Samurai Rebel von keito ================================================================================ Kapitel 7: Schatten der Vergangenheit ------------------------------------- Nach der Schmach mit Soma der sich als der allseits beliebte Haiku Händler entpuppte auf den Kuzanagi schon einmal hereingefallen war blieb den Beiden nichts übrig als am Seeufer zu warten. Hideki war ihr einziger Anhaltspunkt auf die Beiden Gesuchten. Allerdings blieb ihnen auch nicht mehr sonderlich viel Zeit, immerhin verlor der Schwarze Drache stündlich dadurch Einnahmen. Zumindest theoretisch, Kazuki wusste ganz genau, dass man ihnen jede Stunde zuviel in irgendeiner Weise anrechnen würde. Und sei es sie mit Fingern zu bezahlen. Auch wenn dies ein verbreitetes Klischee war, immerhin besaß Con noch alle seine Finger. Er war allerdings auch ein starker Krieger und würde sich sicher nicht einfach so die Finger abschneiden lassen. Barbaren waren hartnäckig und gingen bis zum äußersten. Mit Jin hatten sie einfach nur Glück gehabt, da sie zu 2 waren und er ihnen eine Chance geboten hatte. Würden sie wieder einem Barbaren begegnen, war dieser sicher nicht so zuvorkommend. Auch wenn sie warten mussten konnte keiner der Beiden leugnen, dass es gut war ein wenig zu entspannen. Der Tag heute war ziemlich anstrengend gewesen, immerhin begann er schon früh am Morgen mit nichts als Stress. Hinzukam der Marsch durch die Stadt bei gleisender Hitze und dann auch noch die Suche nach einem Phantom. Da es langsam dämmerte wurde es auch zunehmend kühler und ein seichter Windhauch schliff die Grashalme. Kazuki blieb ruhig wie man es auch gewohnt war, während Kuzanagi etwas hippelig wurde. Er war zwar faul aber langweilen wollte er sich wiederrum auch nicht. Anfangs hatte er einfach die Wolken gedeutet. Dango, Stäbchen, Blume, Schaf, Watte, Wolke, Wolke. Ungefähr in dieser Reihenfolge mit sinkender Motivation und Fantasie. "Wie kann man nur so lange auf einer Nussschale bleiben? Da wird mir bei dem Gedanken schon schlecht.." Kazuki hielt seine Augen geschlossen und vertraute gänzlich auf seine geschulten Ohren. "Das ist nunmal sein Job, er ist Fischer. Manche sind dafür eben geboren. Shioko war doch auch wie geboren für den Kampf. Oder denkst du, dass du jemals wieder eine Frau finden wirst die so Kämpfen kann wie sie?" Da war wohl was wahres dran. Die ganze Art und Weise ihrer Mutter und Mentorin war nicht die einer feinen oder kultivierten Dame. Sie war hitzköpfig, leicht reizbar und unglaublich stark. Früher als Kinder hatten sie immer Scherze darüber gemacht, dass sie Problemlos eine ganze Legion ausschalten könnte. Als dann eines Tages Kuzanagi bei einem Streich etwas zu weit ging und Bauern aus der Nähe mit Heugabeln vor dem Dojo warteten hatte Shioko sie problemlos in die Flucht geschlagen. Dafür hatte sie nicht einmal ihre Waffe benötigt. Das Schwert welches Kuzanagi bei sich trug war ursprünglich ihres gewesen. Im Gegensatz zu ihm konnte sie es auch problemlos ziehen. Deswegen war es umso verwunderlicher, dass sie den Kampf in jener Nacht verlor. Bruchstücke dieses Ereignisse hallten immer mehr Nächte in Kuzanagis Kopf wieder. Denn im Gegensatz zu Kazuki hatte er alles gesehen. Und das nur dank seiner rebellischen Ader welche ihm verbot ins Bett zu gehen wie man es ihm gesagt hatte. "Weißt du in jener Nacht wurde mir eins klar Kazuki...Mutter hatte nur so viele Schwierigkeiten, weil ich ihr welche bereitete. Ihre Prügel tat zwar weh...aber viel mehr tut es weh sie nie wieder zu spüren...wenn wir diesen Kerl gefunden haben...will ich die Wahrheit wissen...auch was es mit diesem dämlichen Schwert auf sich hat." Dabei hob er das rötlich schimmernde Schwert etwas hoch und betrachtete es eingiebig. "Ich will wissen wieso Mutter es ziehen konnte, ich aber nicht. Und wieso sie es niemandem anvertraute...weder dir...mir...noch meinem ewigen Rivalen..ich weiß nicht ob man es wirklich Diebstahl nennen konnte was ich damals tat...aber ich konnte es einfach nicht in diesem Dojo zurücklassen..wenn sie es mit ihrem Leben beschützt hat werde ich es auch tun...selbst wenn es nur ein dämmliches Stück Stahl ist." Es war ungewöhnlich Kuzanagi so emotional zu erleben, zumal Kazuki seine Augen ganz leicht geöffnet hatte und sehen konnte wie Kuzanagi einige Tränen hinabliefen. Er persönlich hatte nicht gesehen wie es begann. Hätte Kuzanagi ihn nicht geweckt und zum Schauplatz gelockt hätte er es ihm womöglich auch nie abgekauft. Ein Mann der es mit Shioko aufnehmen konnte war ihm noch nie begegnet. Selbst in ihrer Kindheit kamen viele Männer und Frauen ins Dojo um ihre Kraft mit Shioko zu messen. Sie galt als die Beste und schlug sie alle. Männer, Frauen, Elfen und selbst Barbaren. Scheinbar kannte man sie wirklich überall. Jedoch hatte sie nie sonderlich über ihre Vergangenheit gesprochen. Ob es daran lag, dass sie nicht ihre leiblichen Kinder waren? Damals waren sie zu Dritt und ihre einzigen Schüler. Sie hatte sie aufgenommen, da sie keine Eltern hatten. Auch wenn die Drei Kinder damals nicht unterschiedlicher sein konnten. Shiokos Liebe war hart aber ehrlich. Wann immer jemand Mist baute wurden alle Drei bestraft. Kazuki befolgte schon früh strickt die harten Regeln des Dojos. Er trainierte viel, aß gewissenhaft und hatte immer genügend Schlaf. Er war ein Eigenbrötler aber ziemlich reif für sein Alter. Kuzanagi war das Nesthäckchen der Truppe. Ehrlich gesagt wusste er nicht einmal ob er wirklich mit Kazuki verwand war. Er kannte ihn einfach nur seit er denken konnte. Vermutlich war das auch der Grund wieso sie so verschieden war. Damals schon war er frech, hörte nie auf Shioko und spielte Fremden allerhand Streiche. Er war eine absolute Niete im Kampf und ein Feigling noch dazu. Shioko erhoffte sich ihm erst Disziplin und dann die Schwertkunst zu lehren. Vermutlich sah sie sein Potential. Womöglich war es aber auch nur Mitleid. Der Dritte im Bunde war ein absolutes Ass. Er war ihr Musterschüler. Egal was Kuzanagi tat, er war in allem Besser. Das war wohl auch der Grund wieso ihn Kuzanagi schon früh Rivale nannte. Er kam nicht einmal dazu seinen echten Namen zu nennen. Immer hieß es nur Rivale hier Rivale da. Vermutlich wollte es Kuzanagi einfach nicht wahrhaben. Er kämpfte besser als er. Er lernte schneller als er. Er meditierte geschickter als er. Sogar schlafen konnte er besser als Kuzanagi! Von 456 Wettkämpfen aller Art hatte Kuzanagi 0 Siege in Folge. Bei Sparringkämpfen bekam Kuzanagi immer sein Fett weg. Und dennoch. Sie hassten sich nicht. Sie stritten, das war keine Frage. Aber es war dennoch eine gesunde Rivalität unter Kindern und Männern. Er war nicht sonderlich arrogant aber rieb es Kuzanagi unter die Nase. Auch wenn er ihn ab und zu damit aufzog. Dennoch ließ er Kuzanagi immer wieder seine Überlegenheit spüren. Irgendwann konnte ihm Shioko nichts mehr beibringen und er verließ als Kind das Dojo um zu reisen. Niemand der Beiden wusste was aus ihm geworden war. Dass er am Leben war stand außer Frage. Wenn sie sich irgendwann wieder über den Weg laufen würden, wären alle Drei Brüder wieder vereint. Gemeinsam hätten sie sicherlich auch eine bessere Chance den Mörder zu finden. Jedoch war dieser Kontinent groß und sie wussten nicht wie er aussah. Es waren immerhin schon 12 Jahre vergangen seit seiner Abreise. Jedoch wird auch er Shiokos Schicksal in dieser Zeit erfahren haben. Und wie er ihn kannte, würde er sicherlich genauso nach dem Mörder suchen. Wenn er ihn nicht sogar schon längst gefunden hat und zur Strecke gebracht hatte. Dann wäre diese Reise zwar sinnlos aber immerhin hat sie 2 der 3 Brüder wieder zusammen gebracht. Kuzanagi war nie gern allein gewesen, weswegen er sich direkt nach seinem Verschwinden in die dem Dojo nahegelegene Stadt Rokaido geflohen hatte. In welcher damals auch alles seinen Anfang nahm. Diese Geschichte erzählt von 2 Kindern welche der Armut zerfielen und von ihren Eltern auf den rauen und gefährlichen Straßen Rokaidos ausgesetzt wurden. Schon damals war Kazuki so etwas wie der große Bruder gewesen. Die Beiden waren unzertrennlich. Er war der Schlaue der Beiden und entwickelte immer wieder effektive Pläne um an Nahrung zu kommen. Kuzanagi war das Opferlamm welcher die Leute ablenkte und sich für gewöhnlich auch schnappen ließ. Und dann gab es da noch Minako. Ein kleines Mädchen von der Straße welches immer in Kuzanagis Schatten stand. Sie hatte kurzes, rotes Haar, gelbe Augen voller Hoffnung und ein wirklich süßes Lächeln. Als Bettlerin hatte sie einen perfekten Welpenblick welcher viele Almosen einbrachte, jedoch wurde so etwas hart bestraft weswegen am Ende nur noch Diebstahl half um zu überleben. Sie hörte meist nur auf Kuzanagi welcher mit seiner warmherzigen Art und seiner Tollpatschigkeit vermutlich damals schon ein starker Kontrast zum introventierten Kazuki war. Sie war eine wirkliche Heulsuße aber auch die Unschuld in Person. Man wusste nicht viel über sie, immerhin fragte auf der Straße auch niemand nach der Vergangenheit. Die gab es schließlich nicht. Als Kind hatte man nur die Zukunft vor Augen. Und sie alle träumten von einem Besseren Leben. Ein Waisenhaus gab es nicht und die Erwachsenen waren ziemlich grob zu einem. Kam man einem schlecht gelaunten Menschen zu nahe fing man sich rasch Prügel ein. Die Gesetzeshüter interessierte dies recht wenig. Für sie waren diese Bettler ohnehin nichts als Plagen. Somit gab es keinen der sich um die Straßenkinder Rokaidos kümmerte und sie waren auf sich gestellt. Einige schlossen sich zu Gemeinschaften zusammen. So wie Kazuki, Kuzanagi, Minako und noch ein paar andere. Es war ein hartes Leben, aber sie hatten sich. Oftmals hatten sie tagelang nichts zu essen und jeder neugeschaffene Tag war wie ein Geschenk. Man beklagte sich kaum über die Ungerechtigkeit. Sie waren Kinder und kannten es nun einmal nicht anders. Elterliche Liebe hatten sie nie erfahren. Weswegen sie auch kein schlechtes Gewissen dabei hatten jemanden zu bestehlen. Kazuki war zu diesem Zeitpunkt der Kopf der Bande jedoch war der wahre Anführer wohl damals schon Kuzanagi. Zumindest brachte er alle zum Lachen und gab niemals die Hoffnung auf. Er war selbstlos und wenn es darauf ankam verteitigte er seine Freunde vor allen Gefahren. Selbst wenn er wusste, dass er keine Chance hatte und sich innerlich in die Hosen machte. Dennoch überließ er Kazuki die Pläne, würde man sie Kuzanagi überlassen würde das nur in totalem Chaos enden. Er wusste ja nicht einmal wie alt er war und wann er Geburtstag hatte. Allerdings wusste das wohl niemand von ihnen. Doch das war egal, solange alles glatt lief verhungerten sie nicht. Sie stahlen ja auch nicht viel. In dieser Stadt hatte sowieso kaum einer viel Geld bei sich. Immerhin hatte sie die wohl höchste Kriminalitätsrate. Eines Tages jedoch suchten sie sich wohl die falsche Person aus. Eine Frau mit leicht wildem schwarzen Haar und braunen Augen war ihr Ziel gewesen. Sie trug einen Kimono und war bewaffnet allerdings war dies kein Problem für die geübten Finger der hungrigen Kinder.. Sie trug ihren Kimono auf einer Seite offen, sodass ihr Arm heraushing. So hatte man einen sehr guten Zugang zu den inneren Taschen. Sofort warf sich ihr Kuzanagi vor sie um sie aufzuhalten. "Guten Tag Frau Samurai! Ich bin Kuzanagi. Sie haben aber ein tolles Schwert. Haben sie damit schon jemanden umgebracht?" Das waren die ersten Worte die er mit seiner zukünftigen Meisterin gewechselt hatten und sie zeigten wirklich Wirkung. Zumindest ging sie langsam vor ihm auf die Knie um ihn genauer zu beobachten. Es war mehr als nur perfekt, so konnte die Bande ihr das Geld aus den Taschen leiern. Doch anstatt Kuzanagi zu bemitleiden und auf seine Niedlichkeits reinzufallen verpasste sie ihm nur eine deftige Kopfnuss. "Ich mag deinen frechen Gesichtsausdruck nicht Kleiner. Es ist unhöflich fremde Menschen so anzusprechen...ich bin nur hier für Einkäufe kleiner Mann, geh zu deiner Familie zurück bevor ich dir Manieren einbläue." In ihren Augen funkelte ein bedrohliches blitzen. Sie war anders als die anderen Frauen. Normalerweise waren sie immer zu Tränen gerührt und gaben ihm etwas da sie Mitleid hatten. Sie jedoch hatte scheinbar andere Absichten. "Ich..habe leider keine Eltern..sie haben mich hier einfach ausgesetzt." In seinen Augen kullerten schon Tränen hinab als Minako nur seufzte und sich langsam erhob. "Ich habe keine Zeit für dich Kleiner. Ich mag keine Kinder also zieh Leine.." Mit den Worten ging sie an Kuzanagi vorbei und schubste ihn dabei äußerst unsanft weg. Kuzanagi sah ihr noch nach, bevor er ihr frech die Zunge rausstreckte und zu seinen Freunden lief. "Und wie viel?" Sie konnten es kaum glauben. Sie hatten noch nie so viele Goldmünzen gesehen. In diesem Drecksloch führte nie einer so viel mit sich. Sie waren auf einen wahren Goldhahn gestoßen. "Irgendwie tut mir die Tante aber jetzt Leid.." Meinte Minako leise und auch Kuzanagi senkte leicht beschämt den Kopf. Kazuki fand jedoch die richtigen Worte. "Ach das war ein Samurai, die kriegen sowieso genug Geld! Sie hat genug zu Essen! Und wir können uns jetzt richtig satt essen!" Kuzanagi stimmte nun seinem Bruder zu und formte an seiner Brust 2 gewaltige Melonen. "Das erklärt die Fettpolster bei der Milchkuh." Meinte er lachend, auch wenn sich ihm ein bedrohlicher Schatten nährte. Langsam verschwand das Lachen und er sah fragend zu den verängstigten Gesichtern seiner Truppe ehe er sich langsam umdrehte und in das äußerst zornige Gesicht Shiokos blickte. "Ihr Mistkröten wagt es mich zu beklauen und dann noch zu beleidigen?! Ich werd euch zeigen was Erziehung ist!" Sie rannten nun wirklich um ihr Leben. Wie ein tobender Ochse raste ihnen Shioko nach. Rücksichtslos rannte sie dabei durch Wägen und Stände, rammte Passanten und ließ sich selbst von Häusern nicht abbringen um welche sie zickzack liefen. Shioko rannte einfach durch die Tür, verwüstete dabei die Einrichtung und sprang durch das Fenster um ihnen immernoch dicht auf den Fersen zu sein. Niemand hier konnte Auren sehen. Das brauchte man auch nicht. Man konnte es deutlich fühlen wie ein Dämon hinter ihnen her war. Die Leute sahen die fast schon glühende Shioko panisch an während sie alles auf ihrem Weg kurz und klein schnitt mit ihrem Schwert. "IHR MISTKRÖTEN! BLEIBT GEFÄLLIGST STEHEN!" Völlig panisch blickten sie nach hinten und rannten dabei voll in eine Gruppe von Tagelöhnern. Alles breit gebaute Männer mit Muckis welche man vom Handwerk so bekam. Dabei fiel auch das Goldsäckchen auf den Boden und verbreitete seinen wertvollen Inhalt. Noch bevor sie überhaupt reagieren konnten hoben es die Männer auf und lachten fröhlich. "Seht mal Jungs, ein paar Halbstarke haben uns Kohle gebracht!" Kuzanagi war garnicht erfreut darüber. Während Kazuki versuchte ihn zurück zuhalten verbarg sich Minako hinter ihm. "Gebt das her ihr Idioten, das ist unser Geld!" Kuzanagi boxte dabei ziemlich Wirkungslos gegen die Beine der Männer welche das nicht einmal ernst nahmen und den Jungen einfach an seinen Lumpen packten und hochhoben. "Hast du was gesagt du Zwerg?" Dabei erblickte er natürlich Minako und grinste breit. "Seht mal die ist doch süß..." Er warf Kuzanagi weg und griff nach dem kleinen Mädchen vor das sich Kazuki schützend stellte. Doch die große Hand schob ihn einfach zur Seite. Kuzanagi warf sich jetzt auf den haarigen Arm und tat das einzige was er konnte und Wirkung zeigen würde. Er biss ihm in den Arm, sodass dieser schmerzlich aufschrie und ihn gegen die nächste Wand rammte, was Kuzanagi nur Blut husten ließ. "Kuzanagi" schrie Minako und rannte zu ihm um sich vor ihm hinzuknien und nach ihm zu sehen. Kazuki eilte auch sofort zu ihm. "Lass uns lieber abhauen, vergiss das Geld Kuzanagi.." Die Männer gingen langsam auf die Kinder zu und sahen alles andere als erfreut aus. "Wir hätten euch in Ruhe gelassen wenn ihr uns das Geld einfach gegeben hättet...jetzt kommt ihr Drecksbettler nicht mehr so glimpflich davon...das Geld gehört uns, das Mädchen auch und ihr Beiden werdet aufgeknöpft.." "Das ist unser Geld!" Versuchte Kuzanagi krampfhaft auszuschreien. Wurde dann jedoch von einem lauten Brüllen gestoppt. "MEIN Geld!" Shioko stand nun hinter den Männern und ließ ihre Knöchel knacksen. Sie sah nicht wirklich erfreut aus und ihr Gesichtsausdruck jagte selbst den großgewachsenen Männern Angst ein. "Sind...sind das eure Kinder Lady?" Meinte einer der Männer ziemlich kleinlaut, während Shioko auf sie zuging und demjenigen einen saftigen Kinnharken verpasste welcher ihn von den Füßen riss. "Nein! Das sind kleine Diebe die jetzt ihr blaues Wunder erleben. Gebt mir mein Geld wieder!" Fauchte sie den größten der Truppe an welcher zwar kurz zusammen zuckte aber sich dann vor ihr aufbäumte, wie ein Gorilla. "Mir gefällt dein Ton nicht Süße...du bist stark und schön. Du bringst uns sicher noch mehr als das kleine Gör dort mit den roten Haaren.." Er spannte seine Muskeln an, was seine Kleidung zum reißen brachte. Jedoch noch bevor er fertig wurde, verpasste ihm Shioko einen Schlag in die Magengrube welcher ihn gegen die nächste Wand beförderte. Die nächsten Szenen waren nicht Jugendfrei. Allen Männern die zu ihm gehörten vermöbelte sie auf brutalste Weise. Dabei brauchte sie nicht einmal ein Schwert. Ihre bloßen Hände reichten aus um die Gesichter der Männer dermaßen zu verunstalten, dass sie schnell das Weite suchten. Kazuki erhob sich langsam und verbeugte sich . "Danke Madam...es tut mir Leid euch ausgeraubt zu haben..." Dabei drückte er sowohl Kuzanagis Kopf als auch Minakos Kopf hinunter, damit sie sich auch verbeugten. "Oh ihr müsst euch nicht bedanken..." Murrte Minako leise und packte mit je einer Hand Kazuki und Kuzanagi am Kopf. "Das Mädchen kann nichts dazu, ihr habt sie da mit reingezogen oder? Ihr verdammten Rotzlöffel habt mich beklaut!" Wütend verpasste sie den Beiden ein paar ordentliche Kopfnüsse und lies sie dann verprügelt zu Boden sinken. Minako eilte natürlich sofort zu ihnen. "Jungs seit ihr okay???" Langsam drückte sich Kuzanagi vom Boden ab. "Wie...wieso bist du so stark?" Meinte er während er dauernd seine eigenen Sätze unterbrach vor Schmerz. Es waren nur liebevolle Kopfnüsse gewesen welche keinen umgebracht hätten. Sie hatte sich bei den Beiden noch stark zurück gehalten. Das hatte Kazuki bemerkt als er sah mit welcher Brutalität sie die Männer verprügelt hatte. "Wer bist du?" meinte er als er sich den Kopf rieb. Shioko seufzte nur und verschrenkte nachdem sie ihr Geld gezählt hatte die Arme. "Shioko Shikanami...Schwertmeisterin." Kazuki machte ziemlich große Augen. Er hatte ab und an einmal diesen Namen auf den Straßen aufgeschnappt. Es soll eine ziemlich starke Kriegerin außerhalb der Stadt leben welche jedem das fürchten lehrt. Ihre Schwertkunst ist unanfechtbar und sie ist schlicht und ergreifend einfach die Beste in ihrem Gebiet. Kazuki klopfte sich langsam ab unud sah hinauf zu der sonderbaren Frau. "Unterrichtet uns, Bitte! Sonst überleben wir hier nicht noch länger!" Meinte er mit einem beißendem Unterton. Ziemlich gelangweilt sah Shioko die Drei Kinder nur an. "Nein." Meinte sie und ging dann weiter. "Ich nehme keine Schüler...und erst Recht keine Kinder. Außerdem gefällt mir eure Art nicht. Ihr würdet die Schwertkunst nur ausnutzen" Mit den Worten ließ sie die Drei zurück welche ihr immernoch perplex nachstarrten. "Das war wohl nichts.." Seufzte Kuzanagi und rieb sich weiterhin die mächtige Beule am Kopf. "Die Alte hat mächtig Störungen..." Kazuki sah ihr immernoch ernst nach und schüttelte den Kopf. "Sie hat sich bei uns zurück gehalten..sonst wären wir jetzt nicht mehr bei Bewusstsein. Weißt du nicht wer das war? Sie ist die Beste Schwertmeisterin des Landes. Sie ist legendär..wir wollten doch immer tapfere Krieger sein. Das ist unsere Chance Kuzanagi! Wir sind miserabel mit dem Schwert aber stell dir vor wie viel Geld wir damit machen können!" Der Gedanke war nicht schlecht, jedoch blickte Kuzanagi zu Minako und lächelte etwas. "Ich finde dieses Leben hier auch nicht schlecht...Aber...du willst es Bruder. Also will ich es auch! Und ich lasse mich nicht mit einem Nein begnügen! Der werden wir es zeigen was Minako?" Minako sah etwas traurig auf den Boden. "Ich komme nicht mit..ich kann die kleinen Kinder nicht zurücklassen...aber ich wünsche mir für euch, dass ihr sie überredet!" Ihre gelben Augen strahlten Kuzanagi regelrecht an welcher ihr nur den Daumen nach oben zeigte. "Ich schau später nach dir Minako! Jetzt such ich sie erstmal auf und werd ihr zeigen, dass wir nicht so Schwach sind!" Mit den Worten schliff Kuzanagi Kazuki fasst schon hinter sich her um zu Shioko aufzuschließen. "WARTE!" Schrie er dabei fast schon um Shioko zum anhalten zu Bewegen. Diese drehte sich langsam um und schnaufte etwas genervt. "Was wollt ihr Nervensägen schon wieder?" "Deine Schüler werden, was sonst!" Meinte Kuzanagi und ließ Kazuki dabei garnicht mehr zu Wort kommen. "Ich finde es ziemlich egoistisch wie du handelst! Nur weil wir Kinder sind solltest du uns nicht auf die leichte Schulter nehmen! Wir wollen einmal heldenhafte Krieger werden die jeder kennt! Wir wollen Helden werden die dieses Land befreien!" Meinte Kuzanagi dabei großtönig und Shioko hob dabei eine Augenbraue. "Samurai sind keine Helden. Sie kämpfen und sterben nicht für Geld oder höhere Zwecke. Ein Samurai schwingt sein Schwert nicht für sich selbst. Das solltet ihr langsam mal lernen. Habt ihr hier keine Schule? Ich bin kein Krieger. Ich kämpfe in keinem Krieg mit. Ich habe auch nicht geholfen die Gebiete zurück zu erobern die die Elfen besetzen. Ich schütze die Kunst meines Mentors und gebe sie nur an würdige Menschen weiter die es verstanden haben ein Samurai zu sein. Und IHR habt absolut nichts verstanden! Aber ihr seid ja auch nur Kinder die keine Ahnung von der Welt haben..." Erneut ging sie auf die Knie und zog stark an Kuzanagis Backe. "Und sei mal nicht so frech kleiner, wenn ich dich für vollnehme überlebst du das nicht." Kuzanagi jammerte dabei vor Schmerz und bettelte drum losgelassen zu werden. "Was er meinte ist, dass wir das nicht aus Profitgier tun..er hat sich nur falsch ausgedrückt." Meinte Kazuki förmlich und verbeugte sich erneut. "Also lasst es mich so ausdrücken. Bitte lehrt uns die Schwertkunst. Wir wollen nicht mehr schwach sein." Shioko verpasste Kazuki erneut eine Kopfnuss und erhob sich langsam. "Nein heißt Nein. Ich nehme keine Schüler auf. Ich bin die Letzte Person die diese Form noch ausübt. Mein Meister vertraute mir das Große Geheimnis an. Aber ihr seid Welten davon etnfernt einen Fuß in mein Dojo zu setzen." Erneut setzte sie zum Gehen an, wurde jedoch von Kuzanagi aufgehalten. "Ich habe keine Ahnung von Politik. Ich weiß nicht was in diesem Land falsch läuft, dass Kinder auf den Straßen hungern. Ich bin kein Held der das Zeug dazu hat etwas zu ändern...aber...ich will meine Familie beschützen. Auch wenn wir nicht verwand sind. Ich bin schwach und klein. Jeder Erwachsene kann mich rumscheuchen. Es ist mir egal ob ICH leide. Aber ich will nicht dass Kinder wie Minako Angst haben müssen in die Fänge von Menschenhändlern zu geraten..ich weiß, dass so ein doofes Schwert keinen Mann ausmacht! Mein Bruder möchte ein Samurai werden der diese Lehren vorführt. Eine Waffe ist nicht zum töten da. Sondern um andere zu schützen die man liebt! Jedes Menschenleben ist kostbar. Aber wenn jemand meiner Familie zu nahe kommt kämpfe ich bis zu meinem Tod!" Aufrichtig stand Kuzanagi dabei gerade und schrie es ihr verheult entgegen. Zum ersten Mal war Shioko sichtlich überrascht. "Soso...nun...ich möchte euch zumindest als Gäste mit in mein Dojo einladen. Ich zeige euch ein paar Tricks zur Verteitigung..danach zieht ihr wieder Leine klar?" Meinte Shioko mit einem stechenden Blick ehe sie sich umdrehte und weiter lief. "Also kommt." Kazuki und Kuzanagi sahen sich freudig an. Das genügte auch! Ein paar Tricks von der Besten zu lernen würde schon ausreichen um besser zurecht zu kommen. "Aber vorher will ich mich noch von Minako verabschieden!" Meinte Kuzanagi und lief in die andere Richtung. Kazuki sah kurz zu Shioko und lief dann Kuzanagi nach. "Tut mir Leid er ist etwas ungestüm...aber ein guter Kerl." Shioko sah etwas verdattert den Beiden Jungs nach ehe sie die Hand zur Faust ballte. "Lasst mich hier nicht einfach zurück, denkt ihr ich hab nichts bessers zu tun als zu warten?!" Seufzend lehnte sie sich dann gegen die Wand. "Deswegen hasse ich Kinder. Sie wissen nicht wie grausam diese Welt ist und rennen blauäugig in ihr verderben..." Dennoch formte sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen. "Sie werden schon nach einer Stunde aufgeben.." Es war nicht sonderlich schwer Minako zu finden. Sie hatten ein kleines Basislager in einem heruntergekommenem Haus. Es war früher einmal ein Restaurant, weswegen noch einige Tische herumstanden welche man zwangsdürftig als Bett nutzen konnte. Dort versammelten sich auch die ganzen Kinder welche nicht auf sich selbst achten konnten. Minako war dabei so etwas wie eine große Schwester für sie. Denn sie waren nicht älter als 4. Kazuki und Kuzanagi als älteste fühlten sich dafür verantwortlich, dass es ihnen gut ging. Weswegen sie auch direkt zur Sache kamen. Dabei stellte sich Kuzanagi auf einen Tisch. "Überlass das mir Kazuki..Ähm Leute...ich und Kazuki werden für ein paar Tage verschwinden. Wir werden ein paar Tricks von Shioko Sikanami lernen!" Angeberisch betonte er dabei besonders ihren Namen was ein paar Gesichter in erstaunen versetzte. Immerhin war dieser Name so etwas wie ein eigenes Markenzeichen. Es gab viele Gute Nacht Geschichten über ihre Heldentaten. Sowohl gute als auch Schlechte um Kinder nicht auf den falschen Weg zu führen. Vermutlich war sie sowas wie ein antikes Idol. Minako jedoch sah etwas traurig aus. "Aber sowas zu erlernen dauert..und ihr gebt sicher nicht auf...ihr werdet Monate bis Jahre weg sein.." Kuzanagi stieg langsam vom Tisch und nahm seine Freundin fest in den Arm. "Ich verspreche dir, wir kommen wieder. Du bist solange die Chefin Minako...es wird nicht lange dauern okay? Wir lernen schnell. Und dann wird euch nie wieder jemand weh tun können, weil wir dann da sind!" Lächelnd ließ er daraufhin langsam von Minako ab. "Ihr alle seid gute Diebe...ihr werdet hier überleben..wir haben zusammen viel gerissen...aber den Großteil habt ihr alleine vollbracht. Deswegen bin ich sicher, ihr werdet es auch ohne uns schaffen." Meinte Kazuki mit verschrenkten Armen. Damals war er noch nicht so ein Miesepeter wie heute. "Denkt dran. Samurai sind der Stolz unserer Nation. Sie wird uns schon noch alles beibringen was sie weiß. Wir werden nämlich nicht aufgeben. Also werden wir gleichzeitig auch euch mit Stolz erfüllen..also erwiedert dies und erfüllt uns mit Stolz" Ein kurzes Lächeln untermalte die dezente Rede Kazukis dabei, ehe er sich wegdrehte und hinaus lief. "Kuzanagi, sie wird nicht ewig warten..komm" Kuzanagi sah noch einmal kurz zu Minako und den anderen ehe er ein leichtes Lächeln aufsetzte. "Macht euch keine Sorgen, das wird nicht lange dauern. Bis zum Winter sind wir zurück! Immerhin seit ihr unsere Familie. Und Familie hält immer zusammen." Zum Abschied winkte er der kleinen Truppe ehe er hinausstapfte und mit Kazuki zusammen seinen neuen Weg bestritt. Ein Weg voller Ungewissheit und Versprechen die niemals eingelöst wurden. "Hey ihr da. Es ist schon Dunkel. Sicher, dass ihr im freien Schlafen wollt?" Langsam öffnete Kuzanagi seine Augen. Er war wohl eingenickt und hatte einiges geträumt. Jetzt musste er wieder an Minako denken und krallte sich tiefer in seinen Schwertgriff. "Diesesmal halte ich mein Versprechen Minako.." Kazuki erhob sich auch langsam und blickte in ein dickes Gesicht mit blonden Haaren."Kuzanagi?" Meinte Kazuki müde und rieb sich die Augen ehe er neber sich sah und Kuzanagi dort sitzen sah. Gab es jetzt etwa 2 von ihm? Ein Mann der fast genauso aussah wie Kuzanagi blickte die Beiden an. In seiner Hand hielt er ein Netz welches mit vielen Fischen gefüllt war die noch etwas zappelten aber langsam den letzten Lebensgeist verloren. "Ich bin Hideki. Man sagte mir ihr sucht mich." "Die Alte Frau meinte zwar ich sähe ihm ähnlich...aber das hätte ich nicht erwartet..ist ja wie ein Spiegel.." meinte Kuzanagi etwas perplex ehe er sich langsam gänzlich erhob. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)