Kein Weg ohne Dich von Tokiya-Ichinose ================================================================================ Kapitel 2: Der Albtraum beginnt ------------------------------- Mein Kopf dröhnt. Ich lege meine Hand auf die Stirn und stoße einen gequälten Laut von mir. Mir ist kalt, so kalt. Ich friere schrecklich, weshalb ich die Beine an meinen Körper ziehe und die Arme um meine Knie schlinge. Ich versuche zu erkennen, wo ich mich befinde, doch das Bild vor mir wirkt immer noch unscharf und verschwommen. Noch dazu ist es viel zu dunkel hier, um wirklich etwas erkennen zu können. Wo zum Teufel bin ich!? Ich öffne meine Arme langsam wieder und fange damit an, den Boden abzutasten. Er ist kalt und hart. Es fühlt sich so an, als ob ich auf Steinen sitzen würde. Moment... Hat man mich in den Kerker gesteckt? Ich beschließe, dieser Frage nachzugehen und stehe langsam auf. Dabei muss ich mich an der Wand hinter mir abstützten. Meine Beine sind so schwer, dass sie die Last meines Körpers kaum tragen können und der Schmerz, der meinen Körper durchfährt, ist dabei unerträglich. Ich halte mir krampfhaft den Bauch, stelle dabei fest, dass mir jemand einen Verband angelegt hat. Nanu? Wer würde so etwas hier tun? War das vielleicht eine Masche von meinem liebreizenden Vater, damit er mich ja für seinen ausgeklügelten Plan am Leben behält!? Zuzutrauen war ihm das auf jeden Fall, doch ich wollte nicht länger über ihn nachdenken. Er und der Rest meiner Familie war mir völlig egal. Für mich gab es nur eine Familie und diese befand sich gerade meinetwegen in großer Gefahr! Hoffentlich war es noch nicht zu spät für Zeff und die anderen und hoffentlich kamen meine Freunde nicht auf die dumme Idee, hier nach mir zu suchen. Das wäre nicht gut, für niemanden! Ich atme tief durch und laufe langsam an der Wand entlang. Stütze mich dabei immer wieder ab, um nicht gleich wieder auf die Knie zu fallen. Wie ein Kerker fühlte es sich nicht an. Noch dazu gab es keine Gitterstäbe in diesem Raum. Ich konnte mir aber auch keinen Reim darauf machen, wo man mich sonst hin geschafft haben könnte. Plötzlich tat sich etwas. Es ging eine kleine Klappe vor mir auf. Das helle Licht schien mir direkt ins Gesicht, nimmt mir für einen kurzen Moment das Sehvermögen. "Du bist wach?" Es drang eine ruhige Frauenstimme an mein Ohr, weshalb ich die Hand langsam wieder runter nahm und zu der kleinen Luke sah. Sie hatte pinkes Haar und sah ziemlich hübsch aus. Noch dazu trug sie einen dezenten rosa Lippenstift, welcher ihr perfekt stand. "Wer...!?" Sie lachte kurz auf und öffnete letztendlich die Tür zu diesem Raum. "Erkennst du mich denn nicht mehr Sanji?", hakte sie gleich nach und ging auf mich zu. Ich zog die Augen enger zusammen. Natürlich kannte ich sie, jetzt wo sie vor mir stand. Sie war doch meine Schwester und sie hatte mir damals geholfen, von Germa zu fliehen, allerdings... war sie trotzdem noch eine von ihnen! "Was willst du und wo bin ich hier!? Wo ist Jaiji!?" Sie seufzte hörbar und schüttelte dann ihren Kopf. "So viele Fragen auf einmal... Dabei dachte ich, du würdest dich freuen deine Schwester nach 15 Jahren wieder zu sehen" Ich sage nichts dazu. Ich war ihr dankbar für die Sache damals, mehr als nur das, aber ich konnte ihr trotzdem nicht trauen. "Vater hat dich schwer verletzt und hier einsperren lassen. Ich hab mich heimlich rein geschlichen und deine Wunden versorgt. Du warst drei Tage bewusstlos Sanji!" Ich war drei Tage lang bewusstlos!? Das hieß ja... das ich wertvolle Zeit verschwendet hatte! Ich drehe mich mit den Rücken zur Wand und lasse mich an dieser hinunterrutschen. Meine Beine wollen nicht mehr. Die Verletzungen taten immer noch unheimlich weh. Jaiji hatte mir mehr zugesetzt, als ich dachte. "Und jetzt soll ich dir dafür danken?", hake ich kühl nach und blicke zu ihr auf. Selbst wenn sie es heimlich getan hatte... sie stand unter Jaijis Befehlen. Ich kann ihr einfach nicht trauen! Sie schüttelt aber sofort ihren Kopf. "Das verlange ich nicht. Ich bin nur hier, um dich zu warnen" "Warnen? Wovor denn?" "Jetzt wo du wieder wach bist, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Wachen das bemerken und an Vater weiterleiten. Dann... wird Vater seinen Plan in die Tat umsetzten" Was für ein Plan!? Was faselt Reiju da? "Was für ein Plan!? Wovon redest du da überhaupt!?" Es liegt eine erdrückende Stille im Raum. Die junge Frau vor mir scheint ziemlich bedrückt zu sein. Ich frage mich warum, denn immerhin kann ihr doch egal sein, was mit mir passiert. Warum also nahm sie das alles auf sich? Warum macht sie das alles!? "Sanji... Vater hat vor aus dir ebenfalls einen Elite-Soldaten zu machen. Er hat vor dich zu seiner stärksten Waffe zu machen und er will deine Gene dadurch verändern!" Ich reise die Augen weit auf. Er will was!? Meine Gene verändern und mich zu seinem stärksten Soldaten machen!? Ich sollte so werden, wie SIE!? "Niemals!!! Lieber sterbe ich, als so zu werden wie ihr!" "Sanji ich weiß das du..." "Hau ab!!! Lass mich in Ruhe!", schreie ich ihr entgegen. Ich will das nicht hören! Ich will nicht wissen, was sie mit mir vorhaben. Das alles kommt mir wie ein schrecklicher Albtraum vor, aus dem man nicht mehr erwachen kann. "Geh einfach und kümmer dich nicht um mich" Selbst wenn es so war, Reiju durfte mir dabei nicht helfen. Sie hatte es nicht verdient, schlecht behandelt zu werden, denn immer hin ist sie ja eine junge, hübsche Dame. Ich lasse nicht zu, dass jemand eine Dame schlecht behandelt! Reiju versteht, was ich damit andeuten will und zieht sich zurück. Es ist wieder völlig dunkel in dem Raum. Dunkel, still und vor allem auch wieder kalt. Ich friere immer noch und ziehe deshalb die Beine wieder an meinen Körper. Ich fühle mich alleine, verlassen und hilflos. Eigentlich möchte ich meine Familie und Freunde beschützen, in dem ich das alles hier auf mich nehme. Sie vor dem schlimmsten bewahren, doch jetzt sitze ich hier in einer Art Zelle fest und kann absolut nicht für sie tun. Eine große Hilfe bin ich... Sie wollen mich zu ihren Gunsten verändern, ein emotionsloses Monster aus mir machen, gesteuert von Stärke, Macht und Hass. Ich würde nie mehr zu meinen Freunden zurückkehren können. Doch das war nicht einmal das schlimmste daran. Viel schlimmer ist es, dass ich dem Menschen, der mir wirklich etwas bedeutet, nicht mehr zeigen kann, wie ernst ich es mit ihm meine. Dabei weiß er noch gar nichts von seinem Glück. Wie dumm und naiv ich doch bin! Zoro würde mich wirklich auslachen. Er würde sich nie auf mich einlassen und auf ein Monster ganz sicher nicht. "Zoro..." Ich schlinge die Arme enger um meine Beine, lassen den Kopf dabei auf die Knie fallen und vergrabe ihn darin. Weinen möchte ich nicht, versuche stark zu bleiben, denn Tränen nützen mir jetzt auch nichts. Ich schließe die Augen und versinke in Erinnerungen. Unsere Streitigkeiten bringen mich kurz zum Schmunzeln. Oftmals waren sie banal und ohne Grund, doch im Ernstfall waren wir stets füreinander da und haben Seite an Seite gekämpft. Und dann noch unsere gemeinsamen Abenteuer, unbezahlbar! Erinnerst du dich noch an die Abenteuer auf der Thriller Bark? An den Moment, wo wir uns gegen Bär behaupten mussten? Du hast mich beschützt und fast dein Leben für mich geopfert! Dämlicher Schwertkämpfer! Doch genau das war der Moment, in dem ich erkannte, dass ich mehr für dich empfinde, als ich eigentlich sollte. Seltsam... wie sich die Dinge entwickelt haben. Ich wünschte, wir würden noch mehr solcher Abenteuer erleben, Seite an Seite kämpfen und uns streiten, bis wir uns gegenseitig an die Kehle springen. Ich befürchte nur, dass es nicht mehr dazu kommen wird. Verdammt nochmal! Seit wann bin ich denn bitte zu so einem Weichei mutiert!?... Luffy und die anderen mussten sich ja richtig für mich schämen! Nein... Ich werde nicht aufgeben! Ich habe es Nami versprochen. Ich werde zurückkommen. Irgendwie werde ich es schon aus dieser Hölle schaffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)