Attack on Titan von KiraAckermann (Flügel der Freiheit) ================================================================================ Kapitel 15: "Tiefe Wunde" ------------------------- In Reih und Glied standen wir nun vor einer Tribüne. Darauf standen Kommandant Shadis, Isabel, Furlan und Levi. Nachdem wir wieder an der Oberfläche waren und Levi sich, gezwungenermaßen, mit seinem neuen dreckigen Zimmer anfreunden musste, war jetzt der Zeitpunkt gekommen wo sie sich dem Rest des Trupps vorstellen mussten und einem Abteilungsführer zugeteilt werden. Der Kommandant ergriff das Wort. “So, das sind unsere neuen Rekruten. Dann stellt euch doch einmal selbst vor!” Er übergab das das Wort dann an den Dreien weiter. Furlan trat hervor. “Ich bin Furlan Church und werde mein Bestes geben.” Na wenigstens hat er das Salutieren jetzt hinbekommen. Gestern Abend, als Fragon ihnen ihre Zimmer gezeigt hatte, sah das ganze noch anders aus. Dann war Isabel dran. “Mein Name ist Isabel Magnolia, schön euch kennen zu lernen.” Und dann war Levi an der Reihe. Schweigende Stille. “Ey du, stell dich gefälligst vor!” Levi sah Shadis einmal mit einem gelangweiltem Blick an und richtete diesen dann wieder nach vorne. “........Levi.” Alle Soldaten schauten ihn komisch an. ~Na, das kann ja noch was werden.~ “Gut. Fragon? Die werden deiner Einheit zugeteilt!” “Was? Aber Erwin wollte die doch unbedingt bei uns haben soll er doch…..” “Keine Widerrede!” Fragon passte dies gar nicht. Er hielt so schon nicht viel von denen, da es Kriminelle aus dem Untergrund waren, und Levi konnte er schon mal gar nicht ab. Aber Befehl ist Befehl. Und so blieb ihm nichts anderes übrig als zu spuren. Während Isabel und Furlan Mina, einer Soldatin des Aufklärungstrupp, übergeben wurden um das Reiten zu lernen, gingen Fragon, Hanji und ich mit Levi rüber zum Wald um seinen Umgang mit dem 3D Manöver und Klingen zu tests. Ich befand mich im Wald auf einem Ast, vor einem nachgebauten Titanen aus Holz, und wartete darauf das Levi vorbei kam. Und dann kam er auch schon in einer rasenden Geschwindigkeit und durchtrennte den Nacken des Holz Titanen mit einem Hieb. Er sah mir währenddessen in die Augen. Alles begann sich wie in Zeitlupe zu bewegen, als er mich wieder mit diesem stechenden Blick durchbohrte. Ein leichtes Lächeln machte sich in meinem Gesicht breit. Einige Tage vergingen. Und uns stand die nächste Expedition bevor. Gerade wanderte ich durch die Gänge des Hauptquartiers, da ich nicht schlafen konnte. Das Problem hatte ich in letzter Zeit öfters. Ich ging dann immer nach draußen um frische Luft zu schnappen. Es ist bereits nach 22 Uhr. Um diese Uhrzeit hatte eigentlich niemand mehr etwas auf den Fluren zu suchen. Aber ich ignorierte das gepflegt. Ich entschied mich nach oben auf die Burgmauern zu gehen. Als ich die Tür nach draußen öffnete, sah ich dass ich nicht die einzige war. Ich ging auf die Personen zu. “Ihr wisst schon das ihr um diese Uhrzeit hier nichts mehr zu suchen habt?” Alle Drei drehten sich zu mir um. “Ach Kira, das muss doch keiner wissen oder?” sprach Isabel zu mir. Dann wand sich Furlan an mich. “Und was ist mir dir? Du darfst doch genauso wenig hier sein oder?” Ich hielt meinen Finger an die Lippen. “Psssst, das muss doch keiner wissen.” Isabel, Furlan und ich fingen an zu lachen. Und Levi? Ja…..,das was ein Levi halt so macht. Muffig vor sich hingucken. “Seid ihr nervös wegen Morgen?” “Nö, also ich überhaupt nicht.” gab Isabel mutig von sich. Das ist ganz schön zuversichtlich, dafür das sie noch nie einen Titanen gesehen hatte. Dann gab Levi auch mal was von sich. “Wirst du eigentlich bei uns mit reiten Kira?” “Nein. Mein Platz ist vorne beim Kommandanten, zusammen mit Mike und Erwin.” “Verstehe.” “Ihr solltet jetzt besser schlafen gehen. Ihr müsst für Morgen ausgeruht sein. Ich werde zumindestens jetzt versuchen zu schlafen. Also gute Nacht ihr Drei.” “Gute Nacht Kira.” winkte mir Isabel noch zum Abschied zu. Am nächsten Tag war es dann soweit. Wir standen startbereit vor dem Tor und warteten auf den Befehl. Ich drehte mich noch einmal zu Isabel, Furlan und Levi um, die etwas weiter hinten standen und lächelte ihnen aufmunternd zu. Levi verzog keine Miene. Isabel grinste mich, mit einem Daumen nach oben, an. Und Furlan lächelte verlegen. Hoffentlich wird alles gut gehen. Ich schaute gen Himmel. Das Wetter wirkte nicht gerade vielversprechend. Viele Wolken verdeckten das Blau. Diese Expedition soll ein Testlauf für eine neue Formation sein die Erwin entwickelt hatte. Die Fernaufklärungs-Formation. Bei dieser Formation werden mehrere Einheiten gebildet, die sich dann auf dem Feld über eine größere Fläche verteilen. So hat man einen besseren Überblick und weiß schon früher wann sich ein Titan nähert. Statt danach zu suchen, wie man die Titanen am besten eliminiert, konzentrierte man sich nun darauf Zusammenstöße mit Titanen möglichst zu vermeiden. Kommuniziert wird über Rauchgranaten die, je nach Situation, abgefeuert werden. Rot = bei Sichtkontakt mit einem normalen Titanen Schwarz = bei Sichtkontakt mit einem Abnormen. Das sind Titanen die sich anders verhalten als man erwartet. Grün = wird als Richtungswechsel verwendet. Meist ist der Kommandant derjenige der die Richtung angibt und diese zuerst abfeuert, während die Einheiten diese dann bis an den äußersten Rand der Formation weiter geben. Blau = Rückzug. An sich eine Sinnvolle Strategie um den Kampf mit den Titanen auf offener Fläche zu vermeiden. Nur der Himmel zog sich immer weiter und dunkler zu. Wenn es anfängt zu regnen, dann wird uns das Rauchsignal auch nichts nützen. Das große Tor ging auf und Shadis gab den Befehl zum Losreiten. Außerhalb der Mauer nahmen wir dann die Formation ein. Der Himmel verdunkelte sich immer weiter. Und es kam, wie es kommen musste. Es fing an zu regnen. Und das nicht gerade wenig. Die Sicht war schlecht und wir hatten keine Möglichkeit mehr mit den anderen zu kommunizieren. Auf einmal kam ein Titan von der Seite auf uns zu. Ich wich aus, doch fiel vom Pferd. Schnell richtete ich mich wieder auf. Von meiner Einheit keine Spur mehr. ~Sie scheinen weiter geritten zu sein.~ Der Titan kam auf mich zu und versuchte mich zu greifen. Doch ich reagierte schnell und war kurze Zeit später an seinem Nacken zu gange. Somit war der Titan Geschichte und ich pfiff mein Pferd zu mir zurück. Dann ritt ich weiter. Ich hatte meine Einheit verloren und war somit auf mich allein gestellt. Ich wusste nicht ob sie mittlerweile die Richtung gewechselt hatten und auf dem Weg zurück zur Mauer waren, oder ob sie vielleicht doch nach mir suchten. Warum musste es ausgerechnet heute regnen? ~Wir hätten die Expedition verschieben sollen. Dann wäre das alles jetzt nicht passiert.~ Dann sah ich in der Ferne, auf dem Weg vor mir, plötzlich etwas liegen. Als ich näher heran ritt, erkannte ich das es eine Leiche war. Zumindestens das, was davon noch über war. Dann richtete ich meinen Blick nach oben und sah mich in der Gegend um. Was ich dort sah, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Die gesamte Fläche war übersäht von Toten. ~Was zur Hölle ist hier bloß passiert? War das etwa….ein Abnormer?~ In der Ferne konnte ich Schreie wahrnehmen und lenkte mein Pferd Saiy in diese Richtung. Mir kamen noch mehrere Titanen in die Quere, die ich mit nur einem Schnitt in den Nacken erlegte. Und dann kam ich dem Geschehen näher. Es war Isabel die Probleme mit einem Titanen hatte. Nein, es war nicht irgendein Titan, es war ein Abnormer auf allen Vieren der unserer Formation so zugesetzt hatte. Ich war noch einige Meter entfernt und spang von meinen Pferd um die Manöver Ausrüstung zu verwenden. Doch dann….. erwischte der Titan Isabel und biss ihr den Kopf ab. Furlan stand etwas Abseits und schien in einer Schockstarre festzusitzen. Denn er bewegte sich keinen Millimeter. Ich betätigte den Schalter für das Gas um schneller zu werden. Doch der Titan hatte Furlan bereits in seinen dreckigen Händen und führte ihn zu seinem Maul. Ich versuchte noch rechtzeitig da zu sein. Es war nicht mehr weit. Doch in dem Moment wo ich ankam und zu einem Hieb ausholte um diesem Vieh den Nacken aufzuschneiden, biss der Titan zu und meine letzten Ersatzklingen die ich noch hatte zerbrachen. Ich landete einige Schritte von dem Ungeheuer entfernt und drehte mich zu dem Rest was von Furlan noch übrig geblieben war um. Dann sank ich auf die Knie und starrte regungslos den matschigen Boden vor mir an. Der Titan kam mir währenddessen immer näher und als er vor mir zum stehen kam, machte er sein Maul weit auf um mich zu fressen. “Warum? Warum konnte ich sie nicht retten?” gab ich nur flüsternd von mir. Der Titan wusste anscheinend dass ich mich nicht mehr wehren konnte, denn er kam mir mit seinem weit aufgerissenen Mundwerk nur sehr langsam entgegen. Es ist wie damals. Ich befinde mich vor einem Titanen, nicht mehr in der lage mich zu bewegen. ~Dann ist das heute….~ ich schloss die Augen. …..~wohl mein letzter Tag.~ Doch es geschah nichts. Ich hörte nur das Geräusch von Klingen, die sich durch das dicke Fleisch eines Titanen bohrten. Ich öffnete meine Augen einen Spalt und erkannte eine Gestalt, die wie ein Besessener auf diesen Titanen einhackte. Mein Blick war trübe. Und ich nahm meine Umgebung nicht richtig war. Und dann war Stille. Ein kurzer Augenblick, wo man sich ausruhen durfte von den ganzen Strapazen die geschehen waren. Aus weiter Ferne ertönten Geräusche die eindeutig immer näher kamen. Es waren Pferde die sich auf uns zu bewegten. Ich machte immer noch keine Anstalten mich zu bewegen. Ich hörte wie jemand leise meinen Namen aussprach. Es waren Erwin und ein paar andere Soldaten. Ich senkte meinen Blick weiter nach unten, so das mein Gesicht von ein paar Haarsträhnen bedeckt wurde. ~Er hat ein Glück überlebt.~ Erwin sah sich die Gegend an und entdeckte die Leichen von Isabel und Furlan. “Sie haben also nicht überlebt.” sagte er mehr zu sich selbst, aber laut genug dass jeder es hören konnte. “Sie waren zu übermütig. Das wurde ihnen zum Verhängnis.” “Das ist alles deine Schuld!” knurrte derjenige, der zuvor den Titanen erlegt hatte. Es war eindeutig Levi der da sprach. Und er war anscheinend extrem sauer. Aber wieso gab er Erwin die Schuld? “Sie waren unvorsichtig Levi. Ihr wurdet vor den Titanen gewarnt und das ist jetzt das Resultat.” “.......ich bring dich um!” Auf einmal setzte sich Levi in Bewegung und griff Erwin an. Erwin schien darauf vorbereitet zu sein. Denn er reagierte schnell und wehrte diesen Angriff ab. Er hielt Levi’s Klinge mit der bloßen Hand fest. “Hättest du uns da nicht mit hineingezogen, wäre das alles nicht passiert!” “Ihr habt euch selbst dafür entschieden. Ich habe euch damals die Wahl gelassen ob ihr uns beitreten wollt oder nicht. Allerdings wäre dein Plan dann nicht aufgegangen mich zu töten nicht wahr?” Levi’s Augen weiteten sich und ich wurde ebenfalls hellhörig. ~Was hatte Erwin eben gesagt? Levi hatte den Plan ihn um zu bringen? Wieso?~ Erwin kramt in seiner Jackentasche herum und schmiss ein Dokument von sich auf den Boden. “Ist es das was ihr in meinem Büro gesucht habt?” Ich sah das Dokument, das einige Meter neben mir lag, fragend an. ~Was hatte das alles zu bedeuten?~ “Das ist übrigends eine Fälschung Levi. Das echte ist bereits auf dem Weg zu Darius Zackly.” Levi sah ihn geschockt an. “Woher…..” “Ich habe auch so meine Beziehungen weißt du. Aber das ist gar nicht mal das Schlimme. Du hast ihr eine sehr tiefe Wunde zugefügt Levi.” Erst verstand er gar nicht was Erwin damit meinte. Doch dann kapierte er es und richtete seinen Blick panisch in meine Richtung. Er hat mich hintergangen und ich habe ihm vertraut. Dabei wollte er hinter meinem Rücken Erwin ermorden, nur wegen einem blöden Dokument. Dieses Stück Papier waren Beweise für irgendwelche Unterschlagungen von Steuergeldern. Levi stand wie versteinert da und starrte immer noch geschockt in meine Richtung. Ich erhob mich langsam ohne auch nur einen Blick in seine Richtung zu verschwenden. Dann drehte ich mich mit dem Rücken zu ihm und ging auf Saiy zu, den Mike wieder eingefangen hatte, und stieg auf. “Kira….” kam es sehr leise von Levi. “Gefühle haben im Krieg nichts verloren. Und in unserer heutigen Zeit sowieso nicht. Egal ob freundschaftlich oder sonst was. Im Aufklärungstrupp riskiert man sein Leben. Da ist es besser wenn man dann auch alleine stirbt.” Und nach diesem Satz trieb ich mein Pferd an und ritt davon. Erwin sah mir nach. “Sag mir Levi…” und drehte sich noch mal in die Richtung des Schwarzhaarigen. “....wie willst du diese tiefe Wunde in ihrem Herzen wieder schließen?” Levi sah ihn nur ratlos an und somit stieg auch Erwin auf sein Pferd und ritt davon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)