welcher jedoch den Kopf schüttelte und seine leeren Taschen zeigte. Kuzanagi hatte selbst keine Münze mehr bei sich, weswegen er zum Dieb sah. Dieser warf jedoch eine Kugel auf den Boden und verschwand in einer Rauchwolke. Als sein Kopf langsam in Kazukis Richtung glitt sah dieser gleichgültig zu Kuzanagi und drückte mit seinem Daumen ganz leicht die Klinge seines Schwertes aus der Scheide. Angestrengt dachte Kuzanagi nach, ehe er rülpste und langsam aufstand. Er sah nochmal kurz zu Rukimaru welcher offenbar das Selbe dachte und dann zu Kazuki. „Das Wettessen bezahlt uns dieser Kerl da hinten!“ Rief er laut, deutete auf einen Passanten welcher geschockt den Kopf hob und rannte schließlich so gut es ging aus dem Laden. Gefolgt von Kazuki, Rukimaru hingen sie ziemlich schnell ab, sodass dieser gefasst wurde und sich eine Tracht Prügel vom Koch einfing. Sie versteckten sich hinter einem Haus und atmeten tief durch ehe Kuzanagi seinen Mageninhalt auf dem Boden entleerte. Er versuchte zwar sich den Mund zu zu halten, jedoch brachte das nicht viel und er brach weiter. Ihm war einfach nur spei übel von all der Rennerei mit vollem Magen. Sein Schwert nahm er dabei als eine Art Krückstock. „Das war knapp..fast hätten wir blechen müssen.“ Von Kazuki gabs dafür natürlich erst mal eine Anfuhr. „Du Idiot! Friss doch nicht so viel wenn du es nicht zahlen kannst!“ Kuzanagi versuchte sich noch zu verteidigen, allerdings kam er nicht gegen Kazukis laute Stimme an. „Du verstehst das nicht! Das war ein Wettkampf!“ Mit einem leisen Seufzer und einer knappen Antwort hakte Kazuki das Thema schließlich ab. „Wettkampf der Vollidioten...wo ist Goemon?“ Plötzlich tippte Kazuki eine Hand von hinten an, sodass dieser sich umdrehte und sein Schwert zog. Allerdings war es nur Goemon welcher aus dem Schatten trat. „Das war wirklich knapp. Hast du jetzt gewonnen oder nicht Kuzanagi?“ Dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern, grinste aber stolz. „Es war ein Unentschieden..aber ein harter Kampf! Ich hatte noch nie so einen harten Gegner wie Rukimaru!“ Dabei beleidigte Kuzanagi allerdings auch indirekt Jin, Takeru und die Kopfgeldjäger Zwillinge gegen die sie wirklich gekämpft hatten. „Du hättest ja einfach dein Schwert als Pfand da lassen können! Ich versteh sowieso nicht wieso du das Ding mit dir herum trägst, wenn du es nie ziehst.“ Es war Goemon schon oft aufgefallen. Auf den Weg hierher waren sie hin und wieder lausigen Banditen oder Halunken begegnet, welche jedoch keine wirkliche Herausforderung darstellten. Doch in keinem einzigen Kampf hatte Kuzanagi sein Schwert gezogen. Er hatte es lediglich als Schlagwerkzeug benutzt, was eine ziemliche Beleidigung an den Schmied war. Immerhin war diese Waffe wundervoll verziert und sicher einiges wert. Kuzanagi stützte sich an der Wand ab, hob sein Schwert hoch und starrte es an. „Ich kann es nicht ziehen. Konnte ich noch nie. Es war das Schwert von Mutter, welches sie hütete wie ihren Augapfel. Es soll ein ziemlich legendäres Schwert sein. Wenn Mutter es führte konnte man eine regelrecht erdrückende Aura vom Schwert ausgehend spüren... Sie hat es immer gut bewacht und meinte, dass eines Tages wenn wir dafür bereit sind, einer von uns Dreien das Schwert erhalten und all seine Geheimnisse erfahren wird...jetzt führe ich es und kann das Blöde Ding dennoch nicht ziehen, deswegen nenne ich es auch Muda. Weil es komplett nutzlos ist. Mehr als ein Erinnerungsstück an Mutter ist es nicht.“ Interessiert musterte es Goemon ein wenig von nahem, rieb dabei die Finger an seinem Kinn und nahm es genauer unter die Lupe. „Es sieht hochwertig verarbeitet aus und hat keinen Kratzer..du pflegst es wirklich gut..vielleicht solltest du damit mal zu einem Schmied gehen. Die kennen sich damit besser aus. Aber eine Frage liegt mir noch auf der Zunge. Wieso weißt du nichts über das Schwert, obwohl du es führst? Hast du es ihr gestohlen?“ Meinte er daraufhin frech, handelte sich dabei allerdings nur betrübte Blicke ein. „Sie verstarb als wir noch Klein waren. Deswegen gehen wir auch nach Puroresu. Ich habe in jener Nacht nur 2 Dinge erkannt. Das Zeichen vom Reich Puroresu am Rücken des Mörders. Und seine Maske. Das ist unser einziger Leitfaden.“ Goemon sah ein wenig baff aus. Mit so einer edlen Mission hatte er wirklich nicht gerechnet. „Ihr wollt also Rache nehmen? War eure Mutter eine berühmte Schwertmeisterin?“ Zu dem Thema mit der Rache sagte keiner etwas. Man konnte sehen, dass sich Kuzanagi noch ziemlich unschlüssig war. Immerhin tötete er keine Menschen. „Shioko Shikanami“ meinte er ein wenig flüstern. Der Gesichtsausdruck des Diebes veränderte sich zu einem erstauntem Blick mit weit aufgerissenen Augen. „DIE Shioko Shikanami? DIE legendäre Kriegerin? Die ist bekannt wie ein bunter Hund! Selbst in unserem Ninjadorf hat man von ihren Legenden gehört! Es heißt sie soll unmenschlich Stark gewesen sein und eine Göttin im Schwertkampf! Ich..wusste nicht, dass sie Kinder hatte..“ Kuzanagi nickte kurz und sah nostalgisch blickend in den Himmel. „Sie hat uns aufgenommen als wir Klein waren und uns im Schwertkampf unterrichtet. Davor kannten wir nur das Leben auf der Straße. Sie war jedoch nicht wie eine Meisterin..sondern wie eine Mutter für uns. Sie brachte uns bei zu kämpfen und zu überleben. Als sie vor 10 Jahren im Kampf getötet wurde..sah ich ihren Mörder..er verschonte uns..ich kann mir nur nicht erklären wieso er das Schwert nicht einfach mitnahm. Mutter meinte dass viele dahinter her waren..er verschwand allerdings einfach..und..“ Er musste mit den Tränen kämpfen, während Kazuki nur seine Augen schloss und zuhörte. Er hatte zu dem Thema nichts zu sagen. „Und als die Nacht vorbei war und ich Kazuki weckte..begruben wir ihre Leiche am Dojo...brachten das Schwert auf seine Halterung und trennten uns...ich kehrte zurück nach Rokaido, wo sie uns fand. Vereinte mich wieder mit Minako und gründete eine Gang..“ Er seufzte kurz nostalgisch und sah dabei in den Himmel. „Und Kazuki...“ Dabei sah er seinen Bruder jedoch fragend an. Er hatte ihn vor einigen Monaten zwar endlich nach 10 Jahren wieder getroffen, jedoch nie eine wirkliche Antwort bekommen. Er hatte allerdings auch einfach vergessen genauer nachzufragen. Kazuki seufzte kurz und sah zu Goemon. „Ich bin einfach nur durch die Gegend gereist.“ Mehr hatte er dazu auch nicht zu sagen. Ungläubig blinselte ihn Kuzanagi zweimal an und sprach dann weiter. „Und kurz bevor wir uns trafen hat mir irgend so ein Kerl dieses Schwert hier in die Hand gedrückt und ist verschwunden bevor ich auch nur fragen konnte..“ Dabei sah er nachdenklich zu Kazuki. „Da fällt mir ein, dass es an dem Tag war an dem wir uns wieder sahen..hast du mir das Schwert gegeben?“ Kazuki hob jedoch nur eine Stirn. „Ich habe dieses Schwert noch nie in meinem Leben berührt, da es mir nie gestattet war. ICH halte mich an Mutters regeln. Ich war genauso überrascht als ich dich mit dem Schwert sah. Erinnerst du dich nicht mehr?“ Nachdenklich sah Kuzanagi in den Himmel und überlegte angestrengt, es fiel ihm jedoch schwer sich richtig daran zu erinnern. „Ja glaube du hast recht..wer das wohl war? Ist ja auch egal! Jedenfalls habe ich seit dem Tag dieses Schwert hier bei mir, habe es aber nie ziehen können! Aber es ist stabil und liegt besser in der Hand als mein Kuzaklopper, deswegen nutze ich es. Ich würde es auch nie verkaufen. Selbst wenn es als Schwert nutzlos ist..ist es etwas gewesen, das Mutter gehütet hat wie einen Schatz. Und es scheint wohl jemanden zu geben der will, dass ich dieses Schwert führe..ob der wohl weiß, dass es nur gut zum draufkloppen ist?“ Goemon hörte sich die ganze Geschichte an. Allgemein redeten sie ausnahmsweise ziemlich viel miteinander. Kuzanagi vertraute Goemon ohnehin schon seit dem Ersten Tag. Weswegen er auch nicht davor zurück schreckte die wildesten Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel die Geschichte wie sich Kuzanagi das Haar färbte und alle 3 eine verpasst bekamen. Oder die Geschichte als Kuzanagi versuchte das Schwert an sich zu nehmen..und alle 3 eine verpasst bekamen. Es lief immer so ab. Und dennoch liebten und respektierten sie Shioko. Egal wie hart sie zu ihnen war. Denn sie war die erste Person die ihnen Elterliche Liebe schenkte. Von ihr hatte Kuzanagi auch seine Vorliebe für schöne Frauen. Die erfolglosen Flirtversuche hatte er sich bei ihr abgeschaut. Generell hatte Kuzanagi viel von Shioko übernommen. Ihr Kleidungsstil, ihre direkte Art und eben die erfolglose Frauenjagd. Machte so etwas keine Mutter aus? Darüber hatte sich Kuzanagi zumindest nie Gedanken gemacht. Sie waren so in Gespräche vertieft gewesen, dass sie gar nicht bemerkten wie die Zeit verging. Immerhin erzählte auch Goemon so einiges von sich. Wie er ein Ninja wurde, wie er den Clan verließ und durch die Welt reiste und wie er an sein Talent kam. So merkten sie auch gar nicht wie die Sonne immer höher stand. Der Schatten des Gebäudes sorgte für eine angenehme Kühle. Ein weiterer Schatten war hingegen an einem anderen Ort zu sehen. Ein Mann mit langem Mantel und einer blutbefleckten Klinge, welcher sich langsam von einer handvoll Leichen fortbewegte und die Klinge nach dem Reinigen wegsteckte. „Ich hab doch gesagt, dass ihr mir nicht in die Quere kommen sollt. Die Beiden sind meine Ziele..“ Es war ein Mann mit weißer Maske welche an einen Drachen angelegt war. Tsujigiri. Er lief durch Schutt und Asche Haufen von Kabukis äußerem Ring. Dabei sah er sich gut um. Er war auf der Suche nach Kazuki und Kuzanagi, welche auch für das Feuer hier verantwortlich waren. Er verhoffte hier ein paar Hinweise zu finden. Dabei hatte es jedoch unglücklicherweise eine kleine Konfrontation mit dem Schwarzen Drachen gegeben. Von dessen Mitgliedern er auch schon umstellt war. Sie alle waren bis an die Zähne bewaffnet und bereit den Unbekannten zu töten. „Was hast du da mit unseren Brüdern gemacht Bastard?! Erst mischen sich hier 2 Samurai ein und jetzt du?“ raunte einer und stürmte auf Tsujigiri zu. Dieser dachte jedoch nicht daran sein Schwert zu ziehen. Er musste nicht gerade viel machen. Alles was man hörte war ein ziemlich lauter Knall, bevor er Angreifer laut Schreiend zu Boden sank und die Mitglieder des Schwarzen Drachens verängstigt zu Tsujigiri sahen. „Was...was hast du mit ihm gemacht?! Bist du etwa einer dieser zaubernden Elfen?!“ Dabei gingen alle einige Schritte zurück um genug Abstand zu halten. Einige flüsterten Leise ob es sich nun Wirklich um ein Elf handelte. Immerhin waren dies die Einzigen Wesen dieser Welt, welche wirklich magie beherrschten. Und das was Tsujigiri getan hatte grenzte Stark daran. Sie hatten so etwas vorher auch noch nie gesehen, weswegen sie nicht wussten wie sie damit umzugehen hatten. Tsujigiri jedoch lachte lediglich laut auf und hielt sich dabei schon den Bauch. „Ihr glaubt ich sei einer dieser verdammten Langohren? Na dann... Wollt ihr jetzt auch alle gegen mich kämpfen? Ich habe zumindest kein Interesse daran mich mit eurem Boss anzulegen. Ihr Kopfgeld hohle ich mir zwar auch noch..aber ich habe momentan schon Zwei Ziele..und ich habe eine goldene Regel. Ich verfolge mein Ziel immer bis zum Schluss. Also..dürft ihr euch glücklich schätzen. An euch Halbstarken habe ich kein Interesse. Ich suche lediglich diese Beiden Samurai die hier alles niedergebrannt haben. Aber ihr scheint ebenso wenig zu wissen wo sie stecken.“ Mit diesen Worten drehte sich Tsujigiri langsam weg. „Jedoch habe ich erfahren wohin sie möchten...Puroresu ist nicht weit von hier..das dürfte mir reichen. Ihr könnt eurem Boss gerne einen Gruß von Tsujigiri ausrichten. Sie werde ich mir danach holen. Minako, den Drachen“ Seinen Mantel richtete er sich kurz und er begann Kabuki wieder zu verlassen, während ihm die Mitglieder des Schwarzen Drachen teilweise noch verängstigt hinterher schauten. Jedoch hatten sie jetzt auch endlich erfahren, wohin die Beiden Verräter wollten. Eine Information welche sie unverzüglich ihrem Boss, Minako mitteilten sollten. Im Dorf Dai-Henkaku herrschte mittlerweile wieder helles aufsehen. Immer noch blickte man sie teilweise genervt an und ging ihnen so gut aus dem Weg wie nur Möglich war. Allerdings galten diese Blicke auch lediglich Kazuki und Kuzanagi. Egal wo sie waren. Ob sie nun auf der Straße liefen oder aber in einem Gasthaus unterkommen wollten. Überall sah man sie lediglich verächtlich an und weigerte sich überhaupt mit ihnen zu reden. Sie sollten einfach so schnell wie Möglich das Dorf verlassen. Der Dieb war sich immer noch nicht schlüssig was es mit dieser Stadt auf sich hatte. Er war in diesem Reich vor einigen Jahren schon gewesen. Weswegen er auch einfach nicht aufhören konnte darüber nachzudenken. Jedoch schien die Aufmerksamkeit schon bald nicht mehr auf den Ronin zu liegen. Denn die Menschen rannten alle zur Straße. Als sich die 3 dazu gesellten konnten sie auch genau sehen wieso. Eine Eskorte kam angeritten und stolzierte nun langsam durch die Straßen. In der Mitte dieser Eskorte wurde eine Sänfte getragen welche einen ihnen unbekanntes Wappen trug. Was der Dieb jedoch sofort erkannte. „Das ist das Wappen des Fürsten Matsudaira Honoko! Verdammt! Jetzt weiß ich wieder was mit diesem Fürstentum nicht stimmt, es herrscht im ganzen Land ein Verbot von Klin-.“ Weiter kam Goemon jedoch nicht, denn Kuzanagi presste sich durch die Menschenmenge, sodass er der Eskorte nun mitten im Weg stand. Natürlich blieb diese sofort stehen und die bewaffneten Wachen umstellten Kuzanagi von allen Seiten. Dieser ließ sich jedoch nicht beeindrucken und sprach zur Sänfte. „Hey du Reicher Knacker! Du bist der Chef von diesem Laden hier oder?! Was haben deine Leute für ein Problem mit mir!“ Dabei richtete er sein Schwert genau in die Richtung der Sänfte. Einen Fehler den er lieber nicht hätte machen sollen. Denn sofort griffen ihn die Wachen an, deren Schläge er jedoch parierte. Kazuki eilte ihm schließlich zur Hilfe und zog sein Schwert, sodass sie nun Rücken an Rücken standen. „Du bringst einen auch immer in Schwierigkeiten..“ Kuzanagi sah jedoch nur beleidigt weg. „Hmpf, da sind die Selbst Schuld. Was glotzen die uns auch alle so doof an?!“ Der Kampf gegen die Wachen war nicht unbedingt schwer. Ihre einzige Stärke lag in der Überzahl. Diese wurde jedoch immer mehr reduziert, bis die Meisten Soldaten schließlich K.O. am Boden lagen. Sie hatten niemanden getötet und sie lediglich verletzt. Doch die kurze Vorstellung genügte, dass der Fürst selbst aus der Sänfte stieg. Ein Mann mittleren Alters mit kratzigen Bart, kühlen Augen und markanten Augenbrauen. Seine Frisur war kurz geschoren. Jedoch trug er feinste Seide und strahlte mit seiner Haltung Würde und Kraft aus. „Wer wagt es seine Klingen gegen mich zu ziehen?! Wisst ihr nicht, dass euch darauf der Tod steht? In MEINEM Reich sind jegliche Klingen ein Tabu!“ Kuzanagi knirschte wütend mit seinen Zähnen. „Halt die Klappe du alter Furz! Es ist mir egal ob du der Fürst von diesem Land bist! Dann häng halt ein Verbotsschild auf! Wir sind auf der Durchreise! Kuzanagi und Kazuki Shikanami! Die Schüler und Söhne von Shioko Shikanami!“ Kazuki blies seufzend die Luft aus seinem Mund und lief langsam neben Kuzanagi. „Ihr wollt uns mit dem Tod drohen obwohl Ihr keine Soldaten mehr übrig habt?“ Dabei richtete er die Klinge genau in die Richtung des Fürsten, welcher noch immer geschockt von Kuzanagis Worten war. „Shikanami? Die Schüler von diesem Weib?!“Er ballte seine Hände zur Faust, ehe ihm sein scheinbarer Berater, ein ziemlich kleiner Mann, ins Ohr flüsterte. „Sir, das sind diese Beiden Schwerverbrecher welche Kabuki in Brand steckten. Sie sind 2 äußerst gefährliche Ronin, sie schrecken nicht vor Verlusten zurück, sie sollten..“ Doch weiter kam er nicht, denn er wurde von Matsudaira zur Seite geschubst und richtete seinen Zeigefinger auf die Beiden. „Fasst sie! Das ist ein Befehl! Derjenige der sie schnappt, dem Schenke ich ihr Kopfgeld!“ Die gerade noch friedlichen, wenn auch unhöflichen Dorfbewohner stürzten sich dabei sofort auf Kuzanagi und Kazuki. Die Samurai hatten keine Chance gegen diese Übermacht und sanken gefesselt zu Boden. Langsam erhob sich eine weitere Person aus der Sänfte. Es war ein alter Mann, welcher zwar noch ziemlich fit für sein Alter war, jedoch nicht vom Zahn der Zeit verschont geblieben war. Dieser sah sich das Geschehen stillschweigend an, auch wenn er den Kopf senkte. Dabei wurden sie jedoch lediglich von den Beiden Ronin böse angefunkelt. Matsudaira passte dies wohl überhaupt nicht, denn er deutete auf Kazukis Schwert und sah einen seiner übrig gebliebenen Soldaten an. „Exekutier sie! Hier und jetzt! Sie sollen sehen was mit Leuten passiert welche mein Gesetz brechen!“ Der Mann reagierte sofort und schnappte sich Kazukis Schwert. Dabei packte er ihn äußerst unsanft am Kimono und zog ihn in Position. Dabei riss dieser natürlich und glitt zu Boden, sodass Kazukis Oberkörper frei lag. Sein Rücken wurde lediglich von einer langen und alt aussehenden Narbe geziert, welche sich einmal quer über den Rücken zog. Sie war zwar schon leicht verblasst, jedoch immer noch sichtbar. Zumindest sichtbar genug für den alten Mann welcher sofort seine Augen aufriss und dazwischen eilte. „Einen Augenblick!“ Er sah sich Kazukis Rücken genauer an, ehe er auch äußerst unsanft an Kuzanagis Yukata zog und diesen ebenso wie seine Verbände löste. Auch an Kuzanagis Rücken zierte sich eine Narbe welche ihn einmal diagonal überzog. „Das ist unmöglich..“ Nuschelte er dabei leise und sah zu Matsudaira, dessen Gesichtszüge sich langsam entspannten und immer ungläubiger zu ihnen sah, ehe er langsam näher Schritt. Goemon welche sich in der Menge zurückhielt lugte dabei noch leicht hervor um verwundert das Schauspiel zu betrachten. „Sie sind zurückgekehrt..“ Hauchte der alte Mann und entfernte sich langsam von den Beiden. Kuzanagi sah ihn nur fragend an. Er war wütend darüber, dass man ihn entkleidet hatte und richtete sich deshalb langsam auf. „Wer soll zurück gekehrt sein, alter Mann? Und was schaut ihr uns so ungläubig an! Grad' eben wolltest du uns noch hinrichten lassen! Wer sind ''SIE''?“ Matsudaira glitt vor ihnen langsam auf die Knie, sein Gesicht war teilweise verschwitzt und seine Augen weit aufgerissen. „Meine Söhne!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)