Attack on Titan von KiraAckermann (Flügel der Freiheit 2) ================================================================================ Kapitel 6: "Überraschung" ------------------------- Hanji stand mit geweiteten Augen vor ihren Testergebnissen und konnte nicht glauben was sie dort sah. Besser gesagt, sie wollte es einfach nicht glauben. Sie stand eine Zeit lang starr vor ihrem Tisch, als sie plötzlich los stürmte und aus ihrem Zimmer rannte. Ihr Ziel war das Büro des Kommandanten. Ohne zu klopfen riss sie die Tür auf und zog somit die verwirrten Blicke von Erwin und Eren auf sich. Erwin wollte mit Eren den Ablauf seines Planes durchgehen, bevor die braunhaarige Brillenträgerin das Büro gestürmt hatte. “Eren, könntest du mich und den Kommandanten eben kurz alleine lassen?” sagte sie mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck. “Aber natürlich.” Daraufhin erhob sich dieser, salutierte und verließ den Raum. Hanji hingegen ging auf Erwins Schreibtisch zu und knallte einige Unterlagen vor ihm auf den Tisch. Sie sah ihn weiterhin mit einem strengen Blick an. “Was ist das Hanji?” “Kiras Blutergebnisse.” Erwins Blick ging von den Zetteln, die vor ihm lagen, langsam hinauf in das Augenpaar von Hanji. “Und was ist dabei rausgekommen?” brachte er ernst und unsicher zugleich die Frage hinaus. “Ihre und Erens Ergebnisse stimmen überein.” “Ist das außergewöhnlich? Sie sind Geschwister.” “Erwin, diese Ergebnisse meinte ich nicht!” schaute sie ihn durchdringlich an. Erwin zögerte eine Weile und sortierte seine Gedanken. Auf einmal weiteten sich panisch seine Augen, als ihm bewusste wurde auf was die Titanen Besessene hinaus wollte. Ich kam langsam wieder zu mir und brauchte erst einmal eine Weile, bis ich wieder richtig sehen konnte. Meine Hand wanderte automatisch zu meinem Kopf, da er extrem weh tat. Mit zugekniffenen Augen richtete ich mich unsicher und vorsichtig auf. “Ah, das Täubchen kommt also wieder zu sich.” Mein Blick ging ruckartig zur Seite, zu der Person die neben dem Bett saß, auf dem ich lag. Ich starrte ihn an, während der Kerl mich nur arrogant an grinste. Keiner rührte sich, bis ich dann zu einem Messer griff, das ich in meinem Stiefel versteckt hielt und auf ihn losgehen wollte. Doch er reagierte schnell und zog ebenfalls eine Waffe. Ich hielt ihm mein Messer an die Kehle, während er seine Pistole unter meinem Kinn positioniert hatte. “Na, du bist ja ziemlich mutig. Du könntest mir die Kehle durch schlitzen, dann werde ich dir aber eine Ladung Blei durch deinen Schädel pusten.” Ich starrte ihn aggressiv und herausfordernd an, doch er ließ sich anscheinend nicht beeindrucken und grinste mich weiterhin blöd an. “Wir können natürlich auch noch eine Weile so verharren, es gefällt mir nämlich wie du deine Hand positioniert hast.” Meine Augen wanderten nach unten zu meiner Hand, die ziemlich weit oben auf seinem Oberschenkel ruhte. Diese hatte ich dort abgelegt, um besseren Halt zu haben, als ich ihm das Messer an den Hals hielt. Ich schaute ihm dann wieder in die Augen. ~Widerlicher Mistkerl!~ “Wer bist du eigentlich?” brach ich die Frage hervor. “Das wüsstest du wohl gerne was?” Doch bevor ich eine Antwort bekam, ging die Tür zu dieser Holzhütte auf und eine weitere Person betrat den Raum. Aus mehr bestand diese Hütte sowieso nicht. Eigentlich nur aus einem großen Zimmer, das alles beinhaltete. “Ihr scheint euch ja schon angefreundet zu haben.” kam es von dem eben dazu gekommenen Typen. “Ja, wir verstehen uns prächtig.” gab der Kerl vor mir grinsend wieder und ließ seinen Blick nicht von mir ab. “Jetzt lass sie in Frieden, tot nützt sie mir nichts.” Er nahm langsam seine Waffe von mir, während ich keine Anstalten machte mein Messer runter zu nehmen. “Kira, nun nehm das Messer runter. Es würde dir eh nichts bringen ihn umzubringen.” Ich sah den anderen überrascht mit geweiteten Augen an. Dann ließ ich langsam von dem Schleimbeutel vor mir ab. “ Woher zum Teufel kennst du meinen Namen?!” “Das werde ich dir später erklären. “ Dann wandte er sich an den Kerl neben mir. “Kenny? Ich glaube du wolltest noch was erledigen, oder?” “Ach ja, stimmt. Mein kleiner Neffe wartet ja auf mich.” Somit erhob er sich, ging zur Tür und öffnete diese. Dann drehte er sich noch einmal zu mir um. “Man sieht sich, Täubchen.” verabschiedete er sich grinsend und schloss die Tür hinter sich. Ich gab nur ein abfälliges Knurren von mir. “Komm setz dich und iss etwas.” Er stellte einen Teller mit Brot auf den Tisch. Ich sah ihn nur misstrauisch an. “Keine Sorge, es ist nicht vergiftet. Hätte ich dich umbringen wollen, hätte ich es getan während du noch ohnmächtig auf dem Bett lagst. Du kannst natürlich auch verhungern. Wäre nur echt schade um dich. Fliehen würde dir nicht viel bringen, da wir relativ weit von eurem Stützpunkt entfernt sind und dazu noch mitten in einem Titanengebiet. Du würdest also nicht besonders weit kommen. Und ohne deine Ausrüstung sowieso nicht.” ~Verdammter Mist! Was wollen diese Kerle von mir?!~ Ich rang eine Weile mit mir selbst, bis ich mich entschloss seinem Angebot nachzugehen und setzte mich an den Tisch. Während ich aß, beobachtete ich den Typen ganz genau. Er hatte blonde, etwas längere Haare, einen Bart und eine Brille. Irgendwie erinnerte er mich an jemandem, aber ich kam nicht drauf an wem. Dann setzte er sich zu mir an den Tisch. Ich durchbrach die Stille dann mit einer Frage. “Dieser Kenny, wer war das eigentlich?” “Diese Frage werde ich dir leider nicht beantworten können. Ich habe ihn nur beauftragt, dich zu mir zu bringen. Welche Angelegenheiten er mit einem der Soldaten zu erledigen hat, geht mich auch nichts an. Ich habe erreicht was ich wollte. Beziehungsweise noch nicht ganz. Ich muss dich erst einmal noch überzeugen.” Ich sah ihn irritiert an. “Überzeugen? Ich weiß nicht mal wer du bist.” Er legte eine lange Pause des Schweigens ein, bis er dann seine Stimme wieder erhob. “Mein Name ist Zeke……. Zeke Jäger.” Meine Augen weiteten sich schlagartig und ich hätte mich beinahe an dem restlichen Brot verschluckt, was sich noch in meinem Mund befand. Doch dies konnte ich noch verhindern und würgte es nach unten. “J..jäger? Aber…..” “Ich bin dein Bruder.” Er sah mir tief in die Augen und ich starrte ihn bloß fassungslos an. Jetzt weiß ich auch an wen er mich erinnerte. An meinen Vater. Er sah ihm verdammt ähnlich. Nur das Zeke blond war. Er sprach daraufhin einfach weiter. “Unser Vater entschloss sich damals dich mitzunehmen und ließ mich zurück, wieso auch immer. Wie dem auch sei, ich brauche deine Hilfe.” Er sah mich abwartend an und entriss mich meiner Starre. “Meine Hilfe? Bei was?” “Du musst mir helfen die Koordinate zu bekommen. Und zwar von Eren.” Ich sah ihn nur verwirrt an. “Hm….hast du davon noch nicht gehört?” “Ämh...doch, flüchtig.” “Die Koordinate ist eine Fähigkeit um Titanen kontrollieren zu können.” ~Ich erinnere mich. Damals als wir Eren gerettet hatten. Nach Erens Schrei, rannten die Titanen alle in seine Richtung und halfen ihm. Er hatte die Fähigkeit wohl unbewusst aktiviert.~ Mein Blick verfinsterte sich. “Warum sollte ich dir helfen?” “Komm schon, ich bin dein Bruder. Eren hingegen nur dein Halbbruder. Außerdem…..” Er stützte seine Ellenbogen auf den Tisch ab und faltete seine Hände ineinander. “......brauchen wir die Kräfte des Wächters.” So langsam verstand ich überhaupt nichts mehr. Was war das denn jetzt schon wieder? Und da kam mir dann auf einmal etwas in den Sinn. “Sag mal,.....du bist nicht zufällig dieser Affentitan?” Er schaute mich durchdringlich an, antwortete dennoch nicht drauf. Er erhob sich von seinem Stuhl und sah mich von oben herab an. “Hm...wäre gut möglich. Also wie lautet deine Entscheidung, Kira? Hilfst du mir?” Ich saß da und wir legten unsere Blicke auf den jeweils anderen. Viele Fragen schwirrten in meinem Kopf rum. ~Durch ihn hätten wir die Möglichkeit mehr über die Außenwelt und den Titanen zu erfahren. Aber ich würde niemals meine Freunde in Gefahr bringen. Alleine könnte ich im Moment eh nichts gegen ihn ausrichten. Schon nicht wenn er sich verwandelt. Was würde Erwin in so einem Moment tun? Wie würde er sich entscheiden? Würde er zusagen und ihm eine Falle stellen? Oder eher doch kein Risiko eingehen und ablehnen?~ Ich schloss kurz meine Augen. ~Ich kann nicht immer nur nach dem gehen was Erwin tun würde, ich muss eigene Entscheidungen treffen.~ “Meine Antwort lautet ……” ich öffnete entschlossen meine Augen. “.....nein!” Zeke legte ein leichtes Lächeln auf die Lippen. “Nun gut.” Dann ging er Richtung Tür. “Du hast noch genug Zeit deine Entscheidung zu überdenken. Weg kommst du hier sowieso nicht.” Und so öffnete er den Weg nach draußen und ließ mich alleine in dieser kleinen Holzhütte zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)