Samurai Rebel von keito ================================================================================ Kapitel 3: Kuzanagi und das Geld! --------------------------------- Um ihre Wunden zu versorgen und um sich auf die langwierige Reise nach Kabuki vorzubereiten, liefen die Beiden Samurai zurück in das Dorf Kiri welches von der Belagerung der Banditen gesäubert worden war. Es würde sicher einige Zeit dauern, bis das Dorf wieder zu seinem gewohntem Alltag kommen würde, jedoch war der Schaden der Banditen begrenzt gewesen. So wie die Beiden es verstanden hatten, waren diese Leute nur einige Tage hier gewesen. Jetzt wo sie weg waren, würde man sie sicher wie Helden empfangen. Jedoch schienen sie sich dabei gewaltig getäuscht zu haben. Die 20 Banditen waren immer noch in dem Dorf. Allem voran Takeru, welcher es scheinbar trotz seines Fußes hier her geschafft hatte. Anders als vorher schienen sie jedoch nicht auf Streit aus zu sein. Als das Narbengesicht die 2 ramponierten Samurai sah, ging er sofort auf sie zu. Kaum zu glauben, dass sie die Auseinandersetzung mit Jin überlebt hatten. „Habt ihr eure Fragen beantwortet bekommen?“ meinte er ein wenig neugierig. „Und was ist mit Jin?“ Kazuki schien sich in dieses Gespräch nicht sonderlich einzumischen. Immerhin war das eine Sache zwischen Kuzanagi und Takeru. Dieser hatten ihnen schließlich eine Abreibung verpasst. Er ging schon mal vor um zumindest ein Zimmer für die Nacht zu mieten. Denn Nachts würden sie sicher nicht mehr nach Kabuki abreisen. Zumal die Beiden verletzt waren und einige Tage Ruhe gut gebrauchen könnten. Natürlich hatte der Geizhals dabei schon einige Rabatte im Hinterkopf. Immerhin haben sie die Banditen vertrieben. Zumindest ihren Anführer. Kuzanagi aus dessen Nase etwas Blut floss lehnte sich gegen die nächste Wand. Auch wenn er kurz schmerzerfüllt Zischte. Der Kampfe hatte auch seinen Tribut gefordert. Er hatte zwar kein Körperteil verloren, die Knochen schmerzten jedoch. Es war jedoch nichts, was sich nicht mit genug Schlaf und Essen kurieren lies. „Jin ist tot. Wir haben einige Informationen bekommen, die uns weiter helfen...denke ich. Schonmal vom Puroresu Fürstentum gehört? Scheinbar soll es da ein klasse Kolosseum geben...er meinte zuletzt, dass wenn es jemand schaffen würde Mutter zu besiegen, dann würde er sicher dort auftauchen...“ Takeru weitete dabei leicht seine Augen. Hatte er sie Mutter genannt? „Warte Moment. Sie war eure Mutter? Es ist schon ziemlich erstaunlich, dass sie Schüler hatte. Aber Kinder? Ich dachte immer sie sei...“ Weiter kam Takeru nicht, da ihn Kuzanagi im Satz unterbrach. „Sie zog meinen Bruder und mich groß....und unterrichtete uns im Schwertkampf und den Lehren der Samurai..sie war eine erstaunliche Frau...auch wenn es jetzt schon 10 Jahre her ist, kann ich ihr Gesicht einfach nicht vergessen. Ich möchte wissen was damals geschah. Alles was mir von ihr blieb war dieses Schwert...ich kann es nicht mal ziehen und besonders schaut es auch nicht aus..aber dennoch ist es meins. Es hat ihr scheinbar viel bedeutet...ansonsten hätte sie es nicht all die Jahre beschützt. Vor Dieben, Verbrechern und letztlich sogar ganzen Armeen...also werde ich ihr Erbe fortführen. So wahr mein Name Kuzanagi Shikanami ist!“ Es gab wenige Momente in denen Mann in Kuzanagi ein gefährliches und gleichzeitig fast schon brennendes Blitzen in den Augen sehen konnte. Doch genau solch einer war dies jetzt. Er war allerdings nicht hier um über Shioko zu sprechen. Er war müde, hungrig und brauchte dringend ein Bad. Letzteres hatte jedoch recht wenig mit Jin zu tun. „Was werdet ihr nun machen?„ Meinte Kuzanagi dann um vom Thema abzuschweifen. Immerhin würden sie hier nicht bleiben können nach allem was sie dem Dorf angetan hatten. Takeru seufzte nur und sah dabei auf den Boden. „Die Jungs werden sich wohl aufteilen. Viele hatten früher Familien und sind vor ihrer Verantwortung geflohen. Vermutlich werden sie zurück kehren. Einige Gefangene aus Norimase hatte es auch zu Jin verschlagen. Abschaum ohne Platz in der Gesellschaft. Jin war zwar ein Monster, aber für viele auch die einzige Option. Er hatte radikale Ansichten was Loyalität anging...jedoch war er ein eiserner Boss der immer hinter seiner Bande stand.“ Bei diesen Worten musste Takeru selbst ein wenig Grinsen. „Er behandelte uns nicht wie Abschaum...“ Kuzanagi schloss bei seinen Worten die Augen und lauschte. Seine Worte gingen ihm durch den Kopf. „Du hast Jin nicht verraten. Er starb den Tod den er sich immer gewünscht hatte. Zumindest schätze ich das so ein. Jetzt mach dir keine Vorwürfe. Was ist denn mit deinen Plänen für einen Teeladen? Ich würde den gerne eines Tages probieren und dann nicht bezahlen..“ Dabei grinste er frech. Diese bunte Truppe erinnerte ihn an seine Eigene, welche er zurück ließ um mit seinem Bruder den Mörder zu finden. Seufzend sah Takeru in den Himmel. „Das würde ich wirklich gerne...aber ohne Geld wird das wohl immer ein Wunsch bleiben...vielleicht sollte ich einfach in irgendeiner Armee anheuern. Kämpfen kann ich. Mit dem Gesicht stellt mich ja sonst keiner ein“ Er wank seinen Traum einfach ab. Klar er könnte das Geld ergaunern wie er es früher tat. Doch die Beiden hatten ihm die Augen geöffnet. Er wollte wieder ein ehrbares Leben führen. Was blieb ihm da anderes übrig? Mit geschlossenen Augen hatte er sich mit dem Schicksal abgefunden, als er plötzlich ein merkwürdiges Klimpern vernahm. Als er die Augen öffnete warf ihm Kuzanagi 20 Geldsäckchen vor die Füße. „Du kannst es mehr gebrauchen als ich.“ Meinte er mit einem breitem Grinsen. Takeru fielen fast die Augen aus. „D..das sind doch sicher Münzen im Wert von 100.000 Quetzal. Das kann ich doch nicht annehmen!“ Kuzanagi grinste nur breit. „Sogar mindestens 200.000...laut meinem Bruder. In Mathe war ich aber nie gut. Leg es also nicht auf die Goldwaage. Wird aber reichen. Mach damit deinen Laden auf. Du kannst es mir ja irgendwann wenn man sich sieht zurückzahlen.Teil es aber mit deinen Kameraden ja?“ Mit diesen Worten verschwand Kuzanagi und wank den Banditen zum Abschied. Aus der Ferne konnte er nur noch verheulte Schreie hören. „Aniki! Wir werden dich nie vergessen!“ Schrien sie fast schon im Chor. Im Grunde waren sie nicht anders als seine alte Bande. Das waren schöne Zeiten. Nostalgisch blickte Kuzanagi dabei dem Sonnenuntergang entgegen. Bei Kazuki hingegen sah es gar nicht so rosig aus. Mit gutem Gewissen war er in die Spelunke marschiert welche Kuzanagi verwüstet hatte. Wie sich herausstellte war diese nämlich auch die einzige Herberge im ganzen Dorf. Doch der alte Feilscher wusste mit so was umzugehen. Wenn es um Finanzen ging war ihm jedes Mittel recht. Aber was solls? Er hatte ja genug Goldmünzen bei sich. Bevor sie gegangen waren, hatten die Beiden nämlich noch die Höhle geplündert. Dabei hatte er seinen Bruder überredet den Rest mit sich zu führen. Und wenn sie in Kabuki waren wartete nochmal das Kopfgeld von 600.000 Quetzal auf sie. So gut gelaunt war Kazuki lange nicht mehr gewesen. Und mit einem zufriedenem Gesichtsausdruck durchsuchte er seinen Kimono nach den Geldbeuteln. Doch ziemlich schnell änderte sich dieser Ausdruck, als er immer panischer und schneller seinen Körper absuchte und schließlich nur ein lausiges Säckchen vorfand. Und das war so gut wie leer. Nur ein Zettel mit roter Schrift war noch dabei. Wütend zitternd las ihn sich Kazuki durch. „Tut mir Leid“ Er kannte diese schlechte Handschrift sofort. Kuzanagi! Das es wohl mit Blut geschrieben war interessierte ihn in diesem Moment nicht. Dieser Mistkerl! Wann hatte er das bitte gemacht?! Dieser miese Langfinger! Er wusste zwar, das Kuzanagi in den 10 Jahren auf die schiefe Bahn geraten war. Doch, dass er so gut im stehlen war hatte er nicht geahnt. Ohne es zu merken hatte er ihm alle Säckchen abgeluchst. Der Inhalt würde vermutlich gerade mal für eine Nacht im Hinterhof reichen. Die Wutfalten standen Kazuki gerade zu ins Gesicht geschrieben. „Ehm...werter Herr...sie haben uns doch von diesen Banditen befreit...sie können ruhig umsonst hier übernachten, das ist das Mindeste. Das war doch euer Bruder, habe ich Recht?“ Kazuki war erleichtert. Doch mit Kuzanagi hatte er immer noch ein Hühnchen zu rupfen! Wie konnte er es wagen? Zum Glück hatte er noch Jins Kopf! Wie sich herausstellte, hatten die Banditen nach Kuzanagis Abreibung begonnen den Laden aufzuräumen. Alles von Wert hatten sie dabei hier gelassen. Sein Bruder war ein Idiot, aber er hatte eine seltsame Kraft Menschen zu verändern. Natürlich gab dies Kazuki nicht zu. Er war nicht der Typ für so was. Er bedankte sich bein Wirt und ging auf das Zimmer. Dort begann er sein Schwert zu reinigen und zu schärfen. Immerhin konnte nur ein gut gepflegtes Schwert einen Kampf gewinnen. Ein Schwert war nur so gut wie die Person die es führt. Und eine Person nur so gut wie sein Schwert. Was für manche ein Widerspruch war, war für die Samurai selbstverständlich. Es dauerte jedoch ganz schön lange bis Kuzanagi durch die Tür platzte. „Ich hab einen Mords Kohldampf! Lass uns endlich was Essen!“ Kazuki erhob sich langsam mit geschlossenen Augen und ging auf seinen Bruder zu. Dieser sah ihn nur fragend an. Er legte eine Hand auf die Schulter des Dicken und sah ihm nicht in die Augen. „Was ist denn los Bruder? Das sieht dir gar nicht ähnlich.“ Natürlich freute sich Kuzanagi über diese scheinbar freundliche Geste. Doch im nächsten Moment schloss Kazuki langsam die Tür und man hörte Kuzanagi schreien. Dieser saß nun mit einigen Beulen auf dem Kopf auf dem Boden und rieb sich diesen. „Autsch...ich hab doch wohl genug eingesteckt!“ Meinte er empört. Kazuki drehte sich nur von ihm weg. „Das Essen kannst du dir abschminken...keine Ahnung was du mit dem Geld gemacht hast aber das zahlst du mir Quetzal für Quetzal zurück! Das bisschen was übrig ist brauchen wir für eine Karte!“ Kuzanagi verstand die Welt nicht mehr. „Wir haben doch Jins Kopf! Das reicht doch Problemlos für eine Karte!“ Es waren die üblichen Streitereien der Beiden. Kuzanagi warf mit Geld immer nur um sich. Man konnte es ihm einfach nicht anvertrauen. Entweder gab er es für Essen, Hostessen oder irgendeinen Quatsch aus. Kazuki ging davon aus, dass dies diesmal nicht anders war. „Das hat damit nichts zu tun! Und nimm endlich ein Bad! Dein Körper sollte dein Tempel sein! Wir gehen jetzt in ein Bad! In ein paar Tagen bist du von einem Banditen gar nicht mehr zu unterscheiden!“ Mit den Worten warf er Kuzanagi raus und schloss hinter sich die Tür um mit ihm zum Bad zu gehen. Dieses war groß. Offenbar gab es früher viele Reisende welche hier hielten. Doch die Banditen hatten diese immer wieder vertrieben. Jetzt gingen nur noch die Bewohner hinein. Wie erwartet zahlten sie nichts für die Nutzung. Der Besitzer, eine wirklich hübsche Frau mit hochgesteckter Frisur lud die Beiden sogar ein. Natürlich konnte sich Kuzanagi wieder mal nicht zurück halten. Sofort legte er einen Arm um die Schönheit und grinste sie zielsicher an. „Wie wärs, wenn sie mitkommen. Ich kann ihnen viele tolle Geschichten erzählen. Na wie wärs?“ In den Augen des Lustmolchs flackerte es regelrecht. Die Frau lächelte nur etwas eingeschüchtert und wies ihn mit einem „Ich bin verheiratet, tut mir Leid“ ab. Niedergeschlagen wie jedes mal betrat Kuzanagi daraufhin nackt das große Becken. Wie erwartet. Die Becken waren durch eine große Holzwand getrennt. Seufzend ließ er sich in das heiße Wasser bis zur Nasenspitze sinken. Jedes mal die selben Ausreden bei den Frauen. Der Laden ist zu voll, ich will nicht, wer zum Teufel sind sie? Doch er gab einfach nicht auf. Am Liebsten würde er jede Frau in diesem Land glücklich machen. Die Ehe war nichts weiter als ein Gefängnis in welchem Träume und Hoffnungen platzten. Regeln waren dazu da gebrochen zu werden. Das war schon immer seine einzige Regel gewesen. Welche er auch hin und wieder brach. So paradox es klang. Sein Bruder hatte sich neben ihn ins Wasser begeben. Natürlich hatte er sich im Gegensatz zu seinen Bruder vorgewaschen. Dabei genoss er das heiße Wasser welches sowohl seinen Körper als auch seine Seele rein wusch. Einige Zeit sprach keiner etwas, ehe Kazuki das Schweigen brach. „Was hast du mit dem ganzen Geld gemacht?“ Meinte er wieder seelenruhig. Er war sauer, doch dies hatte er nun gut im Griff. Kuuzanagi sah dabei sanftmüdig auf die Spiegelung des Mondes im Wasser. „Ich habe es den Banditen gegeben. Sie alle hatten ihre Gründe dieses Leben zu wählen. Mit dem Geld werden sie zwar nicht alle Probleme lösen, aber ich denke es schubst sie zurück auf den richtigen Weg...“ Kazuki sagte nichts weiter dazu. Aus seinem Gesicht konnte man genau so wenig ablesen. Er war seelenruhig. Eine Weile war es noch still, ehe er bemerkte wie Kuzanagi versuchte die Wand zu überwinden. Natürlich würde das Holz seinem Gewicht nicht nachkommen. Glücklicherweise gab es scheinbar ein kleines Loch in der Wand wodurch er linsen konnte. Voller Vorfreude die Geheimnisse des weiblichen Körpers zu entdecken, blickte er hindurch. Für einige Zeit verharrte er wie eine Leiche in dieser Position. Kazuki zuckte nur kurz mit einer Augenbraue. Bei dem Verhalten seines Bruders konnte er einfach nur den Kopf schütteln. Doch er hatte längst aufgegeben ihn zu belehren. Kreidebleich im Gesicht als hätte er ein Gespenst gesehen drehte sich Kuzanagi daraufhin zu Kazuki um und trieb zurück zu ihm. Er sagte kein Wort dazu. „Alte Frauen?“ Fragte Kazuki ruhig und Kuzanagi brachte nicht mehr als ein stummes Nicken heraus. Was hatte er auch anders erwartet? Der Himmel gönnte es ihm einfach nicht. Und auf diese Weise wollte er alte Frauen nicht sehen. Der Hunger war ihm sofort vergangen. Besonders Trockenpflaumen würde er nie mehr runterkriegen. Kazuki hatte sich das schon gedacht. Er hatte die Gruppe alter Frauen vorher schon ins Bad gehen sehen. Doch davon hatte er ihm nichts verraten. Er sollte seine Lektion selbst lernen. Nachdem das Bad getan war fühlte sich Kuzanagi gleich viel besser. Die Chefin lud die Beiden sogar zum Essen ein. Als Dankeschön dafür, dass sie vermutlich bald schon wieder mehr Kundschaft bekäme. Dabei hatte Kuzanagi seine Meinung schnell wieder geändert. Sie reisten Morgen schon ab. Da musste der Magen gestärkt sein. Immerhin bezog er davon seine Energie. Die Omas hatte er längst wieder vergessen und war nun wieder in seinem Element. Ruckzuck stapelten sich die Schüsseln mit Reis. Mehr gab es momentan auch nicht. Die Banditen hatten das Beste selbst für sich beansprucht. Doch für die Beiden war das völlig ausreichend. Reis füllte den Magen und sie hatten schon schlimmeres gegessen. Um das Dorf machten sie sich keine Sorgen. Die Banditen waren nichts weiter als ein Staudamm gewesen, der den Bach vom fließen abhielt. Sie hatten diese entfernt und die Natur gab ihr übriges. So waren es zumindest Kazukis poetische Worte. Nach 10 Schüsseln kam auch Kuzanagi zum Ende. Wohlig seufzend ließ er sich nach hinten fallen und rieb sich den dicken Bauch. Gähnend hielt er sich dabei den Mund. „Danke für das Mahl..“ brummte er zufrieden und erhob sich langsam um zurück zur Spelunke zu gehen. Kazuki legte die Stäbchen beiseite, verbeugte sich kurz und erhob sich dann auch um ihm zu folgen. Die Nacht schliefen die Beiden vorzüglich. Das hatten sie sich ja auch verdient nach dem anstrengenden Kampf. Während Kazuki kerzengerade im Bett lag, hatte sich Kuzanagi halb aus dem Bett begeben. Er hatte schon immer merkwürdige Schlafposen und man wunderte sich oft wie man so überhaupt ausgeruht aufwachen konnte. Das Bett schien sowieso überfordert zu sein. Für einen Mann diesen Formats war es einfach nicht gerüstet. Glücklicherweise hielt es. Auch wenn er nicht viel Platz darauf hatte. Am Nächsten Morgen war Kazuki schon früh wach. Wie üblich trainierte er vor dem Gebäude während Kuzanagi noch schlief. Die Beiden waren wie Tag und Nacht. Dabei wussten sie selbst nicht mal ob sie die selben Eltern hatten. Shioko war für die Beiden schon seit sie denken konnten ihre Mutter gewesen. Sie hatte sie eines Tages während eines Gewitters auf den Straßen Rokaidos gefunden und mit in ihr Dojo außerhalb der Stadt genommen. Seitdem hatten die Beiden dort gelebt. Sie waren jedoch nicht die Ersten gewesen. Vor ihnen hatte sie schon mal einen Jungen aufgesammelt, welcher ein wahrer Meister in der Schwertkunst war. Und das in einem zarten Alter von 6 Jahren. Der 3. Bruder bildete damals mit den Beiden schon ein unglaubliches Trio. Sie hatten sich gut verstanden und gingen durch dick und dünn. Auch wenn das Verhältnis zwischen ihm und Kuzanagi ziemlich kompliziert war. Schon früh war eine regelrechte Rivalität entstanden die seines Gleichen suchte. Dennoch gingen sie durch Dick und Dünn. Er hatte seine Ausbildung vor 12 Jahren abgeschlossen und war deshalb gegangen. Seitdem hatte Kazuki ihn nicht wieder gesehen. Er fragte sich was aus ihm geworden ist und ob er wohl irgend etwas wusste. Über Shiokos Vergangenheit und wer der Kerl war, der sie damals töten konnte. Früher oder später würden sich ihre Wege sicher schneiden. Vorher nahm er seinen Namen jedoch nicht in den Mund. Er wollte Kuzanagi ja nicht anspornen irgendwas dummes zu tun. Die Nostalgie trübte seine Sinne. Eher geistesabwesend machte er seine Schwertübungen und dachte dabei an früher. Er bemerkte gar nicht wie Kuzanagi sich ihm nährte und ihm fest auf den Rücken klopfte. „Guten Morgen Bruder! Bereit für den Aufbruch? Kabuki wartet! Ich war lange nicht mehr dort! Ich freu mich schon darauf!“ Meinte er grinsend und warf Kazuki den Sack mit dem skurrilen Inhalt zu. „Vergiss deinen Kopf nicht.“ Meinte er lachend und ging schon voraus. Auch er trug einen Beutel bei sich. Sein Schwert diente dabei nur als Stock an welchen er diesen gebunden hatte und nun über der Schulter trug wie ein Landstreicher. Das er immer so respektlos mit seiner Waffe umgehen musste.. „Ich habe vom Wirt Reis mitbekommen für die Reise. Das ist ein 2 Tages Marsch meinte er. Zur Not jagen wir was.“ Blauäugig wie er war lief er jedoch in die falsche Richtung. Kazuki musste ihn seufzend korrigieren. „Wann warst du denn in Kabuki?“ meinte er während des Fußwegs. Das Interessierte ihn jetzt. Er hatte ihn vor einem Monat erst wieder nach 10 Jahren gefunden. Jedoch nicht wirklich viel raus gefunden. Scheinbar hatte er ein ziemlich wildes Leben in dieser Zeit geführt. Zumindest war er kaum wieder zu erkennen mit seiner rüpelhaften Haartolle die man wohl Quiff nannte.Dann war er auch noch von lauter skurrilen Gestalten umringt gewesen. Alles Attribute die keinen Samurai ausmachten. Aber das war nun mal Kuzanagi. Dieser nickte nur mit einem Grinsen. „Ja klar, das war ´ne tolle Zeit. War eh nicht lang. Ich kenn da ein paar Läden das ist alles. Das Fleisch ist wirklich super dort. Ich freu mich schon drauf es wieder zu probieren! Einige Leute schulden mir noch einen Gefallen dort. Eine Karte wird kein Problem sein.“ Stolz lachte er dabei. Ja in Kabuki fühlte er sich willkommen. Immerhin gab es dort alles was das Herz begehrte. Kazuki musste ihm gut auf die Finger schauen und am Besten keinen müden Quetzal anvertrauen. Am Ende gab er es nur für irgendeinen Mist aus. Aber, dass sich Kuzanagi dort auskannte hatte seine Vorteile. Vielleicht war er wirklich nützlich diesmal. Kaum zu glauben. Der Fußmarsch dauerte nun schon 2 Tage. Sie wären schneller unterwegs gewesen, wenn Kuzanagi nicht immer wieder mal eine Pause einlegen musste. Das Essen war schnell leer gewesen, weswegen Kazuki sich entschieden hatte im Wald schnell etwas zu besorgen. Kabuki war nicht mehr weit, sie hatten den Weg der in die Stadt führte gefunden. Hinter dem nächsten Hügel musste es sein. Zumindest konnte man aus der Ferne Rauch sehen welcher zum Leuchtfeuer der Stadt gehörte. Immerhin führte es dort alle Handelsleute aus dem Reich hin. Durch Räderollen wurde Kuzanagi hellhörig. Als er zum Weg sah erkannte er einen scheinbaren Händler auf seinem Pferdewagen. Freundlich wie er war begrüßte er diesen. „Was sucht ein ehrenwerter Samurai wie ihr es seit denn in so einer großen Stadt wie Kabuki?“ Meinte der fremde Mann. Er war breit wie Kuzanagi. Trug schwarze Kleidung und hatte braune Augen. Er trug einen merkwürdigen Schnurrbart welcher ihn direkt sympathisch wirken ließ. Seine Haare waren gepflegt und zurückgekämmt. An der rechten Backe trug er ein ziemlich markantes Muttermal. Doch das störte Kuzanagi nicht. „Wir brauchen eine Karte des ganzen Reichs. Und sowas gibt es wenn überhaupt in Kabuki. Am Besten noch mit den anliegenden Grenzen...aber das ist wohl zu viel verlangt..“ Seufzend verschrenkte Kuzanagi seine Arme hinter dem Kopf und starrte in den Himmel. Der Händer lächelte freundlich und kramte in seinem Wagen. „Ihr habt Glück ehrenwerter Samurai. Ich habe eine spitzen Karte. Sie zeigt sogar Gebiete von Qusqu und Hesiod. Allerdings ist sie sehr wertvoll...ich würde sie dir ja schenken. Aber meiner Frau geht es sehr schlecht...deswegen gehe ich nach Kabuki um unsere Pferde zu verkaufen. Die Welt ist ungerecht, nicht? Aber sie braucht die Medizin..“ Kuzanagi hatte ein weiches Herz. Sofort packte ihn diese Geschichte. Eine kranke Frau? Das konnte er nicht zulassen! „Wie viel kostet sie?`“ Meinte er mitfühlend und kramte in Kazukis letztem Geldsäckchen herum. „Ich habe leider nur noch 2 Goldmünzen...“ Meinte er niedergeschlagen und zeigte ihm den Inhalt des Beutels. Der Händler schüttelte nur mit dem Kopf. „Das reicht leider nicht...da mache ich Verluste...“ Gerade wollte er die Karte wegstecken als er Kazukis Schleifstein entdeckte. Sofort weitete er seine Augen. „Warten sie mal ehrenwerter Samurai. Wenn sie mir den Schleifstein dazu geben, kommen wir ins Geschäft!“ Kuzanagi hob nur eine Augenbraue und sah auf den Schleifstein. „Das Olle Ding? Sind sie sicher? Was ist mit ihrer Frau?!“ Der Händler wank ab. „Ach das wird schon, 2 Goldmünzen helfen mir sehr und der Schleifstein bringt sicher auch noch etwas Kleingeld.“ Dabei überreichte er freudig Kuzanagi die zusammen gerollte Karte. „Meine Frau und ich sind ihnen zutiefst dankbar! Ich wünsche Ihnen viel Glück bei Ihrer Reise!“ Mit den Worten ritt der Händler weiter. Kuzanagi lächelte stolz. Was für ein netter Mann. Er hoffte das Beste für ihn. Mit dieser Karte waren sie seinem Ziel einem Stück näher! In diesem Moment kam Kazuki zurück. „Wer war das?“ Meinte er und hatte ein totes Kaninchen in der Hand. Kuzanagi grinste breit und hielt ihm die Karte hin. „Ein Händler. Netter Mann. Er hat mir diese Karte hier verkauft. Für gerade mal 2 Goldstücke! Und du meintest dafür geht ein Großteil des Kopfgeldes drauf!“ Er lachte laut als Kazuki die Karte öffnete. „Und hab ich gut gemacht oder?“ Kazuki zitterte. Konnte das wirklich sein? „Kuzanagi!“ schrie er dabei fast schon. Kuzanagi rieb sich verlegen die Nase mit dem Finger. „Musst mir nicht danken, damit finden wir schon den Weg.“ Wütend warf Kazuki die Karte zu Boden und packte Kuzanagi an seinem Yukata um ihn ordentlich durchzuschütteln. „Wieso hast du dir die Karte nicht vorher angesehen?! Das ist keine Karte, sondern ein Haiku!!“ Kazuki war außer sich. Schon wieder hatte Kuzanagi das Geld verschwendet. Zum Glück hatte er den Kopf nicht angeboten. Dann hätte er für nichts mehr garantieren können. „Du bist ein totaler Vollidiot, ab jetzt kaufst du nichts mehr ohne mein Einverständnis klar?!“ Kuzanagi war erneut von Beulen übersät und nickte nur mit kreisenden Augen. Das Haiku ließen sie zurück nachdem sie gegessen hatten. Kazuki sprach den ganzen Tag nicht mehr mit Kuzanagi. Als es langsam dunkel wurde, konnte man die Laternen Kabukis sehen welche sich am See wiederspiegelten. Dabei wehte der Wind das Papier mit dem Haiku weg. „Du bist ein Schwachkopf Kaufe nie was du nicht siehst Danke für das Geld“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)