Samurai Rebel von keito ================================================================================ Kapitel 9: Der Weg des Kriegers ------------------------------- Während der Mond auf den glasklaren See schien waren 3 Personen auf den fast menschenleeren Gassen unterwegs. Zwar war der äußere Bezirk von Kabuki selbst bei Nacht noch sehr gut besucht, von Spielsüchtigen, Trinkern oder Gaunern, doch der innere Kreis verließ zu dieser Zeit nicht mehr ihr gesichertes Heim. Stattdessen waren ab und an ein paar Fackeln von vorbeiziehenden Wachen zu sehen, die sich allerdings auch nicht großartig für die 3 zu interessieren schienen. Von weiter weg konnte man das diskutieren der Wachen hören, welche sich über die Lieferengpässe beschwerten. Als die Personen durch das Mondlicht liefen konnte man erkennen wer es war. Kazuki, Kuzanagi und Mei welche zwischen den Beiden lief. Kazuki hatte wie üblich seinen kühlen jedoch grüblerischen Blick, während Kuzanagi Mitleidig zu ihrer Begleitung sah. Es gefiel ihm wirklich nicht wohin sich das alles entwickelte. So hätte er seinen Bruder nicht eingeschätzt. Doch er hatte aufgegeben sich gegen ihn zu stellen. Es hatte keinen Zweck. Auftrag war Auftrag. Hideki hatte sie ziehen lassen, er hatte es schließlich auch versprochen. Dennoch war es sehr überraschend gewesen, dass er so streng an seinem Wort hielt. Es brach Kuzanagi das Herz so etwas zu tun. Der Schwarze Drache sollte sich dafür schämen, dass sie Menschen zu so etwas zwang. Doch in dieser Stadt war dieser sehr mächtig und auch stark in der Überzahl. Am Ende hätte eine Rebellion nur ihr Leben gekostet. Was wohl auch der Grund für Kazukis Entschluss war. Vermutlich gefiel ihm das ganze auch nicht, er ließ es sich einfach nur nicht anmerken. Zumindest war sich Kuzanagi diesem sicher. Sein Bruder war kein herzloser, profitgelenkter Egoist. Er hatte einfach nur eine sehr spezielle Eigenart entwickelt. Vielleicht hatte Kazuki aber auch einen Plan, welcher für alle 4 von Vorteil war. Nur sollte er diesen langsam mitteilen, denn das Hauptquartier des Schwarzen Drachen rückte immer näher. Es war nicht schwer zu übersehen, das Schild mit dem markanten Logo. Ein schlichter schwarzer Drachenkopf, welcher von seinen eigenen gespeiten Flammen umrungen war. Jenes Zeichen welches sich so viele in dieser Stadt tätowiert oder an die Kleidung genäht hatten um ihre Zugehörigkeit auszudrücken. Und dennoch war dies nur eine Abteilung vom mächtigen Yakuza Netzwerk in ganz Edo. Wenn auch die Organisierteste von Allen. Der momentane Boss dieser Truppe war irgendein schmieriger Geschäftsmann. Vom echten Boss fehlte nach wie vor jede Spur. So wie die Beiden gehört hatten war dies auch besser so. Er soll eine ziemlich brutale Seele sein, welche keinerlei Aktivität gegen den Schwarzen Drachen duldete. In Kuzanagis Augen jedoch, war dieser Anführer ein Ekel welchem er nur zu gerne auf die Mütze geben würde. Auch wenn er sich das ohnehin bei Angesicht zu Angesicht trauen nicht würde. Man schien sie zu erwarten, zumindest standen 2 breit gebaute Männer in dunken Kimonos mit dem Drachenschädel als Emblem vor der Schiebetür welche die 3 ziemlich grimmig ansahn. "Der Boss erwartet euch bereits...ihr seid ganz schön spät dran..." Als sie Mei erblickten grinsten sie ziemlich breit. "Oh ich sehe ihr habt Sie dabei, sehr schön..anscheinend seid ihr doch zu etwas nütze." Sie traten zur Seite und gewährten den 3 Einlass. Noch nie hatte sich ein Gang so schwer angefühlt wie dieser und Kuzanagi musste ganz schön mit sich ringen nicht zu türmen. Alles in ihm sträubte sich dagegen Mei bei diesem Kerl abzugeben. Doch die Jungs vor der Tür sahen alles andere als freundlich aus und vermutlich waren sie auch nicht die einzigen Kämpfer, welche bereit waren ihre Organisation vor jedem Feind zu schützen. Im kleinen Raum angekommen welcher nur von Lampen erhellt wurde begrüßte sie schon der Geldgeier, welcher am großen und massiven Schreibtisch saß und mit einem widerwärtigen Grinsen zu ihnen sah. "Ahh die Beiden Ronin..ihr habt es wirklich geschafft die Ware unbeschädigt zu mir zu bringen...ich bin begeistert. Damit dürfte eure Schuld beglichen sein..." Kuzanagi ließ seinen Blick durch die Räumlichkeit wandern, da diese einiges an Malereien und lauter merkwürdigem Zeug zu bieten hatte. Besonders eine Sache fiel ihm dabei ins Auge. An der Wand hinter dem Schreibtisch hing eine ziemlich untypische Dekoration. Es war eine Art Holzschläger welcher auch schon einmal bessere Zeiten erlebt hatte. Einige rostige Nägel steckten in diesem um ihn einen gefährlicheren Touch zu verleihen. Diese Waffe versetzte Kuzanagi in einen nostalgischen Zustand. Es erinnerte ihn an seine Zeit in Rokkaido. Als er mit seiner Truppe die ganze Stadt unsicher machte. Solch eine Waffe hatte der junge Kuzanagi mit der Haartolle auch geführt, ehe Kazuki aufgetaucht war und er sich Shiokos Schwert angeeignet hatte. Er nannte sie liebevoll und unkreativ wie er war "Kuzaklopper". Noch heute behielt er den rauen Kampfstil mit einer Schlagwaffe bei und führte sein Schwert ähnlich. Ohne die Klinge war es ja auch nicht zu mehr zu gebrauchen. Es wunderte ihn, dass so etwas in diesem Büro hing. Langsam stand der Kerl auf und ging auf Mei zu um ihr dezentes Kinn mit den Fingern zu packen und etwas anzuheben damit er ihr genau in die Augen starrte. "Und du gehst gleich zurück an die Arbeit..einige Kunden warten schon sehnsüchtig auf dich..das Gute ist, dass deine Abwesenheit die Preise für dich ganz schön angetrieben hat..also lass ich es mal mit der Bestrafung und werde unserem Boss auch nichts von deinem kleinen Freigang erzählen...du müsstest ja wissen was mit Freidenkern passiert die ihr gegen den Strich gehen..oder?" Lächelnd ließ er dann langsam von ihr ab und sah dann zu Kazuki und Kuzanagi. "Ihr könnt gehen..ich schicke Con morgen vorbei, der bringt euch die Karte..und dann verschwindet endlich aus Kabuki..bevor ihr noch mehr Ärger macht..ich will nicht die Verantwortung für das Chaos tragen, welches der...Fülligere von euch veranstaltet hat." Eigentlich wollte der Typ etwas ganz anderes sagen, doch Kuzanagis wütend funkelnde Augen hatten ihn dann im Satz doch umlenken lassen. Kazuki drehte dem Typen bereits den Rücken und machte Anstalten den Raum zu verlassen. Kuzanagi hingegen funkelte diesen immernoch böse an, ehe er von Kazuki rausgezogen wurde. Auf dem Weg zurück in ihrer Bleibe ließ der Dickwanst seinen ganzen Frust raus. "Ich kann nicht glauben, dass du sie wirklich abgeliefert hast! Ich habe bis zum Schluss fest geglaubt du hättest einen Plan! Ich bin enttäuscht von dir Kazuki! So etwas ist nicht mein Bruder! Das widerspricht ganz Mutters Lehren!" Genervt seufte Kazuki auf und starte in den Himmel, die Hand lag auf seinem Schwert. "Jetzt reg dich mal ab...so sind die Regeln in der Stadt. Ohne Karte würden wir hier versauern und würden uns im Reich nur verirren..jetzt wo wir ein klares Ziel haben willst du dich von deinen moralischen Gefühlen leiten lassen? Das Mädchen wäre ohnehin nicht weit gekommen. Die haben an jedem Ausgang ihre Späher. Am Ende hätte man sie nur getötet. Ich habe ihnen damit das Leben gerettet." Für diese Worte fing sich Kazuki eine saftige Ohrfeige von Kuzanagi, welcher erboßt auf dem Boden rumtrampelte. "Ich kann nicht fassen was du da redest! Was für ein Leben hast du bitte gerettet?! Sowas nennst du Leben? In so einem Bumsschuppen versauern, nur weil der eigene Vater ein totaler Versager und menschlicher Abfall ist?! Das wäre jetzt der Ideale Moment gewesen um zu sagen ´Ich habe einen Plan Kuzanagi..und das gehört dazu´ aber stattdessen kommst du mir mit solch einer gefühlskalten Logik?!" Wütend trampelte Kuzanagi dann wieder los ehe Kazuki ihm folgte. "Und wieso rettest DU sie dann nicht? Wenn du meinst es wäre ein leichtes Spiel sich mit einer Verbrecherorganisation anzulegen dann bitte, sie ist sicher noch dort. Aber sülz mir nicht mit deiner Scheinheiligkeit die Ohren zu! Die ganze Stadt ist voll von denen. Wir hätten im direkten Kampf keine Chance! Also halte mir nicht vor ich sei ein herzloser Egoist! Das Mädchen kann nichts für ihren Vater und dennoch muss es für diesen die Schulden abarbeiten. Wenn dir diese Mädchen so unglaublich leid tun Kuzanagi, dann rette sie doch! Aber wunder dich nicht wenn du Schwerter im Rücken hast!" Kuzanagi blieb stehen und starrte betroffen den Boden an. Da hatte er natürlich Recht auch wenn er es sich nicht eingestehen wollen würde. Als Kazuki wieder bei Kuzanagi war sah er kurz zu diesem und lief dann langsam weiter. "Außerdem. Was führst du dich so auf? Denkst du etwa man würde uns noch weiterhin BEOBACHTEN?" Dabei betonte er das beobachten ziemlich kräftig, aber leise. Doch das stieß bei Kuzanagi nur auf taube Ohren. "Wie kommst du jetzt bitte darauf? Dreh mir nicht die Wörter im Mund um! Sowas habe ich gar nicht gesagt! Die Sache ist erledigt, niemand beobachtet uns. Und ich dachte immer du seist das Hirn von uns Beiden!" Abwertend lachte Kuzanagi dabei auf, während er wieder neben Kazuki herlief. Dieser zischte jedoch genervt. "Du verstehst offenbar mal wieder nichts. Wenn man einen Auftrag für solch eine Organisation überlebt hat, ist es doch wohl offensichtlich, dass man denjenigen noch weiter abhört. Immerhin steckt er dann mitten in diesem grausamen Geschäft und stellt somit auch eine Gefahr dar. Und dieser würde dann durchgehend unter Beobachtung stehen um zu wissen wie man weiterhin mit diesem umgeht." Kuzanagi legte seinen Kopf bei dieser Vorstellung nur schief. "Also wenn mich damals einer meiner Jungs verarscht hat bekam er eine Abreibung und danach war die Sache geregelt. Wieso sollte ich ihn ewig beobachten? Dann sieht man ja nur Dinge die man nicht sehen will. Ich bin doch kein Perverser!" meinte er empört während Kazuki nur ein leises Seufzen herausbrachte. "Findest du nicht, dass eine solch gewaltige Organisation etwas anders agiert als ein paar halbstarke Kleinkriminelle?" Dabei nickte er leicht hinter sich, wobei man wirklich für eine Sekunde einige verdächtige Schatten sehen konnte. Doch selbst jetzt verstand Kuzanagi noch nichts. Stattdessen blieb er stehen und sah zu seinem Bruder. "Bitte? Kleinkriminelle? Ich werde Steckbrieflich in dieser Stadt gesucht und ich versichere dir, dies ist auch nicht die Einzige!" Empört verschränkte er dabei seine Arme auch wenn es etwas war womit man nicht angeben sollte fühlte er sich in seinem Stolz verletzt. Kazuki seufzte ein weiteres Mal und lehnte sich an Kuzanagis Ohr. "Man verfolgt uns du Idiot..die hören uns zu...also bitte ich dich nicht offen darüber zu reden, mir aufs Zimmer zu folgen und dich einmal nicht wie die Axt im Wald zu benehmen..geht das?" Verwirrt nickte Kuzanagi nur und folgte dann Kazuki zurück in das Zimmer. Dessen Tür war ziemlich sporadisch repariert worden und ließ sich überhaupt nicht abschließen. Sie mussten wohl wieder einmal neben ihren Waffen schlafen. Wobei Kazuki dies ohnehin immer tat, egal in was für einem Raum sie waren. Kazuki setzte sich auf sein Bett, verschränkte die Arme und schloss seine Augen. "Du hälst mich wohl wirklich für einen Egomanen oder? Der ein Herza aus Eis hat..und lässt einfach nicht locker obwohl man uns hören kann...Dabei habe ich das Mädchen tatsächlich nicht ohne Grund abgegeben." Bei seinen Worten machte Kuzanagi große Augen und lauschte dann dem perfiden Plan von Kazuki. Der Mondschein erhellte die Straßen nur ein wenig, sodass es nicht schwer war sich hinter den geschlossenen Ständen zu bewegen. Zwar war auf den Straßen niemand der es hinterfragen würde, wenn 2 bewaffnete Männer umherzogen, jedoch konnte man nicht sicher genug sein. Während Kazuki sich nicht schwer tat von einem Stand zum anderen zu huschen, legte Kuzanagi eine astreine Showeinlage hin. Er summte irgendeine Melodie, während er von einem Stand zum anderen rollte. Doch dieses Unterfangen nahm ein jähes Ende, als Kazuki ihm den Mund zu hielt. "Kannst du damit aufhören? Das ist viel zu auffällig!" Enttäuscht nickte Kuzanagi nur und folgte seinem Bruder dann weiter. Wie erwartet war das Bordell nur spärlich besucht. Es gab keine Wachen, allerdings ab und an ein paar Leute welche es besuchten. Mit einem gegenseitigen Nicken betraten die Beiden das wirklich anschauliche Gebäude. Es war nicht aus Stein sondern Holz gebaut und wirkte ziemlich traditionell. Im Inneren schien man sie bereits zu erwarten. "Ah Willkommen die Herren..eine Dame für 2 oder doch jeder eine Einzelne? Ich muss sie aber bitten ihre Waffen abzulegen..sie wollen unsere Damen doch nicht verschrecken oder? Wir versicheren Ihnen, dass wir gut auf diese acht geben werden..während ihres kleinen Besuchs..die Frauen finden sie gleich dorthinten." Dabei deutete der Mann auf eine Gruppe aus Frauen welche aufgestylet, jedoch mit leerem Blick auf Kissen knieten um den Gästen zu imponieren. Während Kazuki sein Katana ablegte war Kuzanagi längst zu den Frauen aufgebrochen. Zwar wollte ihn Kazuki noch aufhalten, immerhin hatten sie einen Plan, jedoch war es zu spät. Zum Glück verfiel Kuzanagi lediglich in sein altes Muster zurück und schmiegte sich an die Frauen. "Hallo ihr Hübschen! Ich bin Kuzanagi und nehme mir gerne jede von euch vor! Seid nicht so schüchtern, es ist genug für Jede da! Dabei lachte er ziemlich überspitzt, selbstsicher und glücklich ehe Kazuki nur seufzte und auf ihn zu ging. Wenigstens hatte Kuzanagi seine Waffe in die Ecke geworfen, sodass es keinerlei Probleme gab. Die Preise waren jedoch ziemlich hoch. "Wir haben das doch besprochen...zuerst Ich, dann du" Maulte Kazuki Kuzanagi ziemlich untypisch an. Dann packte er sich eine der Frauen äußerst grob und ging mit ihr Schnurrstracks auf eines der vielen Zimmer. Kuzanagi sah ihm finster nach und schnalzte nur mit seiner Zunge ehe er zum Leiter des Bordells lief und sich etwas anlehnte. "Also..man verdient offenbar ganz gut in diesem Geschäft...dürfen die Mitarbeiter sich gratis eine Frau im Monat aussuchen?" Dabei tippte er den Mann mehrmals verschmitzt an welcher nur mit den Augen rollten. Im Hintergrund sah man ein paar grimmig dreinschauende Männer, ebenfalls in Kluft des Schwarzen Drachen, welche sich kurz absprachen und dann in einem Zimmer verschwanden. Kuzanagi ließ sich aber offenbar nicht davon beirren und sülzte den Chef weiter voll. "Ich war auch mal in einer zwiespaltigen Branche tätig, weißt du? In Rokkaido war ich eine ziemlich große Nummer...mir sind viele Leute gefolgt..leider habe ich sie aus den Augen verloren.." Seufzend legte er daraufhin kurz den Kopf in den Nacken. Plötzlich wurde die fast schon peinliche Stille von Schwerterklirren unterbrochen. Der Chef drehte sich mit einem "Was zum?!" um und erntete einen ziemlichen Tritt von Kuzanagi, sodass dieser zu Boden fiel. Dann packte Kuzanagi die Beiden Katana und stürmte auf das Zimmer zu wo er einfach durch das dünne Papier sprang welches diese abschirmte. Dabei hatte er auch einige der Licht spendenden Lampen von der Decke geschnitten, welche sofort zu Boden fielen. Im Raum war ein regelrechter Kampf entfochen. Am Boden lagen schon einige Männer, während Kazuki gerade mit seinem kleinem Tento von den 2 Männern umkesselt wurde. Im Hintergrund war die Wand ebenfalls aufgerissen, sodass man einen wunderbaren Blick auf den Fluss welcher zum See führte hatte. Von der Kurtisane welche Kazuki mitgenommen hatte fehlte jede Spur. Sofort sprang Kuzanagi seinem Bruder zur Hilfe, warf ihm seine Schwerter zu und ein 2 gegen 2 Kampf entbrannte. Es war jedoch ein leichtes die Beiden zu besiegen. Doch kaum waren diese zu Boden gesunken kamen schon die nächsten rein. "Was ist hier für ein Chaos?!" Irgendwo von draußen war ebenfalls Geschrei zu hören. "Unsere Ware ist weg!" "Es brennt!" schrien weitere Männer ehe sich die Beiden Ronin wieder dem Kampf zuwanden. "Ihr Bastarde! Was habt ihr getan?! Ist euch nicht klar, wem diese Einrichtung gehört und wem ihr damit in die Quere kommt?!" Kuzanagi ließ nur ein breites Grinsen von sich und stieß seinen Angreifer weg. "Na und?! Das sagt doch schon der gesunde Menschenverstand, dass man Frauen in Not retten muss! Also stell dich nicht in meinen Weg des Kriegers du Penner!" Langsam wurde es im Zimmer ziemlich voll und die beiden Ronin wurden erneut in eine Ecke gedrängt. Man konnte durch die Papierwände die lodernden Flammen sehen, welche scheinbar nicht nur durch schlichtes Papier und Holz brannten. Doch dies alles war Teil von Kazukis Plan gewesen, er war gut durchdacht und neigte sich gerade seinem Höhepunkt. "Noch ein paar Letzte Worte?" meinte einer der 5 bewaffneten Lakeien welche die Beiden immer mehr in die Enge trieben. Kazuki blickte nur kurz zu Kuzanagi und dann an die Decke, ehe er aus seinem Kimono langsam ein rundes Objekt hohlte. "In der Tat...wer einem Shikanami in die Quere kommt, spielt mit dem Feuer" Gerade als sich die Lakeien auf die Beiden stürzten, warf Kazuki das runde Objekt und sprang zeitgleich mit Kuzanagi durch die Papierwand. Vom Zweiten Stock aus stürzten sie in den anlegenden Fluss während sich im Bordell eine Explosion abspielte und man noch während des Falls sehen konnten, wie das ganze Bordell in Flammen stand. Mit einem lautem Platschen landeten die Beiden im kühlen Fluss und schwammen an die Oberfläche wo sie ein bekanntes Gesicht mit einem Fischerboot abhohlte. "Ich bin beeindruckt ehrenwerte Samurai..das hätte ich nicht erwartet.." meinte Hideki welcher den Beiden eine Hand reichte und sie an Bord zog. Im Boot selbst waren noch eine Hand voll Kurtisanen welche geschockt dem großem Feuer zu sahen, während man in Kabuki den alamierenden Gong hörte. Offenbar hatte auch die Feuerwache Wind vom Brand bekommen. Von der Kälte die die nassen Klamotten mit sich zogen spürten die Beiden kaum etwas. Das Adrenalin pumpte zumindest Kuzanagi gerade durch den kompletten Körper. Als er das riesige Feuer sah verschwand das Grinsen jedoch. "Ich glaube das hat etwas zu gut funktioniert.." Hideki sah zwischen den Beiden hin und her, während er einen Arm um Mei legte um sich um ihren Schock zu kümmern. Auch wenn das Schlimmste in ihrem Leben gerade abbrannte, war es einfach zu viel für sie gewesen. "Ihr müsst sofort aus Kabuki verschwinden...östlich von hier gibt es eine verlassene Stadt. Dorthin werden sie euch nicht folgen. Ich weiß nicht wie ich mich je bei euch erkenntlich zeigen kann. Ihr habt nicht nur meine Mei gerettet..sondern all diese Frauen..und das obwohl ihr euch mit dieser Aktion den Zorn des Schwarzen Drachen zugezogen habt...ich werde euch das nie vergessen! Auch wir werden verschwinden und irgendwo noch einmal von vorne Anfangen...wenn wir euch jemals wieder sehen..werden wir uns hoffentlich erkenntlich zeigen können...aber..eins möchte ich wissen. Was hat euch umgestimmt Meister Kazuki?" Kazuki saß im Schneidersitz auf dem Boot und blickte zum Inferno welches auch begann auf naheliegende Stände und Gebäude überzugreifen. "..es war zwar nie geplant, dass es soweit kommt..aber..ich bin ein Krieger der seine Klinge nicht leichtfertig schwingt. Diese Stadt ist voller Sünde..sie soll aus ihrer Asche neugeboren empor steigen. Man wird uns zwar für all das verantwortlich machen und es wird sicher lästig werden...aber ich möchte ein Schwertkämpfer sein, der seinen Meister auch im Jenseits mit Stolz erfüllt. Dies ist mein Weg des Kriegers..ich kämpfe nicht für andere...aber für die Ehre meines Meisters würde ich alles tun." Kuzanagi erinnerte sich an diese Worte. Shioko selbst hatte Kabuki einmal ertwähnt. Für sie war es eine widerwertige Stadt voller Abschaum. Und nur ein Neuanfang würde hierbei noch helfen. Hideki setzte sie und die Mädchen danach am Ufer ab. Er verließ sein Boot und stellte sich dann vor die Beiden Samurai. Dort ging er auf die Knie um sich zu verbeugen. "Ich...wir alle stehen auf Ewig in eurer Schuld." Selbst die Kurtisanen, auch wenn sie noch teilweise geschockt waren, verbeugten sich. Sie mussten zum Glück nicht verschwinden. In diesem Chaos war die Letzte Sorge des Schwarzen Drachen, dass ein paar Prostituirte entkommen waren. Mit diesen Worten verschwanden erst diese und dann Hideki welcher Mei mit sich zog im Dunkeln. Lediglich Kazuki und Kuzanagi blieben noch am Ufer und beobachteten das sich ausbreitende Inferno. "Mutter wäre Stolz auf uns...auch wenn sie uns vermutlich für diese Katastrophe volles Rohr eine verpasst hätte..ich hoffe es sterben keine Menschen..aber..dafür ist es wohl zu spät, hm?" Dabei rieb er sich etwas verlegen den Hinterkopf und sah dann ins Dunkle. Kazuki drehte sich langsam mit einem dezentem Lächeln weg und ging dann langsam los. "Man wird uns Jagen wie Vieh...zumindest wissen sie nicht, wo wir als nächstes hingehen..wir sind ja genauso orientierungslos wie sie..Ab jetzt bist du wohl kein Kleinkrimineller mehr, hm?" Mit diesen Worten gingen die Beiden Ronin ihres Weges. Sie beeilten sich nicht, denn bei diesem Chaos würde man sie ohnehin nicht finden. Weswegen er sich noch einmal dafür entschied, endlich dem Tempel am Hügel einen Besuch abzustatten. Kuzanagi stöhnte jedoch auf. "Hatte ich heute nicht schon genug Bewegung?!" Die Stufen zum Tempel konnte man nicht einmal mehr zählen. Während Kazuki langsam emporstieg, stand Kuzanagi mit offenem Mund und zuckendem Auge vor der ersten Stufe. "Das ist nicht dein Ernst...wir sollen DA hoch?! Wofür überhaupt?!" Meinte er meckernd, ehe er Kazuki nach lief. Alleine fühlte er sich auch nicht wohl. "Beten...es ist ein Tempel zu Ehren der Toten..ich möchte mit reinem Gewissen diese Stadt verlassen..mit solch schwerem Balast auf der Seele würden wir nur ins Nächste Unglück stürzen." Als Kazuki oben angekommen war, konnte man dank des Mondlichts sehr gut das alte Holz des roten Tempels erkennen. Man konnte zwar nicht in diesen hinein, doch für ein kurzes Gebet war dieser wie gemacht. Kuzanagi brauchte noch einen Moment. Für die letzten Stufen musste er sich laut stöhnend hochziehen. Wie ein sterbendes Tier drehte er sich auf den Rücken und starrte hechelnd den Mondhimmel an. Er glaubte nicht an spirituellen Quatsch, doch wenn Kazuki es tat wollte er ihn nicht daran hindern. Für einige Minuten sprach niemand ein Wort und sicherlich wäre es auch weiter so geblieben, wenn nicht eine ziemlich maskuline Stimme die Stille durchbrochen hätte. "Ich wusste doch, dass man euch hier findet. Als ob ihr einfach aus der Stadt verschwindet, ohne der Tradition zu verfallen." Sofort sprangen die Beiden Ronin auf und richteten ihre Waffen in Richtung des Besuchers. Es war Con, der Barbar vom Schwarzen Drachen, welcher sie ziemlich bedrohlich ansah. "Ihr habt es mächtig übertrieben.." Dabei sah er vom Hügel aus hinab zum Flammenmeer welches sich im äußeren Bezirk von Kabuki aufgetan hatte. "Ich wusste doch, dass es eine schlechte Idee ist her zu kommen!" Nörgelte Kuzanagi und sah Con dann ein wenig ängstlich an, während er sein Schwert in seine Richtung hielt. "Willst du Rache verüben?! D-Dann komm nur her! Ich bereue nichts!" Dabei zitterte Kuzanagis Hand ein wenig. Er wollte nicht schon wieder gegen einen Barbaren kämpfen. Doch offenbar war es auch nicht nötig. Denn Con fing nur an herzlich zu lachen. "Du hast dich nicht verändert Aniki. Äußerlich immer noch das Großmaul, aber innerlich scheißt du dir in die Hose..doch genau dafür haben wir dich respektiert!" Verwirrt ließ Kuzanagi sein Katana langsam sinken. "A..niki? Wieso nennst du mich so? Ich kenne dich nicht mal wirklich! Du aufgeblasener Glatzkopf! Willst du dich über Kuzanagi Shikanami lustig machen?! Dann komm her!" Con ließ langsam seine Arme sinken und stellte sich direkt vor Kuzanagi, welcher sofort einen Schritt zur Seite wich. Kazuki hingegen hielt seine Klinge direkt an Cons Hals. "Eine weitere Bewegung und der Kopf ist ab." Con nahm Kazuki nicht wirklich für voll und schob ihn mit seinen kräftigen Armen beiseite, während er den Kopf wegdrehte um den Schwerthieb auszuweichen. "Ich bin hier wegen meines alten Anführers...ich möchte nicht kämpfen.." Dabei sah er kurz zu Kazuki, welcher in seinen Augen sofort die ehrliche Absicht erkannte und das Schwert wegsteckte. Er wusste nicht viel von Barbaren, doch dass sie nicht logen war wohl jedem bekannt. Kuzanagi hingegen wusste immer noch nicht was Con genau von ihm wollte und blieb lieber weiterhin auf Sicherheitsabstand. "Du erinnerst dich nicht an mich? Nun..ist wohl auch schon ein Weilchen her..macht nichts wenn du dich nicht erinnerst. Ist auch besser so für uns alle. Ich bin eigentlich auch eher hier um euch etwas zu geben und dann zu verschwinden. Con kramte kurz in seiner kurzen Hose, ehe er ein zusammen gerolltes Papier auspackte und Kuzanagi reichte. Mit den Worten lächelte er kurz, machte mit seiner Hand einen Gruß und drehte dann um. "Ich verlass auch mal die Stadt und zieh besser weiter. Der Schwarze Drache wird mich dafür vermutlich bestrafen...aber ich habe keine Ambitionen mehr hier zu sein..zumal ich ihr das nicht erklären will..das könnte ich auch gar nicht..ich weiß ohnehin nicht wie sie reagieren würde wenn sie erfährt wer dafür verantwortlich ist..ihr solltet bald abhauen...ihr könnt Froh sein, dass unser wahrer Boss nicht da ist..sie hätte euch dafür den Arsch ordentlich aufgerissen..sogar ich hab ein wenig vor ihr Angst.." Dabei erschauderte er kurz leicht ehe er noch einmal zu Kuzanagi sah und breit Grinste. "Es tat gut dich zu sehen Aniki!" Mit diesen Worten verschwand Con im Dunkeln und ließ die Beiden Ronin zurück. Kuzanagi war noch etwas Baff ehe er langsam auf das Papier sah. Er brauchte einen Moment ehe er geschockt darauf sah. "D..das...das kenn ich doch!" Er zog das Papier heraus, warf es hinter sich und starrte stattdessen das Stück an mit dem es zugebunden war. Es war ein rotes Stirnband. Ähnlich wie seines. "Das sieht aus wie die Stirnbänder meiner alten Truppe...warte mal..:Con....Con.." Angestrengt dachte Kuzanagi nach, hielt sich dabei sogar die Finger an die Schläfe. "CON!" Sofort rannte er zu den Stufen, doch Con war bereits weg. Ein breites Grinsen machte sich über Kuzanagis Gesicht breit. Dennoch unterließ er es nicht tief einzuatmen um loszuschreien. Grüß die anderen von mir, wenn du sie siehst!" Kazuki hatte in der Zeit das Papier aufgehoben und es entsetzt angesehen. "Das ist die Karte...ich fass es nicht!" Dann sah er zu Kuzanagi und hielt ihm sofort den Mund zu. "Du Depp! Schrei doch nicht so rum! Wir hauen sofort ab! Ich weiß jetzt wie die Stadt heißt wo wir uns verschanzen können! Wir werden schon bald im besagten Fürstentum ankommen! Lass den sentimentalen Mist!" Mit diesen Worten traten die Beiden ihre Reise wieder an. Im Hintergrund konnte man gut das Lichtermeer sehen, welches sogar vom See aus reflektiert wurde. Man könnte meinen, es sei Tag. So stark brannte Kabuki. Dicke Wolken waren über Kabuki zu sehen. Der Himmel schien zu weinen und hatte das Feuer morgens ziemlich gut eindämmen können. Es war zwar Tag, doch in Kabuki war kein einziger Stand offen. Ziemlich viele waren abgebrannt und dort wo einst Häuser dicht beieinander standen waren nur noch abgebrannte Ruinen und Asche zu sehen. An einigen Orten stieg noch etwas Rauch von der Glut empor, doch Kabuki war größtenteils gerettet. Das Feuer hatte nur knapp ein Viertel des äußeren Bezirks erwischt. Durch den Fluss war der innere Ring und das Schloss ziemlich gut geschützt gewesen. Dennoch war die Gefahr noch nicht gebannt. Selbst das Hauptquartier des Schwarzen Drachen war eine einzige Ruine. Dennoch waren schreie zu hören und aus den Resten des Türbogens fiel der schmierige Geschäftsmann durch. Er hatte starke Verbrennungen und regte sich keinen Meter mehr. Die restlichen Mitglieder des Schwarzen Drachen sahen ziemlich eingeschüchtert und teilweise auch ängstlich drein als eine weibliche Stimme ertönte, die in ziemlichen Gossenslang sprach. "Bringt mir diese Beiden Idioten hier her! Egal was es kostet! Jagt sie wenn es sein muss durch das ganze Reich! Es ist mir egal wie lang es dauert oder was es euch kostet, sendet wenn es sein muss jeden verfügbaren Mann in die endlegensten Winkel des Reichs! Und wehe ihr kommt mit leeren Händen wieder...UND JETZT HAUT AB UND BRINGT MIR DIESE BEIDEN SAMURAI, DIE DEM SCHWARZEN DRACHEN ALLES GENOMMEN HABEN!" Verängstigt und teilweise verstört rannten sogar die 2 Meterhühnen davon, während man langsam sah wer der wahre Anführer des Schwarzen Drachen war. Eine hübsche Frau welche einen orangenen Kimono auf den Schultern trug. Auf dem Rücken das Zeichen des Schwarzen Drachen. Sie trug eine weite Schwarze Hose und ihr freier Körper wurde samt den Brüsten von Verbänden verdeckt. Sie hatte ein gefährliche gelbe Augen und langes, zu einem Pferdeschwanz gebundenes rotes Haar, an dessen Spitzen ein wenig Blau lag. In ihren Händen lagen ihre Waffen. Es waren Ketten an denen 2 dicke Klingen hingen deren Spitzen noch dezent glühten. Sie stand vor den Überresten des Büros und kniete sich dann hin. Der verkohlte Holzschläger war kaum noch zu erkennen. Sie fletschte langsam ihre Zähne und fing an wie von Hornissen gestochen zu schreien. In ihren Augen spiegelte sich blanker Hass und Wut wieder. "SELBST DEN KUZAKLOPPER HABEN SIE MIR GENOMMEN!" Dabei fingen die Klingen Feuer, welches bei ihrem Schrei mächtig aufloderte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)