Rise von TheOnlyOne ================================================================================ Kapitel 1: Itachi ----------------- Itachi     Ich schreite durch den Wald und nehme die satten Farben, die vollen Gerüche und die vertrauten Geräusche in mich auf. Ich kenne diesen Wald. In vergangenen Tagen war er wie ein zweites zu Hause für mich. Abgenutzte Zielscheiben hängen morsch an den Baumstämmen. Langsam aber sicher lichtet sich das Dickicht des Waldes und gewährt mir einen Anblick, der vertraut und zugleich völlig fremd ist. Vor mir erstreckt sich das Dorf Konoha. Es ist größer, moderner. Die Spuren des Krieges wurden vollkommen ausradiert. Ich frage mich, wie lange ich weg war. Der Blick zum Hokage-Felsen beantwortet mir die Frage schnell. Der fünfte Hokage scheint sein Amt längst niedergelegt zu haben. Ich erkenne das sechste Steingesicht zu gut, auch wenn es durch eine Maske verdeckt wird, so ist es genau das, was ihn ausmacht. Aber das siebte Gesicht lässt mich gleichsam staunen und schmunzeln. Er hat es also geschafft. Ich folge der Waldlichtung um das lang ersehnte Stadttor zu erreichen. Frieden scheint eingekehrt zu sein. Der Wachposten ist schwach besetzt. Ich verstecke mich im Schutz der Bäume um meine Situation genau zu überdenken. Ich komme zu dem Schluss mich zu zeigen. Innerliche Aufregung erfüllt mich während ich dem Tor immer näher komme. „Halt!“, ruft die junge Frau, mit ihren schwarzen kurzen Haaren. Ich gebe mich innerlich bereits geschlagen und gehe auf sie zu. „Sie müssen sich hier eintragen, mein Herr!“ Die junge Frau lächelt mich an und deutet auf die Liste in ihrer Hand. Für einen kurzen Moment stocke ich. Soll ich es wirklich riskieren? Da ich mich sowieso auf den Fall eingestellt habe, sollte ich es auf einen Versuch ankommen lassen. Ich trage meinen Namen ein und überreiche ihr das Klemmbrett. Unruhig warte ich ihre Reaktion ab. Das Mädchen überfliegt meinen Namen und ich sehe, wie sich ihre Augen deutlich weiten. „Uchiha?“, fragt sie erstaunt. „Haben sie etwas mit Uchiha Sasuke zu tun?“ Ich horche auf als der vertraute Name meine Ohren erreicht. Ich nicke. „Er ist ein… entfernter Verwandter.“, lüge ich. Die rote Iris ihrer Augen wird von dem dichten Wimpernkranz gesäumt. „Na dann wünsche ich einen schönen Tag.“, gibt sie freundlich zurück. Irritiert von ihrem Verhalten wende ich mich ab und schreite die Hauptstraße entlang. Sie schien keine Ahnung zu haben wer ich bin. Mit einem komischen Gefühl in der Bauchregion schreite ich weiter durch das Dorf und tauche in das hektische Leben von Konoha ein. Über mir ragen Große Bildschirme in den Himmel. Von allen Seiten werde ich von leuchtenden Werbeanzeigen abgelenkt. Ungewohnt für mich: die Menschen kreuzen meinen Weg ohne Erstaunen oder Entsetzen im Gesicht. Doch scheine ich in dieser Welt existent zu sein. Die junge Frau am Tor hat mich schließlich wahrgenommen. Scheine ich in Vergessenheit geraten zu sein? Es scheint zumindest so. Vollkommen hilflos versuche ich mich zurecht zu finden. Doch die vielen Menschen, die neuen Gebäude und die vielen kleinen Gassen machen mir das Vorankommen sichtlich schwer. Über die vielen Menschen hinaus erkenne ich den mir vertrauten Hokage Turm. Wenigstens dieser scheint sich nach all der Zeit kaum verändert zu haben. „Sie kommen nicht von hier, oder?“ Ich drehe mich um und betrachte das junge Mädchen, welches mich eben angesprochen hat. Ihre Brillengläser reflektieren die bunte Reklame der Verkaufsstände. Unsicher versuche ich zu lächeln. „Eigentlich, bin ich hier geboren... ich bin nur... sehr lange nicht mehr hier gewesen.“ Das junge Mädchen rückt ihre Brille zurecht. Das Spiegelbild der Werbebanner verschwindet und erlaubt mir ihre großen,schwarzen Augen zu betrachten. „Vielleicht kann ich Ihnen helfen?“ Das Mädchen lächelt mich an. Ich denke ernsthaft über ihr Angebot nach, denn Konohagakure ist mit mittlerweile völlig fremd. Ich kenne weder Leute noch Gebäude. Ich beende die kurze Pause des Schweigens. „Vielleicht, ja. Verrate mir doch, wie ich von hier zum Uchiha Viertel komme.“ Ich beobachte, wie sie ihre Augen zusammenkneift. „Sind sie sich sicher, dass sie da hin wollen?“ Ich nicke ausdruckslos. Das Mädchen beginnt zu lachen. „Ohje, sie waren ja wirklich lange fort. Seit dem Angriff von Akatsuki vor 16 Jahren gibt es das Uchiha Viertel nicht mehr.“ Ihre Worte bleiben in meinem Gedächtnis. Ich schiebe meine Gedanken beiseite um keinen Verdacht zu erregen. „Hmm...aber vielleicht sollten sie zum Hokage Turm gehen. Da kann man Ihnen bestimmt weiterhelfen.“ Sie zupft an ihrem roten Kleid herum. Ich scheine keinen seriösen Eindruck zu erwecken. Wieder versuche ich mir ein Lächeln abzuverlangen um das Mädchen nicht zu verschrecken. Das Mädchen lächelt mich an. „Kommen Sie, ich begleite sie ein Stück. Ich wollte sowieso zum Hokage Turm.“ Schweigend versuche ich mit dem Mädchen Schritt zu halten. Der Hokage Turm kommt immer näher. „Finden Sie alleine zum Hokage Büro?“, fragt mich das Mädchen in der Tür zum Gebäude. Ich nicke unmissverständlich. „Vielen Dank...“ Wieder lacht das Mädchen. „Entschuldigen Sie! Wie unhöflich, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Sarada.“ Ihr Name erweckt ein vertrautes Gefühl in mir. Dennoch kann ich es nicht zuordnen. Ich verneige mich dankend vor dem Mädchen und schlage den Weg in Richtung Hokage Büro ein. Mein Herz schlägt hektischer. Ich habe keine Ahnung was mich erwartet, wie man mich aufnehmen wird und vor allem, ob man mir glauben wird. Die Gänge sind wie ausgestorben. Kaum eine Menschenseele kreuzt meinen Weg. Und welche die es tun, beachten mich nicht. Gerade als ich dem Ziel zum greifen nah bin, öffnet sich die Tür des Büros. Ich stocke als ein dunkel gekleideter hochgewachsener Mann meinen Weg kreuzt. Seine Haare reichen bis zu seinem Kinn und verdecken seine linke Gesichtshälfte fast vollständig. Wieder keimt das Gefühl der Vertrautheit in mir auf. Ich versuche die ins Schloss fallende Türklinke zu erreichen, als mich eine unbändige Kraft vom Boden reißt. Der Mann, der eben noch gleichgültig meinen Weg passierte drückt mich gewaltvoll gegen die Wand. „Was ist das für ein geschmackloses Jutsu?“, seine Stimme scheint aufgebracht. Das würde die Frage, wie man mich aufnehmen wird, bereits beantworten. Der Mann scheint mich zu erkennen. Ich gehe nicht auf die Frage des Mannes ein. Meine Aufmerksamkeit gilt dem großen Blondschopf, der hinter ihm auftaucht. „Was ist das hier für ein Lärm im Flur?“ Mein Kopf knallt unsanft gegen die Wand. Der schwarzgekleidete Mann vor mir drückt mich mit seinem Ellbogen nur noch fester gegen die harte Mauer. „Wer bist du?“, seine Stimme hallt durch die Flure. Ich bin nicht in der Lage ihm zu antworten, da ich meine Existenz in dieser Welt selbst nicht verstehe. Mein hektischer Herzschlag dröhnt in meinen Ohren. „Uchi-ha I-ta-chi!“, gelingt es mir mit meinen geringen Sauerstoffreserven zu sagen. „Das reicht!“, seine Stimme geht mir durch Mark und Bein. Mein Anblick scheint ihn förmlich in den Wahnsinn zu treiben. „Wer bist du, dass du es wagst, dich als Itachi auszugeben. Mein Bruder starb vor 16 Jahren!“ Meine Augen weiten sich. „Sas-u-ke?“ Sein stoischer Blick wandelt sich. Er scheint unsicher zu sein. Ich bemerke wie sich sein Griff lockert. „Das ist nicht möglich.“, sagt er kalt. Ich hebe meinen rechten Arm. Ich kann genau erkennen, wie seine Pupille meiner Hand folgt. Mit Zeige-und Mittelfinger tippe ich auf seine Stirn. „Yuruse, Sasuke!“, sage ich lächelnd und nutze mein Sharingan um ihn von meiner Vergangenheit zu überzeugen. Augenblicklich lässt er mich zu Boden fallen. Schwer atmend weicht er von mir zurück. In seinem Gesicht erkenne ich Unglauben. „Wie ist das möglich? Wie kannst du am Leben sein?“ Was soll ich darauf antworten? Ich weiß nicht mal selbst wieso ich hier bin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)