FUCK YOU, DESTINY! von Ravencorp (Der Igelkopf, der Halb-Halb Typ und der Schlumpf) ================================================================================ Kapitel 1: Die Praktische Prüfung --------------------------------- Die Menschen sind von Geburt an nicht gleich. Durch ein unerklärliches Phänomen besitzen ca 80% der Menschheit eine sogenannte Quirk, oder auch Macke genannt. Von übernatürlichen Fähigkeiten, wie das beherrschen eines Elements, Telepathische Kräfte oder übernatürliche Stärke war hier die Rede. Im Alter von 4 Jahren zeigt sich diese und besteht entweder aus einem Mix der Quirks der Eltern, nur einem der beiden oder es entsteht eine komplett neue Art. Bisher gab es keine bekannten Vorfälle, dass jemand 2 Macken besaß. Bis zu dem Tag, an dem eine Eilmeldung die Welt erschütterte. " Familie tot aufgefunden, der Täter war die 3 Jährige Tochter. " Das kleine Mädchen wurde vorgeführt wie ein Gegenstand, in allen Zeitungen kamen Berichte über sie und auf der ganzen Welt, in den unterschiedlichsten Sprachen, wurde über sie diskutiert. Und dieses kleine Mädchen, das vollkommen Weltfremd und Naiv wirkte, wurde in die abgelegenste Psychatrie gesteckt. Obwohl es erst 3 Jahre war. Niemand erwartete, dass sie es verstand. Niemand dachte sie würde sich erinnern. Bis zu dem Tag, an dem man ihre leere Zelle vorgefunden hatte. In der Wand ein riesiges Loch und Wasserspuren am Boden.   12 Jahre sind seitdem vergangen. Noch immer ist sie ein beliebtes Thema für jegliche Zeitschriften die sich mit paranormalen Dingen beschäftigen oder für YouTube Videos bekannter Mythen-, Grusel- und CreepyPasta YouTuber. Das Mädchen mit dem Blick des Todes. Das Mädchen mit den 2 Macken. Das kleine, unschuldige Kind, dass vom Schicksal und der Welt gehasst wird. Jegliche Spuren ihrer Flucht verliefen im Sand und noch heute wird darüber geredet. Hat sie sich umgebracht oder lebt sie noch? Wenn sie lebt, dann könnte sie jede X-beliebige Teenagerin sein!   ~   Ich stieß einen leisen Seufzer aus und fuhr mir durch mein schulterlanges, himmelblaues Haar. An dem Fenster zogen die großen Wolkenkratzer vorbei und der Regen prasselte sanft gegen die Scheibe. Es war stickig und eng im Bus und irgendjemand hatte heute wohl vergessen zu duschen. Ich nahm meinen Blick von der überaus einladenden Landschaft und tippte auf meinem Handy Shion eine Nachricht.     (Shion - Amaya) "Ich koche uns heute Abend Spaghetti, Einwände?" "Wie kannst du so früh wach sein?!" "Heute ist die Praktische Prüfung für die U.A, du Idiot!" "Oh FUCK! Da war ja was!!" "So schnell von Begriff wie immer." "Fresse." "Ich ruf dich einfach an, wenn ich mit dem Essen fertig bin..." "Geht klar!" "Appropos, ich glaub an dich! Keine Angst!" "Ich und Angst?" "Rena..." "Was??" "Ich weiß doch das du mega schiss hast vor der Prüfung!" "Ich hab keine Angst! Vor nichts und niemandem! Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen von damals! Kapier das endlich Shion! Und wehe du nennst mich nochmal so, sonst reiß ich dir die Eier ab!" Ich hielt kurz inne ehe ich noch schnell etwas tippte. "Oh Korrektur, hast ja gar keine~ BAKA."   Dieser Idiot. Genervt zog ich meine Kopfhörer über meine Ohren, ließ meine Musik laufen und steckte das Handy weg. Ich ignorierte die Vibrationen und starrte aus dem Fenster. "Ich und Angst?" Ich bin so ruhig wie immer, wieso sollte ich aufgeregt sein? Entweder schaffe ich es oder eben nicht. Ich muss auf beides bereit sein und es akzeptieren, ganz einfach. Ich kann sowas wie Prüfungsangst nicht verstehen. Meine Welt ist monoton, eckig und nervtötend. Wieso sollte ich mich darüber freuen wenn ich einen Schmetterling sehe? Wieso sollte ich um Tote trauern, die mir nahe standen? Zurück kommen sie von meinen Tränen auch nicht mehr! Weshalb sollte ich Angst vor Gefahren haben? Wenn ich sterbe, dann ist es halt so. Mehr nicht. Darum will ich zumindest etwas aus meinem unglaublich beschissenen Leben machen. Mit meinen Kräften bin ich eine Gefahr für die Allgemeinheit, doch solange ich nicht den Verstand oder zu viel Blut verliere bin ich ungefährlich. In diesem Sinne zumindest. Der Bus kam zum halten und ich stand auf, gefolgt von weiteren Leuten die nach Schülern aussahen. Alle ungefähr in meinem Alter, wie ich schätzte. Ich schlug die Kapuze meines schwarzen Hoodies hoch und lief mit einer starren Miene auf das Gebäude zu. Jetzt schon bemerkte ich die dummen und verwunderten Blicke auf mir. Schließlich kamen alle in den Uniformen ihrer Mittelschule während ich in einer mit Laufmaschen übersähten Strumpfhose, einem langen schwarzen Hoodie und fetten Springerstiefeln angelaufen komme. Die Motivation und die pure Lebensfreudein meiner Miene ließen ihre Köpfe sofort wegschnellen, wenn ich ihre Blicke erwiederte. Ich seh es jetzt schon: Wenn ich die Prüfung bestehe, dann werden das 3 sehr nevige Jahre. Ich knurrte genervt auf als mich jemand anrempelte und mich beinahe zum stolpern brachte. "Pass doch auf." Kam es gereizt über meine Lippen, als ich den Kopf hob und einen Typen vor mir sah, der helle blonde Haare hatte die zu allen Richtungen wegstanden als hätte er einen Geel Unfall gehabt. Innerlich weiter über ihn lustig machend, lief ich einfach weiter ohne auf seine Antwort zu warten. Wieso sollte ich auch? Er sah eh nicht aus, als würde er sich für sowas entschuldigen. Ich betrat das Gebäude und folgte dem Strom in einen großen Saal, wobei ich mich in die hinterste Ecke verzog und erstmals herzlich gähnte. Meine Kopfhörer hatte ich derweil einfach um meinen Hals gelassen und die Kapuze vom Kopf gezogen. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. "Verdammte Scheiße, ich hätte nicht solange zocken sollen..." Eine Hand berührte vorsichtig meine Schulter und ließ mich zusammen zucken. Schnell entzog ich mich der Berührung und sah in die Augen eines Typen mit Rot-Weißem Haar. "Ist hier noch frei?" Er deutete auf den Platz neben mir, als ich einen Blick kurz durch den Raum warf, fiehl mir auch direkt auf, dass alles Randvoll war und sich wohl niemand getraut hatte mich anzusprechen. Ich nickte stumm und rückte etwas zur Seite, woraufhin er sich bei mir niederließ und ebenfalls einen leisen Gähner hinter seiner Hand erstickte. "Willkommen im Club..." Murrte ich, stützte meine Ellenbogen auf dem Tisch vor mir ab und bettete mein Gesicht in meine Hände. Er stieß nur ein amüsiertes Seufzen aus und rieb sich die Augen. Er hatte eine Brandnarbe an seinem einen Auge welche außerdem unterschiedliche Farben trugen. Die Lichter gingen vorn an dem Rednerpult an und zogen somit die Aufmerksamkeit aller Teilnehmer auf sich. Bis auf mich. Ich bettete meinen Kopf auf meinen Armen und schloss die Augen, jedoch schlief ich nicht. Ich hörte ihm halblebig zu und versank in meinen Gedanken. "Was könnte als nächstes passieren?" In meinen Gedanken spielte sich vor meinen Augen die letzten Szenes meines Manga Manuskriptes wieder. Ryoma - mein Protagonist mit einem echt coolen Haarschnitt - war in einer Unterhaltung mit seiner kleinen Schwester Saya. Immerhin mussten sie besprechen was sie jetzt tun sollten. In der Welt in der sie leben gibt es ähnlich wie in unserer Übernatürliche Kräfte, jedoch haben nur Dämonen und Geister solche Fähigkeiten und haben einen Krieg gegen die Menschen angezettelt. Die Zeit in der alles spielte, sowie ihre Umwelt waren ungefähr mit dem Japan in der Edo-Zeit zu vergleichen. Ich stieß einen leisen Seufzer aus, immerhin schrie dieser Pro-Hero dort vorne ganz schön rum. Ich öffnete meine Augen und sah nach vorn zu dem Monitor. In dieser Simulation gab es also Roboter mit 1 Punkt, 2 Punkten und 3 Punkten, aber auch einen der 0 Punkte gab und nur zur Ablenkung dienen sollte. Ich verengte leicht meine Augen. "Es wird also nur die Kampfkraft bewertet...?" Dachte ich ausversehen laut, jedoch war meine Stimme eher ein Hauchen, sodass es wohl niemand gehört hatte. "Irgendwas stimmt da nicht..." Kam es erneut leise von mir, ehe ich bemerkte wie ich meine Deckung fallen gelassen hatte und mich aufrichtete. Von meiner Verlegenheit oder meiner leichten Unsicherheit ließ sich mein Pokerface jedoch nicht beeindrucken. Mit einem misstrauischen und nachdenklichen Blick verfolgte ich weiter die Rede des Heros, ehe mein Blick auf die kleine Karte in meiner Hand fiehl. "Watanabe Amaya..." Hörte ich jemanden neben mir hauchen, was meine hellen blau-gelben Augen auf den Typen neben mir lenken ließ. Er lächelte mich schief an und fasste sich kurz in den Nacken. "Entschuldige..." Einer meiner Mundwinkel hob sich zu einem amüsierten Schmunzeln, als Rache dafür lehnte ich mich in seine Richtung und sah auf seine Karte. "Rache muss sein, Todoroki Shoto. Aber frag das nächste mal einfach." Hauchte ich ihm zu, ehe ich ihm ein kurzes Lächeln schenkte und dann aufstand. Wir sollten uns aufmachen zu unseren jeweiligen Arenen, ich wurde der A zugeteilt. Ich stand vor einem riesigen Tor und war umringt von anderen Schülern. Ich drängte mich an den Rand und trat schließlich etwas weg von der Menge um mein Outfit kurz zu richten. Ich trug einen einfachen schwarzen Rollkragen Pullover mit freien Schultern, zudem Fingerlose schwarze Handschuhe und eine eng anliegende schwarze Hose mit schwarzen Schuhen. "Du bist doch die vom Tor." Erklang eine raue, männliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erkannte den wandelnden Igel, welcher mich vorhin so liebevoll weggestoßen hatte. "Und?" Antwortete ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Willst du dich etwa entschuldigen?" Ich hob eine Augenbraue und musterte ihn kurz. Ein Grinsen umspielte seine Lippen, wobei er ebenfalls die Arme verschränkte. "Eigentlich nicht, war nur eine Feststellung." "Ich hab auch nichts anderes erwartet." Somit war die Konversation für mich beendet, ich wandte mich ab und lief ein paar Schritte wobei ich den Zopf an meinem Hinterkopf enger zurrte und mich begann zu dehnen. Einen Plan hatte ich schon und das ohne groß meine Quirk verraten zu müssen. Ich war mir sicher das etwas in diesem System der Prüfung nicht stimmte. Nur eine praktische Prüfung bei der es um das Vernichten der Gegner geht? Das hier war eine Helden Akademie, ich vermutete daher stark, dass sie uns einfach nur verschwiegen, dass man extra Punkte bekommen würde, wenn man eben "Heldentaten" ausübt. Sonst würde sowas keinen Sinn haben. Ich stieß ein leises Seufzen aus und dehnte gerade meine Schulter als die Stimme des Schreihalses erklang. "Also dann. Los!" Ich zögerte nicht wie die anderen, sondern sprintete einfach an ihnen vorbei durch das sich noch öffnende Tor. "Nehmt euch ein Beispiel an ihr! Im echten Leben gibt es auch keinen Countdown!" Und schon folgten mir die Rund 30 Teilnehmer. Ich bog in eine weiterführende Straße ab und sah mich um, als ich schließlich einen entdeckte. Jeder kannte sie, es waren diese großen grauen Kästen die an den Straßen standen und den Strom messten, jedoch gab es auch eine andere Variante von ihnen. Sie messten den Druck in den Wasserleitungen. Schon hatte ich einen der Kästen geöffnet und riss einen der Schläuche heraus, aus welchem sofort das Wasser sprudelte. Ich legte meine Hand in das kalte Wasser und schloss die Augen. Ich verfolgte die Leitungen, ein rießiges Netz aus Kabeln erschien vor meinem Inneren Auge. Ich spürte die Vibrationen und lokalisierte innerhalb weniger Sekunden mehrere große Gruppen von Robotern, die zwar weiter weg waren, jedoch noch nicht entdeckt wurden. Eine davon nahm ich ins Visier. Ich steckte das Kabel zurück und führte die beiden Enden zusammen, innerhalb einer einzelnen Sekunde war die Stelle vereist und vorläufig wieder repariert. Ich ließ den Kasten offen stehen und rannte los. Meine Quirk hieß Waterbending, ich konnte das Wasser nicht nur verfolgen und somit ganze Gebiete übersehen, sondern es auch formen wie ich wollte. Da ich in Physik und Biologie gut aufgepasst habe, konnte ich die Moleküle und einzelnen Atome so verändern, dass ich das Wasser in alle Agregatszustände versetzen konnte. Flüssig, Fest und Gasförmig. Es war einfach wenn man es lange genug trainierte. Ich rannte eine Feuertreppe hoch und sprang über die Dächer der Übungsstadt. "Ahhh!" Ein Schrei ließ meine Beine zum stehen kommen, doch kaum war ich stehengeblieben, bewegten sie sich auch schon wieder. Einer der Teilnehmer wurde von dem Schutt eines Roboters begraben wobei ein weiterer ausholte um ihn zu zerschmettern. Ich sprang von dem Dach und landete auf dem Kopf des 3 Punkte Metallkasten. Ohne meine Quirk zu verwenden, riss ich ihm einfach die Kabel aus seinem Genick und sprang von ihm. Er sackte zusammen, doch das bekam ich nur am Rande mit. Ich lief zu dem Jungen und begann zuerst seinen Oberkörper freizumachen, damit der sich rausziehen konnte. Kurz darauf hob ich das letzte Stück hoch und befreite sein linkes Bein. "Danke..." Keuchte er und richtete sich auf, er wollte aufstehen doch ich erkannte schnell die Weichheit in seinen Knien. Ich ging in die Hocke und schüttelte den Kopf. "Lass das lieber, setz dich an den Rand und ruh dich ein paar Minuten aus." Er nickte und ich half ihm zu einer Treppe am Rande der Straße. "Pass auf dich auf!" Rief ich ihm zu, als ich wieder los rannte und mich nach einer Feuerleiter umsah. Ich hatte höchstens 5 Minuten verloren, welche ich durch meinen schnellen Sprint schnell wieder weg machte. Jedoch fand ich keine Feuerleiter. Ich kam zum stehen und riss erneut ein Kabel aus einem der Kasten um den Standort zu aktualisieren. Ich riss meine Augen auf und sah zu dem rießigen Häuserblock neben mich. "Umrunden dauert zu lange." Knurrte ich leise. Die Robotergruppe die ich verfolgte war auf der anderen Seite unterwegs und es war keine Leiter zu sehen. Ich stieß einen Seufzer aus und zurrte meine Handschuhe richtig hin. Explosionen die Straße weiter runter ließen mich kurz inne halten. Es war der Igelkopf, um ihn herum lagen bereits dutzende qualmende Schutt-Teile. "Seine Macke war es also Explosionen in seinen Händen zu erzeugen." Ich ließ mich davon jedoch nicht beirren und nahm etwas anlauf. Wobei ich nur am Rande bemerkte, wie der Igelkopf seinen Blick zu mir wandte. Denn dann bewegten sich meine Beine auch schon wieder von selbst, vor mir war eine große Wand mit vielen Fenstern und Gittern. Zudem ein Balkon im ersten und dritten Stockwerk. Perfekt für eine Parkourläuferin wie mich. Ich sprang ab und zog mich an den Gittern in einer Schnelligkeit nach oben, sodass ich nur eine halbe Minute brauchte um auf den ersten Stock zu gelangen. Ich ließ mir jedoch keine Pause, sondern kletterte an einer Regenrinne in den dritten Stock auf den Balkon und benutzte dann die Fahnenstangen um mich nach oben zu schwingen. Innerhalb 2 Minuten stand ich auf dem Dach des Gebäudes und sprintete wieder los. Ich hörte erneut einige Explosionen in meiner Nähe die auf mich zu zukommen schienen. Doch das interessierte mich recht wenig. Ohne vor dem Abgrund anzuhalten, sprang ich siegessicher auf die andere Seite und landete direkt auf einem der Roboter. Es waren fast 10 Stück, 8 mit 3 Punkten, 3 mit 2 Punkten und 3 mit nur einem Punkt. "Easy..." Kam es leicht schmunzelnd über meine Lippen, ehe ich mit einem Tritt auf den Kopf der Metallkiste unter meinen Füßen ihr den Gahr ausmachte. Gezielte Schläge an bestimmte Stellen brachten eben auch was bei nicht Menschlichen Gegnern. Ich sprang von ihm und schlug mit bloßen Händen und Beinen innerhalb weniger Momente auf die einzelnen Maschienen ein. "33." Kam es leise über meine Lippen als ich zum stehen kam und kurz hinter mich sah, wo die Roboter in sich zusammen fiehlen. "Und das ohne Qurik~" Frech umspielte ein Grinsen meine Lippen, ehe ich mich wieder der Straße zu wandte und los sprintete. Den Igelkopf hatte ich dabei einfach ignoriert, da dieser auf dem Dach des Gebäudes neben mir stand und das ganze beobachtet hatte. "Mindestens 60 brauchte ich insgesamt. Mit der Rettungsaktion wären das jetzt vielleicht um die 40/45 rum, aber nur wenn ich die schlechte Variante nehme." Es verging recht schnell die Zeit und derweil hatte ich mehrmals ganze 10ner Gruppen von Robotern ausgemacht und ausgeschaltet. Wobei ich nur zum lokalisieren meine Quirk anwandte. Insgesamt müsste ich nun um die 80 Punkte haben, was meines Ermessens nach locker reichte. Ich ging es daher langsamer an, sah mich etwas länger um und half immer wieder anderen Teilnehmern, wenn sie in der Klemme steckten. Oft im Wort wörtlichen Sinne, leider. Ein Beben erschütterte den Boden, was meinen Kopf in die Höhe schießen ließ. Mitten aus dem Nichts heraus türmte sich plötzlich ein rießiger grüner Roboter auf, höher als die höchsten Gebäude in dieser Arena. Ich reagierte schnell, meine Beine bewegten sich erneut von selbst und trugen mich über die Dächer immer weiter in seine Richtung. Dieses Ding müsste viel Schutt und vorallem Chaos verursachen. Mal sehen ob ich jemandem helfen könnte. Kaum war ich angekommen, erfasste ich die Lage. Die meisten waren einfach erstarrt und rührten sich nicht vom Fleck, wobei die ersten schon begangen zu rennen. "Beine in die Hände und weg da!" Rief ich in die Straße hinein, was so gut wie alle aus ihrer Starre riss. Fast jedenfalls. Ein kleinerer Junge mit lilanen Bällen auf dem Kopf - was mich irgendwie an eine Kreuzung aus einer Aubergine und einem Brokoli erinnerte - hatte sich allen ernstes in die Hose gemacht. "Was macht denn solch ein Angsthase hier?!" Ich stieß einen kurzen Seufzer aus und sprang hinab in die Straße, da es mir zu hoch war kam ich zuerst auf einer Laterne auf und sprang dann zu ihm runter. Ich packte ihn am Kragen und rannte dann selbst los, wobei ich ihn nach einigen Momenten in einer kleinen Nebengasse absetzte und mich kurz gegen die Wand lehnte. Tief holte ich Luft und sah um die Ecke in die Straße zurück. Der Roboter holte aus und zerschmetterte ein Gebäude, ich sah es schon kommen. Die großen Brocken der Trümmern flogen durch die Luft und ich setzte mich in Bewegung. Ich schnappte mir eine Eisenstange und schleuderte sie wie einen Speer auf einen der nahe gelegenen Hydranten. Innerhalb weniger Sekunden sprudelte auch schon das Wasser in einer großen Fontäne hoch und ich kam direkt vor dem Roboter zum stehen, während andere Teilnehmer erschrocken und panisch an mir vorbei rannten. Die Trümmer waren noch immer in der Luft. Ich machte eine flüssige Bewegung mit meinen Händen und Armen, wobei das Wasser ihnen folgte. Ich drehte mich, machte verschiedene Figuren und hatte innerhalb weniger Momente den Roboter sowie die Trümmern in einer rießigen Wasserblase eingefangen. Ich machte eine zusätzliche Bewegung, krümmte meine Ausgestreckten Hände zu Halben Fäusten und drehte sie dem Himmel entgegen. Innerhalb eines Moments bildeten sich in der Innenseite der Blase dutzende Stacheln, die den Roboter durchlöcherten. Welcher einen Kurzschluss darauhin erlitt und den Stromschlag auf mich weiterleitete. Ich zuckte zusammen und stieß einen kurzen Schrei aus. Ich spürte wie meine Knie weicher wurden, doch hielt die Blase aber noch aufrecht. "Verdammt!" Rief ich laut aus und kniff meine Augen und Zähne zusammen, innerhalb weniger Sekunden hatte ich meine Gedanken wieder gesammelt und ignorierte den Schmerz in meinem ganzen Körper. Ich machte einen Schritt vor, riss meine Hände zurück, machte eine Bewegung mit meinen Händen, die danach aussah als würde ich etwas zerreißen und tat schließlich so als würde ich jemanden mit beiden Händen von mir weg stoßen. Die Kugel war bei meiner ersten Bewegung sofort vereist und explodierte schließlich. Sanfte kleine Schneeflocken rieselten auf die Arena herab, wobei ich die Trümmer und alle Teile des Roboters in einen kleinen Eisberg verwandelt hatte. Ich stieß ein kleines Seufzen aus und richtete mich wieder auf, mein Blick war leer und kalt, als wäre nie etwas passiert. Äußere Verletzungen hatte ich keine, alles was mir schmerzen bereitete war mein Kopf. Die Prüfung wurde durch Present Mic - so hieß der Schreihals von Held, wenn ich mich nicht verhört hatte - beendet und ich wandte den Blick zurück auf die Straße. Die Teilnehmer standen weiter entfernt auf dieser und starrten mich an als wäre ich ein Geist. Doch innerhalb Sekunden brachen sie in einen lauten Applaus aus, wobei einige auf mich zu kamen und mir gratulierten. "Deine Quirk ist echt genial!" "Du wirst sicher bestehen!" "Wie heißt du?" "Wie bist du so stark geworden?!" Ich winkte bei den Fragen jedoch ab und wandte mich ab. "Ich bin Amaya Watanabe und auf eure Fragen habe ich keine weitere Antwort." Ich wandte mich nochmals zu der Gruppe um, wobei ein freches Schmunzeln meine Lippen zierte. "Man sieht sich!"   Endergebnis                                     Villian Points  |  Rescue Points  |  Theorie-Prüfung Platz 1   Amaya Watanabe          87                           76                             92 / 100                                                                           Endsumme                                                                         255   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)